DE10053298C2 - Unterfüllungsmaterial - Google Patents

Unterfüllungsmaterial

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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K6/00Preparations for dentistry
    • A61K6/50Preparations specially adapted for dental root treatment
    • A61K6/54Filling; Sealing

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  • General Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Veterinary Medicine (AREA)
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Description

Die Erfindung richtet sich auf ein Unterfüllungsmaterial für eine direkte oder indirekte Überkappung der Zahnpulpa.
Ein derartiges Unterfüllungsmaterial wird auf dem Kavitätsboden der behan­ delten Zähne nach Entfernung der Zahnkaries mit oder ohne Pulpaeröffnung verwendet bzw. bei anfänglichen pulpitischen Schmerzen.
Antibiotika und manche Kalziumhydroxidpräparate besitzen keine feste Kon­ sistenz und sind dadurch schwer zu applizieren, wobei sie allerdings bei der iatrogenen Pulpaverletzung verwendet werden können.
Bei der Anwendung von Antibiotika wird beobachtet, daß oft eine Resistenz bzw. Kreuzresistenz von Bakterien feststellbar ist. Die Dosierung der Antibio­ tika steigt dementsprechend ständig und man beobachtet öfter Pilzinfektionen bei längeren Behandlungen. Auch Kortisonpräparate führen nicht zur Regene­ ration des Pulpagewebes. Diese Präparate können nur temporär verwendet werden.
In der Zahnheilkunde werden Unterfüllungsmaterialien auf Zinkoxid- Eugenol-Basis bzw. auf Kunststoffbasis, die Kalziumhydroxid beinhalten, verwendet. Sie werden auf dem Defektboden plaziert und besitzen nach ca. 1 bis 3 Minuten Bindezeit eine gute Haftung der Kavität.
Es wurden zuerst Präparate mit 3% Propolis gelöst in 70%-igem Ethanol und Glyzerin für Pulpabehandlungen verwendet wurden. Da die Defekte damit "durchgewaschen" wurden, fand diese Methode keine Anwendung in der Zahnheilkunde, da nur auf eine trockene Kavität eine endgültige Füllung ge­ macht werden kann (vgl. S. Scheller, "Die Heilkunst", 94, 1981, S. 222 bis 231).
Insbesondere in Rußland wurden Versuche unternommen, Propolis mit Colo­ phonium zu verfestigen. Da das Colophonium ein zu großes Sensibilisie­ rungsvermögen durch Autooxidationsprodukte der Abitinsäure besitzt, wird es heute therapeutisch nicht mehr angewendet.
In Rumänien wurden Propolispräparate entwickelt, die nicht aushärten kön­ nen.
Die Zinkoxid-Eugenol-Materialien führen nur selten zur Heilung der iatro­ genbeschädigten Zahnpulpa. Hierfür wird eine zu große Konzentration von Eugenol verantwortlich gemacht. Aushärtbare Kalziumhydroxid-Präparate entfalten nur selten ihre Wirkung. Dies wird durch die Kunststoff-Matrix be­ hindert.
Ein Kompromiß wurde gemäß der gattungsgemäßen DE 197 43 622 C1 da­ hingehend gefunden, daß in 0,5 bis 1,5 Minuten aushärtbares Material mit auf 15% reduziertem Eugenolgehalt präsentiert wurde.
Dieses Material hat sich in der Praxis gut bewährt und bei Umfangen wurde die hohe Wirksamkeit des Präparates bestätigt (vgl. "Zahnarzt, Wortschaft, Praxis", April 2000, Anwendungsberichte, S. 144 bis 147).
Obwohl generell demnach die hohe Erfolgsquote bei diesem Material un­ bestritten ist, wird bei der Anwendung eine ca. 2 bis 3 Wochen dauernde Käl­ teüberempfindlichkeit, die allmählich nachläßt, beobachtet. Es ist allgemein bekannt, daß diese Nebenwirkung durch den Eugenolzusatz hervorgerufen wird. Das Material ist für eine auf maximal 1 mm/2 iatrogene Verletzung der Zahnpulpa und nicht für eine Behandlung von pulpitischen Schmerzen vorge­ sehen.
Aus der MEDLINE No. 91 32 23 18 ist ein pastöses Präparat zur direkten und indirekten Überkappung einer Zahnpulpa bekannt, das eine Paste aus einer alkoholischen Lösung von Propolis und Zinkoxid ist. Die Ethanolkonzentrati­ on beträgt 70%. Eine vollständige Aushärtung dieses Präparats ist nicht, vor allem nicht innerhalb von 2 bis 3 Minuten, gewährleistet.
Aus der DERWENT No. 1998-454909/39 ist ein pastöses Präparat bekannt, das aus einer 4% alkoholischen Tinktur von Propolis und Zinkoxid besteht. Aufgrund der niedrigen Propoliskonzentration von 4% ist eine Aushärtung nicht zu erwarten. Bei Tinkturen liegt die Ethanolkonzentration bekanntlich bei 70%. Dieses Präparat ist in eine Zahnkavität einzubringen.
Aus der BIOSIS No. PREV 1999 00 15 05 97 ist ein Präparat aus Propolis und Ethanol zur Überkappung einer Zahnpulpa bekannt. Zinkoxid ist bei diesem Präparat nicht vorgesehen.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Material der eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln, daß dessen vorteilhafte Eigenschaften erhalten bleiben und unerwünschte Nebenwirkungen, insbe­ sondere eine Kälteüberempfindlichkeit, vermieden werden. Weiterhin soll ein Unterfüllungsmaterial geschaffen werden, daß keine Antibiotika und Korti­ son-Derivate beinhaltet, nicht für eine temporäre Anwendung bestimmt ist, eine feste Konsistenz aufweist, eine geeignete, kurze Bindezeit besitzt und die Verwendung von Eugenol vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Unterfüllungs­ material besteht aus einem Gemisch, welches aufweist hochkonzentriertes Propolis mit einer Konzentration von ca. 80% sowie hochkonzentriertes Lö­ sungsmittel mit niedrigem Siedepunkt, und einem Zinkoxidpulver, wobei das Unterfüllungsmaterial nach dem Anrühren des Gemisches mit dem Pulver eine feste Konsistenz aufweist.
Gemäß der gattungsbildenden DE 197 43 622 C1 wurde die iatrogene Pulpa­ verletzung auf 1 mm2 beschränkt und das Material sollte nicht bei pulpitischen Schmerzen verwendet werden. Die erfindungsgemäße Lösung stellt eine Wei­ terentwicklung dieses vorbekannten Materials dar, zeichnet sich gegenüber dem Stand der Technik aber dadurch aus, daß es kein Eugenol aufweist, so daß nach der Applikation kaum Kälteüberempfindlichkeit beobachtet wird, daß die Bindezeit auf 3 Minuten verlängert ist, wobei diese durch den Propo­ lisgehalt reguliert werden kann, daß es nach der Aushärtung spürbar härter und stabiler ist und die verletzte Stelle dichter mit dem Defektboden verleimt, daß die Aushärtung nicht auf einer Zink-Eugenolat-Bildung beruht, sondern nach der Entziehung des Restwassers von Propolis und gleichzeitig durch ein Verdampfungseffekt des hochprozentigen Ethanols erfolgt, daß es mit Erfolg bei pulpitischen Schmerzen verwendet werden kann, und daß mehrere Pulpa­ verletzungen am gleichen Zahn mit Erfolg versorgt werden können.
Um den Dauerreiz der Zahnpulpa zu vermeiden, wird vorzugsweise ein auf ca. 2% reduzierter Kalziumhydroxidgehalt verwendet.
Zur Herstellung des Materials und zur Einmischung des Kalziumhydroxids ist vorgesehen, daß das Kalziumhydroxid mit Zinkoxid in einer Argonatmosphä­ re vermischt wird, so daß eine Beeinträchtigung durch CO2 und Feuchtigkeit vermieden und eine besondere Homogenität der Mischung erreicht wird.
Zur Entfernung von eventuell vorhandenem Restwasser erfolgt nach dem Ab­ füllen eine Erwärmung auf 30 bis 45°C.
Durch die Durchführung des Mischprozesses in der Argonatmosphäre wird ein sehr homogenes Präparat erreicht. Durch das atomare Argon bilden sich während des Vermischens keine Klumpen bzw. verklebte Pulveraggregate. Die Haltbarkeit des Produkts wird hierdurch ebenfalls erhöht.

Claims (6)

1. Unterfüllungsmaterial für eine direkte oder indirekte Überkappung der Zahnpulpa bestehend aus
  • a) einem Gemisch, welches aufweist
    • a) hochkonzentriertes Propolis mit einer Konzentration von ca. 80%, und
    • b) hochkonzentriertes Lösungsmittel mit niedrigem Siedepunkt, und
  • b) einem Zinkoxidpulver,
  • c) wobei das Unterfüllungsmaterial nach dem Anrühren des Gemi­ sches mit dem Pulver eine feste Konsistenz aufweist.
2. Unterfüllungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als hochkonzentriertes Lösungsmittel mit niedrigem Siedepunkt Ethanol verwendet wird.
3. Unterfüllungsmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration von Ethanol bei ca. 99,8% liegt.
4. Unterfüllungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Azeton, Äther oder Chloroform verwendet wird.
5. Unterfüllungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zinkoxidpulver Kalziumhydroxid, vorzugsweise ca. 2%, zu­ gefügt ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines Unterfüllungsmaterials nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kalziumhydroxid und das Zinkoxid in einer Inertgasatmosphäre, insbesondere Ar­ gonatmosphäre, vermischt werden.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19743622A1 (de) * 1997-10-02 1999-08-19 Kaczmarek Mittel für zahnärztliches Unterfüllungsmaterial

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19743622A1 (de) * 1997-10-02 1999-08-19 Kaczmarek Mittel für zahnärztliches Unterfüllungsmaterial

Non-Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
BIOSIS Nr. PREV. 199900150597 *
DERWENT Nr. 1998-454909/39 *
MEDLINE Nr. 91 32 2318 *

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