DE10108486A1 - Abgabevorrichtung für Fluide - Google Patents
Abgabevorrichtung für FluideInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abgabevorrichtung für Fluide aus einem Vorratsbehältnis, mit einem auf das Vorratsbehältnis aufsetzbaren Gehäusekörper, in dem eine Druckkammer ausgebildet ist, die nach oben von einem in der Druckkammer geführten Kolben und nach unten von einem gegenüber dem Vorratsbehältnis wirkenden ersten Ventil begrenzt ist, das bei Überdruck in der Druckkammer schließt und bei Unterdruck öffnet. Darüber hinaus ist ein Pumpkanal 21 vorgesehen, der einerseits mit der Druckkammer und andererseits über eine Auslaßöffnung 22 mit der Umgebung verbunden ist. In dem Pumpkanal 21 ist ein zweites Ventil 25 vorgesehen, das einen verschiebbaren Dichtungskörper 31 aufweist und bei Überdruck öffnet und bei Unterdruck schließt. Der verschiebbare Dichtungskörper 31 ist pumpkanalseitig abdichtend gegen die Auslaßöffnung 22 vorgespannt, so daß der Pumpkanal 21 am distalen Ende 23 verschlossen ist, wobei der verschiebbare Dichtungskörper 31 bei Erhöhung des Druckes innerhalb des Pumpkanals 21 in eine die Auslaßöffnung 22 freigebende Position verschiebbar ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abgabevorrichtung für Fluide nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bekannt sind herkömmliche Abgabevorrichtungen für Pharmazeutika oder
Kosmetika. Derartige Dosierpumpen erlauben die Förderung einer bestimmten
Menge eines Fluids aus einem Vorratsbehältnis.
Die EP-0 739 247 B1 beschreibt eine Saug-Druckpumpe für Fluidbehälter, die
zum Versprühen von Flüssigkeiten bestimmt ist, deren Lebensdauer bei Kontakt
mit Luftsauerstoff verringert wird. Die bekannte Dosierpumpe weist einen in den
Fluidbehälter hineinragenden Druckzylinder auf, in dem ein Kolben abdichtend
geführt ist. In dem Druckzylinder ist eine Druckkammer ausgebildet, die durch
den Kolben und durch ein gegenüber dem Fluidbehälter wirkendes Kugelventil,
das bei Überdruck schließt und bei Unterdruck öffnet, begrenzt und mit einem
axialen Pumpkanal verbunden ist, der wiederum in eine Auslaßöffnung mündet.
Der Kolben wird durch Federkraft in der oberen Ruheposition gehalten. Innerhalb
des Pumpkanales ist ein zweites Ventil angeordnet, das sich bei Überdruck in der
Druckkammer öffnet und bei Unterdruck in der Druckkammer schließt. Das
zweite Ventil umfaßt einen Ventilkolben und eine Spiralfeder, wobei die
Spiralfeder zwischen der Auslaßöffnung und dem Ventilkolben angeordnet ist und
den Ventilkolben gegen einen umlaufenden Ansatz in dem Pumpkanal nach oben
drückt, um den Pumpkanal zu verschließen. Zwischen Ventilkolben und der
Auslaßöffnung ist somit ein Zwischenraum vorgesehen. Wenn der Kolben nach
unten gedrückt wird, so erhöht sich der Druck in der Druckkammer, das Ventil zu
dem Fluidbehälter schließt sich und die in der Druckkammer befindliche
Flüssigkeit entweicht unter Druck durch den axialen Pumpkanal vorbei an dem
geöffneten zweiten Ventil in den Zwischenraum und gelangt von dort nach außen.
Beim Loslassen des Kolbens entsteht in der Druckkammer ein Unterdruck, so daß
sich das zweite Ventil wieder schließt und das Kugelventil zum Fluidbehälter
öffnet und Flüssigkeit in die Druckkammer angesaugt wird.
Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Saug-Druckpumpe besteht darin, daß die
abgegebene Flüssigkeit nicht völlig keimfrei an die zu behandelnde Stelle, wie
beispielsweise das Auge oder die Nase eines Patienten, gelangt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine
Abgabevorrichtung für Fluide aus einem Vorratsbehältnis zu schaffen, die eine
keimfreie Lagerung der Flüssigkeit bzw. die Abgabe keimfreier Flüssigkeit
gewährleistet.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt anhand der in dem Patentanspruch 1 .
angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Abgabevorrichtung für Fluide aus einem Vorratsbehältnis
weist einen auf das Vorratsbehältnis aufsetzbaren Gehäusekörper auf, in dem eine
Druckkammer ausgebildet ist. Die Druckkammer ist nach oben von einem in der
Druckkammer geführten Kolben und nach unten von einem gegenüber dem
Vorratsbehältnis wirkenden ersten Ventil begrenzt. Das erste Ventil schließt bei
Überdruck in der Druckkammer, wohingegen es sich bei Unterdruck in der
Druckkammer öffnet. Weiterhin ist in dem Gehäusekörper ein Pumpkanal
vorgesehen ist, der einerseits mit der Druckkammer und andererseits über eine
Auslaßöffnung mit der Umgebung verbunden ist. In dem Pumpkanal ist ein
zweites Ventil vorgesehen, das bei Überdruck in der Druckkammer öffnet und bei
Unterdruck schließt. Das zweite Ventil weist einen verschiebbaren
Dichtungskörper auf, der unterschiedliche Formen aufweisen kann, die einen
dichtes Verschließen der Abgabevorrichtung ermöglicht. Erfindungsgemäß ist der
verschiebbare Dichtungskörper pumpkanalseitig gegen die Auslaßöffnung
vorgespannt, so daß der Pumpkanal am distalen Ende verschlossen ist. Unter
pumpkanalseitig ist hierbei zu verstehen, daß der Dichtungskörper von innen
gegen die Auslaßöffnung vorgespannt ist, wobei der Dichtungskörper auch zum
Teil durch die Auslaßöffnung nach außen ragen kann. Der Pumpkanal ist dabei
derart ausgebildet, daß der verschiebbare Dichtungskörper bei Erhöhung des
Druckes innerhalb des Pumpkanales in eine die Auslaßöffnung freigebende
Position verschoben werden kann.
Im Gegensatz zum Stand der Technik ist somit ein Zwischenraum zwischen dem
zweiten Ventil und dem distalen Ende des Pumpkanales bzw. der Auslaßöffnung
nicht vorhanden, in dem sich Flüssigkeit nach der Abgabe ansammeln könnte, die
der Umgebung ausgesetzt und somit nach geraumer Zeit keimbeladen wäre. Es ist
damit ausgeschlossen, daß bei nochmaliger Abgabe ein keimbeladener
Flüssigkeitsrest zusammen mit der nachströmenden Flüssigkeit abgegeben wird.
Dies wird durch die Ausbildung des zweiten Ventiles insofern verhindert, als die
Flüssigkeit innerhalb des Pumpkanales durch das zweite Ventil von der
Umgebung vollständig getrennt ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Abgabevorrichtung ist der Dichtungskörper in einer Ausnehmung im Pumpkanal
dichtend geführt ist. Die Ausnehmung kann beispielsweise zylindrisch ausgebildet
sein. Die dichtende Führung des verschiebbaren Dichtungskörper gewährleistet,
daß keinerlei Flüssigkeit hinter den Dichtungskörper in die Ausnehmung gerät. So
kann es nicht zu einem Druckausgleich kommen, der unweigerlich dazu führt, daß
der Dichtungskörper nicht mehr verschoben werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Abgabevorrichtung ist ein Federelement zum Vorspannen des Dichtungskörpers
vorgesehen, wobei das Federelement auf der der Auslaßöffnung abgewandten
Seite des Dichtungskörpers angeordnet ist. Das Federelement kann beispielsweise
eine Spiralfeder, ein elastisches Element o. ä. sein. Das Federelement ist
vorzugsweise in der Ausnehmung im Pumpkanal angeordnet.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Abgabevorrichtung weist
der verschiebbare Dichtungskörper auf seiner der Auslaßöffnung abgewandten
Seite einen tassenförmigen Teil auf. Der tassenförmige Teil dient hierbei
einerseits als Angriffsfläche für die unter Druck stehende Flüssigkeit im
Pumpkanal und andererseits als Führungs- und Dichtungselement für den
Dichtungskörper innerhalb der Ausnehmung im Pumpkanal.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Abgabevorrichtung liegt der Rand der Auslaßöffnung linienförmig an dem
verschiebbaren Dichtungskörper an. Durch die scharfe Abgrenzung des
Pumpkanales von der Umgebung mittels einer linienförmigen Anlage ist eine
hohe Dichtigkeit des zweiten Ventiles gewährleistet, die bei einer flächigen
Anlage nicht in diesem Maße erzielt wird, da in letzterem Falle eine wesentlich
höhere Fertigungsgenauigkeit der flächig aneinander angrenzenden Teile
erforderlich wäre, die aber nicht immer erzielt werden kann.
Um eine besonders gleichmäßige Verteilung der austretenden Flüssigkeit zu
erzielen, liegt die Dichtungsscheibe in einer besonders bevorzugten
Ausführungsform der Abgabevorrichtung kreislinienförmig an dem stationären
Dichtungskörper an. Dies wird durch einen rotationssymmetrisch ausgebildeten
verschiebbaren Dichtungskörper und eine kreisrunde Auslaßöffnung erreicht.
Der verschiebbare Dichtungskörper ist in einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung auf der der Auslaßöffnung zugewandten Seite im wesentlichen
kegelförmig ausgebildet. Die in die Auslaßöffnung ragende Spitze des Kegels
führt die austretende Flüssigkeit zusammen, so daß ein willkürliches Spritzen zu
den Seiten unterbunden und eine Tropfenbildung bei der Abgabe unterstützt wird.
Der vorgenannte Vorteil wird ebenfalls durch eine weitere bevorzugte
Ausführungsform erzielt, bei der der verschiebbare Dichtungskörper auf der der
Auslaßöffnung zugewandten Seite im wesentlichen kugelkappenförmig
ausgebildet ist.
In einer besonders bevorzugten Ausfiibrungsform umfaßt der Pumpkanal einen
ersten Pumpkanalabschnitt und einen zweiten Pumpkanalabschnitt, wobei sich
letzterer quer zum ersten Pumpkanalabschnitt erstreckt. Der erste
Pumpkanalabschnitt ist einerseits mit der Druckkammer und andererseits mit dem
zweiten Pumpkanalabschnitt, und der zweite Pumpkanalabschnitt ist über die
Auslaßöffnung mit der Umgebung verbunden. Der zweite Pumpkanalabschnitt
ermöglicht eine seitliche Abgabe der Flüssigkeit, wobei der Vorratsbehälter
aufrecht gehalten werden kann.
Vorzugsweise ist der zweite Pumpkanalabschnitt innerhalb eines an dem
Gehäusekörper angeordneten, sich zur Seite erstreckenden Rohrelementes
vorgesehen. Das rohrförmige Element ermöglicht eine exakte Zuführung der
Flüssigkeit an die zu behandelnde Stelle, wie beispielsweise den Rachen des
Patienten, wobei der Vorratsbehälter in einer aufrechten Position gehalten werden
kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beigefügten Figuren eingehender erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Abgabevorrichtung in einer ersten
Ausführungsform zusammen mit dem Vorratsbehälter in
geschnittener Darstellung,
Fig. 2 den Ausschnitt A von Fig. 1 mit dem zweiten Ventil in einer ersten
Ausfiibrungsform,
Fig. 3 das zweite Ventil in der ersten Ausführungsform nach Fig. 2 in der
geöffneten Position,
Fig. 4 die erfindungsgemäße Abgabevorrichtung in einer zweiten
Ausführungsform zusammen mit dem Vorratsbehälter in
geschnittener Darstellung und
Fig. 5 den Ausschnitt B von Fig. 4 mit dem zweiten Ventil in einer zweiten
Ausfiibrungsform,
Zuerst wird anhand der Fig. 1 der grundlegende Aufbau der Abgabevorrichtung
erklärt:
Die Abgabevorrichtung ist zum Versprühen einer Flüssigkeit aus einem Vorratsbehälter 1 bestimmt, wobei in der vorliegenden Ausführungsform ein kollabierbarer Beutel 1a vorgesehen ist, der in den Vorratsbehälter 1 eingesetzt ist.
Die Abgabevorrichtung ist zum Versprühen einer Flüssigkeit aus einem Vorratsbehälter 1 bestimmt, wobei in der vorliegenden Ausführungsform ein kollabierbarer Beutel 1a vorgesehen ist, der in den Vorratsbehälter 1 eingesetzt ist.
Der Gehäusekörper 2 der Abgabevorrichtung besteht aus einem unteren
Gehäuseteil 3 und einem oberen Gehäuseteil 4, der auf den unteren Gehäuseteil 3
aufgesetzt ist. Der untere Gehäuseteil 3 des Gehäusekörpers 2 ist als
Verschlußkappe ausgebildet, die einschnappend und dichtend auf den
Vorratsbehälter 1 aufgesetzt ist. Der untere Gehäuseteil 3 nimmt einen
Druckzylinder 5 auf, der sich in den Vorratsbehälter 1 erstreckt. Am unteren Ende
des Druckzylinders 5 ist eine Druckkammer 6 ausgebildet, die am oberen Ende
von einem im Druckzylinder 5 geführten Kolben 7 und am unteren Ende von
einem gegenüber dem Vorratsbehälter 1 wirkenden ersten Ventil 8 begrenzt ist.
Der Kolben 7 weist einen unteren Abschnitt 7a und einen oberen Abschnitt 7b auf,
wobei der Außendurchmesser des unteren Abschnitts 7a geringfügig größer als der
Durchmesser des oberen Abschnitts 7b ist. Der Druckzylinder 5 weist
entsprechend einen unteren Abschnitt 5a mit einem größeren Innendurchmesser
und einen oberen Abschnitt 5b mit einem kleineren Durchmesser auf. In der in
Fig. 1 gezeigten Ruheposition ist der untere Abschnitt 7a des Kolbens 7 mittels
einer in den Druckzylinder 5 eingesetzten Druckfeder 9 gegen den oberen
Abschnitt 5b des Druckzylinders 5 vorgespannt.
Der obere Abschnitt 5b des Druckzylinders 5 weist an seinem oberen Rand einen
ringförmigen Ansatz 10 auf. Der Innendurchmesser des ringförmigen Ansatzes 10
entspricht dem Außendurchmesser des Kolbens 7, so daß der Kolben 7 in dem
Ansatz 10 geführt ist. Da der Kolben 7 ansonsten einen kleineren Durchmesser als
der Druckzylinder 5 hat, verbleibt zwischen Kolbenaußenwand und
Zylinderinnenwand ein schmaler Spalt 11.
Die Abdichtung des Kolbens 7 gegenüber dem Druckzylinder 5 erfolgt allein mit
einer Dichtlippe 12, die am unteren Ende des Kolbens 7 angeordnet ist. Im unteren
Bereich der Druckkammer 6 nimmt der Innendurchmesser des Druckzylinders 5
geringfügig zu, um sich dann wieder zu verringern. Im Bereich dieser Erweiterung
13 geht die Dichtwirkung der Dichtlippe 12 verloren.
Der Spalt 11 zwischen dem oberen Abschnitt 7b des Kolbens und dem oberen
Abschnitt 5b des Druckzylinders 5 wird von einer flexiblen Dichtung 14
verschlossen. Die Dichtung 14 besteht aus Polyethylen und weist im Zentrum ein
kreisrundes Loch 15 auf, in dem der Kolben 7 dichtend geführt ist. Der äußere
Rand der Dichtung 14 ist dichtend in den unteren Gehäuseteil 3 des
Gehäusekörpers 2 eingesetzt, wobei die Dichtung mit ihrer Unterseite im Bereich
des äußeren Randes auf einem umlaufenden Absatz 16 des Gehäusekörpers 2
aufliegt, im inneren Bereich hingegen frei beweglich ist.
Der Kolben 7 weist einen axialen ersten Kanal 17 auf, der mit einem Steigrohr 18
verbunden ist, das an dem oberen Gehäuseteil 4 befestigt ist und in dem sich ein
axialer zweiter Kanal 19 erstreckt. Der axiale zweite Kanal 19 reicht wiederum bis
zu einem dritten Kanal 20, der innerhalb des oberen Gehäuseteiles 4 angeordnet
ist und unter Bezugnahme auf die Fig. 2 und 3 eingehender beschrieben wird. Der
erste, zweite und dritte Kanal 17, 19, 20 bilden den Pumpkanal 21 aus. Der
Pumpkanal 21 mündet mit dem dritten Kanal 20 in eine Auslaßöffnung 22 am
distalen Ende 23 des Pumpkanals 21.
Die Flüssigkeit kann somit aus der Druckkammer 6 über den ersten, zweiten und
dritten Kanal 17, 19, 20, die den Pumpkanal 21 ausbilden, und die Auslaßöffnung
22 an die Umgebung gelangen. Innerhalb des Pumpkanals 21 ist ein zweites
Ventil 25 angeordnet, wobei des zweite Ventil 25 und dessen Anordnung unter
Bezugnahme auf die Fig. 2 und 3 eingehender erläutert wird.
Die Abgabevorrichtung arbeitet wie folgt. Es sei zunächst angenommen, daß der
Vorratsbehälter 1 mit Flüssigkeit befüllt, die Abgabevorrichtung aber noch frei
von Flüssigkeit ist. Beim Zusammendrücken des oberen und unteren Gehäuseteils
3, 4 des Gehäusekörpers 2 verschiebt sich der Kolben 7 in den Druckraum 6,
wobei die in dem Druckraum befindliche Luft über den ersten, zweiten und dritten
Kanal 17, 19, 20, die den Pumpkanal 21 ausbilden, das geöffnete zweite Ventil 25
und die Auslaßöffnung 22 an die Umgebung abgegeben wird. Das zweite Ventil
25 ist aufgrund des Überdrucks in der Druckkammer 6 geöffnet, wohingegen das
erste Ventil 8 geschlossen ist. Wenn der Kolben 7 aufgrund der Federkraft
zurückschnellt, entsteht in der Druckkammer 6 ein Unterdruck, so daß sich das
erste Ventil 8 öffnet, wohingegen das zweite Ventil 25 schließt. Infolge des
Unterdrucks wird Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 1 in die Druckkammer 6
angesaugt. Wird der Kolben anschließend wieder vorgeschoben, so wird die
Flüssigkeit aus der Druckkammer 6 über den Pumpkanal 21 nach außen gedrückt,
wobei sich das zweite Ventil 25 öffnet und das erste Ventil 8 schließt.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 2 und 3 wird im folgenden auf den Aufbau des
zweiten Ventiles 25 eingegangen. Der dritte Kanal 20, der zusammen mit dem
ersten und zweiten Kanal 17, 19 den Pumpkanal 21 ausbildet, setzt sich aus einem
ersten Abschnitt 26, der im oberen Gehäuseteil 4 angeordnet ist und sich an den
zweiten Kanal 19 anschließt, einem zweiten Abschnitt 27, der sich ausgehend
vom ersten Abschnitt 26 radial nach außen erstreckt, einem dritten Abschnitt 28,
der sich an den zweiten Abschnitt 27 anschließt und sich in Richtung des distalen
Endes 23 erstreckt, und einem vierten Abschnitt 29 zusammen, wobei der vierte
Abschnitt 29 wiederum fluchtend mit dem zweiten Kanal 19 und unmittelbar vor
der Auslaßöffnung 22 angeordnet ist. An dem der Auslaßöffnung 22 abgewandten
Ende des vierten Abschnittes 29 ist eine zylindrische Ausnehmung 30 vorgesehen,
deren Mittelachse auf einer Achse mit der Auslaßöffnung 22 liegt.
In der Ausnehmung 30 ist ein verschiebbarer Dichtungskörper 31 geführt, der sich
aus einem tassenförmigen Teil 32 und einem stiftförmigen Teil 33
zusammensetzt. Der tassenförmige Teil 32 ist in der Ausnehmung 30 dichtend
geführt und weist mit seiner offenen Seite in Richtung der Auslaßöffnung 22 bzw.
in Richtung des vierten Abschnittes 29. Der stiftförmige Teil 33 ist am Boden des
tassenförmigen Teiles 32 befestigt und erstreckt sich aus dem tassenförmigen Teil
32 bis zur Auslaßöffnung 22, wobei der stiftförmige Teil 33 an seinem der
Auslaßöffnung 22 zugewandten Ende kugelkappenförmig ausgebildet ist.
Zwischen dem Grund der Ausnehmung 30 und dem Boden des tassenförmigen
Teiles 32 ist eine Druckfeder 34 angeordnet, die den Dichtungskörper 31 mit dem
kugelkappenförmigen Ende des stiftförmigen Teiles 33 dichtend gegen den
Ventilsitz der Auslaßöffnung 22 vorspannt. Der vierte Abschnitt 29 bzw. der
Pumpkanal 21 ist somit am distalen Ende 23 verschlossen.
In der in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsform ist die Auslaßöffnung 22
in einem Deckel 35 vorgesehen, der in den vierten Abschnitt 29 eingesetzt und
darin befestigt ist. Die Montage gestaltet sich bei einem derartigen Aufbau
besonders einfach, da zuerst die Druckfeder 34 in die Ausnehmung 30 eingesetzt
werden kann, um danach den Dichtungskörper 30 in die Ausnehmung 30
einzuführen. Abschließend muß lediglich der Deckel 35 in den vierten Abschnitt
29 eingesetzt werden, um den Dichtungskörper 31 entgegen der Federkraft zu
verspannen.
Fig. 3 zeigt die Funktionsweise der in Fig. 2 dargestellten ersten Ausführungsform
des zweiten Ventiles 25. Wie in Fig. 3 anhand der Pfeile dargestellt ist, strömt die
Flüssigkeit bei Druckerhöhung in der Druckkammer 6 (Fig. 1) durch den ersten
Kanal 17, den zweiten Kanal 19 (Fig. 3), den ersten, zweiten, dritten und vierten
Abschnitt 26, 27, 28, 29 des dritten Kanales 20 zu der Auslaßöffnung 22, die
anfangs durch den stiftförmigen Teil 33 des Dichtungskörpers 31 verschlossen ist.
Aufgrund des Druckes innerhalb des vierten Abschnittes 29 wird eine Kraft auf
den Dichtungskörper 31, insbesondere auf den Boden des tassenförmigen Teiles
32, ausgeübt, die der Federkraft entgegenwirkt. Wird ein durch die Vorspannung
der Druckfeder 34 vorgegebener Grenzwert überschritten, so wird der
Dichtungskörper 31 in Richtung des Grundes der Ausnehmung 30 verschoben, so
daß der Dichtungskörper 31 die Auslaßöffnung 22 freigibt und die Flüssigkeit in
Form eines Tropfens 36 (gestrichelte Darstellung) am distalen Ende austreten
kann. Sobald der Druck nachläßt, was im Anschluß an eine vollständiges
Niederdrücken des Kolbens 7 erfolgt, wird der Dichtungskörper 31 durch die
Rückstellkraft der Druckfeder 34 in seine ursprüngliche in Fig. 2 dargestellte
Position verschoben, so daß der Pumpkanal 21 wieder an seinem distalen Ende 23
verschlossen ist.
Die Flüssigkeit innerhalb der erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung ist somit
gänzlich von der keimbeladenen Umgebungsluft getrennt. Die Dichtwirkung wird
bei der dargestellten Ausführungsform weiterhin dadurch erhöht, daß der Rand der
Auslaßöffnung 22 linienförmig an dem kugelkappenförmigen Ende des
Dichtungskörpers 31 anliegt. Ein Schnitt durch diese Linie ist mit dem
Bezugszeichen 37 in Fig. 2 dargestellt. Durch die scharfe Abgrenzung des
Pumpkanales 21 von der Umgebung mittels einer linienförmigen Anlage ist eine
hohe Dichtigkeit des zweiten Ventiles 25 gewährleistet.
Fig. 4 zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Abgabevorrichtung, wobei die zweite Ausfiibrungsform der ersten
Ausführungsform weitgehend ähnelt, so daß gleiche Bezugszeichen für gleiche
Teile verwendet werden und lediglich auf die Unterschiede eingegangen wird. Bei
der zweiten Ausführungsform ist der dritte Kanal 20 wie der erste bzw. zweite
Kanal 17,19 axial verlaufend ausgebildet. In radialer Richtung schließt sich ein
vierter Kanal 38 an, der sich innerhalb eines an dem Gehäusekörper 2 befestigten
Rohrelementes 39 erstreckt. Der Pumpkanal 21 weist somit einen ersten
Pumpkanalabschnitt 40, der sich aus dem ersten, zweiten und dritten Kanal
17,19,20 zusammensetzt, und einen sich quer dazu erstreckenden zweiten
Pumpkanalabschnitt 41 auf, wobei letzterer im wesentlichen von dem vierten
Kanal 38 ausgebildet wird. Das distale Ende 23 des Pumpkanales 21 ist somit am
nach außen weisenden Ende des Rohrelementes 39 vorgesehen. An dieser Stelle
ist auch das zweite Ventil 25 angeordnet, das im folgenden unter Bezugnahme auf
Fig. 5 erläutert wird.
Fig. 5 zeigt eine zweite Ausführungsform des zweiten Ventiles 25, wobei im
folgenden lediglich auf die Unterschiede zur ersten Ausführungsform (Fig. 2 und
3) eingegangen wird, für gleiche oder ähnliche Teile gleiche Bezugszeichen
verwendet werden und die obige Beschreibung entsprechend gilt. Im Gegensatz zu
der ersten Ausführungsform weist der stiftförmige Teil 33 des Dichtungskörpers
31 an seinem der Auslaßöffnung 22 zugewandten Ende eine Kegelform auf. Die
Spitze des Kegels ragt dabei durch die Auslaßöffnung 22 nach außen. Die
Kegelform begünstigt die Tropfenbildung am distalen Ende 23, da die Flüssigkeit
(nicht dargestellt) an der Spitze des Kegels zusammengeführt wird.
Die erste bzw. zweite Ausführungsform des zweiten Ventiles kann sowohl bei der
ersten als auch bei der zweiten Ausführungsform der Abgabevorrichtung
eingesetzt werden.
Claims (11)
1. Abgabevorrichtung für Fluide aus einem Vorratsbehältnis, mit einem auf das
Vorratsbehältnis (1) aufsetzbaren Gehäusekörper (2), in dem eine
Druckkammer (6) ausgebildet ist, die nach oben von einem in der
Druckkammer (6) geführten Kolben (7) und nach unten von einem gegenüber
dem Vorratsbehältnis (1) wirkenden ersten Ventil (8) begrenzt ist, das bei
Überdruck in der Druckkammer (6) schließt und bei Unterdruck öffnet, wobei
ferner ein Pumpkanal (21) vorgesehen ist, der einerseits mit der Druckkammer
(6) und andererseits über eine Auslaßöffnung (22) mit der Umgebung
verbunden ist und in dem ein zweites Ventil (25) vorgesehen ist, das einen
verschiebbaren Dichtungskörper (31) aufweist und bei Überdruck in der
Druckkammer (6) öffnet und bei Unterdruck schließt,
dadurch gekennzeichnet, daß der verschiebbare Dichtungskörper (31)
pumpkanalseitig abdichtend gegen die Auslaßöffnung (22) vorgespannt ist, so
daß der Pumpkanal (21) am distalen Ende (23) verschlossen ist, wobei der
verschiebbare Dichtungskörper (31) bei Erhöhung des Druckes innerhalb des
Pumpkanales (21) in eine die Auslaßöffnung (22) freigebende Position
verschiebbar ist.
2. Abgabevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dichtungskörper (31) in einer Ausnehmung (30) im Pumpkanal (21) dichtend
geführt ist.
3. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Federelement (34) zum Vorspannen des
Dichtungskörpers (31) vorgesehen ist, wobei das Federelement (34) auf der der
Auslaßöffnung (23) abgewandten Seite des Dichtungskörpers (31) angeordnet
ist.
4. Abgabevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Federelement (34) in der Ausnehmung (30) im Pumpkanal (21) angeordnet ist.
5. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der verschiebbare Dichtungskörper (31) auf seiner der
Auslaßöffnung (22) abgewandten Seite einen tassenförmigen Teil (32)
aufweist.
6. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rand der Auslaßöffnung (22) linienförmig an dem
verschiebbaren Dichtungskörper (31) anliegt.
7. Abgabevorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand
der Auslaßöffnung (22) kreislinienförmig an dem verschiebbaren
Dichtungskörper (31) anliegt.
8. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der verschiebbare Dichtungskörper (31) auf der der
Auslaßöffnung (32) zugewandten Seite im wesentlichen kegelförmig
ausgebildet ist.
9. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der verschiebbare Dichtungskörper (31) auf der der
Auslaßöffnung (22) zugewandten Seite im wesentlichen kugelkappenförmig
ausgebildet ist.
10. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Pumpkanal (21) einen ersten Pumpkanalabschnitt (40)
und einen zweiten Pumpkanalabschnitt (41), der sich quer zum ersten
Pumpkanalabschnitt (40) erstreckt, umfaßt, wobei der erste
Pumpkanalabschnitt (40) einerseits mit der Druckkammer (6) und andererseits
mit dem zweiten Pumpkanalabschnitt (41) und der zweite Pumpkanalabschnitt
(41) über die Auslaßöffnung (22) mit der Umgebung verbunden ist.
11. Abgabevorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
zweite Pumpkanalabschnitt (41) innerhalb eines an dem Gehäusekörper (2)
angeordneten, sich zur Seite erstreckenden Rohrelementes (38) vorgesehen ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10108486A DE10108486A1 (de) | 2001-02-22 | 2001-02-22 | Abgabevorrichtung für Fluide |
PCT/EP2002/001885 WO2002076626A1 (de) | 2001-02-22 | 2002-02-22 | Abgabevorrichtung für fluide |
Applications Claiming Priority (1)
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