DE10109950A1 - Anordnung zur selektiven Auslösung - Google Patents
Anordnung zur selektiven AuslösungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur selektiven Auslösung von hintereinander geschalteten, selektiv gestaffelten Schutzschaltern mit einem eine Verklinkungseinrichtung enthaltenden Betätigungsmechanismus, wobei ein vom Kurzschluss direkt betroffener Schutzschalter ein Blockiersignal an den Betätigungsmechanismus bzw. das Auslösesystem des vorgeschalteten Schutzschalters ausgibt. Das zu lösende Problem besteht in einer von Vorgängen im Kontaktraum des Schutzschalters unabhängigen und unaufwendigen Erzeugung eines Blockiersignals. Dazu ist für jede Hauptstrombahn ein elektromagnetischer Kurzschlussauslöser (4) vorgesehen, dessen Magnetanker (6) mit einem Kontaktelement (14a) in Wirkverbindung steht, das an dem Einstellelement (7) für den Kurzschlussauslöser (4) angeordnet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur selektiven Auslösung von hinterein
ander liegenden, selektiv gestaffelten Schutzschaltern, insbesondere von Lei
tungsschutzschalter und Leistungsschalter.
Aus der Druckschrift DE 30 20 111 A1 ist eine Anordnung von in Reihe liegen
den, selektiv gestaffelten strombegrenzenden Leistungsschaltern mit je einem
Schnellstauslösesystem bekannt, das im Kurzschlussfall unabhängig vom Be
tätigungsmechanismus schnell und damit strombegrenzend das Kontaktsy
stem öffnet. Die vom Kurzschluss direkt betroffenen Leistungsschalter geben
ein Blockiersignal an den Betätigungsmechanismus des jeweils in Einspeise
richtung vorgeschalteten Leistungsschalters. Die Leistungsschalter besitzen
ein Fesselungssystem, das die beweglichen Kontakte nach einem bestimmten
Öffnungsweg kurzzeitig in der Offenstellung festhält und wieder freigibt, wenn
der Betätigungsmechanismus ein Blockiersignal von einem nachgeordneten
Leistungsschalter erhalten hat. Wenn das Blockiersignal ausbleibt, löst der
Betätigungsmechanismus aus und überführt das Kontaktsystem in die endgül
tige Ausschaltstellung, wodurch gleichzeitig die Fesselung aufgehoben wird.
Die Wirkdauer des Fesselungssystems wird durch ein Zeitglied bestimmt. Die
Druckschrift EP 0 406 130 B1 zeigt ein elektromagnetisch wirkendes Fesse
lungssystem. Bekannte Anordnungen zur Erzeugung des Blockiersignals, z. B.
nach Druckschrift DE 195 45 928 A1, erfordert Mittel zur Zustandserkennung
und zur Stromerfassung des vom Kurzschluss direkt betroffenen Leistungs
schalters, die im allgemeinen als aufwendiger elektronischer Auslöser und
raumeinnehmende Luftspulen um die Hauptstrombahnen realisiert sind. Der
artige Anordnungen sind daher nicht für kleine und preiswerte Schutzschalter
geeignet. Die Druckschrift EP 0 455 564 B1 offenbart einen Überdruckauslöser
für einen Leistungsschalter, der auf einen im Kontaktraum auftretenden Über
druck anspricht, der durch die Lichtbogenbildung bei der elektrodynamischen
Kontaktöffnung infolge eines über die Schaltkontakte fließenden Kurzschluss
stromes entsteht. Der Leistungsschalter umfasst weiterhin einen Betätigungs
mechanismus mit einer Verklinkungseinrichtung, die über eine Auslösewelle
durch einen thermisch verzögerten Überlastauslöser oder einen elektromag
netischen Kurzschlussauslöser entklinkbar ist, wodurch über den auslösenden
Betätigungsmechanismus der Leistungsschalter in den Aus-Zustand überführt
wird. Um eine selektive Auslösung zu gewährleisten, beaufschlagt der Über
druckauslöser die Auslösewelle hinsichtlich der Wirkung auf den Betätigungs
mechanismus mit einer zeitlichen Verzögerung. Diese Lösung ist allerdings
nicht zum selektiven Auslösen bei kleinen Kurzschlussströmen, bei denen
keine merkliche Lichtbogenbildung infolge einer elektrodynamischen Kontakt
öffnung auftritt, geeignet.
Daraus ergibt sich als Aufgabe, die selektive Auslösung mit vertretbarem Auf
wand und unabhängig von Vorgängen im Kontaktraum durchzuführen.
Ausgehend von einer Anordnung der eingangs genannten Art wird die Auf
gabe erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des unabhängi
gen Anspruches gelöst, während den abhängigen Ansprüchen vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung zu entnehmen sind.
Das pro Hauptstrombahn des Schutzschalters vom Magnetanker eines elekt
romagnetischen Kurzschlussauslösers beaufschlagte Kontaktelement stellt
eine einfache, ohne elektronische Mittel auskommende Anordnung zur selekti
ven Auslösung dar, deren Ausgangssignal im Falle eines Kurzschlusses als
Blockiersignal an den vorgeschalteten Schutzschalter weitergegeben wird. Die
Signalmeldung erfolgt durch die Interaktion mit dem schnellauslösenden Kurz
schlussauslöser sehr schnell und ist unabhängig von einer Kontaktöffnung
oder einer Lichtbogenbildung im zugehörigen Kontaktraum. Die Ausbildung
des Kontaktelementes als Schließerkontakt hat die Vorteile, dass die Anord
nung im nicht auslösendem Zustand keine elektrische Energie erfordert und
damit die Störanfälligkeit auf ein Mindestmaß beschränkt ist. Die erfindungs
gemäße Lösung lässt sich in jeden Schutzschalter mit einem oder mehreren
Kurzschlussauslösern integrieren. Eine gesonderte Justierung der Anordnung
ist nicht erforderlich, da jeder Kurzschlussauslöser selbst über das Einstell
element einstellbar und die Funktion der Anordnung daran gekoppelt ist. Mit
der erfindungsgemäßen Anordnung zur selektiven Auslösung ausgestattete
Schutzschalter lassen sich ohne weiteres zu Modulen mit mehreren Haupt
strombahnen kombinieren.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anordnung besteht in
der Ausstattung des Kontaktelementes mit einem Federkontakt, insbesondere
mit einem handelsüblichen Mikroschalter oder mit einem vorgespannten Fe
derkontakt, der zwischen zwei auf dem Einstellelement befestigten Festkon
takten wirkt. Anderseits kann das Kontaktelement auch mit einem Schleifkon
takt ausgestattet sein.
Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht weiterhin darin, dass zur Ausgabe ei
nes gemeinsamen Blockiersignals die den einzelnen Hauptstrombahnen gehö
renden Kontaktelemente kostengünstig parallel geschaltet sind.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgen
den, anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Anordnung in schematischer Darstellung;
Fig. 2 eine Ausführungsform der Anordnung nach Fig. 1;
Fig. 3 eine Einzelheit der Ausführung nach Fig. 2;
Fig. 4 eine Einzelheit einer weiteren Ausführung.
Nach Fig. 1 ist für jede der drei Hauptstrombahnen eines dreipoligen Schutz
schalters ein elektromagnetischer Kurzschlussauslöser 4 vorgesehen. Der von
einer Zugfeder 5 beaufschlagte Magnetanker 6 liegt in Ruhelage - d. h., wenn
kein Kurzschlussstrom durch die Hauptstrombahn fließt - an einem für alle
Hauptstrombahnen zuständigen, verschiebbaren Einstellelement 7 zur Einstel
lung des Auslösestromes an. Ein Magnetjoch 8 wird von einer in der zugehöri
gen Hauptstrombahn angeordneten Stromwicklung 2 umgeben. Der Magnet
anker 6 wird im Kurzschlussfall entgegen der Kraftwirkung der Zugfeder 5 von
dem vom Kurzschlussstrom umflossenen Magnetjoch 8 angezogen. Der ange
zogene Magnetanker 6 beaufschlagt dabei ein für alle Hauptstrombahnen zu
ständiges, mechanisches Übertragungselement 10. Das im Kurzschlussfall
gemäß Fig. 1 nach rechts verschobene Übertragungselement 10 beaufschlagt
seinerseits die Verklinkungseinrichtung eines Betätigungsmechanismus des
Schutzschalters, wodurch der Betätigungsmechanismus ausgelöst und damit
die Hauptstrombahnen unterbrochen werden. Der Magnetanker 6 ist als im
Magnetjoch 8 gelagerter Klappanker ausgeführt. Zwischen jedem Magnetan
ker 6 und dem Einstellelement 7 ist ein mit Signalanschlüssen 11, 12 verbun
denes Kontaktelement 14 ausgebildet, das durch den anziehenden Magnetan
ker 6 vom geöffneten in den geschlossenen Zustand überführbar ist. Die Sig
nalanschlüsse 11, 12 führen über im Einstellelement 7 vorgesehene Leiter
bahnen 15, 16 zu allen drei Kontaktelementen 14, die damit parallel geschaltet
sind. Im Kurzschlussfall ist an den Signalanschlüssen 11, 12 ein Blockiersignal
zu entnehmen, das zum Zwecke einer selektiven Auslösung an den Betäti
gungsmechanismus bzw. das Auslösesystem eines vorgeschalteten Schutz
schalters geführt wird.
Fig. 2 und Fig. 3 zeigen eine Ausgestaltung eines Kontaktelementes 14a mit
einem Federkontakt 18a. Der vorgespannte Federkontakt 18a ist hinter einem
am Einstellelement 7 angeformten Schnapphaken 20 festgelegt. Bei angezo
genem Magnetanker 6 überbrückt der Federkontakt 18a unter der Wirkung
seiner Vorspannung zwei mit den Leiterbahnen 15 und 16 integrierte, flache
Festkontakte 22a bzw. 23a, d. h., das geschlossene Kontaktelement 14a gene
riert ein Blockiersignal. Befindet sich der Magnetankers 8 dagegen in der in
Fig. 2 gezeigten Ruhelage, dann wird der Federkontakt 18a unter der Einwir
kung der Zugfeder 5 von dem Festkontakt 23a abgehoben, d. h., das geschlos
sene Kontaktelement 14a gibt kein Blockiersignal aus.
Fig. 4 zeigt eine andere Ausführung eines Kontaktelementes 14b mit einer
stiftförmigen Ausgestaltung der Festkontakte 22b und 23b und mit einem als
vorgespannte Drehfeder ausgestalteten Federkontakt 18b, der mit seinem spi
ralförmigen Ende 25b an dem einen Festkontakt 23b festgelegt ist. Im unbe
aufschlagte Zustand, d. h. im Kurzschlussfall, steht das hakenförmige andere
Ende 24b des vorgespannten Federkontaktes 18b mit dem anderen Festkon
takt 22b in leitender Verbindung. Unter Nennstrom- oder Überlastbedingungen
wird dagegen das hakenförmige Ende 24b durch den Magnetanker von dem
Festkontakt 22b abgehoben.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausfüh
rungsformen beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung
gleichwirkenden Ausführungsformen. So lässt sich die Erfindung beispiels
weise dahingehend ausgestalten, dass die Kontaktelemente als handelsübli
che Mikroschalter ausgeführt oder mit einem Schleifkontakt ausgestattet sind.
Claims (6)
1. Anordnung zur selektiven Auslösung von hintereinander geschalteten, se
lektiv gestaffelten Schutzschaltern
mit einem eine Verklinkungseinrichtung enthaltenden Betätigungsme chanismus,
wobei ein vom Kurzschluss direkt betroffener Schutzschalter ein Blo ckiersignal an den Betätigungsmechanismus bzw. das Auslösesystem des vorgeschalteten Schutzschalters ausgibt,
dadurch gekennzeichnet, dass
für jede Hauptstrombahn ein elektromagnetischer Kurzschlussauslöser (4) vorgesehen ist, dessen federbeaufschlagter Magnetanker (6) in Ru helage an einem für alle Hauptstrombahnen zuständigen Einstellele ment (7) zur Einstellung des Auslösestromes anliegt und im Kurz schlussfall von einem stromumflossenen Magnetjoch (8) angezogen wird und dabei über ein für alle Hauptstrombahnen zuständiges, me chanisches Übertragungselement (10) die Verklinkungseinrichtung zum Zwecke der Auslösung des Betätigungsmechanismus beaufschlagt, und
zwischen jedem Magnetanker (6) und dem Einstellelement (7) ein mit Signalanschlüssen (11, 12) zur Ausgabe des Blockiersignals verbun denes Kontaktelement (14; 14a; 14b) ausgebildet ist, das durch den anziehenden Magnetanker (6) vom geöffneten in den geschlossenen Zustand überführbar ist.
mit einem eine Verklinkungseinrichtung enthaltenden Betätigungsme chanismus,
wobei ein vom Kurzschluss direkt betroffener Schutzschalter ein Blo ckiersignal an den Betätigungsmechanismus bzw. das Auslösesystem des vorgeschalteten Schutzschalters ausgibt,
dadurch gekennzeichnet, dass
für jede Hauptstrombahn ein elektromagnetischer Kurzschlussauslöser (4) vorgesehen ist, dessen federbeaufschlagter Magnetanker (6) in Ru helage an einem für alle Hauptstrombahnen zuständigen Einstellele ment (7) zur Einstellung des Auslösestromes anliegt und im Kurz schlussfall von einem stromumflossenen Magnetjoch (8) angezogen wird und dabei über ein für alle Hauptstrombahnen zuständiges, me chanisches Übertragungselement (10) die Verklinkungseinrichtung zum Zwecke der Auslösung des Betätigungsmechanismus beaufschlagt, und
zwischen jedem Magnetanker (6) und dem Einstellelement (7) ein mit Signalanschlüssen (11, 12) zur Ausgabe des Blockiersignals verbun denes Kontaktelement (14; 14a; 14b) ausgebildet ist, das durch den anziehenden Magnetanker (6) vom geöffneten in den geschlossenen Zustand überführbar ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kon
taktelement (14a; 14b) mit einem Federkontakt (18a; 18b) ausgestattet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kon
taktelement (14) ein handelsüblicher Mikroschalter ist.
4. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kon
taktelement (14a; 14b) aus zwei auf dem Einstellelement (7) befestigten
Festkontakten (22a, 23a; 22b; 23b) und dem mechanisch vorgespannten
Federkontakt (18a; 18b) besteht, der entgegen seiner Vorspannung vom in
Ruhelage befindlichen Magnetanker (6) im Offenstellung gehalten und
unter Wirkung seiner Vorspannung bei anziehendem Magnetanker (6)
schließend freigegeben wird.
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kon
taktelement (14) mit einem Schleifkontakt ausgestattet ist.
6. Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass die verschiedenen Hauptstrombahnen zugeordneten Kon
taktelemente (14; 14a; 14b) parallel geschaltet sind.
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