DE10109842A1 - Verfahren zur Herstellung von Hydroxyalkylpolysiloxanen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von HydroxyalkylpolysiloxanenInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Hydroxyalkylpolysiloxanen der allgemeinen Formel V DOLLAR A (SiO¶4/2¶)¶k¶(R·1·SiO¶3/2¶)¶m¶(R·1·¶2¶SiO¶2/2¶)¶p¶(R·1·¶3¶SiO¶1/2¶)q DOLLAR A [O¶1/2¶SiR·3·¶2¶-(CR·4·¶2¶)¶b¶-OH]¶s¶[O¶1/2¶H]¶t¶, DOLLAR A bei dem Silanol-haltige Organosiloxane der allgemeinen Formel VI DOLLAR A (SiO¶4/2¶)¶k¶(R·1·SiO¶3/2¶)¶m¶(R·1·¶2¶SiO¶2/2¶)¶p¶(R·1·¶3¶SiO¶1/2¶)¶q¶[O¶1/2¶H]¶r¶ DOLLAR A mit Verbindungen, die eine Einheit der allgemeinen Formel IV DOLLAR A -[O-(CR·4·¶2¶)¶b¶-SiR·3·¶2¶]¶n¶- DOLLAR A aufweisen, umgesetzt werden, wobei R·1·, R·3·, R·4·, b, s, r, n, t, k, m, p und q die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung aufweisen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Hydroxyalkylpolysiloxanen.
Hydroxyalkyl-Polysiloxane und Hydroxyalkyl-Siliconharze werden
in vielen Anwendungsbereichen eingesetzt, wie z. B. in der
Kosmetik- und Textilindustrie. Die kommerzielle Verwendung
dieser Verbindungen in noch größerem Maßstab wird jedoch durch
ein relativ umständliches Herstellungsverfahren verhindert.
Bekannt ist die direkte Hydrosilylierung von geschützten oder
ungeschützten Alkenolen wie z. B. Allylalkohol oder
Hexenylalkohol mit alpha, omega-H-Siloxanen. Nachteilig an
diesen Verfahren ist entweder die Verwendung relativ teurer
Edukte wie z. B. Platinkatalysatoren oder Hexenylalkohol aber
auch die bei der Edelmetall-katalysierten Reaktion auftretende
Nebenreaktion der Wasserstoff-Abspaltung, die zu hydrolytisch
unbeständigen Alkenyloxy-Endgruppen führt, welche hydrolytisch
leicht unter Abspaltung von Alkenolen gespalten werden können.
Zur Vermeidung dieser Nebenreaktion können die verwendeten
Alkohole geschützt werden, jedoch muß die Schutzgruppe in einem
weiteren Verfahrensschritt aufwendig entfernt werden.
In EP-A-629648 ist ein weiteres Verfahren beschrieben, welches
von speziellen cyclischen Silanen der allgemeinen Formel I
ausgeht, welche mit HO-Si-Gruppen (Silanol-Gruppen) am Ende
einer Siliconkette ohne die Verwendung von Katalysatoren
reagieren können.
Dabei ist R3 ein Kohlenstoffrest mit bis zu 20
Kohlenstoffatomen, R4 ist Wasserstoff oder ein
Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen. Diese
Cyclen können mit Silanol-terminierten Siloxanen der
allgemeinen Formel II umgesetzt werden
HO(R1 2SiO)pH (II)
und ergeben carbinol-terminierte Siloxane der allgemeinen
Formel III.
HO-(CR4 2)b-SiR3 2O(R1 2SiO)pSiR3 2-(CR4 2)b-OH (III)
Dabei wird hervorgehoben, daß die Reaktion ohne die Verwendung
von Katalysatoren bei Temperaturen zwischen 25°C und 150°C
ausgeführt wird.
In der Praxis ergeben sich jedoch einige Probleme bei der
Durchführung dieser Reaktion. Der 6-gliedrige Ring mit b = 4 kann
zwar stabil erhalten werden, er erfordert jedoch eine erhöhte
Reaktionstemperatur und deutlich verlängerte Reaktionszeiten
bei der Reaktion mit Silanol-Endgruppen. Die im Sinne von EP-A-
629648 reaktiven 5-Ringe sind zwar prinzipiell einsetzbar,
jedoch als Substanz instabil und neigen zur Zersetzung. Das in
EP-A-629648 beschriebene Verfahren ist also hinsichtlich einer
technischen Durchführung kaum geeignet.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein
verbessertes Verfahren zur Herstellung von
Hydroxyalkylpolysiloxanen zu entwickeln.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
Hydroxyalkylpolysiloxanen der allgemeinen Formel V
(SiO4/2)k(R1SiO3/2)m(R1 2SiO2/2)p(R1 3SiO1/2)q
[O1/2SiR3 2-(CR4 2)b-OH]s[O1/2H]t (V),
bei dem Silanol-haltige Organosiloxane der allgemeinen Formel
VI
(SiO4/2)k(R1SiO3/2)m(R1 2SiO2/2)p(R1 3SiO1/2)q[O1/2H]r (VI)
mit Verbindungen, die eine Einheit der allgemeinen Formel IV
-[O-(CR4 2)b-SiR3 2]n- (IV)
aufweisen, umgesetzt werden, wobei
R1, R3, R4 ein Wasserstoffatom oder einen monovalenten gegebenenfalls mit -CN, -NCO, -NRx 2, -COOH, -COORx, -Halogen, -Acryl, -Epoxy, -SH, -OH oder -CONRx 2 substituierten C1-C20-Kohlenwasserstoffrest oder C1-C15- Kohlenwasserstoffoxyrest, in denen jeweils eine oder mehrere, einander nicht benachbarte Methyleneinheiten durch Gruppen -O-, -CO-, -COO-, -OCO-, oder -OCOO-, -S-, oder -NRx- ersetzt sein können und in denen eine oder mehrere, einander nicht benachbarte Methineinheiten durch Gruppen, -N=, -N=N-, oder -P= ersetzt sein können,
Rx Wasserstoff oder einen gegebenenfalls mit -CN oder Halogen substituierten C1-C10-Kohlenwasserstoffrest,
b Werte von mindestens 2,
s Werte von mindestens 1,
r Werte von mindestens 1,
n Werte von mindestens 2,
s + t den Wert von r und
k + m + p + q Werte von mindestens 2 bedeuten.
R1, R3, R4 ein Wasserstoffatom oder einen monovalenten gegebenenfalls mit -CN, -NCO, -NRx 2, -COOH, -COORx, -Halogen, -Acryl, -Epoxy, -SH, -OH oder -CONRx 2 substituierten C1-C20-Kohlenwasserstoffrest oder C1-C15- Kohlenwasserstoffoxyrest, in denen jeweils eine oder mehrere, einander nicht benachbarte Methyleneinheiten durch Gruppen -O-, -CO-, -COO-, -OCO-, oder -OCOO-, -S-, oder -NRx- ersetzt sein können und in denen eine oder mehrere, einander nicht benachbarte Methineinheiten durch Gruppen, -N=, -N=N-, oder -P= ersetzt sein können,
Rx Wasserstoff oder einen gegebenenfalls mit -CN oder Halogen substituierten C1-C10-Kohlenwasserstoffrest,
b Werte von mindestens 2,
s Werte von mindestens 1,
r Werte von mindestens 1,
n Werte von mindestens 2,
s + t den Wert von r und
k + m + p + q Werte von mindestens 2 bedeuten.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß sich auch lineare
Siloxane zur Funktionalisierung von Si-OH-Gruppen eignen.
Verwendet man Verbindungen, die Einheiten der allgemeinen
Formel IV enthalten, so reagieren diese leicht und gezielt mit
guten Ausbeuten mit Silanol-Endgruppen zu Carbinolen.
Verbindungen, die Einheiten der allgemeinen Formel IV
enthalten, sind stabil und lagerfähig und eignen sich dehalb
besonders gut für den Einsatz in industriellem Maßstab.
Die C1-C20-Kohlenwasserstoffreste und C1-C20-Kohlenwasser
stoffoxyreste R1, R3, R4 können aliphatisch gesättigt oder
ungesättigt, aromatisch, geradkettig oder verzweigt sein. R1,
R3, R4 weisen vorzugsweise 1 bis 12 Atome, insbesondere 1 bis 6
Atome, vorzugsweise nur Kohlenstoffatome, oder ein
Alkoxysauerstoffatom und sonst nur Kohlenstoffatome auf.
Vorzugsweise sind R1, R3, R4 geradkettige oder verzweigte C1-C6-Alkylreste.
Besonders bevorzugt sind die Reste Methyl,
Ethyl, Phenyl, Vinyl und Trifluorpropyl.
Bevorzugt werden die Verbindungen der allgemeinen Formel V
hergestellt, bei denen R3 einen Methylrest bedeutet und R4
Wasserstoff bedeutet. Vorzugsweise weist b Werte von höchstens
50, insbesondere höchstens 10 auf. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform ist b gleich 3.
Das hydroxyfunktionelle Organosiloxan der allgemeinen Formel VI
kann linear, cyclisch oder verzweigt sein. Die Summe von k, m,
p, q, s und t ist vorzugsweise eine Zahl von 2 bis 20 000,
insbesondere 8 bis 1000. Um eine Reaktion zwischen dem
Organosiloxan der allgemeinen Formel IV und dem linearen
Siloxan zu ermöglichen, muß das Organosiloxan der allgemeinen
Formel VI Hydroxy-Gruppen enthalten.
Eine bevorzugte Variante für ein Organosiloxan der allgemeinen
Formel VI ist ein lineares Siliconpolymer mit k und m gleich 0,
p größer oder gleich 1, q gleich 0 oder 1 und r gleich 1 oder
2, wobei die Bedingung q gleich 2 minus r gilt. Vorzugsweise
ist r gleich s. Dabei können die bevorzugten Organosiloxan der
allgemeinen Formel VI entweder monomodal oder multimodal
verteilt sein, gleichzeitig können sie in einer engen oder sehr
breiten Verteilung vorliegen.
Eine weitere bevorzugte Variante für ein eingesetztes
verzweigtes Organosiloxan der allgemeinen Formel VI ist ein
Organosilicon-Harz. Dieses kann aus mehreren Einheiten
bestehen, wie in der allgemeinen Formel VI angedeutet ist,
wobei die Molprozente der enthaltenen Einheiten durch die
Indizes k, m, p, q, r, s und t bezeichnet werden. Bevorzugt ist
ein Wert von 0,1 bis 20 Mol-% an Einheiten r, bezogen auf die
Summe von k, m, p, q und r. Gleichzeitig muß aber auch k + m <
0 sein. Bei der Herstellung des m Organosiloxanharzes der
allgemeinen Formel V muß s < 0 sein und s + t gleich r sein.
Bevorzugt werden hierbei Harze hergestellt, bei denen 5% < k +
m < 90%, bezogen auf die Summe von k, m, p, q, s und t ist und
vorzugsweise t gleich 0 ist. In einem besonders bevorzugten
Fall ist der Rest R3 ein Methylrest, R1 ist ein Methylrest und
b ist gleich 3 und R4 steht für Wasserstoff.
Vorzugsweise werden als Verbindungen, die eine Einheit der
allgemeinen Formel IV aufweisen, Verbindungen der allgemeinen
Formel VII
H-[O-(CR4 2)b-SiR3 2]n-O-X (VII),
eingesetzt, bei denen
X Wasserstoff oder einen gegebenenfalls mit -CN oder Halogen substituierten C1-C10-Kohlenwasserstoffrest bedeutet und
R3, R4, b und n die vorstehenden Bedeutungen aufweisen.
X Wasserstoff oder einen gegebenenfalls mit -CN oder Halogen substituierten C1-C10-Kohlenwasserstoffrest bedeutet und
R3, R4, b und n die vorstehenden Bedeutungen aufweisen.
Vorzugsweise bedeutet X Wasserstoff oder einen C1-C3-
Kohlenwasserstoffrest, insbesondere Methyl oder Ethylrest.
Verbindungen der allgemeinen Formel VII, bei denen X
Wasserstoff bedeutet, können dimerisieren. Die Dimere reagieren
aber in gleicher Weise wie die Monomere mit Organosiloxanen der
allgemeinen Formel VI.
Als Halogensubstituenten werden bei den vorstehenden Formeln
Fluor, Chlor und Brom bevorzugt.
Das Verfahren kann unkatalysiert bevorzugt bei Temperaturen von
0°C bis 150°C durchgeführt werden. Bevorzugt werden jedoch
Reaktionstemperaturen von mindestens 100°C verwendet. Das
Verfahren kann jedoch noch verbessert werden, indem man
bestimmte Katalysatoren zusetzt. Diese Katalysatoren sind saure
oder basische Verbindungen und führen dazu, daß sowohl
Reaktionszeiten als auch Rektionstemperaturen verringert werden
können.
Der verwendete Katalysator ist dabei eine anorganische oder
organische Lewis-Säure oder Lewis-Base, wie organische
Brönstedt Säure oder Base, eine Organometallverbindung oder ein
Halogenid-Salz.
Als bevorzugte Säuren werden Carbonsäuren, teilveresterte
Carbonsäuren, insbesondere Monocarbonsäuren, vorzugsweise
Ameisensäure oder Essigsäure oder unveresterte oder
teilveresterte mono- oligo oder Polyphosphorsäuren verwendet.
Als bevorzugte Basen kommen vorzugsweise
Alkylammoniumhydroxide, Ammoniumalkoxide, Alkylammoniumfluoride
oder Aminbasen zum Einsatz. Bevorzugte Organometallreagenzien
sind Organo-Zinnverbindungen, Organo-Zinkverbindungen oder
Organo-Titanverbindungen. Bevorzugte Salze sind
Tetraalkylammoniumfluoride.
Bevorzugt sind Phosphorsäuren der allgemeinen Formel VIII
O=P(OR2)3-v(OH)v (VIII),
in der
R2 einen gegebenenfalls sustituierten linearen oder verzweigten C1-C30-Alkyl-, C2-C40-Alkenyl- oder -Alkoxyalkyl-, C2-C40-Polyether-, C5-C14-Cycloalkyl- oder -Arylrest und
v die Werte 0, 1 oder 2 bedeuten.
R2 einen gegebenenfalls sustituierten linearen oder verzweigten C1-C30-Alkyl-, C2-C40-Alkenyl- oder -Alkoxyalkyl-, C2-C40-Polyether-, C5-C14-Cycloalkyl- oder -Arylrest und
v die Werte 0, 1 oder 2 bedeuten.
Die verwendeten Katalysatoren werden nach der
Funktionalisierungsreaktion der Silanol-Gruppen vorzugsweise
durch Zugabe von sogenannten Anti-Katlysatoren oder
Katalysator-Giften deaktiviert, bevor sie zu einer Spaltung der
Si-O-Si-Gruppen führen können. Diese Nebenreaktion ist abhängig
vom verwendeten Katalysator und muß nicht notwendigerweise
eintreten, so daß auf eine Deaktivierung auch verzichtet werden
kann. Beispiele für Katalysator-Gifte sind bei der Verwendung
von Basen z. B. Säuren und bei der Verwendung von Säure z. B.
Basen, was im Endeffekt zu einer einfachen
Neutralisationsreaktion führt. Das entsprechende
Reaktionsprodukt zwischen Katalysator und Katalysator-Gift kann
je nach Verwendung des Produktes entweder aus dem Produkt
entfernt werden oder im Produkt verbleiben.
Bei dem Verfahren zur Herstellung von Hydroxyalkylpolysiloxanen
der allgemeinen Formel V ist die Menge der eingesetzten
Verbindung mit Einheiten der allgemeinen Formel IV abhängig von
der Menge r der zu funktionalisierenden Silanol-Gruppen im
Organosiloxan der allgemeinen Formel VI. Will man jedoch eine
vollständige Funktionalisierung der OH-Gruppen erreichen, so
ist die Verbindung mit Einheiten der allgemeinen Formel IV in
mindestens äquimolaren Mengen, bezogen auf n, zuzugeben.
Verwendet man Verbindung mit Einheiten der allgemeinen Formel
IV im Überschuß, so kann abreagierte Verbindung im Anschluß
entweder thermolytisch gespalten und dann abdestilliert werden
oder hydrolysiert und dann, gegebenenfalls, ebenfalls
abdestilliert werden.
Will man Harze herstellen, welche nur einen definierten
Carbinolgehalt s + t haben, so wählt man die stöchiometrischen
Verhältnisse zwischen Harz und Verbindung mit Einheiten der
allgemeinen Formel IV so, daß der gewünschte Carbinolgehalt
erreicht wird. Restliche nicht umgesetzte Si-OH Gruppen können
im organofunktionellen Siloxan der allgemeinen Formel V
verbleiben oder werden vor oder nach der Umsetzung mit
Verbindung mit Einheiten der allgemeinen Formel IV mit
beispielsweise Silazanen der nachstehenden allgemeinen Formel
IX
umgesetzt, in der
R6 Wasserstoff oder einen gegebenenfalls mit -CN oder Halogen substituierten C1-C10-Kohlenwasserstoffrest und
R7 einen gegebenenfalls mit -CN oder Halogen substituierten C1-C10-Kohlenwasserstoffrest bedeuten.
R6 Wasserstoff oder einen gegebenenfalls mit -CN oder Halogen substituierten C1-C10-Kohlenwasserstoffrest und
R7 einen gegebenenfalls mit -CN oder Halogen substituierten C1-C10-Kohlenwasserstoffrest bedeuten.
Vorzugsweise weisen die Kohlenwasserstoffreste R6 und R7 1 bis 5
Kohlenstoffatome auf. Insbesondere bevorzugt sind die Reste
Methyl, Ethyl und Vinyl. Bevorzugt als R7 ist Wasserstoff.
Bevorzugt wird das Verfahren bei 0°C bis 160°C, besonders
bevorzugt bei 40°C bis 100 C durchgeführt. Das Verfahren kann
dabei sowohl unter Einbeziehung von Lösungsmitteln durchgeführt
werden, oder aber auch ohne die Verwendung von Lösungsmitteln
in geeigneten Reaktoren. Dabei wird gegebenenfalls unter Vakuum
oder unter Überdruck oder bei Normaldruck (0,1 Mpa) gearbeitet.
Bei der Verwendung von Lösungsmitteln sind inerte, insbesondere
aprotische Lösungsmittel wie aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie z. B. Heptan oder Decan und aromatische Kohlenwasserstoffe
wie z. B. Toluol oder Xylol bevorzugt. Ebenfalls können Ether
wie THF, Diethylether oder MTBE verwendet werden. Die Menge des
Lösungsmittels sollte ausreichen, um eine ausreichende
Homogenisierung der Reaktionsmischung zu gewährleisten.
Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische mit einem Siedepunkt
bzw. Siedebereich von bis zu 120°C bei 0,1 MPa sind bevorzugt.
Alle vorstehenden Symbole der vorstehenden Formeln weisen ihre
Bedeutungen jeweils unabhängig voneinander auf.
In den folgenden Beispielen sind, falls jeweils nicht anders
angegeben, alle Mengen- und Prozentangaben auf das Gewicht
bezogen, alle Drücke 0,10 MPa (abs.) und alle Temperaturen
20°C. Alle Viskositäten wurden bei 25°C bestimmt.
1000 g Me-Siloxan (bishydroxy-terminiertes Polydimethylsiloxan
mit einem Mn von 3000 g/mol, bestimmt durch 1H-NMR-
Spektroskopie) wurden bei 80°C mit 79,4 g Poly(1,1-Dimethyl-1-
sila-2-oxacyclopentan) mit einer Viskosität von 40 mPa.s und 100 mg
Ameisensäure umgesetzt. 1H-NMR und 29Si-NMR zeigten, daß
nach 4 Stunden alle OH-Gruppen zu Hydroxypropyl-Einheiten
umgesetzt waren. Anschließend wurden zur Deaktivierung des
Katalysators 500 mg Triethylamin zu der Reaktionslösung gegeben
und kurz im Vakuum (5 mbar) bei 80°C destilliert. Zurück blieb
reines Bishydroxypropylpolydimethylsiloxan.
1000 g Me-Siloxan (bishydroxy-terminiertes Polydimethylsiloxan
mit einem Mn von 3000 g/mol, bestimmt durch 1H-NMR-
Spektroskopie) wurden bei 80°C mit 77,6 g Poly(1,1-Dimethyl-1-
sila-2-oxacyclopentan) mit einer Viskosität von 40 mPa.s und 100 mg
Ameisensäure umgesetzt. 1H-NMR und 29Si-NMR zeigten, daß
nach 4 Stunden keine Si-OH-Gruppen und kein Poly(1,1-Dimethyl-
1-sila-2-oxacyclopentan) mehr vorhanden war. Es entstand zu 97
% das gewünschte Produkt Bishydroxypropylpolydimethylsiloxan
und zu 3% ein teilveresterter Ameisensäureproypl
hydroxypropyl-polydimethylsiloxan.
1000 g Siloxan (bishydroxy-terminiertes Polydimethyl-siloxan
mit einem Mn von 28 000 g/mol, bestimmt durch OH-Zahl-
Bestimmung) wurden bei 80°C mit 8,4 g Poly(1,1-Dimethyl-1-
sila-2-oxacyclopentan) mit einer Viskosität von 40 mPa.s und 100 mg
Arlypon® (teilveresterte Phosphorsäure der Firma Grünau,
Illertissen) umgesetzt. 1H-NMR und 29Si-NMR zeigten, daß nach 3
Stunden alle OH-Gruppen zu Hydroxypropyl-Einheiten umgesetzt
waren. Anschließend wurden zur Deaktivierung des Katalysators
500 mg Triethylamin zu der Reaktionslösung gegeben und kurz im
Vakuum (5 mbar) bei 80°C destilliert. Zurück blieb reines
Bishydroxypropylpolydimethylsiloxan.
100 g Me-Siloxan (bishydroxy-terminiertes Polydimethyl-siloxan
mit einem Mn von 1000 g/mol, bestimmt durch 1H-NMR-
Spektroskopie) wurden bei 80°C mit 23,4 g Poly(1,1-Dimethyl-1-
sila-2-oxacyclopentan) mit einer Viskosität von 40 mPa.s und 10 mg
Arlypon® umgesetzt. 1H-NMR und 29Si-NMR zeigten, daß nach 4
Stunden alle OH-Gruppen zu Hydroxypropyl-Einheiten umgesetzt
waren. Anschließend wurden zur Deaktivierung des Katalysators
500 mg Triethylamin zu der Reaktionslösung gegeben und kurz im
Vakuum (5 mbar) bei 80°C destilliert. Zurück blieb reines
Bishydroxypropylpolydimethylsiloxan.
1000 g Siliconöl (bishydroxy-terminiertes Polymethylvinyl
siloxan mit einem Vinyl: Methyl-Verhältnis 1 : 4 und einem Mn
von 2800 g/mol, bestimmt durch 1H-NMR-Spektroskopie) wurden bei
80°C mit 83,2 g Poly(1,1-Dimethyl-1-sila-2-oxacyclopentan) mit
einer Viskosität von 60 mPa.s und 100 mg Ameisensäure umgesetzt.
1H-NMR und 29Si-NMR zeigten, daß nach 3 Stunden alle OH-Gruppen
zu Hydroxypropyl-Einheiten umgesetzt waren. Anschließend wurden
zur Deaktivierung des Katalysators 500 mg Triethylamin zu der
Reaktionslösung gegeben und kurz im Vakuum (5 mbar) bei 80°C
destilliert. Zurück blieb reines
Bishydroxypropylpolydimethylsiloxan.
100 g Siliconöl (bishydroxy-terminiertes Polymethyl
trifluorpropylsiloxan mit einem Trifluorpropyl: Methyl-
Verhältnis von 1 : 1 und mit einem Mn von 900 g/mol, bestimmt
durch 1H-NMR-Spektroskopie) wurden bei 80°C mit 26,0 g
Poly(1,1-Dimethyl-1-sila-2-oxacyclopentan) mit einer Viskosität
von 60 mPa.s und 10 mg Ameisensäure umgesetzt. 1H-NMR und 29Si-
NMR zeigten, daß nach 3 Stunden alle OH-Gruppen zu
Hydroxypropyl-Einheiten umgesetzt waren. Anschließend wurden
zur Deaktivierung des Katalysators 500 mg Triethylamin zu der
Reaktionslösung gegeben und kurz im Vakuum (5 mbar) bei 80°C
destilliert. Zurück blieb reines
Bishydroxypropylpolydimethylsiloxan.
100 g Monohydroxy-terminiertes Polydimethyl-siloxan mit einem
Mn von 3000 g/mol, bestimmt durch 1H-NMR-Spektroskopie) wurden
bei 80°C mit 3,9 g Poly(1,1-Dimethyl-1-sila-2-oxacyclopentan)
mit einer Viskosität von 110 mPa.s und 10 mg Arlypon®
(teilveresterte Phosphorsäure der Firma Grünau, Illertissen)
umgesetzt. 1H-NMR und 29Si-NMR zeigten, daß nach 3 Stunden alle
OH-Gruppen zu Hydroxypropyl-Einheiten umgesetzt waren und keine
Verbreiterung des Molekulargewichts zu erkennen war.
Anschließend wurden zur Deaktivierung des Katalysators 500 mg
Triethylamin zu der Reaktionslösung gegeben und kurz im Vakuum
(5 mbar) bei 80°C destilliert. Zurück blieb reines
Monohydroxypropylpolydimethylsiloxan.
100 g Monohydroxy-terminiertes Polydimethyl-siloxan mit einem
Mn von 3000 g/mol, bestimmt durch 1H-NMR-Spektroskopie) wurden
bei 80°C mit 3,9 g Poly(1,1-Dimethyl-1-sila-2-oxacyclopentan)
mit einer Viskosität von 110 mPa.s und 50 mg
Benzyltrimethylammonium-hydroxid (40%ige Lösung in Methanol)
umgesetzt. 1H-NMR und 29Si-NMR zeigten, daß nach 4 Stunden alle
OH-Gruppen zu Hydroxypropyl-Einheiten umgesetzt waren und keine
Verbreiterung des Molekulargewichts zu erkennen war.
Anschließend wurden zur Deaktivierung des Katalysators 500 mg
Triethylamin zu der Reaktionslösung gegeben und kurz im Vakuum
(5 mbar) bei 80°C destilliert. Zurück blieb reines
Monohydroxypropylpolydimethylsiloxan.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Hydroxyalkylpolysiloxanen der
allgemeinen Formel V
(SiO4/2)k(R1SiO3/2)m(R1 2SiO2/2)p(R1 3SiO1/2)q [O1/2SiR3 2-(CR4 2)b-OH]s[O1/2H]t (V),
bei dem Silanol-haltige Organosiloxane der allgemeinen Formel VI
(SiO4/2)k(R1SiO3/2)m(R1 2SiO2/2)p(R1 3SiO1/2)q[O1/2H]r (VI)
mit Verbindungen, die eine Einheit der allgemeinen Formel IV
-[O-(CR4 2)b-SiR3 2]n- (IV)
aufweisen, umgesetzt werden, wobei
R1, R3, R4 ein Wasserstoffatom oder einen monovalenten gegebenenfalls mit -CN, -NCO, -NRx 2, -COOH, -COORx, -Halogen, -Acryl, -Epoxy, -SH, -OH oder -CONRx 2 substituierten C1-C20-Kohlenwasserstoffrest oder C1-C15- Kohlenwasserstoffoxyrest, in denen jeweils eine oder mehrere, einander nicht benachbarte Methyleneinheiten durch Gruppen -O-, -CO-, -COO-, -OCO-, oder -OCOO-, -S-, oder -NRx- ersetzt sein können und in denen eine oder mehrere, einander nicht benachbarte Methineinheiten durch Gruppen, -N= ,-N=N-, oder -P= ersetzt sein können,
Rx Wasserstoff oder einen gegebenenfalls mit -CN oder Halogen substituierten C1-C10-Kohlenwasserstoffrest,
b Werte von mindestens 2,
s Werte von mindestens 1,
r Werte von mindestens 1,
n Werte von mindestens 2,
s + t den Wert von r und
k + m + p + q Werte von mindestens 2 bedeuten.
(SiO4/2)k(R1SiO3/2)m(R1 2SiO2/2)p(R1 3SiO1/2)q [O1/2SiR3 2-(CR4 2)b-OH]s[O1/2H]t (V),
bei dem Silanol-haltige Organosiloxane der allgemeinen Formel VI
(SiO4/2)k(R1SiO3/2)m(R1 2SiO2/2)p(R1 3SiO1/2)q[O1/2H]r (VI)
mit Verbindungen, die eine Einheit der allgemeinen Formel IV
-[O-(CR4 2)b-SiR3 2]n- (IV)
aufweisen, umgesetzt werden, wobei
R1, R3, R4 ein Wasserstoffatom oder einen monovalenten gegebenenfalls mit -CN, -NCO, -NRx 2, -COOH, -COORx, -Halogen, -Acryl, -Epoxy, -SH, -OH oder -CONRx 2 substituierten C1-C20-Kohlenwasserstoffrest oder C1-C15- Kohlenwasserstoffoxyrest, in denen jeweils eine oder mehrere, einander nicht benachbarte Methyleneinheiten durch Gruppen -O-, -CO-, -COO-, -OCO-, oder -OCOO-, -S-, oder -NRx- ersetzt sein können und in denen eine oder mehrere, einander nicht benachbarte Methineinheiten durch Gruppen, -N= ,-N=N-, oder -P= ersetzt sein können,
Rx Wasserstoff oder einen gegebenenfalls mit -CN oder Halogen substituierten C1-C10-Kohlenwasserstoffrest,
b Werte von mindestens 2,
s Werte von mindestens 1,
r Werte von mindestens 1,
n Werte von mindestens 2,
s + t den Wert von r und
k + m + p + q Werte von mindestens 2 bedeuten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem R1 die Reste Methyl,
Ethyl, Phenyl, Vinyl oder Trifluorpropyl bedeutet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem R4 Wasserstoff
bedeutet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, bei dem R3 einen
Methylrest bedeutet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, bei dem ein lineares
Organosiloxan der allgemeinen Formel VI eingesetzt wird,
bei dem k und m gleich 0, p größer oder gleich 1, q gleich
0 oder 1 und r gleich 1 oder 2.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, bei dem Harze hergestellt
werden, bei denen 5% < k + m < 90%, bezogen auf die Summe
von k, m, p, q, s und t ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, bei dem die
Reaktionstemperatur 0°C bis 160°C beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, bei dem ein Katalysator
eingesetzt wird, der eine anorganische oder organische
Lewis-Säure oder Lewis-Base ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem der Katalysator
ausgewählt wird aus Carbonsäuren, teilveresterten
Carbonsäuren, unveresterten oder teilveresterten mono
oligo oder Polyphosphorsäuren, Alkylammoniumhydroxiden,
Ammoniumalkoxiden, Alkylammoniumfluoriden und Aminbasen.
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