BE1026568B1 - Selbstfahrende erntemaschine mit einer überladeeinrichtung - Google Patents
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Abstract
Eine selbstfahrende Erntemaschine (10) umfasst eine durch einen Aktor (38) zwischen einer Überladeposition und einer Transportposition bewegbare Überladeeinrichtung (30) und eine Steuereinrichtung (70) zur Kontrolle des Aktors (38), die in einer Erntebetriebsart und in einer Transportbetriebsart betreibbar ist und in der Transportbetriebsart den Aktor (38) in Abhängigkeit von der Lenkrichtung der Erntemaschine (10) derart kommandiert, dass die Erntemaschine (10) mit der Überladeeinrichtung (30) bei einer Kurvenfahrt ein vorgegebenes Ausschermaß nicht überschreitet.
Description
Selbstfahrende Erntemaschine mit einer Überladeeinrichtung Beschreibung Die Erfindung betrifft eine selbstfahrende Erntemaschine, umfassend: ein Fahrgestell, das sich durch antreib- und lenkbare Bodeneingriffsmittel auf dem Boden abstützt, eine Überladeeinrichtung, die durch einen Aktor zwischen einer Überladeposition zum Überladen von Erntegut auf ein Transportfahrzeug und einer Transportposition bewegbar ist; und eine Steuereinrichtung zur Kontrolle des Aktors und von angetriebenen Erntegutbearbeitungsmitteln der Erntemaschine, die in einer Transportbetriebsart und einer Erntebetriebsart betreibbar ist und in der Erntebetriebsart ein Einschalten der Erntegutbearbeitungsmittel und ein Verbringen der Überladeeinrichtung in die Überladeposition ermöglicht und in der Transportbetriebsart ein Einschalten der Erntegutbearbeitungsmittel und ein Verbringen der Überladeeinrichtung in die Überladeposition verhindert.
Stand der Technik Selbstfahrende Erntemaschinen, wie Feldhäcksler oder Mähdrescher, umfassen ein Fahrgestell, an das ein Erntevorsatz anbringbar ist, Mittel zur Bearbeitung des aufgenommen Ernteguts und eine Überladeeinrichtung, um das bearbeitete Erntegut bedarfsweise (aus einem Korntank eines Mähdreschers) oder kontinuierlich (bei einem Feldhäcksler) auf ein Transportfahrzeug zu überladen.
Die Überladeeinrichtung enthält üblicherweise einen Schnecken- oder Bandförderer oder ist in sich hohl ausgeführt, um das von einem
Nachbeschleuniger auf eine hinreichend hohe Geschwindigkeit gebrachte Erntegut auf das Transportfahrzeug zu leiten.
Da die Antriebsleistungen und möglichen Durchsätze der Erntemaschinen und somit auch die Arbeitsbreiten der Erntevorsätze derzeit immer größer werden, werden auch immer größere Überladeweiten benötigt, um das Erntegut von der Erntemaschine auf das neben dem Erntevorsatz auf dem bereits abgeernteten Teil des Felds fahrende Transportfahrzeug zu überladen. Das hat zur Folge, dass die Überladeeinrichtung bei einer Transportfahrt, zu welcher sie üblicherweise in eine sich entgegen der Fahrtrichtung nach hinten erstreckende Position gebracht und dort in einer festen Position arretiert wird (s. EP 1 405 555 Al), über das Fahrgestell der Erntemaschine nach hinten hinaus erstreckt. Bei den derzeit benötigten Längen der Überladeeinrichtungen besteht jedoch das Problem, dass ein von der Straßenverkehrsordnung vorgegebenes Ausschermaß überschritten wird, d.h. die Überladeeinrichtung ragt aufgrund ihrer Länge bei einer Kurvenfahrt der Erntemaschine über einen gesetzlich vorgegebenen Kreis hinaus.
Es ist zwar bekannt, die Überladeeinrichtung in zwei Teile zu teilen, von denen der äußere Teil gegenüber dem inneren Teil um die Hochachse (EP 1 330 948 A1) oder um eine quer verlaufende Achse (DE 24 00 714 A1) einschwenkbar oder teleskopierbar ist (DE 102 11 706 A1), jedoch erhöhen sich damit auch die Masse der Überladeeinrichtung und die dafür aufzuwendenden Kosten.
Weitere Vorschläge sehen vor, die Überladeeinrichtung an einem hinter der Erntemaschine auf einem Fahrgestell her gezogenen Erntevorsatz abzustützen, indem sie an einer dort angebrachten Ablagevorrichtung arretiert wird und somit den Bewegungen des Erntevorsatzes bei einer Kurvenfahrt folgt (DE 10 2006 040 080 A1). Hierzu ist jedoch ein Umsetzen der Kabine oder ein Abbau des Erntevorsatzes erforderlich, um ihn hinter der Erntemaschine her ziehen zu können. Zudem ist ein Deaktivieren des Verstellantriebs der Überladeeinrichtung vonnöten.
Schließlich wurde vorgeschlagen, die Drehstellung der Überladeeinrichtung um die Hochachse beim Erntebetrieb an die Winkelstellung lenkbarer Räder zu koppeln, um den Überladevorgang zu vereinfachen oder zu automatisieren, wenn ein hinter der Erntemaschine fahrendes Transportfahrzeug zu beladen ist (DE 198 48 127 A1). Eine derartige Steuerung der Überladeeinrichtung im Transportbetrieb ist jedoch nicht vorgesehen.
Aufgabe Die der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, eine Erntemaschine dahingehend zu verbessern, dass die oben erwähnten Nachteile zumindest teilweise vermieden werden.
Lösung Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruches 1 gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale aufgeführt sind, die die Lösung in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
Eine selbstfahrende Erntemaschine, bei der es sich beispielsweise um einen Mähdrescher mit einer Abtankschnecke als Überladeeinrichtung oder um einen Feldhäcksler mit einem Auswurfkrümmer als Überladeeinrichtung handeln kann, umfasst ein Fahrgestell, das sich durch antreib- und lenkbare Bodeneingriffsmittel auf dem Boden abstützt, eine Überladeeinrichtung, die durch einen Aktor zwischen einer Überladeposition zum Überladen von Erntegut auf ein Transportfahrzeug und einer Transportposition bewegbar ist; und eine Steuereinrichtung zur Kontrolle des Aktors und von angetriebenen Erntegutbearbeitungsmitteln der Erntemaschine, die in einer Transportbetriebsart und einer Erntebetriebsart betreibbar ist und in der Erntebetriebsart ein Einschalten der Erntegutbearbeitungsmittel und ein Verbringen der Überladeeinrichtung in die Überladepositionermöglicht und in der Transportbetriebsart ein Einschalten der Erntegutbearbeitungsmittel und ein Verbringen der Überladeeinrichtung in die Überladeposition verhindert. Die Steuereinrichtung ist eingerichtet (d.h. so verschaltet und programmiert), in der Transportbetriebsart den Aktor in Abhängigkeit von der Lenkrichtung der Erntemaschine derart zu kommandieren, dass die Erntemaschine mit der Überladeeinrichtung bei einer Kurvenfahrt ein vorgegebenes Ausschermaß nicht überschreitet.
Auf diese Weise wird mit geringem Aufwand verhindert, dass die Überladeeinrichtung aufgrund ihrer Länge bei einer Kurvenfahrt der Erntemaschine über einen gesetzlich vorgegebenen Kreis hinausragt, indem in der Transportbetriebsart der Aktor basierend auf der Lenkrichtung der Erntemaschine aktiv angesteuert wird.
Die Überladeeinrichtung kann demnach durch den Aktor bei der Kurvenfahrt um die Hochachse in Richtung auf das Kurveninnere gedreht werden. Es besteht auch die Möglichkeit, die Überladeeinrichtung zu teleskopieren und somit bei einer Kurvenfahrt zu verkürzen, um das definierte Ausschermaf einzuhalten.
Die Überladeeinrichtung kann sich in an sich bekannter Weise in der Transportposition entgegen der Fahrtrichtung nach hinten erstrecken und/oder in der Überladeposition unveränderlich positioniert (wie bei einem Mähdrescher üblich) oder manuell mittels einer Bedienerschnittstelle positionsveränderbar oder in einer ein automatisches Überladen ermöglichenden Weise durch den Aktor positionsverstellbar und sich dort mehr oder weniger quer zur Fahrtrichtung erstrecken.
Die Bodeneingriffsmittel können lenkbare Räder und antreibbare Räder umfassen. Bei einer anderen Ausführungsform finden als Bodeneingriffsmittel Raupenlaufwerke Verwendung, die durch unterschiedliche Antriebsgeschwindigkeiten auch zur Lenkungdienen können. Auch könnte die Erntemaschine als Knicklenker ausgeführt sein, Die Steuereinrichtung kann mit einer 5 Bedienereingabeeinrichtung zur Umschaltung zwischen der Transportbetriebsart und der Erntebetriebsart verbunden sein (s. DE 103 48 090 A1). Alternativ oder zusätzlich könnte sie betreibbar sein, die Transportbetriebsart und/oder Erntebetriebsart selbsttätig zu erkennen (vgl. EP 1 405 555 Al).
Die Überladeeinrichtung kann in ihrer Transportposition auf einer Ablageeinrichtung abgestützt sein, welche ein Rotieren der Überladeeinrichtung (30) über den Aktor (38) um die Hochachse erlaubt. Bei einer anderen Ausführungsform ist keine Ablageeinrichtung vorgesehen und die Überladeeinrichtung wird in ihrer Transportposition durch einen Aktor zum Verstellen der Überladeeinrichtung um eine horizontale Achse im Abstand vom Fahrgestell gehalten und abgestützt. Der zum Verstellen der Überladeeinrichtung um die horizontale Achse dienende Aktor kann mit einer dämpfenden Einrichtung verbunden werden. Ausführungsbeispiel Anhand der Abbildungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische seitliche Ansicht einer selbstfahrenden Erntemaschine in der Transportbetriebsart, Fig. 2 ein Schema der Verschaltung der Steuereinrichtung der Erntemaschine der Figur 1, Fig. 3 eine Draufsicht auf die Erntemaschine in der Transportbetriebsart bei Geradeausfahrt, und
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Erntemaschine in der Transportbetriebsart bei Kurvenfahrt. In der Figur 1 ist eine selbstfahrende Erntemaschine 10 in Form eines Feldhäckslers in schematischer Seitenansicht dargestellt. Der Feldhäcksler 10 baut sich auf einem Fahrgestell 12 auf, das von vorderen angetriebenen Rädern 14 und lenkbaren rückwärtigen, optional auch angetriebenen Rädern 16 getragen wird. Die Bedienung der Erntemaschine 10 erfolgt von einer Fahrerkabine 18 aus, von der aus ein Erntevorsatz 20 in Form eines Aufnehmers einsehbar ist. Mittels des Erntevorsatzes 20 vom Boden aufgenommenes Erntegut, z. B. Gras oder dergleichen wird über einen Einzugsförderer 22 mit Vorpresswalzen, die innerhalb eines Einzugsgehäuses 24 an der Frontseite der Erntemaschine 10 angeordnet sind, einer unterhalb der Fahrerkabine 18 angeordneten Häckseltrommel 26 zugeführt, die es im Zusammenwirken mit einer Gegenschneide 102 in kleine Stücke häckselt und es (nach Durchlauf durch eine Nachbearbeitungseinrichtung mit zwei Prozessorwalzen 32, 34, die bei der Maisernte benötigt und für die Grasernte in eine auseinandergefahrene Stellung gebracht, wie in der Figur 1 gezeigt, oder ausgebaut werden können) einer Fördervorrichtung 28 aufgibt. Das Gut verlässt die Erntemaschine 10 zu einem nebenher fahrenden, nachfolgenden oder angekoppelten Transportfahrzeug über eine Überladeeinrichtung 30 in Form eines Auswurfkrümmers. Im Folgenden beziehen sich Richtungsangaben, wie seitlich, unten und oben, auf die Vorwärtsrichtung V der Erntemaschine 10, die in der Figur 1 nach rechts verläuft.
Der Antrieb der Häckseltrommel 26 erfolgt ausgehend von einer Riemenscheibe 48, die über ein Winkelgetriebe mit einem Verbrennungsmotor (nicht gezeigt) verbunden ist, über einen Treibriemen 50, der eine Riemenscheibe 54 zum Antrieb der Häckseltrommel 26 und eine Riemenscheibe 52 zum Antrieb der Fördervorrichtung 28. Eine Schleifeinrichtung 100 dient zum Schleifen der Häckselmesser der Häckseltrommel 26. Zudem ist ein
Metalldetektor 108 in der unteren, vorderen Vorpresswalze vorgesehen, der ggf. zum Schnellstopp des Einzugsförderers 22 dient, und eine mit einer Steuereinrichtung 70 gekoppelte Bedienereingabeeinrichtung 98 in der Fahrerkabine 18. Die Bedienereingabeeinrichtung 98 ermöglicht es, die Häckseltrommel 26 ein- und auszuschalten, wozu eine fremdkraftbetätigte Kupplung 36 (s. Figur 2) in den Antriebsstrang zwischen einem Antriebsmotor des Feldhäckslers 10 und der Häckseltrommel 26 eingefügt ist, die durch die Steuereinrichtung 70 kontrolliert wird.
Die Steuereinrichtung 70 kontrolliert zudem einen Aktor 38 zur Verstellung der Überladeeinrichtung 30 um die Hochachse, einen Aktor 40 zur Verstellung der Überladeeinrichtung 30 um eine horizontale Achse und einen Aktor 42 zur Verstellung der Position einer Auswurfklappe 44 der Austrageinrichtung 30. Ein weiterer Aktor (nicht gezeigt) kann zum Teleskopieren der Austrageinrichtung 30 dienen und durch die Steuereinrichtung 70 kommandiert werden. Die Steuereinrichtung 70 ist zudem mit nicht gezeigten Rückkopplungssensoren zur direkten oder indirekten Erfassung der Positionen der Aktoren 38, 40, 42 verbunden. Die Aktoren 38, 40, 42 werden in der Erntebetriebsart durch die Steuereinrichtung 70 basierend auf Bedienereingaben kontrolliert, die über die Bedienerschnittstelle 98 eingegeben werden können. Es wäre auch eine Automatisierung der Ansteuerung der Aktoren 38 bis 42 im Erntebetrieb möglich, z.B. basierend auf einer Bilderkennung (s. beispielsweise DE 10 2012 211 001) oder Positionserkennung (s. DE 10 2010 043 854 A1) des Transportfahrzeugs. Im normalen Erntebetrieb befindet sich die Überladeeinrichtung 30 demnach mehr oder weniger weit links oder rechts neben der Erntemaschine 10, um das gehäckselte Erntegut auf ein Transportfahrzeug zu überladen, welches auf dem bereits abgeernteten Teil des Feldes fährt. Bei Öffnen eines Felds kann sich das Transportfahrzeug auch hinter der Erntemaschine 10 befinden und dann wird die Überladeeinrichtung 30 nach hinten gedreht, in die in den Figuren 1 und 3 gezeigte, jedoch gegenüber der Figur 1 angehobene Position.
Die Steuereinrichtung 70 ist derart konfiguriert (aufgebaut, verschaltet und/oder programmiert), dass sie es ermöglicht, die Erntemaschine 10 in einer Transportbetriebsart und einer Erntebetriebsart zu betreiben. Eine Auswahl der jeweiligen Betriebsart findet mittels der Bedienereingabeeinrichtung 98 statt, die einen so genannten Straßen/Feldbetriebsschalter umfasst. In der Transportbetriebsart kann weder der Aktor 38 die Überladeeinrichtung 30 aus ihrer in Figur 1 gezeigten Transportposition in eine sich über die Konturen des Fahrgestells 12 der Erntemaschine 10 nach links oder rechts hinaus erstreckende Überladeposition zum Überladen des Ernteguts zur Seite verbringen, noch der Aktor 40 die Überladeeinrichtung 30 aus der in Figur 1 gezeigten Transportposition nach oben verschwenken, noch die Kupplung 36 geschlossen werden. In der Erntebetriebsart kann sowohl der Aktor 38 die Überladeeinrichtung 30 aus ihrer in Figur 1 gezeigten Transportposition in eine sich über die Konturen des Fahrgestells 12 der Erntemaschine 10 nach links oder rechts hinaus erstreckende Überladeposition zum Überladen des Ernteguts zur Seite verbringen, als auch der Aktor 40 die Überladeeinrichtung 30 aus der in Figur 1 gezeigten Transportposition nach oben verschwenken, wie auch die Kupplung 36 geschlossen werden. Hierzu sei auf die Offenbarung der DE 103 48 090 Al verwiesen, deren Offenbarung durch Verweis mit in die vorliegenden Unterlagen aufgenommen wird. Es wäre auch eine selbsttätige Erkennung der Ernte- und/oder Transportbetriebsart durch die Steuereinrichtung 70 anhand von Bedienereingaben bzw. Betriebsparametern der Erntemaschine 10 möglich, wie in EP 1 405 555 Al beschrieben, deren Offenbarung durch Verweis mit in die vorliegenden Unterlagen aufgenommen wird.
Die Lenkung der Erntemaschine 10 erfolgt durch die rückwärtigen Räder 16, unter Verwendung eines Lenkrads 60, das mit einer (insbesondere mechanischen, hydraulischen und/oder elektrischen) Lenkmechanik 62 zusammenwirkt, die letztlich die Winkel der rückwärtigen Räder 16 um die Hochachse bestimmt. Ein Sensor 64 erfasst den durch das Lenkrad 60 vorgegebenen oder den durch die Lenkmechanik 62 eingestellten Lenkwinkel und führt einentsprechendes Signal der Steuereinrichtung 70 zu. Bei einer anderen Ausführungsform kann der Sensor 64 den Lenkwinkel der Räder 16 erfassen. Für den Erntebetrieb und ggf. auch den Transportbetrieb kann auch eine automatische Lenkung der Erntemaschine 10 vorgesehen sein.
In der Transportbetriebsart besteht das Problem, dass die Überladeeinrichtung 30 aufgrund ihrer Länge derart weit nach hinten über die Konturen des Fahrgestells 12 hinaus ragt, dass sie beim Befahren von Kurven über einen gesetzlich vorgegebenen Kreis hinausragt, d.h. ein zulässiges Ausschermaß überschreitet. Zur Vermeidung dieses Problems ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung 70 in der Transportbetriebsart den Aktor 38 basierend auf den ihr vom Sensor 64 zugeführten Signalen hinsichtlich des Lenkwinkels der Räder 16 ansteuert und die Überladeeinrichtung 30 bei Bedarf in Richtung des Kurveninneren dreht, wie in der Figur 4 gezeigt. Um unnötige Verstellvorgänge der Überladeeinrichtung 30 zu vermeiden, erfolgt eine Verstellung des Aktors 38 insbesondere erst dann, wenn das vom gewünschten Lenkwinkel abhängendes Signal des Sensors 64 (oder der detektierte Lenkwinkel der Räder 16) derart groß wird, dass die Überladeeinrichtung 30 ohne Verstellung des Aktors 38 über den vorgegebenen Kreis hinausragen würde. Die Überladeeinrichtung verbleibt dann zunächst in dieser Stellung, auch wenn der Lenkwinkel wieder reduziert wird. Erst bei sich anschließender Geradeausfahrt wird der Aktor 38 die Überladeeinrichtung 30 wieder genau nach hinten stellen, wie in der Figur 3 gezeigt. Bei einer anderen Ausführungsform folgt die Überladeeinrichtung 30 der Lenkung kontinuierlich. Sollte die Überladeeinrichtung 70 teleskopierbar sein, kann sie während des Befahrens von Kurven auch eingezogen werden.
In der Figur 1 ist 96 eine Ablageeinrichtung 96 für die Überladeeinrichtung 30 in der Transportposition vorgesehen. Die Überladeeinrichtung 30 wird im Transportbetrieb (und Nichtbetrieb) der Erntemaschine 10 auf der Ablageeinrichtung 96 abgelegt, die ein Verstellen der auf ihr aufliegenden Überladeeinrichtung 30 um die
Hochachse ermöglicht. Dazu kann die Ablageeinrichtung 96 und/oder die Überladeeinrichtung 30 mit geeigneten Gleitelementen ausgestattet werden.
Es wäre auch denkbar, die Ablageeinrichtung 96 entfallen zu lassen oder die Überladeeinrichtung 30 beim Transportbetrieb davon abzuheben. Die Überladeeinrichtung 30 wird in diesem Fall lediglich durch den Aktor 40 in der angehobenen Stellung gehalten, in der sie vom Fahrgestell 12 der Erntemaschine 10 beabstandet ist. Um unerwünschte, vertikale Schwingungen zu vermeiden, kann eine Dämpfung des Aktors 40 vorgesehen sein, wie sie an sich beispielsweise in der EP 2 397 027 A2 beschrieben ist. Bei einer Ausführungsform, bei der die Überladeeinrichtung 30 bei der Transportfahrt von der Ablageeinrichtung 96 abgehoben ist, kann die Steuereinrichtung den Aktor 40 kommandieren, die Überladeeinrichtung 30 auf die Ablageeinrichtung 96 abzulegen, insbesondere wenn die Erntemaschine 10 ausgeschaltet wird (oder dieses Absenken erfolgt selbsttätig durch den Druckabfall nach dem Abstellen des Verbrennungsmotors der Erntemaschine 10). Der Aktor 40 würde demnach die Übeladeeinrichtung 30 für den Transportbetrieb und den Erntebetrieb von der Ablageeinrichtung 96 abheben und ansonsten darauf ablegen.
Claims (8)
1. Selbstfahrende Erntemaschine (10), umfassend: ein Fahrgestell (12), das sich durch antreib- und lenkbare Bodeneingriffsmittel auf dem Boden abstützt, eine Überladeeinrichtung (30), die durch einen Aktor (38) zwischen einer Überladeposition zum Überladen von Erntegut auf ein Transportfahrzeug und einer Transportposition bewegbar ist; und eine Steuereinrichtung (70) zur Kontrolle des Aktors (38) und von angetriebenen Erntegutbearbeitungsmitteln der Erntemaschine, die in einer Transportbetriebsart und einer Erntebetriebsart betreibbar ist und in der Erntebetriebsart ein Einschalten der Erntegutbearbeitungsmittel und ein Verbringen der Überladeeinrichtung (30) in die Überladeposition ermöglicht und in der Transportbetriebsart ein Einschalten der Erntegutbearbeitungsmittel und ein Verbringen der Überladeeinrichtung (30) in die Überladeposition verhindert, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (70) betreibbar ist, in der Transportbetriebsart den Aktor (38) in Abhängigkeit von der Lenkrichtung der Erntemaschine (10) derart zu kommandieren, dass die Erntemaschine (10) mit der Überladeeinrichtung (30) bei einer Kurvenfahrt ein vorgegebenes Ausschermaß nicht überschreitet.
2. Erntemaschine (10) nach Anspruch 1, wobei der Aktor (38) betreibbar ist, die Überladeeinrichtung (30) um die Hochachse zu rotieren und/oder sie zu teleskopieren.
3. Erntemaschine (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei sich die Überladeeinrichtung (30) in der Transportposition entgegen der Fahrtrichtung nach hinten erstreckt und/oder in der Überladeposition starr oder manuell oder automatisch verstellbar zumindest näherungsweise quer zur Fahrtrichtung oder nach hinten erstreckt.
4. Erntemaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bodeneingriffsmittel lenkbare Räder (16) und antreibbare Räder (14) und/oder Raupenlaufwerke insbesondere mit einer Lenkung durch unterschiedliche Geschwindigkeiten der
Laufwerke umfassen und/oder die Erntemaschine (10) als Knicklenker ausgeführt ist.
5. Erntemaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung (70) mit einer Bedienereingabeeinrichtung (98) zur Umschaltung zwischen der Transportbetriebsart und der Erntebetriebsart verbunden und/oder betreibbar ist, die Transportbetriebsart und/oder Erntebetriebsart selbsttätig zu erkennen.
6. Erntemaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Überladeeinrichtung (30) in ihrer Transportposition auf einer Ablageeinrichtung (96) abgestützt ist und die Ablageeinrichtung (96) ein Rotieren der Überladeeinrichtung (30) über den Aktor (38) um die Hochachse erlaubt.
7. Erntemaschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Überladeeinrichtung (30) in ihrer Transportposition durch einen Aktor (40) zum Verstellen der Überladeeinrichtung (30) um eine horizontale Achse im Abstand vom Fahrgestell (12) gehalten und abgestützt wird.
8. Erntemaschine nach Anspruch 7, wobei der zum Verstellen der Überladeeinrichtung (30) um die horizontale Achse dienende Aktor (40) mit einer dämpfenden Einrichtung verbunden ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
FG | Patent granted |
Effective date: 20200820 |