DE1009405B - Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung und Bestimmung von Materialeigenschaften mit Hilfe der Haftkraft - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung und Bestimmung von Materialeigenschaften mit Hilfe der Haftkraft

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DE1009405B
DE1009405B DEC5844A DEC0005844A DE1009405B DE 1009405 B DE1009405 B DE 1009405B DE C5844 A DEC5844 A DE C5844A DE C0005844 A DEC0005844 A DE C0005844A DE 1009405 B DE1009405 B DE 1009405B
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung und Bestimmung von Materialeigenschaften mit Hilfe der Haftkraft Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung und Bestimmung von Materialeigenschaften, wie Korngröße, Trocknungs- und Zersetzungsgrad, Kornform oder das Material von Pulvern oder auch Oberflächenbeschaffenheit von kompakten Materialien mit Hilfe von Messungen der Haftkraft. Ferner betrifft die Erfindung Vorrichtungen zur Ausübung dieses Verfahrens.
  • Für verschiedene Zwecke ist es wichtig, die Eigenschaft von Pulvern, worunter gekörntes Material verschiedener Korngröße, verschiedener Form der einzelnen Körner und verschiedener Oberflächengestaltung zu verstehen ist, sowie auch die Oberflächeneigenschaften von kompakten Materialien und von Überzügen zu untersuchen und mit möglichst großer Genauigkeit zu bestimmen. Hierfür sind bereits vielerlei Verfahren bekannt, so z. B. für die Be-Bestimmung der Korngröße die Ausmessung unter einem Licht- oder Elektronenmikroskop, ferner Siebung, Windsichtung und Sedimentationsanalyse.
  • Für die Bestimmung von Oberflächeneigenschaften sind chemische Untersuchungen, mikroskopische Untersuchungen von Schliffen, Härteprüfung, Messung der Adsorptionseigenschaften (eventuell mit Hilfe von Chromatographie) sowie Messungen der katalytischen Wirksamkeit und die Beobach,tung mit einem Feldelektronenmikroskop üblich.
  • Gemäß der Erfindung wird für die erwähnten Aufgaben eine neue und sehr einfache Lösung dadurch möglich, daß die Stärke des Haftens eines Pulvers auf einer Unterlage als Kriterium für die zu bestimmende Materialeigenschaft verwendet wird.
  • Ein bekanntes Verfahren zur Ermittlung der Haftfähigkeit von Verstäubungsmitteln besteht darin, daß die Pulvermenge gemessen wird, die von einer mit Papier belegten, schräg gestellten Glasplatte oder auch einer schräg gestellten Schiefer- oder Nirostaplatte abgeleitet, wenn diese durch Hammerschläge bestimmter Stärke und Zahl erschüttert wird. Dieses Verfahren liefert jedoch nur willkürlich auf Talkum = 100 bezogene Relativwerte, die nur als eine sehr grobe, noch von vielen unübersichtlichen Faktoren abhängige Angabe über die Stärke des Haftens gelten können. Irgendwelche Angaben in bezug auf die Be-Bestimmung anderer Eigenschaften der verwendeten Materialien sind dort nicht gegeben worden. Auch dürfte sich das bekannte Verfahren wegen seiner physikalischen Undefiniertheit kaum für solche Zwecke eignen.
  • Es ist auch bereits bekannt, daß man durch Messung des Abgleitwinkels a eines Körpers auf einer geneigten Fläche den Reibungskoeffizienten 11 = tg a bestimmen kann. Für gekörntes Material, das man in versdhiedener Höhe auf die Fläche aufträgt, würde man entsprechend dem Coulombschen Reibungsgesetz erwarten, daß das Material unabhängig von der Schichtdicke stets bei gleichem Neigungswinkel der Fläche abgleitet. Trägt man in einem Diagramm (ähnlich, wie später in Verbindung mit Fig. 2 beschrieben werden wird) m g sin a als Funktion von mgcos a auf (m = Masse des Pulvers; g = Erdbeschleunigung), so müßten nach dem Coulombschen Reihungsgesetz alle Meßpunkte auf einer Geraden liegen, die durch den Nullpunkt geht.
  • Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß jedoch unterhalb einer bestimmten, für das Material charakteristischen Korngröße die so ermittelten Punkte auf einer Geraden liegen, die nicht -durch den Nullpunkt geht, sondern die die m g sin a-Achse bei einem Wert H schneidet, der gemäß der vorliegenden Erfindung als Kennzahl für das Haften des Pulvers auf der Unterlage dienen soll. H entspricht somit derg jenigen Pulvermenge, die auch bei Neigung der Fläche um 900 und darüber noch auf der Unterlage haftet.
  • Ein wesentlicher Bestandteil der Erfindung ist die Erkenntnis und die sich daraus- ergebende Lehre für technisches Handeln, daß der der Stärke des Haftens eines Pulvers an einer - Fläche entsprechende Wert nicht nur ein Kriterium für die Haftkraft darstellt, sondern daß mit diesem Wert auf einfache Weise auch bestimmte charakteristische Material- und Formeigenschaften sowohl für das verwendete Pulver als auch für die Fläche, auf der das Pulver aufliegt, mit großer Genauigkeit gemessen werden können.
  • Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur Untersuchung der Oberfiächeneigenschaften von Pulverkörnern, insbesondere der Korngröße, des Trick nungs- und Zersetzungsgrades, der Kornform oder der Adsorptionsfähigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils verschiedene Mengen der zu untersuchenden Pulverkörner auf einen gegen die Horizontale neigbaren Tisch aufgelegt werden, daß der Tisch um einen solchen Winkel a gegen die Horizontale geneigt wird, daß das Pulver von dem Tisch abgleitet, daß man dann für jede Menge den Wert nzgsina und rn g cos a (nt=Masse des Pulvers; g = Erdbeschleunigung) berechnet und diese Werte in ein rechtwinkeliges Koordinatensystem einträgt, durch die Meßpunkte eine Gerade legt und den Schnittpunkt dieser Geraden mit der m g sin a-Achse bestimmt, wobei dann die Entfernung LI dieses Schnittpunktes vom Koordinatenursprungspunkt als Maß für die gesuchte Oberflächeneigenschaft dient.
  • Die Kenngröße H kann auch mit dem gleichen Pulver für verschiedene Tischoberflächen ermittelt werden und als Maß für die Oberflächeneigenschaft des Tisches dienen. Zur Eichung wird die Kenngröße H außer für das zu untersuchende Pulver bzw. die zu untersuchende Oberfläche noch für eine Mehrzahl von Pulvern bzw. Oberflächen bekannter Eigenschaften ermittelt.
  • Durch die Erfindung ist es also möglich, mit geringem Aufwand und großer Geschwindigkeit wichtige Eigenschaften von Materialien, die in Pulverform vorliegen, zu bestimmen, beispielsweise die Korngröße, den Trocknungs- und Zersetzungsgrad, die Kornform oder auch das Material des Pulvers.
  • Wenn man von bestimmten Standardpulvern gegebenen Materials und gegebener Kor,ngröße, Kornform und Oberflächenbeschaffenheit ausgeht, die Untersuchungen aber mit verschiedenen Unterlagen wiederholt, so hat man auf diese Weise auch die Möglichkeit, die Oberflächeneigenschaften von kompakten Materialien in einfacher Weise zu prüfen und somit eine Vorausbestimmung zu machen, wie sich das Material bei seiner Verwendung, z. B. in bezug auf Reibung, Haftfähigkeit, Widerstandskraft verhalten wird.
  • Eine solche Prüfung kann insbesondere für die Untersuchung von Farb- oder Lackschichten und anderer Überzüge dienen, ferner zur Verfolgung von Alterungsvorgängen sowie Oxydations- und Korrosionsvorgängen, deren Überwachung ja ein wichtiges, technisches Problem ist.
  • In allen diesen Fällen ergibt sich eine definierte Abhängigkeit von mehreren Parametern. Dadurch, daß man durch Verwendung von Materialien mit im übrigen genau bestimmten Eigenschaften alle Parameter bis auf den zu messenden oder zu bestimmenden ausschaltet, kann man durch Ermittlung der Haftzahl den gesuchten genau feststellen, wobei gegebenenfalls - bei größeren Untersuchungsreihen -an Hand von Tabellen die entsprechenden Werte unmittelbar abgelesen werden können. Solche Parameter sind z. B. Korngröße, Kornform, Material, Verunreinigungen und Feuchtigkeit des Pulvers oder auch Material, Oberflächenbearbeitung, wie Grad der Feinheit des Schliffes von Oberflächen, des als Gleitfläche verwendeten Stoffes.
  • Wenn man- also beispielsweise die Oberflächenbeschaffenheit eines Stoffes überwachen will, so kann man, nachdem die Daten aller anderen Faktoren zuvor genau festgelegt wurden, der Reihe nach die einzelnen zu prüfenden Material stücke als Gleitflächen einsetzen und in einfachster und raschester Weise durch die Zuordnung zwischen Abgleitwinkel und Pulvermenge im Sinne der Erfindung feststellen, ob der gewünschte Feinheitsgrad erreicht ist, oder nicht.
  • Während also bisher zur Feststellung ein wesentlich größerer Aufwand erforderlich war, wird dies durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erheblich vereinfacht.
  • Die Anwendung des Erfindungsgedankens bringt daher insbesondere zur Überwachung bei Serienfabrikation erhebliche Vorteile mit sich. Infolge der außerordentlichen Einfachheit kann das Verfahren auch von nicht besonders qualifizierten Kräften ausgeübt werden. Man kann die Bedienung und die Aufzeichnung der Kurve auch weitgehend automatisieren.
  • Bei Betrieben, die mit Pulvern arbeiten, ist oft auch die zuverlässige Messung der Haftkraft als solche von großer Bedeutung, sei es, daß der Hersteller wünscht, daß seine Pulver gut haften (z. B. bei Zerstäubungsmitteln in Pflanzenschutz und in der Insektenbekämpfung), sei es, daß man das Verstopfen von Trichtern od. dgl. durch zu gut haftendes Pulver vermeiden will (z. B. in pulvermetallurgischen Betrieben), also daran interessiert ist, die Haftkraft möglichst klein zu halten.
  • Eine Untersuchung im Sinne der Erfindung kann auch angewendet werden zur Charakterisierung und Standardisierung von Zementen, pulverförmigen Ausgangsmaterialien für Kunststoffe, bei der Herstellung von Eipulvern, Trockenmilch und ähnlichen Nahrungsmitteln und bei Füllungen von Feuerlöschapparaten.
  • Die Erfindung soll nun an Hand von Beispielen in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei bedeutet Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens, Fig. 2 bis 5 graphische Darstellungen von Meßwerten, Fig. 6 eine schematische Darstellung einer anderen Meßapparatur zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens und Fig. 7 eine mit Hilfe der Vorrichtung nach Fig. 6 gewonnene Meßkurve.
  • Für die Bestimmung der Größe H für ein bestimmtes Pulver kann man sich beispielsweise der in Fig. 1 skizzierten Vorrichtung bedienen. Die Platte p wird möglichst gleichmäßig mit dem zu untersuchenden Pulver bestreut. Sie steht zunächst waagerecht und wird dann vorsichtig (unter Vermeidung starker Erschütterungen) so weit gegen die Horizontale geneigt, bis das Pulver als Ganzes abrutscht. Die Pulvermenge wird auf einem Schälchen s aufgefangen und gewogen, der Winkel a auf der Skala abgelesen.
  • Aus dem Winkel a und dem Gewicht m g der gewogenen, abgerutschten Pulvermenge werden die Größen m g sin a und m g cos a berechnet und in ein Diagramm gemäß Fig. 2 eingezeichnet. Dieser Vorgang wird für verschiedene Pulvermengen wiederholt und schließlich durch die sich ergebenden Meßpunkte eine Gerade gelegt, die die Ordinate oberhalb des Nullpunktes schneidet. Der Abstand vom Koordinatenursprung zu dem Schnittpunkt ist die EntfernungH, die gemäß der Erfindung als Kenngröße für die gesuchte Materialeigenschaft dienen soll.
  • In einem bestimmten Falle ergehen sich z. B. folgende Werte: Abgleitwinkel a......... a 67 60 70 53 750 Gewicht der Pulverschicht 462 546 434 687 381 mg Daraus berechnet mgsina 417 417 464 401 539 361 und mgcos a 177268 146 406 97 Gemäß der aus Fig. 2 ersichtlichen Auftragung ermittelt man den Wert H = 310 (dyn). Dieser Wert H ist ein Maß für die Stärke des Haftens des untersuchten Pulvers.
  • Die so ermittelte Größe H kann nun erfindungsgemäß auch als Kenngröße für andere Eigenschaften der untersuchten Pulver dienen, wie die folgenden Beispiele zeigen.
  • Beispiel 1 Bestimmung der Korngröße eines Pulvers In Fig. 3 ist die Abhängigkeit der Größe H von der Korngröße eines bestimmten Pulvers aufgetragen.
  • Die Kurve der Fig. 3 zeigt, daß die nach dem oben angegebenen Verfahren ermittelte Größe H in definierter Weise von der Korngröße d des Materials abhängt, und zwar ist H der Korngröße umgekehrt proportional. Hat man also beispielsweise bei einer ausgesiebten Probe eines Pulvers, das die Korngröße 0,1 mm besitzt, entsprechend Fig. 2 die Haftkraft H zu 300 ermittelt und mißt nun an einem Pulver unbekannter Korngröße, aber aus dem gleichen Material ein H von 600, so ergibt sich für das letztere Pulver eine mittlere Korngröße von 0,05 mm.
  • Fig. 4 zeigt eine durch Sedimentationsanalyse erhaltene Korngrößenverteilung. Der durch die gestrichelte Linie eingezeichnete Wert wurde durch Messung des H-Wertes ermittelt. Er zeigt beste Übereinstimmung mit der mittleren Korngröße.
  • Beispiel 2 Bestimmung des Trocknungs-und Zersetzungsgrades von Materialien Fig. 5 zeigt die Änderung der Oberflächeneigenschaften eines Magnesitpulvers als Funktion der Vorbehandlungstemperatur T. Der Abfall von H zwischen 0 und 1000 C zeigt die Abgabe von Wasser, der Anstieg über 5000 die Abgabe von Kohlensäure an.
  • Beispiel 3 Charakterisierung des Materials der Unterlage Die Haftkraft wurde mit Talkum für verschiedene Unterlagen gemessen. Es ergab sich dahei für Glas als Unterlage ein H-Wert von 180; für Nickelblech von 105 und für ein Weinblatt von 60. Die Haftkraft von Eisenpulver (25 F q)) war auf gewöhnlichem Glas 102, auf einem besonders präparierten Spezialglas dagegen 168 (dyn/cm2). Eisenpulver (16p ) ergab auf poliertem Kupfer einen H-Wert von 2700, auf unpoliertem 2200.
  • Beispiel 4 Charakterisierung der Form der Pulverkörner Für Eisenpulver farnartiger Struktur ergab die Messung eine doppelt so hohe Haftkraft wie für Eisenpulver, das aus nahezu kugelförmigen Teilchen bestand, beides reduziert auf gleichen mittleren Korndurchmesser.
  • Beispiel 5 Charakterisierung der Adsorptionsfähigkeit Man kann die Untersuchung auch beispielsweise unter einem Rezipienten, im Vakuum oder auch in strömenden Gasen ausführen. Veränderung der Haftkraft mit den physikalischen und chemischen Eigenschaften der Atmosphäre deuten auf die Adsorption von Gasmolekülen auf der Oberfläche des Pulvers oder der Unterlage hin. Wählt man beispielsweise eine Unterlage, die selbst wenig adsorbiert, so kann man aus der Änderung der Haftkraft auf die Adsorptionsfähigkeit des Pulvers schließen und diese durch die Haftzahl charakterisieren. Messungen mit Magnesitpulver (75 bis 88 auf Molybdän ergaben in Luft ein H von 450, in Kohlensäureatmosphäre hingegen den bedeutend kleineren Wert 320.
  • In Fig. 6 ist schematisch eine Vorrichtung zur graphischen Ermittlung der Haftkraft dargestellt.
  • Bei dem im vorstehenden verwendeten Verfahren zur Bestimmung der Stärke des Haftens eines Pulvers an einer Fläche wurde die Kenngröße H dadurch ermittelt, daß man m g sin a gegen m g cos a auftrug.
  • Man kann auch beide Ausdrücke durch g dividieren und und erhält dann statt der Größe H die GrößeH'=H, die sich nur um den konstanten Faktor t von H unterg scheidet und daher ebensogut für die erwähnten Verwendungszwecke brauchbar ist. Da es etwas umständlich ist, den cos und den sin jedesmal aus einer Tabelle oder mit Hilfe eines Rechenschiebers zu ermitteln, mit m zu multiplizieren, und da außerdem bei diesen Manipulationen leicht Fehler gemacht werden können, ist es vorteilhaft, die Auftragung von m sin a gegen m cos a durch eine mechanische, mit der Meßapparatur gekoppelte Vorrichtung zu bewerkstelligen.
  • Man muß hierzu nach Fig. 6 ein Zeichenpapier P, z. B. Millimeterpapier, auf einer drehbaren Scheibe S befestigen, was auf der Vorder- oder Rückseite geschehen kann. Der Nullpunkt des Koordinatenkreuzes dieses Zeichenpapiers, in dem die Platte p mit der Pulverschicht im Sinne der Fig. 1 angebracht wird, muß mit der Drehachse der Scheibe zusammenfallen.
  • Die Platte p dreht sich gleichzeitig mit der Scheibe S.
  • Zu Beginn des Versuches steht die y-Achse senkrecht und die x-Achse horizontal. Entlang der positiven x-Achse des Koordinatensystems ist ein nicht mit der Drehscheibe gekoppeltes, in horizontaler Stellung festgehaltenes Lineal L montiert, das eine entsprechende Skalenteilung aufweist. Die Platte und das Koordinatenpapier drehen sich also an dem Lineal vorbei. Beim Abgleitwinkel a wird die Drehbewegung gestoppt, die abgeglittene Menge des Pulvers gewogen und bei dem dem Pulvergewicht entsprechenden Skalenteil des Lineals ein Punkt auf das Zeichenpapier gezeichnet. Man wiederholt diesen Vorgang mehrmals mit verschiedenen Pulvermengen und erhält so eine Reihe von Punkten, die wie in Fig. 7 gezeichnet liegen. Die durch diese Punkte gelegte Gerade schneidet auf der negativen y-Achse einen Abschnitt ah, der gleich H'= H ist. g Durch Kopplung einer am Lineal geführten Schreibfeder mit dem Gewichtsanzeiger der Waage, auf der die Pulvermenge gewogen wird, kann die Eintragung der Punkte auch automatisch bewerkstelligt werden.
  • Bei Benutzung einer Federwaage, deren Skala senkrecht steht, ist es in diesem Falle zweckmäßig, das Lineal in Richtung der y-Achse verlaufend anzubringen.
  • PATENTANSPROCHE: 1. Verfahren zur Untersuchung der Oberflächeneigenschaften von Pulverkörnern, insbesondere der Korngröße, des Trocknungs- und Zersetzungsgrades, der Kornform oder der Adsorptionsfähigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils verschiedene Mengen der zu untersuchenden Pulverkörner auf einen gegen die Horizontale neigbaren Tisch aufgelegt werden, daß der Tisch um einen solchen Winkel (a) gegen die Horizontale geneigt wird, daß das Pulver von dem Tisch abgleitet, daß man dann für jede Menge den Wert m g sin a und in g cos a ( = Masse des Pulvers; g = Erdbeschleunigung) berechnet und diese Werte in ein rechtwinkeliges Koordinatensystem einträgt, durch die Meßpunkte eine Gerade legt und den Schnittpunkt dieser Geraden mit der m g sin a-Achse be- stimmt, wobei dann die Entfernung (H) dieses Schnittpunktes vom Koordinatenursprungspunkt als Maß für die gesuchte Oberflächeneigenschaft dient.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung (H) mit dem gleichen Pulver für verschiedene Tischoberflächen ermittelt wird und die Größe dieser Entfernung als Maß für die Oberflächeneigenschaft des Tisches dient.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Eichung die Entfernung (H) außer für das zu untersuchende Pulver bzw. die zu untersuchende Oberfläche noch für eine Mehrzahl von Pulvern bzw. Oberflächen bekannter Eigenschaften ermittelt wird.
    4. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Tisch mit einer Meßvorrichtung zur Ablesung des Neigungswinkels über einer Waage zur Messung des bei einer bestimmten Neigung des Tisches abgeglittenen Pulvers angeordnet ist.
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