DE10051280A1 - Toilettenschüssel - Google Patents
ToilettenschüsselInfo
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- E03D11/02—Water-closet bowls ; Bowls with a double odour seal optionally with provisions for a good siphonic action; siphons as part of the bowl
- E03D11/025—Combined with wash-basins, urinals, flushing devices for chamber-pots, bed-pans, or the like
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Toilettenschüssel (10) mit getrenntem Urin- und Fäkalteil (12, 16). Um mit konstruktiv einfachen Maßnahmen eine sichere Trennung zwischen Urin und Fäkalien zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, dass eine von dem Urinteil ausgehende Öffnung (32) in einem Raum (36) mündet, der einerseits in einen Urinablauf (48) übergeht und andererseits mit dem Fäkalteil verbunden ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Toilettenschüssel mit einem Urin abführenden vorderen
Bereich mit einer zu einem ersten Ablauf führenden in einer Senke vorderen Bereichs
verlaufenden ersten Öffnung und einem Fäkalien aufnehmenden hinteren zu einem zweiten
Ablauf führenden zweiten Bereich zum getrennten Abführen von Urin und Fäkalien, wobei
der vordere Bereich eine geringere Tiefe als der hintere Bereich aufweist.
Üblicherweise werden aus Toilettenschüsseln bzw. -becken Urin und Fäkalien gemeinsam
abgeführt. Hierdurch ist der Nachteil gegeben, dass gegebenenfalls wiederverwertbare Anteile
von Toilettenabwässern gemeinsam bzw. vermischt mit nicht verwertbaren Anteilen einer
Kanalisation zugeführt werden.
Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es bekannt, Toilettenschüsseln oder -becken in zwei
Bereiche durch eine Trennwand zu unterteilen und damit räumlich zu trennen, wobei ein
hinterer Bereich für Fäkalien und ein vorderer Bereich für Urin bestimmt ist, so dass ein
getrenntes Wegführen ermöglicht wird. Entsprechende Trenntoiletten sind z. B. aus der FR 2,674,881 A1
oder der WO 92/190824 bekannt.
Nachteilig bei entsprechenden Trenntoiletten ist die Trennwand, die nicht nur einer häufigen
Reinigung bedarf, sondern auch herstellungstechnisch Probleme bereitet. Da die Trennwand
zwischen dem Vorder- und Hinterteil in Richtung der Toilettenschüsselöffnung hochgezogen
verläuft, wird der Abstand zwischen der Tennwand und einer die Toilettenschüssel benutzen
den Person relativ gering, so dass ferner eine Gewöhnungsbedüftigkeit gegeben ist.
Aufgrund der hochgezogenen Trennwand ist die den vorderen Bereich, also den Urinteil
begrenzende Fläche der Toilettenschüssel relativ groß, so dass erhebliche Mengen an Reini
gungsflüssigkeit benötigt werden, die über den vorderen von dem Urinteil ausgehenden Ablauf
abgeführt werden. Um dies zu vermeiden besteht die Möglichkeit, die Trennwand mit einer
Durchbrechung zu versehen (FR 2,674,881 A1), die oberhalb der Senke verläuft, von der die
Öffnung ausgeht. Hierdurch ist nicht nur ein weiterer Aufwand beim Formenbau für entspre
chende Toilettenschüsseln gegeben, sondern es bleibt weiterhin stets ein Rest von Flüssigkeit
in der Senke stehen.
Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zu Grunde, eine Toilettenschüssel der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, dass mit konstruktiv einfachen Maßnahmen eine sichere
Trennung zwischen Urin und Fäkalien möglich ist, so dass diese problemlos gesondert
voneinander abführbar sind. Ferner soll der Verbrauch an Wasser zum Reinigen des vorderen
Bereichs, also des Urinteils reduziert werden können, wobei gegebenenfalls das Wasser zum
gleichzeitigen Säubern des hinteren Bereichs, also des Fäkalteils genutzt werden kann.
Gleichzeitig ist sicherzustellen, dass sich im vorderen Bereich keine Flüssigkeit ansammeln
kann.
Erfindungsgemäß wird das Problem im Wesentlichen dadurch gelöst, dass die von dem
vorderen Bereich der Toilettenschüssel ausgehende erste Öffnung in einem bereichsweise von
der Toilettenschüsselbodenwandung begrenzten Raum mündet, der einerseits in den über ein
Verschlusselement absperrbaren oder freigebbaren ersten Ablauf übergeht und andererseits
über eine zweite Öffnung mit dem zweiten Bereich, also dem Fäkalteil verbunden ist. Dabei
besteht die erste Öffnung insbesondere aus mehreren Einzelöffnungen, deren jeweiliger
Einzeldurchmesser so gewählt ist, dass über diese Feststoffe nicht abgeführt werden können.
Insbesondere sind fünf Einzelöffnungen, und zwar eine zentrale und vier diese gleichmäßig
umgebende Einzelöffnungen vorgesehen.
Das Verschlusselement weist einen in einem Gehäuse verstellbaren Ventilkörper mit
Ventilteller auf, der an einen von dem Gehäuse ausgehenden Ventilsitz anlegbar bzw. zu
diesem beabstandbar ist, wobei das Gehäuse selbst den Raum, zu dem die erste Öffnung führt,
bodenseitig begrenzt. Dabei kann das Gehäuse, das vorzugsweise eine zylindrische Geometrie
aufweist, in einer entsprechend ausgeformten Aufnahme der Toilettenschüssel und gegenüber
dieser abgedichtet befestigbar sein. Hierzu kann von der Umfangswandung des Gehäuses ein
umlaufendes Dichtelement ausgehen, das dichtend gegenüber der Aufnahme der
Toilettenschüssel abstützbar ist. Dabei ist sichergestellt, dass sich in dem entsprechenden
Bereich Flüssigkeit nicht ansammeln kann, die gegebenenfalls zu einer Geruchsbelästigung
führen könnte. Unabhängig hiervon sollte von dem Gehäuse der erste Ablauf ausgehen.
Der Ventilkörper ist über ein Betätigungselement verstellbar, wobei insbesondere vorgesehen
ist, dass ein Abheben des Ventiltellers von dem Ventilsitz nur dann erfolgen kann, wenn eine
Gewichtsbelastung eines den Rand der Toilettenschüssel abdeckenden Sitzes erfolgt. Folglich
ist bei fehlender Gewichtsbelastung des Sitzes der mit den Öffnungen verbundene Raum
gegenüber dem ersten Ablauf abgesperrt und bei Gewichtsbelastung mit diesem verbunden,
wobei das Betätigungselement mit dem Ventilkörper mechanisch, pneumatisch oder
elektromechanisch mit einem Auslöser verbunden sein kann, der seinerseits über den Sitz
und/oder der Spüleinrichtung betätigbar ist. Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die
Spüleinrichtung ausschließlich bei den Sitz verschließendem Deckel der Toilettenschüssel
betätigbar ist, so dass sichergestellt ist, dass eine Verbindung zwischen der von der Senke des
Urinbereichs ausgehenden Öffnung und dem ersten Ablauf durch das Verschlusselement
gesperrt ist. Folglich kann allein Flüssigkeit über die Öffnung bzw. Einzelöffnungen und dem
unterhalb von diesen verlaufenden Raum zu dem zweiten Bereich, also dem Fäkalbereich der
Toilettenschüssel fließen, wodurch gleichzeitig ein Säubern der Öffnung sowie des Raumes
unter diesem erfolgt.
Um sicherzustellen, dass in den ersten Bereich der Toilettenschüssel fließender Urin nicht in
den zweiten Bereich gelangt, ist des Weiteren vorgesehen, dass der erste Bereich eine die
Senke enthaltende Bodenfläche aufweist, die zur Horizontalen um einen Winkel α mit 2° ≦
α ≦ 10°, insbesondere α in etwa 5° geneigt verläuft. Hierdurch fließt der Urin hinreichend
langsam zur Senke hin, so dass ein Überströmen der Senke und somit ein Fließen in den
zweiten Bereich ausgeschlossen oder weitgehend ausgeschlossen ist. Um dies zusätzlich zu
verhindern, sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass der erste Bereich über einen
Rand in den zweiten Bereich übergeht, der gegenüber der Senke um eine Höhe h mit
insbesondere h ≦ 20 mm überhöht ist.
Durch die erfindungsgemäße Lehre wird eine Trenntoilette zur Verfügung gestellt, mit der
sichergestellt ist, dass in dem ersten Bereich anfallender Urin gezielt abgeführt wird, ohne in
den Fäkalbereich zu gelangen. Dabei ist stets gewährleistet, dass der mit dem Urin in
Berührung gelangende Bereich beim Spülen der Toilette gereinigt wird, da die den Urin
abführende Öffnung während des Spülens gereinigt wird. Gleichzeitig ist dem Grunde nach
eine Trennwand zwischen dem ersten und zweiten Bereich der Toilettenschüssel nicht
erforderlich. Ungeachtet dessen ist jedoch sichergestellt, dass der Urin vollständig oder nahezu
vollständig über die erste Öffnung abgeführt wird.
Mit anderen Worten ist bei richtiger und störungsfreier Benutzung des Trenn-WC's
ausgeschlossen, dass Spülwasser in den Urinablauf gelangen kann.
Durch die erfindungsgemäße Lehre kann erwähntermaßen eine sichere Trennung zwischen
Fäkalien und Urin erfolgen. Hierdurch bietet sich die Möglichkeit, hochkonzentrierten Urin
z. B. nicht nur für Düngerzwecke weiterzuverwenden, sondern aus dem getrennt abgeführten
Urin können z. B. Medikamente zurückgewonnen werden bzw. eine Entsorgung von
Kontaminationen (radioaktive Substanzen, Kontrastmittel) ist möglich, also insbesondere von
Materialien, die nicht normal abgebaut werden. Auch kann der getrennt abgeführte Urin
unmittelbar Analysen unterzogen werden.
Auch besteht ohne Weiteres die Möglichkeit, den über den Urinteil abgeführten Urin einem
Zwischenbehälter zuzuleiten, um z. B. Abklingzeiten von Radioaktivitäten zu verfolgen. Eine
diesbezügliche Maßnahme ist insbesondere für Diagnostikpatienten wichtig. Dabei geht man
von der Erkenntnis aus, dass radioaktive Stoffe zum größten Teil durch den Urin und nicht
durch die Fäkalien abgeschieden werden.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den
Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination -,
sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung zu entnehmenden
bevorzugten Ausführungsbeispielen.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Trenntoilette,
Fig. 2 einen Ausschnitt der Trenntoilette nach Fig. 1 mit eingesetztem
Verschlusselement in geschlossener Stellung,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung mit geöffnetem Verschlusselement.
In Fig. 1 ist rein prinzipiell eine erfindungsgemäß ausgebildete Toilettenschüssel 10
dargestellt, die die Funktion einer Trenntoilette ausübt, also in der Urin und Fäkalien
voneinander getrennt abgeführt werden. Dabei ist ein Einsatz einer entsprechenden
Trenntoilette nicht nur in Haushalten, sondern auch insbesondere in medizinischen Bereichen
möglich, nämlich dort, wo z. B. Urin gesonderten Untersuchungen unterzogen werden soll,
wie z. B. zur Bestimmung von Fremdstoffen, Anteilen von Medikamenten oder der
Abbauzeiten von radioaktiven Substanzen.
Die Toilettenschüssel 10 bzw. dessen Becken weist einen vorderen Bereich 12 und einen
hinteren Bereich 14 auf. Dabei dient der vordere Bereich 12 der Toilettenschüssel 10 zum
Sammeln von Urin und kann folglich als Urinteil bezeichnet werden. Im hinteren Bereich
werden Fäkalien gesammelt und abgeführt, und zwar über einen als Syphon ausgebildeten
Geruchsverschluss 16, der in einen Ablauf übergeht.
Der vordere Bereich 12, der eine geringere Tiefe als der hintere Bereich 14 aufweist, umfasst
eine Bodenfläche 18, die im Randbereich zum hinteren oder zweiten Bereich 14 in eine Senke
20 übergeht, in der eine aus Einzelöffnungen 22, 24, 26, 28, 30 gebildete Öffnung 32 verläuft,
über die in dem vorderen Bereich 12 anfallender Urin abgeleitet wird. Die Öffnung 32
durchsetzt die Bodenwandung 34 der Toilettenschüssel 10 und führt zu einem Raum 36. Der
Raum 36 ist über eine eine urinteilseitig verlaufende Begrenzungswandung 38 der
Toilettenschüssel 10 durchsetzende Durchbrechung 40 mit dem hinteren oder zweiten Bereich
16 der Toilettenschüssel verbunden. Ferner kann der Raum 36 über ein Verschlusselement 42
in Abhängigkeit von dessen Stellung mit einem Innenraum 44 eines zylindrischen Gehäuses
46 verbunden werden, von dem ein Anschluss 48 zum Abführen des Urins ausgeht. Das
Gehäuse 46 ist in einer zylindrischen Aufnahme 50 der Toilettenschüssel 10 über ein
umlaufendes Dichtelement 52 fixiert.
Die die Fixierung für das Gehäuse 46 ermöglichende Dichtung 52 erstreckt sich in Richtung
des Raums 36 und der Durchbrechung 46 in einem Umfang, dass sich zwischen dem Gehäuse
46 und der Aufnahme 50 Flüssigkeit nicht ansammeln kann. Vielmehr fließt die in diesen
Bereich gelangende Flüssigkeit über die Durchbrechung 40 in den hinteren bzw. zweiten
Bereich der Toilettenschüsel 10, also in den Fäkalbereich ab.
Das Verschlusselement 42 umfasst einen axial in dem Gehäuse 46 verstellbaren Ventilkörper
54 und weist einen Ventilteller 56 auf, der dichtend an einen umlaufenden Rand 58 des
Gehäuses anlegbar oder zu diesem beabstandbar ist. In Fig. 2 liegt der Ventilteller 56 dichtend
an dem Rand 58 an, der die Funktion eines Ventilsitzes ausübt. Somit ist der Raum 36
gegenüber dem Inneren des Gehäuses 46 verschlossen. Wird die Toilettenschüssel benutzt,
wird folglich ein nicht dargestellter Sitz der Toilettenschüssel 10 gewichtsbelastet, so wird der
Ventilkörper 54 z. B. mittels eines Bowdenzuges axial in dem Gehäuse 46 entlang einer
zylindrischen Führung 60 von dem Rand 58 bzw. Ventilsitz zurückgezogen, so dass der
Ventilteller 56 die von dem Rand 58 umgebende Öffnung 62 des Gehäuses 46 freigibt. Somit
kann über die Öffnung 32 bzw. die diese bildenden Einzelöffnungen 22, 24, 26, 28, 30 in den
ersten oder vorderen Bereich 12 der Toilettenschüssel 10 gelangender Urin abfließen, um über
das Gehäuseinnere 44 zu dem Ablauf 48 zu fließen, der gegebenenfalls an eine
Unterdruckquelle angeschlossen sein kann. Wird der Toilettensitz gewichtsentlastet, bewegt
sich der Verschlusskörper 54 in Richtung der Gehäuseöffnung 62, so dass der Ventilteller 46
dichtend an dem Ventilsitz bzw. Rand 58 des Gehäuses 46 des Verschlusselementes 42
anliegt. Wird ein Spülvorgang ausgelöst, so wird nicht nur der vordere Bereich 12 gesäubert,
sondern auch die Öffnung 32 sowie der zwischen dem Verschlusselement 42 und der Öffnung
32 verlaufende Raum 36, von der über die Öffnung 32 gelangende Flüssigkeit über die
Durchbrechung 40 in den zweiten oder hinteren Bereich der Toilettenschüssel strömt. Somit
werden sämtliche Teilbereiche der Toilettenschüssel 10, die mit Urin in Berührung gelangen
können, hinreichend gesäubert. Gleichzeitig ist jedoch sichergestellt, dass sich Flüssigkeit in
dem vorderen Bereich 12, insbesondere in der Senke bzw. in dem zwischen dem
Verschlusselement 42 und der Öffnung 32 in der Senke 20 vorhandenen Raum 36 nicht
ansammeln kann. Die von dem Urinteil kommende Flüssigkeit säubert sodann auch den
Fäkalteil.
Wird bevorzugter Weise der Ventilkörper 54 mittels eines Bowdenzuges verstellt, so sind
andere Betätigungselemente gleichfalls denkbar, ohne dass die erfindungsgemäße Lehre
verlassen wird.
Wie die Schnittdarstellungen verdeutlichen, sollte die Bodenfläche 18, in der im Bereich des
Fäkalteils die Senke 20 verläuft, zu der Senke 20 hin eine geringe Neigungsfläche aufweisen,
insbesondere weist die Bodenfläche 18 einen horizontal geneigten Neigungswinkel α auf, der
zwischen 2° und 10°, insbesondere im Bereich von 5° liegt. Hierdurch strömt der Urin entlang
der Bodenfläche 18 hinreichend langsam zur Senke 20 hin, so dass ein Überfließen in den
hinteren Bereich 16, also den Fäkalteil grundsätzlich ausgeschlossen ist.
Um jedoch auch bei hohem Flüssigkeitsanfall bzw. hoher Strömungsgeschwindigkeit
sicherzustellen, dass der Urin im Urinteil 12 verbleibt, kann die Senke 20 in den Fäkalbereich
16 über einen ansteigenden Abschnitt 64 der Toilettenschüssel 10 übergehen. Dabei kann der
Scheitelpunkt des Abschnitts 64 oder der Überhöhung gegenüber der Senke 20 im Bereich der
Öffnung 32 einen Höhenunterschied h zwischen 5 und 20 mm aufweisen. Ungeachtet dessen
kann sich erwähntermaßen im Bereich der Senke 20 keine Flüssigkeit ansammeln, da diese
über die Öffnung 32 und den Raum 36 zu dem Fäkalteil 16 strömt.
Die Einzelöffnungen 22, 24, 26, 28, 30 weisen einen Durchmesser auf, der einerseits
Flüssigkeit in hinreichendem Umfang durchströmen lässt, andererseits jedoch sicherstellt, dass
Feststoffe wie z. B. Papier zurückgehalten werden. Dieses wird vielmehr beim Spülen der
Toilettenschüssel 10 über den fäkalseitigen Randbereich 64 weggeschwemmt.
Der Durchmesser der Einzelöffnungen 22, 24, 26, 28, 30 sollte zwischen 3 mm und 7 mm,
insbesondere bei 5 mm liegen. Besteht im Ausführungsbeispiel die Öffnung 32 aus einer
zentralen Öffnung 26 und diese gleichmäßig umgebenden vier Einzelöffnungen 22, 24, 28,
30, so kann selbstverständlich eine abweichende Anzahl von Einzelöffnungen vorgesehen sein.
Der Funktionsablauf der erfindungsgemäßen Trenntoilette mit dem vorderen als Urinteil zu
bezeichnenden ersten Bereich 12 und dem hinteren als Fäkalteil wirkenden zweiten Bereich
14 ist wie folgt. Wirkt auf einem auf der Toilettenschüssel 10 befindlichen Sitz ein Gewicht
wie das einer Person, wird über einen Auslöser das Verschlusselement 42 betätigt, d. h. der
Verschlusskörper 54 verstellt, um die zum Inneren 44 des Ventilgehäuses 46 führende
Gehäuseöffnung 62 freizugeben. Somit kann Urin über die aus den Einzelöffnungen 22, 24,
26, 28, 30 bestehende Öffnung 32 über den Raum 36 und dem Inneren 44 des Gehäuses 46
zu dem Ablauf 48 gelangen und schwerkraftbedingt und/oder durch Unterdruck abfließen.
Feststoffe und Fäkalien selbst gelangen in den hinteren Bereich 16. Sobald der Sitz entlastet
ist, wird über einen nicht dargestellten Auslöser sichergestellt, dass der Verschlusskörper 54
in Richtung des die Funktion des Ventilsitzes ausübenden umlaufenden Randes 58 des
Gehäuses 46 insbesondere durch Federkraft verstellt wird. Somit wird der Raum 36 unterhalb
der Öffnung 32 gehäuseseitig verschlossen. Wird sodann ein Spülvorgang ausgelöst, so kann
Spülflüssigkeit vom vorderen Bereich 12 in den Fäkalbereich 14 fließen. Gleichzeitig erfolgt
ein Säubern der Öffnung 32 sowie des Raums 36, da durch die Öffnung 32 in den Raum 36
Spülflüssigkeit strömen kann, die über die Durchbrechung 40 in den Fäkalbereich 14 gelangt.
Dabei ist das Ventilgehäuse 46 derart in der zylindrischen Aufnahme 50 der Toilettenschüssel
fixiert, dass sich kein Totraum ausbildet, in dem sich Flüssigkeit ansammeln kann. Vielmehr
strömt sämtliche in den Raum 36 sowie in den verbleibenden von dem Ventilgehäuse 46 und
der Aufnahme 50 vorhandenen Ringraum gelangende Flüssigkeit über die Durchbrechung 40
zum Fäkalbereich 14 ab.
Der Auslöser für die Spülung selbst kann hinter dem Sitz angeordnet sein, so dass ein
Betätigen nur dann möglich ist, wenn ein von dem Sitz ausgehender Deckel die
Toilettenschüssel 10 abdeckt.
Eine andere Möglichkeit bietet sich durch eine Verbindung des Deckels mit einem
Schwimmerventil eines Spülkastens an, wodurch ein Auslösen der Spülung automatisch beim
Schließen des Deckels erfolgt.
Claims (10)
1. Toilettenschüssel (10) mit einem Urin abführenden vorderen Bereich (12) mit einer zu
einem ersten Ablauf (48) führenden und in einer Senke vorderen Bereichs
verlaufenden ersten Öffnung (32) und einem Fäkalien aufnehmenden hinteren zu einem
zweiten Ablauf (16) führenden zweiten Bereich (14) zum getrennten Abführen von
Urin und Fäkalien, wobei der vordere Bereich eine geringere Tiefe als der hintere
Bereich aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die von dem vorderen Bereich (12) der Toilettenschüssel (10) ausgehende
Öffnung (32) in einem Raum (36) mündet, der einerseits in den über ein
Verschlusselement (42) absperrbaren oder freigebbaren ersten Ablauf (48) übergeht
und andererseits über eine zweite Öffnung (40) mit dem zweiten Bereich (14) der
Toilettenschüssel verbunden ist.
2. Toilettenschüssel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verschlusselement (12) einen in einem Gehäuse (46) verstellbaren
Ventilkörper (54) mit Ventilteller (56) umfasst, der gegenüber einem eine
Eintrittsöffnung (62) des Ventilgehäuses (46) umgebenden Ventilsitz dichtend anlegbar
ist.
3. Toilettenschüssel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (46) eine Zylinderform aufweist und in einer zylindrischen
Aufnahme (50) der Toilettenschüssel (10) lösbar befestigt ist.
4. Toilettenschüssel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (46) über ein Dichtelement gegenüber der zylindrischen Aufnahme
(50) fixiert ist.
5. Toilettenschüssel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem mit der ersten Öffnung (32) verbundenen Raum (36) sowie gegebenenfalls
zwischen dem Ventilgehäuse (46) und der Aufnahme (50) angesammelte Flüssigkeit
vollständig über die zweite zu dem zweiten Bereich (14) der Toilettenschüssel (10)
führenden Öffnung (40) abfließt.
6. Toilettenschüssel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ventilkörper (54) über ein Betätigungselement wie Bowdenzug von dem
Ventilsitz abhebbar und in Richtung des Ventilsitzes federbeaufschlagt ist.
7. Toilettenschüssel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in der Senke (20) der Bodenfläche (18) des ersten Bereichs (12) der
Toilettenschüssel (10) verlaufende Öffnung (32) aus mehreren Einzelöffnungen (22,
24, 26, 28, 30) besteht.
8. Toilettenschüssel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einzelöffnungen einen Durchmesser vorzugsweise zwischen 4 und 10 mm,
insbesondere zwischen 5 und 7 mm aufweisen.
9. Toilettenschüssel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die die Senke (20) enthaltende Bodenfläche (18) des ersten Bereichs (12)
zumindest in ihrem zu dem zweiten Bereich (14) der Toilettenschüssel (10)
fernliegenden Bereich zur Horizontalen um einen Winkel α mit 2° ≦ α ≦ 10°,
insbesondere α in etwa 5° geneigt verläuft.
10. Toilettenschüssel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Bereich (12) über einen Rand (64) in den zweiten Bereich (14) übergeht,
der gegenüber der Senke um eine Höhe h mit 5 mm ≦ h ≦ 20 mm überhöht ist.
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