DE10053398C2 - Mastlegevorrichtung für größere Segelboote - Google Patents
Mastlegevorrichtung für größere SegelbooteInfo
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Description
Um Unterführungen von Brücken passieren zu können, müssen
Segelboote ihre Masten legen. Während dies bei kleinen
Segelbooten noch leicht per Hand möglich ist, so benötigen
größere Segelboote eine Mastlegevorrichtung oder müssen den
Mast mit Hilfe eines Mastenkranes legen. Bei den bisherigen
Mastlegevorrichtungen werden die Masten im Fußbereich des
Mastes in der auf Deck befindlichen Mastspur nach hinten
umgelegt. Da der Mast deutlich höher ist als das Boot lang ist, ragt
der gelegte Mast erheblich nach hinten über das Boot hinaus. Er
liegt außerdem in der Höhe der Mastspur oder zeigt etwas schräg
nach oben, wenn er im Heckbereich abgestützt wird. In beiden
Fällen behindert der Mast die Bewegungsfreiheit im hinteren Teil
des Bootes. Bei größeren Booten ist außerdem eine Jütgabel zum
Legen des Mastes erforderlich, die bei gestelltem Mast den Platz
auf Deck im Vorschiffbereich einschränkt. Eine weitere
Vorrichtung ist in einem Patent (DE 195 26 563) beschrieben, die
nur für kleinere Boote geeignet ist und eine aufwendige Technik
erfordert. Auch ist ein Spreizmast bekannt (DE-OS 41 19 946), bei
dem die Mastfüße nach hinten bewegt werden können mit
ebenfalls dem Nachteil, dass der Mast deutlich nach hinten im
gelegten Zustand über das Heck ragt und die Bewegungsfreiheit
im hinteren Bootsbereich behindert. Eine weitere Konstruktion (US 49 40 008)
beschreibt einen nach hinten umlegbaren Spreizmast
mit beweglichen Maststützen und Einschränkung der
Bewegungsfreiheit im hinteren Anteil des Bootes und deutlich
nach hinten hinausragenden Mast im gelegten Zustand. Ein
weiteres Patent (DE 198 35 078) beschreibt einen nach vorne
umlegbaren Spreizmast, der in Höhe des Decks im gelegten
Zustand liegt, aber die volle Länge des Bootes nutzt. Auch ist ein
nach vorn knickbarer Spreizmast bekannt (EP 274 232) der
jedoch weit über den Bug des Bootes hinausragt. Spreizmasten
sind für größere Segelboote mit moderner Takellage nicht
geeignet. Weiterhin ist eine Mastwippe bekannt (OS 199 25 958),
bei der der Mastfuß stabilisiert wird, um den Mast sicher bei
Bewegungen des Bootes nach hinten zu legen. Bei dieser Lösung
wird nur der Mastfuß sicher geführt. Fast das gesamte Gewicht
des Mastes muss dann über einen Jütbaum oder eine Jütgabel
nach hinten gedreht werden, wobei der Mast in der Höhe des
Decks zu liegen kommt. Ein großer Teil des Mastes ragt nach
hinten über das Boot und das Vorschiff wird nicht genutzt. Diese
Lösung ist nur für kleinere Boote anwendbar.
Keine der bisher bekannten Lösungen zeigt eine Konstruktion
einer Mastlegevorrichtung, bei der ein einzelner Mast für größere
Segelboote ohne wesentlichen Aufwand auf zwei Maststützen
abgesenkt und gelagert wird, wobei die Maststützen jeweils im
Vorschiffbereich und Heck des Bootes angeordnet sind mit dem
Kopf der Maststütze ca. 2 m über dem Niveau des Decks, so dass
die volle Länge des Bootes genutzt und die Bewegungsfreiheit auf
Deck im gelegten Zustand des Mastes nicht eingeschränkt wird.
Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer Mastlegevorrichtung
für größere Segelboote, wobei der Mast leicht auch während der
Fahrt gelegt werden kann und der Mast im gelegten Zustand in
einer Höhe über Decksniveau gelagert wird, so dass die
Mannschaft sich unbehindert auf dem Boot bewegen kann und für
die Lagerung des Mastes die volle Bootslänge genutzt wird.
Diese Aufgabe wird mit einem Segelboot nach Anspruch 1 gelöst.
Nach dem Einholen der Segel und Lösen des Großbaumes wird
der Mast über zwei Stangen, die genauso angeordnet sind wie die
achtern stehenden Unterwanten, angehoben, aus dem Mastschuh
gehoben und nach achtern gedreht, wobei der obere Teil des
Mastes auf der achteren Stütze zum Liegen kommt. Danach
werden die oberen Enden der Stangen abgesenkt, wobei
gleichzeitig der untere Teil des Mastes abgesenkt wird und der
gesamte Mast nach vorne verschoben wird, bis der Mast auf der
vorderen Stütze zum Liegen kommt.
Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand der
beigefügten Figuren erläutert.
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels
des Segelbootes nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt die Seitenansicht des Segelbootes mit gestelltem
Mast, den beiden Stangen der Mastlegevorrichtung und dem
Achterstag, das für die Legung des Mastes verwendet werden
kann.
Fig. 3 zeigt die Seitenansicht des Segelbootes mit halb gelegten
Mast.
Fig. 4 zeigt die Seitenansicht des Segelbootes, wobei der Mast
soweit schon gelegt ist, das der obere Teil des Mastes auf der
achteren Stütze aufliegt.
Fig. 5 zeigt die Seitenansicht des Segelbootes mit voll gelegten
Mast, wobei der untere Teil des Mastes auf der vorderen Stütze
aufliegt und der Mast nach vorne verschoben ist.
Fig. 6 zeigt den Teil des Mastes und den oberen Teil der Stangen
der Mastlegevorrichtung seitlich des Mastes mit dem
Schwenklager.
Moderne Segelboote haben einen einzelnen auf Deck stehenden
Mast (5) (Fig. 1), der mit seinem Fuß in der auf Deck montierten
Mastspur steht. Der stehende Mast (5) wird in seiner Lage
stabilisiert durch je zwei Wanten (2 u. 3), die auf der
Steuerbordseite bzw. Backbordseite des Bootes (6) befestigt sind
und durch das Vorstag (1), das im Bugbereich befestigt ist. Dabei
bilden die beiden Wanten (2 u. 3) zu jeder Seite des Bootes und
das Vorstag (1) auf dem Bootsdeck ein Dreieck in deren Fläche
mittschiffs der Fuß des Mastes (5) steht. Die Abstützung des
Mastes (5) erfolgt nach dem Prinzip eines Dreibeins, wobei die
Wanten (2 u. 3) und das Vorstag (1) nur auf Zug belastet werden.
Das Achterstag (4) wird für die Stabilität des Mastes (5) ohne
gesetzte Segel nicht benötigt. Wird das Vorstag (1) gelöst, so
kippt der Mast (5) mit seinem Kopf in Richtung des Hecks des
Bootes (6).
Für das Legen des Mastes (5) ist es erforderlich, dass der Mast
(5) in der unteren Hälfte abgestützt und drehbar gelagert wird.
Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, dass 2 Stangen (7)
(Fig. 2) in der Art eines Sprengwerkes mit den Füßen jeweils auf
der Steuerbordseite bzw. auf der Backbordseite gelagert werden
und mit den Köpfen über eine Achse mit dem Mast (5) ein Lager
(A) bilden, über das der Mast gedreht werden kann. Die beiden
Stangen (7) stehen im Bereich der Wanten (2 u. 3) mit den Füßen
im Vergleich zum Fuß des Mastes (5) etwas in Richtung des
Hecks des Bootes und zeigen wie die Wanten (3) mit ihren Köpfen
in Richtung des Kopfes des Mastes (5). Die Stangen (7) sind nur
nicht so hoch wie die Wanten (3) mit dem Mast (5) im Lager (A)
verbunden. Durch die Anordnung der Stangen (7) in ähnlicher
Position wie die der Wanten (3) behindern sie nicht den
Segelbetrieb und verbleiben in dieser Position auch beim Segeln
(Fig. 2).
Wird nun das Achterstag (4) gelöst, so kann das Achterstag (4)
außen um eine der Stangen (7) und innen von den Wanten (2 u.
3) gelegt und dann zwischen dem Mast (5) und der Stange (7)
zum Heck geführt und dort wieder befestigt werden, so dass das
Achterstag sich nunmehr in der Position (4') befindet. Einen festen
Lagerpunkt hat das Achterstag (4') in dieser Position in Höhe der
Achse (A) in der Nut einer feststehenden Umlenkscheibe (16)
(Fig. 6). Durch Dichtholen und Losegeben kann die Höhe des
Lagers (A) verändert werden, wenn das Vorstag (1) zuvor etwas
gelöst wurde. Damit wird gleichzeitig der Fuß des Mastes (5) aus
seiner Mastspur gehoben. Um zu verhindern, dass die beiden
Köpfe der Stangen (7) und das Lager (A) über den höchsten
Punkt nach hinten zum Heck des Bootes abkippen, müssen die
Stangen (7) je durch eine Sicherungsleine (8) auf jeder Seite des
Bootes gesichert werden.
Wird das Vorstag (1) etwas gelöst und das Achterstag in der
Position (4') etwas dicht geholt, so wird der Mast (5) mit seinem
Fuß aus der Mastspur gehoben. Wird eine Leine vom Fuß des
Mastes (5) über eine Rolle (9) hinter der Mastspur und über eine
weitere Rolle (10) im Mastfuß gemäß Fig. 3 geführt, so kann der
Mast (5) kontrolliert mit seinem Kopf zum Heck des Bootes und
mit dem Fuß zum Bug des Bootes gedreht werden. Die Führung
dieser Leine kann über einen Umlenkblock (11) oder direkt mit
Hilfe einer mechanischen oder elektrischen Ankerwinde (12) oder
über weitere Umlenkblöcke über eine Winsch erfolgen, die sich im
Heck des Bootes befindet. Die Kräfte für die Leine sind bei
richtiger Dimensionierung nicht größer als das Gewicht des
Mastes. Der Mast wird so lange gedreht, bis er mit seinem oberen
Teil auf der Keilrolle (14) und damit auf der Maststütze (13)
aufliegt. Die Keilrolle (14) verhindert eine Verschiebung des
Mastes in Richtung Steuerbord oder Backbord. Die Maststütze
(13) im Heck des Bootes hat die Höhe (z. B. 2 m über Deck), die
für die Lagerung des Mastes im gelegtem Zustand gewünscht
wird.
Danach wird die Leine, die über die Rollen 9 und 10 und den Block
11 geführt ist, gelöst und das Lager (A) durch Lösen des
Achterstages (4') nach vorne verschoben und gleichzeitig
abgesenkt. Dabei verschiebt sich der Mast (5) (Fig. 5) zum Bug
des Bootes, bis er mit seinem unteren Teil auf einer weiteren
Maststütze im Bug des Bootes (15) aufliegt (vgl. Fig. 5). Bei
richtiger Dimensionierung der Mastlegevorrichtung wird für die
Lagerung des Mastes im gelegten Zustand die volle Länge des
Bootes genutzt. Der Mast ragt nur um den Betrag über das Heck
des Bootes wie er länger ist als das Boot. Im gelegten Zustand
des Mastes (Fig. 5) bleibt die volle Bewegungsfreiheit erhalten.
Wenn eine Plane über den Mast gelegt wird, ergibt sich ein
zeltförmiger zusätzlicher Aufenthaltsraum über Deck über die
gesamte Bootslänge.
Das Stellen des Mastes erfolgt in umgekehrter Reihenfolge wie
das Legen. Bei optimaler Dimensionierung der Position und Länge
der Stangen (7) sind die Druckkräfte auf die Stangen (7) beim
Legen und Stellen des Mastes (5) kleiner als das Doppelte des
Gewichtes des Mastes (5).
Claims (6)
1. Mastlegevorrichtung für Segelboote (6) zum Kippen des
Mastes (5), wobei der Mast (5) durch je zwei Wanten,
Unterwant (3) und Oberwant (2), stabilisiert wird, die auf der
Steuerbordseite und auf der Backbordseite befestigt sind, und
durch ein Vorstag (1), das im Bugbereich befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet dass unterhalb der Unterwanten (3)
zwei Stangen (7) in der Art eines Sprengwerkes in ähnlicher
Richtung wie die Unterwanten (3) angeordnet sind, dass die
Stangen (7) an ihrem unteren Ende auf der Steuerbordseite
bzw. Backbordseite des Bootes (6) je in einem Schwenklager
angeordnet sind und an ihrem oberen Ende seitlich des
Mastes (5) in einem gemeinsamen Schwenklager (A)
angeordnet sind.
2. Mastlegevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Mast (5) über das gemeinsame
Schwenklager (A) im oberen Ende der Stangen (7) gedreht
werden kann.
3. Mastlegevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Leine (4 oder 4') vom Kopfbereich
des Mastes (5) über eine Umlenkscheibe mit Nut (16) im
gemeinsamen Schwenklager (A) im oberen Ende der Stangen
(7) geführt wird.
4. Mastlegevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Drehung des Mastes (5) mit einer
Leine vom Fuß des Mastes (5) über eine Rolle oder Scheibe
(9) hinter dem Fuß Mastes (5) und eine Rolle oder Scheibe
(10) im Fuß des Mastes (5) geführt wird.
5. Mastlegevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Mast (5) durch Absenken oder
Anheben des gemeinsamen Schwenklagers (A) im oberen
Bereich der Stangen (7) in Richtung des Bugs oder des Hecks
des Bootes verschoben wird.
6. Mastlegevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Unterwanten (3) aus Stangen (7)
bestehen und in gleicher Art wie die Stangen (7) in
Schwenklagern angeordnet sind, so dass der Mast (5) im
oberen Ende der Stangen (7) seitlich des Mastes (5) in einem
gemeinsamen Schwenklager (A) gedreht werden kann.
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- 2000-10-20 DE DE2000153398 patent/DE10053398C2/de not_active Expired - Fee Related
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