DE10101781B4

DE10101781B4 - Wurzelfeste Bitumenbahnen

Info

Publication number: DE10101781B4
Application number: DE10101781A
Authority: DE
Inventors: Christoph Rädecke
Original assignee: C Hasse & Sohn Inh E Radecke & Co Dachbaustoff-Werk GmbH; Hasse & Sohn Inh E Raedecke Gm
Current assignee: C Hasse & Sohn Inh E Radecke & Co Dachbaustoff-Werk GmbH; Hasse & Sohn Inh E Raedecke Gm
Priority date: 2001-01-17
Filing date: 2001-01-17
Publication date: 2006-07-13
Anticipated expiration: 2021-01-18
Also published as: DE10101781A1

Abstract

Bitumenbahn mit einer Bitumenschicht (1), einer Trägereinlage (2) im oberen Drittel und einer Kupferfolie (5), dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite der Kupferfolie (5) mit einer dehnfähigen Kunststoffschicht (6) laminiert ist und die Kupferfolie (5) unterseits mit einer Laminierung (4), wie einem Kunststoff- oder Mineralfaserträger, laminiert ist, die zusammen eine Kupferverbundfolie bilden, wobei die Oberseite der Bitumenschicht (1) mit der Kupferverbundfolie über eine Gleitschicht (3) verbunden ist, die eine Stärke von etwa 50 bis 200 μm aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft wurzelfeste Bitumenbahnen.

Ein schwerwiegendes Problem bei begrünten Dächern ergibt sich daraus, dass in der Regel die Wurzeln von Gras u. ä. Pflanzen in der Lage sind, die aufgebrachten Bitumenbahnen anzugreifen. Es besteht die Gefahr, dass die Wurzeln solcher Pflanzen durch die Bitumenbahnen hindurch wachsen, entweder direkt oder auf dem Wege über die seitlichen Überlappungen der Bahnen. Man hat schon frühzeitig versucht, diesem Umstand dadurch Rechnung zu tragen, dass Kupfer in Form von Folien, aber auch als Blättchen, Pulver oder Schuppen in die Dachbahnen eingearbeitet wird; derartige Bahnen werden bereits in der DE 14 61 261 A2 , DE 18 23 625 U oder auch in den DE 197 57 256 A1 und DE 197 57 259 A1 beschrieben.

Aus der DE 298 14 230 U1 ist ein kaltselbstklebendes flächiges Metalleindeckungsmaterial bekannt, das eine oberseitige Metallschicht, wenigstens eine mittlere, kaltselbstklebende Bitumenschicht und eine unterseitige abziehbare Trennschicht aufweist. Die Oberseite der Metallschicht ist unbehandelt. Das Material hat den Nachteil, dass es nicht dehnfähig ist und daher keine ausreichende Liegestabilität besitzt.

Ein ähnliches Verbundmaterial als Formkörper, wie Platte, Blech oder Folie ist auch aus der DE 298 14 796 U1 bekannt. Der beschriebene Formkörper besteht dabei aus einem metallischen Material, wie Kupfer, Zink, Aluminium, Blei ggf. im Verbund mit einer Kunststofffolie. Auf den Formkörper kann einseitig eine Klebemasse aus einer auf Bitumen basierenden kaltklebenden Masse aufgebracht sein, wobei die Beschichtung aussenseitig mit einem abziehbaren Schutzblatt versehen ist. Auch dieses Material weist keine ausreichende Biegestabilität zur Nutzung auf begrünbaren Dächern auf.

Wurzelfeste, bitumonöse Dichtungsbahnen sind weiterhin in der EP 0 570 694 B1 offenbart. Dabei werden als Dichtungsbahnen flächige Fasergebilde eingesetzt, die ein- oder beidseitig mit einer bituminösen Masse beschichtet sind und auf der Oberfläche gleichmäßig mit Kupfer bedampft sind.

Nachteilig bei den bisher üblichen Bahnen für begrünbare Dächer ist allerdings die Tatsache, dass Kupferfolien, wenn sie direkt auf Bahnen aufgelegt werden, nicht über die Biegestabilität verfügen, die schon während der Herstellung der Bahnen durch Aufrollen und später bei der Verarbeitung der Bahnen erforderlich ist. Es bilden sich daher in der Kupferfolie Mikrorisse, die in der Tat dann Angriffspunkte für die Wurzeln größerer Pflanzen bieten.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Bitumenbahn für begrünbare Dächer zu entwickeln.

Zur Lösung der Aufgabe wird eine Bitumenbahn mit den Merkmalen des Anspruches 1 vorgeschlagen.

Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass die Biegestabilität solcher Bahnen beträchtlich verbessert werden kann, wenn auf einer üblichen Dachbahn aus einer Bitumenschicht und einer in der Regel im oberen Drittel angeordneten Trägereinlage eine Kupferverbundfolie aufgebracht wird, beispielsweise durch übliches Kalandrieren, wobei diese Verbundfolie besteht aus einer Kupferfolie, die auf ihrer Unterseite mit Kunststoffmaterial in Form von Folien, Vliesen, Gelegen oder Geweben oder auch mit Mineralfasermaterial laminiert ist und deren Oberseite durch eine elastische Kunststoff- oder Lackschicht geschützt wird. Die untere Kunststoffschicht besteht vorzugsweise aus Polypropylen oder Polyethylenterephthalat und weist vorzugsweise eine Grammatur in der Größenordnung von 10 bis 150 g/m² auf. Die Kupferfolie sollte eine Stärke von vorzugsweise etwa 20 bis 50 μm und die obere elastische Kunststoff- oder Lackschicht eine solche von etwa 10 bis 50 μm aufweisen. Diese Kupferverbundfolie ist mit der Schweißbahn über eine Gleitschicht verbunden, die zur Aufnahme von Scherkräften bei der Herstellung oder der Bearbeitung vorgesehen ist und die aus Bitumen, und zwar vorzugsweise Polymerbitumen besteht und eine Stärke von etwa 50 bis 200 μm aufweist.

Zur Vermeidung von Überhitzung und zur Verbesserung der Witterungsbeständigkeit kann auf der oberen Kunststoff- oder Lackschicht eine Farbschicht angeordnet sein, die insbesondere Weißpigmente enthält und zu einer verbesserten Rückstrahlung und damit Reduzierung der Temperatur führt.

Die insgesamt etwa 3 bis 5 mm dicke Bitumenbahn zeigt bei mehrmaligen Biegen um 180° bei Raumtemperatur an der Oberseite keine Rissbildung der Kupferschicht, so dass in verlegter Form die Bahn dem mechanischen Wurzeldruck standhalten kann und auch ein sicherer Schutz für eine nachträgliche Begrünung entsprechender Dächer gegeben ist.

Die Erfindung wird im folgenden Anhand der Zeichnung näher erläutert:
Die Zeichnung zeigt den Schichtaufbau der erfindungsgemäßen Bitumenbahnen, wobei die Bitumenschicht 1 eine Trägereinlage 2 aufweist, die direkt mit der Gleitschicht 3 verbunden ist. Auf dieser Gleitschicht 3 liegt dann die untere Laminierung 4 der Kupferverbundfolie auf, der die Kupferfolie 5 folgt. Die obere Seite der Kupferfolie 5 ist mit einer Kunststoff- oder Lackschicht 6 versehen, die ihrerseits wiederum eine Farbschicht 7 tra gen kann. Die Bitumenbahnen besitzen auf ihrer Unterseite eine übliche Schutzschicht 8. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Bitumenschweißbahnen ist dem Fachmann geläufig und erfolgt in bekannter Weise beispielsweise auf den üblichen Kalandriermaschinen.

Claims

Bitumenbahn mit einer Bitumenschicht (1), einer Trägereinlage (2) im oberen Drittel und einer Kupferfolie (5), dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite der Kupferfolie (5) mit einer dehnfähigen Kunststoffschicht (6) laminiert ist und die Kupferfolie (5) unterseits mit einer Laminierung (4), wie einem Kunststoff- oder Mineralfaserträger, laminiert ist, die zusammen eine Kupferverbundfolie bilden, wobei die Oberseite der Bitumenschicht (1) mit der Kupferverbundfolie über eine Gleitschicht (3) verbunden ist, die eine Stärke von etwa 50 bis 200 μm aufweist.
Bitumenbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitschicht (3) aus Bitumen und vorzugsweise Polymerbitumen besteht.
Bitumenbahn nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite der Kupferverbundfolie mit einer Färbschicht (7) versehen ist.
Bitumenbahn nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupferfolie (5) eine Stärke von etwa 20 bis 50 μm, die obere Kunststoffschicht (6) eine Stärke von 10 bis 50 μm und die untere Laminierung (4) eine Grammatur von etwa 10 bis 150 g/m² aufweisen.
Bitumenbahn nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbschicht (7) mit Weißpigmenten versehen ist.