DE10063930C1 - Stille Entladungslampe mit steuerbarer Farbe und Bildanzeigeeinrichtung mit dieser stillen Entladungslampe sowie Verfahren zum Betreiben derselben - Google Patents
Stille Entladungslampe mit steuerbarer Farbe und Bildanzeigeeinrichtung mit dieser stillen Entladungslampe sowie Verfahren zum Betreiben derselbenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine stille Gasentladungslampe, bei der die Farbe der Lichtabstrahlung einstellbar ist.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine sogenannte stille Gasentla
dungslampe. Darunter versteht man Gasentladungslampen, die für soge
nannte dielektrisch behinderte Entladungen ausgelegt sind. Dazu ist oder
sind zumindest die Anode(n) durch eine dielektrische Schicht von der als
Entladungsmedium dienenden Gasfüllung getrennt. Bei für bipolaren Be
trieb ausgelegten Gasentladungslampen sind alle Elektroden dielektrisch
behindert. Daneben richtet sich die Erfindung auch auf eine Bildanzeigeein
richtung mit einer Vielzahl solcher Gasentladungslampen sowie auf ein Be
triebsverfahren für eine solche Gasentladungslampe bzw. Bildanzeigeein
richtung.
Stille Entladungslampen als solche sind bekannt. Sie sind für verschiedene
Anwendungen von Interesse, insbesondere auch zur Hinterleuchtung von
Displays in Flachbildschirmen und dergleichen. Für diesen Anwendungsbe
reich ist die Bauform als sogenannter Flachstrahler bekannt, bei dem die
Lampe im wesentlichen aus zwei planparallelen Platten besteht, die über ei
nen Rahmen verbunden sein können und zwischen sich das Entladungsme
dium einschließen. Eine der beiden Platten dient dabei als Lichtabstrahlungs
fläche des Flachstrahlers.
Vorzugsweise werden diese stillen Gasentladungslampen mit einem gepuls
ten Betriebsverfahren betrieben, mit dem sich eine besonders hohe Effizienz
der Erzeugung von Licht (UV-Licht oder vorzugsweise sichtbares Licht bei
Verwendung von Leuchtstoffen) erzielen läßt. Auch die Einzelheiten dieses
Betriebsverfahrens sind Stand der Technik und dem Fachmann vertraut, so
daß hier nicht im einzelnen darauf eingegangen wird.
Es ist ferner bekannt, in einer stillen Gasentladungslampe eine in mehrere
Gruppen aufgeteilte Elektrodenanordnung zu verwenden, wobei die Grup
pen getrennt voneinander betrieben werden können. Hierdurch ist es bei
spielsweise möglich, verschiedene Bereiche einer Instrumentenanordnung
unabhängig voneinander zu beleuchten und diese Beleuchtung für die ver
schiedenen Bereiche ein- und ausschalten zu können, wobei insgesamt nur
eine Lampe Verwendung findet. Hierbei können die verschiedenen Bereiche
der Instrumentenbeleuchtung auch unterschiedlich gefärbt sein, also Leucht
stoffe oder Leuchtstoffmischungen verschiedener Farben Verwendung fin
den. Es wird verwiesen auf die EP 926 705 A1.
Aus der DE 198 17 477 A1 ist eine Leuchtstofflampe mit einer Elektroden
struktur für eine dielektrisch behinderte Entladung bekannt, bei der die E
lektrodenstruktur eine geometrische Verteilung von Teilentladungen im Be
trieb der Lampe festlegt, wobei die Leuchtstoffschicht der Leuchtstofflampe
eine auf die geometrische Verteilung abgestimmt variierende Schichtdicke
aufweist, um die Lichtabstrahlungseigenschaften zu optimieren. Dabei wer
den auch lokale Aussparungen und Muster von Aussparungen in der
Leuchtstoffschicht als Schichtdickenvariation aufgefasst.
Dieser Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, das Einsatzgebiet
und die Verwendungsmöglichkeiten für stille Gasentladungslampen zu er
weitern.
Hierzu ist zum einen vorgesehen eine Gasentladungslampe mit einem mit
einer Gasfüllung gefüllten Entladungsgefäß mit einer Vielzahl von in ge
trennt betreibbare Gruppen aufgeteilten Elektroden, einer dielektrischen
Schicht zwischen zumindest einem Anodenteil der Elektroden und der Gas
füllung, und einer Leuchtstoffschicht, wobei die Leuchtstoffschicht den Elektrodengruppen
zugeordnete Leuchtstoffteilflächen zumindest zweier jeweili
ger Leuchtstofffarben aufweist, die Elektrodengruppen und die Leuchstoff
teilflächen jeweils untereinander flächig so verschachtelt sind, daß sich die
Lichtabstrahlungsfläche der Gasentladungslampe im wesentlichen mit jeder
Elektrodengruppe für sich erleuchten läßt, und die Gasentladungslampe da
zu ausgelegt ist, daß durch Steuerung eines gleichzeitigen Betriebs der Elekt
rodengruppen eine Steuerung der Farbe der Lichtemission möglich ist.
Daneben richtet sich die Erfindung auch auf ein Betriebsverfahren für eine
solche Gasentladungslampe, bei dem die Elektrodengruppen gleichzeitig mit
jeweils gesteuerter Leistung betrieben werden und in dieser Weise die Rela
tivverhältnisse der abgestrahlten Lichtfarben der Leuchtstoffe gesteuert wer
den.
Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen
angegeben.
Schließlich richtet sich die Erfindung auch auf eine Bildanzeigeeinrichtung mit einer
Vielzahl solcher Gasentladungslampen, auf die im weiteren Verlauf der Beschrei
bung noch näher eingegangen wird.
Die Grundidee der Erfindung besteht darin, daß die Gesamtfarbe der Lichtemission
der Entladungslampe steuerbar sein soll, und zwar als Mischfarbe aus zumindest
zwei Farben von Leuchtstoffen oder Leuchtstoffmischungen. Dazu werden, wie an
sich bekannt, die Elektroden in Gruppen aufgeteilt, die geteilt voneinander betreibbar
sind. Jede der Elektrodengruppen ist einer Leuchtstofffläche zugeordnet, die eine
Teilfläche der gesamten Lichtabstrahlungsfläche der Gasentladungslampe bildet.
Diese Leuchtstoffteilfläche ist mit einem jeweiligen Leuchtstoff oder Leuchtstoff
gemisch versehen und erzeugt im Betrieb der Lampe eine bestimmte Farbe. Der Be
trieb einer Elektrodengruppe bedeutet damit Lichtabstrahlung mit der jeweiligen
Leuchtstoff-(Gemisch)-Farbe. Dabei soll die Gesamtabstrahlung jedoch als Misch
farbe wirken, die einzelnen Leuchtstoffteilflächen also in der Anwendung vom Auge
des Betrachters bei einem angepaßten Beobachtungsabstand oder bei Diffusion durch
Diffusorelemente der Entladungslampe oder durch Reflexion an beleuchteten Ge
genständen oder dergleichen möglichst nicht mehr aufzulösen sein, deshalb sind die Elek
trodengruppen und die zugeordneten Leuchtstoffteilflächen örtlich miteinander ver
schachtelt. Wie fein die Struktur dieser örtlichen Verschachtelung sein soll, ist
eine Frage des speziellen Anwendungsfalls. Jedenfalls sollen die Leuchtstoffteilflä
chen nicht in sich geschlossene separate kompakte Blöcke innerhalb der gesamten
Lichtabstrahlungsfläche der Gasentladungslampe bilden, sondern vielmehr miteinan
der im Verhältnis zu dieser Lichtabstrahlungsgesamtfläche vielfältig verzahnt oder
anderweitig verschachtelt sein. In anderen Worten, es soll die gesamte Lichtabstrah
lungsfläche durch jede Elektrodengruppe für sich im wesentlichen erleuchtet werden
können.
Mit diesen erfindungsgemäßen Maßnahmen kann nun im Betrieb der Lampe die eine
oder andere der zumindest zwei Leuchtstofffarben und durch gleich
zeitigen Betrieb eine Mischfarbe daraus erzeugt werden. Da sich unterdessen herausgestellt hat, daß
stille Entladungslampen dieses Typs gedimmt werden können, was auch für einzelne
Elektrodengruppen gilt, kann durch den gleichzeitigen Betrieb der Elektrodengrup
pen mit den verschiedenen Leuchtstofffarben nicht nur eine bestimmte Mischfarbe
erzeugt werden, sondern diese auch kontinuierlich verändert werden.
Im Hinblick auf geeignete Dimmverfahren und die hierfür sinnvollen Maßnahmen
wird auf zwei frühere Patentanmeldungen derselben Anmelderin verwiesen, auf de
ren Inhalt in Bezug auf die Leistungssteuerung in den einzelnen Elektrodengruppen
und auch auf bevorzugte Merkmale der Elektrodenstruktur innerhalb dieser Elektro
dengruppen verwiesen wird. Zum einen ist dies die DE 198 44 720 A1,
zum anderen die
DE 198 45 228 A1. Zur Vermeidung einer unnötigen
Länge der vorliegenden Anmeldung wird auf Wiederholungen des Inhalts dieser in
Bezug genommenen Anmeldungen verzichtet. Es wird somit vorausgesetzt, daß sich
bei geeigneten Elektrodenstrukturen, insbesondere solchen mit sich innerhalb von
sogenannten Steuerlängen monoton veränderndem Entladungsabstand, durch Varia
tion von Parametern der elektrischen Leistungsversorgung, insbesondere der Span
nungsamplitude im gepulsten Betriebsverfahren, oder der Totzeit zwischen den Pul
sen die Leistung der Lampe in relativ großen Bereichen kontinuierlich steuern läßt.
Insbesondere kann durch Einführung besonders kleiner Entladungsabstände bei ei
nem Teil der Elektrodenpaare und durch ein zugeordnetes Betriebsverfahren mit be
sonders langen Totzeiten auch ein Betrieb auf sehr kleiner Leistungsstufe erfolgen.
Im vorliegenden Zusammenhang ist dies so zu verstehen, daß innerhalb einer einer
Leuchtstofffarbe entsprechenden Elektrodengruppe auch verschiedene Entladungsab
stände vorliegen können, also in Zusammenhang mit dem Dimmverfahren Unter
gruppen gebildet werden können.
Im Prinzip braucht man für die Erfindung nach den obigen Ausführungen nur zwei
Primärfarben, mit denen sich ein Spektrum von Mischfarben bis hin zu den reinen
Primärfarben aufspannen läßt. Einen größeren Gestaltungsspielraum hat man natür
lich mit einer größeren Zahl von Primärfarben, wobei im Prinzip drei Primärfarben
mit drei Elektrodengruppen (wobei im folgenden unter Elektrodengruppen die Grup
peneinteilung im Hinblick auf die Farbsteuerung verstanden wird) ausreichen. Auf
die Einzelheiten der Zuordnung bestimmter Leuchtstoffe zu verschiedenen Primär
farben und auf die Details der Farbmischung in Leuchtstofflampen wird hier nicht
eingegangen, weil es sich auch dabei um Basiswissen des Fachmanns und um Stand
der Technik handelt. Insbesondere sind auch für stille Entladungslampen geeignete
Leuchtstoffe für VUV-Anregung aus früheren Anmeldungen bekannt.
Der Klarheit halber ist hinzuzufügen, daß die Leuchtstoffteilflächen nicht sauber
voneinander abgegrenzt sein müssen, sondern auch ineinander übergehen können.
Bei den gängigen Herstellungsverfahren wird jedoch in der Regel eine definierte
Grenze zwischen den Leuchtstoffteilflächen zu finden sein. Außerdem können die
Gruppen z. B. in Zusammenhang mit den Dimmeigenschaften in Untergruppen auf
geteilt sein, wie oben bereits festgestellt. Die zugeordneten Leuchtstoffteilflächen
müssen im übrigen nicht jeweils in sich zusammenhängend sein, sondern können
auch aus einer Vielzahl einzelner jeweils in sich zusammenhängender Felder auf der
Lichtabstrahlungsfläche bestehen.
Eine mögliche Anwendung der Erfindung liegt darin, Weißlicht einstellbarer Farb
temperatur zu erzeugen. Bei konventionellen Gasentladungslampen wird Weißlicht
durch gemeinsame Anregung einer sogenannten Dreibandenmischung verschiedener
Leuchtstoffe erzeugt. Dabei liegen die den drei Primärfarben (drei Banden) entspre
chenden Leuchtstoffe bzw. Leuchtstoffmischungen also gemeinsam vermischt vor.
Bei solchen konventionellen Gasentladungslampen läßt sich die Farbtemperatur des
Weißtons nur durch die Mengenanteile der Farbstoffe in der Gesamtfarbstoff
mischung einstellen. Es muß also für jede gewünschte Farbtemperatur eine eigene
Farbstoffmischung und damit eine eigene Gasentladungslampe hergestellt werden
und vom Anwender eingekauft und bevorratet werden. Demgegenüber läßt sich mit
der erfindungsgemäßen Vorgehensweise eine stille Gasentladungslampe herstellen,
bei der durch die Feineinstellung der jeweiligen Leistung der einzelnen Elektroden
gruppen neben der Gesamthelligkeit auch die Farbtemperatur justierbar ist. Im Prin
zip gilt dieses Argument natürlich neben Weißlicht auch für andere Töne, jedoch ist
die gewerbliche Bedeutung von Weißlicht verschiedener Farbtemperatur am größten.
Dabei lassen sich neben der Einstellung auf Seiten des Anwenders aber auch andere
Vorteile erzielen: Beispielsweise können standardisierte Lampen mit verschiedenen
Vorschaltgeräten bestückt werden, um damit je nach Anwendungsfall unterschiedli
che Farbtemperaturen zu erzeugen. Dabei könnte auf die Einstellbarkeit seitens des
Anwenders verzichtet werden, beispielsweise weil ohnehin nur eine kleinere Zahl
verschiedener Normfarbtemperaturen von Interesse ist. Auch kann ein Vorschaltgerät
mit Umschaltmöglichkeit zwischen verschiedenen, fest vorgegebenen Farbtempera
turen vorgesehen sein.
Zum anderen kann es aber auch interessant sein, mit einer erfindungsgemäßen Gas
entladungslampe ein größeres Farbspektrum oder ein möglichst vollständiges Farb
spektrum erzeugen zu können. Dies gilt insbesondere für eine bevorzugte Anwen
dung der erfindungsgemäßen Lampen als Bildelemente einer größeren Bildanzeige
einrichtung. Dabei besteht diese Bildanzeigeeinrichtung aus einer Vielzahl planar
nebeneinander angeordneter Gasentladungslampen, die also jeweils Vollfarbpixel
bilden. Die Bildinformation kann dabei durch die Steuerung der Helligkeit der ein
zelnen Pixel, also Lampen, erzeugt werden, wobei die Gesamtbildanzeigeeinrichtung
entsprechend der durch die einzelnen Pixel darstellbaren Farben als Farbanzeige ar
beiten kann. Im Vergleich zu einer konventionellen Farbbildröhre entspricht dabei
die einzelne Lampe einem Satz benachbarter Primärfarbpixel (gewöhnlich drei). Es
ist jedoch auch möglich, bei der Bildanzeigeeinrichtung die erfindungsgemäßen Gas
entladungslampen lediglich für die Erzeugung der notwendigen Farben zu verwenden
und die eigentliche figürliche Bildinformation davon unabhängig darzustellen, etwa
durch ein vorgeschaltetes LCD-Display oder anderweitiges Helligkeitsfilter.
Zu Einzelheiten einer solchen Bildanzeigeeinrichtung wird im übrigen verwiesen auf
die Ausführungsbeispiele und eine Parallelanmeldung der selben Anmelderin vom
gleichen Anmeldetag mit dem Titel "Bildanzeigeeinrichtung aus einer Vielzahl stiller
Gasentladungslampen", deren Offenbarungsgehalt hiermit in Bezug genommen ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in den Figuren dargestellt sind. In der vorstehenden wie in der nachfolgenden
Beschreibung sind die offenbarten Merkmale sowohl im Hinblick auf die Vorrich
tungskategorie als auch im Hinblick auf die Verfahrenskategorie zu verstehen.
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau einer Lichtabstrahlungsfläche einer stillen Ga
sentladungslampe mit zwei, jeweils Primärfarben entsprechenden Leuchstoffteilflä
chen;
Fig. 2 illustriert schematisch eine geeignete Elektrodenstruktur dazu;
Fig. 3 illustriert den Aufbau einer Variante zu Fig. 1, nämlich die Verschachtelung
von drei, jeweils Primärfarben entsprechenden Leuchtstoffteilflächen;
Fig. 4 illustriert schematisch eine aus stillen Gasentladungslampen gemäß den Fig. 1-3
aufzubauende erfindungsgemäße Bildanzeigeeinrichtung.
Fig. 1 zeigt schematisch den Flächenaufbau einer Lichtabstrahlungsfläche 1 einer
stillen Gasentladungslampe. Die Lichtabstrahlungsfläche 1 entspricht dabei im we
sentlichen der lichtdurchlässigen Deckenplatte eines mit Ausnahme der im folgenden
erläuterten Einzelheiten konventionellen stillen Flachstrahlers. Man erkennt, daß die
Lichtabstrahlungsfläche 1 in Schachbrettmusterform in zwei Leucht
stoffteilflächen 2 und 3 aufgeteilt ist. Die Leuchtstoffteilflächen 2 und 3 verstehen sich dabei als
Summe der jeweiligen hellen und dunklen Quadrate, jede Leuchtstoffteilfläche 2 und
3 bildet also die Hälfte der Lichtabstrahlungfläche und ist bei alleiniger Anregung
bereits in der Lage, die Lichtabstrahlungsfläche 1 im wesentlichen vollständig auszu
leuchten. Durch die relativ feine schachbrettmusterartige Verschachtelung zwischen
den Leuchtstoffteilflächen 2 und 3 ist dabei in einem gewissen Beobachtungsabstand
mit dem Auge nicht mehr aufzulösen, welche der Leuchtstoffteilflächen 2 oder 3 zur
Lichtemission angeregt wird. Das gilt natürlich nicht für die unterschiedlichen Far
ben, die durch die Leuchtstoffe bzw. Leuchtstoffmischungen der Leuchtstoffteilflä
chen 2 und 3 gegeben sind. Bei diesem Beispiel soll die Leuchtstoffteilfläche 2 einen
blauen Farbton und die Leuchtstoffteilfläche einen gelben Farbton abstrahlen. Damit
sind also neben den Farbtönen Gelb und Blau auch Farbtöne in einem kontinuierlichen
Grünspektrum darzustellen, das sich durch Mischung der beiden Primärfarben
ergibt.
Die Homogenität kann weiter verstärkt werden, indem zusätzlich ein zur Homogeni
sierung der Leuchtdichteverteilung bei Bildschirmhinterleuchtungen an sich bekann
tes Diffusorelement vor die Entladungslampe geschaltet wird, beispielsweise eine
Prismenfolie oder eine Mattscheibe.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel für eine zu Fig. 1 passende Elektrodenstruktur. Die beiden
mittleren horizontalen Striche 4 entsprechen dabei zwei Anoden, die gewissermaßen
um diese Anoden 4 rechteckig mäandrierenden Elektrodenstreifen 5 und 6 sind von
einander getrennt betreibbare Kathoden mit jeweiligen Vorsprüngen 7 zur Lokalisie
rung von Einzelentladungsstrukturen 8. Die Kathode 5 ist gestrichelt ausgeführt, um
sie von der Kathode 6 unterscheidbar zu machen, tatsächlich ist sie natürlich eine
durchgehende Bahn.
Durch die getrennte Betreibbarkeit der Kathoden 5 und 6 ergeben sich zwei Elektro
dengruppen 4, 5 und 4, 6 (mit gemeinsamen Anoden), denen die jeweils als Dreiecke
schematisch eingezeichneten Entladungsstrukturen zugeordnet sind. In der Abbil
dung wird also von einem gleichzeitigen Betrieb beider Elektrodengruppen ausge
gangen.
Es versteht sich von selbst, daß die Elektrodenstreifen 4, 5, 6 an den Kreuzungspunk
ten und in den Bereichen, in denen sie relativ eng benachbart laufen, gegeneinander
isoliert sein müssen. Dazu kann insbesondere in den benachbarten Bereichen ein ent
sprechender Sicherheitsabstand zwischen den Kathodenstreifen 5 und 6 vorgesehen
sein, der in Fig. 2 zeichnerisch nicht dargestellt ist.
Es versteht sich außerdem von selbst, daß die zwischen den Kathoden 5 und 6 und den Anoden
4 jeweils eingeschlossenen Quadrate, in denen die einzelnen Entladungsstrukturen 8
liegen, in der Lampe direkt unter den Einzelquadraten der Leuchtstoffteilflächen 2
und 3 angeordnet sind. Dadurch sind die Elektrodengruppen 4, 5 bzw. 4, 6 jeweils
einer der beiden Leuchtstoffteilflächen 2 und 3 zugeordnet. Je nach Ausdehnung der
einzelnen Quadrate und abhängig vom Abstand zwischen den Entladungsstrukturen 8
und den Leuchtstoffteilflächen (im Sinn der Figuren senkrecht auf der Zeichenebene)
kommt es im Betrieb einer der beiden Elektrodengruppen 4, 5 bzw. 4, 6 natürlich auch
zu einer gewissen Anregung der ihr nicht eigentlich zugeordneten anderen Leucht
stoffteilfläche. Dies beeinträchtigt die Reinheit der Primärfarben bei Betrieb nur einer
der beiden Elektrodengruppen 4, 5 und 4, 6 geringfügig, ändert jedoch an dem
Grundprinzip der Darstellbarkeit aller Mischfarben zwischen den darstellbaren Pri
märfarben im Grundsatz nichts.
Fig. 3 zeigt eine Variante zu dem Muster aus Fig. 1, die für drei Primärfarben ausge
legt ist. Die Leuchtstoffteilflächen sind mit 9, 10 und 11 bezeichnet und entsprechen
bei dieser Variante den Primärfarben Blau bei 9, Grün bei 10 und Rot bei 11. Damit
ist eine entsprechend aufgebaute Gasentladungslampe im Prinzip in der Lage, ein
volles Farbspektrum anzuzeigen. Im übrigen gelten die Ausführungen zu Fig. 1. Die
für die Variante in Fig. 3 notwendige Elektrodenstruktur ist naturgemäß etwas kom
plexer als die in Fig. 2 dargestellte und wird hier nicht im einzelnen erläutert, weil
sich daraus nichts grundsätzlich Neues ergibt.
Fig. 4 zeigt schematisch eine großformatige Bildanzeigeeinrichtung 12 mit einem
Gestell 13, das eine großformatige rechteckige Flachbildschirmwand 14 aufgerichtet
und über den Erdboden erhoben trägt. Eine solche Bildanzeigeeinrichtung 12 könnte
beispielsweise in einem großen Sportstadion als Informationsfläche Verwendung
finden oder auch als Werbetafel beispielsweise an Hauswänden montiert sein, dann
natürlich ohne das hier gezeichnete Gestell 13.
Die Flachbildschirmwand 14 besteht im wesentlichen aus einer großen Zahl von planar
nebeneinander montierten einzelnen Gasentladungslampen 15, die entsprechend den
Fig. 1 und 2 oder entsprechend Fig. 3 aufgebaut sind. Dadurch bilden sie Vollfarbpi
xel für eine Farbdarstellung mit zwei bzw. drei Primärfarben. Die grafische Bildin
formation (also Hell-/Dunkelinfonnation) hat dabei eine der Größe der einzelnen
Gasentladungslampen 15 entsprechende Ortsauflösung. Die Flachbildschirmwand 14
sollte also so ausgelegt sein, daß der Betrachter bei einem anzunehmenden Beobachtungsabstand
insgesamt ein Bild erkennen kann und vorzugsweise eine einzelne
Lampe nicht mehr für sich wahrnimmt.
Im übrigen gilt die bereits in der Beschreibungseinleitung erwähnte Anmerkung, daß
durch Unterteilung der einzelnen Lampen auch eine höhere örtliche Auflösung der
grafischen Darstellung und, der Farbdarstellung erreicht werden kann als der einzel
nen Lampengröße entsprechend. Dies ist im wesentlichen eine ökonomische Frage,
nämlich danach, ob ein Satz kleinerer Lampen oder eine dem Format des ganzen Sat
zes entsprechende, jedoch unterteilte, größere Lampe preisgünstiger herzustellen ist.
Ein wesentlicher Vorteil der Verwendung von stillen Entladungslampen für Bildan
zeigeeinrichtungen 12 wie in Fig. 4 besteht darin, daß sich mit den stillen Entla
dungslampen bei einem vertretbaren Stromverbrauch eine sehr hohe Leuchtdichte
erzielen läßt. Außerdem sind stille Entladungslampen außerordentlich schaltfest, d. h.
für zeitlich veränderliche Daueranwendungen gut geeignet. Sie zeigen zudem prak
tisch kein Anlaufverhalten bzw. keine Temperaturabhängigkeit der Leuchtleistung.
Diese Vorteile sind für Anwendungen solcher Bildanzeigeeinrichtungen in Sportsta
dien, bei Konzertübertragungen, in der Werbung, bei Verkehrsleitsystemen und bei
allen anderen Anwendungen, bei denen es auf die großformatige Bilddarstellung an
kommt, besonders geeignet.
Claims (8)
1. Gasentladungslampe (15) mit einem mit einer Gasfüllung gefüllten Entla
dungsgefäß mit einer Vielzahl von in getrennt betreibbare Gruppen (4, 5; 4, 6)
aufgeteilten Elektroden (4, 5, 6), einer dielektrischen Schicht zwischen zumin
dest einem Anodenteil (4) der Elektroden und der Gasfüllung, und einer
Leuchtstoffschicht (2, 3, 9, 10, 11),
wobei die Leuchtstoffschicht (2, 3, 9, 10, 11) den Elektrodengruppen (4, 5; 4, 6) zugeordnete Leuchtstoffteilflächen (2, 3, 9, 10, 11) zumindest zweier jeweiliger Leuchtstofffarben aufweist,
die Elektrodengruppen (4, 5; 4, 6) und die Leuchstoffteilflächen (2, 3, 9, 10, 11) jeweils untereinander flächig so verschachtelt sind, daß sich die Lichtabstrah lungsfläche (1) der Gasentladungslampe (15) im wesentlichen mit jeder Elek trodengruppe (4, 5; 4, 6) für sich erleuchten läßt,
und die Gasentladungslampe (15) dazu ausgelegt ist, daß durch Steuerung eines gleichzeitigen Betriebs der Elektrodengruppen (4, 5; 4, 6) eine Steuerung der Farbe der Lichtemission möglich ist.
wobei die Leuchtstoffschicht (2, 3, 9, 10, 11) den Elektrodengruppen (4, 5; 4, 6) zugeordnete Leuchtstoffteilflächen (2, 3, 9, 10, 11) zumindest zweier jeweiliger Leuchtstofffarben aufweist,
die Elektrodengruppen (4, 5; 4, 6) und die Leuchstoffteilflächen (2, 3, 9, 10, 11) jeweils untereinander flächig so verschachtelt sind, daß sich die Lichtabstrah lungsfläche (1) der Gasentladungslampe (15) im wesentlichen mit jeder Elek trodengruppe (4, 5; 4, 6) für sich erleuchten läßt,
und die Gasentladungslampe (15) dazu ausgelegt ist, daß durch Steuerung eines gleichzeitigen Betriebs der Elektrodengruppen (4, 5; 4, 6) eine Steuerung der Farbe der Lichtemission möglich ist.
2. Gasentladungslampe (15) nach Anspruch 1, bei der drei Elektrodengruppen
und dazu zugeordnete drei Leuchtstoffteilflächen (9, 10, 11) mit jeweils einer
Leuchtstoffprimärfarbe vorgesehen sind.
3. Gasentladungslampe nach einem der vorstehenden Ansprüche, die zur Erzeu
gung von Weißlicht einstellbarer Farbtemperatur ausgelegt ist.
4. Gasentladungslampe (15) nach einem der vorstehenden Ansprüche als Flach
strahler.
5. Bildanzeigeeinrichtung (12) mit einer Vielzahl planar nebeneinander zu einer
Fläche angeordneter Gasentladungslampen (15) nach einem der Anspruche 1,
2, 4, bei der jede Gasentladungslampe (15) einem Vollfarbpixel entspricht.
6. Verfahren zum Betreiben einer Gasentladungslampe (15) nach einem der An
sprüche 1-4, bei dem die Elektrodengruppen (4, 5; 4, 6) gleichzeitig mit jeweils
gesteuerter Leistung betrieben werden und in dieser Weise die Relativverhält
nisse der abgestrahlten Lichtfarben der Leuchtstoffe (2, 3, 9, 10, 11) gesteuert
werden.
7. Verfahren zum Beleuchten mit einem Betriebsverfahren nach Anspruch 10, bei
dem die Farbtemperatur einer Weißlichtbeleuchtung eingestellt wird durch
Steuern der Relativverhältnisse der abgestrahlten Lichtfarben.
8. Verfahren zum Anzeigen eines Bildes mit einer Bildanzeigeeinrichtung (12)
nach Anspruch 5, bei dem durch Steuerung der Farbabstrahlung der einzelnen
Gasentladungslampen (15) ein farbiges Bild aus einer Vielzahl von Farbpixeln
aufgebaut wird.
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