DE10102594A1 - Meßeinrichtung für einen Flüssigkeitsbehälter mit stetiger Anzeige des Füllstandes - Google Patents
Meßeinrichtung für einen Flüssigkeitsbehälter mit stetiger Anzeige des FüllstandesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Meßeinrichtung für einen Flüssigkeitsbehälter (11) insbesondere Ausgleichsbehälter für hydraulische oder elektro-hydraulische Bremsanlagen. Insbesondere bei elektro-hydraulischen Anlagen muß, um die Funktionsfähigkeit der Bremsanlage zu gewährleisten, für die notwendigen Speicher eine hinreichende Menge von Bremsflüssigkeit in dem Ausgleichsbehälter (11) zur Verfügung stehen. Entsprechendes gilt auch für hydraulische Bremsanlagen. Bei den bekannten Ausgleichsbehältern ist in der Regel eine Warneinrichtung vorgesehen, bei der ein Reed-Kontakt ausgelöst wird, wenn der Füllstand ein bestimmtes Minimum unterschreitet. Die bekannten Warneinrichtungen haben keine Einrichtung zur jederzeit möglichen Überprüfung ihrer Funktionsfähigkeit. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Meßeinrichtung für einen Ausgleichsbehälter zu beschreiben, durch welche jederzeit der jeweilige Füllstand gemessen und eine Überprüfung der korrekten Arbeitsweise der Meßeinrichtung jederzeit möglich ist. Die Aufgabe wird durch die Verwendung eines Elektromagneten (3, 6, 10) gelöst, welcher mit einem Anker (3) versehen ist, der mit dem Schwimmer (5) des Ausgleichsbehälters (11) gekoppelt ist.
Description
In einer Elektro-Hydraulischen-Bremse befindet sich die benötigte
Bremsflüssigkeit im Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter und im
Hydraulikspeicher. Der Flüssigkeitsstand im den bekannten
Vorratsbehältern wird durch einen Schwimmer mit Schaltkontakten
überwacht. Senkt sich der Bremsflüssigkeitsstand, so schließen
sich die Kontakte. Dieses Signal wird im Steuergerät ausgewertet
und der Fahrer kann durch eine Leuchte gewarnt werden
(Notfallszenarium). Der Nachteil dieses Schwimmer-Schalters
besteht darin, daß das Flüssigkeitsreservoir im Vorratsbehälter,
das zum Laden des Hydraulikspeichers benötigt wird, bis zu diesem
Schaltzeitpunkt unbekannt ist. Dabei wird davon ausgegangen, daß
dieser Schaltzeitpunkt ein nie eintretendes Ereignis ist. Somit
kann die Funktion der Schaltkontakte und des Schwimmers nicht
überprüft werden und bleibt für den Notfall ungewiß.
Auch bei rein hydraulisch arbeitenden Bremsanlagen ist es
notwendig den Flüssigkeitstand in einem Flüssigkeitsbehälter zu
überwachen. Dabei muß sichergestellt sein, daß der
Ausgleichsbehälter immer mit einem Minimum an Flüssigkeit gefüllt
ist, um die Funktion der Bremsanlage nicht in Frage zu stellen.
Die dort in der Regel verwendeten Einrichtungen stellen
Warneinrichtungen dar, bei denen ein mit einem Magneten
versehener Schwimmer einen Reedkontakt schaltet, sobald der
Schwimmer eine Lage einnimmt, in der der Flüssigkeitsstand ein
definiertes Minimum unterschreitet. Durch den Reed- Kontakt wird
dann ein für den Fahrer erkennbares Warnsignal ausgelöst, wobei
dann von diesem geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten sind. Ein
Flüssigkeitsbehälter der beschriebenen Gattung ist beispielsweise
in der EP-PS 372909 beschrieben.
Die erläuterten Warneinrichtungen haben zwei Nachteile. Zum einen
geschieht eine Anzeige nur dann, wenn ein vorgeschriebenes
Minimum hinsichtlich des Füllstandes unterschritten ist. Die
Warnung erfolgt somit vergleichsweise spät und macht ein
sofortiges Handeln notwendig, was in der Praxis vielfach auf
Schwierigkeiten stoßen kann. Des weiteren sind die bekannten
Warneinrichtungen derart ausgelegt, daß sie nur in Notfällen
ansprechen, also in Fällen, die in der Regel nicht auftreten.
Hieraus resultiert die Schwierigkeit, daß keinerlei Sicherheit
besteht, ob die Warneinrichtung im Bedarfsfall auch wirklich
ansprechen wird.
Aus der DE-OS 32 41 259 ist eine Warneinrichtung bekannt geworden,
die nicht nur den Notfall hinsichtlich des Flüssigkeitsstandes
der Bremsflüssigkeit anzeigt (sogenannte qualitative Erfassung
des Zustandes) sondern die auch in der Lage ist, den herrschenden
Flüssigkeitsstand mengenmäßig ständig zu erfassen (sogenannte
quantitative Erfassung des Zustandes). Dieses bekannte Meßsystem
arbeitet mit einer Anzahl in den Behälter angeordneter
Reedkontakten, die entsprechend dem jeweiligen, gerade
herrschenden Füllzustand ausgelöst werden. Die Arbeitsweise
dieser bekannten Meßeinrichtung ist somit vergleichsweise
aufwendig.
Die vorliegende Erfindung geht daher aus von einer Meßeinrichtung
der sich aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ergebenden
Gattung. Aufgabe der Erfindung ist es eine Meßeinrichtung für
einen Flüssigkeitsbehälter anzugeben, der als Ausgleichsbehälter
für hydraulische oder elektro-hydraulische Bremsanlagen geeignet
ist und der es bei einfachem Aufbau erlaubt, nicht nur daß
Vorliegen eines bestimmten Füllstandes anzuzeigen sondern eine
stetige Anzeige des Füllstandes zu ermöglichen.
Die Aufgabe wird durch die sich aus dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 ergebende Merkmalskombination gelöst. Die Erfindung
besteht im Prinzip also darin einen Sensor vorzusehen, welcher in
einem Ausgleichsbehälter den augenblicklich vorliegenden
Füllstand anzeigt.
Der Vorteil der erfinderischen Meßeinrichtung gegenüber dem
Schwimmer mit Schaltkontakten besteht bei einer elektro
mechanischen Bremsanlage darin, daß eine Weginformation als Maß
für das vorhandene Bremsflüssigkeits-Volumen für das Steuergerät
zur Verfügung steht. Zwei Betriebsfälle sollen diesen Vorteil
verdeutlichen.
- a) kritischer Fall:
Durch eine lange Standzeit hat sich der Hydraulikspeicher entleert. Der Füllstand des Bremsflüssigkeits- Vorratsbehälters befindet sich vor der MIN-Marke (eventuell durch schleichende Leckage), was durch den Schwimmer mit Schaltkontakten nicht zu erkennen ist. Wird der Hydraulikspeicher geladen, so entnimmt die Hydraulikpumpe dem Vorratsbehälter Bremsflüssigkeit und der Flüssigkeitsstand fällt unter die MIN-Marke. Dadurch wird während des Ladevorganges der Schalter geschlossen und die ECU muß das System abschalten, weil die Gefahr besteht, daß Luft in das Bremssystem gelangt. Mit dem erfindungsgemäßen Prinzip des induktiven Gebers wird dieses minimal vorrätige Flüssigkeitsreservoir erkannt - ein entsprechendes Notfallszenarium tritt in Kraft - und der Hydraulikspeicher wird nicht komplett, sondern nur soweit geladen, wie es der Flüssigkeitsvorrat erlaubt. Der Fahrer wird durch eine Leuchte gewarnt und das System muß nicht abgeschaltet werden. In manchen Fahrzeug-Typen ist der Kupplungsgeber/- nehmer zusätzlich an den Bremsflüssigkeitshaushalt gekoppelt was die Gefahr einer Leckage erhöht. - b) Ist der Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter bis zur MAX-Marke gefüllt (z. B. nach einer Bremsenentlüftung per Bremspedalbetätigung (Bordsteinentlüftung) oder einem Bremsbelag-Wechsel) und der Hydraulikspeicher ist voll geladen, so wird beim nächsten Druckabbau im Bremssystem die Flüssigkeit die MAX-Marke überschreiten. Dies kann von einem Schwimmer mit Schaltkontakten nicht angezeigt werden. Das Prinzip des induktiven Gebers erkennt diesen maximalen Füllstand und der Fahrer wird vor überlaufender Bremsflüssigkeit gewarnt.
Ein wesentlicher Vorteil des Systems besteht insgesamt darin, daß
seine Funktion, ständig überprüft werden kann. Dies ist beim
bekannten Schwimmer mit Schaltkontakten nicht möglich.
Einen vereinfachten Aufbau für die erfindungsgemäße
Meßeinrichtung erhält man durch Verwendung der Merkmale nach
Anspruch 2. Bei dieser Weiterbildung der Erfindung wird ein mit
einem Schwimmer verbundenes Geberelement gekoppelt mit einen
ortsfest an den Behälter angebrachten Sensor. Der Sensor ist
dabei derart aufgebaut, daß sein Ausgangssignal jederzeit
Rückschlüsse auf den augenblicklichen Flüssigkeitsstand erlaubt.
Als Geberelement und als Sensor der Sensoreinrichtung hat sich in
Weiterbildung der Erfindung ein magnetisierbarer Körper bewährt,
der mit einem Elektromagneten zusammenwirkt. In Weiterbildung der
Erfindung wird der Elektromagnet mit einer in Anspruch 4 näher
bezeichneten Brückenschaltung gekoppelt. Durch eine derartige
Brückenschaltung ist es möglich, die Änderung der Induktion des
Elektromagneten beim Entfernen oder sich Nähern des
magnetisierbaren Körpers zu messen. Dabei ändert der
magnetisierbare Körper (beispielsweise aus Eisen oder Weicheisen)
das Feld und die Induktion des Elektromagneten in Abhängigkeit
von dem Abstand zwischen dem magnetisierbaren Körper und dem
Elektromagneten.
In Weiterbildung der Erfindung ist es mit einfachen Mitteln
möglich zu prüfen, ob der Elektromagnet noch funktionstüchtig
ist. Dies geschieht vorteilhaft mit den in Anspruch 6
beschriebenen Merkmalen. Im Kern wird hier ein durch einen
Gleichspannungssprung bedingter Verlauf des Magnet-Spulenstromes
gemessen.
Einen Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnung erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen mit der erfinderischen
Meßeinrichtung versehenen Ausgleichsbehälter,
Fig. 2 eine mit dem Sensor in dem Ausgleichsbehälter
zusammenwirkende Brückenschaltung und
Fig. 3 den Verlauf einzelner Meßgrößen über die Zeit beim Anlegen
eines Gleichspannungssprungs an eine Prüfschaltung zum Überprüfen
des Elektromagneten
In Fig. 1 ist der bekannte Schwimmer-Schalter im
Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter durch einen induktiven Geber,
der nach dem Prinzip der "Induktionsänderung durch Luftspalt"
arbeitet, ersetzt. Dieser induktive Geber wird nachfolgend als
Hubmagnet (2) bezeichnet. Die Füllstandshöhe im
Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter bestimmt die Lage des
Schwimmers (5) der mit dem Anker (3) verbunden ist. Je nach
Ankerposition besitzt die Spule 6 mit dem Anker 3 (Hubmagnet)
eine andere Induktivität, die durch eine Brückenschaltung (Fig.
2) ausgewertet werden kann. In der in Fig. 1 gezeigten Lage ist
die Induktivität des Elektromagneten 6, 3 vergleichsweise gering.
Ist dagegen der Anker 3 vollkommen in den hülsenförmigen Kern 10
eingeführt, so ergibt sich eine hohe Induktivität. Somit wird die
Induktivität des Elektromagneten 6, 3 (das heißt Hubmagneten)
durch die Lage des Ankers 3 gesteuert, dessen Lage wieder von der
Füllhöhe des Behälters 11 abhängt. Allerdings wird die Lage des
Hubmagneten auch von dem durch die Spule 6 fließenden Strom
beeinflußt. Dieser Strom verschiebt unabhängig von der
Stromrichtung den Anker 3 aus dem Kern 10. Dieser Einfluß des
Spulenstromes ist bei der Zuordnung der Spannung UB zu der
Füllstandshöhe in dem Ausgleichsbehälter 11 zu berücksichtigen.
In Fig. 2 ist die sich einstellende Brückenspannung (UB) ein Maß
für die Füllhöhe des Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälters 11. (Ist
im Fahrzeug ein Neigungssensor vorhanden, kann diese Größe bei
der Berechnung des Bremsflüssigkeitsvolumens mitberücksichtigt
werden. Die Funktion des Hubmagneten ergibt sich aus dem
Zusammenwirken des Ankers 3 mit dem Kern 10 und der Spule 6.
Diese drei Baugruppen bilden eine Induktivität (Hubmagnet), deren
Größe von dem Füllstand in dem Ausgleichsbehälter 11 abhängt.
Soll die Funktionsweise des Hubmagneten überprüft werden, so kann
dies durch Umlegen des Schalters S1 (Fig. 2) geschehen. In diesem
Moment fließt durch die Spule 6 des Hubmagneten (3, 6, 10) der
Strom IM, dessen Verlauf in Fig. 3b skizziert ist.
Ab einer Stromstärke I1 setzt sich der Anker in Bewegung und
verändert (wie oben angesprochen) die Induktivität des
Hubmagneten. Diese Induktivitätsänderung wirkt dem Strom IM
entgegen, bis der Anker auf seinen mechanischen Anschlag (7,
sMin, Fig. 3c) trifft. Die Ableitung des Stroms IM nach der Zeit
(dIM/dt) ergibt einen Kurvenverlauf wie in Fig. 3d dargestellt.
Die Ankerbewegung, von der ausgegangen wurde, wird durch den
negativen Signalanteil (A) in Fig. 3d angezeigt. Klemmt der
Anker, oder befindet sich der Anker an seinem Anschlag (7), so
bleibt dieser negative Signalanteil aus (gestrichelter Verlauf,
Fig. 3b, d). Wechselt der Schalter S1 (Zeitpunkt t1), so wird
durch den Auftrieb des getauchten Schwimmers der Anker im
Hubmagneten zurückgeschoben. Nach einem Abschaltfenster (t2-t1)
kann die Brückenschaltung diese Rückstell-Bewegung anzeigen.
Somit ist erkannt, daß der Hubmagnet sowie die Brückenschaltung
funktionieren, und der Funktionstest ist erfolgreich
abgeschlossen.
Claims (7)
1. Meßeinrichtung für einen Flüssigkeitsbehälter (11),
insbesondere Ausgleichsbehälter für hydraulische oder
elektro-hydraulische Bremsanlagen, dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Behälter(11) eine Sensorvorrichtung (3, 6, 10)
angeordnet ist, welche ein von dem Füllstand im Behälter
abhängiges Signal an eine Auswerteeinrichtung (Fig. 2)
abgibt, welches sich in Abhängigkeit von dem Füllstand stetig
ändert.
2. Meßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie mit einem mit dem im Behälter befindlichen Schwimmer (5)
verbundenen Geberelement (3) und mit einem mit dem
Geberelement zusammenwirkenden Sensor (3, 6) versehen ist.
3. Meßeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das Geberelement (3) ein in den Schwimmer (5) eingelagerter
magnetisierbarer Körper (3) und der Sensor (6, 10) eine mit
einem Meßkreis (Fig. 2) verbundener Elektromagnet ist.
4. Meßeinrichtung nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß
der Elektromagnet eine Spule (6) mit einem magnetisierbaren
Kern (10) ist und dass der Kern (10) im wesentlichen die Form
eines Hohlzylinders besitzt und dass der magnetisierbarer
Körper (3) in Abhängigkeit von dem Füllstand in den
Hohlzylinder eintaucht.
5. Meßeinrichtung nach Anspruch 3 oder 4 dadurch gekennzeichnet,
daß sie an eine Induktivitätsmeßschaltung (z. B.
Induktivitätsmeßbrücke) angeschlossen ist, die ihre
Induktivität misst, die im Proportionalen Zusammenhang zum
Meßweg steht, insbesondere daß sie mit einer Brückenschaltung
(Fig. 2) versehen ist, in die der Elektromagnet (3, 6, 10)
zusammen mit einer weiteren Induktivität und zwei
Widerständen zu einer Brücke geschaltet sind.
6. Meßeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromagnet (3, 6, 10) in
eine Prüfschaltung einfügbar (S1) ist, in welcher der
Stromverlauf (IM) über den Elektromagneten in Abhängigkeit
von einem an die Prüfschaltung angelegten
Gleichspannungsimpuls (U =) gemessen wird.
7. Meßeinrichtung nach Anspruch 6 in dadurch gekennzeichnet,
dass die Prüfschaltung (Fig. 2) mit einer
Differenzierschaltung versehen ist, durch welche durch die
Messung der Stromänderung in Abhängigkeit von dem
Spannungssprung der Zustand des Elektromagneten überprüfbar
ist (Fig. 3d).
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