DE10102854A1 - Lanzenkopf für eine Sauerstofflanze - Google Patents
Lanzenkopf für eine SauerstofflanzeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Lanzenkopf für eine Sauerstofflanze, mit einem im Inneren des Lanzenkopfes ausgebildeten Sauerstoff-Sammelraum und mit mehreren von diesem abzweigenden, die Bodenwand des Sauerstoff-Sammelraumes durchsetzenden Ausblasdüsen. Die Düsenmündungen sind durch Mündungsringe aus einem Keramikmaterial verstärkt. Die Mündungsringe sind entweder direkt in einen Umfangsfalz der Düsenmündung eingelegt und in diesem haftschlüssig befestigt. In einer anderen Ausgestaltung sind die Mündungsringe jeweils in einen Außenring aus Metall eingelegt und mit diesem formschlüssig und/oder haftschlüssig verbunden; die Außenringe sind ihrerseits in einen Umfangsfalz des Lanzenkopfes eingeschraubt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Lanzenkopf für eine Sauer
stofflanze, mit einem im Inneren des Lanzenkopfes ausge
bildeten, an einen Sauerstoff-Zuführkanal angeschlossenen
Sauerstoff-Sammelraum und mit mehreren die Bodenwand des
Sauerstoff-Sammelraumes durchsetzenden Ausblasdüsen, wobei
die Düsenmündungen durch Mündungsringe aus einem feuer
festen Material verstärkt sind.
Derartige, insbesondere zur Stahlherstellung eingesetzte
Lanzenköpfe sind am Ende einer Sauerstofflanze angeordnet,
über die hochreiner Sauerstoff (99,5 bis 99,8% O2) auf
das Metallbad in einem Konverter oder dergleichen geblasen
wird. Die Seitenwände und die Bodenwand des Sauerstoff-
Sammelraumes sind im allgemeinen doppelwandig ausgebildet
und dienen als Kühlwasserkanäle, welche zum Zwecke einer
Kühlung des der Schmelztemperatur des Stahls ausgesetzten
Lanzenkopfes von Kühlwasser durchströmt werden.
Der Sauerstoff wird mit einer hohen Überschallgeschwindig
keit auf das Roheisen aufgeblasen. Das erfordert glatte
und geometrisch korrekte Düsenkonturen bis zur Mündung
hin.
Die Haltbarkeit oder Standzeit eines der Strahlungshitze
der Stahlschmelze, aufgeschäumter Schlacke sowie den hohen
Strömungsgeschwindigkeiten des Sauerstoffs ausgesetzten
Lanzenkopfes wird u. a. durch die Düsenkonturtreue im
Bereich der Düsenaustrittskanten bestimmt, die einem
besonders schnellen Verschleiß unterliegen.
Es ist deshalb bereits bekannt, bei einem Lanzenkopf der
im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art die Düsen
mündungen durch Mündungsringe aus einem feuerfesten
Material zu verstärken, um die Standzeit des Lanzenkopfes
zu erhöhen.
In der DE 41 13 660 C1 ist ein Verfahren offenbart worden,
bei welchem Mündungsringe aus einem hochwarmfesten metal
lischen Werkstoff beispielsweise durch Schweißen oder
Spritzen im Mündungsbereich befestigt werden. Diese Mün
dungsringe verstärken die besonders belasteten Austritts
kanten der Ausblasdüsen und verbessern damit die Standzeit
des Lanzenkopfes. Da offensichtlich wegen des für die
Mündungsringe verwendeten Materials einerseits und wegen
der Art und Weise ihrer Befestigung im Mündungsbereich
andererseits Schwierigkeiten bestehen, die Mündungsringe
übergangslos und stoßfrei an die Innenkontur der Ausblas
düsen anzupassen, werden diese Mündungsringe mit Übermaß
gefertigt bzw. als geschlossene Scheiben eingebaut und
nachträglich auf das korrekte Maß aufgebohrt. Dieses Ver
fahren ist wegen des zusätzlichen Bohr-Arbeitsschrittes
äußerst umständlich und deshalb kostspielig. Ein weiterer
Nachteil wird auch darin gesehen, daß das verwendete
metallische Material die Standzeit des Lanzenkopfes nicht
so verbessert, daß sich der technische Aufwand für das
Anbringen der Mündungsringe immer lohnt.
Sehr viel bessere feuerfeste Eigenschaften haben Keramik
materialien, so daß eine Verwendung derartiger Materialien
eine weitere Verbesserung der Standzeit von Lanzenköpfen
verspricht.
In der oben genannten DE 41 13 660 C1 ist auch auf eine
japanische Patentanmeldung Bezug genommen, die eine Blas
lanze für Konverter oder dergleichen zum Gegenstand hat,
bei der die Endbereiche der Austrittsöffnungen mit Keramik
ausgekleidet sind. Über die Ausgestaltung einer derartigen
Auskleidung und die Art und Weise ihrer Befestigung in der
Düse ist dort nichts ausgesagt.
In der DE 37 00 892 A1 ist ein Lanzenkopf beschrieben, bei
welchem im wesentlichen die gesamte Bodenwand des Sauer
stoff-Sammelraumes durch einen Keramikeinsatz gebildet
ist, welcher durch eine zentrale Schraube mit dem Lanzen
kopf verbunden wird. Dieser Keramikeinsatz ist ein ver
hältnismäßig kompliziertes Bauteil, dessen Herstellung
schwierig und deshalb teuer ist. Außerdem schließt sich
der Keramikeinsatz nicht lückenlos an die Innenkontur der
Blasdüse an; vielmehr ist aus Gründen einer unterschied
lichen Wärmeausdehnung der beiden relativ voluminösen Bau
teile in einem Ausführungsbeispiel eine Lücke im Über
gangsbereich dieser Bauteile belassen. In weiteren Ausfüh
rungsbeispielen ist in einer Lücke zwischen den Bauteilen
eine elastische, d. h. formveränderliche Dichtung angeord
net. In beiden Fällen besteht die Gefahr, daß die Über
schallströmung in der Blasdüse gestört wird.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Lan
zenkopf der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art
zu schaffen, bei welchem die Düsenmündungen in einfacher
und dauerhafter Weise durch Mündungsringe aus einem
Keramikmaterial verstärkt sind. Diese Erfindung ist gemäß
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung dadurch
gelöst, daß Mündungsringe aus Keramikmaterial jeweils
direkt in einen Umfangsfalz der Düsenmündung eingelegt und
in diesem haftschlüssig befestigt sind.
Die Umfangsfalze einerseits und die Düsenringe anderer
seits werden mit hoher Präzision ausgebildet, so daß sich
die Mündungsringe lückenlos und exakt mit der Innenkontur
der Düsen fluchtend in die Umfangsfalze einlegen lassen.
Auf diese Weise kann auch ohne Nachbearbeitung eine
störungsfreie Strömung sichergestellt werden.
Das oben beschriebene Ausführungsbeispiel stellt eine
technisch einfache, preiswert zu verwirklichende Aus
gestaltung dar. Je nach der Art und Weise der weiter unten
zu beschreibenden Befestigungstechnik lassen sich die
Mündungsringe bei Verschleiß auch auswechseln, so daß die
Standzeit des Lanzenkopfes weiter erhöht werden kann.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vor
gesehen, daß Mündungsringe aus Keramikmaterial jeweils in
einen Außenring aus Metall, vorzugsweise dem den Lanzen
kopf bildenden Metall, eingelegt sowie mit diesem haft
schlüssig und/oder formschlüssig verbunden sind, und daß
der Außenring seinerseits jeweils in einen Umfangsfalz der
Düsenmündung eingeschraubt ist. Diese Lösung ist technisch
etwas aufwendiger als die zuerst beschriebene Lösung. Sie
hat jedoch den Vorteil, daß ein Auswechseln der Mündungs
ringe in besonders einfacher Weise möglich ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung verengen sich die
Innenkontur des Außenringes und dementsprechend die Außen
kontur des Mündungsringes nach außen konisch, so daß eine
formschlüssige Sicherung des Mündungsringes nach dem Ein
bau gegeben ist.
Die Mündungsringe einerseits und die Umfangsfalze anderer
seits werden mit großer Präzision ausgeführt derart, daß
die Mündungsringe im eingebauten Zustand mit der Innenwand
der Ausblasdüse lückenlos fluchten.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Mündungsringe direkt in dem zugeordneten Umfangsfalz
oder in dem zugeordneten Außenring durch Schrumpfen
befestigt sind. Diese Befestigungsart erlaubt in einfacher
Weise auch bei der ersten Ausgestaltungsvariante, die
Mündungsringe bei Verschleiß wieder vom Lanzenkopf zu
demontieren, indem beispielsweise die Schrumpfspannung
durch Erwärmen des Lanzenkopfes aufgehoben oder so weit
vermindert wird, daß der Mündungsring entfernt werden
kann. Bei der zweiten Ausgestaltungsvariante läßt sich
ebenfalls der einem Verschleiß unterworfene Mündungsring
aus Keramik aus dem Außenring lösen, so daß dieser wieder
verwendbar bleibt.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß die Mündungsringe in dem zugeordneten Umfangs
falz bzw. Außenring durch Kleben befestigt sind. Bei
dieser Befestigungsart wird insbesondere das bei der
Schrumpfbefestigung bestehende Risiko vermieden, daß durch
Erwärmen des Lanzenkopfes im Betrieb die Schrumpfspannung
aufgehoben wird und die Mündungsringe sich lösen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß die Mündungsringe in dem zugeordneten Umfangs
falz bzw. Außenring durch Klemmen befestigt sind. Dabei
erhalten beispielsweise die Mündungsringe im Außendurch
messer ein Übermaß und werden jeweils in den zugeordneten
Umfangsfalz bzw. den Außenring eingepreßt.
Die Mündungsringe sind erfindungsgemäß aus einem Keramik
material hergestellt, welches aus einer Aluminiumoxide
(Al2O3) und Siliziumnitride (SSN) enthaltenden Gruppe aus
gewählt ist.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Lanzenkopf im Querschnitt, wobei eine dar
gestellte Düsenmündung durch einen Mündungsring
verstärkt ist;
Fig. 2 in einer vergrößerten Darstellung einen
Mündungsring gemäß der Fig. 1 im Querschnitt;
Fig. 3 den Mündungsring gemäß der Fig. 2 in einer
Ansicht von vorne;
Fig. 4 eine andere Ausgestaltung eines Mündungsringes
im Querschnitt.
Fig. 1 zeigt den vorderen Teil eines Lanzenkopfes 2 im
Querschnitt. Ein derartiger Lanzenkopf ist an sich bekannt
und braucht deshalb nicht in allen Einzelheiten
beschrieben zu werden. Er umfaßt einen zentralen, an einen
nicht dargestellten Sauerstoff-Zuführkanal angeschlossenen
Sauerstoff-Sammelraum 4 und mehrere von diesem
abzweigende, die Bodenwand 6 des Lanzenkopfes 2 durch
setzende Ausblasdüsen 8, 10, von denen die letztere Aus
blasdüse 10 in einem Querschnitt dargestellt ist. Der
Lanzenkopf 2 ist von Kühlwasserkanälen 12 durchsetzt,
durch die Kühlwasser strömt.
Der Sauerstoff strömt mit hoher Überschallgeschwindigkeit
aus dem Sauerstoff-Sammelraum 4 durch die Ausblasdüsen 8,
10 hindurch nach außen und wird mittels des Lanzenkopfes 2
auf die Oberfläche der Stahlschmelze gelenkt.
Am Beispiel der Ausblasdüse 10 ist zu erkennen, daß die
Düsenmündung 14 durch einen gesonderten Mündungsring 16
verstärkt ist. Dieser besteht aus einem hochwärmebestän
digen Keramikmaterial, welches den insbesondere im Bereich
der Vorderkante der Düsenmündung 14 auftretenden
Belastungen durch den schnell strömenden Sauerstoff, die
Schmelzentemperatur und gegebenenfalls die aufschäumende
Schlacke besser standhält als das Material des Lanzen
kopfes 2, das im allgemeinen Kupfer oder eine Kupfer
legierung ist.
Wie insbesondere Fig. 2 erkennen läßt, ist der Mündungs
ring 16 in einen Außenring 18 eingesetzt. Der Außenring 18
ist mit einem Außengewinde 20 versehen und in einen im
Bereich der Düsenmündung 14 ausgebildeten, mit einem
Innengewinde 22 versehenen Umfangsfalz 24 eingeschraubt.
Wie die Fig. 2 erkennen läßt, verengt sich die Innenkontur
des Umfangsringes 18 und die Außenkontur des Mündungsrin
ges 16 konisch nach außen, d. h. in Fig. 2 nach rechts. Zum
Zusammenbau des Mündungsringes und des Außenringes 18 wird
der Mündungsring 16 von der Innenseite des Außenringes 18
her, d. h. in Fig. 2 von links in den Außenring 18 einge
setzt. Wegen der sich verjüngenden Innenkontur des Außen
ringes 18 ist der Mündungsring 16 im montierten Zustand
absolut sicher formschlüssig gehalten.
Fig. 3 zeigt die aus dem Mündungsring 16 und dem Außenring
18 bestehende Anordnung in einer Vorderansicht. Wie zu
erkennen ist, sind in der äußeren Stirnseite 26 des Außen
ringes 18 zwei Montagelöcher 28 ausgebildet, in die ein
Werkzeug zum Verschrauben des Außenringes 18 eingesetzt
werden kann.
Wie weiter vorne bereits beschrieben wurde, kann der
Mündungsring 16 im Außenring 18 zusätzlich durch
Schrumpfen, Kleben oder Klemmen befestigt sein.
Fig. 4 zeigt eine andere Ausgestaltung eines Mündungs
ringes 116. Dieser ist im Gegensatz zu der in den Fig. 1
bis 3 dargestellten Konstruktion nicht über einen Außen
ring sondern direkt in einen im Bereich der Düsenmündung
14 ausgebildeten Umfangsfalz 124 eingesetzt. Damit der
Mündungsring 116 von vorne in den Umfangsfalze 124 einge
setzt werden kann, ist die Außenkontur des Mündungsringes
116 einerseits und die innere Umfangskontur des Umfangs
falzes 124 andererseits zylindrisch ausgebildet. Es
besteht deshalb keine formschlüssige Sicherung des
Mündungsringes 116. Die Befestigung des Mündungsringes 116
im Umfangsfalz 124 erfolgt deshalb ausschließlich durch
Schrumpfen, Kleben oder Klemmen.
Claims (8)
1. Lanzenkopf für eine Sauerstofflanze, mit einem im
Inneren des Lanzenkopfes ausgebildeten, an einen
Sauerstoff-Zuführkanal angeschlossenen Sauerstoff-
Sammelraum und mit mehreren von dem Sammelraum
abzweigenden, die Bodenwand des Sauerstoff-Sammel
raumes durchsetzenden Ausblasdüsen, wobei die Düsen
mündungen durch Mündungsringe aus einem feuerfesten
Material verstärkt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mündungsringe (116) aus Keramikmaterial jeweils
direkt in einen Umfangsfalz (124) der Düsenmündung
(14) eingelegt und in diesem befestigt sind.
2. Lanzenkopf für eine Sauerstofflanze, mit einem im
Inneren des Lanzenkopfes ausgebildeten, an einen
Sauerstoff-Zuführkanal angeschlossenen Sauerstoff-
Sammelraum und mit mehreren von dem Sammelraum
abzweigenden, die Bodenwand des Sauerstoff-Sammel
raumes durchsetzenden Ausblasdüsen, wobei die Düsen
mündungen durch Mündungsringe aus einem feuerfesten
Material verstärkt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mündungsringe (16) aus Keramikmaterial jeweils in
einen Außenring (18) aus Metall eingelegt sowie mit
diesem verbunden sind, und daß der Außenring (18)
jeweils in einen Umfangsfalz (24) der Düsenmündung
(14) eingeschraubt ist.
3. Lanzenkopf nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenkontur des Außenringes (18) und die
Außenkontur des Mündungsringes (16) sich nach außen
zu konisch verengen.
4. Lanzenkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mündungsringe (16, 116) so ausgebildet sind,
daß sie im eingebauten Zustand mit der Innenwand der
Ausblasdüse (10) fluchten.
5. Lanzenkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mündungsringe (116, 16) in dem zugeordneten
Umfangsfalz (124) bzw. in dem zugeordneten Außenring
(18) durch Schrumpfen befestigt sind.
6. Lanzenkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mündungsringe (116, 16) in dem zugeordneten
Umfangsfalz (124) bzw. dem zugeordneten Außenring
(18) durch Kleben befestigt sind.
7. Lanzenkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mündungsringe (116, 16) in dem zugeordneten
Umfangsfalz (124) bzw. dem zugeordneten Außenring
(18) durch Klemmen befestigt sind.
8. Lanzenkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mündungsringe (16, 116) aus einem Keramik
material aus einer Aluminiumoxide (Al2O3) und Sili
ziumnitride (SSN) enthaltenden Gruppe ausgewählt
sind.
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