DE10109663A1 - Aufpralldämpfende Motorhaube an einem Fahrzeug - Google Patents
Aufpralldämpfende Motorhaube an einem FahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine aufpralldämpfende Motorhaube an einem Fahrzeug, mit einem Oberblech und einer mit diesem verbundenen Unterstruktur, die einen Rahmen und eine innerhalb desselben ausgebildete Versteifungsstruktur aufweist, wobei wenigstens der Rahmen mit dem Oberblech verbunden ist und die Unterstruktur in einem am vorderen Teil der Motorhaube gegebenen Kinderkopfaufschlagbereich erheblich weniger steif als in einem angrenzenden, am hinteren Teil der Motorhaube gegebenen Erwachsenenkopffaufschlagbereich ausgelegt ist, nach Patent 10062164.3. Sie löst die Aufgabe, eine derartige Motorhaube mit unterschiedlicher Steifigkeit in verschiedenen Bereichen weiter auszubilden. Dazu ist die Versteifungsstruktur durch Spriegel (3, 8) gebildet und diese und/oder der Rahmen (2) sind in vorbestimmten Bereichen in deren vom Oberblech (1) abstehenden Seitenwandungen (5, 9) mit wenigstens einer parallel zum Oberblech (1) ausgebildeten Sollknicklinie (7) versehen, wobei die geringere Steifigkeit der Unterstruktur im Kinderkopfaufschlagbereich (K) durch einen erheblich größeren Anteil von Bereichen mit einer Sollknicklinie (7) an den Spriegeln (3, 8) und/oder dem Rahmen (2) als im Erwachsenenkopfaufschlagbereich (E) gegeben ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine aufpralldämpfende Motorhaube mit unterschiedlicher
Steifigkeit für ein Fahrzeug zur Aufnahme von Aufprallenergie, die durch einen
Fußgänger oder einen anderen Aufprallbeteiligten, insbesondere auch durch einen den
aufprallenden Kopf eines Fußgängers simulierenden Impaktor, eingebracht wird, nach
Patentanmeldung 100 62 164.3.
Durch eine solche Motorhaube soll erreicht werden, daß diese die Vorgaben zur
Reduzierung des Kopfverletzungskriteriums HIC in vorbestimmten Bereichen auf
einfache Weise erfüllen kann.
Aus der in der Haupt-Patentanmeldung in der Darstellung des Standes der Technik
angeführten DE 195 14 324 A1 ist eine aus einem Oberblech und einer Innentafel
(Unterstruktur) gebildete Motorhaube bekannt, bei der die Unterstruktur Rippen
(Spriegel) aufweist, deren Seitenwände zu deren Schwächung mit mehreren, sich
vertikal zum Oberblech erstreckenden Schlitzen versehen sind, um ein
Zusammenquetschen bzw. Verformen derselben zu erleichtern, wenn die Spriegel durch
den Aufprall eines Impaktors oder eines Aufprallbeteiligten gegen einen
Aufprallstörkörper, insbesondere eine ortsfeste Komponente im Motorraum, gedrückt
werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Motorhaube mit
unterschiedlicher Steifigkeit in verschiedenen Bereichen an einem Fahrzeug nach dem
Hauptpatent - Patentanmeldung 100 62 164.3 - weiter auszubilden.
Diese Aufgabe wird bei einer Motorhaube nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch
dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
Unteransprüchen aufgeführt.
Die Erfindung besteht darin, daß bei einer aus einem Oberblech und einer mit diesem
verbundenen Unterstruktur, die einen Rahmen und eine innerhalb desselben gebildete
Versteifungsstruktur aufweist und in einem am vorderen Teil der Motorhaube gegebenen
Kinderkopfaufschlagbereich erheblich weniger steif als in einem angrenzenden, am
hinteren Teil der Motorhaube gegebenen Erwachsenenkopfaufschlagbereich ausgelegt
ist, die Versteifungsstruktur durch Spriegel gebildet ist, und daß die Steifigkeit der
Unterstruktur durch Sollknicklinien bestimmt ist, die in den Spriegeln und/oder dem
Rahmen parallel zum Oberblech in vorbestimmten Bereichen in deren vom Oberblech
abstehenden Seitenwandungen angeordnet sind. Die Sollknicklinien führen zu einer
Schwächung der Spriegel bzw. des Rahmens. Durch einen höheren Anteil von Bereichen
mit Sollknicklinien an der Unterstruktur, verbunden mit einer größeren Schwächung
derselben, bei sonst gleicher Auslegung der Versteifungsstruktur, kann dadurch der
Unterstruktur und damit der Motorhaube auf einfache Weise eine
Dämpfungscharakteristik mit niedrigeren Dämpfungswerten im
Kinderkopfaufschlagbereich verliehen und es können die Vorgaben zur Reduzierung des
Kopfverletzungskriteriums HIC in den genannten Bereichen erfüllt werden. Die
Motorhaube ist im Kinderkopfaufschlagbereich weicher.
Dabei kann die Versteifungsstruktur im Kinderkopfaufschlagbereich und/oder im
Erwachsenenkopfaufschlagbereich separat ausgebildet, mit dem Rahmen verbunden,
insbesondere verklebt oder verschweißt, und mit dem Oberblech verklebt sein. Das ist in
technologischer Hinsicht vorteilhaft, weil der Stanz- oder Prägeprozeß zur Anordnung der
Sollknicklinien und auch der Tiefziehprozeß erleichtert sind.
Bei einem ausreichend dicken Oberblech kann die Versteifungsstruktur im
Kinderkopfaufschlagbereich auch gänzlich ausgespart sein, so daß in diesem Bereich
der Unterstruktur lediglich der Rahmen in Verbindung mit dem Oberblech für die
Steifigkeit sorgt. Im Erwachsenenkopfaufschlagbereich kann dann die
Dämpfungscharakteristik mit den höheren Dämpfungswerten durch den Anteil von
Bereichen mit Sollknicklinien, gleichbedeutend mit der Anzahl und Länge derselben, an
der Versteifungsstruktur vorbestimmt und eingestellt werden.
Auf einfache Weise sind die Sollknicklinien durch parallel zum Oberblech ausgebildete
Langlöcher oder Kerben oder Sicken oder Kombinationen von diesen gebildet, wobei die
Sicken und Kerben je nach ihrer Anordnung und Ausbildung eine Deformationsrichtung
vorbestimmen, die weitgehend unabhängig von der Einwirkungsrichtung der Aufprallkraft
ist. Im Hinblick auf das Deformationsverhalten des Rahmens und der Spriegel ist es
vorteilhaft, wenn die Wölbung der Sicken an der Außenseite und die Kerben an der
Innenseite der jeweiligen Seitenwandung ausgebildet sind, da damit ein
Zusammendrücken des Rahmens bzw. der Spriegel bei sich unbehindert nach außen
verformenden Seitenwänden verbunden ist. Bei einer Verformung nach dem
Spriegelinneren kann es, in Abhängigkeit der Dimensionierung der Spriegel, zu einer
gegenseitigen Behinderung der sich verformenden Seitenwände kommen.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert. In den
zugehörigen Zeichnungen zeigen, schematisch:
Fig. 1 die Unterseite einer Motorhaube mit einer Unterstruktur im Schnitt II-II,
Fig. 2 einen mit Langlöchern versehenen Abschnitt eines Spriegels der Unterstruktur,
perspektivisch,
Fig. 3 den Querschnitt durch diesen,
Fig. 4 diesen im deformierten Zustand,
Fig. 5 eine weitere Ausführung einer Motorhaube mit einer Unterstruktur im Schnitt II-II,
Fig. 6 einen mit Sicken versehenen Abschnitt eines Spriegels und
Fig. 7 einen mit Kerben versehenen Abschnitt eines Spriegels.
In Fig. 1 ist eine Motorhaube mit einem Oberblech 1 und einer mit diesem verbundenen
Unterstruktur dargestellt, die in einer Ebene parallel zum Oberblech 1 (Schnitt II-II, Fig. 2
und 3) geschnitten ist. Die Unterstruktur weist einen Rahmen 2 und eine innerhalb
desselben ausgebildete Versteifungsstruktur aus Spriegeln 3 auf. Diese sind mit dem
Oberblech 1 durch Kleberschichten 4 gefügt. Fig. 2 zeigt einen Abschnitt eines Spriegels
3 und die zwischen diesem und dem Oberblech 1 angeordnete Kleberschicht 4. Die
Spriegel sind in ihren vom Oberblech 1 abstehenden Seitenwandungen 5 mit parallel zu
diesem (1) ausgebildeten Langlöchern 6 versehen, durch die die Spriegel 3 geschwächt
und die Steifigkeit der Unterstruktur verringert sind und die Sollknicklinien 7 für eine
gezielte Deformation ausbilden. In Fig. 1 sind die geschnittenen Langlöcher 6 durch
Unterbrechungen in den geschnittenen Seitenwandungen 5 dargestellt.
An der Motorhaube sind Querlinien A und B eingezeichnet, von denen die Querlinie A die
an der Motorhaube festgelegte vordere Grenze eines Kinderkopfaufschlagbereiches K
und die Querlinie B die hintere Grenze desselben und zugleich die vordere Grenze des
Erwachsenenkopfaufschlagbereiches E kennzeichnet, wobei die Querlinie A im
vorgegebenen Abstand von 1000 mm, gemessen von der Projektions-/Standfläche des
Fahrzeugs über die Vorderkante der Motorhaube zu dieser bzw. der Unterstruktur (wrap
around distance) verläuft und die Querlinie B im Abstand von 500 mm von der Querlinie
A, womit die beiden Aufschlagbereiche E und K definiert sind.
Im Erwachsenenkopfaufschlagbereich E sind die Langlöcher 6 nur an den
Seitenwandungen 5 der Spriegel 3 und nicht an den Seitenwandungen 5 des Rahmens 2
ausgebildet, wohingegen im Kinderkopfaufschlagbereich K auch
Seitenwandungsbereiche des Rahmens 2 mit Langlöchern versehen sind. Der Anteil von
Seitenwandungsbereichen (5) mit Langlöchern 6 am Rahmen 2 und den Spriegeln 3
insgesamt ist im Kinderkopfaufschlagbereich K um etwa 50% größer als im
Erwachsenenkopfaufschlagbereich E, wodurch dieser (K) erheblich weicher ausgebildet
ist.
Bei einem Impaktoraufschlag mit der Kraft F, simulierend den Aufschlag des Kopfes
eines Aufprallbeteiligten, wird ein mit Langlöchern 6 versehener Spriegel 3 entlang der
durch diese ausgebildeten Sollknicklinie 7 (Fig. 2) deformiert und knickt wegen der stark
verminderten Steifigkeit durch die ausgesparten Bereiche an den Seitenwandungen 5
ein, ebenso der Rahmen 2 in dessen mit Langlöchern 6 versehenen
Seitenwandungsbereichen. Die Deformation eines Spriegels 3 ist in Fig. 4 dargestellt.
Fig. 5 zeigt eine Motorhaube mit einem Oberblech 1 und einer Unterstruktur, die sich von
der in der vorbeschriebenen Ausführung (Fig. 1 bis 3) dadurch unterscheidet, daß die
Unterstruktur im Kinderkopfaufschlagbereich K mit Spriegeln 8 versehen ist, die an ihren
Seitenwandungen 9 nach außen gewölbte Sicken 10 zur Ausbildung von Sollknicklinien
ausbilden. Fig. 6 zeigt die Spriegel 8 im Schnitt. Bei einem Aufprall eines Impaktors oder
eines Kopfes eines Aufprallbeteiligten knicken die Seitenwände 9 nach außen ein, wobei
die Sicken 10 die für eine Deformation erforderliche Kraft reduzieren. Damit ist die
Motorhaube im Kinderkopfaufschlagbereich K weicher als im
Erwachsenenkopfaufschlagbereich E. Die Sicken können auch nach innen gewölbt sein,
wodurch die Seitenwände bei einem Aufschlag nach innen einknicken würden. Anstelle
der Sicken 10 können die Spriegel auch mit Kerben 11 an der Innenseite der
Seitenwände (Fig. 7) und/oder an der Außenseite versehen sein.
1
Oberblech
2
Rahmen
3
Spriegel
4
Kleberschicht
5
Seitenwandung
6
Langloch
7
Sollknicklinie
8
Spriegel
9
Seitenwandung
10
Sicke
11
Kerbe
12
Seitenwandung
E Erwachsenenkopfaufschlagbereich
K Kinderkopfaufschlagbereich
A Querlinie
B Querlinie
E Erwachsenenkopfaufschlagbereich
K Kinderkopfaufschlagbereich
A Querlinie
B Querlinie
Claims (5)
1. Aufpralldämpfende Motorhaube an einem Fahrzeug, mit einem Oberblech und
einer mit diesem verbundenen Unterstruktur, die einen Rahmen und eine innerhalb
desselben ausgebildete Versteifungsstruktur aufweist, wobei wenigstens der
Rahmen mit dem Oberblech verbunden ist und die Unterstruktur in einem am
vorderen Teil der Motorhaube gegebenen Kinderkopfaufschlagbereich erheblich
weniger steif als in einem angrenzenden, am hinteren Teil der Motorhaube
gegebenen Erwachsenenkopfaufschlagbereich ausgelegt ist, nach
Patent 100 62 164.3, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungsstruktur
durch Spriegel (3, 8) gebildet ist, und daß diese und/oder der Rahmen (2) in
vorbestimmten Bereichen in deren vom Oberblech (1) abstehenden
Seitenwandungen (5, 9, 12) mit wenigstens einer parallel zum Oberblech (1)
ausgebildeten Sollknicklinie (7) versehen sind, wobei die geringere Steifigkeit der
Unterstruktur im Kinderkopfaufschlagbereich (K) durch einen erheblich größeren
Anteil von Bereichen mit einer Sollknicklinie (7) an den Spriegeln (3, 8) und/oder
dem Rahmen (2) als im Erwachsenenkopfaufschlagbereich (E) gegeben ist.
2. Motorhaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur die Spriegel (3,
8) im Kinderkopfaufschlagbereich (K) Sollknicklinien (7) aufweisen.
3. Motorhaube nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sollknicklinien (7) durch parallel zum Oberblech (1) ausgebildete Langlöcher (6)
und/oder Sicken (10) oder Kerben (11) gebildet sind.
4. Motorhaube nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wölbung der
Sicken (10) an der Außenseite der jeweiligen Seitenwandung (9) ausgebildet ist.
5. Motorhaube nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kerben (11) an
der Innenseite der jeweiligen Seitenwandung (12) eingebracht sind.
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