DE19817479A1 - Gasentladungslampe mit getrennt betreibbaren Elektrodengruppen - Google Patents
Gasentladungslampe mit getrennt betreibbaren ElektrodengruppenInfo
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Description
Diese Erfindung bezieht sich auf Gasentladungslampen. Dabei betrifft sie
das Spezialgebiet der Gasentladungslampen für dielektrisch behinderte
Entladungen, d. h. also Gasentladungslampen, bei denen die Elektroden,
zumindest jedoch die Anoden, mit einer dielektrischen Schicht von der Gas
füllung für die Entladung getrennt sind.
Solche Gasentladungslampen für dielektrisch behinderte Entladungen sind
in jüngster Vergangenheit Gegenstand verstärkter Aufmerksamkeit gewor
den, weil sie verschiedene technische Eigenschaften zeigen können, die sie
vor allem als Flachstrahler zur Hinterleuchtung von Flüssigkristallbild
schirmen geeignet erscheinen lassen. Die vorliegende Erfindung bezieht sich
jedoch nicht primär auf dieses Anwendungsgebiet und ist auch nicht auf
Flachstrahler eingeschränkt.
In den allermeisten Fällen verfügen Gasentladungslampen für dielektrisch
behinderte Entladungen über Elektrodenanordnungen mit einer Vielzahl
von Elektroden zur Erzeugung einer Vielzahl räumlich verteilter Teilentla
dungen. Bei Flachstrahlern wird auf diese Art beispielsweise eine möglichst
gleichmäßige Hinterleuchtung einer ausgedehnten Fläche erzeugt.
Dieser Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, Gasentladungs
lampen für dielektrisch behinderte Entladungen im Hinblick auf erweiterte
Anwendungs- und Gebrauchsmöglichkeiten weiterzuentwickeln.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Gasentladungs
lampe mit einem mit einer Gasfüllung gefüllten Entladungsgefäß mit einer
Vielzahl von Elektroden und mit einer dielektrischen Schicht zwischen zu
mindest einem Anodenteil der Elektroden und der Gasfüllung, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Elektroden in getrennt betreibbare Gruppen zum un
abhängig schaltbaren Betrieb aufgeteilt sind.
Sie bezieht sich ferner auf eine Verkehrsampel nach Anspruch 8, eine Anzei
geeinrichtung oder Signallampe nach Anspruch 9 sowie eine Innenraum
leuchte nach Anspruch 10.
Die Grundidee der Erfindung geht also dahin, bei einer Vielzahl von Elek
troden in einer Gasentladungslampe für dielektrisch behinderte Entladun
gen die Elektroden in elektrisch getrennt betreibbare Gruppen aufzuteilen,
also einen Teil der Anoden und/oder einen Teil der Kathoden separat elek
trisch ansteuerbar zu machen und gleichfalls den anderen oder einen weite
ren Teil der Kathoden und/oder Anoden in gleicher Weise, aber von dem
ersten Teil unabhängig, elektrisch ansteuerbar zu machen. Dabei entstehen
Elektrodengruppen für einen unabhängig schaltbaren Betrieb, wobei Katho
den und Anoden in einer Gruppe einander hinsichtlich der räumlichen An
ordnung zugeordnet sind, so daß sie zwischen sich Entladungen aufbauen
können. Dabei kann sich die Aufteilung in Gruppen aus der elektrischen
Trennung von Kathoden oder Anoden oder aus einem Zusammenwirken
einer elektrischen Trennung der Kathoden und einer der Anoden ergeben.
Hier und im Folgenden sind die Begriffe Anode und Kathode im übrigen
nicht als auf einen unipolaren Betrieb einschränkend zu verstehen. Im Fall
eines bipolaren Betriebs der Elektroden besteht insoweit kein Unterschied
zwischen Anoden und Kathoden, so daß jeweilige Aussagen für Anoden
oder Kathoden im bipolaren Fall für beide "Elektrodensorten" gelten.
Die Erfindung bezieht sich dabei bevorzugt auf sogenannte Flachstrahler.
Dabei wird ein Entladungsvolumen gebildet aus nicht unbedingt ebenen im
Sinne von geraden, jedoch flächigen und weitgehend ebenen Platten, etwa
aus Glas, wobei die Elektrodenstrukturen auf einer oder beiden Glasplatten
hergestellt sind. Durch die Elektrodenverteilung auf eine große Fläche und
eventuell durch Einsatz zusätzlicher Diffusorschichten lassen sich großflä
chige flache Lampen mit sehr gleichmäßiger Lichtverteilung realisieren. Eine
flächige Lichterzeugung ist in vielen Anwendungsfällen ein wesentlicher
Gesichtspunkt. Dabei kann es darum gehen, eine Fläche bestimmter Aus
dehnung zu hinterleuchten oder eine bestimmte Lichtleistung auf eine Flä
che zu verteilen, um die Blendwirkung zu verringern. Eine flächige Gestal
tung kann auch aus ästhetisch-gestalterischen Gründen oder zur Verringe
rung der Schattenbildung von Bedeutung sein.
Gerade bei solchen Flachstrahleranwendungen kann die Erfindung von we
sentlichem Vorteil sein, und zwar insbesondere dann, wenn gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform die unabhängig zu betreibenden Gruppen
verschiedenen Leuchtflächen entsprechen. Dann sind folglich die Leuchtflä
chen unabhängig voneinander zu betreiben, wobei die Leuchtflächen den
noch zur gleichen Gasentladungslampe, also insbesondere zum gleichen
Entladungsgefäß gehören. Beispiele sind Werbetafeln, bei denen verschiede
ne grafische Elemente unabhängig voneinander betrieben werden, z. B. teil
weise blinken und teilweise dauernd leuchten.
Ein weiteres Beispiel sind Signallampen, deren unterschiedliche grafische
Elemente den elektrisch getrennten Gruppen entsprechen. Dabei kann die
Steigerung der Auffälligkeit eine Rolle spielen wie auch bei den bereits er
wähnten Werbeflächen. Es kann aber auch um die Symbolisierung bestimm
ter Bedeutungsinhalte gehen, etwa durch aufeinander abfolgende Aktivie
rung verschiedener Leuchtflächen, die eine fortlaufende Pfeilbewegung
symbolisieren oder dgl. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Verwen
dung verschiedener, alternativ wählbarer Leuchtflächen mit unterschiedli
chem Bedeutungsinhalt zur Anpassung der Bedeutung ein und derselben
Signallampe an verschiedene Situationen.
Im Zusammenhang mit Anzeigeeinrichtungen, auch im Werbebereich, oder
Signaleinrichtungen ist es weiterhin bevorzugt, die Elektrodengeometrie
angepaßt auf die jeweils von einer Elektrodengruppe zu hinterleuchtende
Flächenform abzustimmen. Danach "füllt" dann die entsprechende Elektro
dengruppe im wesentlichen die betreffende Leuchtfläche, geht aber nicht
weit darüber hinaus in Bereiche, deren Hinterleuchtung gar nicht erforder
lich ist. Zu diesem Gesichtspunkt wird ergänzend verwiesen auf die Euro
päische Patentanmeldung 97 122 799.6 derselben Anmelderin mit dem Titel
"Flachstrahler mit örtlich modulierter Flächenleuchtdichte".
Bevorzugte Formen für eine dergestalt abgestimmte Elektrodengeometrie
sind vor allem bei technischen Anzeigeeinrichtungen kreis-, kreissegment-,
kreisring- oder kreisringsegmentförmige Flächen. Sie treten bei vielen Ana
loganzeigen auf. Verwiesen wird hierzu auch auf das zweite Ausführungs
beispiel.
Es ist im Rahmen der Erfindung durchaus nicht notwendig, die elektrisch
getrennt betreibbaren Elektrodengruppen auch örtlich getrennten Leuchtflä
chen entsprechen zu lassen. So kann es erfindungsgemäß auch vorteilhaft
sein, innerhalb ein und derselben Leuchtfläche zwei oder mehrere elektrisch
getrennt betreibbare Elektrodengruppen miteinander so zu verschachteln,
daß jede der Elektrodengruppen eine weitgehend gleichmäßige Hinterleuch
tung der Leuchtfläche bewirken kann. Dadurch kann z. B. eine ähnliche
Funktion wie eine Dimmfunktion (auch ergänzend zu einer solchen) reali
siert werden, indem durch Betrieb einzelner Elektrodengruppen unter
schiedlicher Leistung oder bestimmter Kombinationen von Elektrodengrup
pen dieselbe Leuchtfläche mit unterschiedlichen Leuchtdichten erscheint.
Insbesondere ist in dieser Weise eine (diskrete) Helligkeitsabstufung ohne
den schaltungstechnischen Aufwand einer Dimmfunktion möglich. Eine
Trennung der Elektrodengruppen und eine entsprechende Schalteinrichtung
zur wahlweisen Versorgung einzelner oder mehrerer der Gruppen reicht
aus, wobei das elektronische Vorschaltgerät keine regelbare Leistung auf
weisen muß. Es kann aber auch sinnvoll sein, diese Technik zu kombinieren
mit einer Dimmfunktion. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß beim Ab
dimmen, also beim Herunterregulieren der Leistung eines elektronischen
Vorschaltgeräts, im Bereich im Vergleich zur Nennleistung sehr niedriger
Leistungen Schwierigkeiten auftreten können. Insoweit kann mit der oben
beschriebenen getrennten Schaltbarkeit einzelner Elektrodengruppen und
einer zusätzlichen Dimmfunktion, die jedoch nur einen Leistungsbereich in
der Umgebung der jeweiligen Nennleistung einer Elektrodengruppe über
deckt, eine sinnvolle Kombination gefunden werden, die durch Wegschalten
von Gruppen auch weit heruntergedimmt werden kann.
Natürlich kann es auch Fälle geben, bei denen weder eine gleichmäßige
Hinterleuchtung derselben Leuchtfläche durch unterschiedliche getrennte
Elektrodengruppen noch wirklich getrennte Leuchtflächen getrennter Elek
trodengruppen vorliegen, die dennoch zur Erfindung zählen.
Eine weitere mögliche Anwendung bei örtlich getrennten Elektrodengrup
pen liegt darin, durch spezielle optische Folien oder ähnliche Einrichtungen
den getrennten Leuchtflächen der Elektrodengruppen unterschiedliche Ab
strahlungsrichtungen oder zumindest Richtungsschwerpunkte zu geben, so
daß insgesamt durch Umschalten des Betriebs zwischen den Elektroden
gruppen die Abstrahlungseigenschaften der Lampe auch in der Richtung
verändert werden können.
Die Erfindung betrifft auch bestimmte besonders interessante exemplarische
Anwendungsfälle. Zunächst betrifft die Erfindung eine Verkehrsampel, bei
der die elektrisch getrennt betreibbaren Gruppen jeweils einer der Signalflä
chen entsprechen, die gesamte Verkehrsampel jedoch nur eine einheitliche
Gasentladungslampe enthält. Dabei können durch unterschiedliche Leucht
stoffe die entsprechenden Farben der Signalflächen innerhalb derselben Ga
sentladungslampe realisiert werden. Zu bevorzugten Leuchtstoffen für diese
Anwendung und für andere Anwendungen im Bereich der Signallampen
wird verwiesen auf die europäische Anmeldung "Signallampe und Leucht
stoffe dazu" derselben Anmelderin mit dem Aktenzeichen 97122800.2 Zu
der Bauform der Ampellampe wird ergänzend verwiesen auf die europäi
sche Anmeldung "Flache Signallampe mit dielektrisch behinderter Entla
dung" derselben Anmelderin mit dem Aktenzeichen 97122798.8.
Weiterhin richtet sich die Erfindung spezifisch auf Signallampen in Fahr
zeugen, Schiffen oder Flugzeugen und auf Anzeigeeinrichtungen darin. Es
wird verwiesen auf das erste Ausführungsbeispiel. Denkbar sind aber auch
z. B. Kraftfahrzeugrückleuchten, Warnleuchten in Bedienungsfeldern und
dgl.
Schließlich betrifft die Erfindung auch eine Innenraumleuchte, bei der die
Vorteile der Erfindung einerseits aus ästhetischen Gründen oder anderer
seits zur Regulierung der Leuchtdichte Verwendung finden können.
Die Erfindung wird nun veranschaulicht anhand zweier konkreter Ausfüh
rungsbeispiele, die in den Figuren schematisch dargestellt sind. Dabei offen
barte Einzelmerkmale können auch in anderen als den dargestellten Kombi
nationen erfindungswesentlich sein.
Im einzelnen zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Flachstrahler für ein Kfz-"Armaturenbrett"
zur Hinterleuchtung eines Kombinationsinstruments für die Anzeige der
Geschwindigkeit, der Motordrehzahl, der Kühlwassertemperatur und des
Tankinhalts;
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Gasentladungslampe mit drei Leuchtflächen;
Fig. 3 die Elektrodenstruktur der Gasentladungslampe aus Fig. 2;
Fig. 4 eine zweite erfindungsgemäße Gasentladungslampe mit drei
Leuchtflächen, jedoch in anderer geometrischer Anordnung als in Fig. 2;
Fig. 5 die Elektrodenstruktur zu der Gasentladungslampe aus Fig. 4.
Dargestellt ist in Fig. 1 zunächst der Außenrand eines mit 1 bezeichneten
Entladungsvolumens, das von zwei flach in der Zeichenebene liegenden
Glasplatten und einer entlang dem eingezeichneten Rand verlaufenden
Dichtung eingeschlossen ist. Im unteren Bereich der Figur ragen die
Glasplatten mit einem mit 3 bezeichneten Ansatz über das Entladungsvolu
men 1 hinaus. Am rechten Rand ist der für die Evakuierung und Füllung
verwendete Pumpstutzen (in geschlossenem Zustand) eingezeichnet. Sum
marisch mit 2 bezeichnet sind die auf eine der Platten aufgedruckten Elek
troden, wobei Kathoden und Anoden jeweils abwechselnd verlaufen, in der
Figur jedoch nicht näher differenziert sind, weil sie keine qualitativen Unter
schiede aufweisen und im bipolaren Betrieb die Rollen nicht mehr getrennt
sind. Mit dem größten Teil ihrer Länge liegen die Elektroden 2 in dem Ent
ladungsvolumen 1 und sind an ihrem außerhalb des Entladungsvolumens 1
befindlichen Teil im Bereich des Ansatzes 3 an die Versorgungsschaltung
und Kfz-Elektrik angeschlossen.
Die Elektroden 2 liegen in drei räumlich getrennten Gruppen 2a, 2b und 2c
vor, die jeweils bestimmten Anzeigeeinheiten bzw. -inhalten entsprechen.
Konkret entspricht die linke Gruppe 2a einem Analoginstrument zur Ge
schwindigkeitsanzeige und führt, von ihrem zu dem Ansatz 3 führenden
geraden Abschnitt abgesehen, das Kreisringsegment dieses Analoginstru
ments nach. Entsprechendes gilt für die einem Motordrehzahlmesser ent
sprechende Gruppe 2b. Im Fall der Gruppe 2c sind zwei Instrumente zu
sammengeschlossen, und zwar eine Tankinhaltsanzeige und ein Kühlwas
serthermometer.
Sinn dieser Auftrennung ist im vorliegenden Fall, das je nach Betriebszu
stand des Kraftfahrzeugs nur die tatsächlich für den Fahrer notwendigen
Informationen in das Armaturenbrett eingeblendet werden können. Das ist
in jedem Fall die Geschwindigkeitsanzeige 2a. Bei Erreichen der Drehzahl
grenze des Motors oder auf Wunsch des Fahrers wird die Anzeige 2b hinzu
gefügt. Analog kann bei fast leerem Kraftstofftank oder bei noch niedriger
oder überhöhter Kühlwassertemperatur des Motors sowie natürlich auf
Wunsch des Fahrers die dritte Einheit 2c zur Hinterleuchtung der verblei
benden beiden Instrumente zugeschaltet werden. In genau analoger Weise
werden auch einzelne Kontroll- und Warnfelder in der dargestellten Anzei
geeinrichtung bei Bedarf eingeschaltet. Die entsprechenden Elektrodenstruk
turen bilden jeweils weitere Gruppen, sind jedoch der Übersichtlichkeit hal
ber in der Figur nicht mehr dargestellt. Zu denken ist an die üblichen
Warnhinweise, etwa an "Handbremse angezogen", "Fernlicht eingeschaltet"
usw.
Die Elektroden 2 sind nach dem Siebdruckverfahren auf eine der beiden
Glasplatten aufgedruckt. Sie sind mit einer Glasbarriere als Dielektrikum
beschichtet. Der Abstand zwischen den beiden Glasplatten beträgt etwa 7
mm, wobei sie als Dichtung über einen den Außenrand des Entladungsvo
lumens 1 bildenden Glasrahmen mit Glaslot verbunden sind. Das so dicht
eingeschlossene Entladungsvolumen enthält als Entladungsfüllung eine Xe-Füllung
bei etwa 100 mbar.
Es ist ferner möglich, das Entladungsvolumen bei Atmosphärendruck, also
etwa bei 1 bar, zu füllen. Dann ist ein Xe-Partialdruck im Bereich von 100
mbar bevorzugt. Die Differenz zwischen diesem Partialdruck und dem At
mosphärendruck der Füllung kann aus einem anderen Edelgas bestehen,
etwa Ne. Durch eine solche unterdruckfreie Befüllung wird die mechanische
Beanspruchung des Lampengefäßes verringert.
Weitere Einzelheiten zu der Technik von Xe-Excimer-Entladungslampen
und zu der hier gewählten gepulsten Betriebsweise (im vorliegenden Fall
bipolar) sind folgenden Anmeldungen zu entnehmen, deren Offenbarungs
gehalt hier in Bezug genommen ist: WO 94/23 442 bzw. DE-P 43 11 197.1
und WO 97/04625 bzw. DE 195 26 211.5.
An dem vorstehenden Ausführungsbeispiel wird deutlich, daß sich die Er
findung im Gegensatz zum konventionellen Einsatz gebogener Leucht
stofflampen oder mehrerer Glühlampen durch einen technisch einfachen
und rationell herstellbaren Aufbau und eine genau an das Design der An
zeigeeinrichtung angepaßte Verteilung der Flächenleuchtdichte auszeichnet.
Damit werden die Energieausnutzung und die Ergonomie verbessert. Dar
über hinaus sind Flachstrahler mit dielektrisch behinderter Entladung auch
besonders vorteilhaft, weil sie eine hohe Schaltfestigkeit und Vibrati
onsunempfindlichkeit aufweisen und in ihrer Lebensdauer im Grunde nur
durch die Stabilität der verwendeten Leuchtstoffe ("Maintenance") begrenzt
sind. Diese Vorteile sind vor allem bei motorisierten Verkehrsmitteln wich
tig, bei denen der Aufwand zur Reparatur oder zum Austausch hoch ist und
ein Ausfall einer Anzeigeeinrichtung bzw. ihre Beleuchtung aus Sicherheits
gründen besonders ungünstig ist. Von Vorteil sein kann auch die Geometrie
der Flachstrahler, die, wie in diesem Ausführungsbeispiel deutlich, in Form
und Größe besonders gut an den Ort der Verwendung bzw. des Einbaus
angepaßt werden können. Dabei erlaubt die vorliegende Erfindung dennoch
die Verwendung einfacher Flachstrahler-Gehäuseformen, im vorliegenden
Beispiel die Außenform des Entladungsvolumens 1 einschließlich des An
satzes 3 anstelle der komplizierten Kreisringsegmente mit Anschlußstücken.
Auch ist die Flachheit bei den begrenzten Raumverhältnissen in einem Ar
maturenbrett, Cockpit usw. von Vorteil. Gleiches gilt für das geringe Ge
wicht.
Im Zusammenhang mit der bereits erwähnten unterdruckfreien Befüllung
des Entladungsvolumens sind wesentlich geringere Wandstärken möglich,
und es können auch Stützstellen oder auch andere Stabilisierungsmaßnah
men weggelassen werden, die bei Unterdruckfüllungen eine Implosion ver
meiden helfen. Dadurch kann der Flachstrahler wesentlich leichter werden
und ist damit besonders gut für die oben genannten Anwendungen geeig
net.
Schließlich kommt als wesentlicher Vorteil die erfindungsgemäße unabhän
gige Schaltbarkeit der einzelnen "Bedeutungssegmente" des Kombinati
onsinstruments hinzu.
Das zweite und das dritte Ausführungsbeispiel zeigen Anwendungen im
Innenbeleuchtungsbereich. Fig. 2 zeigt eine Innenraumleuchte bestehend
aus einer Lampe mit drei Leuchtflächen 14a, 14b, 14c, die die Innenfläche
eines Rahmens 11 ausfüllen. Fig. 3 zeigt die zugehörige Elektrodenstruk
tur. Die Gesamtheit der Elektroden besteht aus einer kammartigen Anoden
struktur 15 und jeweils drei kammartigen Kathodengruppen 12a, 12b, 12c.
Die Kathodengruppen und die Anoden der kammartigen Struktur 15 sind
miteinander dergestalt verschachtelt, daß zwischen benachbarten Kathoden
jeweils Paare von Anodenstreifen liegen. Außerdem liegen an den beiden
äußersten Enden jeweils einzelne Anodenstreifen.
Die hier gewählte Elektrodengeometrie ist auf eine unipolare Spannung zur
Leistungspulseinkopplung ausgerichtet. Dabei tragen die Kathodenstreifen
zu den Seiten der jeweils benachbarten Anodenstreifen gerichtete nasenarti
ge Vorsprünge zur örtlichen Festlegung einzelner Teilentladungen, wie sie
in der DE 196 36 965.7 näher beschrieben sind.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird insbesondere deutlich, daß eine erfin
dungsgemäße Unterteilung der Elektroden in getrennt betreibbare Gruppen
nicht durch einen gruppenweise getrennten elektrischen Anschluß beider
"Elektrodensorten" gegeben sein muß. Vielmehr kann im vorliegenden Fall
die gesamte Zahl der Anoden 15 gemeinsam angeschlossen werden und auf
ein konstantes Bezugspotential gelegt werden. Durch Beaufschlagung der
einzelnen Kathodengruppen 12a, 12b, 12c mit den bereits erwähnten
Wirkleistungseinkopplungspulsen (vgl. den zitierten Stand der Technik)
können dann zwischen der jeweiligen Kathodengruppe und dem entspre
chenden Teil der kammartigen Anodenstruktur 15 Entladungen gezündet
werden.
Die gemeinsamen Anschlüsse der Kathodenstreifen einer Gruppe und der
Anodenstreifen liegen am Ende einer busartigen Struktur außerhalb des
durch den Rahmen 11 begrenzten Entladungsgefäßes. Die Elektrodenstreifen
sind dabei einfach zwischen dem Rahmen 11 und einer nicht dargestellten
Boden- oder Deckplatte des Entladungsgefäßes durchgeführt, und zwar in
der gleichen durch Siebdruck erzeugten Weise wie sie als Elektrodenstreifen
im Inneren des Entladungsgefäßes verlaufen. Hierzu wird ergänzend ver
wiesen auf den Offenbarungsgehalt der deutschen Anmeldungen
"Flachleuchtstofflampe für die Hintergrundbeleuchtung und Flüssigkri
stallanzeige-Vorrichtung mit dieser Flachleuchtstofflampe" mit dem Akten
zeichen 197 11 890.9 derselben Anmelderin und "Flachleuchtstofflampe für
die Hintergrundbeleuchtung und Flüssigkristallanzeige-Vorrichtung mit
dieser Flachleuchtstofflampe" mit dem Aktenzeichen 197 29 181.3 derselben
Anmelderin sowie der Anmeldung "Gasentladungslampe mit dielektrisch
behinderten Elektroden" mit dem Aktenzeichen PCT/DE98/00826 derselben
Anmelderin. Dies gilt im übrigen auch für das vorstehende erste Ausfüh
rungsbeispiel.
Das folgende dritte Ausführungsbeispiel ist in zu den Fig. 2 und 3 ana
loger Weise in den Fig. 4 und 5 dargestellt, wobei mit einem Strich er
gänzte Bezugsziffern die entsprechenden analogen Bestandteile bezeichnen.
Der Unterschied zwischen dem zweiten und dritten Ausführungsbeispiel
liegt dabei lediglich in der anderen Geometrie der Elektroden und der dem
entsprechend unterschiedlichen Geometrie der Leuchtflächen 14a', 14b', 14c'.
Aus Fig. 5 ergibt sich insbesondere auch, daß die busartigen Zusammen
führungen der Kathoden und der Anoden in diesem Fall innerhalb des Ent
ladungsvolumens verlaufen, weil die schräge Anordnung der Elektroden
streifen relativ zu dem größten Teil des Rahmens 11' des Entladungsgefäßes
zusammen mit der Aufteilung der Elektroden in dieser Weise einfacher aus
zuführen ist.
Des weiteren sind bei diesem Ausführungsbeispiel nicht sämtliche Anoden
streifen zu einem gemeinsamen Anschluß zusammengeführt. Vielmehr exi
stieren zwei Anodengruppen 15a' und 15bc', die jeweils der Leuchtfläche
14a' bzw. der Summe der beiden Leuchtflächen 14b' und 14c' zugeordnet
sind. Dementsprechend gibt es bei diesem Ausführungsbeispiel nicht drei
sondern nur zwei Kathodengruppen 12ab' und 12c', die jeweils der Summe
der beiden Leuchtflächen 14a' und 14b' bzw. der Leuchtfläche 14c' zugeord
net sind. Dadurch soll verdeutlicht werden, daß die getrennt betreibbaren
Elektrodengruppen nicht unbedingt in einer Unterteilung einer der beiden
"Elektrodensorten" wiedergespiegelt sein müssen. In diesem Fall ergibt sich
nämlich die Aufteilung in drei Leuchtflächen erst durch das Zusammenspiel
der Anodenunterteilung und der Kathodenunterteilung.
Man kann sich leicht verdeutlichen, daß alle drei Leuchtflächen 14a', 14b',
14c' jeweils isoliert betrieben werden können. Bei diesem Ausführungsbei
spiel besteht jedoch der Nachteil, daß die Leuchtfläche 14a' und die Leucht
fläche 14c' nicht miteinander betrieben werden können, ohne gleichzeitig
auch die Leuchtfläche 14b' zu betreiben. Dies liegt daran, daß der Betrieb
der Leuchtfläche 14a' eine Versorgung der Kathodengruppe 12ab' und der
Anodengruppe 15a' erfordert, während der Betrieb der Leuchtfläche 14c'
eine Versorgung der Kathodengruppe 12c' sowie der Anodengruppe 15bc'
erfordert. Dadurch sind die Anoden und Kathoden der Leuchtfläche 14b'
automatisch mitversorgt.
Das zweite und dritte Ausführungsbeispiel betrifft, wie bereits erwähnt, eine
Innenraumleuchte, die aus Dekorationsgründen in verschiedene Leuchtflä
chen aufgeteilt ist, die unabhängig voneinander geschaltet werden können.
Es wäre jedoch auch denkbar, die im zweiten und dritten Ausführungsbei
spiel dargestellte Gasentladungslampe als jeweils ein geschäftliches Logo
darstellende Werbefläche zu verstehen, wobei die einzelnen Segmente bei
spielsweise alternierend in einen blinkenden Zustand versetzt werden kön
nen, um den Auffälligkeitsgrad der Werbung zu erhöhen.
Claims (10)
1. Gasentladungslampe mit einem mit einer Gasfüllung gefüllten Entla
dungsgefäß mit einer Vielzahl von Elektroden (2, 12, 15, 12', 15') und
mit einer dielektrischen Schicht zwischen zumindest einem Anodenteil
der Elektroden und der Gasfüllung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (2, 12, 15, 12', 15') in ge
trennt betreibbare Gruppen (. . .a, . . .b, . . .c) zum unabhängig schaltbaren
Betrieb aufgeteilt sind.
2. Gasentladungslampe nach Anspruch 1, bei der die Gruppen (. . .a, . . .b,
. . .c) flächig aufgeteilt sind und verschiedenen unabhängig zu betrei
benden Leuchtflächen (14a, 14b, 14c, 14a', 14b', 14c') entsprechen.
3. Gasentladungslampe nach Anspruch 2, mit einer optischen Anzeige
einrichtung oder Signaleinrichtung, bei der die Gruppen (. . .a, . . .b, . . .c)
jeweils zu beleuchtenden Flächenformen der Anzeigeeinrichtung oder
Signaleinrichtung zugeordnet sind.
4. Gasentladungslampe nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der
zumindest ein Teil der Elektroden (2) eine flächig inhomogene Elektro
dengeometrie zur örtlichen Modulation der Flächenleuchtdichte auf
weist.
5. Gasentladungslampe nach Anspruch 3 und 4, bei der die Elektroden
geometrie der zugeordneten Elektrodengruppen (2a, 2b, 2c) auf die je
weilige zu beleuchtende Flächenform abgestimmt ist.
6. Gasentladungslampe nach Anspruch 5 als Flachstrahler zur Hinter
leuchtung von kreis-, kreissegment-, kreisring- oder kreisringsegment
förmigen Analoganzeigen.
7. Gasentladungslampe nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der
Elektroden verschiedener getrennt betreibbarer Elektrodengruppen
miteinander verschachtelt angeordnet sind, um in im wesentlichen dem
gleichen Flächenbereich von einander unabhängig Entladungsstruktu
ren erzeugen zu können, so daß der Flächenbereich wahlweise unter
Verwendung einer der beiden oder beider Elektrodengruppen beleuch
tet werden kann.
8. Ampel mit einer Gasentladungslampe nach Anspruch 6, bei der die
getrennt schaltbaren Elektrodengruppen jeweils den einzelnen Signal
flächen der Ampel zugeordnet sind und die Gasentladungslampe alle
Signalflächen der Ampel enthält.
9. Anzeigeeinrichtung oder Signallampe mit einer Gasentladungslampe
nach einem der Ansprüche 1-6 als Anzeigeeinrichtung in einem Fahr
zeug, Schiff oder Flugzeug.
10. Innenraumleuchte mit einer Gasentladungslampe nach einem der An
sprüche 1-7.
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