DE10106471A1 - Kehrmaschine mit linear verlagerbarem Tellerbesen - Google Patents
Kehrmaschine mit linear verlagerbarem TellerbesenInfo
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Abstract
Eine Kehrmaschine besitzt eine Linearführungseinrichtung zur Verlagerung eines rotierenden Tellerbesens 10 quer zur Fahrzeuglängsachse L. Diese Linearführung wird erzielt mit einem Schwenkarm 15, der über ein Koppelglied 16 mit einer Spurstange 12 so verbunden ist, daß ein bestimmter Punkt 17 des Koppelglieds 16 beim Verschwenken des Schwenkarms 15 eine Linearbewegung entlang einer Saugmundöffnung 11 vollzieht. An diesem speziellen Punkt 17 ist der Tellerbesen 10 aufgehängt. Des weiteren ist für die Aufhängung des Tellerbesens 10 ein Parallelogramm-Gestängegetriebe vorgesehen, um ein zur Fahrbahnoberfläche nahezu paralleles Anheben und Absenken des Tellerbesens 10 unter Beibehaltung der Orientierung der Tellerbesendrehachse zu ermöglichen. Die Anlenkpunkte des Parallelogramm-Gestängegetriebes sind so ausgelegt, daß hierdurch ein gezogenes Besensystem realisiert wird. Schließlich ist die Saugmundöffnung 11 zur Anpassung an verschiedene Tellerbesendurchmesser in Richtung der Fahrzeuglängsachse L verlagerbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Kehrmaschine mit rotierendem Tellerbesen,
der mittels einer kinematischen Linearführungseinrichtung entlang einer
Saugöffnung verlagerbar ist. Die erfindungsgemäße Kehrmaschine ist
insbesondere geeignet zum Kehren und Reinigen von Fußwegen, ins
besondere in engen Innenstadtbereichen, an schwierig zugänglichen
Bereichen z. B. Fußwegbereichen.
Zum Kehren von Fußwegen im Innenstadtbereich werden üblicherweise
kleine Kehrfahrzeuge eingesetzt, die an ihrer Vorderseite zwei rotierende
Tellerbesen tragen. Die beiden Tellerbesen sind mit einer Verstelleinrich
tung versehen, über die der Fahrzeugführer die Kehrbreite während der
Fahrt nach Bedarf einstellen kann.
Üblicherweise sind die individuell angetriebenen Tellerbesen jeweils an
Radiusschwenkarmen aufgehängt, die ihrerseits über ein Schwenkgelenk
an dem Basisteil der Kehreinrichtung aufgehängt sind. Die Tellerbesen
bewegen sich auf einer Kreisbahn. Der Fahrzeugführer kann jeden der
beiden Schwenkarme individuell oder auch synchron ansteuern, um die
gewünschte Kehrbreite einzustellen.
Die Schwenkbewegung ist allerdings mit dem Nachteil verbunden, daß
der Tellerbesen je nach Ausschwenkungsgrad einen veränderten Längs-
und Querabstand zur Kehrmaschinenlängsachse und somit zur Saugmund
öffnung besitzt. Dieser Umstand ist insbesondere bei engen oder sonst
räumlich schwierigen Platzverhältnissen nachteilhaft, wenn beispielsweise
eine parallel zu einer Hauswand gerichtete Kehrbewegung ausgeführt
werden muß, diese Hauswand mit der Kehrmaschine aber nur frontal
zugänglich ist. In solchen Fällen könnte die Fegebewegung nur durch
zusätzliche Rangierbewegungen durch das Kehrfahrzeug durchgeführt
werden, da eine lineare Verlagerung der Tellerbesen mit üblichen
schwenkbaren Tellerbesensystemen nicht erreichbar ist.
In der Vergangenheit wurde bereits vorgeschlagen, statt der Schwenkme
chanik eine Linearführung mit Führungsschienen vorzusehen, um eine
Parallelbewegung der Tellerbesen quer zur Fahrtrichtung zu ermögli
chen. Ein Linearführungssystem hat den weiteren Vorteil, daß der effek
tive Öffnungsquerschnitt zwischen dem Tellerbesen und dem Saugmund,
dem der Tellerbesen Schmutz zuführt, konstant bleibt, was insbesondere
bei Kurvenfahrten zu einem effektiveren Kehrvorgang beiträgt.
Problematisch an den bekannten Linearführungssystemen sind erhöhte
Kosten und erhöhter Wartungsbedarf. Die Linearführungen sind schmutz
belastet und lassen sich gegen den rauhen Straßenreinigungsbetrieb nur
unzureichend abdichten. Dadurch kommt es zu Verschmutzungen und
Verschleiß der Führungsschienen und hierdurch zu unkontrollierten
"stick-slip"-Bewegungen oder sogar zum Totalausfall der Linearführun
gen. Die Wartung der Systeme ist entsprechend Zeit- und kostenaufwen
dig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kehrmaschine,
insbesondere Kehrmaschine für enge Fußgängerbereiche, zur Verfügung
zu stellen, mit der auch bei räumlich schwierigen Platzverhältnissen
sowie in Kurvenfahrten eine effektive Kehrwirkung erzielbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Kehrmaschine mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. In davon abhängigen Ansprüchen
sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
Die erfindungsgemäße Lösung kombiniert die Vorteile eines schwenkbar
aufgehängten Tellerbesens mit denen eines parallel zur Saugmundöffnung
verlagerbaren Tellerbesens, indem der Tellerbesen nicht unmittelbar an
dem Schwenkarm, sondern an einem damit schwenkbar verbundenen
Koppelglied montiert ist, welches mittels einer Spurstange so gekoppelt
ist, daß ein spezieller Punkt des Koppelglieds eine nahezu Linearbewe
gung entlang der Saugmundöffnung senkrecht zur Fahrtrichtungs-Längs
bewegung vollzieht, wenn der Schwenkarm verschwenkt wird. An die
sem speziellen Punkt des Koppelglieds ist die senkrechte Drehachse des
Tellerbesens angeordnet, so daß der Tellerbesen dieselbe Linearbewe
gung vollzieht.
Konkret umfaßt die Linearführungseinrichtung der Kehrmaschine für
jeden Tellerbesen einen Schwenkarm und eine Spurstange, die jeweils
um im festen Abstand zu einander angeordnete, parallele Schwenkachsen
verschwenkbar und mittels eines Koppelglieds über zwei weitere
Schwenkachsen gelenkig miteinander verbunden sind, wobei an dem
Koppelglied der Tellerbesen angebracht ist und wobei die Abstände von
zueinander benachbarten Schwenkachsen sowie die örtliche Anbringung
des Tellerbesens relativ zum Koppelglied so gewählt sind, daß eine
Drehung des Schwenkarms um die Schwenkarm-Schwenkachse zu einer
im wesentlichen linearen Bewegung des Tellerbesens entlang der Saug
mundöffnung führt. Wichtig sind hier also die Anordnung der Schwenk
achsen sowie die Lage der Tellerbesendrehachse relativ zum Koppelglied.
Dazu gibt es unendlich viele Lösungen, die je nach den vorgegebe
nen Randbedingungen numerisch zu ermitteln sind.
Im Gegensatz zu den bekannten Linearführungseinrichtungen mit Linear
führungsschienen wird die gewünschte Parallelbewegung der Tellerbesen
über gut abdichtbare Drehgelenke in Verbindung mittels einem speziell
angeordneten und ausgelegten Stangen- und Hebelsystem mit für die
Parallelbewegung ausgelegten Schwenkpunktpositionen erzeugt. Die
konstruktive Realisierung ist vergleichsweise einfach und die erforderli
chen Wartungsarbeiten sind vergleichsweise gering. Die Erfindung ver
bindet somit die Vorteile einer technisch gut beherrschbaren Drehgelenk
führung mit den Vorteilen einer (nahezu) parallelen Besenbewegung.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden desweiteren
die Vorteile eines gezogenen Besens mit den Vorteilen eines geschobenen
Besens kombiniert, indem der Tellerbesen relativ zur üblichen Fahrt
richtung der Kehrmaschine hinter der Koppelglied-Schwenkachse, mit
der das Koppelglied an dem Schwenkarm angelenkt ist, angeordnet ist.
Dadurch wird es möglich, den Besen einerseits nach vorne zu verlagern
(geschobener Besen), vorzugsweise in Sichtweite des Fahrzeugführers,
und die Anlenkung in Fahrtrichtung nach hinten zu verlegen (gezogener
Besen), so daß ein kinematischer Nachlauf entsteht. Dies hat den Vorteil,
daß der Besen der Bodenkontur folgen kann, ohne sich dabei zu ver
kanten.
In diesem Zusammenhang ist es von besonderem Vorteil, wenn der
Tellerbesen nicht starr mit dem Koppelglied verbunden ist, sondern an
einem Tragarm montiert ist, der seinerseits derart mit dem Koppelglied
gelenkig verbunden ist, daß der Tellerbesen relativ zur Fahrbahndecke
anhebbar und ablenkbar ist. Dies ist nicht nur vorteilhaft im Zusammen
hang mit einem der Bodenkontur folgenden, gezogenen Besen, sondern
erweist sich auch von Vorteil gegenüber herkömmlichen Systemen, bei
denen nicht der einzelne Tellerbesen, sondern die gesamte Kehrvorrich
tung, gegebenenfalls inklusive einer Pflugaufhängung, angehoben wird.
Eine Weiterbildung der Erfindung, die auch unabhängig von den vor
genannten erfindungswesentlichen Merkmalen an herkömmlichen Kehr
maschinen vorteilhaft einsetzbar ist, sieht vor, daß der Tragarm, mittels
dem der Tellerbesen am Koppelglied montiert ist, Bestandteil eines Par
allelogramm-Gestängegetriebes ist. Dadurch wird es im Gegensatz zu
herkömmlichen Schwenkarmkonstruktionen möglich, den Tellerbesen
abzusenken und anzuheben, ohne daß sich dabei die Drehachse des Tel
lerbesens neigt. Vielmehr wird die Drehachse des Tellerbesens nur par
allel verschoben, im wesentlichen also senkrecht zur Fahrbahndecke oder
in einem vorgegebenen Winkel zur Fahrbahndecke. Das hat den Vorteil,
daß der Tellerbesen unabhängig von seinem Abnutzungsgrad (Borstenlän
ge) immer dieselbe Winkelposition relativ zur Fahrbahndecke einnimmt.
Dieser positive Effekt ist in geringerem Maße auch dann noch erreich
bar, wenn das Gestängegetriebe nicht exakt ein Parallelogramm-Gestän
gegetriebe bildet.
Die Linearführungseinrichtung wie auch das Parallelogramm-Gestängege
triebe werden jeweils mittels einem Stellzylinder, vorzugsweise einem
Hydraulikzylinder, betätigt, wobei der Stellzylinder der Linearführungs
einrichtung einerseits am Fahrzeugrahmen und andererseits vorzugsweise
am Schwenkarm der Linearführungseinrichtung und der Stellzylinder des
Parallelogramm-Gestängegetriebes einerseits am Koppelglied der Linear
führungseinrichtung und andererseits vorzugsweise am Tragarm des
Parallelogramm-Gestängegetriebes angreifen. Anstelle von Hydraulik
zylindern können auch andere Linearantriebe eingesetzt werden.
Die Stellzylinder können als beidseitig wirkende Zylinder ausgebildet
sein, bevorzugt werden allerdings einseitig wirkende Stellzylinder. Im
Falle der erfindungsgemäßen Linearführungseinrichtung wirkt der ein
seitig wirkende Stellzylinder vorzugsweise so auf den Schwenkarm der
Linearführungseinrichtung, daß der Schwenkarm und damit der Tellerbe
sen z. B. bei Kollision mit Hindernissen ohne Beschädigung zur Fahr
zeugmitte nachgeben kann. Eine Rückstellfeder, beispielsweise eine Gas
druckfeder, wirken dem entgegen. Im Falle eines Stellzylinderversagens
beispielsweise aufgrund eines Systemdruckverlusts wird der Tellerbesen
aufgrund des Federelements selbsttätig ausschwenken und durch Kontakt
mit einem Bordstein oder einer Hauswand notwendigenfalls entgegen der
Federkraft selbsttätig einschwenken. Die Kehrmaschine bleibt somit auch
im Falle eines Systemdruckverlusts funktionsfähig.
Aus demselben Grunde ist der Stellzylinder des Parallelogramm-Gestän
gegetriebes so installiert, daß der Tellerbesen mit Hilfe eines Stellzylin
ders angehoben werden kann. Im Falle eines Systemdruckverlusts sinkt
der Tellerbesen aufgrund seines Eigengewichts selbsttätig auf die Fahr
bahndecke ab, so daß auch in diesem Falle die Funktionsfähigkeit der
Kehrmaschine erhalten bleibt. Ein zusätzliches Federelement, wie es für
die Linearführungseinrichtung erforderlich ist, ist hier wegen der
Schwerkraft entbehrlich.
Schließlich sieht eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
vor, daß die Saugöffnung, welcher das Kehrgut mittels der Tellerbesen
zugefegt wird, zur Anpassung an unterschiedliche Tellerbesendurchmesser
verlagerbar ist. Dies hat den Vorteil, daß der durch zunehmenden
Verschleiß des Tellerbesens wachsende effektive Öffnungsquerschnitt
zwischen dem Tellerbesen und der Saugöffnung, der insbesondere bei
Kurvenfahrten zu unbefriedigenden Kehrergebnissen führen würde, auf
ein Minimum reduziert werden kann.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der begleitenden Zeichnungen
beispielhaft erläutert. Die darin beschriebenen Merkmale können auch
einzeln oder in anderer Kombination erfindungswesentlich sein. Insbe
sondere ist das Parallelogramm-Gestängegetriebe auch unabhängig von
der speziellen erfindungsgemäßen Linearführungseinrichtung vorteilhaft
bei herkömmlichen Kehrmaschinen einsetzbar. Dies gilt auch für die
verlagerbare Saugöffnung zur Anpassung an unterschiedliche Tellerbe
sendurchmesser.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemäße Linearführungseinrichtung in
Draufsicht;
Fig. 2 schematisch ein Parallelogramm-Gestängegetriebe für eine Linear
führungseinrichtung;
Fig. 3 prinzipiell eine verlagerbare Saugvorrichtung mit verschiedenen
Überdeckungsgraden während der Kurvenfahrt einer Kehrmaschine.
Fig. 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Aufhängung eines Tel
lerbesens 10 für eine Kehrmaschine. Eine Kehrmaschine, insbesondere
eine Schmalspurkehrmaschine zum Reinigen von Fußwegen in Innenstadtbereichen,
besitzt üblicherweise zwei symmetrisch zur Längsachse L
angeordnete Tellerbesen 10, von denen in Fig. 1 lediglich eine Tel
lerbesenaufhängung dargestellt ist. Der Tellerbesen 10 ist in Fahrtrich
tung F vor der Kehrmaschine so angeordnet, daß ihn der Fahrzeugführer
im Blickfeld hat. Unter der Kehrmaschine ist eine Saugeinrichtung 2
vorgesehen, deren Saugöffnung bzw. Saugmund 11 in Fahrtrichtung F
weist. Der über die Fahrbahndecke geführte Tellerbesen 10 rotiert in
Pfeilrichtung um den Drehpunkt 17, um der Saugöffnung 11 Kehrgut
zuzufegen.
Eine Linearführungseinrichtung 1 ist vorgesehen, um den Tellerbesen 10
in Pfeilrichtung T parallel zur Saugmundöffnung 11 und senkrecht zur
Fahrzeuglängsachse L im wesentlichen linear hin und her zu bewegen.
Eine nahezu exakte Linearführung ist hierdurch zu erzielen. Eine nahezu
lineare Führung des Tellerbesens 10 erfüllt aber auch den gewünschten
Zweck.
Die Linearführungseinrichtung 1 besitzt einen stabilen Schwenkarm 15,
der die wesentlichen Momente und Kräfte aufnimmt. Der Schwenkarm
15 ist einseitig um eine Schwenkarm-Schwenkachse 25, die fest mit dem
Fahrzeugrahmen 20 verbunden ist, schwenkbar gelagert. Am anderen
Ende des Schwenkarms 15 ist ein Koppelglied 16 ebenfalls schwenkbar
gelagert, dessen Schwenkbewegungsmöglichkeit aber durch eine Spur
stange 12 exakt definiert ist. Die Spurstange 12 ist zu diesem Zweck mit
einem Ende fest am Fahrzeugrahmen 20 schwenkbar gelagert, wobei für
die Funktion der Linearführungseinrichtung im Grunde nur wesentlich
ist, daß der Abstand der Spurstangen-Schwenkachse 24 zur Schwenkarm-
Schwenkachse 25 unveränderlich ist. Die Spurstange 12 greift mit ihrem
freien Ende am Koppelglied 16 an (sphärischer Drehpunkt 18).
Aufgrund der Zwangsführung der Koppelglieds 16 durch den Schwen
karm 15 in Kombination mit der Spurstange 12 ist die Lage des Koppel
glieds 16 zu jeder Winkelposition des Schwenkarms 25 eindeutig defi
niert. Die Abstände zwischen den Schwenkachsen 18, 19 und 19, 25 und
25, 24 und 24, 18 sind so gewählt, daß der spezielle Punkt 17 des Kop
pelglieds 16, durch den die Drehachse des Tellerbesens 10 verläuft, sich
nur entlang einer im wesentlichen linearen Bahn (Pfeilrichtung T) entlang
der Saugöffnung 11 bewegt.
Diese Linearbewegung wird iniziiert durch einen als Hydraulikzylinder
ausgeführten Stellzylinder 13, der einerseits am Fahrzeugrahmen 20 und
andererseits am Schwenkarm 15 angreift und den Schwenkarm 15 zur
Fahrzeuglängsachse L drängt. Läßt der Hydraulikdruck nach, so wirkt
eine als Gasdruck-Rückstellfeder ausgebildete automatische Rückstell
einrichtung 14 in entgegengesetzter Richtung auf den Schwenkarm 15
und drängt diesen somit nach außen, wodurch der Tellerbesen 10 zum
Fahrbahnrand linear verlagert wird.
Grundsätzlich ist es auch möglich, den Hydraulikzylinder 13 als beid
seitig wirkenden Zylinder auszuführen. Dann kann auf die Gasdruck-
Rückstellfeder 14 verzichtet werden.
In Fig. 1 ist das Koppelglied 16 schematisch als L-förmige Stange darge
stellt, wobei der Tragarm 21 einen integralen Bestandteil des Koppel
glieds 16 bildet. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform, wie sie
insbesondere in Fig. 2 schematisch dargestellt ist, sieht jedoch vor, daß
der Tragarm 21 mittels einem Stellzylinder 32 um eine Tragarm-Schwen
kachse 31 relativ zum Koppelglied 16 verschwenkbar ist, um den Tel
lerbesen 10 von der Fahrbahndecke abzuheben. Dadurch erübrigt sich ein
Abheben der gesamten Aufhängung inklusive Linearführungseinrichtung
1. Die Gesamtkonstruktion kann dadurch in besonders leichter Bauweise
ausgebildet werden.
Da der Tellerbesen 10 relativ zur Fahrtrichtung der Kehrmaschine hinter
der Tragarm-Schwenkachse 31 liegt, der Tellerbesen 10 somit "gezogen"
wird, kann der Besen ohne Schwierigkeiten jeder Bodenkontur folgen.
In Fig. 2 ist eine besondere Ausführungsform des "gezogenen" Besens
dargestellt. Und zwar ist der Tellerbesen 10 nicht unmittelbar mit dem
Tragarm 21 verbunden, sondern ist an einem Besenträger 30 aufgehängt,
der zusammen mit dem Tragarm 21 und einer Parallelführungsstange 22
Bestandteil eines Parallelogramm-Gestängegetriebes ist. Dadurch wird
erreicht, daß die Drehachse D des Tellerbesens 10 mit dem Drehteller
antriebe 27 unabhängig von der Schwenkposition der Schwenkachse 21
grundsätzlich dieselbe Orientierung besitzt, vorzugsweise in etwa sen
krecht zur Fahrbahndecke. Wesentlich für das Parallelogramm-Gestänge
getriebe ist die Tatsache, daß der Tragarm 21 und die Parallelführungs
stange 22 einerseits sowie die Abstände zwischen den zugehörigen An
lenkpunkten jeweils identisch bemessen sind.
Wird der Stellkolben 32 in Pfeilrichtung verfahren, so führt dies im
Endeffekt zu einer senkrechten Verlagerung des Kehrbesens 10. Der
Kehrbesen 10 wird aber auch um einen geringen Betrag in Fahrtrichtung
F verlagert. Dies ist in Fig. 2 etwas übertrieben am Beispiel eines bereits
stark abgenutzten Tellerbesens 10' mit vergleichsweise kurzen Borsten in
strichlinierter Darstellung gezeigt. Der abgenutzte Tellerbesen 10' ist auf
Fahrbahndeckenniveau abgesenkt, wodurch sich seine Drehachse D'
geringfügig in Fahrtrichtung F verlagert hat.
In Fig. 3 sind die Auswirkungen veranschaulicht, die mit der Abnutzung
des Tellerbesens 10 auf die Größe eines abgenutzten Tellerbesens 10'
verbunden sind.
Es ist in Fig. 3 in Aufsicht schematisch eine Kehrmaschine in Kurven
fahrt mit Fahrtrichtung F dargestellt. Mit RR und RL sind die Stellungen
der gelenkten Fahrzeugräder relativ zur Fahrzeuglängsachse L angedeu
tet. Die Saugöffnung 11 der Saugeinrichtung 2 bleibt auch in Kurven
fahrt in Richtung der Fahrzeuglängsachse L ausgerichtet. Die äußere
Kante der Saugöffnung 11 beschreibt bei der Kurvenfahrt eine Kreislinie
R, die idealerweise vom Tellerbesen 10 überdeckt werden sollte oder
zumindest an den Tellerbesen 10 angrenzen sollte, wie dies in Fig. 3
dargestellt ist. In Fig. 3 sind zwei Positionen des Tellerbesens 10 ver
anschaulicht, eine ausgeschwenkte und eine eingeschwenkte Position.
Mit zunehmendem Verschleiß der Borsten des Tellerbesens 10 nimmt der
Durchmesser des Tellerbesens 10 ab. Ein abgenutzter Tellerbesen 10'
mit geringerem Durchmesser ist ebenfalls in Fig. 3 jeweils in ausge
schwenkter und eingeschwenkter Position dargestellt. Man erkennt, daß
sich die Drehtellerantriebsachse 17, wie zuvor in Bezug auf Fig. 2 be
schrieben, verschoben hat. Diese beiden Effekte - verringerter Durch
messer und in Fahrtrichtung verschobene Tellerantriebsachse - haben zur
Folge, daß sich der Abstand zwischen der Saugöffnung 11 und dem
abgenutzten Tellerbesen 10' derart vergrößert, daß die Gefahr besteht,
daß nicht das gesamte vom abgenutzten Tellerbesen 10' erfaßte Kehrgut
von der Saugeinrichtung 2 eingesaugt wird. Um diesem Problem zu
begegnen, ist die Saugmundöffnung 11 der Saugeinrichtung 2 in Rich
tung der Fahrzeuglängsache L verlagerbar, so daß die äußere Kante der
verlagerten Saugöffnung 11' einen Kreisbogen R' beschreibt, welcher
wiederum im Extremfall zumindest an den Umfang des abgenutzten
Tellerbesen 10' angrenzt oder von diesem überdeckt wird.
Wie Fig. 3 zu entnehmen ist, ist die Linearführungseinrichtung so auszu
gestalten, daß auch ein abgenutzter Tellerbesen 10' mit seinem reduzier
ten Umfang noch bis an die Fahrzeuglängsachse L angrenzend verlagert
werden kann.
Claims (13)
1. Kehrmaschine mit rotierendem Tellerbesen (10), der mittels einer
Linearführungseinrichtung (1) entlang einer Saugöffnung (11) ver
lagerbar ist, gekennzeichnet durch einen Schwenkarm (15) und eine
Spurstange (12), die jeweils um im festen Abstand zueinander an
geordnete, parallele Schwenkachsen (25, 24) verschwenkbar und
mittels eines Koppelglieds (16) über zwei weitere Schwenkachsen
(18, 19) gelenkig miteinander verbunden sind, wobei an dem Kop
pelglied (16) der Tellerbesen (10) angebracht ist und wobei die
Abstände von zueinander benachbarten Schwenkachsen (24, 25; 25,
19; 19, 18; 18, 24) sowie die örtliche Anbringung des Tellerbesens
(10) relativ zum Koppelglied (16) so gewählt sind, daß eine Drehung
des Schwenkarms (15) um die Schwenkarm-Schwenkachse (25) zu
einer im wesentlichen linearen Bewegung des Tellerbesens (10)
entlang der Saugöffnung (11) führt.
2. Kehrmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tellerbesen (10) relativ zur üblichen Fahrtrichtung (F) der Kehr
maschine hinter der Koppelglied-Schwenkachse (19), mit der das
Koppelglied (16) mit dem Schwenkarm (15) gelenkig verbunden ist,
angeordnet ist.
3. Kehrmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tellerbesen (10) an einem Tragarm (21) montiert ist, der
über eine Schwenkachse (31) so mit dem Koppelglied (16) gelenkig
verbunden ist, daß der Tellerbesen (10) relativ zur Fahrbahndecke
und in etwa parallel zur Fahrbahndecke anhebbar und absenkbar ist.
4. Kehrmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tragarm (21) Teil eines Parallelogramm-Gestängegetriebes ist, mit
welchem der Tellerbesen (10) unter Beibehaltung seiner Drehachsen
richtung relativ zur Fahrbahndecke bewegbar ist.
5. Kehrmaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragarm (21) sowie eine Führungsstange (22) jeweils so
wohl am Koppelglied (16) als auch an einem Besenträger (30), an
dem der Tellerbesen (10) montiert ist, gelenkig angeordnet sind.
6. Kehrmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
gelenkige Anordnung des Tragarms (21) und der Führungsstange
(22) in jeder Besenträgerposition parallelogrammartig ist.
7. Kehrmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehachse (D) des Tellerbesens (10) in etwa senkrecht relativ zur
Fahrbahndecke angeordnet ist.
8. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 7, gekennzeichnet
durch einen Stellzylinder (32) zum Anheben des Tragarms (21)
relativ zum Koppelglied (16).
9. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet
durch einen Stellzylinder (13) zum Verschwenken des Schwenkarms
(15) um die Schwenkarm-Schwenkachse (25).
10. Kehrmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stellzylinder (13) so angeordnet ist, daß damit der Schwenkarm (15)
in Richtung zur Kehrmaschinenlängsachse (L) verschwenkbar ist.
11. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet
durch eine automatische Rückstelleinrichtung (14) zum Zurück
schwenken des Schwenkarms (15) in eine vorgegebene Ausgangs
position.
12. Kehrmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
automatische Rückstelleinrichtung (14) als Gasdruckfeder ausgebildet
ist.
13. Kehrmaschinen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Saugmundöffnung (11) zur Anpassung an
unterschiedliche Tellerbesendurchmesser verlagerbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001106471 DE10106471A1 (de) | 2001-02-13 | 2001-02-13 | Kehrmaschine mit linear verlagerbarem Tellerbesen |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE2001106471 DE10106471A1 (de) | 2001-02-13 | 2001-02-13 | Kehrmaschine mit linear verlagerbarem Tellerbesen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
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