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Verfahren und Vorrichtung zum Lichtbogenschweißen der Längsnaht von
Metallrohren mit sich nicht verbrauchender Elektrode Die Erfindung betrifft Verfahren
und Vorrichtungen zur Herstellung von geschweißten Rohren und insbesondere von.
Rohren aus korrosionsbeständigen oder rostfreien Metallen und Legierungen, z. B.
aus den verschiedenen austenitischen rostfreien Stählen, aus Legierungen mit hohem
Nickelgehalt, aus Titan und dessen Legierungen u. dgl., vermittels Bogensch,weißung
in inerter Atmosphäre.
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Das übliche Verfahren zur Herstellung verhältnismäßig geschweißter
Rohre der obenerwähnten Art besteht darin, daß man einen flachen Metallstreifen
in Röhrenform biegt, indem man ihn durch eine Reihe von Form.rolleiipaaren führt,
die horizontal hintereinander angeordnet sind und ein geeignetes Profil aufweisen,
bis man einen kre-isfärmigen Querschnitt erhält und die gegenüberliegenden Ränder
des Streifens am oberen Rand des Rohres zusammenstoßen und eine etwa V-förmige Naht
bilden. Das so geformte röhrenförmige Material wird dann an einer Schweißeinheit
vorbeigeführt, die oberhalb des Rohres angeordnet ist und deren Elektrode nach unten
bis zu einer oberhalb der Rohrnaht liegenden Stelle führt. Es wird dann ein Bogen
gezündet, der in dem Maß, in dem das röhrenförmige Material unterhalb der Elektrode
vorbeigeführt wird, die aneinanderstoßenden Ränder der Naht schmilzt und miteinander
zu einer fortlaufenden Schweißnaht verbindet. Während des Schweißens wird der Bogen
und ein Teil des zu schweißenden Rohres in eine inerte Atmosphäre eingehüllt, die
aus Helium od. dgl. besteht und aus einer die Elektrode umgebenden Düse unter Druck
zugeführt und auf die Schweißstelle am Rohr gelenkt wird.
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Die auf diese Weise hergestellte Schweißung weist zahlreiche Nachteile
auf. An der äußeren Rohrfläche ist die Schweißnaht im Querschnitt konkav, während
sie an der inneren Rohrfläche gewölbt oder konvex ist und eine nach. innen zur Röhrenachse
zeigende Rippe bildet, die mehr oder weniger unregelmäßig längs der Schweißnaht
verläuft. Dieser Umriß des Schnittes durch die Schweißnaht ist durch die Wirkung
der Schwerkraft bedingt, die elin Durchsacken des geschmolzenen Metalls hervorruft,
wodurch die Schweißnaht im Schnitt an der Außen- bzw. Innenseite des Rohres konkave
bzw. konvexe Umrißlinien erhält. Außerdem zieht sich das geschmolzene Metall beim
Abkühlen zusammen und reißt von den zusammenhängenden inneren Oberflächenteilen
des Rohres ab, so daß sich Rinnen bilden, die vom Umriß der Innenfläche des Rohres
in radialer Richtung verlaufende Einziehungen bilden. Diese Rinnen verlaufen in
einer mehr oder weniger unregelmäßigen Farm längs der beiden Seiten der inneren
gewölbten oder rippenartigen Teile der Schweißnaht. Diese Rinnen sind im höchsten
Maße, nachteilig, da sie bei den nachfolgenden Verformungs- und Ziehvorgängen nicht
vollständig beseitigt werden :können. Sie verbleiben dann im fertigen Rohr als deutlich
sichtbare Fehler, verursachen Risse bei der Herstellung und sind die Ursache von
Verschlechterung, Korrosion und gegebenenfalls sogar von einem Versagen bei der
Verwendung der Rohre.
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Zur Beseitigung der Nachteile, die durch die obenerwähnte übliche.
Herstellungsmethode entstehen, ist gemäß der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung
vorgesehen, mit denen Rohre geformt und geschweißt werden, bei denen die fertige
Schweißnaht im wesentlichen über die ganze Länge und Breite fehlerfrei ist, bei
denen die- Innenfläche der Rohre glatt ist und keine: Einziehungen aufweist und
bei denen die äußere. Begrenzungslinie der Schweißnaht im Schnitt leicht gewölbt
ist und ohne Einziehungen mit der Außenfläche- des Rohres verbunden ist. Nach dem
weiteren Verformen und Ziehen des Rohres ist die Schweißnaht kaum mehr erkennh-a:r,
so glatt und fehlerfrei geht se in die anschließenden Rohrteile über. Die Schweißnaht
zeigt- im Querschnitt glatte Randlinien, und auch in der Längsrichtung des Rohres
verlaufen die Verbindungslinien zwischen der Schweißnaht und dem Stammetall gerade,
und sie sind kaum zu erkennen.
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Gemäß der Erfindung ist; ein verbessertes Verfahren zum Lichtbogensch.weißen
der Längsnaht von Metallrohren mit sich nicht värbrauchender Elektrode vorgesehen:
Das kennzeichnende Merkmal des Verfahrens besteht darin, däß die Rohrnaht unter
der
horizontalen Mittellinie des Rohres, angeordnet ist, wobei dieses
Rohr in dieser Lage -fortlaufend an einer Elektrode, mit brennendem Bogen vorbeigeführt
wird, die unterhalb der Mittellinie dieser Naht angeordnet ist, während die Ränder
gleichzeitig aneinandergepreßt werden, indem so lange ein Druck auf das Rohr ausgeübt
wird, bis das geschmolzene Metall abgekühlt und erstarrt ist.
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Nachdem die Erfindung oben im allgemeinen. beschrieben wurde, wird
sie jetzt an Hand der Zeichnungen mehr im einzelnen erläutert.
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In den Fig. 1 bis 3 ist das bisher bekannte Schweißverfahren dargestellt
und das Aussehen der Schweißia nach der Schwe:ißung und nach: dem ani ähte schließenden
Verformen und Ziehen gezeigt.
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Fig. 1 zeigt einen Teilquerschnitt durch eine Schweißverbindung, woben
die Schweißelektrode oberhalb der Schweißnaht angeordnet ist.
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Fig.2 ist e@:ne perspektivische Teilansicht des in Fig.1 dargestellten
Rohres nach dem Verformen, während Fig. 3 eine perspektivische Teilansicht ist,
die, der Fig.2 entspricht, jedoch das Rohr nach dem anschließenden Ziehen. darstellt.
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Die Fig.4 bis 6 sind schematische Ansichten, die den Fig. 1 bis 3
entsprechen., bei denen jedoch. eine Schweißeng nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
dargestellt ist. In diesen Figuren ist das Aussehen der Schweißnaht nach dem Verformen
und Ziehen ebenfalls dargestellt.
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Fig. 4 ist ein Teilquerschnitt durch die Schweißverbindung, wobei
die Sch.weißung durch eine unterhalb der Naht angeordnete Elektrode fertiggestellt
wurde.
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Fig.5 ist eine perspektivische Teilansicht der Schweißverbindung nach
dem Verformen, und Fig. 6 ist eine entsprechende Ansicht der Schweißverbindung nach
dem anschließenden Ziehen des Rohres.
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Fig.7 ist ein Seitenriß einer bevorzugten Ausführungsform einer Rohrform-
und Schweißmaschine gemäß der vorliegenden Erfin:duhg, bei der ein Rohr fortlaufend
aus einem endlosen Streifen gebildet wird, das fortlaufend geschweißt wird, während
die Naht oberhalb. dar Schweißelektrode vorbeigeführt wird.
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Fig. 8 ist ein Terilgrundriß der in Fig. 7 d.a,rge:-stellten Maschine,
der im wesentlichen längs der Linie 8-8 der Fig. 7 genommen isst.
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Fig.9 ist ein vergrößerter Schnitt längs der Linie 9-9 der Fig. 8,
der die Schweißeinrichtung innerhalb und außerhalb des Rohres zeigt.
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Fig.10 ist ein Teilgrund:riß der Fig.9, der im wesentlichen, längs
der Linie 10-10 der Fig. 9 verläuft. Fig. 11 ist ein Querschnitt durch. die in Fig.
9 gezeigte Anordnung, der im wesentlichen längs der Linie 11-11 der Fig. 9 verläuft.
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In Fig. 1 erkennt man in einem Teilquerschnitt die gegenüberliegenden
Ränder 10, 11- des nach einem bisher bekannten Verfahren hergestellten Rohres, wobei
diese, Ränder am oberen Rand des Rohres aneinander anliegen und eine im wesentlichen.
V-förmige Naht bilden, die mit 12 bezeichnet ist, wo die Ränder durch eine über
dem Rohr angeordnete Schweißeinheit miteinander verschweißt werden. Die Schweißeinheit
ist mit einer Schweißelektrode 1211 ausgerüstet, die vertikal nach unten bis zu
einer über der Naht 12 liegenden. Stelle führt. Die sich ergebende Schweißnaht 13
hat im Querschnitt, wie oben bereits festgestellt wurde, eine leicht konkave oder
durchhängende Umrißlinie 14 an der Rohraußenfläche und eine gewölbte Umrißlinie
15 an der Innenfläche des Rohres. In dem Maß, in dem das Metall durch den Bogen
verflüssigt wird, sich abkühlt und erstarrt, schrumpft es und entfernt sich, bedingt
durch Oberflächenspannungen, vom den zusammenhängenden Teilen des Rohrinneren, wie
es bei 16 und 17 dargestellt ist, so daß sich längs der einander gegenüberliegenden
Seiten der inneren Schweißraupe Rinnen 16,17 ausbilden, die radial verlaufende
und gegen den inneren bogenförmigen Umriß des Rohres zurückspringende Einziehungen
bilden.
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Beim anschließenden Strecken des Rohres erhält die Schweißverbindung
die bei 13a in Fig. 2 gezeigte Ausbildung. Im Querschnitt ist sie neben den zusammenhängenden
inneren und äußeren Flächen des Rohres verbreitert, wie es bei 19 und 20 gezeigt
ist. An der Außenfläche des Rohres geht die Schweißverbindung im wesentlichen glatt
in die gebogene Umrißlinie 21 des Rohres über, wie es bei 14a gezeigt ist. Das Rohrinnere,
wo ursprünglich, wie es in Fig. 1 gezeigt ist, die gewölbte Schweißraupe 15 war,
ist nunmehr glatt, wie es bei 15a in Fig. 2 gezeigt ist. Die zurückspringenden Rillen
16, 17 zwischen der Schweißnaht und dien zusammenhängenden Rohrteilen, wie sie in.
Fig.1 dargestellt sind, sind nach dem weiteren Verformen .oder Strecken immer noch
vorhanden, und sie verlaufen deutlich erkennbar in radialer Richtung unter der inneren
gekrümmten Umlinie 18 des Rohres, wie es bei 16a, 17a in der Fig. 2 gezeigt ist,
und sie erstrecken sich in der Längsrichtung des Rohrens mehr oder weniger unregelmäßig
längs den entgegengesetzten Seiten der Schweißnaht, wie es in der Zeichnung bei
16b und 17b angezeigt ist.
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Wenn. nun das gestreckte Rohr, wie es in Fig. 2 dargestellt ist, anschließend
.gezogen wird, indem man es durch eine Ziehmatrize und über einen Ziehdorn führt,
der im Inneren des Rohres. angeordnet ist, dann hat das Rohr das in Fig. 3 dargestellte
Aussehen. An der Außenfläche des Rohres geht die Schweißverbindung 13, wie bei 14b
gezeigt, im wesentlichen glatt in die äußere gekrümmte Umrißlinie 21 des Rohres
über. Auch im Inneren, des Rohres geht die Schweißverbindung, wie bei 15b dargestellt,
im wesentlichem glatt in die innere gekrümmte Umrißlinie 18 des Rohres über. Die
Einziehungen 16a, 1711, wie sie in Fig. 2 dargestellt sind, sind immer noch als
deutlich sichtbare Rinnen erkennbar, und sie verlaufen in radialer Richtung unter
der inneren gekrümmten Umrißlinie 18 des Rohres, wie es bei 16c, 17c gezeigt ist.
Die Aussparungen verlaufen,, wie es bei 1611, 17d dargestellt ist, unregelmäßig
längs der beiden Seiten der Schweißverbindung.
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In Fig. 4 ist das erfindungsgemäße Schwe@ißverfahren dargestellt,
bei dem das Rohr gegenüber dem in Fig. 1 dargestellten Verfahren in umgekehrter
Lage hergestellt wird. Die Rohrränder 30, 31 werden an der Unterseite oder im untersten
Teil des Rohres miteinander in Berührung gebracht, wie, es durch die gestrichelten
Linien. 32 und 33 dargestellt ist. Dadurch erhält die- Naht im wesentlichen
die: Form eines umgekehrten V, und, sie verläuft in, der Längsrichtung des Rohres.
Die. Schweißeinheit ist unter der Naht angeordnet, und sie ist mit einer Bogenelektrode
34 ausgestattet, die vertikal nach oben führt und im wesentlichen in der Verlängerung
der Nahst 32, 33 angeo,rdnet ist, jedoch einen geringen Abstand: von ihr hat. Die
Schweißelektrode 34 führt durch eine kreisförmige Öffnung 35 eines Gehäuses 36,
woben die Öffnung 35 einen, etwas größeren Durchmesser hat
als die
Schweißelektrode 34, so daß ein ringförmiger Zwischenraum 37 entsteht, durch den
während des Schweißens ein inertes Gas, beispielsweise Helium, nach außen gepreit
wird und unter Druck nach oben gegen die Rohrnaht 32, 33 und die zusammenh,ängendcn
Rohrteile 30 und 31 strömt. Am Ende des Zuführungsrohres 39 ist längs des Rohrinneren
eine trommelartige Kammer 40 vorgesehen, die Düs,-..n 41 aufweist, durch welche
während des Schweißens ein inertes Gas, beispielsweise Helium, strömt, das unter
Druck nach unten in Verlängerung der Schw eißelektrode geblasen wird und auf die,
Naht 32, 33 und auf' die Rohrteile 30, 31 im Rohrinnerem auftrifft.
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Bei dieser Anordnung erhält man eine Schweißverbindung, die im wesentlichen
die Form hat, welche durch die eng schraffieirte Fläche 42 dargestellt ist. Im Rohrinneren
geht diese Schweißverbindung, wie es 1>ei 43 gezeigt ist, im wesentlichen glatt
in die innere gekrümmte Umrißlinie 44 des Rohres über. Am Rohräußeren ist die Schweißverbindung,
wie bei 45 gezeigt, leicht gewölbt oder konvex, und sie geht ahne Rillenbildung,
wie es bei 47 gezeigt ist, in die Rohrteile 30, 31 längs deren äußerer Umrißlinie
46 über. Es sei weiterhin bemerkt; daß die seitlichen Umrißlinien im Querschnitt
dor Schweißverbindung im wesentlichen gerade sind, wie bei 48a, 48b gezeigt, so
daß die innere Schweißverbindung 42 im Querschnitt etwa die Form eines Trapezes
aufweist.
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Nach dem Strecken hat die Schweißverbindung die in Fig:5 dargestellte
Ausbildung, wobei sowohl die innere als auch. die äußere Oberfläche, wie bei 43a,
4511 gezeigt, leicht gekrümmt isst und mit der inneren bzw. äußeren Umrißlinie 44,
46 des eigentlichen Rollres übereinstimmt. Auch die, inneren und äußeren Oberfläehenteilc
der Schweißverbindung 43a, 4511 bilden einen glatten und villenlosen Übergang zum
Stammmetall das Rohres, wie es bei 50 und 51 gezeigt ist. Die längs des Rohres verlaufende
Schweißverbindung bildet eine Naht, die man kaum vom eigentlichen Rohr unterscheiden
kann und die, wie bei 52, 53 gezeigt ist, im wesentlichen geradlinig verläuft. Beim
anschließenden Ziehen des Rohres wird die Schweißverbindung 42 nach weiter geglättet,
so daß sie in die zusammenhängenden Rohrteile 30, 31 übergeht; wobei die Naht noch
weniger von, dem gleichmäßigen Rohr zu unterscheiden ist.
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Vergleicht man die Schweißanordnungen nach den Fig. 1 und 4 miteinander,
so, sieht. man., daß das bekannte Verfahren nach Fig. 1, bei dem die Ränder des
Rohrstreifens im oberen Rohrteil miteinander in. Berührung gebracht weirden, eine
Naht in, Form eines V ergibt, während bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform,
bei der die Ränder des Rohrstreifens im unteren Teil des Rohres in Berührung gebracht
werden, eine Naht in Form eines umgedrehten V ergibt. Da bei einer Naht (vgl. Fig.
1) in Form eines aufrechten V der Zwischenraum zwischen den Rändern. des Rohrstreifens,
oben am größten; ist, so hängt die Zone des, durch den Bogen geschmolzenen Metalls
unter dem Einfluß der Schwerkraft am oberen Rand der Schweißverbindung nach unten
durch, und das Metall fließt am unteren Rand heraus und bildet eine Rippe. Andererseits
ist der Zwischenraum in Form eines umgedrehten V (Fig.4) zwischen den Rändern des
Rohrstreifens unten am größten; während sich diese; Ränder am oberen Rand der Naht
im wesentlichen berühren:. Dementsprechend zeigt das geschmolzene Metall nur eine
geringe oder gar keine Neigung, am oberen Rand der Schweißverbindung durchzuhängen,
und ein derartiger geringfügiger Durchhang kann, wann er überhaupt auftritt, die
innere Fläche der Schweißverbindung in Übereinstimmung mit der bogenförmigen Umrißlinie
des Rohres bringen.
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In der in Fig.4 dargestellten Ausführungsform weist die Außenfläche
des Rohrres bei der. Schweiß-. verhindung einen gewölbten Umriß auf, was erwünscht
ist, weil dadurch die. Entfernung des Materials mit dend@riti.scher Struktur möglich.
wird, indem man das Werkstück beim anschließenden Strecken und Ziehen unter Druck
setzt und kalt verformt.
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Ein weiterer wichtiger Vorteil der in Fig. 4 dargestellten Anordnung
besteht im Vergleich zu der in Fig. 1 gezeigten üblichen Technik noch in folgendem.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Methode entweicht das aus dem geschmolzenen röhrenförmigen
Material austretende Gas von der oberen Fläche der Schweißverbindung; strömt nach
oben direkt zum Bogen hin und verursacht Intensitätsschwankungen des Bogens und
manchmal sogar ein vorübergehendes vollständiges Erlöschen des Bogens. Das hat eine
Schweißverbindung mit veränderlicher Breite zur Folge (vgl. Fig. 2), welche wegen
drer obenerwähnten Schwankungen oder des vollständigen Erlöschens des Bogens Unregelmäßigkeiten
audweisen kann. Im Gegensatz dazu tritt bei der Ausführungsform nach Fig.4, bei
welcher der Bogen unter der Rohrnaht angeordnet ist, bei einer Entgasung der Schweißverbindung
das. Gas an der unteren Oberfläche 45 der Schweißverbindung aus; strömt rund um
das Rohr nach oben und. vom Bogen weg, während das an der Innenseite der Schweißverbindung
bei 43 austre=tende Gas offensichtlich keinen Einfluß au,f den Bogen. hat, da diese
Entgasung im Inneren des Rohres stattfindet, so daß der Bogen, durch das Rohr gegen.
den Gasstrom abgeschirmt ist: Der Bogen brennt daher äußerst stabil, und es ergibt
sich eine gleichmäßige Schweißverbindung, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist.
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Noch ein weiterer Vorteil der in zig. 4 dargestellten Ausführungsform
besteht, verglichen mit Fig. 1, in folgendem: Es sei bemerkt, daß bei der Ausführungsform
nach Fig. 1, bei der die Schweißelektrode über der Schweißnaht angeordnet ist, das
inerte Medium, wie Helium od.. dgl., nach unten gegen, die Schweißnaht geführt werden
ruß, weil dieses Gas unter Druck aus dem den Bogen, umgebenden Gehäuse
12b strömt. Sobald das Gas jedoch das Gehäuse 12b verlassen hat, vcrs.ücht
es nach. oben von dem Bogen weg zu strömen. Dadurch ist es sehr schwierig, den Bogen
zu unterhalten und die Schweißstelle ständig in einer Atmosphäre von. inertem Gas
zu halten. Bei der Anordnung nach Fig. 4, bei welcher der Bogen unter der Rohrnaht
ist, wird das inerte Gas aus dem Gehäuse 36 geliefert, strömt nach oben zur Schweißverbindfung
und von dort rings, um die Außenflächen des Rohres, so daß es hier wesentlich leichter
ist, eine inerte Atmosphäre rings um Bogen und Schweißverbindung aufrechtzuerhalten.
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Gemäß Fig. 4 kann die Innenfläche 43 der Schweißnaht gewünschtenfalls
leicht konvex ausgeb,ildret werden, indem man den Druck der Streckwalzen, an welchen
das Rohr etwa bei der Schweißstelle vorbeigeführt wird (vgl. unten), in geeigneter
Weise einstellt. In gleicher Weise kann auch die Innenfläche der Naht durch die
Wirkungen der Oberflächenspannung beeinflußt werden. Üblicherweise wird das inerte
Medium, wie Helium od. dgl., von der Kammer 40 zur Oberfläche der Schweißverbindung
geführt, was eine entsprechende Oberflächenspannung ergibt, durch
welche
die innere Oberfläche bei 43 geformt wird. Es wurde jedoch festgestellt, daß der
Einfluß von Spuren von Sauerstoff in dem inerten Gas, das aus der Kammer 40 strömt,
die Oberflächenspannung stark erhöht, so, daß die Schweißverbindung durch die normale
Schrumpfung in Verbindung mit der Abkühlung eine glättende Wirkung auf die Innenfläche
der Schweißverbindung ausübt, wie dies in der Figur dargestellt ist.
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In den Fig. 7 bis 11 ist eine vollständige, gemäß der Erfindung ausgebildete
Anlage zur Herstellung und zum Schweißen, von Rohren dargestellt. In dieser Anlage
wird ein flacher Metallstreifen in Röhrnnfoirrn gebogen, wobei die Naht im, unteren
Teil der Röhre ist, und die auf diese Weise gebildete Naht wli.rd in der obemerwähnten
Art verschweißt. Bei dieser Ausführungsform wird der flache Metallstreifen 60, wie
in der Zeichnung dargestellt, von rechts eingeführt; wobei er beispielsweise vom
einer Haspel abgespult wird. Der Streifen wird dann in einer Führung 61 ausgerichtet
und vom dort durch eine Reihe aufeinanderfolgender Formungsgestelle (-gerüste) geführt,
die mit 62a bis 62b bezeichnet sind und von denen jedes ein Paar einander gegenüberliegender
Formwalzen aufweist, vom denen einige, 63, 64, an horizontalen Achsen und andere,
beispielsweise 65 und 66, an. vertikalen Achsen befestigt sind. Bei dieser Anlage
werden die oberen Walzen, beispielsweise 63, der vertikalen Gerüste 62a,
62b, 62a, 62e, 629, 6211 durch die Antriebswelle 67 über eine zwischengeschaltete
Schnecke, die bei 68 daran befestigt ist und die mit den Schneckenrädern 62a bis
62t im Eingriff steht, die! an den Gehäusen befestigt sind, angetrieben. Dieser
Antrieb ist an: sich bekannt und wird daher im folgenden nicht näher beschrieben.
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In dem Maße, in dem der anfänglich flache Streifen 60 fortlaufend
durch diese Formixalzen geführt wird, werden die. Ränder des Streifens stufenweise
nach untern gebogen und dann einander genähert, bis sich die Ränder berühren und
ein Rohr 70 bilden, das an der Unterseite bei 71 eine aus den aneinander anstoßenden
Rändern bestehende Naht aufweist. Das so gebildete Rohr wird dann. zu einer Schweißelektrode
72 in einem Gehäuse 73 geführt, ähnlich wie, es in Fig. 4 dargestellt ist. Dieses
Gehäuse ist, wie in Fig. 9 gezeigt, bei 74 hohl ausgebildet und mit einer kre:isförmigzri
Öffnung 75 versehen, durch welche! die Elektrode 72 im Abstand vom Rand dieser Öffnung
geführt wird. Ein inertes Gas, beispielsweise Helium, tritt unter Druck aus. dem
Inneren des Gehäuses durch die Ringöffnung zwischen Gehäuse und Elektrode aus und
wird dann nasch oben gegen die Unterseite des Rohres zu der Schweißverbdndung
gelenkt.
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nie allgemein mit 73 bezeichnete Schweißeinheit weist eine mehr oder
weniger übliche Ausbildung auf, wie sie für Bogenscb:-,veißen in inerter Atmosphäre
verwendet wird. Sie hat als wesentliche Bestandteile eine vertikale. Säule 77, an
der ein Ausleger 78 montiert ist, an dem wiederum vertikal ein. röhrenförmiger Elektrodenhalter
79 befestigt ist. Dieser Halter endest in dem obererwähnten Gehäuse 73, um, die
sich nicht verbrauchende Elektrode 72 zu halten, die, aus thoriertem Wolfram od.
dgl. besteht. Weiterhin, ist eine Abschirmung durch ein .inertes Gas, wie Argon,
Helium o@d. dgl., vorgesehen.
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Am Ende des Zuführungsrohres 80 für .das inerte Gas ist eine Gasauslaßkammer
81 (Fig 9 bis 11) vorgesehen, die im Inneren des Rohres verläuft. Sie ist trommelartig
ausgebildet und unten. he' 82 alig°@flacht und mit einer Reihe von Düsen 83 versehen,
wodurch das über die Leitung 80 unter Druck angelieferte und in das Innere der Kammer
81 strömende inerte Gas durch diese Düsenöffnungen 83 nach unten und nach außen
gegen die Rohrnaht 71 und die danebenliegenden Rohrteile etwa an der Stelle über
der Schweißelektrode 72 geblasen: wird:.
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Etwa an der Stelle der Schweißelektrode wird das Rohr 70 durch ein,
Paar Streckwalzen 84, 85 geführt, welche die aneinanderstoßenden Rohrränder 86,
87 (Fig. 11) an.ei.nanderdrücken, um die fertige Schweißverbindung 88 zu bilden,
die das in dem in Fig. 4 gezeigten Schnitt dargestellte Aussehen hat.
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Die Schweißelektrode 72 kann längs der Rohrnaht eingestellt werden,
und zwar zu der Berührungs'Stelle mit dein Streckwalzen 84, 85 hin oder von diesen
weg, je nach der Vorschubgeschwindigkeit des Rohres, nach; der Wandstärke und nach
der Art des zu verschweißenden Materials. Die Einstellung verändert man empirisch
so lange, bis man eine Schwenßverbindumg erhält, die das bei 42 in Fig.4 dargestellte-
Aussehen: hat. Der größte Abstand zwischen der Schweißelektrode und dem Berührungspunkt
mit den Streckwalzen 84, 85 liegt in solchen Fällen üblicherweise unter einem viertel
bis zu einem halben Zoll (6 bis 13 mm).
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Das Gaszuführungsrohr 80, welches die mit Düsen versehene Kammer 81
trägt, verläuft in dem Rohr 70 von der Schweißstelle aus nach rückwärts bis zu einem
zwischen den Gerüston, 62a und 62e liegenden Punkt, wo. die Ränder 86, 87 des Metallstreifens
noch genügend weit voneinander entfernt sind, so daß das Zuführungsrohr 80 an dieser
Stelle befestigt und aus dem Rohr hörausgeführt werden kann. Zu diesem Zweck ist
bei 92 ein Halteglied 91 für das Rohr an eine Seite des Walzengehäuses 62e angeschraubt.
Dieses Glied 91 hat, wie aus Fig. 8 ersichtlich ist, eine Platte 93, die mit dem
u.nt---ren Ende des Rohres 80 verschweißt ist.
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Das Rohr 80 führt vom dort aus über die Stütze 91 bis zu. einer Stelle,
die neben der gegenüberliegenden Seite: des Gehäuses 62e liegt, und biegt dann bei
94 (Fig. 7) nach: unten um und führt durch die erweiterte Öffnung 86, 87 des Rohres
und wird dann an einer Seite des Gehäuses 62e vermittels einer Klemme 95 gehalten.
An dieser Stelle isst eine flexible Schlauchleitung 96, durch welche das inerte
Gas zugeführt wird, über das Roilarende geschoben. Die, Klemme 95 ist einstellbar
an dem Teil 97 angeschraubt, wobei dieser Tc,il 97 unter dem Rohr 70 liegt und bei
98 am anderen Ende des Gehäuses 62e verschraubt ist.
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Aus Fig. 7 ersieht man, daß das Rohr, nachdem es an. der Schweißnaht
79 vorbei und zwischen den Streckwalzen 84, 85 geführt ist, durch ein Walzgerüst
621 geht, durch welches dis fertige und geschweißte Rohr zu einer Schneidvorrichtung
gefördert wird, in welcher das Rohr in. an sich, bekannter Weise in Abschnitte geeigneter
Länger zerschnitten wird.
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Die vorliegende Erfindung kann insbesondere zum Schweißen von verhältnismäßig
starkwandigem Material in der Größenordnung von 1/s bis 3/" Zoll (3,5 b-is 5 mm)
verwendet werden. Wie oben ber,-its ausgeführt, kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
insbesondere die, verschiedensten rostfreien und korrosionsbeständigen Stähle und
Legierungen schweißen, bsispielsweise die verschiedenen austenitischen Chrom-Nickel-Stähle
mit einem Chromgehalt im Bereich vom: etwa 17 bis 25% und einem Nickelgeholt im
Bereich vom vetwa 18 bis 3511/o, wobei die niedrigen Koblenstoffgehalte höchstens
bei 0,031/o und die höheren Kohlenstoffgehalte höchstens bei 0,07
oder
sogar bis zu 0,15°/o liegen und wobei gegebenenfalls geringe Mengen anderer Elemente,
wie Niob (Columbium), Molybdän u. dgl., zugegeben werden können. Die Erfindung kann
auch zum Schweißen von: Legierungen mit hohem Nickelgehalt verwendet werden, beispielsweise
mit etwa 15% Chrom und 75 bis 80% Nickel oder mit etwa 20% Chrom und 30 % Nickel,
ebenso, für die, verschiedenen Legierungsstufen mit Titan und Cirkonium, die in
der Luft rasch angegriffen werden und. zunde@rn.