DE934202C - Verfahren und Vorrichtung zur raschen Bestimmung der Groessenverteilung der Teilchen in Mahlguetern, z. B. Lackfarben - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur raschen Bestimmung der Groessenverteilung der Teilchen in Mahlguetern, z. B. LackfarbenInfo
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Description
-
- Es ist bekannt, die Größenverteilung polydisperser Systeme durch Sedimentation zu bestimmen. Zum Messen der Kornfeinheit von Lackfarben und ähnlicher Erzeugnisse eignen sich diese Methoden nicht, weil die Pigmente hierbei nicht in trockenem Zustande vorliegen und die Dauer der Untersuchung zu lang ist. Bei der bekannten Anwendung der Mikroskopie und Mikrophotographie zur Messung der Teilchengröße ergeben sich zwar genaue Ergebnisse für die erfaßten Teilchen - in zwei Dimensionen, nicht aber bezüglich der Tiefe, die hier vor allem wichtig ist. Außerdem ist der Schluß von einem oder einigen Gesichtsfeldern mit einem Gehalt von der Größenordnung Io-5 mg auf die gesamte Pigmentmenge in der Größenordnung 102 kg unzulässig.
- Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, durch Ausstreichen einer schmalen, abgeflachten Rinne mit der zu untersuchenden Lackfarbe die Größtteilchen, welche die Oberfläche durchstoßen, durch deren Deformation sichtbar zu machen. Ein solches Gerät ist einfach zu handhaben und ermöglicht das Ablesen einer unscharfen Grenze; Die Rinne wird jedoch beim Ausstreichen infolge der Oberflächenspannung nicht vollständig gefüllt, sondern nur zu einem wechselnden Hundertsatz, der zwischen 57 und 920/o schwankt, wobei die Oberfläche einen Meniskus bildet. Außerdem üben zahlreiche andere Umstände Einfluß auf den Füllungsgrad aus, von denen die Haltung des Abstreichmessers, die Geschwindigkeit seiner Führung, die Konsistenz des Meßgutes genannt seien. Die Ergebnisse können daher nicht genau ausfallen. Schädlich ist ferner, daß das Meßgut in der Zeit zwischen Ausstreichen und Ablesen offen liegt, wodurch das Meßergebnis durch auffallende Staubteilchen aus der Luft ungünstig beeinflußt werden kann.
- Diese Mängel werden nach der Erfindung dadurch beseitigt, daß ein definierter Keil des Meßgutes mit Hilfe von zwei aus Spiegelglas od. dgl. bestehenden Platten, zwischen welchen eine Lehre bekannter Dicke angeordnet ist, erzeugt und daß dieser Keil durch seitliches Auseinanderziehen der Platten in der Berührungsebene zu zwei Halbkeilen umgeformt wird und die sich an der Oberfläche der Halbkeile durch Deformationserscheinungen markierenden Teilchen mit größerem Durchmesser gezählt werden.
- Eine beispielsweise Ausführungsform dieses Kornfeinheitsmessers für Lackfarben u. dgl. ist in der Zeichnung in einem Aufriß dargestellt.
- Er besteht aus den beiden geschliffenen Spiegelglasscheiben 1, 2 mit an den Schmalseiten ange- -brachten Maßeinteilungen, zwischen welchen eine Lehre 3 gelegt ist. Die Glasscheiben sind durch Federklammern 4 zusammengehalten.
- Auf die eine Glasscheibe, I, wird die gewählte Lehre gelegt, so daß sie mit der Marke 10 cm abschneidet und eine genügende Menge des Meßgutes auf die Fläche gebracht, die zweite Glasscheibe, 2, darauf gelegt und beide zusammengeklammert. Die herausquellende Menge wird abgewischt und die Klammern wieder entfernt. Die beiden Glasplatten I, 2 werden nun in ihrer Berührungsebene seitwärts auseinandergezogen. Dabei bilden sich aus dem dazwischenliegenden Meßgutkeil zwei Halbkeile aus, an deren Oberfläche sich die Groß teilchen markieren und gezählt werden können.
- Die Dicke der Keile entspricht genau der Berechnung.
- Eine Meniskusbildung tritt nicht ein. Die Konsistenz beeinflußt die Dicke des Keils nicht, und das Meßgut ist vor Verunreinigungen aus der Luft bis zum Augenblick der Messung geschützt.
- Ein weiterer wesentlicher Vorteil des Gerätes besteht darin, daß es nicht nur das Ablesen der meist unscharfen Grenze gestattet, an welcher der Hauptanteil der Teilchen die Dicke des Keils durchsetzt, sondern auch einen Schluß auf die Anzahl und die Verteilung der selteneren Größtteilchen zuläßt. Dies beruht darauf, daß die beobachtbare Fläche an sich größer gehalten werden kann und durch die Halbierung des Keils noch verdoppelt wird. Sie ist dadurch um etwa eine Dezimale größer als bei dem bekannten Rinnengerät. Die Halbierung des Keils hat den Wert einer Doppelbestimmung im analytischen Sinne. Die-Möglichkeit, durch Auswechseln der Lehren Keile bzw.
- Halbkeile von verschiedener Dicke zu erzeugen, erweitert den Meßbereich des Gerätes in den erforderlichen Grenzen und macht die Beschaffung mehrerer Geräte für verschiedene Meßbereiche entbehrlich.
- PATENTANSPRt1CHE: I. Verfahren zur raschen Bestimmung der Größenverteilung der Teilchen in Mahlgütern, z. B. in Lackfarben od. dgl;, dadurch gekennzeichnet, daß ein definierter Keil des Meßgutes mit Hilfe von zwei aus Spiegelglas od. dgl. bestehenden Platten, zwischen welchen eine Lehre bekannter Dicke angeordnet ist, erzeugt und daß dieser Keil durch seitliches Auseinanderziehen der Platten in der Berührungsebene zu zwei Halbkeilen umgeformt wird und die sich an der Oberfläche der Halbkeile durch Deformationserscheinungen markierenden Teilchen mit größerem Durchmesser gezählt werden.
Claims (1)
- 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei an ihren Schmalseiten mit Maßeinteilungen versehenen, durch Federklammern (4) zusammengehaltenen, vorzugsweise aus Spiegelglas bestehenden Platten (I, 2) eine Lehre (3) bekannter Dicke angeordnet ist.
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DEG10641A DE934202C (de) | 1953-01-03 | 1953-01-03 | Verfahren und Vorrichtung zur raschen Bestimmung der Groessenverteilung der Teilchen in Mahlguetern, z. B. Lackfarben |
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DE934202C true DE934202C (de) | 1955-10-13 |
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DE (1) | DE934202C (de) |
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1953
- 1953-01-03 DE DEG10641A patent/DE934202C/de not_active Expired
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