DE10062576A1 - Silikonabformmassen - Google Patents
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Abstract
Durch eine Kondensationsreaktion härtbare Abformmassen auf Polysiloxanbasis, enthaltend mindestens ein vernetzbares Polysiloxan, mindestens eine als Vernetzer dienende Siliziumverbindung, einen Katalysator zur Beschleunigung der Vernetzungsreaktion sowie mindestens einen Füllstoff, wobei der Füllstoff ein Zeolith mit einem molaren Si/Al-Verhältnis von kleiner als drei ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft kondensationsvernetzende
Silikonmassen mit hoher Zugfestigkeit und gleichzeitig
niedriger Viskosität zur Herstellung von Abformungen. Ein
bevorzugtes Anwendungsgebiet liegt in der Dentaltechnik zur
Abformung von Zähnen, Zahnteilen oder Kieferteilen.
Silikon-Abformmassen sind weitverbreitet. Ein sehr
wichtiges Anwendungsgebiet ist dabei die Dentaltechnik, da
andere Abformmassen oftmals Eigenschaften haben, die für
dieses spezielle Anwendungsgebiet besonders nachteilig
sind. Neben einer geeigneten Konsistenz besitzen
Abformmassen auf Silikonbasis eine für den jeweiligen Zweck
geeignete Erhärtungszeit. In der Dentaltechnik ist dies
beispielsweise ca. 3-6 min. Silikonabformmassen sind nach
dem Erhärten weiterhin flexibel, und können so auch zur
Abdrucknahme von Originalen verwendet werden, in denen
Unterschneidungen, Einhöhlungen o. ä. vorhanden sind. Im
Vergleich zu anderen Materialien zeigen die
Silikonabformmassen eine exzellente Detailgenauigkeit,
erhalten nach dem Erhärten sehr gut ihre Form und ihre
Abmessungen und sind darüber hinaus für den Menschen
unschädlich und weitgehend geschmacksneutral.
Silikonabformmassen werden üblicherweise in zwei
Hauptgruppen eingeteilt. Additionsvernetzende Abformmassen
erhärten durch eine Additionspolymerisationsreaktion. Das
Prinzip wird in dem Dokument US 4,035,453 näher
beschrieben. Kondensationsvernetzende Abformmassen erhärten
ebenfalls durch eine Polymerisationsreaktion, jedoch über
einen Substitutionsmechanismus, bei dem Alkohol freigesetzt
wird. Kondensationsvernetzende Silikonabformmassen werden
beispielsweise in dem Dokument US 3,897,376 beschrieben.
Üblicherweise werden beide Arten der Silikonabformmassen in
der Form eines sogenannten Zwei-Komponenten-Systems
hergestellt. Beide Komponenten sind für sich längere Zeit
lagerbar und stabil. Vermischt man sie, erhärten sie
innerhalb kurzer Zeit zu einem festen aber flexiblen
Polymer.
Eine wichtige Eigenschaft von Abformmassen ist ihre
Zugfestigkeit im polymerisierten, erhärteten Zustand:
Nachdem die Abformmasse polymerisiert ist, muß sie vom
Original abgelöst und weiter bearbeitet werden. Eine
unbeabsichtigte Beschädigung beim Ablösen oder bei der
Weiterbearbeitung ist nur dann vermeidbar, wenn die
polymerisierte Abformmasse eine ausreichend hohe
Zugfestigkeit aufweist. Dieses wird häufig durch Zugabe von
verstärkend wirkenden Füllstoffen erreicht. Übliche
Füllstoffe sind beispielsweise mikrofeiner Quarz,
Cristobalitmehle, Calciumcarbonat, gefälltes oder pyrogen
hergestelltes Siliziumdioxid, Talkum oder Zeolithe (siehe
beispielsweise EP 0 602 128).
Zeolithe können darüber hinaus noch andere Aufgaben in den
Abformmassen wahrnehmen. In dem Dokument EP 0 046 907
werden additionsvernetzende Silikon-Abformmassen mit
Zeolithen beschrieben, wobei die Zeolithe zur
Bereitstellung von fein verteiltem Palladium dienen. Das
Palladium wird zur Adsorption von Wasserstoff zugegeben,
der sich bei additionsvernetzenden Abformmassen stets in
geringen Mengen bilden kann. Außerdem wirken die Zeolithe
als Trockenmittel. In dem Dokument EP 0 822 233 wird der
Zusatz eines Zeolithen der durchschnittlichen
Zusammensetzung Na12(AlO2)12(SiO2)12.27H2O zu der den
Polymerisationskatalysator enthaltenden Komponente einer
additionsvernetzenden Silikon-Abformmasse beschrieben. Der
Zeolith dient hier als Stabilisator für den Katalysator,
indem er Verunreinigungen, wahrscheinlich Metallionen, die
die Aktivität des Katalysators bei längerer Lagerung
abschwächen, aus der Katalysatorpaste entfernt.
Der Zusatz von verstärkenden Füllstoffen zur Vergrößerung
der Zugfestigkeit hat den Nachteil, daß dadurch ebenfalls
die Viskosität der Abformmasse vor der Polymerisation stark
erhöht wird. Dadurch wird sowohl deren Herstellung als auch
deren Anwendung erschwert oder sogar unmöglich. Eine zu
große Viskosität kann beispielsweise dazu führen, daß bei
einer Abdrucknahme kleine Einkerbungen, Einhöhlungen usw.
nicht richtig abgebildet werden können, da die Abformmasse
nicht in der Lage ist, in diese Einkerbungen, Einhöhlungen
usw. einzudringen. Verringert man dagegen die Viskosität
der Abformmassen durch geringeren Einsatz an verstärkenden
Füllstoffen, so erhält man nach der Polymerisation eine
Abformung mit nur schlechter oder unzureichender
Zugfestigkeit.
Ein weiter Nachteil der mit den üblichen verstärkenden
Füllstoffen versetzten Zwei-Komponenten-Abformmassen
besteht darin, daß die einzelnen Komponenten bei der
Lagerung eine Nachverdickung zeigen, das heißt bei Lagerung
werden die Komponenten nach und nach viskoser. In diesen
Fällen ist die Mischung aus beiden Komponenten sowie die
Anwendung des Gemisches zur Abdrucknahme aufgrund der
höheren Viskosität ebenfalls erschwert. Außerdem muß sich
der Anwender bei jeder neuen Charge der Abformmassen auf
eine andere Konsistenz einstellen, je nachdem wie lange die
einzelnen Chargen gelagert worden sind.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein
kaltvulkanisierendes Zweikomponenten-
Silikonkautschuksystem (2K-RTV-System) zu entwickeln, das
einerseits vor der Polymerisation eine möglichst kleine
Viskosität und andererseits nach der Polymerisation eine
hervorragende Zugfestigkeit aufweist.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist, die Nachverdickung
der Komponenten des kaltvulkanisierenden Zweikomponenten-
Silikonkautschuksystems (2K-RTV-System) zu reduzieren.
Gegenstand der Erfindung sind durch eine
Kondensationsreaktion härtbare Abformmassen auf
Polysiloxanbasis, enthaltend mindestens ein vernetzbares
Polysiloxan, mindestens eine als Vernetzer dienende
Siliziumverbindung, einen Katalysator zur Beschleunigung
der Vernetzungsreaktion sowie mindestens einen Füllstoffe,
welche dadurch gekennzeichnet sind, daß der Füllstoff ein
Zeolith mit einem molaren Si/Al-Verhältnis von kleiner als
drei ist.
Die Erfindung hat überraschenderweise gezeigt, daß bei der
Verwendung bestimmter Zeolithe als Füllstoff Abformmassen
mit sehr guter Zugfestigkeit erhalten werden können, die
vor der Polymerisierung aufgrund ihrer relativ niedrigen
Viskosität sehr gut verarbeitbar sind.
Überraschenderweise hat sich weiterhin gezeigt, daß die
noch nicht vermischten Komponenten der Abformmassen, die
diese Zeolithe als verstärkende Füllstoffe enthalten, keine
signifikante Nachverdickung zeigen.
Gemäß Erfindung besitzen Abformmassen, die Zeolithe mit
einem molaren Silizium-Aluminium-Verhältnis (Si/Al-
Verhältnis) von kleiner als drei enthalten, nach der
Polymerisation überraschend hohe Zugfestigkeiten.
Unter Zugfestigkeit versteht man den Höchstwert der
Spannung in der Spannungs-Dehnungs-Kurve des Zugversuchs.
Die Zugfestigkeit gibt einen Wert für die Festigkeit einer
Materialprobe an. Die Versuche haben gezeigt, daß generell
eine Erhöhung des Gehaltes an verstärkenden Füllstoffen in
der Abformmasse zu einer Erhöhung der Zugfestigkeit der
polymerisierten Abformmasse führt. Dieses wird auch bei den
erfindungsgemäßen Abformmassen beobachtet, die Zeolithe mit
einem molaren Si/Al-Verhältnis von kleiner als drei
enthalten.
Nachteiligerweise führt ein höherer Füllstoffgehalt
generell jedoch auch dazu, daß die Abformmassen schlechter
verarbeitbar und schlechter anwendbar sind. Dieses drückt
sich beispielsweise darin aus, daß durch eine zu hohe
Viskosität die Abformmasse nicht mehr in kleine
Einkerbungen, Einhöhlungen usw. eindringen kann, und
folglich eine ungenaue und damit unbrauchbare Abformung
resultiert. Dieses spielt beispielsweise bei Zahnabdruck
massen eine große Rolle, die auch feinste und verborgene
Strukturen abbilden müssen.
Unsere Untersuchungen haben überraschenderweise gezeigt,
daß Abformmassen, die Zeolithe mit einem molaren Si/Al-
Verhältnis von kleiner als drei enthalten, vor der
Polymerisation eine erheblich niedrigere Viskosität
besitzen, verglichen mit Abformmassen, die nach der
Polymerisation eine entsprechende Zugfestigkeit haben, aber
andere Füllstoffe als die beschriebenen Zeolithe enthalten.
Dieser Vorteil besteht sowohl gegenüber Abformmassen, die
andere Zeolithe als die beschriebenen als Füllstoffe
enthalten, als auch gegenüber Abformmassen, die nicht
zeolithische Füllstoffe enthalten.
Die Erfindung umfaßt somit Abformmassen auf Basis von
Polysiloxanen, die Zeolithe mit einem molaren Si/Al-
Verhältnis von kleiner als drei enthalten.
Das Si/Al-Verhältnis der Zeolithe wird durch das übliche
Verfahren bestimmt, nach dem der Zeolith zunächst
vollständig aufgeschlossen wird, und aus der resultierenden
Lösung die Zusammensetzung mittels
Atomadsorptionsspektroskopie bestimmt wird.
Vorzugsweise können die erfindungsgemäßen Abformmassen als
Zeolithe mit einem molaren Si/Al-Verhältnis von kleiner
drei einen Zeolith vom Strukturtyp Zeolith A oder Zeolith X
enthalten. Zeolithe mit derselben Struktur wie der Zeolith
X, jedoch mit einem molaren Si/Al-Verhältnis größer als ca.
5 werden in der Literatur üblicherweise als Zeolith Y
bezeichnet. Der Aufbau des Grundgerüsts ist bei den
Zeolithen X und Y jedoch derselbe, mit dem einzigen
Unterschied, daß im Zeolith X mehr Gitterstellen mit
Aluminium besetzt sind als im Zeolith Y. Eine entsprechende
Analogie in der Bezeichnung von Zeolithen vom Typ A ist
nicht bekannt. Weitere Beschreibungen über die Struktur
sowie der Herstellung dieser Zeolithe finden sich
beispielsweise in "Donald W. Breck, Zeolite Molecular
Sieves, Robert E. Krieger Publishing Company, Malabar,
Florida, 1984".
Die erfindungsgemäßen Abformmassen können einen oder
mehrere Zeolithe mit einem molaren Si/Al-Verhältnis von
kleiner als drei enthalten.
In den additionsvernetzenden Silikonkautschuk-Abformmassen
liegen Verbindungen vor, die reaktive Si-H-Gruppen tragen.
Da die erfindungsgemäß zugesetzten Zeolithe zu einem
merklichen Anteil Wasser enthalten können, könnte dieses
Wasser mit dem Wasserstoff der Si-H-Gruppen zu elementarem
Wasserstoff reagieren. Dieser Wasserstoff kann in der
Abformmasse Blasen o. ä. bilden, die die Abformung ungenau
und damit unbrauchbar machen würden.
Dieses Problem kann dadurch gelöst werden, daß die
erfindungsgemäßen Abformmassen vom
kondensationsvernetzenden Typ sind. Als Bestandteile kann
die erfindungsgemäße Abformmasse
- a) mindestens ein über eine Kondensationsreaktion vernetzbarer Silikonpolymer, üblicherweise ein hydroxylendgestopptes Diorganopolysiloxanen,
- b) mindestens eine über eine Kondensationsreaktion vernetzende Silikonverbindung, üblicherweise ein nichtionisches, organisches Alkyl- oder Arylsilikat,
- c) mindestens einen Katalysator, der die Polymerisationsreaktion zwischen den unter a) und b) aufgeführten Verbindungen katalysiert,
- d) mindestens ein Zeolith mit einem molaren Silizium- Aluminium-Verhältnis von kleiner als 3 als verstärkenden Füllstoff enthalten.
Bei dem hydroxylendgestoppten Diorganosiloxan a) kann es
sich um ein Öl mit einer Viskosität zwischen 1000 und
100 000 mPa.s bei 25°C handeln. Die chemische
Zusammensetzung läßt sich allgemein durch die Formel
darstellen. Der Rest R kann eine Alkyl-, Aryl-, Haloalkyl-,
Haloaryl-, Alkenyl-, Cyanoalkyl, Cycloalkyl oder
Cycloalkenylgruppe sein. Beispielsweise kann R eine Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Hexyl-, Octyl-, Phenyl-,
Diphenyl-, Naphthyl-, Tolyl-, Xylyl-, Ethylphenyl-, Benzyl-,
Phenylethyl-, Chlorphenyl-, Tetrachlorphenyl-,
Difluorphenyl-, Vinyl- oder Allylgruppe sein. Das
hydroxylendgestoppte Diorganopolysiloxan kann
unterschiedliche Reste R in einem Molekül enthalten.
Bevorzugterweise können mindestens 50% der Reste R
Methylgruppen sein. Die Herstellung dieser
Diorganopolysiloxane ist bekannt.
Die in einer Kondensationsreaktion vernetzende
Silikonverbindung b) kann ein Silan der durchschnittlichen
Formel RmSi(OR')4-m sein, wobei m ein Zahl zwischen 0 und 2
ist. Die organischen Reste R' können beispielsweise
Alkylgruppen, wie Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-,
Butyl-, Amyl-, Isoamyl-, Octyl-, Isooctyl-, Decyl- oder
Dodecylgruppen, Haloalkylgruppen, Arylgruppen wie Phenyl-,
Tolyl- oder Xylylgruppen, Alkenylgruppen wie Vinyl- oder
Allylgruppen, oder Phenylethyl-, Benzyl-, Anthracyl-,
Biphenyl- oder Naphthylgruppen, oder Wasserstoff sein.
Bevorzugt können Methyl- oder Ethylgruppen sein. Die Reste
R können ebenfalls substituierte oder nicht substituierte
organische Reste sein, wie sie hier aufgeführt sind.
Darüber hinaus können die Reste R auch Alkoxy- oder
Aryloxygruppen, das heißt Substituenten entsprechend OR'
sein. Die Herstellung solcher Silikate ist in der Literatur
beschrieben und ist nicht Bestandteil dieser Erfindung. Das
organische Silikat kann teilweise hydrolysiert vorliegen.
Diese teilweise hydrolysierten Silikate können
beispielsweise durch Behandeln der nicht hydrolysierten
Silikate mit Säure oder mit Lewis-sauren Salzen wie
Aluminiumchlorid oder Zinntetrachlorid erhalten werden.
Andere, vernetzend wirkende und in dieser Erfindung
anwendbare Silikonverbindungen werden in den Dokumenten US 3,897,376
und US 3,127,363 beschrieben. In der Abformmasse
kann das nichtionische organische Silikat mit einem Anteil
von 0,1 bis 15, vorzugsweise von 0,1 bis 10 Gew.-% bezogen
auf die Masse des eingesetzten Diorganopolysiloxans
enthalten sein.
Als Katalysator c) eigenen sich Metallsalze organischer
Carbonsäuren. Die Metalle können Blei, Zinn, Zirkonium,
Antimon, Eisen, Cadmium, Barium, Calcium, Titan, Wismut
oder Magnesium sein. Anwendbare Säureanionen sind Acetat,
Butyrat, Octoat, Laurat, Oleat, Stearat, Linoleat oder
Recinat, aber auch andere organische Ionen, die mit den
Metallen stabile Salze eingehen. Bevorzugterweise können
die Zinnsalze verwendet werden, da sie in den
Diorganopolysiloxanen gewöhnlich löslich sind, eine starke
katalytische Wirkung haben und darüber hinaus weitgehend
unbedenklich sind. Es können zwischen 0,1 und 5 Gew.-%
Katalysator, bezogen auf die Masse des
Diorganopolysiloxans, eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Abformmassen können sogenannte
Zweikomponenten-Silikonkautschucksysteme (2K-RTV-System)
sein: Sie bestehen aus zwei unterschiedlich
zusammengesetzten und getrennt voneinander gelagerten
Komponenten, die unmittelbar vor dem Gebrauch gemischt
werden. Die beiden Komponenten können in Form einer Paste
vorliegen. Es ist aber auch möglich, daß mindestens eine
Komponente flüssig ist.
Als 2K-RTV-System kann die erfindungsgemäßen Abformmassen
in der ersten Komponente, der sogenannten Grundpaste,
mindestens ein Silikonöl auf Basis eines
hydroxylendgestoppten Polysiloxans (a) sowie Füllstoffe
enthalten. Es ist besonders bevorzugt, daß der
erfindungsgemäß zugesetzte Zeolith mit einem molaren Si/Al-
Verhältnis von kleiner als drei (d) in der Grundpaste
enthalten ist. Darüber hinaus können in der Grundpaste
andere Additive, wie sie weiter unten aufgeführt werden,
enthalten sein.
Das vernetzbare Polysiloxan kann mindestens zwei
Hydroxylgruppen enthalten.
Die zweiten Komponente, die in der Literatur als Härter
oder Vernetzer bezeichnet wird, kann mindestens ein bei der
Polymerisationsreaktion als vernetzende Verbindung
dienendes nichtionisches organisches Silikat (b), der
Polymerisationskatalysator (c) wie Zinnoktoat oder
Dibutylzinndilaurat sowie gegebenenfalls Füllstoffe und
andere Zusatzstoffe enthalten.
Die erfindungsgemäßen Abformmassen können vom
kaltvulkanisierenden Zweikomponenten-Silikonkautschuck-Typ
sein. Dieses bedeutet, das die für die Aushärtung
verantwortliche Polymerisationsreaktion bereits bei
Zimmertemperatur in der für den gewünschten Einsatzzweck
erforderlichen Zeitdauer abläuft. Setzt man die
Abformmassen beispielsweise zur Abformung von Zähnen oder
Zahnteilen ein, erhärtet die Masse in einem Zeitraum von 2
bis 10 min, vorzugsweise in 3 bis 6 min, gemessen ab dem
Zeitpunkt der Mischung beider Komponenten.
Das Gemisch aus beiden Komponenten ist für eine gewisse
Dauer, der sogenannten "working time", plastisch
verformbar. Typische Zeiten können, abhängig von der
Zusammensetzung des Gemisches, 1 bis 30 min, je nach
Anwendung wie zum Beispiel in der Dentaltechnik auch
bevorzugterweise 2 bis 10 min und noch bevorzugter 3 bis
6 min sein. Direkt nach der Mischung beider Komponenten zu
einem homogenen Gemisch kann das Gemisch zunächst entlüftet
werden. Anschließend kann das Gemisch um einen Gegenstand
geformt werden, von dem ein Abdruck genommen werden soll.
Man beläßt das Gemisch in der Position um den abzubildenden
Gegenstand, während es irreversibel bei annähernd
Zimmertemperatur polymerisiert. Diese Zeitspanne wird
üblicherweise als "setting time" bezeichnet. Anschließend
ist das Gemisch nicht mehr plastisch verformbar und kann
von der Vorlage entfernt werden. Auf diese Weise erhält man
ein Negativ des abzuformenden Gegenstandes.
Die erfindungsgemäßen Abformmassen können weniger als 80 Gew.-%,
vorzugsweise weniger als 50 Gew.-% an Zeolithen mit
einem molaren Silizium-Aluminium-Verhältnis von kleiner als
drei, bezogen auf die Gesamtmasse der Abformmasse,
enthalten. Die Grundpaste und der Vernetzer können
ebenfalls jeweils weniger als 80 Gew.-%, vorzugsweise
weniger als 50 Gew.-% an Zeolithen mit einem molaren Si/Al-
Verhältnis von kleiner als drei, bezogen auf die
Gesamtmasse der jeweiligen Komponente, enthalten.
Der hohe Anteil an dem Zeolithen in der erfindungsgemäßen
Abformmasse bewirkt einerseits, daß die Zugfestigkeit des
nach der Abformung erhaltenen, polymerisierten
Silikonkautschuks sehr groß ist. Andererseits führt der
hohe Anteil an Zeolith in der erfindungsgemäßen Abformmasse
aufgrund der Eigenschaften des Zeolithen vorteilhafterweise
nicht dazu, daß die einzelnen Komponenten oder eine
Mischung daraus bis zum Ende der "working time" eine für
die Verarbeitung ungünstig hohe Viskosität annimmt. Man
erhält statt dessen eine Abformmasse, die während der Dauer
der "working time" aufgrund ihrer relativ niedrigen
Viskosität sehr gut verarbeitbar und anwendbar ist, nach
der Polymerisation jedoch eine sehr hohe Zugfestigkeit
besitzt.
Für den Anwender ist es wichtig, daß die verwendete
Abformmasse stets die gleiche Verarbeitbarkeit aufweist.
Ein Kriterium für die Verarbeitbarkeit ist die Viskosität.
Der Zusatz von Füllstoffen zu den Komponenten der
Abformmassen führt bei den bekannten Abformmassen dazu, daß
die Komponenten eine sogenannte Nachverdickung aufweisen,
das heißt, daß ihre Viskosität bei Lagerung größer wird.
Dadurch wird nachteiligerweise die Verarbeitbarkeit
verändert und in vielen Fällen verschlechtert. Dieses gilt
sowohl für die Herstellung des Gemisches aus zwei
Komponenten direkt vor der Abformung, als auch für die
Abformung selbst.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß bei der
Verwendung von Zeolithen mit einem molaren Si/Al-Verhältnis
von kleiner drei als Füllstoff keine wesentliche
Nachverdickung der Komponenten zu beobachten ist. Im
Vergleich dazu zeigen Abformmassen mit anderen Zeolithen
oder mit nicht zeolithischen Füllstoffen eine deutliche
Nachverdickung, so daß keine Abformmasse erhalten wird, die
über einen längeren Zeitraum eine gleichbleibende
Viskosität beibehält.
Der in den erfindungsgemäßen Abformmassen enthaltene
Zeolith kann geringe Mengen an Wasser enthalten. In
Silikon-Abformmassen hat dies den Vorteil, daß die an sich
hydrophobe Masse einen größeren hydrophilen Charakter
erhält. Dieses spielt insbesondere bei Zahnabdruckmassen
eine wichtige Rolle, da die Zähne und das Zahnfleisch stets
mit einem Feuchtigkeitsfilm umgeben sind. Eine rein
hydrophobe Abdruckmasse kann die Zähne und das Zahnfleisch
bei der Abdrucknahme nicht ausreichend gut benetzen, so daß
ungenaue Abdrücke entstehen. Die Zeolithe in den
erfindungsgemäßen Abformmassen können eine wesentlich
bessere Benetzbarkeit von Zähnen und Zahnfleisch bewirken,
so daß exaktere Abdrücke zu nehmen sind.
Die in den erfindungsgemäßen Abformmassen enthaltenen
Zeolithe können eine mittlere Teilchengröße von maximal 6 µm,
vorzugsweise zwischen 3 und 5 µm aufweisen. Durch diese
kleine mittlere Teilchengröße der als verstärkender
Füllstoff genutzten Zeolithe ist eine naturgetreue
Herstellung auch von sehr feinen Strukturen möglich, wie
sie beispielsweise bei Zahnabdrücken gefordert werden.
Die in den erfindungsgemäßen Abformmassen enthaltenen
Zeolithpartikel können an ihren Ecken abgerundet sein.
Dieses hat den Vorteil, daß die erfindungsgemäßen
Abformmassen eine milde Abrasivität haben. Vorzugsweise
liegt diese unter 8. Bei Abdrucknahme eines Objekts mit
einer sensiblen Oberfläche können mit den erfindungsgemäßen
Abformmassen Beschädigungen beziehungsweise Verletzungen
vermieden werden.
Die in den erfindungsgemäßen Abformmassen enthaltenen
Zeolithe sind in der Lage, neben Wasser auch organische
Substanzen reversibel aufzunehmen und abzugeben. Einige
bekannte Silikon-Abformmassen haben den Nachteil, daß sich
aus den einzelnen Komponenten während der Lagerung einzelne
Bestandteile wie beispielsweise zugegebene Weichmacher
abscheiden können. In den erfindungsgemäßen Abformmassen
tritt eine solche Abscheidung vorteilhafter Weise nicht
auf, da die Zeolithe in den Komponenten und den Gemischen
aus den Komponenten auch als Homogenisator wirken können.
Die in den erfindungsgemäßen Abformmassen enthaltenen
Zeolithe können farblose Füllstoffe sein. Dadurch ist es
möglich, farblose Abformmassen herzustellen, wenn dies für
bestimmte Anwendungen nötig ist.
Neben den Hauptbestandteilen a) bis d) können die
erfindungsgemäßen Abformmassen noch weitere Bestandteile
enthalten, beispielsweise andere verstärkende oder nicht
verstärkende Füllstoffe, Weichmacher, Inhibitoren,
Pigmente, Bakterizide, Fungizide, Algizide, Farbstoffe und
Geschmacksstoffe.
Als Farbmittel werden üblicherweise Pigmente vorgezogen.
Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Abformmassen in
der Dentaltechnik sollten die zugesetzten Farbmittel auch
zum Färben von Lebensmitteln geeignet sein.
Als Weichmacher können alle bekannten Weichmacher für
Silikonkautschucke in den einzelnen Komponenten enthalten
sein, insbesondere solche auf Polysiloxanbasis. Im Falle
von kondensationsvernetzenden Silikonkautschuk-Abformmassen
dürfen diese Weichmacher keine Hydroxylgruppen enthalten.
Beispiele für solche Weichmacher sind Dimethyl- oder
Diethylpolysiloxane, die bei Zimmertemperatur flüssig sind
und mit Trimethylsiloxylgruppen endgeblockt sind.
Die erfindungsgemäßen Abformmassen können noch weitere
Füllstoffe enthalten. Diese weiteren Füllstoffe können
beispielsweise andere als die beschriebenen Zeolithe,
Titandioxid, Zinkoxid, Lithopon, gefälltes und pyrogen
hergestelltes Siliziumdioxid, Eisenoxide, Calziumcarbonat,
Gips, Cristobalithmehle, Talkum, Magnesiumoxid, Chromoxid,
Zirkoniumoxid, Aluminiumoxid, Quarzmehl, Calzinierte Tone,
Kohlenstoff, Graphit, Kork, Baumwolle oder synthetische
Fasern sein.
Die zusätzlichen Bestandteile der erfindungsgemäßen
Abformmassen können in nur einer oder in beiden Komponenten
enthalten sein.
Die erfindungsgemäßen Abformmassen werden auf an sich
bekannte Art und Weise hergestellt. Die jeweiligen
Bestandteile der einzelnen Komponenten des
erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Silikonkautschuksystems
(2K-RTV-System) werden in einem dafür geeigneten Gerät, zum
Beispiel einem Kneter, solange vermischt, bis man ein
homogenes Gemisch, in vielen Fällen eine homogene Paste
erhält. Auf diese Weise erhält man getrennt voneinander die
zwei Komponenten des 2K-RTV-Systems, die getrennt
voneinander längere Zeit gelagert werden können.
Unmittelbar vor der Anwendung werden die beiden Pasten im
geforderten Verhältnis in einer geeigneten Vorrichtung, zum
Beispiel einer Mischplatte oder einem Extruder miteinander
vermischt. In dem Gemisch aus beiden Komponenten kann das
nichtionische organische Silikat mit einem Anteil von 0,1
bis 15, vorzugsweise von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die
Masse des eingesetzten Diorganopolysiloxans, enthalten
sein. Das geforderte Verhältnis ist beispielsweise abhängig
vom Gehalt an Katalysator in der Katalysatorpaste
beziehungsweise im Vernetzer. Anschließend kann die
Abformmasse entlüftet werden und das gewünschte Objekt
abgeformt werden.
Die erfindungsgemäßen Abformmassen lassen sich insbesondere
in der Dentaltechnik in der Mundhöhle von Menschen und
Tieren anwenden, beispielsweise zur Abdrucknahme von
Gebissen, Zähnen, Zahn- und Kieferteilen. Die Anwendbarkeit
ist jedoch nicht auf den Bereich der Dentaltechnik
beschränkt, sondern ist auch in anderen Bereichen,
beispielsweise bei der Restauration zur Abdrucknahme von
Kunstgegenständen jeglicher Art vorteilhaft.
Die erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Silikonabformmassen
haben folgende Vorteile:
Während der "working time" haben sie eine geringe Viskosität und damit eine sehr gute Verarbeitbarkeit sowie Detailgenauigkeit. Trotz relativ niedriger Viskosität besitzen sie nach dem Polymerisieren eine sehr gute Zugfestigkeit und sind somit einfach und genau nachzubehandeln.
Während der "working time" haben sie eine geringe Viskosität und damit eine sehr gute Verarbeitbarkeit sowie Detailgenauigkeit. Trotz relativ niedriger Viskosität besitzen sie nach dem Polymerisieren eine sehr gute Zugfestigkeit und sind somit einfach und genau nachzubehandeln.
Die einzelnen Komponenten der Abformmassen zeigen keine
wesentliche Nachverdickung bei der Lagerung. Damit erhält
man unabhängig von der Lagerdauer der einzelnen Komponenten
stets eine Abformmasse mit der selben Viskosität und damit
Verarbeitbarkeit.
Die an sich hydrophoben Silikonabformmassen bekommen durch
den Zusatz der beschriebenen Zeolithe einen hydrophileren
Charakter. Dadurch lassen sich bei der Abnahme eines
Abdrucks viele Gegenstände besser benetzen und somit
genauer abbilden.
Die Abformmassen besitzen u. a. aufgrund der sehr kleinen
Partikelgröße der zugesetzten Zeolithe eine hervorragende
Detailgenauigkeit.
Es gibt bei der Lagerung der einzelnen Komponenten keine
Abscheidung von einzelnen Bestandteilen.
Die in der Abformmasse enthaltenen Zeolithe sind farblos.
Dadurch lassen sich farblose Abformmassen herstellen.
Als Vergleichsbeispiel wird eine Grundpaste ohne Zusatz von
verstärkenden Füllstoffen hergestellt. Dazu werden in einem
Kneter 180 g eines ω-dihydroxylendgestoppten Silikonöls
mit einer Viskosität von 18000 mPa.s bei 25°C, und 60 g
eines hydroxylgruppenfreien Silikonöls mit einer Viskosität
von 100 mPa.s bei 25°C vermischt und zu einer homogenen
Paste verknetet.
Es werden Grundpasten mit verschiedenen Gewichtsanteilen an
einem Zeolith vom Strukturtyp A mit einem molaren Si/Al-
Verhältnis von 1,0 hergestellt. Dazu wurden bei 25°C in
einem Kneter 180 g eines ω-dihydroxylendgestoppten
Silikonöls mit einer Viskosität von 18000 mPa.s bei 25°C,
60 g eines hydroxylgruppenfreien Silikonöls mit einer
Viskosität von 100 mPa.s bei 25°C und a) 26,7 g, b) 60,0 g,
c) 102,9 g, d) 160,0 g, e) 240,0 g und f) 293,3 g des
Zeolithen vermischt und zu einer homogenen Paste verknetet.
Die Gewichtsanteile des Zeolithen, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Grundpaste, können aus Tabelle 1
entnommen werden. Der Zeolith läßt sich problemlos mit den
anderen Bestandteilen der Grundpaste vermischen.
Es werden Grundpasten mit verschiedenen Gewichtsanteilen an
einem Zeolith vom Strukturtyp X mit einem molaren Si/Al-
Verhältnis von 1,1 hergestellt. Dazu werden bei 25°C in
einem Kneter 180 g eines ω-dihydroxylendgestoppten
Silikonöls mit einer Viskosität von 18000 mPa.s bei 25°C,
60 g eines hydroxylgruppenfreien Silikonöls mit einer
Viskosität von 100 mPa.s bei 25°C und a) 26,7 g, b) 60,0 g,
c) 102,9 g, d) 129,2 g e) 160,0 g des Zeolithen vermischt
und zu einer homogenen Paste verknetet. Die Gewichtsanteile
des Zeolithen, bezogen auf das Gesamtgewicht der Grundpaste
können aus Tabelle 1 entnommen werden. Der Zeolith läßt
sich problemlos in die Grundpaste einarbeiten, wobei eine
homogene Paste erhalten wird.
Zum Vergleich werden Grundpasten mit verschiedenen
Gewichtsanteilen an Aerosil R 8200 hergestellt. Aerosil R
8200 ist eine pyrogen hergestellte Kieselsäure. Aerosil R
8200 (Degussa-Hüls AG, Deutschland) wird u. a. als
verstärkender Füllstoff in Silikonkautschukmassen
eingesetzt. Zur Herstellung der Abformmassen werden bei 25°C
in einem Kneter 180 g eines ω-dihydroxylendgestoppten
Silikonöls mit einer Viskosität von 18000 mPa.s bei 25°C,
60 g eines hydroxylgruppenfreien Silikonöls mit einer
Viskosität von 100 mPa.s bei 25°C und a) 26,7 g, b) 60,0 g
und c) 102,9 g Aerosil R 8200 vermischt und zu einer homo
genen Paste verknetet. Die Gewichtsanteile an Aerosil R
8200 bezogen auf das Gesamtgewicht der Grundpaste, können
aus Tabelle 1 entnommen werden. Im Vergleich zu den
zeolithischen Füllstoffen in Beispiel 2 und 3 läßt sich das
Aerosil R 8200 merklich schlechter in die Grundpaste
einarbeiten.
Zum Vergleich werden Grundpasten mit verschiedenen
Gewichtsanteilen eines Zeolithen vom Strukturtyp Y und
einem molaren Si/Al-Verhältnis von größer als 40
durchgeführt. Dieser Zeolith ist unter dem Namen Wessalith
DAY bei der Degussa-Hüls AG, Deutschland käuflich.
Wessalith DAY hat dasselbe, aus SiO4- und AlO4-Tetraedern
aufgebaute Grundgerüst wie der in Beispiel 3 verwendete
Zeolith X. Allerdings ist das Grundgerüst von Wessalith DAY
zu einem wesentlich größeren Anteil aus SiO4-Tetraedern
aufgebaut, so daß sich ein deutlich größeres Si/Al-
Verhältnis ergibt. Zur Herstellung der Grundpasten werden
bei 25°C in einem Kneter 180 g eines ω-
dihydroxylendgestoppten Silikonöls mit einer Viskosität von
18000 mPa.s bei 25°C, 60 g eines hydroxylgruppenfreien
Silikonöls mit einer Viskosität von 100 mPa.s bei 25°C und
a) 26,7 g, b) 60,0 g, c) 102,9 g, d) 160,0 g Wessalith DAY
vermischt und zu einer homogenen Paste verknetet. Die
Gewichtsanteile an Wessalith DAY, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Grundpaste, können aus Tabelle 1
entnommen werden. Wessalith DAY läßt sich problemlos mit
den anderen Bestandteilen zu einer homogenen Paste
verarbeiten.
Es wird eine Grundpaste mit jeweils 10 Gew.-% Zeolith vom
Strukturtyp X mit einem molaren Si/Al-Verhältnis von 1,0
und 10 Gew.-% VP R 8200 hergestellt. Insgesamt enthält die
Grundpaste also 20 Gew.-% an verstärkenden Füllstoffen.
Dazu werden bei 25°C in einem Kneter 180 g eines ω-
dihydroxylendgestoppten Silikonöls mit einer Viskosität von
18000 mPa.s bei 25°C, 60 g eines hydroxylgruppenfreien
Silikonöls mit einer Viskosität von 100 mPa.s bei 25°C,
26,7 g des Zeolithen vom Strukturtyp X mit einem molaren
Si/Al-Verhältnis von 1,0 und 26,7 g Aerosil R 8200
vermischt und zu einer homogenen Paste verknetet.
Um eine Aussage über das Verhältnis zwischen Viskosität der
Grundpaste einerseits, und die Zugfestigkeit der
polymerisierten Abformmasse andererseits machen zu können,
wird zunächst von den in den Beispielen 1 bis 6
hergestellten Pasten die Viskositäten in einer Kegelplatte
der Fa. Hanke (Meßkopf M 5) ermittelt.
Um die Zugfestigkeit der polymerisierten Abformmasse zu
bestimmen, werden zunächst jeweils 97 Teile der Grundpaste
mit 3 Teilen Silopren Vernetzer C 5 (Bayer AG) zu einer
homogenen Masse vermischt und anschließend entlüftet.
Anschließend läßt man die Mischung aushärten.
Die Ergebnisse der Viskositätsmessung an den Grundpasten
sowie die Zugfestigkeiten der polymerisierten Proben sind
in Tabelle 2 zusammengestellt.
Aus Tabelle 2 ist zu entnehmen, daß die erfindungsgemäßen
Abformmassen nach der Polymerisation hervorragende
Zugfestigkeiten besitzen. Die Werte liegen etwa in dem
Bereich, in dem auch die Zugfestigkeiten der Aerosil R 8200
enthaltenden Abformmassen liegen. Die Silikonmassen mit
Wessalith DAY als Füllstoff haben bei dem gleichen Anteil
an Füllstoff dagegen eine deutlich geringere Zugfestigkeit.
Vorteilhafterweise liegen die Viskositäten der
erfindungsgemäßen Abformmassen jedoch deutlich unterhalb
der Abformmassen, die mit einem gleichen Gewichtsanteil
Aerosil R 8200 als verstärkenden Füllstoff enthalten,
teilweise sogar noch unterhalb der Viskositäten der
Abformmassen mit Wessalith DAY.
Um die Tendenz zur Nachverdickung zu überprüfen, werden die
Grundpasten mit
einem Anteil von 20 Gew.-% Zeolith X,
einem Anteil von 20 Gew.-% Aerosil R 8200 und
einem Anteil von 10 Gew.-% Zeolith X und 10 Gew.-% Aerosil R 8200
7 Tage gelagert und anschließend die Viskosität entsprechend Beispiel 7 bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.
einem Anteil von 20 Gew.-% Zeolith X,
einem Anteil von 20 Gew.-% Aerosil R 8200 und
einem Anteil von 10 Gew.-% Zeolith X und 10 Gew.-% Aerosil R 8200
7 Tage gelagert und anschließend die Viskosität entsprechend Beispiel 7 bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.
Die Grundpaste, die den Zeolithen vom Typ X und mit einem
molaren Si/Al-Verhältnis von 1,2 als verstärkenden
Füllstoff enthält, zeigt nur eine minimale Nachverdickung.
Die Grundpasten mit den Füllstoffen Aerosil R 8200 und
Wessalith DAY zeigen dagegen eine deutliche bis starke
Nachverdickung. Die Grundpaste mit einem Gemisch aus dem
Zeolith X und Aerosil R 8200 weist nur eine geringe
Nachverdickung auf.
Claims (9)
1. Durch eine Kondensationsreaktion härtbare Abformmassen
auf Polysiloxanbasis, enthaltend mindestens ein
vernetzbares Polysiloxan, mindestens eine als Vernetzer
dienende Siliziumverbindung, einen Katalysator zur
Beschleunigung der Vernetzungsreaktion sowie mindestens
einen Füllstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß der
Füllstoff ein Zeolith mit einem molaren Si/Al-Verhältnis
von kleiner als drei ist.
2. Abformmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der enthaltene Zeolith mit einem molaren Si/Al-
Verhältnis von kleiner als drei ein Zeolith X oder
Zeolith A ist.
3. Abformmassen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie vom 2K-RTV-Typ sind.
4. Abformmassen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das vernetzbare Polysiloxan
mindestens zwei Hydroxylgruppen enthält.
5. Abformmassen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Polymerisationskatalysator ein
Zinnsalz einer organischen Säure ist.
6. Abformmassen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sie weniger als 80 Gew.-%,
vorzugsweise weniger als 50 Gew.-% des Zeolithen
enthalten, bezogen auf die Gesamtmassen der Abformmasse.
7. Abformmassen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilchengröße der enthaltenen
Zeolithe kleiner als 6 µm, vorzugsweise kleiner zwischen
3 und 5 µm ist.
8. Anwendung der Abformmassen nach den Ansprüchen 1 bis 7
in der Mundhöhle von Menschen oder Tieren, insbesondere
zur Abdrucknahme von Gebissen, Zähnen, Zahn- und
Kieferteilen.
9. Anwendung der Abformmassen nach den Ansprüchen 1 bis 7
zur Abdrucknahme an Kunstgegenständen.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000162576 DE10062576A1 (de) | 2000-12-15 | 2000-12-15 | Silikonabformmassen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000162576 DE10062576A1 (de) | 2000-12-15 | 2000-12-15 | Silikonabformmassen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10062576A1 true DE10062576A1 (de) | 2002-08-01 |
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ID=7667306
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DE2000162576 Withdrawn DE10062576A1 (de) | 2000-12-15 | 2000-12-15 | Silikonabformmassen |
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Country | Link |
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DE (1) | DE10062576A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT520652B1 (de) * | 2017-11-23 | 2019-05-15 | Wzv Werkzeugvertriebs Gmbh | Abformmaterial für Ordnungssysteme |
-
2000
- 2000-12-15 DE DE2000162576 patent/DE10062576A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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AT520652B1 (de) * | 2017-11-23 | 2019-05-15 | Wzv Werkzeugvertriebs Gmbh | Abformmaterial für Ordnungssysteme |
AT520652A4 (de) * | 2017-11-23 | 2019-05-15 | Wzv Werkzeugvertriebs Gmbh | Abformmaterial für Ordnungssysteme |
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