DE10057374B4

DE10057374B4 - Kombination aus Erntegutabtransportfahrzeug und landwirtschaftlicher Erntemaschine

Info

Publication number: DE10057374B4
Application number: DE2000157374
Authority: DE
Inventors: Claus-J. Vogelgesang
Original assignee: Deere and Co
Current assignee: Deere and Co
Priority date: 2000-11-18
Filing date: 2000-11-18
Publication date: 2013-10-24
Anticipated expiration: 2020-11-19
Also published as: DE10057374A1

Abstract

Kombination aus mindestens einem Erntegutabtransportfahrzeug und wenigstens einer vom Erntegutabtransportfahrzeug unabhängigen, selbstfahrenden landwirtschaftlichen Erntemaschine, wobei die landwirtschaftliche Erntemaschine von dem Erntegutabtransportfahrzeug aus fernsteuerbar und eingerichtet ist, Gut von einem Feld aufzunehmen und das Erntegutabtransportfahrzeug mit einem Arbeitsplatz für eine Bedienungsperson versehen und eingerichtet ist, geerntetes Gut kontinuierlich von der landwirtschaftlichen Erntemaschine zu übernehmen, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkung und die Vortriebsgeschwindigkeit und Einstellungen von Motor und Guttransport- und Gutbearbeitungseinrichtungen der landwirtschaftlichen Erntemaschine selbsttätig steuerbar sind, dass die jeweiligen Einstellungen der landwirtschaftlichen Erntemaschine auf dem Erntegutabtransportfahrzeug optisch und/oder akustisch angezeigt, und dass vom Erntegutabtransportfahrzeug aus ein manuelles Übersteuern der selbsttätigen Einstellungen und/oder Abschalten der landwirtschaftlichen Erntemaschine durchführbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Kombination aus mindestens einem Erntegutabtransportfahrzeug und wenigstens einer vom Erntegutabtransportfahrzeug unabhängigen, selbstfahrenden landwirtschaftlichen Erntemaschine, wobei die landwirtschaftliche Erntemaschine von dem Erntegutabtransportfahrzeug aus fernsteuerbar und eingerichtet ist, Gut von einem Feld aufzunehmen und das Erntegutabtransportfahrzeug mit einem Arbeitsplatz für eine Bedienungsperson versehen und eingerichtet ist, geerntetes Gut kontinuierlich von der landwirtschaftlichen Erntemaschine zu übernehmen.
In der DE 197 05 842 A wird ein Ernteverfahren beschrieben, bei dem mehrere Erntemaschinen einzeln oder im Verbund eine Erntefläche bearbeiten. Die Erntemaschinen werden während der Bearbeitung der Erntefläche von einer Leitstelle aus gesteuert. Auch Erntegutwagen werden von der Leitstelle aus zu den Erntemaschinen gesteuert.
In der Zeitschrift Landtechnik 3/2000, Seite 256, wird ein Vorschlag Auernhammers wiedergegeben, gemäß dem einem bemannten Führungsfahrzeug unbemannte, vom Führungsfahrzeug kontrollierte Mähdrescher folgen.
Die WO 99/18482 A1 beschreibt ein bemanntes landwirtschaftliches Fahrzeug, das mit einem zweiten, unbemannten Satellitenfahrzeug über eine Radioverbindung kommuniziert. Das Satellitenfahrzeug fährt neben dem bemannten Fahrzeug her und führt dieselben Lenkbewegungen durch. Es handelt sich stets um zwei gleichartige Fahrzeuge.
Die DE 196 47 522 A1 beschreibt einen Mähdrescher oder Feldhäcksler mit einer Kameraanordnung zur Überwachung des Überladevorgangs auf ein Transportfahrzeug. Die Bilder der Kamera werden drahtlos auf den Führerstand des Transportfahrzeugs übertragen. Auch kann vorgesehen sein, dass die Bedienelektronik des Transportfahrzeugs über Eingabemittel, wie beispielsweise einen Touchscreen-Bildschirm mit graphischer Benutzeroberfläche oder eine Tastatur verfügt, von denen aus die Stellbefehle des Fahrers des Transportfahrzeugs an die Übergabevorrichtung des Feldhäckslers zur Ausführung übertragbar sind.
Anhand des Standes der Technik ist ein Bestreben der Landwirtschaft nach einer Verminderung des Personalbedarfs bei der Ernte erkennbar. Bei dem aus der DE 197 05 842 A bekannten Ernteverfahren ist eine Leitstelle zu besetzen, von der aus die Erntemaschinen kontrolliert werden. Außerdem müssen die Erntegutwagen zumindest während des Abtransports des Ernteguts auf öffentlichen Straßen mit Fahrern besetzt werden. Auch bei dem Ernteverfahren nach Auernhammer sind ein Mähdrescher und die Erntegutwagen mit Personal zu besetzen. Daher sind entsprechende Bedienerplätze vorzusehen. Es sind aufwändige Kabinen mit Klimaanlagen, Sitzen, Anzeige- und Steuereinrichtungen erforderlich, um die Arbeit auf dem Feld angenehm zu gestalten. Im Ergebnis wird die Erntemaschine dadurch größer und teurer. Die Vorgehensweise nach WO 99/18482 A1 ist nur für gleichartige Fahrzeuge sinnvoll, während Erntemaschinen und Transportfahrzeuge nach Beendigung des Überladevorgangs getrennte Wege zurücklegen müssen. Die Vorgehensweise nach DE 196 47 522 A1 erfordert stets zwei Fahrer, da der Fahrer des Erntegutabtransportfahrzeugs nur Korrekturen an der Position der Überladeeinrichtung vornehmen kann.
Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird darin gesehen, die Ernte zu vereinfachen und preiswerter zu gestalten.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale aufgeführt sind, die die Lösung in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
Die landwirtschaftliche Erntemaschine wird vom Erntegutabtransportfahrzeug aus ferngesteuert. Der Arbeitsplatz einer auf dem Erntegutabtransportfahrzeug befindlichen Bedienungsperson ist daher mit Mitteln ausgestattet, die es ihr ermöglichen, die vom Erntegutabtransportfahrzeug unabhängige, selbstfahrende landwirtschaftliche Erntemaschine fernzusteuern. Das Erntegutabtransportfahrzeug kann beispielsweise ein Traktor mit Anhänger oder Anhängern oder ein Lastwagen sein.
Die grundsätzlich zum Bewegen des Erntegutabtransportfahrzeugs auf öffentlichen Verkehrswegen erforderliche Bedienungsperson steuert auch die landwirtschaftliche Erntemaschine – oder gegebenenfalls mehrere landwirtschaftliche Erntemaschinen. Auf diese Weise erreicht man, dass die Ernte bzw. das Aufnehmen des Guts vom Feld und der Abtransport durch nur eine Bedienungsperson erfolgen kann. Sie steuert das Erntegutabtransportfahrzeug auf an sich bekannte Art und Weise, und kontrolliert außerdem die landwirtschaftliche Erntemaschine. Eine Bedienungsperson für die landwirtschaftliche Erntemaschine und ein entsprechender Arbeitsplatz kann entfallen, bzw. letzterer kann einfacher ausgerüstet werden, da er nur für relativ kurze Fahrten auf öffentlichen Verkehrswegen zu besetzen ist.
Die Steuerung der landwirtschaftlichen Erntemaschine vom Erntegutabtransportfahrzeug aus ist vorteilhaft, da die landwirtschaftliche Maschine das geerntete Gut kontinuierlich auf das Erntegutabtransportfahrzeug überlädt, wie beispielsweise ein Feldhäcksler mit Pick-Up oder Maisgebiss, da dann das Erntegutabtransportfahrzeug fortdauernd neben der landwirtschaftlichen Erntemaschine fährt. Die landwirtschaftliche Erntemaschine wird somit aus geringem Abstand kontrolliert, so dass die Bedienungsperson in der Lage ist, eventuelle sich im Weg der landwirtschaftlichen Erntemaschine befindliche Hindernisse zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu treffen. Ist der Erntegutbehälter des Erntegutabtransportfahrzeugs gefüllt, wird der Erntebetrieb unterbrochen und das Erntegutabtransportfahrzeug verbringt das geerntete Gut zu einer Sammelstelle. In der Zwischenzeit (bis zur Rückkehr des ersten Erntegutabtransportfahrzeugs) kann ein weiteres Erntegutabtransportfahrzeug zum Einsatz kommen, welches das Gut von der landwirtschaftlichen Erntemaschine übernimmt, und von dem aus die Steuerung der landwirtschaftlichen Erntemaschine erfolgt.
Alle denkbaren Einstellungen der landwirtschaftlichen Erntemaschine, wie Lenkung, Vortriebsgeschwindigkeit und Einstellungen von Motor und Guttransport- und/oder Gutbearbeitungseinrichtungen werden insgesamt selbsttätig von der landwirtschaftlichen Erntemaschine aus gesteuert oder geregelt werden. Zur Lenkung sind beispielsweise Erntegutkantensensoren bekannt. Am Arbeitsplatz des Erntegutabtransportfahrzeugs sind optisch oder akustisch arbeitende Anzeigeeinrichtungen vorgesehen, die der Bedienungsperson eine Kontrolle erlauben. Ein manuelles Übersteuern der selbsttätigen Einstellungen oder im Fehlerfall ein Abschalten der landwirtschaftlichen Erntemaschine ist möglich.
Die landwirtschaftliche Erntemaschine wird selbsttätig gelenkt, beispielsweise anhand eines Erntegutkanten- oder Schwadsensors, und Lenksignale können auf das Erntegutabtransportfahrzeug übertragen werden, so dass auch letzteres selbsttätig gesteuert wird.

Claims

Kombination aus mindestens einem Erntegutabtransportfahrzeug und wenigstens einer vom Erntegutabtransportfahrzeug unabhängigen, selbstfahrenden landwirtschaftlichen Erntemaschine, wobei die landwirtschaftliche Erntemaschine von dem Erntegutabtransportfahrzeug aus fernsteuerbar und eingerichtet ist, Gut von einem Feld aufzunehmen und das Erntegutabtransportfahrzeug mit einem Arbeitsplatz für eine Bedienungsperson versehen und eingerichtet ist, geerntetes Gut kontinuierlich von der landwirtschaftlichen Erntemaschine zu übernehmen, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkung und die Vortriebsgeschwindigkeit und Einstellungen von Motor und Guttransport- und Gutbearbeitungseinrichtungen der landwirtschaftlichen Erntemaschine selbsttätig steuerbar sind, dass die jeweiligen Einstellungen der landwirtschaftlichen Erntemaschine auf dem Erntegutabtransportfahrzeug optisch und/oder akustisch angezeigt, und dass vom Erntegutabtransportfahrzeug aus ein manuelles Übersteuern der selbsttätigen Einstellungen und/oder Abschalten der landwirtschaftlichen Erntemaschine durchführbar ist.
Kombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die landwirtschaftliche Erntemaschine Lenksignale auf das Erntegutabtransportfahrzeug überträgt, welches mittels der empfangenen Lenksignale selbsttätig gesteuert wird.