DE10063773A1 - Konturmeßeinrichtung und Verfahren zur Messung einer Kontur - Google Patents
Konturmeßeinrichtung und Verfahren zur Messung einer KonturInfo
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Abstract
Eine Konturmeßeinrichtung (12) zur Messung der Kontur einer an einem Walzgerüst (2) angeordneten Walze (4) mit einer Anzahl von Abstandssensoren (20), von denen jeder zur Ermittlung seines jeweiligen Abstands zur Oberfläche (22) der Walze (4) ausgelegt ist, soll auch unter vergleichsweise widrigen Bedingungen eine Bestimmung der Kontur der Walze (4) mit besonders hoher Genauigkeit gewährleisten und zudem auch eine Bestimmung der räumlichen Position der Walze (4), insbesondere im Verhältnis zu anderen Walzen, ermöglichen. Dazu umfaßt die Konturmeßeinrichtung (12) erfindungsgemäß ein Meßsystem (30) zur Ermittlung der Position jedes Abstandssensors (20) relativ zu einem Fixpunkt (32) des Walzgerüsts (2). Beim Verfahren zur Ermittlung der Kontur der Walze (4) wird in der Art einer zweikomponentigen Ausgestaltung einerseits für eine Anzahl von Abstandssensoren (20) ihr jeweiliger Abstand zur Oberfläche (22) der Walze (4) ermittelt, wobei andererseits die Position jedes Abstandssensors (20) relativ zum Fixpunkt (32) des Walzgerüsts (2) ermittelt wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Konturmeßeinrichtung zur Messung der Kontur
einer in einem Walzengerüst angeordneten Walze mit einer Anzahl von Ab
standssensoren, von denen jeder zur Ermittlung seines jeweiligen Abstands zur
Oberfläche der Walze ausgelegt ist. Sie betrifft weiter ein Verfahren zur Messung
einer derartigen Kontur.
Zum Walzen eines Walzguts, beispielsweise in einer Walzstraße, kann ein Wal
zengerüst oder eine Walzanlage mit einer Anzahl von Arbeits- und bedarfsweise
Stützwalzen zum Einsatz kommen. Das Walzengerüst oder die Walzanlage kann
dabei insbesondere zum Walzen von sogenannten Kalt- oder Warmflachproduk
ten, beispielsweise Metallbändern, vorgesehen sein. Der Walzprozeß hinsichtlich
der ihn charakterisierenden Betriebsparameter sowie die Qualität des Walzpro
dukts hängen dabei in besonderem Maße von der Geometrie der Walzen ab. Im
Idealfall sollten die Walzen, auf ihren Umfang bezogen, absolut rund und frei von
Exzentrizität sein. Abweichungen davon und insbesondere eine auftretende Ex
zentrizität der Walzen können durch den Walzprozeß nämlich auf das Produkt
übertragen werden und somit unmittelbar zu Qualitätseinbußen beim Walzprodukt
führen.
Darüber hinaus kann auch das Profil einer Walze parallel zur Walzenachse, die
sogenannte Balligkeit, Einfluß auf die Planheit und das Profil des Walzgutes ha
ben. Für eine besonders günstige Prozeßführung im Hinblick auf besonders hohe
Qualitätsanforderungen hinsichtlich des Walzprodukts können in einer Walzstraße
oder in einem Walzgerüst daher Steuerungs- und/oder Regelungssysteme zum
Einsatz kommen, über die Abweichungen einer oder mehrerer Walzen von der
gewünschten Kontur oder vom gewünschten Profil kompensierbar sind. Für eine
hinreichend genaue Prozeßführung ist dabei eine möglichst zeitnahe und exakte
Kenntnis über die Kontur der jeweiligen Walzen, also insbesondere über deren
Balligkeit, von besonderer Bedeutung.
Dazu kann eine Überwachung der oder jeder Walze hinsichtlich einer Verände
rung ihrer Geometrie, insbesondere ihrer Balligkeit und ihrer Rundheit in Umfangs
richtung, vorgesehen sein. Diese Überwachung kann auch über einen ausge
dehnten Zeitraum hinweg kontinuierlich erfolgen, um somit auch Veränderungen
der genannten Parameter, beispielsweise infolge von thermischem Wachstum,
Verschleiß oder sogenannten Rattermarken, in der Prozeßführung hinreichend zu
berücksichtigen.
Weiterhin kann für eine hohen Qualitätsansprüchen genügende Prozeßführung
zusätzlich zur Überwachung der Geometrie der Walzen auch eine Überwachung
ihrer Lage relativ zueinander und/oder relativ zum eigentlichen Walzgerüst oder
den Walzständern vorgesehen sein. Dabei kann insbesondere die vertikale
Schiefstellung und die Durchbiegung einer oder jeder Walze überwacht werden,
über die jeweils gezielt das Profil des Walzgutes beeinflußbar ist.
Um für die genannten Zwecke einem Steuerungs- oder Regelsystem der Walzan
lage geeignete Eingangswerte bereitzustellen, kann eine Konturmeßeinrichtung
zur Messung der Kontur der jeweiligen Walzen vorgesehen sein. Eine derartige
Konturmeßeinrichtung ist beispielsweise aus der DE 195 47 438 A1 bekannt. Diese
Konturmeßeinrichtung umfaßt eine Anzahl von an einem in einer Längsrichtung
ausgedehnten Träger beabstandet zueinander angeordneten Abstandssensoren,
die jeweils den Abstand ihres Meßkopfes zur Oberfläche der jeweiligen Walze er
mitteln. Allerdings können bei diesem System infolge auftretender Schwingungen
und infolge von thermischem Verzug in der Befestigung der Sensoren die bereit
gestellten Meßwerte mit einem vergleichsweise großen Meßfehler behaftet sein,
so daß eine hinreichend genaue Prozeßführung nur eingeschränkt möglich ist.
Insbesondere eine Entkopplung der Abstandssensoren von auftretenden Bauteil
schwingungen ist dabei nicht oder nur mit erheblichem Aufwand möglich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Konturmeßeinrichtung der
oben genannten Art anzugeben, die auch unter vergleichsweise widrigen Bedin
gungen eine Bestimmung der Kontur einer Walze mit besonders hoher Genauig
keit gewährleistet und zudem auch eine Bestimmung der räumlichen Position der
Walze, insbesondere im Verhältnis zu anderen Walzen, ermöglicht. Weiterhin soll
ein besonders zuverlässiges und genaues Verfahren zur Messung der Kontur ei
ner in einem Walzengerüst angeordneten Walze angegeben werden.
Bezüglich der Konturmeßeinrichtung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst
mit einem Meßsystem zur Ermittlung der Position jedes Abstandssensors relativ
zu einem Fixpunkt des Walzengerüsts.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß eine Bestimmung der
Kontur einer Walze mit hoher Genauigkeit auch bei widrigen Bedingungen, wie sie
beispielsweise in einer Walzanlage herrschen können, durch eine systematische
Vermeidung oder Verringerung von wesentlichen Fehlerquellen erreichbar ist. Als
eine wesentliche Fehlerquelle bei der Bestimmung der Kontur wurde dabei die
infolge von Schwingungen oder thermischem Verzug sich verändernde und oft
mals nur unzureichend bekannte Position der Abstandssensoren an sich erkannt.
Zwar käme hierzu ein Konstanthalten der absoluten Positionen der Abstandssensoren
während der Bestimmung der Kontur und - insbesondere bei einer Rege
lung - über einen ausgedehnten Zeitraum in Betracht; dies ist aber aufgrund der
herrschenden Kräfte und Schwingungen und insbesondere wegen thermischer
Effekte nur mit eingeschränkter Genauigkeit und mit besonders hohem Aufwand
möglich. Statt dessen ist vorliegend ein zweistufiges Konzept vorgesehen, bei
dem eine rechnerische Kompensation beispielsweise von störenden Bauteil
schwingungen ermöglicht ist. Dazu ist in der Art eines ersten Schrittes einerseits
die Ermittlung des Abstands des jeweiligen Abstandssensors zur Walzenoberflä
che und in der Art eines zweiten Schrittes andererseits die Ermittlung der Position
jedes Abstandssensors relativ zu einem Fixpunkt des Walzengerüsts vorgesehen.
Als Fixpunkt kann dabei beispielsweise die Walzenmitte oder Walzenachse vorge
sehen sein, die infolge ihrer endseitigen Lagerung im Walzengerüst eine örtlich
hinreichend fixierte Lage aufweist.
Um nachteilige Beeinflussungen der Meßergebnisse durch Veränderungen der
Oberflächeneigenschaften der Walze, beispielsweise infolge der Beanspruchung
durch den Walzprozeß, auch bei längerem Betrieb sicher auszuschließen, sind die
Abstandssensoren vorteilhafterweise als berührungslose Sensoren, bevorzugt als
Wirbelstromsensoren, ausgebildet.
Zur Erfassung des Profils der Walze oder ihrer Kontur in im wesentlichen einem
einzigen Meßgang ist in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung eine Mehrzahl der
Abstandssensoren vorgesehen, die an einem im wesentlichen parallel zur Wal
zenachse ausgerichteten Träger beabstandet zueinander angeordnet sind.
Das Meßsystem sollte für eine besonders hohe Zuverlässigkeit gerade im Hinblick
auf die beim vorgesehenen Einsatz in einem Walzwerk zu erwartenden hohen
Belastungen ausgelegt, andererseits aber mit einem nur begrenzten Aufwand be
reitstellbar sein. Dazu ist das Meßsystem vorteilhafterweise als optisches System
ausgebildet. Zur Positionsbestimmung weist das Meßsystem dabei in weiterer
vorteilhafter Ausgestaltung eine Quelle zur gerichteten Emission von Licht, insbe
sondere eine Laserlichtquelle, auf. Dabei ist gerade aufgrund der gerichteten Aus
breitung des Lichts auf besonders einfache Weise eine zuverlässige und an sich
berührungslose Positionsbestimmung der Abstandssensoren möglich.
Ergänzend dazu umfaßt das Meßsystem zweckmäßigerweise eine Anzahl von
optischen Detektoren, von denen jeder jeweils einem Abstandssensor zugeordnet
und mit diesem starr verbunden ist. Bei den optischen Detektoren kann es sich um
Fotodetektoren handeln, die ein Ausgangssignal liefern, das von der Intensität des
einfallenden Lichts abhängt. Beispielsweise kann dabei eine Sollage des Ab
standssensors durch diejenige vertikale Position im Walzengerüst definiert sein, in
der der ihm zugeordnete Fotodetektor vom gerichtet emittierten Lichtstrahl oder
Laserstrahl voll ausgeleuchtet wird und somit ein maximales Ausgangssignal lie
fert. Eine Abweichung von der Sollage, beispielsweise aufgrund von thermischen
Effekten, ist dann anhand eines Abfalls des Ausgangssignals erkennbar, so daß
das vom Abstandssensor gelieferte, für seinen Abstand zur Walzenoberfläche
charakteristische Ausgangssignal in einer nachfolgenden Regelungseinrichtung
entsprechend kompensiert werden kann.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung sind die optischen Detektoren jedoch je
weils als Fotodiodenarray ausgebildet. Dadurch ist ortsaufgelöst die Erfassung
des gerichtet ausgesandten Lichtstrahls oder Laserstrahls möglich; eine Erfassung
einer Abweichung der Position des zugeordneten Abstandssensors aus seiner
Sollage ist somit direkt ermittelbar. Insbesondere in Verbindung mit einer vorge
schalteten Linse ist dabei eine Ortsauflösung bis in den Mikrometer-(µm-)Bereich
erreichbar.
Sowohl bei der Verwendung von Fotosensoren als auch bei der Verwendung von
Fotodiodenarrays ist eine vergleichsweise einfache und schnelle Auswertung
möglich, die eine Berechnung der Positionen der Abstandssensoren mit einer
Taktfrequenz von mehr als 500 Hz ermöglicht. Somit kann der Einfluß möglicher
Eigenfrequenzen der Halterungen der Abstandssensoren eliminiert werden.
Für eine besondere Widerstandsfähigkeit des Meßsystems auch gegen die ver
gleichsweise rauhen Betriebsbedingungen in einem Walzwerk sind die optischen
Detektoren vorteilhafterweise innerhalb eines als Träger vorgesehenen Trägerroh
res, beispielsweise eines Vierkantrohres, angeordnet. Bei dieser Ausgestaltung
durchdringen die mit jeweils einem Detektor jeweils starr verbundenen Ab
standssensoren den Rohrmantel derart, daß ihr jeweiliger Meßkopf oder Meßbe
reich freiliegt und der Oberfläche der jeweiligen Walze zugewandt ist.
Eine besonders hohe Belastbarkeit ist dabei erreichbar, indem in weiterer vorteil
hafter Ausgestaltung das Trägerrohr unter Überdruck mit einem Füllmedium, ins
besondere mit Luft oder Gas, geflutet ist.
Das Meßsystem weist zweckmäßigerweise einen mit dem Walzengerüst starr ver
bundenen Referenzdetektor auf, der zur Bildung des Fixpunkts dient.
Bezüglich des Verfahrens wird die genannte Aufgabe gelöst, indem einerseits für
eine Anzahl von Abstandssensoren ihr jeweiliger Abstand zur Oberfläche der Wal
ze ermittelt wird, wobei andererseits die Position jedes Abstandssensors relativ zu
einem Fixpunkt des Walzengerüsts ermittelt wird.
Im Hinblick auf das genannte zweikomponentige Konzept beruht das Verfahren
somit auf der Kopplung zweier Meßverfahren, wobei im ersten Meßverfahren der
Abstand zwischen dem oder den Abstandssensoren und der Walzenoberfläche
bestimmt wird, und wobei im zweiten Meßverfahren die Position des oder der Abstandssensoren
relativ zum Walzengerüst oder den Walzenständern bestimmt
wird.
Vorteilhafterweise wird der jeweilige Abstand der Abstandssensoren zur Oberflä
che dabei berührungslos, insbesondere mittels Wirbelstromsensoren, ermittelt. In
weiterer oder alternativer vorteilhafter Weiterbildung wird die Position jedes Ab
standssensors relativ zu einem Fixpunkt des Walzengerüsts optisch ermittelt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch
das zweistufig oder zweikomponentig ausgebildete Konzept eine besonders hohe
Genauigkeit bei der Ermittlung der Kontur einer Walze auch bei den vergleichs
weise widrigen Bedingungen in einem Walzwerk gewährleistet ist. Dabei ist durch
die zeitlich aktualisierbare oder in Echtzeit durchführbare Messung der Positionen
der Abstandssensoren der Meßfehler aufgrund von thermischem Verzug oder auf
grund von Schwingungen des jeweiligen Walzgerüsts besonders gering gehalten.
Erst dadurch ist ein im vorliegenden Sinne zufriedenstellender Einsatz der Ab
standssensoren, insbesondere der dafür vorgesehenen Wirbelstromsensoren, er
möglicht. Die Ausgestaltung des für die Positionsbestimmung der Abstandssenso
ren vorgesehenen Meßsystems als optisches System ermöglicht zudem bei be
sonders einfacher und somit wirtschaftlicher Ausführung eine berührungslose
Messung der relevanten Positionen, deren Ergebnisse bei hoher Genauigkeit mit
besonders hoher Meßgeschwindigkeit und somit zeitnah zur Verfügung stehen.
Eine dadurch ermöglichte permanente Überprüfung der Rundheit der Walze kann
zur rechtzeitigen Einleitung eines möglicherweise erforderlichen Walzenwechsels
herangezogen werden, so daß bei unrunder Walze auftretende qualitätschädigen
de Schwingungen vermeidbar sind. Weiterhin können durch eine vergleichsweise
genaue Erfassung einer möglicherweise auftretenden Exzentrizität der Walze über
eine dies berücksichtigende Regelung beispielsweise des Anpreßdrucks der Wal
ze an das Walzgut Dickschwankungen im Walzgut eliminiert oder zumindest vermindert
werden. Zudem erlaubt eine permanente zeitnahe Erfassung der räumli
chen Lage der Walze, qualitätsmindernde und bauteilschädigende Folgen wie bei
spielsweise das sogenannte Walzen-Crossing oder eine übermäßige Durchbie
gung der Walze in horizontaler Richtung besonders gering zu halten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläu
tert. Darin zeigt die Figur einen Teil einer Walzstraße mit einer Konturmeßeinrich
tung.
Die in der Figur lediglich teilweise gezeigte Walzstraße 1 ist zum Walzen von so
genannten Warmflachprodukten, beispielsweise von Metallbändern, in besonders
hoher Qualität vorgesehen. Die Walzstraße 1 umfaßt eine Mehrzahl von in einer
Walzrichtung gesehen hintereinander angeordneten Walzgerüsten 2, von denen in
der Figur lediglich eines gezeigt ist. In jedem der Walzgerüste 2 ist - seiner Positi
on in der Walzstraße 1 und somit seiner jeweiligen Funktion entsprechend - eine
Anzahl von Walzen 4 angeordnet. Die Walzen 4 können dabei - ebenfalls abhän
gig von der Position des Walzgerüstes 2 in der Walzstraße 1 und somit abhängig
von der Funktion des jeweiligen Walzgerüstes 2 - als sogenannte Arbeitswalzen
oder als sogenannte Stützwalzen ausgebildet sein. In der Figur ist dabei eine Wal
ze 4 gezeigt, die an ihren Enden 6, 8 in nicht näher dargestellter Weise im zuge
ordneten Walzgerüst 2 um eine durch die Linie angedeutete Walzenachse 10 in
der Walzenmitte drehbar gelagert ist.
Die Walzstraße 1 ist mit einem in der Figur nicht näher dargestellten Regelungs
system ausgerüstet, über das für jede Walze 4 während eines Walzvorgangs eine
Anzahl von Stellparametern wie beispielsweise ein Anpreßdruck an das zu bear
beitende Walzgut vorgebbar ist. Zur Bereitstellung von einigen aus einer großen
Vielzahl von Eingangsparametern für das Regelungssystem ist am Walzgerüst 2
gemäß der Figur eine Konturmeßeinrichtung 12 zur Messung der Kontur der Wal
ze 4 angeordnet.
Die Konturmeßeinrichtung 12 umfaßt ein im wesentlichen horizontal und parallel
zur durch die Linie angedeuteten Walzenachse 10 ausgerichtetes Trägerrohr 14.
Das Trägerrohr 14, das im Ausführungsbeispiel als Vierkantrohr ausgebildet ist, ist
an seinen Enden jeweils fest mit einer Stützstrebe 16 bzw. 18 des Walzgerüstes 2
verbunden. Am Trägerrohr 14 sind beabstandet zueinander eine Anzahl von Ab
standssensoren 20 angeordnet; das Trägerrohr 14 dient somit als gemeinsamer
Träger für die Abstandssensoren 20.
Die Abstandssensoren 20 sind jeweils als sogenannte Wirbelstromsensoren aus
gebildet und zur Ermittlung des Abstands des jeweiligen Abstandssensors 20 zur
Oberfläche 22 der Walze 4 vorgesehen. Dazu umfaßt jeder Abstandssensor 20
jeweils einen Meßkopf 24, über den im Betrieb in der ihm zugewandten Oberflä
che 22 der Walze 4 Wirbelströme induziert werden. Diese wiederum erzeugen im
jeweiligen Meßkopf 24 ein elektromagnetisches Signal, dessen Intensität vom Ab
stand der Oberfläche 22 zum Abstandssensor 20 oder dessen Meßkopf 24 ab
hängt. Hinsichtlich seiner charakteristischen Betriebsparameter ist dabei jeder Ab
standssensor 20 derart ausgelegt, daß der Abstand zur Oberfläche 22 der Walze
4 mit einer Genauigkeit von etwa einigen Mikrometern (µm) ermittelbar ist.
Die Konturmeßeinrichtung 12 ist für eine zuverlässige Messung der Kontur der
Walze 4 auch bei vergleichsweise ungünstigen Bedingungen, wie sie während des
Betriebs der Walzstraße 1 herrschen können, ausgelegt. Dabei ist die Kontur
meßeinrichtung 12 insbesondere dafür ausgelegt, daß möglicherweise auftretende
Bauteilschwingungen im Walzgerüst 2 und auch thermische Ausdehnungen oder
Kontraktionen die Genauigkeit der Abstandsmeßungen nicht wesentlich beein
trächtigen. Dazu umfaßt die Konturmeßeinrichtung 12 ein Meßsystem 30 zur Er
mittlung der Position jedes Abstandssensors 20 relativ zu einem Fixpunkt 32 des
Walzgerüstes 2.
Das Meßsystem 30 ist als optisches System ausgebildet und umfaßt als Quelle
zur gerichteten Emission von Licht eine fest an der Stützstrebe 18 des Walzge
rüsts 2 angeordnete Laserlichtquelle 34. Die Laserlichtquelle 34 ist dabei zur
Emission eines in einer horizontalen Ebene aufgefächerten Laserstrahls 36 aus
gebildet.
Zur Positionsbestimmung und insbesondere zur Ermittlung einer vertikalen Koor
dinate im Vergleich zum Fixpunkt 32 ist jedem Abstandssensor 20 als Teil des
Meßsystems 30 jeweils ein optischer Detektor 38 zugeordnet, mit dem der jeweili
ge Abstandssensor 20 starr verbunden ist. Im Ausführungsbeispiel ist dabei als
optischer Detektor 38 jeweils ein Fotodiodenarray vorgesehen. Dieses liefert, an
geregt durch den auftreffenden gefächerten Laserstrahl 36, ein Ausgangssigna(,
dessen Intensität vom Ort des Auftreffens des Laserstrahls 36 abhängt. Bei geeig
neter, im Ausführungsbeispiel insbesondere horizontaler Ausrichtung des Laser
strahls 36 ist das Ausgangssigna) des jeweiligen Fotodiodenarrays somit charakte
ristisch für die vertikale Position des jeweiligen optischen Detektors 38 und somit
auch für die Position des damit fest verbundenen Abstandssensors 20.
Alternativ kann als optischer Detektor 38 auch ein als PSD oder Position Sensing
Detector bezeichneter Fotodetektor zum Einsatz kommen.
Als Referenz und zur überprüfbaren Festlegung des Fixpunkts 32 umfaßt das
Meßsystem 30 zudem einen mit der Stützstrebe 16 des Walzgerüstes 2 starr ver
bundenen Referenzdetektor 40, der in gleicher Weise wie die optischen Detekto
ren 38 ausgebildet ist. Die durch die Laserlichtquelle 34 und den zentralen Nach
weispunkt des Referenzdetektors 40 vorgegebene optische Linie ist dabei im we
sentlichen horizontal ausgerichtet und parallel zur Walzenachse 10 geführt. Auf
diese Weise ist sichergestellt, daß auch bei aus einer horizontalen Lage verscho
benen Positionierung der Walzenachse 10 und des zugeordneten Walzgerüstes 2
zumindest eine in ihrer Kontur von der parallelen Ausrichtung zur Walzenachse 10
abweichende Oberfläche 22 jederzeit sicher und zuverlässig erkennbar ist.
Das Meßsystem 30 ist in besonders robuster Bauweise ausgeführt. Dazu sind
unter anderem die optischen Detektoren 38 innerhalb des als Träger vorgesehe
nen Trägerrohrs 14 angeordnet. Die Abstandssensoren 20 durchdringen dabei
den Rohrmantel des Trägerrohrs 14, so daß die Meßköpfe 24 jeweils im Außen
raum des Trägerrohrs 14 angeordnet und der Oberfläche 22 der Walze 4 zuge
wandt sind. Zudem ist das Trägerrohr 14 mit Luft oder Gas als Füllmedium unter
Überdruck geflutet.
Beim Betrieb der Konturmeßeinrichtung 12 wird einerseits über die Abstandssen
soren 20 kontinuierlich und zeitnah ihr jeweiliger Abstand zur Oberfläche 22 der
Walze 4 ermittelt. Zusätzlich wird andererseits zeitnah und kontinuierlich über das
Meßsystem 30 die Position jedes Abstandhalters 20 relativ zum Fixpunkt 32, ins
besondere in vertikaler Richtung, ermittelt. Durch eine geeignete Verrechnung der
dabei gewonnenen Parameter mit den Meßergebnissen der jeweiligen Abstands
messung sind auch bei vergleichsweise widrigen Betriebsbedingungen innerhalb
der Walzstraße 1 jederzeit vergleichsweise genaue Meßwerte zur Ermittlung der
Kontur der Walze 4 sowie ihrer räumlichen Orientierung bereitstellbar.
Die optischen Detektoren 38 sind in beiden Ausführungsformen hinsichtlich ihrer
Betriebsparameter derart ausgelegt, daß eine Berechnung der Position der jewei
ligen Abstandssensoren 20 mit einer Taktfrequenz von mehr als 500 Hz möglich
ist, so daß der Einfluß möglicher Eigenfrequenzen bei der Positionsbestimmung
der Abstandssensoren 20 sicher eliminiert ist.
1
Walzstraße
2
Walzgerüst
4
Walze
6
,
8
Enden
10
Walzenachse
12
Konturmeßeinrichtung
14
Trägerrohr
16
,
18
Stützstreben
20
Abstandssensor
22
Oberfläche
24
Meßkopf
30
Meßsystem
32
Fixpunkt
34
Laserlichtquelle
36
gefächerter Laserstrahl
38
optischer Detektor
40
Referenzdetektor
Claims (13)
1. Konturmeßeinrichtung (12) zur Messung der Kontur einer in einem Walzge
rüst (2) angeordneten Walze (4) mit einer Anzahl von Abstandssensoren
(20), von denen jeder zur Ermittlung seines jeweiligen Abstands zur Oberflä
che (22) der Walze (4) ausgelegt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese mit einem Meßsystem (30) zur Ermittlung der Position jedes Ab
standssensors (20) relativ zu einem Fixpunkt (32) des Walzgerüsts (2) ver
sehen ist.
2. Konturmeßeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass deren Abstandssensoren (20) als Wirbelstromsensoren ausgebildet
sind.
3. Konturmeßeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Mehrzahl der Abstandssensoren (20) an einem im wesentlichen
parallel zur Walzenachse (10) ausgerichteten Träger beabstandet zueinan
der angeordnet sind.
4. Konturmeßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass deren Meßsystem (30) als optisches System ausgebildet ist.
5. Konturmeßeinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass deren Meßsystem (30) eine Quelle zur gerichteten Emission von Licht,
insbesondere eine Laserlichtquelle (34), aufweist.
6. Konturmeßeinrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass deren Meßsystem (30) eine Anzahl von optischen Detektoren (38) um
faßt, von denen jeder jeweils einem Abstandssensor (20) zugeordnet und mit
diesem starr verbunden ist.
7. Konturmeßeinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass deren optische Detektoren (38) jeweils als Fotodiodenarray ausgebildet
sind.
8. Konturmeßeinrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die optischen Detektoren (38) innerhalb eines als Träger vorgesehenen
Trägerrohres (14) angeordnet sind, dessen Rohrmantel die Abstandssenso
ren (20) durchdringt.
9. Konturmeßeinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägerrohr (14) unter Überdruck mit einem Füllmedium, insbeson
dere mit Luft oder Gas, geflutet ist.
10. Konturmeßeinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass deren Meßsystem (30) einen mit dem Walzgerüst (2) starr verbundenen
Referenzdetektor (40) aufweist.
11. Verfahren zur Messung der Kontur einer in einem Walzgerüst (2) angeord
neten Walze (4), bei dem für eine Anzahl von Abstandssensoren (20) ihr je
weiliger Abstand zur Oberfläche (22) der Walze (4) ermittelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich die Position jedes Abstandssensors (20) relativ zu einem
Fixpunkt (32) des Walzgerüsts (2) ermittelt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der jeweilige Abstand der Abstandssensoren (20) zur Oberfläche berüh
rungslos, insbesondere mittels Wirbelstromsensoren, ermittelt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Position jedes Abstandssensors (20) relativ zu einem Fixpunkt (32)
des Walzgerüsts (2) optisch ermittelt wird.
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