DE10100525A1 - Verfahren zur Steuerung von Startmoment und Startleistung einer Verbrennungskraftmaschine - Google Patents
Verfahren zur Steuerung von Startmoment und Startleistung einer VerbrennungskraftmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Optimierung des Startmomentes und zur Reduzierung der elektrischen Leistungsaufnahme eines Starter-Generators einer Verbrennungskraftmaschine. Der Starter-Generator ist als eine elektrische Maschine ausgebildet, die mit einem Wechselrichter oder einem Puls-Wechselrichter betrieben wird, wobei die elektrische Leistung P¶el¶ durch eine Fahrzeugbatterie bereitgestellt wird. Vor Erreichen eines fiktiven Eckpunktes (31) auf der Momentkennlinie (4) des Starter-Generators wird der Phasenstrom der elektrischen Maschine begrenzt. Die elektrische Maschine wird ab Erreichen eines Abregelpunktes (32) entlang einer elektrischen Grenzleistungskurve (30) (P = const) derart gesteuert, daß die elektrische Leistung P¶el¶ derjenigen im stationären Arbeitspunkt (25) der elektrischen Maschine entspricht.
Description
An Kraftfahrzeugen eingesetzte Verbrennungsmotoren werden laufend hinsichtlich der
Abgasemission und des Kraftstoffverbrauches optimiert. Eine Quelle vermeidbaren Kraft
stoffverbrauches sowie vermeidbarer Abgas- und Geräuschemission stellt der Stadtverkehr
dar. Im Stadtverkehr laufen Verbrennungsmotoren von Kraftfahrzeugen aufgrund häufigen
Anhaltens an Ampeln und Kreuzungen einen nicht unerheblichen Teils ihrer Betriebszeit
im Leerlauf. Dies stellt eine erhebliche Ressourcenverschwendung und Umweltbelastung
dar, da es einen unnützen Mehrverbrauch an Kraftstoff und damit einhergehender Emission
giftiger, klimarelevanter und schädlicher Abgase mit sich bringt. Um diesen unnötigen
Leerlaufphasen abzuhelfen, sind Kraftfahrzeuge mit Start/Stop-Automatik ausgerüstet
worden, wobei der Verbrennungsmotor bei Vorliegen bestimmter Stoppbedingungen abge
stellt und bei Vorliegen bestimmter Startbedingungen elektrisch wieder angelassen wird.
Mittels solcher Start/Stop-Systeme lassen sich die Leerlaufphasen von Verbrennungskraft
maschinen im Stadtverkehr erheblich reduzieren.
Start/Stop-Systeme zum automatischen Abstellen von Verbrennungskraftmaschinen sind
aus EP 0 233 738 A1, DE 33 43 018 C1 sowie DE 44 21 512 C1 bekannt geworden. Ob
wohl Antriebssysteme mit Start/Stop-Automatik ihre grundsätzliche Alltagstauglichkeit
unter Beweis gestellt haben, sind sie dennoch mit einigen Nachteilen behaftet. Dazu zählt
das laute Startergeräusch, was hauptsächlich von den Getriebegeräuschen der Ritzelüber
setzung des hochübersetzten Startermotors herrührt (Ritzel-Zahnkreuz-
Übersetzung 1 : 9 bis 1 : 15, Vorgelege-Übersetzung 1 : 3 bis 1 : 6, Gesamt-Übersetzung 1 : 30
bis 1 : 60). Aufgrund der im Stadtverkehr häufig auftretenden Starterbetätigung für die Ver
brennungskraftmaschine entsteht eine erhöhte Geräuschbelästigung für die Fahrzeugin
sassen sowie der Anwohner von Ampeln- und Kreuzungsbereichen im innerstädtischen
Bereich. Ferner unterliegen die Komponenten wie Magnetschalter, Ritzel, Einspurmittel
sowie Elektromotor bei häufiger Betätigung im Stadtverkehr einem enormen Verschleiß.
Um den Verschleiß zu begrenzen, werden bei bekannten Antriebssystemen überdimensio
nierte Anlasser eingesetzt, die viel Bauraum beanspruchen und aufgrund ihres hohen Ei
gengewichtes einen Teil der erzielten Kraftstoffeinsparung durch Abschalten der Verbren
nungskraftmaschine wieder egalisieren.
FR-A-2563280 ist zu entnehmen, bei einem Antriebssystem für ein Kraftfahrzeug dessen
Verbrennungsmotor in Antriebspausen nicht stillzusetzen, sondern ihn mit Hilfe einer
elektrischen Maschine weiter durchzudrehen, um Zusatzaggregate weiterhin mit mechani
scher Antriebsenergie zu versorgen. Die elektrische Maschine gemäß dieser Lösung dient
außerdem als Starter für den Verbrennungsmotor.
US-A-4,797,602 offenbart einen Starter/Generator, der im Zusammenhang mit einer
Start/Stop-Steuerung arbeitet. Der Starter/Generator ist gegenüber dem Verbrennungsmo
tor im Verhältnis 4 : 1 übersetzt. Der Starter/Generator läuft auf einer gegenüber einem
Fahrzeugbordnetz erhöhten Spannung, wobei ein Energiespeicher auf dem erhöhten Span
nungsniveau vorgesehen ist.
EP 0 847 494 B1 bezieht sich auf ein Antriebssystem, insbesondere für ein Kraftfahrzeug
sowie auf ein Betriebsverfahren. Das vorgeschlagene Antriebssystem umfaßt einen Ver
brennungsmotor als Antriebsaggregat, ferner eine direkt mit der Triebwelle des Antriebs
aggregates gekoppelte oder koppelbare elektrische Drehfeldmaschine. Diese dreht mit der
gleichen Drehzahl wie die Triebwelle und ist so ausgebildet, daß sie als Antriebsaggregat
im Zusammenlauf aus dem Stand starten kann. Es ist wenigstens ein Wechselrichter vorge
sehen, der die für die magnetischen Felder der elektrischen Maschine benötigten Spannun
gen und/oder Ströme variabler Frequenz, Amplitude und/oder Phase erzeugt. Der Wechsel
richter weist einen Zwischenkreis mit einem gegenüber einem Bordnetz des Kraftfahrzeu
ges erhöhten Spannungsniveau auf, wobei in diesem Bordnetz ein Energiespeicher zum
Speichern elektrischer Energie vorgesehen ist. Ferner ist ein weiterer Energiespeicher vor
gesehen, dem zum Starten Energie entnommen wird und bei dem es sich um einen auf dem
erhöhten Spannungsniveau des Zwischenkreises liegenden
elektrischen Energiespeicher und/oder um einen durch Parallelschaltung zu einem auf dem
erhöhten Spannungsniveau liegenden Zwischenkreiskondensator elektrisch mit dem
Zwischenkreis verbundenen, elektrisch betriebenen Schwungradspeicher handelt. Ferner ist
eine automatische Start/Stop-Steuerung vorgesehen, in deren Rahmen das Antriebsaggregat
durch die elektrische Maschine gestartet wird.
Der mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren erzielbare Vorteil liegt vor
allem darin, daß unter den Randbedingungen, eine sichere Startfunktion bei Kaltstart und
einen schnellen, weitestgehend geräuschlosen Warmstart zu erzielen, die benötigte
elektrische Leistung, die von der Fahrzeugbatterie aufzubringen ist, um bis zum 20%
reduziert werden kann. Die als Starter/Generator eingesetzte elektrische Maschine, die an
einem Wechselrichter oder an einem Puls-Wechselrichter betrieben werden kann, wird vor
Erreichen eines fiktiven Eckpunktes, d. h. dem Schnittpunkt der Kennlinie für die
mechanische Leistung des Starter-Generators mit der Startmomentkennlinie durch
Begrenzung des Phasenstromes der elektrischen Maschine abgeregelt. Durch die
Abregelung wird erreicht, daß die elektrische Leistung, die mit Hilfe der Fahrzeugbatterie
bereitzustellen ist, die am stationären Arbeitspunkt benötigte elektrische Leistung Pel zu
keinem Zeitpunkt überschreitet. So wird erreicht, daß der Energiespeicher in optimaler
Weise auf die elektrische Leistung Pep des Starter-Generators in dessen stationärem
Arbeitspunkt abgestimmt werden kann.
Das rechtzeitige Abregeln der elektrischen Maschine an einem Abregelpunkt und das
Betreiben derselben an einer abhängig von den Zustandsparametern einer
Kraftfahrzeugbatterie ermittelten elektrischen Grenzleistungskurve verhindert ein
Betreiben der als Starter-Generator dienenden elektrischen Maschine in einem fiktiven
Arbeitspunkt, an welchem eine weit höhere elektrische Leistung Pel erforderlich ist,
verglichen mit der im stationären Arbeitspunkt der elektrischen Maschine tatsächlich
benötigten elektrischen Leistung Pel. Das Verlassen der Momentenkennlinie des Starter-
Generators und dessen Betrieb entlang der elektrischen Grenzleistungskurve bewirken eine
Verringerung des Startmomentes in einem schmalen Drehzahlbereich der
Verbrennungskraftmaschine. Oberhalb einer Drehzahl von ca. 50 min-1 liegt das
notwendige Startmoment unterhalb dem Wert am stationären Arbeitspunktes und stets
oberhalb der Momentenanforderung, so daß die Startfunktion der
Verbrennungskraftmaschine auch bei Kaltstartbedingungen gesichert ist.
Eine Verbesserung der Kaltstartfunktion bzw. eine Leistungsreduktion kann in
Abstimmung mit der thermischen Auslegung des Wechselrichters der elektrischen
Maschine erzielt werden, indem bei kleinen Drehzahlen ein erhöhtes Drehmoment
unterhalb der elektrischen Grenzleistungskurve eingestellt wird.
Die Steuerung/Regelung der Leistungsbegrenzung der elektrischen Maschine erfolgt
dadurch, daß die maximale elektrische Batterieleistung aus einer Messung der
Batterieklemmenspannung in Verbindung mit einer Grenzwertregelung des Phasenstromes
an der Spannungsuntergrenze vorgenommen wird. Die erhaltene maximale elektrische
Batterieleistung bestimmt den Verlauf der elektrischen Grenzleistungskurve und die Lage
des Abregelpunktes auf der Momentenkennlinie des Starter-Generators.
Wird eine Klauenpolmaschine als Starter-Generator eingesetzt, kann der Strangstrom an
dieser ab Erreichen einer bestimmten Drehzahl reduziert werden. Eine andere Möglichkeit
der Leistungsbegrenzung einer Klauenpolmaschine mit Puls-Wechselrichter besteht darin,
den Winkel (Lastwinkel) zwischen Strangspannungs- und Strangstromraumzeiger ab
Erreichen einer bestimmten Drehzahl der Verbrennungskraftmaschine zu beeinflussen.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 ein Diagramm, in welchem die Verläufe der Startmomente eines
konventionellen Starters und eines Starter-Generators über der Drehzahl
aufgetragen sind.
Fig. 2 die vom aufzubringenden Startmoment abzudeckenden Verlustmomentanteile
wie Kompressionsverluste, Reibung und Beschleunigungsmomentenanteil und
Fig. 3 ein Auslegungsbeispiel eines Kurbelwellen-Starter-Generators mit minimierter
elektrischer Leistungsaufnahme im stationären Arbeitspunkt.
Der Darstellung gemäß Fig. 1 ist ein Diagramm zu entnehmen, in welchem die
Startmomentverläufe eines konventionellen Starters und eines Starter-Generators über der
Drehzahl einander gegenübergestellt sind.
Das Diagramm gemäß Fig. 1 zeigt den Startmomentenverlauf 3 eines konventionellen
Starters, aufgetragen über der Drehzahl 2. Die Kennlinie des Startmomentverlaufes 3 ist
durch einen linearen Verlauf 9 gekennzeichnet und zeigt eine lineare Abnahme des
Startmomentes mit zunehmender Drehzahl 2. Das Leistungsmaximum 8 des
konventionellen Starters fällt mit der Lage des Arbeitspunktes 6 zusammen, an welchem
die Lastkennlinie 5 einer Verbrennungskraftmaschine die Kennlinie 3 des
Startmomentenverlaufes schneidet. Im Diagramm gemäß Fig. 1 repräsentiert die
Lastkennlinie 5 die Kennlinie 3 einer Verbrennungskraftmaschine mit 3 l Hubraum und 6
Zylindern.
Mit Bezugszeichen 4 ist die Startmomentenkennlinie eines Starter-Generators bezeichnet,
welche ausgehend von einem Antriebpunkt 13 (n = 0) ein konstantes Moment bis zu einem
Eckpunkt 11 liefert. Ab dem Eckpunkt 11 ist der Starter-Generator auf eine konstante
mechanische Leistung Pmech von etwa 3 KW ausgelegt. Der Arbeitspunkt 7 des Starter-
Generators wird durch den Schnittpunkt seiner Startmoment-Kennlinie 4 mit der
Lastkennlinie 5 der Verbrennungskraftmaschine definiert. Verglichen mit dem
Arbeitspunkt 5 eines konventionellen Starters liegt der Arbeitspunkt 7 des Starter-
Generators bei einer höheren Drehzahl 2, da das deutlich geringere Startträgheitsmoment
des Starter-Generators eine erhöhte mittlere Drehzahl 10 verlangt. Damit läßt sich eine
erhöhte maximale Drehzahl 10 realisieren, die ähnlich dessen Wert des konventionellen
Starters oberhalb einer Mindestdrehzahl liegt, so daß die Anforderungen an die
Kaltstartfähigkeit erfüllt sind. Die minimale Drehzahl 10 liegt im Bereich von etwa 80 min-
1. Im Unterschied zum Arbeitspunkt 5 des konventionellen Starters liegt im Arbeitspunkt 7
des Starter-Generators ein erhöhtes Lastmoment 1 vor. Dies wird durch erhöhte
Reibmomente sowie die bei einer höheren Drehzahl vorliegenden
Drehzahlwechselamplitude verursacht, bei welcher erhöhte Wandwärmeverluste und
Leckageverluste an der Verbrennungskraftmaschine auftreten.
Der Fig. 2 ist die Momentenanforderung an einen Starter-Generator in Abhängigkeit vom
Drehzahlverlauf zu entnehmen.
Das Diagramm gemäß Fig. 2 verdeutlicht den Verlauf 20 des Startdrehmomentes,
welches beim Anlassen der Verbrennungskraftmaschine vom Starter-Generator zu
erbringen ist. Das vom Starter-Generator aufzubringende Startmoment muß zusätzlich zu
einem Reibmoment 22 Momentenanteile abdecken, die aus
Beschleunigungsdrehmomenten und Gasfedermomenten aufgrund der unterschiedlichen
Gemischfüllungsgrade der einzelnen Zylinder einer Verbrennungskraftmaschine herrühren.
Je nach Zylinderzahl der anzulassenden Verbrennungskraftmaschine können diese
Momentenanteile Schwankungen unterliegen, die vom Startmoment des Starter-Generators
aufzubringen sind. Bei Verbrennungskraftmaschinen mit kleiner Zylinderzahl führt das
kleinere Trägheitsmoment und die fehlende Kompensation der Kompressionsmomente
durch Dekompressionsmomente sich vom oberen Totpunkt in den unteren Totpunkt
bewegender Kolben der Zylinder zu einer Erhöhung dieser Momentenanteile. Bei
Verbrennungskraftmaschinen mit höherer Zylinderzahl treten hohe Kompressions-
Verlustmomente auf.
Hat der Starter-Generator beim Durchdrehen der Kurbelwelle der
Verbrennungskraftmaschine hingegen einen quasi-stationären Arbeitspunkt erreicht,
entfallen Beschleunigungsmomentanteile sowie Gasfedermomentanteile; andererseits
erhöhen sich die Reibmomentanteile aufgrund der erhöhten Drehzahl.
Das vom Starter-Generator aufzubringende Startmoment verläuft entsprechend der Kurve
20, ausgehend von der Drehzahl 2n = 0. Die Verläufe der Verlustmomente 22, 23 und die
Kompressionsverluste 28 sind abhängig von der steigenden Drehzahl 2 der
Verbrennungskraftmaschine wiedergegeben. Die Momentenanteile 22, 23 und die
Kompressionsverluste 28 der Verbrennungskraftmaschine sind abhängig vom Startsystem
einer Verbrennungskraftmaschine, sei es ein Otto-Motor oder ein Dieselmotor. Die
Momentenanteile 22, 23 und die Kompressionsverluste 28 sind ferner abhängig von
Leckage- oder Wandwärmeverlusten, die sich an den Zylinder/Kolbenanordnungen der
Verbrennungskraftmaschine einstellen.
Ein Maximum 21 des Startmomentes stellt sich bei einer Drehzahl 2 der
Verbrennungskraftmaschine von etwa 50 min-1 ein. Bei dieser Drehzahl 2 herrschen bereits
hohe Kompressionsdrücke, andererseits nehmen die Kompressionsverluste bei Maximum
21 des aufzubringenden Drehmomentes 20 ihr Maximum ein.
Mit Bezugszeichen 22 ist der Verlauf des Reibmomentes über der Drehzahl 2
wiedergegeben. Das Reibmoment ist im wesentlichen proportional zum
Gesamthubvolumen der Verbrennungskraftmaschine. Beim Dieselmotor liegen die
Reibmomente prinzipbedingt um ca. 30% höher als bei vergleichbaren Otto-Motoren, was
seine Ursache in den beim Dieselmotor auftretenden höheren Kompressionsdruckniveau
und der enger tolerierten Kolbenring/Zylinderwandpassung findet.
Mit 23 ist der Verlauf des Beschleunigungsmomentes wiedergegeben, wobei gewährleistet
sein muß, daß im Andrehpunkt 13, d. h. bei n = 0, ein genügend hohes Moment zum
Durchdrehen der Kurbelwelle der Verbrennungskraftmaschine verfügbar ist. Beim
Maximum 24 erreicht die Drehbeschleunigungsmomentenanforderung ihren Maximalwert,
da die Gasfedermomente durch das in den Zylindern der Verbrennungskraftmaschine zu
verdichtende Gemisch bereits 70% ihrer Maximalwerte erreichen, bei einer Drehzahl 2 der
Verbrennungskraftmaschine von etwa 50 min-1.
Bei dieser geringen Drehzahl 2 der Verbrennungskraftmaschine steht jedoch noch keine
ausreichende Reserve an Rotationsenergie der Verbrennungskraftmaschine zur Verfügung.
Sich an das Maximum 24 anschließend, nimmt das aufzubringende
Beschleunigungsmoment 23 linear ab, während das Reibmoment entsprechend seines
Verlaufes 23 kontinuierlich mit steigender Drehzahl 2 zunimmt.
Aus der Überlagerung der Momentenanteile 22, 23 und der Kompressionsverluste 28
resultiert der Verlauf 20 des vom Starter-Generator aufzubringenden Startmomentes.
Gemäß des mit Bezugszeichen 20 in Fig. 2 bezeichneten Kurvenzuges ergibt sich ein
charakteristisches Momentenanforderungsprofil, welches durch ein Maximum 21 bei einer
Drehzahl 2 von ca. 50 min-1 und einem relativen Minimum im Bereich zwischen 120 und
180 min-1 gekennzeichnet ist. Ein weiteres Kriterium für die Momentenanforderung gemäß
des Momentenverlaufes 20 gemäß Fig. 1 ist der Umstand, daß zu jedem Zeitpunkt das
Startmoment, welches vom Starter-Generator aufzubringen ist, oberhalb des notwendigen
quasi-stationären Schleppmomentes 27 liegen muß. Gemäß den Parametern einer
Verbrennungskraftmaschine wie beispielsweise Trägheitsmomente und Zylinderanzahl ist
das Startmoment so auszulegen, daß die für die Startfähigkeit einer
Verbrennungskraftmaschine erforderliche "obere Totpunkt"-Drehzahl auch unter
ungünstigsten Bedingungen, d. h. beim Kaltstart, erreicht werden kann.
Aus der Darstellung gemäß Fig. 3 geht ein Auslegungsbeispiel eines Kurbelwellen-
Starter-Generators mit minimierter elektrischer Leistungsaufnahme hervor.
Vom Andrehpunkt 13, d. h. einer Drehzahl n = 0 der Verbrennungskraftmaschine verläuft
der Startmomentenverlauf 4 des Starter-Generators bis zu einem fiktiven Eckpunkt auf
einem konstanten Niveau. Im fiktiven Eckpunkt 31 des Startmomentverlaufes 4 des
Starter-Generators erreicht dessen mechanische Leistung einen konstanten Wert, welcher
dem Kennlinienabschnitt 12 für P = const im Diagramm gemäß Fig. 3 entspricht. Die an
die eingesetzte elektrische Maschine, die als Starter-Generator dient, gestellte
Momentenanforderung verläuft gemäß des Kurvenzuges 20 entsprechend der Darstellung
in Fig. 2. Das aufzubringende Drehmoment 20 läßt sich aus einer Überlagerung der in
Fig. 2 beschriebenen Momentenanteile 22, 23 und Kompressionsverluste 28 ermitteln,
wobei zu berücksichtigen ist, ob die anzulassende Verbrennungskraftmaschine ein Otto-
Motor oder ein Dieselmotor ist; ferner ist bei der Ermittlung der
Drehmomentenanforderung an den Starter-Generator die Zylinderzahl von entscheidender
Bedeutung.
Der mit Bezugszeichen 27 identifizierte Wert des Schleppmomentes, welches unterhalb
des vom Starter-Generators aufzubringenden Startmomentes liegt, würde nicht
sicherstellen, daß auch unter ungünstigsten Bedingungen das Erreichen der OT-Drehzahl
der Verbrennungskraftmaschine gewährleistet ist.
Mit Bezugszeichen 30 ist in der Darstellung des Diagrammes gemäß Fig. 3 die elektrische
Grenzleistungskurve eingezeichnet. Diese läßt sich aus der maximalen elektrischen
Batterieleistung durch eine Messung der Batterieklemmenspannung in Verbindung mit
einer Grenzwert-Regelung des Phasenstromes an der Spannungsuntergrenze der als Starter-
Generator fungierenden elektrische Maschine ermitteln. Die elektrische
Grenzleistungskurve 30 schneidet die Kennlinie des Startmomentenverlaufes 4 sowie die
Kennlinie 27 des Schleppmomentes. Im Schnittpunkt 32 von Startmomentenverlauf 4 und
elektrischer Grenzkurve 30 liegt der Abregelpunkt, welcher vor dem fiktiven Eckpunkt 31
liegt, bei welchem der Starter-Generator eine höhere elektrische Leistung benötigt. Wird
der Starter-Generator im Abregelpunkt 32 entsprechend der elektrischen Grenzkurve 30
gesteuert, erreicht dieser seinen stationären Arbeitspunkt 25, der im in Fig. 3 dargestellten
Auslegungsbeispiel bei einer Drehzahl von etwa n = 15 min-1 liegt. Im stationären
Arbeitspunkt 25 nimmt der Starter-Generator die gemäß der elektrischen
Grenzleistungskurve 30 zur Verfügung stellbare elektrische Leistung Pel auf, die nie größer
wird als im stationären Arbeitspunkt 25 des Starter-Generators. Dadurch ist sichergestellt,
daß der im Kraftfahrzeug eingesetzte Energiespeicher lediglich auf die elektrische
Leistungsaufnahme im stationären Arbeitspunkt 25 des Starter-Generators auszulegen ist
und keine Überdimensionierung des Energiespeichers auftritt. Im stationären Arbeitspunkt
25 ist sichergestellt, daß das vom Starter-Generator aufzubringende Drehmoment 4 gerade
noch oberhalb des mit Bezugszeichen 27 identifizierten Verlauf des Schleppmomentes
liegt. So wird einerseits ein hinsichtlich der aufgenommenen elektrischen Leistung Pel und
des abzugebenden Startmomentes optimaler Betrieb eines Starter-Generators innerhalb
eines Startsystems für eine Verbrennungskraftmaschine erzielt.
Das im stationären Arbeitspunkt 25 wirksame Startmoment ist nur in einem sehr schmalen
Drehzahlbereich kleiner als das Startmoment und liegt in einem Drehzahlbereich von n < 50 min-1
immer über der durch den Kurvenverlauf 20 repräsentierten Momentenanforderung,
so daß die Startfunktion gewährleistet bleibt. Zur Verbesserung der Kaltstartfunktion des
Starter-Generators bzw. zur Leistungsreduzierung kann in Abstimmung mit der
thermischen Auslegung des Wechselrichters, mit welchem die als Starter-Generator
dienende Maschine betrieben wird, bei kleinen Drehzahlen ein erhöhtes Drehmoment
unterhalb der elektrischen Grenzleistungskurve 30 eingestellt werden. Dieses erhöhte
Drehmoment steht im Kaltstart als Reserve zur Verfügung, um einen sicheren Start der
Verbrennungskraftmaschine auch unterhalb der Auslegungstemperaturen (-25°C) zu
gewährleisten.
Wird als Starter-Generator eine Klauenpolmaschine eingesetzt, welche mit einem Puls-
Wechselrichter betrieben wird, so kann die Leistungsbegrenzung im Abregelpunkt 32 wie
folgt realisiert werden. Der maximal vorgegebene Sollstrangstrom in einer
Klauenpolmaschine kann ab einer bestimmten Drehzahl beispielsweise der im
Abregelpunkt 32 vorliegenden Drehzahl 2 reduziert werden. Andererseits kann eine
Leistungsbegrenzung der Klauenpolmaschine dadurch realisiert werden, daß der Winkel
(Lastwinkel) zwischen Strangspannungs- und Strangstromraumzeiger ab einer bestimmen
Drehzahl 2 im Abregelpunkt 32 beeinflußt wird. Das von der Klauenpolmaschine
abgegebene Drehmoment ist von diesem Winkel abhängig. Die elektrische
Grenzleistungskurve 30 läßt sich auch unter Einfluß einer Leistungsreserve ermitteln, so
daß die Funktion anderer Bauteile und Komponenten im Bordnetz eines Kraftfahrzeuges
gewährleistet bleibt und eine abhängig von den Belastungen des Bordnetzes bemessene
Leistungsreserve zur Verfügung gestellt werden kann. Maßgeblich dabei ist stets die
Sicherstellung der Startfunktion im Kaltstart sowie die Realisierung eines schnellen
geräuschlosen Warmstartes der Verbrennungskraftmaschine mit dem erfindungsgemäß
optimierten Starter-Generator.
1
Drehmomentverlauf
2
Drehzahl
3
Startmomentverlauf konventioneller Starter
4
Startmomentverlauf Starter-Generator
5
Lastkennlinie Verbrennungskraftmaschine
6
Arbeitspunkt konventioneller Starter
7
Arbeitspunkt Starter-Generator
8
Leistungsmaximum
9
linearer Verlauf
10
mittlere Drehzahl
11
Eckpunkt
12
Kennlinienabschnitt Starter-Generator (P = const)
13
Andrehpunkt (n = 0)
20
Aufzubringendes Drehmomentstarter-Generator
21
Drehmomentmaximum (
50
min-1
)
22
Reibmomenten-Verlauf
23
Beschleunigungsmomenten-Verlauf
24
Maximum (
50
min-1
)
25
stationärer Arbeitspunkt Starter-Generator (
150
min-1
)
26
relatives Minimum (
120
bis
180
min-1
)
27
Schleppmomentenwert im Thab. A. P.
28
Kompressionsverluste
30
elektrische Grenzleistungskurve
31
fiktiver Eckpunkt
32
Abregelpunkt Starter-Generator
Claims (10)
1. Verfahren zur Optimierung des Startmomentes und zur Reduzierung der elektrischen
Leistungsaufnahme eines Starter-Generators für eine Verbrennungskraftmaschine,
wobei der Starter-Generator als eine elektrische Maschine ausgebildet ist, die mit
einem Wechselrichter betrieben wird und die die elektrische Leistung Pel durch eine
Batterie aufgebracht wird, gekennzeichnet durch
- - das Begrenzen des Phasenstromes der elektrischen Maschine für das Erreichen eines fiktiven Eckpunktes (31) auf einer Momentenkennlinie (4) der elektrischen Ma schine,
- - dem Steuern der elektrischen Maschine ab einem Abregelpunkt (32) entlang einer elektrischen Grenzleistungskurve (30) (Pel = const) derart,
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als Starter-Generator
vorgesehene elektrische Maschine an einem Wechselrichter betrieben wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Starter-Generator eine
Klauenpolmaschine eingesetzt wird, die an einem Puls-Wechselrichter betrieben wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische
Grenzleistungskurve (30) durch Messung der Spannung der Batterieklemmen und
einer Grenzwertregelung des Phasenstromes an der Spannungsuntergrenze erhalten
wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Abregelpunkt (32)
eine Begrenzung der elektrischen Leistung Pep des Starter-Generators entlang der
elektrischen Grenzleistungskurve (30) mit Pel = const erfolgt, so daß stets Pel ≦ Pel im
stationären Arbeitspunkt (25) erfüllt ist.
6. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbesserung der
Kaltstartfunktion am der elektrischen Maschine zugeordneten Wechselrichter an diese
ein erhöhtes Startmoment eingestellt werden kann.
7. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Leistungsbegrenzung
der an einem Puls-Wechselrichter betriebenen Klauenpolmaschine im Abregelpunkt
(32) ab der diesem entsprechenden Drehzahl (2) der Verbrennungskraftmaschine durch
Reduktion des Sollstrangstromes der Klauenpolmaschine erfolgt.
8. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen
Strangspannungs- und Strangstromraumzeiger ab einer bestimmten, dem Abregelpunkt
(32) entsprechenden Drehzahl (2) der Verbrennungskraftmaschine beeinflußt wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die maximale elektrische
Grenzleistung und der dieser entsprechende minimale Batteriespannungsverlauf als
temperaturabhängiger Kennlinienzusammenhang abgespeichert wird.
10. Verfahren gemäß einem oder mehrerer der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß am stationären Arbeitspunkt (25) des Starter-Generators dessen
elektrischer Wirkungsgrad ηel anstelle des Wirkungsgrades η am fiktiven Eckpunkt
(31) der Momentenkennlinie (4) die maximale Batterieleistung bestimmt.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
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EP01126825A EP1221553A3 (de) | 2001-01-08 | 2001-11-10 | Verfahren zur Steuerung von Startmoment und Startleistung einer Verbrennungskraftmaschine |
US10/040,832 US6700212B2 (en) | 2001-01-08 | 2002-01-08 | Method for controlling the starting torque and starting power of an internal combustion engine |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE10100525A Ceased DE10100525A1 (de) | 2001-01-08 | 2001-01-08 | Verfahren zur Steuerung von Startmoment und Startleistung einer Verbrennungskraftmaschine |
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