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Die
Erfindung betrifft eine Keramik mit hervorragenden Hochfrequenzeigenschaften,
die zur Herstellung von Schaltungen wertvoll ist, wie sie in verschiedenen
Vorrichtungen, z.B. in Anordnungen mit Halbleiterelementen, verwendet
werden. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur
Herstellung der Keramik. Auch betrifft die Erfindung ein Ausgangsgemisch
für die
Herstellung der vorgenannten Keramik und die Verwendung der Keramik
zur Herstellung eines isolierenden Substrats für eine elektrische Schaltung.
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Die
am weitesten verbreitete Schaltung, die für Anordnungen mit Halbleiterelementen
benutzt wird, ist eine Schaltung, bei der eine Leiterschicht aus
einem hochschmelzenden Metal, wie Wolfram oder Molybdän, an der
Oberfläche
oder der Innenseite eines isolierenden Substrats ausgebildet ist,
das aus einem aluminiumhaltigen gesinterten Produkt besteht.
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Zur
gegenwärtigen
Zeit mit einer hochentwickelten Informationstechnologie verschiebt
sich das Frequenzband zur Übermittlung
von Signalen immer mehr zum Hochfrequenzbereich hin. Bei einer Hochfrequenzschaltung
zur Handhabung von Hochfrequenzsignalen muß der die Schaltung bildende
elektrischer Leiter einen kleinen Widerstand und das isolierende
Substrat einen kleinen Tangens des dielektrischen Verlustes in den
Hochfrequenzbereichen aufweisen, um Hochfrequenzsignale ohne Verlust
zu übermitteln.
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Jedoch
hat ein hochschmelzendes Metal, wie Wolfram (W) oder Molybdän (Mo),
einen hohen Widerstand. Deshalb erfolgt bei Schaltungen, die mit
einer Leiterschicht aus solchen hochschmelzenden Metallen ausgerüstet sind,
die Ausbreitung von Signalen mit einer niedrigen Geschwindigkeit.
Außerdem
ist dort die Ausbreitung von Signalen eines Hochfrequenzbereichs
von mindestens einem GHz schwierig. Daher ist es notwendig, Leiterschichten
unter Einsatz eines Metalls mit einem niedrigen Widerstand, wie
Kupfer, Silber oder Gold, anstelle von Wolfram- oder Molybdän herzustellen.
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Jedoch
können
die Metalle mit niedrigem Widerstand wegen ihrer niedrigen Schmelzpunkte
nicht zusammen mit Aluminiumoxid gebrannt werden, das ein Material
ist, welches das isolierende Substrat bildet. Das heißt, das
isolierende Substrat und die Leiterschicht können nicht gleichzeitig durch
gemeinsames Brennen hergestellt werden. Deshalb wurde eine Schaltung
entwickelt, die als isolierendes Substrat verwendet werden kann,
das eine sogenannte Glaskeramik (ein Verbundmaterial aus Glas und
Keramik) aufweist, die zusammen mit einem Metall, das einen niedrigen
Widerstand hat, gebrannt werden kann.
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Beispielsweise
wird in der japanischen ungeprüften
Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 212363/1990 (Druckschrift A) eine Keramik vorgeschlagen,
die durch Formen und Brennen eines Gemisches eines AlN-Pulvers mit
einem durchschnittlichen Sekundärteilchendurchmesser
(zentralen Teilchendurchmesser) von 3,1 bis 8,9 μm und einem Borsilicatglaspulver
mit einem durchschnittlichen Sekundärteilchendurchmesser (zentralen Teilchendurchmesser)
von 1,5 bis 16 μm
erhalten worden ist. Gemäß der Druckschrift
A werden die durchschnittlichen Sekundärteilchendurchmesser des AlN-Pulvers
und des Glaspulvers derart eingestellt, das sie innerhalb vorgegebener
Bereiche liegen, um die Dichte des Formkörpers und die Wärmeleitfähigkeit
der Keramik zu verbessern.
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Ferner
wird in der japanischen ungeprüften
Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 349166/1992 (Druckschrift B) eine Keramik vorgeschlagen,
die durch Einbringen eines Gemisches aus einem Al2O3-Pulvers mit einem durchnittlichen Sekundärteilchendurchmesser
von 1 bis 7 μm,
einem SiO2-Pulver (10 bis 20 Gew%) und einem
PbO-Pulver (20 bis 30 Gew%) in eine Form und nachfolgendes Brennen
während
15 Minuten bei 960°C hergestellt
wird. Gemäß der Druckschrift
B weist die Keramik durch den Einsatz eines Al2O3-Pulvers mit einem durchschnittlichen Sekundärteilchendurchmesser
von 2,5 bis 6 μm
eine hohe Wärmeleitfähigkeit
und eine hohe Festigkeit auf.
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Die
in den Druckschriften A und B beschriebenen Keramiken haben zwar
den Vorteil, daß sie
durch gemeinsames Brennen mit einem Metall mit niedrigem Widerstand,
wie Kupfer, Silber oder Gold, erhalten werden, jedoch sind damit
die unten genannten Probleme verbunden.
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Im
Fall der Druckschrift A reagiert beim Brennen das AlN-Pulver mit dem Glaspulver,
wodurch in der Keramik feine Poren gebildet werden, was eine Zunahme
des Tangens des dielektrischen Verlustes (tan δ) bewirkt. Ferner hat das AlN
die Eigenschaft, daß sein
tan δ in
Abhängigkeit
von der Frequenz variiert, und in Abhängigkeit von Frequenzband einen
großen
tan δ aufweist.
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Die
Keramik gemäß der Druckschrift
B ist bezüglich
ihrer Wärmeleitfähigkeit
und ihrer mechanischen Festigkeit hervorragend, weist aber wegen
ihres großen
Pb-Gehalts in einem Hochfrequenzband einen großen tan δ auf.
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Wie
oben beschrieben, haben die in den Druckschriften A und B genannten
Keramiken im Hochfrequenzbereich einen hohen tan δ und eignen
sich deshalb nicht als isolierendes Substrat bei einer Schaltung, die
beispielsweise für
Hochfrequenzsignale im GHz-Band benutzt wird.
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Aus
der JP 10-275963 A ist ein Glasgemisch bekannt, das die Komponenten
SiO2, Al2O3, MgO und SiO2 enthält. Der
Teilchendurchmesser des Füllstoffs
beträgt
1 μm oder
weniger.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Keramik bereitzustellen,
die durch Brennen in einem Temperaturbereich von 800 bis 1050°C erhalten
werden kann, indem ein Leiter mit niedrigem Widerstand, wie Gold,
Silber oder Kupfer, zusammen mit der Keramik gebrannt werden kann,
und die Keramik in einem Hochfrequenzband einen kleinen Tangens
des dielektrischen Verlustes aufweist. Eine weitere Aufgabe besteht
darin, ein Verfahren zur Herstellung der Keramik anzugeben.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Gemisches,
das als Ausgangsmaterial zum Herstellen der vorgenannten Keramik
geeignet ist.
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Noch
eine weitere Aufgabe der Erfindung ist dahin zu sehen, eine Schaltung
zur Verfügung
zu stellen, die ein aus der erwähnten
Keramik gebildetes isolierendes Substrat beinhaltet und hervorragende
Hochfrequenzübertragungseigenschaften
aufweist.
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Gemäß der Erfindung
wird ein Ausgangsgemisch zum Herstellen einer Keramik angegeben,
das folgende Komponenten enthält:
- a) Ein kristallisiertes Glas mit einem Gehalt
an SiO2, Al2O3 und MO (M bedeutet ein Erdalkalimetal)
sowie mit einem Bleigehalt in einer Menge von 0 bis höchstens
10 Gew%, ausgedrückt
als PbO, und
- b) mindestens einen Füllstoff
mit einem durchschnittlichen Primärteilchendurchmesser von nicht
unter 3 μm,
ausgewählt
aus Al2O3, SiO2, MgTiO3, (Mg, Zn)TiO3, TiO2, SrTiO3, MgAl2O4, ZnAl2O4, Cordierit, Mullit, Enstatit, Willemit,
CaAl2Si2O8, SrAl2Si2O8, (Sr, Ca)Al2Si2O8 und
Forsterit.
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Dabei
liegen das kristallisierte Glas gemäß (a) und der Füllstoff
gemäß (b) in
einem Gewichtsverhältnis (a)
zu (b) von 30/70 bis 99/1 vor.
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Erfindungsgemäß wird ferner
eine Keramik zur Verfügung
gestellt, die Füllstoffkristallteilchen
und eine Matrix kristallphase aufweist, die durch eine Anzahl von
Kristallteilchen gebildet wird, welche an den Korngrenzen der Füllstoffkristallteilchen
vorliegen, wobei die Füllstoffkristallteilchen
mindestens eine Art von Oxidkristallen enthält, die aus Al2O3,
SiO2, MgTiO3, (Mg,
Zn)TiO3, TiO2, SrTiO3, MgAl2O4, ZnAl2O4, Cordierit, Mullit, Enstatit, Willemit,
CaAl2Si2O8, SrAl2Si2O8, (Sr, Ca)Al2Si2O8 und Forsterit
ausgewählt
sind, und wobei die Keramik einen dielektrischen Verlust bei 60
bis 77 GHz von höchstens
50 × 10–4 aufweist.
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Erfindungsgemäß wird weiterhin
ein Verfahren zum Herstellen einer Keramik angegeben, das
eine
Stufe zum Vorbereiten des Ausgangsgemisches für die Herstellung der Keramik,
eine
Stufe des Formens des Ausgangsgemisches für das Herstellen der Keramik
zu einem Formkörper
und
eine Stufe des Brennens des erhaltenen Formkörpers bei
800 bis 1050°C
während
mindestens 30 Minuten
umfaßt.
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Erfindungsgemäß wird zusätzlich die
Verwendung der Keramik zur Herstellung eines isolierenden Substrats
für eine
elektrische Schaltung angegeben, die auf der Oberfläche und/oder
der Innenseite des isolierenden Substrats eine metallische Leiterschicht
aufweist.
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Kurz
gesagt, ein Unterscheidungsmerkmal der vorliegenden Erfindung besteht
in der Verwendung einer Kombination aus (a) eines kristallisierten
Glases, das SiO2, Al2O3 und ein Erdalkalimetalloxid (MO) beinhaltet
und einen Pb-Gehalt aufweist, der unter einem vorgegebenen Wert
(nicht über 10
Gew%, ausgedrückt als
PbO) gehalten wird, und (b) einem Füllstoff, der einen durchschnittlichen
Primärteilchendurchmesser
von mindestens 3 μm
hat und aus speziellen anorganischen Oxidkristallen ausgewählt ist.
Das heißt,
das Ausgangsgemisch zum Herstellen der Keramik, enthaltend (a) das
kristallisierte Glas und (b) den Füllstoff, ermöglicht es,
die Keramik durch Brennen bei 800 bis 1050°C zu erhalten. Wenn die Keramik
als isolierendes Substrat der Schaltung verwendet wird, kann somit
die Schaltung durch gemeinsames Brennen mit einem Leiter mit einem
niedrigen Widerstand, wie Gold, Silber oder Kupfer, in einer Stufe
hergestellt werden. Ferner weist die Keramik eine Kristallmatrix
mit einem kleinen Pb-Gehalt auf, der aus dem kristallisierten Glas
an den Korngrenzen der Füllstoffkristallteilchen
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von mindestens
2,5 μm ausgefällt worden
ist. Aufgrund dieser Struktur hat die Keramik einen kleinen Tangens
(tan δ)
des dielektrischen Verlustes in einem hohen Frequenzband, d.h. sie
weist einen Tangens des dielektrischen Verlustes bei beispielsweise
60 bis 77 GHz von höchstens
50 × 10–4 auf.
Deshalb ist die vorgenannte Keramik als Material für das isolierende
Substrat der Schaltung, welche für
die Übermittlung
von Hochfrequenzsignalen verwendet wird, sehr nützlich.
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Die
Erfindung wird durch die Zeichnung erläutert. Es zeigen
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1 eine
Kurve, welche die Verteilung der Primärteilchendurchmesser des erfindungsgemäß verwendeten
Füllstoffs
darstellt;
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2 eine
schematische Darstellung der Struktur der erfindungsgemäßen Keramik;
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3 einen
schematischen Querschnitt eines Aufbaus einer Anordnung mit einem
Halbleiterelement, die eine Schaltung darstellt, welche mit einem
isolierenden Substrat ausgerüstet
ist, das die erfindungsgemäße Keramik
enthält.
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AUSGANGSGEMISCH ZUM HERSTELLEN
DER KERAMIK
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Kristallisiertes Glas
(a)
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Das
erfindungsgemäß eingesetzte
kristallisierte Glas enthält
Al2O3, SiO2 und MO (M bedeutet ein Erdalkalielement)
als notwendige Komponenten. Das Glas weist einen kleinen Tangens
(tan δ)
des dielektrischen Verlustes auf. Bei Benutzung dieses kristallisierten
Glases kann eine Keramik mit einem kleinen tan δ und einer hohen Festigkeit
erhalten werden. Das Erdalkalielement wird aus den Elementen Mg,
Ca, Sr und Ba ausgewählt
und liegt in Form von einem, zwei oder mehreren Oxiden dieser Elemente
in dem kristallisierten Glas vor.
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Vorzugsweise
betragen in dem kristallisierten Glas der Al2O3-Gehalt
2,5 bis 40 Gew%, der SiO2-Gehalt 35 bis
60 Gew% und die Gesamtmenge des Erdalkalielementoxids (MO) 5 bis
55 Gew%.
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Bei
der vorliegenden Erfindung ist es auch wichtig, daß der Bleigehalt
in dem kristallisierten Glas nicht über 10 Gew%, vorzugsweise nicht über 5 Gew%,
insbesondere nicht über
1 Gew%, jeweils ausgedrückt
als PbO, beträgt.
Das Glas, welches Blei in großen
Mengen aufweist, hat einen niedrigen Erweichungspunkt und ist hinsichtlich
der Verbesserung der Dichte bei niedrigen Temperaturen vorteilhaft,
wobei es dazu führt,
daß die
Keramik in einem Hochfrequenzband einen vergrößerten tan δ aufweist. Mit der Erniedrigung
des Erweichungspunkts des Glases wird es schwierig, das Bindemittel
in der Stufe der Keramikherstellung zu entfernen, d.h. die erhaltene
Keramik enthält
viele Poren und viel Restkohlenstoff, was zu einer Verfärbung, einem
Abfall des Isoliervermögens,
einem vergrößerten tan δ und einer
verringerten Festigkeit führt.
Insbesondere tritt beim Brennen des Glases zusammen mit Kupfermetall
der vorgenannte Nachteil noch deutlicher auf, weil das Bindemittel
nicht wirksam beseitigt wird. Um eine Oxidation des Kupfers zu unterdrücken, muß das Brennen
in einer nicht oxidierenden Atmosphäre stattfinden, was jedoch
das Entfernen des Bindemittels schwieriger macht.
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Deshalb
wird erfindungsgemäß ein kristallisiertes
Glas mit einem Bleigehalt verwendet, der einen vorgegebenen Wert
nicht übersteigt.
Es ist erwünscht,
daß das
kristallisierte Glas einen Erweichungspunkt aufweist, der höher ist
als beispielsweise jener eines sogenannten Pb-Glases und vorzugsweise
im Bereich von 700 bis 850°C,
insbesondere im Bereich von 800 bis 830°C, liegt.
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Das
erfindungsgemäß eingesetzte
kristallisierte Glas kann zusätzlich
zu den vorgenannten notwendigen Komponenten beispielsweise ZnO,
TiO und B2O3 in
einer Gesamtmenge von höchstens
20 Gew% enthalten. Jedoch ist es unter dem Gesichtspunkt der Abnahme
des tan δ wünschenswert,
daß der
B2O3-Gehalt nicht über 7 Gew%,
vorzugsweise nicht über
3 Gew%, liegt. Die Komponenten, wie die Alkalimetalle (Li, Na, K, usw.),
ZrO2, Mn2O3, Cr2O3 und
NiO, erhöhen
den dielektrischen Verlust. Deshalb beträgt ihre Gesamtmenge vorzugsweise
nicht mehr als 3 Gew% (angegeben als Oxide).
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Das
kristallisierte Glas mit den vorgenannten verschiedenen Komponenten
kann in Abhängigkeit
von seiner Zusammensetzung beim Brennen, das unten beschrieben wird,
Ausfällungen
von verschiedenen Kristallen bilden. Jedoch weist das kristallisierte
Glas vorzugsweise eine derartige Zusammensetzung auf, daß der Kristallisationsgrad
nach dem Brennen nicht unter 90%, insbesondere nicht unter 95%,
beträgt.
Wenn der Kristallisationsgrad klein ist, weist die erhaltene Keramik
eine große
Menge einer amorphen Glasphase mit einem großen tan δ auf, was es schwierig machen
kann, den tan δ der
Keramik herabzusetzen. Den Kristallisationsgrad findet man durch
Röntgenstrahlungsbeugung,
bei der man das Glas, welches unter den gleichen Bedingungen wie
den Brennbedingungen wärmebehandelt,
analysiert, und durch Berechnen des Verhältnisses der amorphen Glasphasen
auf der Grundlage der Liedbert-Methode.
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Beispiele
für aus
dem kristallisierten Glas ausgefällte
Kristalle sind SiO2-Kristalle, Oxidkristalle
von Spinelltyp, wie MgAl2O4,
Oxidkristalle vom Diopsidtyp, wie CaMgSi2O6, sowie Cordierit, Mullit, Enstatit, Willemit,
CaMgSi2O7 (Akermanit),
CaMgSiO4 (Monticellit), Ca3MgSi2O8 (Merwinit), MgSiO3, 3Al2O3·2SiO2, MgAl4Si5O18, SrAl2Si2O8,
(Sr, Ca)Al2Si2O8 (Slausonit), CaAl2Si2O8 (Anorthit), BaAl2Si2O8 (Celsian),
(Ca, Sr)SiO3, SrSiO3 und
Forsterit. Zusätzlich
zu diesen Kristallen können
auch Gahnit, TiO2, (Zn, Mg)TiO3,
(Zn, Mg)2TiO4 und
n ZnO·B2O3 als Unterkristallphasen
ausgefällt
werden.
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Unter
dem Gesichtspunkt der Verkleinerung des Tangens (tan δ) des dielektrischen
Verlustes der Keramik und unter dem Gesichtspunkt der Festigkeit
der Keramik ist es vorteilhaft, ein kristallisiertes Glas zu verwenden,
bei dem Oxidkristalle vom Diopsidtyp, MgAl2O4, ZnAl2O4, Cordierit, Mullit, Enstatit, Willemit, CaAl2Si2O8,
SrAl2Si2O8, (Sr, Ca)Al2Si2O8, und Forsterit,
insbesondere Oxidkristalle des Diopsidtyps, ausgefällt werden.
Um den Wärmeausdehnungskoeffizienten
der Keramik weiter zu erhöhen,
ist es von Vorteil, wenn ein kristallisiertes Glas verwendet wird,
das SiO2, MgAl2O4, ZnAl2O4, Oxydkristalle des Diopsidtyps, Enstatit
oder Forsterit ausfällt.
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Im
Idealfall haben die Oxidkristalle des Diopsidtyps eine Zusammensetzung,
die durch die Formel CaMg(SiO3)2 ausgedrückt wird
und in der Al und Sr als feste Lösungen
vorliegen. Beispielsweise kann Mg oder Si teilweise durch Al und
Si kann teilweise durch Sr ersetzt sein. Die Oxidkristalle vom Diopsidtyp
haben einen hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von etwa 8 bis etwa 9 ppm/°C
und ein Young-Modul von etwa 150 GPa. Durch Einsatz eines kristallisierten
Glases, das Oxidkristalle des Diopsidtyps ausfällt, ist es deshalb möglich, den
Wärmeausdehnungskoeffizienten
der Keramik zu erhöhen,
so daß er
mindestens 5 ppm/°C
beträgt, und
die Festigkeit der Keramik zu erhöhen, so daß sie bei nicht weniger als
200 MPa, insbesondere bei nicht weniger als 250 MPa, liegt.
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Das
kristallisierte Glas, welches Oxidkristalle von Diopsidtyp ausfällt, enthält z.B.
30 bis 55 Gew% SiO2, 4,5 bis 15 Gew% Al2O3, 16 bis 35 Gew%
MgO und 24 bis 40 Gew% CaO. Unter dem Gesichtspunkt der Erhöhung der
Menge an ausgefällten
Oxidkristallen des Diopsidtyps ist es erwünscht, daß das kristallisierte Glas
CaO und MgO in einer Gesamtmenge von 35 bis 50 Gew% enthält. Um die
Sintereigenschaften bei niedrigen Temperaturen weiter zu verbessern,
ist vorzugsweise SrO enthalten. In diesem Fall enthält das kristallisierte
Glas vorzugsweise 30 bis 55 Gew% SiO2, 4
bis 15 Gew% Al2O3,
14 bis 30 Gew% MgO, 5 bis 20 Gew% CaO und 10 bis 25 Gew% SrO.
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Der
dielektrische Verlust nimmt zu, wenn die Keramik große Mengen
der amorphen Glasphase enthält,
die einen hohen tan δ aufweist.
Es ist deshalb bevorzugt, daß der
Kristallisationsgrad in der Keramik nach dem Brennen nicht unter
90%, insbesondere nicht unter 95%, liegt. Der Kristallisationsgrad
des Glases wird durch Berechnen des Verhältnisses der amorphen Glasphasen
auf der Grundlage der Liedbert-Methode unter Verwendung von Röntgenbeugungsmaxima
des Glases nach der Wärmebehandlung
gefunden.
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Vorzugsweise
wird das kristallisierte Glas in Form eines Pulvers mit einem durchschnittlichen
Sekundärteilchendurchmesser
im Bereich von 0,5 bis 4 μm,
insbesondere von 1 bis 2,5 μm,
gemessen durch beispielsweise die Sedimentationsmethode, eingesetzt.
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Füllstoff (b):
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Bei
der vorliegenden Erfindung wird als Füllstoff mindestens ein Oxidkristallpulver
verwendet, das aus Aluminiumoxid (Al2O3), SiO2, MgTiO3, (Mg, Zn)TiO3,
TiO2, SrTiO3, MgAl2O4, ZnAl2O4, Cordierit, Mullit,
Enstatit, Willemit, CaAl2Si2O8, SrAl2Si2O8, (Sr, Ca)Al2Si2O8 und
Forsterit ausgewählt
ist. Durch Einsatz des vorgenannten Füllstoffs in Verbindung mit
dem oben erwähnten
kristallisierten Glas (a) ist es möglich, eine Keramik mit einem
kleinen tan δ in
Hochfrequenzbereichen und mit einer hohen Festigkeit zu erhalten.
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Bei
der vorliegenden Erfindung ist es unter dem Gesichtspunkt der Erniedrigung
des Tangens des dielektrischen Verlustes und der Zunahme der Festigkeit
vorteilhaft, wenn als Füllstoff
Aluminiumoxid (Al2O3), MgAl2O4, ZnAl2O4, Enstatit, Diopsid,
CaAl2Si2O8, SrAl2Si2O8, oder (Sr, Ca)Al2Si2O8 benutzt
wird. Ferner ist es unter dem Gesichtspunkt der Erzielung einer
Keramik mit einer günstigen
Wärmeleiteigenschaft
bevorzugt, Al2O3 als
Füllstoff
einzusetzen. Beispiele für
das Aluminiumoxid sind α-Al2O3 (Korund), β-Al2O3 und γ-Al2O3. Darunter ist
unter dem Gesichtspunkt des Förderns
der Kristallisation des Glases das γ-Al2O3 bevorzugt. Insbesondere ist es bei Verwendung
von γ-Al2O3 in Kombination
mit dem vorgenanten kristallisierten Glas (a), welches in der Lage
ist, die Oxidkristallphase des Diopsidtyps auszufällen, möglich, eine
hochfeste Keramik mit einem tan δ bei
60 bis 77 GHz von nicht über
30 × 10–4,
vorzugsweise von nicht über
15 × 10–4 und
insbesondere von nicht über
10 × 10–4,
zu erhalten, wobei die Keramik eine Dielektrizitätskonstante von höchstens
10, vorzugsweise von höchstens
8, und eine Wärmeleitfähigkeit
von mindestens 3 W/m·K
und eine Festigkeit von nicht unter 250 MPa, insbesondere von nicht
unter 300 MPa, aufweist. Beim Brennen kann das γ-Al2O3 teilweise einer Phasenumwandlung in α-Al2O3 unterliegen.
Um die Festigkeit der Keramik zu erhöhen, ist es bevorzugt, das α-Al2O3 als weiteren
Füllstoff
zuzusetzen.
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Der
Füllstoff
liegt in Form eines Pulvers mit einer kugelförmigen, nadelförmigen,
plattenförmigen
oder undefinierten Gestalt vor. Jedoch wird erfindungsgemäß der Füllstoff
mit einem durchschnittlichen Primärteilchendurchmesser von nicht
unter 3 μm,
vorzugsweise von nicht unter 5 μm,
insbesondere von nicht unter 5,5 μm
und ganz besonders bevorzugt von nicht unter 10 μm, eingesetzt, jeweils gemessen
mittels einer bekannten Bildanalysemethode, z.B. einer Abtastmethode
unter Einsatz der Abtastelektronenmikrophotographie (scanning electron
microphotography, SEM). Durch Verwenden des Füllstoffpulvers mit einem solch
großen durchschnittlichen
Primärteilchendurchmesser
ist es möglich,
die Füllstoffmenge
zu erhöhen,
ohne die Sintereigenschaften unter den Bedingungen der Brenntemperatur,
die unten beschrieben werden, zu beeinträchtigen. Daraus ergibt sich,
daß die
Oxidkristalle ausreichende Eigenschaften mit sich bringen sowie
die Keramik einen stark verminderten dielektrischen Verlust, eine
erhöhte
Festigkeit und eine erhöhte
Wärmeleitfähigkeit aufweist.
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Wenn
als Aluminiumoxid das γ-Al2O3 verwendet wird,
kann dessen durchschnittlicher Primärteilchendurchmesser unter
3 μm liegen.
Der Grund ist, daß das γ-Al2O3 die Kristallisation
des Glases in hohem Maße fördert.
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Das
erfindungsgemäß benutzte
Füllstoffpulver
hat einen großen
durchschnittlichen Primärteilchendurchmesser,
wie oben beschrieben worden ist, und weist deshalb einen durchschnittlichen
Sekundärteilchendurchmesser
von nicht unter 5 μm,
gemessen durch die Sedimentationsmethode, auf.
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Hier
ist es erwünscht,
daß der
Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Sekundärteilchendurchmesser
und dem durchschnittlichen Primärteilchendurchmesser
nicht größer als
30%, insbesondere nicht größer als
15%, bezogen auf den durchschnittlichen Primärteilchendurchmesser, beträgt. Das
heißt,
beim Einsatz des Pulvers, das als Füllstoff schwer koaguliert,
werden die Füllstoff-Oxidkristallteilchen
gleichmäßig dispergiert
und ermöglichen
es, eine dichte Keramik mit weniger Poren und einer hohen relativen
Dichte zu erhalten. Das Füllstoffpulver,
welches schwer koaguliert, kann beispielsweise durch ein Sprühverfahren
mit thermischem Kracken oder ein hydrothermales Syntheseverfahren
erhalten werden.
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Um
die Dichte der erfindungsgemäßen Keramik
zu verbessern und ihre Festigkeit zu erhöhen, ist es möglich, das
Füllstoffpulver,
welches einen großen
durchschnittlichen Primärteilchendurchmesser
aufweist, in Kombination mit einem feinpulvrigen Füllstoff
mit einem durchschnittlichen Primärteilchendurchmesser von etwa
einem Fünftel
des vorgenannten Durchmessers zu verwenden. Auch in diesem Fall
muß unter
dem Gesichtspunkt der Abnahme des dielektrischen Verlustes der Füllstoff
als ganzes einen Primärteilchendurchmesser
von mindestens 3 μm
aufweisen. Es ist ferner bevorzugt, daß die Verteilung des Primärteilchendurchmessers
des Füllstoffs
zwei Maxima hat, wie in 1 gezeigt wird.
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Vorbereitung eines Ausgangsgemisches
zum Herstellen einer Keramik
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Das
Ausgangsgemisch zum Herstellen der erfindungsgemäßen Keramik wird durch Mischen
des vorgenannten kristallisierten Glases (a) und des Füllstoffs
(b) in einem Gewichtsverhältnis
(a)/(b) von 30/70 bis 99/1, vorzugsweise von 40/60 bis 99/1, insbesondere
von 45/55 bis 80/20 und ganz besonders bevorzugt von 50/50 bis 65/45
erhalten. Vorzugsweise wird das vorgenannte kristallisierte Glas
verwendet, das Oxidkristalle des Diopsidtyps und das Al2O3 in einem Verhältnis von 40/60 bis 99/1 ausfällen kann.
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Wenn
die Menge des kristallisierten Glases (a) unter dem vorgenannten
Bereich oder die Menge des Füllstoffs
(b) über
dem oben genannten Bereich liegt, wird es schwierig, durch Brennen
bei einer Temperatur von höchstens
1050°C,
das unten beschrieben wird, eine dichte Keramik zu erhalten. Wenn
die Menge des kristallisierten Glases (a) über dem vorgenannten Bereich
oder die Menge des Füllstoffs
(b) unter dem oben erwähnten
Bereich liegt, nimmt die Menge des amorphen Glases in der Keramik
zu, was dann zu einer Erhöhung
des tan δ führt.
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Bei
der vorliegenden Erfindung ist es möglich, ein Glas oder einen
Füllstoff,
das bzw. der sich von der Komponente (a) oder der Komponente (b)
unterscheidet, in kleinen Mengen (z.B. in einer Menge von höchstens
30 Gew%, bezogen auf die Gesamtmenge der Komponent (a) und (b))
zuzusetzen, sofern die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe (Herabsetzung
des tan δ der
Keramik im Hochfrequenzbereich) nicht beeinträchtigt wird.
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Das
kristallisierte Glas (a) und der Füllstoff (b) können in
trockener Form gemischt werden. Um jedoch den vorgenannten Primärteilchendurchmesser
des Füllstoffs
beizubehalten, werden die beiden Komponenten vorzugsweise in nasser
Form in Gegenwart einer geeigneten Menge eines Lösungsmittels gemischt. In diesem Fall
können
nach Bedarf noch ein organisches Bindemittel, ein Weichmacher und
ein Dispergiermittel zugesetzt werden.
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Das
so vorbereitete Ausgangsgemisch ist beim Herstellen der Keramik
mit einem kleinen Tangens (tan δ)
des dielektrischen Verlustes in Hochfrequenzbereichen sehr effektiv.
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Herstellen
der Keramik
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Erfindungsgemäß wird das
vorgenannte Ausgangsgemisch zum Herstellen der Keramik zu einer
vorgegebenen Gestalt geformt und gebrannt, um die Keramik mit einem
kleinen tan δ in
Hochfrequenzbereichen zu erhalten.
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Nach
Bedarf werden ein organisches Bindemittel, ein Weichmacher und ein
Dispergiermittel dem vorgenannten Ausgangsgemisch zugesetzt, das
dann in bekannter Weise, z.B. durch ein Rakelverfahren, Kalanderwalzverfahren,
Walzverfahren oder Pressformverfahren, geformt wird.
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Das
Bindemittel wird vor dem Brennen des Formkörpers entfernt. Um dies in
wirksamer Weise zu erreichen, wird das kristallisierte Glas (a)
mit einem kleinen Gehalt an Pb eingesetzt. Vorzugsweise hat das
kristallisierte Glas (a) einen Erweichungspunkt, der innerhalb des
obengenannten Bereichs liegt.
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Das
Brennen erfolgt in einer oxidierenden Atmosphäre eines Stickstoff-Sauerstoff-Gasgemisches
oder in einer inerten Atmosphäre,
z.B. in Stickstoffgas, bei 800 bis 1050°C während mindestens 30 Minuten.
Wenn die Brenntemperatur nicht über
800°C liegt,
wird es schwierig, die Teilchen zu sintern und eine Keramik zu erhalten,
die ausreichend dicht ist und weniger Poren aufweist. Außerdem steigt
die Menge der amorphen Glasphase in der Keramik und der tan δ nimmt in
Hochfrequenzbereichen zu. Wenn das Brennen der Keramik für deren
Einsatz als isolierendes Substrat in einer Schaltung bei einer Temperatur
oberhalb 1050°C
durchgeführt wird,
wird das gemeinsame Brennen mit einem Metall mit niedrigen Widerstand,
das Cu oder Ag als Hauptkomponente enthält, schwierig.
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Damit
die Keramik eine relativ hohe Dichte aufweist und durch Brennen
im vorgenannten Temperaturbereich einen ausreichenden Dichtegrad
erreicht, ist es bevorzugt, die Geschwindigkeit der Temperaturzunahme
beim Brennen und die Geschwindigkeit der Temperaturabnahme nach
dem Brennen anzupassen. Außerdem
ist es bevorzugt, daß die
Geschwindigkeiten der Temperaturzunahme und der Temperaturabnahme
in einem Temperaturbereich von mindestens 750°C nicht größer ist als 1000°C/Stunde
betragen, um zu erreichen, daß die
Keramik das amorphe Glas in einer Menge von höchstens 30 Gew%, insbesondere
von höchstens
10 Gew%, enthält.
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Keramik
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Die
so erhaltene erfindungsgemäße Keramik
ist so dicht, daß ihre
relative Dichte nicht unter 95%, vorzugsweise nicht unter 97%, insbesondere
nicht unter 99%, liegt und daß sie
eine nur sehr kleine Menge an Poren aufweist.
-
Beim
Herstellen der erfindungsgemäßen Keramik
unter Einsatz des Ausgangsgemisches, welches das kristallisierte
Glas (a) und den Füllstoff
(b) enthält,
hat sie eine Verteilungsstruktur, wie sie in 2 dargestellt
ist. Das heißt,
die Keramik weist Füllstoff-Oxidkristallteilchen
(nachfolgend "Füllstoffteilchen" genannt) 1 auf,
die aus dem Füllstoff
(b) stammen, und an den Korngrenzen der Füllstoffteilchen 1 liegt
eine Matrixkristallphase 2 vor, die aus dem kristallisierten
Glas (a) ausgefällt
worden ist. Ferner, bleibt eine amorphe Glasphase 3, die
von dem kristallisierten Glas (a) stammt, an den Korngrenzen der
Füllstoffteilchen 1 zurück.
-
Bei
der vorgenannten Verteilungsstruktur besteht die Neigung, daß der durchschnittliche
Teilchendurchmesser kleiner wird als der durchschnittliche Primärteilchendurchmesser
des Füllstoffs
(b), der als Ausgangsmaterial benutzt wird, und der erstgenannte
Durchmesser ist im allgemeinen nicht kleiner als 2,5 μm, vorzugsweise
nicht kleiner als 3,5 μm,
insbesondere nicht kleiner als 4,5 μm und am besten nicht kleiner
als 8 μm.
Wie oben angegeben ist, weist die erfindungsgemäße Keramik eine ausreichende,
sehr hohe relative Dichte auf und hat deshalb eine Verteilungsstruktur,
worin die Füllstoffteilchen 1 mit
dem vorgenannten Durchmesser gleichmäßig verteilt sind.
-
Die
Matrixkristallphase 2 wird von einer Anzahl an Kristallteilchen
gebildet, die im allgemeinen nicht größer als 1 μm, vorzugsweise nicht größer als
0,8 μm sind
und aus dem kristallisierten Glas (a) ausgefällt worden sind. Die Matrixkristallphase 2 entsteht
in Abhängigkeit
von der Art des eingesetzten kristallisierten Glases, z.B. aus Oxidkristallteilchen
des Diopsidtyps.
-
Die
amorphe Glasphase 3 ist ein Rückstand des kristallisierten
Glases (a) und enthält
Si in einer Menge von mindestens 40 Gew%, insbesondere in einer
Menge von mindestens 70 Gew%, ausgedrückt als Oxid (SiO2),
in Abhängigkeit
von der Art des verwendeten des kristallisierten Glases (a). Die
amorphe Glasphase 3 liegt teilweise sogar innerhalb der
Matrixkristallphase 2 vor. Unter dem Gesichtspunkt der
Abnahme des Tangens des dielektrischen Verlustes ist es bevorzugt,
daß der
Gehalt der amorphen Glasphase in der Keramik so klein gehalten wird,
daß er
eine vorgegebene Menge, z.B. 30 Gew%, insbesondere 10 Gew%, nicht übersteigt.
Der Gehalt der amorphen Glasphase 3 wird durch entsprechendes
Auswählen
der Zusammensetzung des kristallisierten Glases (a) oder der vorgenannten
Brennbedingungen (Geschwindigkeit des Erhöhens/Verminderns der Temperatur)
eingestellt.
-
Die
erfindungsgemäße Keramik
hat in Abhängigkeit
von der Art des kristallisierten Glases (a) und des Füllstoffs
(b), die eingesetzt werden, verschiedene Zusammensetzungen. Nachfolgend
werden Beispiele der Keramikzusammensetzungen angegeben, die durch
Verwendung eines kristallisierten Glases erhalten wurden, daß Oxidkristalle
von Diopsidtyp und Al2O3 ausfällen kann.
- 1. Wenn keine SrO-Komponente vorliegt und die
Gesamtmenge der metallischen Elemente Si, Al, Mg und Ca 100 Gew%,
angegeben als Oxide, beträgt,
ergibt sich beispielsweise folgende Zusammensetzung:
SiO2: | 15
bis 47,6 Gew% |
Al2O3: | 32,4
bis 65 Gew% |
MgO: | 8
bis 35 Gew% |
CaO: | 12
bis 40 Gew% |
- 2. Wenn die SrO-Komponente
vorliegt und die Gesamtmenge der metallischen Elemente Si, Al, Mg,
Ca und Sr 100 Gew%, angegeben als Oxide, beträgt, ergibt sich beispielsweise
folgende Zusammensetzung:
SiO2: | 15
bis 49,6 Gew% |
Al2O3: | 32,4
bis 65 Gew% |
MgO: | 8
bis 35 Gew% |
CaO: | 2,5
bis 20 Gew% |
SrO: | 7,5
bis 25 Gew% |
-
Die
erfindungsgemäße Keramik,
die aus dem Ausgangsgemisch hergestellt wurde, welches das vorgenannte
kristallisierte Glas (a) und den erwähnten Füllstoff (b) enthält und die
in 2 gezeigte Verteilungsstruktur hat, weist einen
tan δ bei
60 bis 77 GHz von höchstens
50 × 10–4 auf.
Sie eignet sich zum Herstellen eines isolierenden Substrats in einer
Schaltung zur Handhabung von Signalen mit einer Frequenz von beispielsweise
mindestens 1 GHz, vorzugsweise von mindestens 20 GHz, insbesondere
von mindestens 50 GHz, am besten von mindestens 70 GHz.
-
Ferner
kann die Keramik derart eingestellt, daß ihr Wärmeausdehnungskoeffizient nicht
unter 5 ppm/°C,
vorzugsweise nicht unter 6 ppm/°C,
insbesondere nicht unter 8 ppm/°C,
am meisten bevorzugt nicht unter 10 ppm/°C, in einem Temperaturbereich
von Raumtemperatur bis 400°C
liegt, so daß der
Wärmeausdehnungskoeffizient
der Schaltung in die Nähe
des Wärmeausdehnungskoeffizienten
eines einzubauenden Chips oder einer zu verwendenden gedruckten
Schaltung gebracht wird. Wenn zwischen den Wärmeausdehnungskoeffizienten
des isolierenden Substrats in der Schaltung und in dem Chip oder
der gedruckten Schaltung ein großer Unterschied besteht, tritt
im Montagebereich zwischen den beiden eine Verspannung auf, sobald
sie zum Zeitpunkt des Montierens durch Löten oder aufgrund der Wiederholung
eines Temperaturzyklus, der durch den Beginn und das Ende des Betriebs
des Halbleiterelements abläuft,
erhitzt werden. Deshalb entstehen im Montagebereich Risse, und der
montierte Aufbau verliert seine Zuverlässigkeit. Die erfindungsgemäße Keramik
ermöglicht
es, den Wärmeausdehnungskoeffizienten über den
vorgenannten Bereich einzustellen und deshalb eine Verminderung
der Zuverlässigkeit
des montierten Aufbaus zu vermeiden, die von einem Unterschied in
den Wärmeausdehnungskoeffizienten
herrührt.
Beispielsweise kann der Unterschied in den Wärmeausdehnungskoeffizienten
eines GaAs-Chip oder eines organischen Harzes (z.B. eines Epoxidharzes), aus
dem die gedruckte Schaltung besteht, auf 2 ppm/°C oder weniger vermindert werden.
-
Die
erfindungsgemäße Keramik
hat eine Festigkeit von nicht unter 200 MPa, vorzugsweise von nicht unter
250 MPa, insbesondere von nicht unter 300 MPa. Deshalb bricht die
Schaltung nicht, wenn ein Elektronikteil, z.B. ein Halbleiterelement,
auf die Schaltung montiert wird oder wenn Leitungsdrähte mit
den Ein- oder Ausgängen
der Schaltung verbunden werden.
-
Ferner
weist die erfindungsgemäße Keramik
eine Wärmeleitfähigkeit
von mindestens 2 W/m·K,
vorzugsweise von mindestens 3 W/m·K, insbesondere von mindestens
4 W/m·K,
auf und strahlt in wirksamer Weise Wärme ab, die durch die Schaltung
oder ein Elektronikteil, z.B. ein darauf montiertes Halbleiterelement,
erzeugt wird. Dadurch wird eine Fehlfunktion von Elektronikteilen
aufgrund einer Temperatursteigerung vermieden.
-
Schaltung
-
3 erläutert eine
Schaltung, die mit einem aus der erfindungsgemäßen Keramik hergestellten isolierenden
Substrat ausgerüstet
ist.
-
3 zeigt
eine Anordnung für
die Aufnahme einer Halbleitervorrichtung A mit einer Kugelgitteranordnung.
Diese weist kugelartige Verbindungsenden auf und ist mit einem isolierenden
Substrat 1 aus der erfindungsgemäßen Keramik versehen. Ein Hohlraum 3 wird
durch ein elektromagnetisch abschirmendes Verschlußelement 2 gebildet,
das an dem isolierenden Substrat vorliegt. Ein Chip 4 aus
GaAs oder einem ähnlichen
Material wird an dem isolierenden Substrat 1 in dem Hohlraum 3 mittels
eines bekannten Klebstoffs, z.B. eines Harzes, einer Ag-Epoxid-,
einer Ag-Glas- oder Au-Si-Kombination,
befestigt.
-
Das
isolierende Substrat 1 wird normalerweise durch Laminieren
von übereinanderliegenden
Isolierschichten aus der erfindungsgemäßen Keramik hergestellt. Die
Isolierschicht kann aber auch eine einzige Schicht sein. Das Verschlußelement 2 wird
gleichfalls unter Verwendung des vorgenannten Klebstoffs befestigt.
-
Eine
Leiterschicht 5 wird an der Oberfläche und an der Innenseite des
isolierenden Substrats 1 ausgebildet und ist über Drahtverbindungen
oder eine mittels Bänder
automatisierte Verbindung (tape automated bonding, TAB-Bänder) mit
dem Chip 4 verbunden. Die Leiterschicht 5 wird
aus einem Metall mit niedrigem Widerstand, z.B. aus Kupfer, Silber
oder Gold, hergestellt, um den Leitungsverlust bei der Übertragung
von Hochfrequenzsignalen möglichst
gering zu halten. Wenn Hochfrequenzsignale mit einer Frequenz von
mindestens 1 GHz ohne Verlust übertragen
werden sollen, ist es bevorzugt, die Leiterschicht 5 unter
Verwendung einer bekannten Bandleitung, Mikrobandleitung, coplanaren
Leitung oder eines dielektrischen Wellenleiters auszubilden.
-
In
der Anordnung A gemäß 3 sind
Elektrodenschichten 6 an der Bodenoberfläche des
isolierenden Substrats 1 vorgesehen und mit der Leiterschicht 5 verbunden.
Kugelähnliche
Endteile 8 sind für
eine Verbindung über
ein Lötmaterial 7,
z.B. einem entsprechenden Lötmittel,
an den Elektrodenschichten 6 angebracht.
-
Wie 3 zeigt,
wird die Anordnung A an einem externen Schaltkreis B befestigt.
Dieser weist ein isolierendes Substrat 9 aus einem organischen
Harz, z.B. einem Polyimid-, einem Epoxid- oder einem Phenolharz,
auf. An der Oberfläche
des isolierenden Substrats 9 sind Drahtleiter 10 vorgesehen.
Kugelähnliche
Endteile 8, die sich an der Bodenoberfläche des isolierenden Substrats 1 der
Anordnung A befinden, werden mit den Drahtleitern 10 am
externen Schaltkreis B in Kontakt gebracht sowie unter Verwendung
eines Lötmittels 11,
wie Pb-Sn, mit den
Drahtleitern 10 verlötet,
so daß die
Anordnung A auf dem externen Schaltkreis B befestigt ist. Die Anordnung
A kann auch durch Verbinden der kugelähnlichen Endteile 8 mittels
eines Schmelzvorgangs an den Drahtleitern 10 befestigt
werden.
-
Die
Leiterschicht 5 besteht aus einem Leiter mit niedrigem
Widerstand. Das isolierende Substrat 1 wird aus der er findungsgemäßen Keramik
gebildet, die in Hochfrequenzbereichen einen niedrigen tan δ aufweist. Deshalb
vermindert die Anordnung A wirksam den Verlust beim Übertragen
von Hochfrequenzsignalen und kann für Signale mit Frequenzen von
mindestens 1 GHz eingesetzt werden, wie bereits erwähnt. Die
Anordnung hat gegenüber
dem GaAs-Chip 4 und dem isolierenden Substrat 9 des
externen Schaltkreises B einen sehr geringen Unterschied im Wärmeausdehnungskoeffizienten
(z.B. 2 ppm/°C
oder kleiner). Als Ergebnis hiervon verringert der Montageaufbau
zwischen der Anordnung A und dem externen Schaltkreis B gemäß 3 die
thermische Belastung, die auftritt, wenn ein Wärmezyklus abläuft, und
bietet ein hohes Maß an
Zuverlässigkeit über einen
langen Zeitraum.
-
Die
Anordnung A kann leicht durch gemeinsames Brennen mit einem Leiter
mit einem geringen Widerstand, wie Cu, Ag oder Gold, hergestellt
werden, der entsprechend dem vorgenannten Verfahren zum Herstellen
der Keramik die Leiterschicht 5 bildet, und führt zu einer
hervorragenden Produktivität.
-
Im
einzelnen wird die Anordnung A in der nachfolgend beschriebenen
Weise hergestellt.
-
Unter
Einsatz eines vorher hergestellten kristallisierten Glases (a) und
eines Füllstoffs
(b) wird ein Ausgangsgemisch vorbereitet. In dieses wird ein organisches
Lösungsmittel
und ein organisches Bindemittel eingemischt, um eine Aufschlämmung zum
Formen zu erhalten. Mit dieser wird mittels bekannter Maßnahmen, wie
sie oben beschrieben wurden, eine keramische grüne Platte geformt.
-
Nach
Bedarf werden in der grünen
Platte Durchgangslöcher
ausgebildet und mit einer Metallpaste gefüllt, die als Hauptkomponente
Kupfer, Gold und/oder Silber enthält. Die Metallpaste wird durch
Aufdrucken, z.B. mittels des Siebdruck- oder Tiefdruckverfahrens,
auf die Oberfläche
der grünen
Platte in einem Muster der Leiterschicht 5 aufgedruckt.
In diesem Fall weist die gebildete Leiterschicht vorzugsweise eine
Dicke von 5 bis 30 μm.
-
Dann
wird eine Mehrzahl der vorgenannten grünen Platten, die aufeinander
ausgerichtet werden, unter Druck miteinander verbunden (wenn das
isolierende Substrat 1 aus einer einzigen Schicht besteht,
wird nur eine einzige grüne
Platte verwendet). Anschließend
wird durch ein gemeinsames Brennen in einer nicht oxidierenden Atmosphäre aus Stickstoffgas
oder einem Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch bei einer Temperatur von 800
bis 1050°C
während
als mehr als 30 Minuten ein isolierendes Substrat 1 oder
eine Schaltung, die mit der Leiterschicht 5 versehen ist,
erhalten. Der Chip 4, z.B. ein Halbleiterelement, wird
auf der Schaltung angebracht und mit der Leiterschicht 5 verbunden.
Das Verschlußelement 2 wird
befestigt, und die kugelähnlichen Endteile 8 werden
entsprechend angeordnet, um die Anordnung A mit dem in 3 gezeigten
Aufbau zu erhalten.
-
Die
vorgenannte Anordnung A kann als Halbleiterelement einen Siliciumchip
oder vorzugsweise einen GaAs-Chip (mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten
von 6 bis 7,5 ppm/°C)
aufweisen, da der Wärmeausdehnungskoeffizient ähnlich ist.
-
Die
Beispiele erläutern
die Erfindung.
-
Beispiel 1
-
Es
wurden kristallisierte Gläser
(nachfolgend einfach als "Gläser" bezeichnet) A bis
E mit den unten angegebenen Zusammensetzungen und einem durchschnittlichen
Sekundärteilchendurchmesser
von 2 μm hergestellt.
Die Zahlenwerte bedeuten Gewichtsprozent.
- Glas A: 50,2 SiO2, 50,0 Al2O3, 16,1 MgO, 15,1 CaO, 13,6 SrO
- Glas B: 50 SiO2, 50,5 Al2O3, 18,5 MgO, 26 CaO
- Glas C: 44 SiO2, 29 Al2O3, 11 MgO, 7 ZnO, 9 B2O3
- Glas D: 12 SiO2, 23,5 Al2O3, 0,5 MgO, 13 CaO, 23 B2O3, 12,5 Li2O, 15,5
Na2O
- Glas E: 18 SiO2, 55 Al2O3, 27 PbO
-
Den
vorgenannten Gläsern
wurden Füllstoffpulver
(Reinheit 99%) gemäß den Tabellen
I bis IV sowie ein organisches Bindemittel, ein Weichmacher und
Toluol zugefügt.
Das Gemisch wurde jeweils 20 Stunden gemischt, um das entsprechende
Ausgangsgemisch, eine Aufschlämmung,
für die
Herstellung der Keramik zu erhalten. In den Tabellen I bis IV sind
die durchschnittlichen Primärteilchendurchmesser
(Primärdurchmesser) der
Füllstoffpulver
angegeben, wie sie aus den SEM-Photographien nach der Abfangmethode
erhalten worden sind. Auch beinhalten die Tabellen die durchschnittlichen
Sekundärteilchendurchmesser
(Sekundärdurchmesser)
gemäß der Mikroabtastmethode.
-
Unter
Einsatz der vorgenannten Aufschlämmung
wurde eine grüne
Platte mit einer Dicke von 300 μm mittels
der Rakelmethode hergestellt. Es wurden 10 bis 15 grüne Platten übereinander
laminiert und in der Wärme
bei einer Temperatur von 50°C
unter einem Druck von 9,8 MPa miteinander verbunden. Das erhaltene Laminat
wurde in einer Stickstoffatmosphäre
bei 700°C
einer Stufe zum Entfernen des Bindemittels unterworfen und dann
in trockenem Stickstoff während
zwei Stunden bei den in den Tabellen I bis IV angegebenen Temperaturen
gebrannt, um die Keramiken (Proben Nr. 1 bis 55) für die isolierende
Substrate zu erhalten. Beim Brennen wurde die Temperatur mit einer
Geschwindigkeit von 300°C/h
erhöht
und vermindert.
-
Die
erhaltenen Keramiken wurden hinsichtlich ihrer Dielektrizitätskonstanten,
ihrer Tangenswerte des dielektrischen Ver lustes (tan δ) und ihrer
Wärmeausdehnungskoeffizienten überprüft. Ferner
wurden ihre Kristallphasen identifiziert und ihre Wärmeleitfähigkeiten,
ihr Gehalt an amorpher Glasphase, ihr Si-Gehalt in der amorphen
Glasphase sowie ihre Festigkeiten gemessen. Die Ergebnisse sind
in den Tabellen I bis IV angegeben.
-
Messung der
Dielektrizitätskonstanten
und des dielektrischen Verlustes
-
Die
erhaltenen Keramikproben wurden zu Prüfkörper mit einem Durchmesser
von 2 bis 7 mm und einer Dicke von 1,5 bis 2,5 mm geschnitten. Ihre
Dielektrizitätskonstanten
und ihr Tangens des dielektrischen Verlustes (tan δ) wurden
bei 60 GHz mittels der Methode unter Einsatz eines dielektrischen
Stabesonators unter Verwendung eines Netzwerkanalysators und einer
Synthesizer-Abtastvorrichtung gemessen. Bei der Messung wurde der
dielektrische Resonator mit einer NRD-Leitung (nonradiating dielectric
line; einer nichtstrahlenden dielektrischen Leitung) angeregt, und
die Dielektrizitätskonstanten
sowie der tan δ wurden
aus den Resonanzeigenschaften im TE021- und TE031-Modus
berechnet.
-
Messung des
Wärmeausdehnungskoeffizienten
-
Es
wurde eine Kurve der Wärmeausdehnung
der Keramik bei Raumtemperatur bis 400°C aufgezeichnet, um den Wärmeausdehnungskoeffizienten
zu berechnen.
-
Identifizierung
der Kristallphasen
-
Die
Kristallphase in dem gesinterten Produkt wurde mittels einer Darstellung
der Röntgenbeugung identifiziert.
-
Messung der
Wärmeleitfähigkeit
-
Proben
mit einer Dicke von 1 μm
wurden mittels der Laserblitzmethode hinsichtlich ihrer Wärmeleitfähigkeiten
vermessen.
-
Gehalt an
amorpher Glasphase und Si-Gehalt in der amorphen Glasphase
-
Der
Gehalt der amorphen Glasphase in der Keramik wurde mittels der Liedbert-Methode
gemessen. Die zu untersuchende Keramik wurde pulverisiert. Als interner
Standard wurde ZnO in einem vorgegebenen Verhältnis hinzugefügt und dann
Ethanol zugegeben. Die Komponenten wurden naß gemischt. Das Gemisch wurde
getrocknet und der Röntgenbeugungsmessung
unterworfen. Der Anteil der amorphen Glasphase in der Keramik wurde
aus dem Anteil des zugegebenen ZnO und aus dem nach der Liedbert-Methode erhaltenen Anteil
des ZnO und der Kristallphase in der Keramik berechnet. Ferner wurde
der Siliciumanteil in der amorphen Glasphase durch SEM gemessen,
und der Siliciumgehalt wurde als SiO2 berechnet.
-
Festigkeit
-
Es
wurde die Vierpunkt-Biegefestigkeit der Keramik gemäß der Vorschrift
JIS R1601 gemessen.
-
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-
-
-
Wie
aus den Ergebnissen der Tabellen I bis IV ersichtlich ist, zeigte
die Probe Nr. 48 mit dem Glas E, das mindestens 10 Gew% Pb angegeben
als PbO, enthielt, einen erhöhten
dielektrischen Verlust und konnte nicht gemessen werden.
-
Die
Proben Nr. 1, 24 und 35 mit höchstens
30 Gew% der Gläser
A, B und C, die nicht mehr als 10 Gew% PbO enthielten, konnten bei
niedrigen Temperaturen nicht gesintert werden und hatten nicht die
gewünschte
Dichte. Die Probe Nr. 7 mit den Gläsern A, B und C in einer Menge
von mindestens 99 Gew% und mit einem Gehalt des Füllstoffs
von höchstens
1 Gew% zeigte eine verminderte Kristallinität des Glases und einen vergrößerten tan δ.
-
Die
Proben Nr. 8, 9, 30 und 39 mit Füllstoffpulvern
eines durchschnittlichen Teilchendurchmessers von höchstens
3 μm zeigten
einen vergrößerten tan δ.
-
Andererseits
hatten die Keramiken der Proben Nr. 2 bis 6, 10 bis 23, 25 bis 29,
31 bis 34, 36 bis 38 und 40 bis 53, die SiO2,
Al2O3 und MO (M
= Erdalkalimetall) enthielten und unter Verwendung der Gläser A, B, C
und D hergestellt worden waren, welche höchstens 10 Gew% PbO enthielten
sowie einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von mindestens
3 μm aufwiesen,
hervorragende Eigenschaften, z.B. einen tan δ bei 60 GHz von höchstens
50 × 10–4,
einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von mindestens 5 ppm/°C, eine Keramikfestigkeit
von mindestens 250 MPa und eine Wärmeleitfähigkeit von mindestens 2 W/m·K.
-
Beispiel 2
-
Als
kristallisierte Gläser
wurden Gläser
A bis C mit den nachfolgenden Zusammensetzungen und einem durchschnittlichen
Sekundärteilchendurchmesser
von 2 μm
hergestellt. Die nachfolgenden Zahlenwerte sind in Gewichtsprozent
angegeben.
- Glas A: 50,2 SiO2, 5,0
Al2O3, 16,1 MgO,
15,1 CaO, 13,6 SrO
- Glas B: 47,5 SiO2, 4,8 Al2O3, 16,8 MgO, 14,2 CaO, 16,7 SrO.
- Glas C: 10,4 SiO2, 2,5 Al2O3, 45,3 B2O3, 35,2 CaO, 6,6 Na2O.
-
Von
den vorgenannten Gläsern
konnten die Gläser
A und B Oxidkristalle des Diopsidtyps ausfällen, nicht aber das Glas C.
-
Den
vorgenannten Gläsern
wurden Füllstoffpulver
(Reinheit 99%) zugefügt,
wie in den Tabellen V und VI angegeben ist, um für das Herstellen der Keramik
in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 entsprechende Ausgangsgemische
(Aufschlämmungen)
vorzubereiten. Als Füllstoffpulver,
die in den Tabellen V und VI angegeben sind, diente γ-Al2O3 mit einem durchschnittlichen
Primärteilchendurchmesser
von 1 μm,
und als weiteres Füllstoffpulver
wurde γ-Al2O3 mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 2 μm
eingesetzt.
-
Unter
Verwendung der vorgenannten Aufschlämmungen wurden in der gleichen
Weise wie im Beispiel 1 Laminate mit 10 bis 15 keramischen grünen Platten
hergestellt. Diese wurden in einer wasserdampfhaltigen Stickstoffatmosphäre bei 700°C einer Stufe
zur Bindemittelentfernung unterworfen und unter trockenem Stickstoff
bei den in den Tabellen V und VI angegebenen Brenntemperaturen zwei
Stunden lang gebrannt, um die Keramiken (Proben 1 bis 30) für die Herstellung
von isolierenden Substraten zu erhalten.
-
Die
erhaltenen Keramiken wurden in der gleichen Weise wie im Beispiel
1 hinsichtlich verschiedener Eigenschaften gemessen. Die Ergebnisse
sind in den Tabellen V und VI angegeben. Die Keramiken wurden ferner
mittels der Ultraschallimpulsmethode gemäß der Vorschrift JIS R1602-1995
bezüglich
ihres Young- Moduls
gemessen. Die Ergebnisse sind in den Tabellen V und VI angegeben.
-
-
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-
-
Aus
den Ergebnissen in den Tabellen V und VI ist ersichtlich, daß die Proben
Nr. 1 und 20, welche die Gläser
A und B in Mengen von unter 40 Gew% enthielten, bei niedrigen Temperaturen
nicht gesintert werden konnten. Ferner ist ersichtlich, daß daraus
Keramiken mit einer relativen Dichte von mindestens 97 % nicht erhalten
werden konnten.
-
Die
Proben Nr. 10 und 24, welche höchstens
1 Gew% γ-Al2O3 enthielten, wiesen
die amorphe Glasphase in großen
Mengen in der Keramik auf. Auch zeigten sie einen zugenommenen tan δ sowie eine
verminderte Festigkeit. Die Proben Nr. 11 und 12 mit α-Al2O3 allein oder Mullit
allein als Füllstoffpulver
enthielten die amorphe Glasphase in großen Mengen und zeigten einen
großen
tan δ.
-
Andererseits,
wenn γ-Al2O3 als Füllstoffpulver
benutzt wurde, hatte die Keramik einen tan δ bei 60 GHz von nicht über 30 × 10–4,
einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von mindestens 5 ppm/°C,
eine Dielektrizitätskonstante
von mindestens 8 und eine Festigkeit von mindestens 250 MPa.