DE10062261A1 - Verfahren zur Klassifizierung chemischer Stoffe nach Geruchsmerkmalen - Google Patents
Verfahren zur Klassifizierung chemischer Stoffe nach GeruchsmerkmalenInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur automatisierten, qualitativen Klassifizierung von chemischen Stoffen und Stoffgemischen nach Geruchsmerkmalen offenbart, welches folgende Schritte umfaßt: DOLLAR A a) Vermessung von humansensorisch vorbestimmten Referenzproben mittels eines Sensorsystems, umfassend mindestens zwei Sensoren; DOLLAR A b) Erzeugung wenigstens eines Meßwertes für die jeweilige(n) Referenzprobe(n); DOLLAR A c) Bildung eines oder mehrerer Geruchsmerkmalscluster anhand der für die Referenzproben ermittelten Meßwerte; DOLLAR A d) Vermessung einer Probe eines Stoffes oder Stoffgemisches mittels des genannten Sensorsystems, wobei wenigstens ein dem Stoff/Stoffgemisch zugeordneter Meßwert des Sensorsystems erhalten wird; DOLLAR A e) Bestimmung der Geruchseigenschaften des Stoffes/Stoffgemisches durch die relative Lage des/der zugehörigen Meßwerte(s) in oder zu einem der in Schritt (c) definierten Cluster. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich zur Produktionssteuerung chemischer Prozesse nach Geruchsmerkmalen verwenden, wobei an mindestens einer Stelle innerhalb des Prozesses Proben des Stoffgemisches entnommen werden, die Proben mittels des Klassifizierungsverfahrens vermessen werden und die so gewonnenen Meßwerte mittels eines geeigneten Regelkreises zur Steuerung der eingesetzten Menge mindestens eines Rohstoffes, Zusatzstoffes oder Hilfsstoffes genutzt werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatisierten, qualitativen Klassifi
zierung von chemischen Stoffen und Stoffgemischen nach Geruchsmerkmalen, sowie die
Verwendung dieses Verfahrens zur Rohstoffkontrolle, Produktionskontrolle, Produktions
steuerung und Endpunktkontrolle nach Geruchskriterien. Die Erfindung betrifft ferner ein
Sensorsystem zur automatisierten qualitativen Klassifizierung chemischer Stoffe nach Ge
ruchsmerkmalen.
Die Qualitätskontrolle von Rohstoffen, Zwischenprodukten und Endprodukten in Verfah
ren der chemischen Industrie erfolgt in der Regel durch verschiedenste Methoden der che
mischen Analytik. Hierdurch können Veränderungen der stofflichen Zusammensetzung in
der Regel erkannt und deren Einfluß auf die Qualität und technischer Brauchbarkeit des
untersuchten Produktes gemacht werden.
Insbesondere bei Endverbraucherprodukten wie beispielsweise Wasch- und Reinigungs
mitteln ist daneben der Geruch des Endproduktes von entscheidender Bedeutung. Merk
würdig oder übel riechende Waschmittel sind in der Regel undverkäuflich. Da bereits ge
ringste Spuren von Verunreinigungen und Nebenprodukten einen z. T. erheblichen Einfluß
auf den Geruch eines Stoffgemisches haben können. Diese kleinen Anteile von Verunrei
nigungen werden mittels herkömmlicher Routineanalytik jedoch entweder nicht erfaßt oder
deren Einfluß auf den Geruch des Stoffgemisches wird nicht erkannt. Somit müssen in
Verfahren des Standes der Technik neben der aufwendigen chemischen Analytik noch zu
sätzlich humansensorische Geruchskontrollen durchgeführt werden.
Aufgrund der Komplexität von Gerüchen, wird die Qualitätskontrolle bezüglich des Ge
ruchs beispielsweise bei Wasch- und Reinigungsmitteln deshalb in der Regel durch ge
schulte Fachkräfte am Produktionsstandort humansensorisch durchgeführt. Hierbei handelt
es sich in der Regel um Labor- bzw. Produktionsmitarbeiter, die über eine besonders gut
ausgeprägten Geruchssinn verfügen und von Experten (Parfümeuren) unterrichtet werden.
Die humansensorische Kontrolle erfolgt derart, daß Referenzproben eines einwandfreien
Produktes vorgegeben werden und die Prüfer humansensorisch lediglich Abweichungen
von diesen Standard-Mustern feststellen und in akzeptable bzw. nicht akzeptable Proben
einteilen.
Naturgemäß besteht bei menschlichen Prüfern das Problem, daß das Ergebnis der human
sensorischen Prüfung durch eine subjektive Wahrnehmung bestimmt wird und Schwan
kungen aufgrund der Tagesform der Prüfer unvermeidbar sind.
Im Rahmen der Überwachung eines Produktionsprozesses durch Humansensorik führen
festgestellte nicht akzeptable Gerüche in der Regel dazu, daß das entsprechende (Zwi
schen-)Produkt beim inakzeptablem Geruch entweder verworfen werden muß, oder der
Geruch durch Zusatz von Parfümen überdeckt wird. Dieses Verfahren ist dementsprechend
teuer und ineffizient, da hier eine automatisierte, objektivierbare Produktionskontrolle bzw.
Produktionssteuerung nicht möglich ist.
Insbesondere können Herstellungsprozesse nicht kontinuierlich überwacht und gesteuert
werden, da die humansensorische Kontrolle ein diskontinuierliches Verfahren ist. Wenn
man berücksichtigt, daß es sich bei den unerwünschten Geruchsstoffen häufig um geringe
Mengen von Verunreinigungen unbekannten Ursprungs handelt und der sich aus einer
Kombination von Geruchsstoffen ergebende Gesamtgeruch sich nicht vorhersagen läßt,
besteht ein großer Bedarf an einem Sensorsystem zur automatisierten, qualitativen Klassi
fizierung con chemischen Stoffen und Stoffgemischen nach Geruchsmerkmalen.
Im Stand der Technik sind einige chemische Sensorsysteme u. a. auch zur Detektion von
Gerüchen, insbesondere aus dem Bereich der Parfümindustrie bekannt. Entsprechende
chemische Sensorsysteme werden beispielsweise in der DE 42 27 727, der US 4,818,348,
der WO 95/08113, der WO 99/66304 sowie der DE 197 12 194 und der WO 99/47905 be
schrieben.
Für die Anwendung dieser Systeme sind eine Reihe unterschiedlicher Anwendungen aus
den unterschiedlichsten Bereichen der Technik wie beispielsweise Lebensmittelkontrolle,
Kontrolle von Verpackungsmaterialien, Parfümen und Geruchsstoffen, Anwendungen im
Bereich der medizinischen Diagnostik und Biotechnologie etc. beschrieben.
Die im Stand der Technik beschriebenen Sensorsysteme dienen in der Regel zur Detektion
einzelner Geruchsstoffe und deren Quantifizierung. Für den Einsatz chemischer Sensor
systeme in der Rohstoff und Produktionskontrolle ist jedoch die Korrelation der mit dem
technischen System gewonnenen Daten mit den Eigenschaften der untersuchten Muster
eine wesentliche Voraussetzung. Im Falle herkömmlicher chemischer Stoffanalytik ist die
se Korrelation in der Regel einfach zu erstellen, da beispielsweise die Qualität von Kunst
stoffen und Verpackungsmaterialien oder auch der Reaktionsfortschritt bei biotechnologi
schen Prozessen mit Methoden der chemischen Analytik anhand des Auftretens bestimm
barer und quantifizierbarer vorbekannter Stoffe ermittelt werden können.
Aussagen darüber, ob ein im Produktionsprozeß auftretendes Zwischenprodukt-
Stoffgemisch nennenswerte Auswirkungen auf die geruchliche Qualität des Endprodukts
haben kann, sowie die Klassifizierung der sich einstellenden Gerüche, ob diese inakzepta
bel oder weniger akzeptabel sind, lassen sich mit den im Stand der Technik beschriebenen
Sensorsystemen nicht erreichen.
Hierbei ist zu beachten, daß sich der Gesamtgeruchseindruck eines komplexen Stoffgemi
sches wie beispielsweise eines Waschmittels aus verschiedensten geruchsbildenden Stoffen
in ihrer speziellen Mischung ergibt, sowie der Tatsache, daß aufgrund von teilweise dra
matischen Intensitätsunterschieden des Geruchs einzelner Komponenten die Geruchsbeiträge
dieser Stoffe zum Gesamtgeruch mit der im Stand der Technik Analytik nicht vorher
sagbar sind.
Zur Klassifzierung derart komplexer Systeme ist die reine chemische Spurenanalytik nicht
geeignet, weshalb hier auf humansensorische Kontrollen zurückgegriffen werden muß.
Ein wesentliches Problem der Qualitätskontrolle parfümierter Produkte oder von Produk
ten, bei denen der Geruch eine wesentliche Eigenschaft darstellt, ist, daß der Geruch des
Produktes in der Regel wesentlich durch das zugesetzte Parfüm bzw. die zugesetzten Ge
ruchsstoffe bestimmt wird. Ein die geruchliche. Qualität beeinträchtigender Neben- bzw.
Störgeruch, der vom Konsumenten als negativ wahrgenommen wird, liegt in der Regel
bezüglich seines stofflichen Ursprungs in nur kleinen Spuren vor.
Beispielsweise kann in einem Wasch- und Reinigungsmittelprodukt, das zu 1% mit reinem
Parfümöl parfümiert ist, eine Verunreinigung im Prozentbereich eines Rohstoffs, der eben
falls nur im Prozentbereich des Produkts zugesetzt wird, zu einer erheblichen geruchlichen
Belastung des Produktes führen.
Es besteht daher ein Bedarf nach einem einfachen und kostengünstigen Verfahren, mit dem
man einen solchen Nebengeruch, der in einer um mehrere Zehnerpotenzen kleineren Kon
zentration als zugesetzte Parfüme und Geruchsstoffe vorliegt, im Gesamtgeruch des Stoff
gemisches zu bestimmen und eine automatisierte, qualitative Aussage über dessen Auswir
kung auf den Gesamtgeruchseindruck der Probe und somit über die Qualität des Stoffge
misches bezüglich seiner Geruchsmerkmale zu machen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Verfahren zu entwickeln, welche die automa
tisierte Überwachung einer Produktionskette vom Rohstoff für das Rohprodukt bis hin zum
fertigen Endprodukt anhand von Geruchsmerkmalen ermöglicht.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zur Steuerung und
Optimierung einer chemischen Produktion zu entwickeln, welche mittels automatischer
Sensorsysteme anhand geruchlicher Merkmale arbeitet.
Ferner ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur automatisierten Qualitätskon
trolle von Rohstoffen, Rohprodukten, Zwischenprodukten und/oder Endprodukten anhand
von Geruchsmerkmalen zu entwickeln.
Insbesondere war es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur automa
tisierten Klassifizierung chemischer Stoffe und Stoffgemische nach Geruchsmerkmalen zu
entwickeln.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein geeignetes Sensorsystem zur
Klassifizierung chemischer Stoffe und Stoffgemische bereitzustellen.
Die Lösung der genannten Aufgaben ist in den unabhängigen Verfahrens-, Vorrichtungs-
und Verwendungsansprüchen beschrieben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich durch Kombination
der unabhängigen Ansprüche mit den Merkmalen der abhängigen Unteransprüche.
Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur automatisierten, qualitativen Klassifi
zierung von chemischen Stoffen und Stoffgemischen nach Geruchsmerkmalen zur Verfü
gung, welches folgende Schritte umfaßt:
- a) Vermessung von humansensorisch vorbestimmten Referenzproben mittels eines Sen sorsystems umfassend mindestens zwei Sensoren;
- b) Erzeugung wenigstens eines Meßwerts für die jeweiligen Referenzproben;
- c) Bildung eines oder mehrerer Geruchsmerkmalscluster anhand der für die Referenz proben ermittelten Meßwerte;
- d) Vermessung einer Probe eines Stoffes oder Stoffgemisches mittels des genannten Sen sorsystems, wobei wenigstens ein dem Stoff/Stoffgemisch zugeordneter Meßwert des Sensorsystems erhalten wird;
- e) Zuordnung der Geruchseigenschaften des Stoffes/Stoffgemisches durch die Bestim mung der relativen Lage des/der zugehörigen Meßwerte(s) in oder zu einem der in Schritt c) definiertem Cluster;
wobei wenigstens Schritt a) und Schritt d) in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden
können.
Überraschend wurde nun gefunden, daß sich die Qualität beispielsweise sowohl fertig for
mulierter Wasch- und Reinigungsmittel, wie auch der darin eingesetzten Rohstoffe, Roh
produkte und Zwischenprodukte mit geeigneten Sensorsystemen nach geruchlichen Merk
malen charakterisieren läßt.
Der Einsatz von Sensorsystemen hat gegenüber den herkömmlichen Methoden der instru
mentellen Analytik den Vorteil, daß Sensorsysteme mit erheblich geringerem instrumen
tellen Aufwand in höherer Empfindlichkeit Aussagen über das Vorhandensein oder auch
das Nichtvorhandensein bestimmter Stoffe machen können.
Vorteile von Sensorsysteme liegen weiterhin darin, daß im allgemeinen eine Separation
einzelner Stoffe bzw. die Anreicherung von geringsten Spurenmengen nicht erforderlich
ist.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Sensorsystem umfaßt mindestens zwei Sensoren. Die
verwendeten Sensoren im Sensorsystem können gleich oder verschiedenartige Sensoren
sein. Bevorzugte Sensorsysteme sind monolithische und hybride Verschaltungen mehrerer
gleich- oder verschiedenartiger Sensoren, sowohl mit oder ohne elektronische Auswerte
schaltung. Das erfindungsgemäße Sensorsystem ermöglicht die mehrdimensionale Mes
sung verschiedener zum Gesamtgeruch des gemessenen Stoffes beitragender Stoffe.
In bevorzugten Ausführungsformen umfaßt das Sensorsystem 2 bis 20, vorzugsweise 3 bis
15 und besonders bevorzugt 4 bis 10, insbesondere 12 elektronische Chemosensoren. Das
erfindungsgemäße Sensorsystem kann aber auch 5, 6, 7, 8, 9, 11 oder auch mehr als 20
Sensoren enthalten.
Als Sensoren im Sinne der Erfindung werden solche verstanden, die mechanische, akusti
sche, thermische, chemische, optische, magnetische oder elektrische Eingangssignale in
meßbare und elektronisch auswertbare Größen umwandeln.
Besonders bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden chemische Sensoren.
Chemische Sensoren im Sinne dieser Erfindung sind Meßwertaufnehmer, die einzelne
Stoffe oder Stoffgruppen in komplexen Stoffgemischen qualitativ und/oder quantitativ
messen können.
Chemische Sensoren im Sinne dieser Erfindung bestehen im allgemeinen aus einem che
misch aktiven Material, das möglichst spezifisch mit einer bestimmten zu messenden Sub
stanz reagieren soll, welches in der Regel mit einem physikalischen Transducer gekoppelt
ist. Durch die Änderung der physikalischen Materialeigenschaften des chemisch aktiven
Materials in Folge der Reaktion mit dem zu messenden Stoff wird hierbei in einem in der
Regel physikalischen Detektor ein mechanisches, akustisches, thermisches, chemisches,
optisches, magnetisches oder elektrisches Signal erzeugt.
Beispiele erfindungsgemäß verwendbarer Sensoren sind dielektrische Sensoren, elektro
chemische Sensoren, faseroptische Sensoren, amperometrische Sensoren, ionensensitive
Sensoren, magnetoresistive Sensoren, optische Sensoren, potentiometrische Sensoren, re
zeptive Sensoren, und dergleichen.
Insbesondere bevorzugt in Sensorensystemen der vorliegenden Erfindung sind Sensoren
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus MOSFET-Sensoren, MISiC-Sensoren, Metal
loxidSensoren, Sensoren mit elektrisch leitfähigen Polymeren, Schwingquarz-Sensoren,
inbesondere polymerbeschichtete Schwingquarz-Sensoren, amperometrische elektro
chemische Zellen, Leitfähigkeits-Sensoren, Kapazitäts-Sensoren, insbesondere Interdigi
talkondensatoren, Thermopiles, katalytische Sensoren (insbesondere sogenannte Hot-Wire-
Sensoren), Halbleiter-Sensoren, Wärmeleitfähigkeit-Sensoren, und/oder Ionisationsdetek
toren, und dergleichen, wobei vorgenannte Sensoren in beliebiger Kombination anordbar
sind.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind Metalloxid-Leitfähigkeitssensoren und poly
merbeschichtete Schwingquarzsensoren, sowie Kombinationen dieser Sensortypen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird mit
einem geeigneten Probennehmer eine definierte Menge des zu bestimmenden Produktes in
ein geschlossenes Probengefäß abgefüllt und anschließend ein Gleichgewicht im Gasraum
oberhalb der Probe bei erhöhter Temperatur, beispielsweise bei 60°C, eingestellt. Mit einer
Hohlnadel wird eine definierte Menge aus dem Gasraum oberhalb der Proben entnommen
und in das chemische Sensorsystem überführt.
Das Sensorsystem aus mehreren unterschiedlichen Sensoren, liefert als Ergebnis einer ein
zelnen Messung einen Merkmalsvektor mit höherer Dimensionalität. So liefert beispiels
weise ein Sensorsystem bestehend aus n Sensoren einen Merkmalsvekaor in n-
dimensionaler Form oder einer höheren Dimensionalität (mathematisch betrachtet ein n-
Tupel bzw. n + x-Tupel).
Um unterschiedliche Proben miteinander vergleichen zu können, werden die Merkmals
vektoren des Sensorsystems (n-Tupel) einer mathenmatischen Koordinatentransformation
mit einer Hauptkomponentenanalyse unterzogen. Entsprechende mathematisch-statistische
Auswerteverfahren mittels Hauptkomponentenanalyse sind dem Fachmann bekannt und
beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung WO 99/12028 beschrieben, deren
statistische Meßwertverarbeitung im vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahren ange
wendet werden kann.
Bei der Koordinatentransformation mit Hauptkomponentenanalyse wird im mehr
dimensionalen Raum eine maximale Varianz zwischen einzelnen Proben gesucht und da
mit in der graphischen Darstellung (zwei- oder dreidimensional) eine maximale Diskrimi
nierung zwischen den einzelnen Proben erzielt. Diese Diskriminierung alleine ist für eine
Qualitätskontrolle noch nicht ausreichend, da keinerlei Korrelation mit der Qualität des
Produkts hergestellt wird. Für die Korrelation müssen zwei Bedingungen zusätzlich erfüllt
werden:
Einerseits kommt es aufgrund von Schwankungen bei der Probenzusammensetzung und andererseits durch zufällige Fehler bei der Messung zu einer gewissen Streuung der Meß ergebnisse. Um diese Ungenauigkeiten zu berücksichtigen kann innerhalb einer Klasse von Proben die Standardabweichung in der Richtung der maximalen Varianz der Proben und orthogonal hierzu bestimmt werden. Diese beiden Standard-Abweichungen (σ) definieren die Haupt- und Nebenachsen einer Ellipse in der graphischen Darstellung, in der die Pro ben dieser Klasse wiedergefunden werden.
Einerseits kommt es aufgrund von Schwankungen bei der Probenzusammensetzung und andererseits durch zufällige Fehler bei der Messung zu einer gewissen Streuung der Meß ergebnisse. Um diese Ungenauigkeiten zu berücksichtigen kann innerhalb einer Klasse von Proben die Standardabweichung in der Richtung der maximalen Varianz der Proben und orthogonal hierzu bestimmt werden. Diese beiden Standard-Abweichungen (σ) definieren die Haupt- und Nebenachsen einer Ellipse in der graphischen Darstellung, in der die Pro ben dieser Klasse wiedergefunden werden.
Zur Qualitätskontrolle ist weiterhin eine eindeutige Zuordnung eines eindeutigen Qualitäts
merkmals zu jeder einzelnen Probe erforderlich. Innerhalb einer Klasse von Proben müssen
die Qualitätsmerkmale einheitlich sein, da sich die Klasse über die einheitliche Qualität
definiert. Diese Qualitätsmerkmale dienen der Klassifizierung der gemessenen Proben und
werden per Referenzmessung von humansensorisch vorbestimmten bzw. klassifizierten
Referenzproben ermittelt.
Die humansensorischen Prüfer sind in der Regel ausgebildete Parfümeure, die ein Höchst
maß an olfaktorischer Beurteilungsfähigkeit gewährleisten. Durch deren humansensorische
Klassifikation einzelner Gerüche der vermessenen Referenzproben wird für jede geruch
lich einheitliche Klasse von Proben ein Geruchsmerkmalscluster definiert, der in der gra
phischen Darstellung der elliptischen bzw. ellipsoiden Darstellung der Merkmalsvektoren
einer Probe bzw. einer einheitlichen Klasse von Proben entspricht.
Durch die so gewonnene Korrelation zwischen den mit dem technischen Sensorsystem
gewonnenen objektiven und reproduzierbaren Meßergebnissen mit der Klassifizierung der
humansensorischen Experten kann eine Qualitätskontrolle bzw. eine automatisierte Klassi
fizierung chemischer Stoffgemische nach Geruchsmerkmalen mit objektiven Methoden
realisiert werden. Hierzu muß lediglich eine (unbekannte) Probe vermessen werden, und
die relative Lage des gewonnenen Meßwerts zu einem der Geruchscluster ermittelt werden.
Eine weitere mathematische Auswertemethode auf Basis statistischer Verfahren unter
Verwendung neuronaler Netzwerke und Fuzzylogik, die im Rahmen der vorliegenden Er
findung verwendet werden kann, ist in der WO 99/12029 beschrieben.
Im wesentlichen beinhaltet das erfindungsgemäße Verfahren zur automatisierten qualitati
ven Klassifizierung von chemischen Stoffen und Stoffgemischen nach Geruchsmerkmalen
die folgenden Schritte:
Zunächst werden humansensorisch vorbestimmte Referenzproben mittels eines erfin dungsgemäßen Sensorsystems aus mindestens zwei Sensoren vermessen. Hierbei werden Meßwerte in Form ndimensionaler Merkmalsvektoren erzeugt, wobei n die Zahl der Sen soren des chemischen Sensorsystems ist. Diese n-dimensionalen Merkmalsvektoren der vermessenen Referenzproben werden mittels bekannter mathematisch-statistischer Aus werteverfahren einer Hauptkomponentenanalyse mit einer Koordinatentransformation un terzogen.
Zunächst werden humansensorisch vorbestimmte Referenzproben mittels eines erfin dungsgemäßen Sensorsystems aus mindestens zwei Sensoren vermessen. Hierbei werden Meßwerte in Form ndimensionaler Merkmalsvektoren erzeugt, wobei n die Zahl der Sen soren des chemischen Sensorsystems ist. Diese n-dimensionalen Merkmalsvektoren der vermessenen Referenzproben werden mittels bekannter mathematisch-statistischer Aus werteverfahren einer Hauptkomponentenanalyse mit einer Koordinatentransformation un terzogen.
Dabei wird die erste Hauptkomponente so ausgerichtet, daß sie eine maximale Varianz und
damit auch eine maximale Information zwischen den einzelnen Proben wiedergibt, die
zweite und weitere Hauptkomponenten werden jeweils orthogonal zu den bereits definier
ten Hauptkomponenten ausgerichtet. Als Resultat erhält man eine mehrdimensionale (in
der Regel zwei- oder dreidimensionale) Darstellung der Meßergebnisse, bei der die Werte
an gleichen Proben zusammenfallen, und die Werte verschiedener Proben möglichst weit
getrennt werden.
Die Streuung innerhalb eines Satzes gleicher Proben (als Folge gewisser Inhomogenitäten
und zufälliger Fehler bei der Messung) läßt sich dadurch berücksichtigen, daß die Stan
dard-Abweichung σ in Richtung maximaler Varianz und orthogonal hierzu bestimmt wer
den.
In der zweidimensionaler Darstellung resultiert hieraus eine Ellipse, in der dreidimensio
nalen ein Ellipsoid. Diese Ellipse bzw. das Ellipsoid definiert einen Geruchsmerkmalscu
ster, in dem die Meßwerte gleicher oder geruchlich ähnlicher Proben liegen. Die Meßwerte
geruchlich unterschiedliche Proben liegen außerhalb dieses Clusters, bedingt durch die
mathematische Auswertung in der Regel relativ weit davon entfernt.
Der sogenannte Geruchsmerkmalscluster definiert in der zwei- bzw. dreidimensionalen
Darstellung einen Meßwertbereich, der für eine bestimmte Geruchsklasse steht, die vorab
humansensorisch klassifiziert wurde. Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß alle in den
Bereich dieses Geruchsmerkmalsclusters fallenden Meßwerte somit über gleiche bzw.
stark ähnliche Geruchseigenschaften bzw. Geruchsqualität verfügen.
Die Größe des Geruchsmerkmalsclusters ergibt sich aus der Standardabweichung σ. Durch
Multiplikation der Standardabweichung σ mit Faktoren f kann die Größe des Ellipsoids
bzw. der Ellipse variiert werden. Je größer f gewählt wird, desto größer wird die Fläche
bzw. der Raum des Geruchsmerkmalsclusters, und entsprechend größer wird die Band
breite an Gerüchen, die in diesem Cluster zusammengefaßt werden. Somit kann durch die
Wahl eines geeigneten Faktors f als Multiplikator der Standardabweichung eine geruchli
che Toleranz definiert werden.
Erfindungsgemäß bevorzugt ist eine Standardabweichung von 1-5σ, vorzugsweise 2-4σ,
insbesondere bevorzugt 1σ, 2σ oder 3σ.
Im erfindungsgemäßen Verfahren können Geruchscluster hinsichtlich der geruchlichen
Klassifizierung nach positiven oder negativen Kriterien definiert werden. Durch Vermes
sung qualitativ akzeptabel Referenzproben können so positiv definierte Geruchscluster
gebildet werden, welche einen Meßwertbereich definieren, innerhalb dem geruchlich ak
zeptable Proben bzw. Produkte auftreten.
Alternativ hierzu kann durch humansensorische Festlegung geruchlich inakzeptabler Stoff
proben ein negativ definierter Geruchscluster gebildet werden, welcher dementsprechend
einen Meßwertebereich definiert, anhand dessen Proben bestimmt werden können, die über
inakzeptable Geruchseigenschaften verfügen.
Nach Erzeugung mindestens eines oder mehrere positiv und/oder negativ definierter Ge
ruchsmerkmalscluster anhand humansensorisch klassifizierter Referenzproben ist das er
findungsgemäße System hinreichend kalibriert. Es können nun Proben beliebiger Stoffe
oder Stoffgemische mit dem erfindungsgemäßen Sensorsystem gemessen werden, wobei
jeden vermessenen Stoff/Stoffgemisch ein entsprechend zugeordneter Meßwert des Sen
sorsystems erhalten wird.
Die Geruchseigenschaften des vermessenen Stoffes/des Stoffgemisches wird nun durch
Bestimmung der relativen Lage des Meßwertes in oder zu einem der vorab definierten Ge
ruchsmerkmalscluster ermittelt. Liegt der Meßwert der vermessenen Stoffgemisches innerhalb
der Grenzen eines vorab gebildeten Geruchsmerkmalsclusters, so entsprechen die
Geruchseigenschaften des Stoffgemisches den Geruchseigenschaften des Geruchsmerk
malsclusters.
Somit kann jedem Meßwert des Sensorsystems ein vorab definierter Duft- bzw. Geruchs
eindruck zugeordnet werden, der eine entsprechende Klassifizierung des vermessenen Pro
duktes nach geruchlichen Kriterien ermöglicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann angewendet werden bei der Qualitätskontrolle von
Rohstoffen, Zwischen- und/oder Endprodukten der chemischen Industrie. Durch Anwen
dung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine objektivierbare, automatisierte Geruchs
klassifizierung der vermessenen Stoffe möglich.
Insbesondere bei Produkten, bei denen der Geruch ein wesentliches Kriterium darstellt,
wie beispielsweise Waschmitteln, Reinigungsmitteln, Spülmitteln, Körperpflegeprodukten
wie Shampoos, Kosmetika, Cremes u. dgl. kann daß erfindungsgemäße Verfahren zur Un
terscheidung geruchlich akzeptabler von geruchlich inakzeptablen Produkten verwendeten
werden.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Pro
duktionssteuerung und/oder Überwachung chemischer Prozesse nach Geruchsmerkmalen
zur Verfügung gestellt, wobei der chemische Prozeß die Vermengung von mindestens zwei
Rohstoffen umfaßt, und das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß an mindestens ei
ner Stelle innerhalb des Prozesses Proben des Stoffgemisches entnommen werden, die
Proben nach dem oben genannten Verfahren zur automatisierten, qualitativen Klassifizie
rung vermessen werden, und die so gewonnenen Meßwerte mittels eines geeigneten Re
gelkreises zur Steuerung der eingesetzten Menge mindestens eines Rohstoffes, Zusatzstof
fes oder Hilfsstoffes genutzt werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, kann das
erfindungsgemäße Verfahren zu Überwachung einer gesamten chemischen Produktions
kette vom Rohstoff über das Rohprodukt bis hin zum fertigen Produkt eingesetzt werden.
Im komplexen Produktionsketten bei Verfahren der chemischen Industrie können bereits
geringe Unregelmäßigkeiten im Produktionsverfahren bzw. geringe Abweichungen in der
Qualität einzelner verwendeter Rohstoffe dazu führen, daß, sofern diese nicht rechtzeitig
erkannt werden, ein geruchlich belastetes Endprodukt erzeugt wird. Die unangenehmen
Nebengerüche, die bereits in einzelnen Rohstoffen eines fertigen Produktes enthalten sind,
können sich beispielsweise über die gesamte Produktionskette hinziehen und ein fertig
verarbeitetes Endprodukt unbrauchbar oder unverkäuflich machen.
Dabei kann nicht selbstverständlich davon ausgegangen werden, daß sich der vorhandene
oder nicht vorhandene Geruch eines Rohstoffes anteilig im fertigen Produkt wieder findet.
Auf den Geruch eines fertigen Produkts haben eine Vielzahl von Faktoren Einfluß: So
können beispielsweise bei der Verarbeitung eines Rohstoffes Veränderungen auftreten, die
zur Generierung bzw. auch zum Verschwinden geruchlich aktiver Substanzen führen und
somit den Geruchseindruck im Vergleich zum Rohstoff wesentlich verändern.
Bei der Verarbeitung des Rohstoffs können chemische Reaktionen ablaufen, die zuvor ge
ruchlich inaktive Substanzen in Gerüche umwandeln und umgekehrt. Ferner kann im ferti
gen Produkt der Rohstoff in einem veränderten Aggregatszustand (fest/flüssig/gasförmig)
vorliegen. Die Freisetzung geruchlich aktive Substanzen, und damit der Geruch des End
produkts hängt aber sehr wesentlich von diesem Aggregatszustand ab und muß entspre
chend berücksichtigt werden.
Ferner liegt im fertigen Produkt der verwendete Rohstoff in einer veränderten Matrix vor.
Beispielsweise ändert sich die Hydrophilie bei der Herstellung eines Produktes in der Wei
se, daß eine geruchlich aktive Substanz, die zuvor in einer wäßrigen Umgebung festgebun
den war und daher im Gasraum nicht über den Geruch wahrgenommen wurde, im hydro
phoben Produkt freigesetzt wird und so einen Geruch erst erzeugt.
Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens bei der Überwachung bzw. Steue
rung einer gesamten Produktionskette vom Rohstoff bis hin zu fertigen Produkt lassen sich
diese Effekte erfassen und eine Qualitätskontrolle nach Geruchsmerkmalen über den ge
samten Prozeß hinweg auf einfache Weise in automatisierter Form realisieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht hierbei, daß die Qualitätsanforderungen an
einen Rohstoff dahingehend optimiert werden können, daß dieser exakt in der Qualität
eingesetzt werden kann, die ein Optimum aus Kosten und Einfluß auf die geruchliche
Qualität des Endprodukts darstellen.
Eine entsprechende Steuerung bzw. Überwachung einer Produktionskette mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren erfolgt vorzugsweise dadurch, daß die Produktionskette in ver
schiedene Bereiche, wie Rohstoffe, Rohprodukte, Zwischenprodukte und Fertigprodukte
gegliedert wird, wobei in einigen oder allen Bereichen innerhalb der Produktionskette,
mindestens jedoch an einer Stelle des Produktionsprozesses, das erfindungsgemäße Ver
fahren zur Klassifizierung nach Geruchsmerkmalen angewendet wird. In jedem dieser Be
reiche bzw. für jede Meßstelle werden die Komponenten definiert, die zu einer geruchli
chen Belastung des Fertigprodukts führen können. Ferner kann für jeden Bereich ein tech
nisch geeignetes Probennahmesystem festgelegt werden sowie ein entsprechendes Sensor
system, welches die bestmöglichen Meßergebnisse erlaubt, für jeden Produktbereich zu
sammengestellt werden.
Proben innerhalb einer Produktionskette können on-line, off-line und off-line entnommen
und anschließend im erfindungsgemäßen Verfahren analysiert werden. Bei einer on-line
Probenentnahme wird die Probe kontinuierlich und automatisch dem Produktionsprozeß
entnommen, mit dem erfindungsgemäßen Sensorsystem charakterisiert und eine Auswer
tung vorgenommen.
Bei off-line Probenentnahmen wird die Probe dem Produktionsprozeß entnommen und am
Produktionsstandort mit dem erfindungsgemäßen Verfahren in einer gesonderten Appara
tur charakterisiert.
Bei off-line Probenentnahmen wird die Probe am Produktionsstandort entnommen und für
die anschließend geruchliche Charakterisierung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in
ein spezielles Laboratorium verbracht.
Auf diese Weise kann eine umfassende geruchliche Charakterisierung der gesamten Pro
duktionskette und aller darin auftretenden Stoffgemische mit dem erfindungsgemäßen Ver
fahren durchgeführt werden, wodurch eine angepaßte Qualitätskontrolle auf verschiedenen
Ebenen innerhalb einer Produktionskette ermöglicht wird.
Beim Auftreten von Qualitätsschwankungen bzw. störenden Gerüchen kann mit diesen
Informationen direkt auf die Ursache des Problems geschlossen werden. Im Idealfall ist
dies auch durch die geruchliche Charakterisierung nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren auf nur einer Zwischenebene der Rohprodukte möglich, und der erforderliche Aufwand
zur geruchlichen Qualitätskontrolle vermindert sich erheblich.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das
erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung und Optimierung der Produktion eingesetzt.
Aufbauend auf den Erkenntnissen, die mit einer Überwachung der Produktion mittels des
erfindungsgemäßen chemischen Sensorsystems gewonnen werden, läßt sich die Produktion
entsprechend steuern und optimieren.
Die an verschiedenen Stellen der Produktionskette gewonnenen Meßwerte können mittels
geeigneter Regelkreise direkt zur Steuerung der Produktzusammensetzung verwendet wer
den. Entsprechende Regelkreise und Steuerungseinrichtungen sind im Stand der Technik
bekannt und dem Fachmann geläufig. So kann aus den Meßwerten geschlossen werden, ob
der Zusatz beispielsweise weiteren Parfüms, weiterer Geruchsstoffe, weiterer Zusatz- bzw.
Hilfsstoffe, weiterer Rohstoffe und dergleichen erforderlich ist, und der Zusatz entspre
chend reguliert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann so z. B. zur Kostensenkung durch den exakt gesteu
erten Einsatz qualitativ schlechterer Rohstoffe in Mischung mit höheren Rohstoffqualitäten
eingesetzt werden. Beispielsweise wird in einem Produkt ein Rohstoff mit zwei unterschiedlichen
geruchlichen Qualitäten eingesetzt. Der preislich günstigere Rohstoff besitzt
einen unerwünschten Nebengeruch und kann daher nicht ausschließlich zur Produktion
eingesetzt werden. Das Verhältnis dieser beiden Rohstoffe kann mit der Kontrolle anhand
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Klassifizierung nach Geruchsmerkmalen durch das
chemische Sensorsystem so gesteuert werden, daß eine ausreichende geruchliche Qualität
eingehalten, d. h. ein Schwellenwert für den unerwünschten Nebengeruch nicht überschrit
ten wird.
Ferner können unerwünschte Nebengerüche in einem Rohstoff oder auf dem fertigen Pro
dukt mit exakt dosierten Mengen an Parfüm während des Produktionsprozesses überdeckt
werden, so daß sich ein akzeptabler Gesamtgeruchseindruck des Endproduktes ergibt. Das
erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht hierbei eine genaue Bestimmung dessen, wie weit
der detektierte Geruch von dem akzeptablen Geruch entfernt liegt. Hierzu muß lediglich
der Standort des Meßpunktes relativ zu dem entsprechenden Referenz
geruchsmerkmalscluster festgestellt werden, wonach durch sukzessive Parfümzugabe der
Meßwert so weit in Richtung des Geruchsmerkmalsclusters verschoben wird, bis er inner
halb des Merkmalsclusters liegt, also akzeptable Geruchseigenschaften aufweist.
Hat man beispielsweise für ein Produkt Geruchsmerkmalscluster über Messungen mit dem
Sensorsystem und der humansensorischen Zuordnung definiert, lassen sich aus den Ergeb
nissen auch direkt Regelgrößen für die Produktion ableiten. Durch Kalibrationsmessungen
kann ermittelt werden, wieviel Parfüm zu einem Rohprodukt zugegeben werden muß, da
mit es einem Referenzprodukt aus dem Geruchsmerkmalscluster entspricht. Hierbei wird
beispielsweise die Verschiebung eines außerhalb eines Geruchsmerkmalsclusters liegenden
Meßpunktes in den jeweils gewünschten Cluster durch iterative Zugabe kleiner Parfüm
mengen verfolgt, aufgezeichnet und mittels geeigneter mathematischer Auswertung extra
poliert.
Bereits aus der Bestimmung zweier Meßpunkte und deren Korrelation mit der zugesetzten
Parfümmenge läßt sich die benötigte Parfümmenge zur Verschiebung des Proben-
Meßwertes in den Geruchsmerkmalscluster mit hinreichender Genauigkeit berechnen.
Diese Kalibration kann fortan dafür verwendet werden, um auf mathematischem Wege die
erforderliche zuzusetzende Parfümmenge zu bestimmen. In die Berechnung geht dabei
nicht die Menge des Parfüms sondern der objektive Geruchseindruck des Fertigproduktes
ein. Die Produktion kann mit dieser Methode über die gewonnenen geruchsspezifischen
Regelgrößen direkt gesteuert werden.
Analog besteht die Möglichkeit, Produkte minderer Qualität, die außerhalb des definierten
Geruchsmerkmalsclusters liegen, gezielt mit Produkten höherer Qualität zu mischen und so
die geforderten Spezifikationen zu erreichen. Mit der Hilfe von Kalibrationsmessungen
und/oder geeigneter mathematischer Auswertung der gewonnenen Meßdaten Lassen sich
aus dem Abstand des jeweiligen Meßpunktes zum geforderten Geruchsmerkmalscluster
direkt die erforderlichen Mengen des zuzusetzenden höherwertigen Produktes berechnen
und die Produktion entsprechend nach Geruchskriterien zielgerichtet steuern.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird daher ein Verfahren
zur Produktionssteuerung nach geruchlichen Kriterien bereitgestellt, bei dem mittels ge
eigneter Kalibrationsmessungen und/oder geeigneter mathematischer Auswertungen Re
gelgrößen zur Steuerung der zuzusetzenden Menge eines Stoffes ermittelt werden, die die
Verschiebung des Meßwertes eines Stoffes oder Stoffgemisches in einen Geruchsmerk
malscluster bewirken.
In einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zudem ein Verfahren
zur Produktionssteuerung nach geruchlichen Kriterien bereitgestellt, bei dem auf der Basis
von einem oder mehreren Meßwerten, die durch Zugabe bekannter Mengen eines anderen
Stoffes oder Stoffgemisches zum vermessenen Stoff oder Stoffgemisch erhalten werden,
die jeweils zuzusetzende Menge des anderen Stoffes oder Stoffgemisches ermittelt wird,
die die Verschiebung des Meßwertes des vermessenen Stoffes oder Stoffgemisches in ei
nen oder in die Richtung eines gewünschten Geruchsmerkmalsclusters bewirkt.
Der andere Stoff bzw. das Stoffgemisch bezeichnet hierbei einen von der vermessenen
Probe geruchlich verschiedenen Stoff/Stoffgemisch. Dies kann beispielsweise ein Geruchsstoff,
ein Parfüm, ein Zwischen- oder Nebenprodukt oder ein Rohstoff mit anderen
Geruchseigenschaften sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht somit die gezielte Veränderung der Geruch
seigenschaften einer beliebigen Stoff/Stoffgemisch-Probe in Richtung eines gewünschten
Geruchs durch automatisierbare Produktionssteuerung nach Geruchskriterien.
Auf diese Weise lassen sich mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens die verwendeten
Parfümmengen zur Überdeckung unerwünschter Nebengerüche optimieren. Dies ist insbe
sondere in Anbetracht der erheblichen Kosten entsprechender Parfümöle ein wesentlicher
Vorteil der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Produktionssteuerung
und Produktionsoptimierung. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht einen genau
dosierten Parfümöleinsatz unter Vermeidung teuerer Überparfümierung.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Verwendung des erfindungsgemäßen Verfah
rens zur Produktionssteuerung und Optimierung werden zunächst alle einzelnen Rohstoffe
und Zwischenprodukte des Produktionsprozesses bezüglich ihres Geruchs mit dem erfin
dungsgemäßen Sensorsystem untersucht. Hierzu werden die Komponenten identifiziert, die
zu unerwünschten Nebengerüchen im fertigen Produkt führen können.
Es werden Schwellwerte für jede dieser Komponenten definiert, die ein geruchlich ein
wandfreies Fertigprodukt gewährleisten. Hierbei können die Schwellwerte nicht unabhän
gig voneinander betrachtet werden, da es zu Wechselwirkungen zwischen einzelnen Kom
ponenten kommen kann und sich die Schwellwerte ebenso wechselseitig beeinflussen. An
hand der definierten Schwellwerte und ihrer gegenseitigen Abhängigkeit in Stoff
gemischen, die im Produktionszyklus auftreten, können an jedem Meßpunkt innerhalb der
Produktionskette definierte Geruchsmerkmalscluster gebildet werden, die zur Optimierung
der Produktion genutzt werden können.
Hierzu müssen ständig die entsprechenden Rohstoffe, Zwischenprodukte und das Fertig
produkt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kontrolliert werden, mit den für jede Meß
stelle typischen Geruchsmerkmalsclustern verglichen werden und auf Basis dieser Daten
eine Anpassung der Produktion durchgeführt werden.
Ein Beispiel hierfür ist die Verwendung eines bestimmten Rohstoffes in zwei unterschied
lichen Qualitäten in einem Produkt. Der Rohstoff mit einer geruchlich niedrigeren Qualität
und daher auch einem meist niedrigerem Preis wird mit einer zweiten Charge mit höherer
Qualität fortlaufend so vermischt, daß das resultierende Zwischenprodukt in der erforderli
chen geruchlichen Qualität hergestellt wird. Geruchliche Schwankungen bei den Rohstof
fen werden durch das erfindungsgemäße Verfahren fortlaufend aufgezeichnet und das Ver
hältnis der Komponenten in der Mischung entsprechend angepaßt.
Wo die Möglichkeit einer Einstellung der optimalen geruchlichen Qualität durch einfacher
Mischung verschiedener Chargen nicht möglich ist, kann mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren lediglich der Eigengeruch der entsprechenden Komponenten bestimmt werden
und daraus ermittelt werden, welche Menge an Parfüm oder anderer Zusatzstoffen erfor
derlich ist, um diesen Eigengeruch zu überdecken bzw. zu neutralisieren. Hierbei wird das
erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft zu einem optimalen Mengeneinsatz dieser ge
ruchsneutralisierenden Zusatzstoffe verwendet.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll im folgenden anhand einiger Beispiele zum besseren
Verständnis erläutert werden. Die Beispiele stellen eine Auswahl der Möglichkeiten des
erfindungsgemäßen Verfahrens dar und sind in keiner Weise beschränkend.
Im Beispiel 1 wurde ein Waschmittel-Fertigprodukt mit dem erfindungsgemäßen Verfah
ren untersucht. Es wurde ein Sensorsystem bestehend aus 12 Sensoren verwendet, wobei
diese Sensoren 4 Metalloxid-Leitfähigkeitssensoren und 8 polymerbeschichtete
Schwingquarzsensoren umfassen.
Es wurden geruchlich stark unterschiedliche verschiedene Chargen desselben Wasch
mittelfertigproduktes untersucht. Es wurden jeweils 4 ml des flüssigen Waschmittels in
geschlossener Probengefäße mit einem Volumen von 20 ml abgefüllt und 30 Minuten bei
60°C kalibriert. Anschließend wurde mit einer Hohlnadel jeweils 3 ml aus dem Gasraum
oberhalb der Flüssigproben entnommen, und in das chemische Sensorsystem eingespritzt.
Das Sensorsystem lieferte für jede einzelne Messung einen Merkmalsvektor in Form eines
12-Tupels. Jede Probe wurde insgesamt 4 Mal vermessen. Die einzelnen Merkmalsvekto
ren wurden einer Koordinatentransformation mit Hauptkomponentenanalyse, wie in der
WO 99/12028 beschrieben, unterzogen.
Die humansensorisch vorab in akzeptable und nicht akzeptable Proben eingeteilten Pro
dukte wurden in einer zweidimensionalen Darstellung in einem Diagramm als einzelne
Meßpunkte aufgezeichnet. Bei den Meßpunkten akzeptabler Proben wurde mittels einer
Standardabweichung von ein σ in Richtung der maximalen Varianz der Proben und ortho
gonal hierzu ein elliptischer Akzeptanzbereich (= Geruchsmerkmalscluster) festgelegt. Die
entsprechende Darstellung ist in Fig. 1 gezeigt.
Die akzeptablen Proben innerhalb des Geruchsmerkmalsclusters (1) unterscheiden sich
hinsichtlich ihrer Lage im Koordinatensystem deutlich von den Proben mit nicht akzepta
blen Gerüchen.
Das Referenzdiagramm gemäß Fig. 1 ermöglicht somit eine eindeutige Zuordnung von
Geruchseigenschaften unbekannter bzw. nicht humansensorisch untersuchter Produktion
schargen des zugrundeliegenden Waschmittels durch einfache Bestimmung der relativen
Lage eines Meßpunktes in oder zu dem als akzeptabel definierten Geruchsmerkmalsclu
ster.
Es wurden verschiedene Proben eines nicht-ionischen Tensides mit dem Sensorsystem aus
Beispiel 1 untersucht. Die Auswertung der Meßwerte erfolgte ebenso wie in Beispiel 1.
Die graphische Auftragung der erhaltenen Meßwerte in Fig. 2 zeigt eine deutliche Grup
penbildung einzelner Signale. Anhand der humansensorisch durchgeführten Klassifizie
rung konnte durch Bestimmung der Standardabweichung in Richtung der maximalen Vari
anz der Gruppe der nicht akzeptablen Tensidproben ein elliptischer Geruchsmerkmalsclu
ster (2) definiert werden, welcher den Meßwertbereich angibt, der geruchlich nicht akzep
table Proben kennzeichnet.
Claims (15)
1. Verfahren zur automatisierten, qualitativen Klassifizierung von chemischen Stoffen
und Stoffgemischen nach Geruchsmerkmalen, umfassend folgende Schritte:
- a) Vermessung von humansensorisch vorbestimmten Referenzproben mittels eines Sensorsystems umfassend mindestens zwei Sensoren;
- b) Erzeugung wenigstens eines Meßwertes für die jeweilige(n) Referenzprobe(n);
- c) Bildung eines oder mehrerer Geruchsmerkmalscluster anhand der für die Refe renzproben ermittelten Meßwerte;
- d) Vermessung einer Probe eines Stoffes oder Stoffgemisches mittels des genannten Sensorsystems, wobei wenigstens ein dem Stoffs/Stoffgemisch zugeordneter Meßwert des Sensorsystems erhalten wird;
- e) Bestimmung der Geruchseigenschaften des Stoffes/Stoffgemisches durch die re lative Lage des/der zugehörigen Meßwerte(s) in oder zu einem der in Schritt (c) definierten Cluster;
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Bildung eines Geruchsmerkmalsclusters an
hand der Meßwerte der Referenzproben so erfolgt, indem die Meßwerte mathematisch
so verarbeitet werden, daß die Meßwerte geruchlich gleicher oder ähnlicher Proben im
wesentlichen zusammenfallen, und die Werte geruchlich verschiedener Proben mög
lichst weit auseinanderfallen.
3. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Sensorsystem 2 bis 20, vorzugsweise 3 bis 15 und besonders bevorzugt 4 bis 10,
insbesondere 12 elektronische Chemosensoren umfaßt.
4. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoren ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus MOSFET-Sensoren, MI-
SiC-Sensoren, Metalloxid-Sensoren, Sensoren mit elektrisch leitfähigen Polymeren,
Schwingquarzsensoren, insbesondere Polymerbeschichtete Schwingquarzsensoren,
amperometrische elektrochemische Zellen, Leitfähigkeitssensoren, Kapazitätssenso
ren, insbesondere Interdigitalkondensatoren, Thermopiles, katalytische Sensoren (sog.
Hot-wire-Sensoren), Halbleitersensoren, Wärmeleitfähigkeitssensoren, und/oder Ioni
sationsdetektoren, und dergleichen, wobei vorgenannte Sensoren in beliebiger Kombi
nation anordbar sind.
5. Verfahren zur Produktionssteuerung und/oder Überwachung chemischer Prozesse
nach Geruchsmerkmalen, wobei der chemische Prozeß die Vermengung von minde
stens zwei Rohstoffen umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einer
Stelle innerhalb des Prozesses Proben des Stoffgemisches entnommen werden, die
Proben mittels des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4 vermessen werden, und
die so gewonnenen Meßwerte mittels eines geeigneten Regelkreises zur Steuerung der
eingesetzten Menge mindestens eines Rohstoffes, Zusatzstoffes oder Hilfsstoffes ge
nutzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwerte zur Steue
rung der zuzusetzenden Parfümmenge genutzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwerte zur Steue
rung des Zusatzes eines Rohstoffes geringerer Qualität genutzt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mittels
geeigneter Kalibrationsmessungen und/oder geeigneter mathematischer Auswertungen
Regelgrößen zur Steuerung der zuzusetzenden Menge eines anderen Stoffes ermittelt
werden, die die Verschiebung des Meßwertes eines Stoffes oder Stoffgemisches in ei
nen Geruchsmerkmalscluster bewirken.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Basis von einem oder mehreren Meßwerten, die durch Zugabe bekannter Mengen ei
nes anderen Stoffes oder Stoffgemisches zum vermessenen Stoff oder Stoffgemisch
erhalten werden, die jeweils zuzusetzende Menge des anderen Stoffes oder Stoffgemi
sches ermittelt wird, die die Verschiebung des Meßwertes des vermessenen Stoffes
oder Stoffgemisches in einen oder in die Richtung eines gewünschten Geruchsmerk
malsclusters bewirkt.
10. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, zur automatisierten
Geruchsklassifizierung von Rohstoffen, Zwischen- und/oder Endprodukten in der
chemischen Industrie.
11. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, zur Detektion stören
der Nebengerüche in chemischen Stoffgemischen.
12. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, zur Rohstoffkontrolle,
Produktionskontrolle und/oder Produktionssteuerung, und/oder zur Endproduktkon
trolle nach Geruchskriterien.
13. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Bestimmung
der geruchlichen Qualität eines Stoffes/Stoffgemisches dessen Meßwerte durch Zusatz
von Geruchsstoffen und/oder des gleichen Stoffes/Stoffgemisches in anderer Qualität
in einen gewünschten Geruchsmerkmalscluster verschoben werden.
14. Sensorsystem zur automatisierten, qualitativen Klassifizierung von chemischen Stof
fen oder Stoffgemischen nach Geruchsmerkmalen, umfassend mindestens zwei, vor
zugsweise 2 bis 20, bevorzugt 3 bis 15 und besonders bevorzugt 4 bis 10, insbesondere
12 elektronische Chemosensoren unterschiedlicher Selektivität.
15. Sensorsystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronischen
Chemosensoren ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus MOSFET-Sensoren,
MISiC-Sensoren, Metalloxid-Sensoren, Sensoren mit elektrisch leitfähigen Polyme
ren, Schwingquarzsensoren, amperometrische elektrochemische Zellen, Leitfähig
keitssensoren, Kapazitätssensoren, insbesondere Interdigitalkondensatoren, Thermo
piles, katalytische Sensoren (sog. Hot-wire-Sensoren), Halbleitersensoren, Wärmeleit
fähigkeitssensoren, Ionisationsdetektoren, und dergleichen in beliebigen Kombinatio
nen.
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