-
Stand der Technik
-
Die Erfindung betrifft einen Toilettenbürstenhalter mit einem Aufnahmegefäß für den Bürstenkopf der Toilettenbürste.
-
Toilettenbürsten werden ergänzend zur Toilettenspülung verwendet, um die Toilettenschüssel nach der Benutzung von Ausscheidungsrückständen zu reinigen. Deshalb werden Toilettenbürsten meist in unmittelbarer Nähe zur Toilettenschüssel in eigens dafür vorgesehenen Toilettenbürstenhaltern bereit gestellt. Diese Toilettenbürstenhalter umfassen in der Regel ein Aufnahmegefäß für den Bürstenkopf, in dem auch das vom Bürstenkopf abtropfende Wasser aufgefangen wird. Eine automatische Reinigung oder Desinfizierung der Toilettenbürste nach dem Gebrauch ist bei den bekannten Toilettenbürstenhaltern nicht vorgesehen. Statt dessen werden die Toilettenbürste bzw. der Bürstenkopf und das Aufnahmegefäß unabhängig von deren Benutzung beim Putzen und/oder Warten der Toilette gereinigt oder ausgetauscht.
-
Da die Toilettenbürste nach dem Gebrauch nicht automatisch gereinigt oder desinfiziert wird und häufig längere Zeit in verschmutztem Abtropfwasser im Aufnahmegefäß steht, kommt es nicht selten zu einer bakterielle Verunreinigung des Bürstenkopfs, wodurch auch Krankheiten übertragen werden können. Außerdem verursacht eine verunreinigte Toilettenbürste in Verbindung mit dem Abtropfwasser im Aufnahmegefäß des Toilettenbürstenhalters häufig eine erhebliche Geruchsbelästigung, insbesondere wenn der Toilettenraum beheizt ist. Dementsprechend sind sowohl die Reinigung als auch die Benutzung des bekannten Toilettenbürstenhalters mit Toilettenbürste unangenehm und abstoßend.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Mit der vorliegenden Erfindung wird ein Toilettenbürstenhalter vorgeschlagen, der höchsten hygienischen Anforderungen genügt.
-
Der erfindungsgemäße Toilettenbürstenhalter ist dazu mit einer Spülvorrichtung ausgestattet, die an das Aufnahmegefäß des Toilettenbürstenhalters angeschlossen ist. Die Spülvorrichtung umfasst mindestens einen in das Aufnahmegefäß mündenden Zufluss und mindestens einen Abfluss.
-
Demnach wird mit der Erfindung eine Haltevorrichtung zur Verfügung gestellt, mit der eine Reinigung der Toilettenbürste nach dem Gebrauch vorgenommen werden kann und die eine Entsorgung des verschmutzten Abtropfwassers ermöglicht.
-
In den meisten Fällen wird die Spülvorrichtung des erfindungsgemäßen Toilettenbürstenhalters mit Wasser betrieben. Dazu wird der Zufluss an eine Wasserleitung angeschlossen. An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass an speziellen Einsatzorten auch andere Spülflüssigkeiten verwendet werden können, wie z. B. in Flugzeugen, wo nur eine sehr begrenzte Menge an Spülflüssigkeit zur Verfügung steht.
-
Bei der Spülvorrichtung kann es sich um einen Kastenspüler, einen Druckspüler oder auch eine Vakuumspülung handeln. Ein Kastenspüler umfasst einen Spülkasten, der oberhalb des Aufnahmegefäßes angeordnet ist und über ein Füllventil mit Spülflüssigkeit befüllt wird. Beim Betätigen des Kastenspülers wird diese Spülflüssigkeit freigegeben und ergießt sich über eine relativ dicke Zuleitung in das Aufnahmegefäß. Im Unterschied dazu wird die Spülflüssigkeit beim Druckspüler über eine relativ dünne Zuleitung, also mit hoher Strömungsgeschwindigkeit, in das Aufnahmegefäß eingeleitet. Bei beiden Varianten muss der Abfluss so dimensioniert sein, dass er die relativ große Menge an eingeleiteter Spülflüssigkeit aufnehmen kann. Bei einer Vakuumspülung wird die in das Aufnahmegefäß eingeleitete Spülflüssigkeit durch Erzeugen eines Unterdrucks im Bereich des Abflusses abgesaugt. Derartige Spülvorrichtungen werden beispielsweise im Rahmen von Bordtoiletten in Zügen oder Flugzeugen eingesetzt.
-
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Zufluss an die Toilettenspülung angeschlossen. In diesem Fall ist keine gesonderte Spülflüssigkeitsversorgung erforderlich. Auch der Abfluss des erfindungsgemäßen Toilettenbürstenhalters ist vorteilhafterweise an den Toilettenabfluss angeschlossen, so dass die Spülflüssigkeit und auch das Abtropfwasser über den Toilettenabfluss entsorgt werden. Zudem kann der Abfluss des Aufnahmegefäßes einen Siphon als Geruchsverschluss umfassen.
-
Zusätzlich zur Spülvorrichtung kann der erfindungsgemäße Toilettenbürstenhalter auch noch mit Mitteln zur Einleitung von Chemikalien in das Aufnahmegefäß ausgestattet sein, die der Desinfektion und/oder Geruchsneutralisierung dienen.
-
Je nach Einsatzort des erfindungsgemäßen Toilettenbürstenhalters kann die Spülvorrichtung, ähnlich wie eine Toilettenspülung, manuell betätigbar sein oder auch automatisch ausgelöst werden. Bei einer manuellen Betätigung kann der Wasserverbrauch der Spülvorrichtung direkt an den Reinigungsbedarf gekoppelt werden. Diese Variante ist besonders sparsam und bietet sich insbesondere im privaten Umfeld an. In einem öffentlichen Umfeld, wie z. B. im Flughafen- oder Bahnhofsbereich, in Gaststätten oder Hotels, sind automatische Spülvorrichtungen zu bevorzugen, die beispielsweise zeitgesteuert oder sensorgesteuert ausgelöst werden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass jedem Toilettenbenutzer eine saubere Toilettenbürste zur Verfügung steht. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Spülvorrichtung des Toilettenbürstenhalters durch ein Sensorsignal ausgelöst, das durch eine Bewegung der Toilettenbürste hervorgerufen wird. Dazu ist die Toilettenbürste mit Mitteln zum Erzeugen des Sensorsignals ausgestattet. Dabei kann es sich beispielsweise um eine magnetische oder optische Kopplung zwischen Toilettenbürste und Toilettenbürstenhalter handeln. Auf diese Weise kann das automatische Auslösen der Spülvorrichtung einfach an die Benutzung der Toilettenbürste gekoppelt werden.
-
Vorteilhafterweise wird das Aufnahmegefäß des erfindungsgemäßen Toilettenbürstenhalters an der Wand montiert. In diesem Fall können sowohl die Zuleitung als auch der Abfluss der Spülvorrichtung sehr einfach unsichtbar innerhalb der Wand verlegt werden.
-
Insbesondere wenn die Spülvorrichtung des erfindungsgemäßen Toilettenbürstenhalters an die Toilettenspülung angeschlossen ist, erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Aufnahmegefäß an das Toilettenbecken angeformt ist. Das Toilettenbecken und das Aufnahmegefäß des erfindungsgemäßen Toilettenbürstenhalters bilden in diesem Fall ein Formteil, das in einem Montageschritt installiert werden kann.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Wie bereits voranstehend erörtert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird einerseits auf die dem unabhängigen Schutzanspruch 1 nachgeordneten Ansprüche verwiesen und andererseits auf die nachfolgende Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren.
-
1a bis c zeigen die Seitenansicht, die Frontansicht und die Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Toilettenbürstenhalter 10 in schematischer Darstellung und
-
2a bis c zeigen die Seitenansicht, die Frontansicht und die Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Toilettenbürstenhalter 20, der in eine Toiletteninstallation integriert ist.
-
Ausführungsformen der Erfindung
-
Der in den 1a bis 1c dargestellte Toilettenbürstenhalter 10 umfasst ein Aufnahmegefäß 11 für den Bürstenkopf einer Toilettenbürste. Das Aufnahmegefäß 11 ist erfindungsgemäß an eine Spülvorrichtung angeschlossen. Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst diese Spülvorrichtung einen Wasserkasten 12, der über eine Zufluss-Rohrleitung 13 an das Aufnahmegefäß 11 angeschlossen ist. Diese Rohrleitung 13 mündet in eine Zuflussöffnung 131 im oberen Randbereich des Aufnahmegefäßes 11. Am tiefsten Punkt des Aufnahmegefäßes 11 befindet sich eine Abflussöffnung 141, an die eine Rohrleitung 14 mit einem Siphon 15 als Abfluss für die Spülflüssigkeit und das Abtropfwasser des Bürstenkopfes angeschlossen ist.
-
Der Wasserkasten 12 ist an eine Wasserleitung angeschlossen, was hier allerdings nicht dargestellt ist. Der Wasserkasten 12 könnte zudem mit einer Dosiervorrichtung für Chemikalien zur Desinfektion und/oder Geruchsneutralisierung ausgestattet sein, die dem Spülwasser regelmäßig eine definierte Chemikaliendosis beimischt, also beispielsweise bei jeder 5ten Betätigung der Spülvorrichtung. Die Betätigung kann manuell oder auch automatisch, wie z. B. zeitgesteuert oder sensorgesteuert, erfolgen.
-
Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Aufnahmegefäß 11 des Toilettenbürstenhalters um ein Keramikteil nach Art eines Bidets, das an der Wand 100 montiert wird. Dementsprechend können die Rohrleitungen 13 und 14 der Spülvorrichtung zumindest abschnittsweise unter Putz bzw. in der Wand verlegt werden.
-
In den 2a bis 2c ist ebenfalls ein erfindungsgemäßer Toilettenbürstenhalter 20 mit einer Spülvorrichtung dargestellt, der aber im Unterschied zum Toilettenbürstenhalter 10 der 1 nicht unabhängig von einer Toilette installierbar ist, sondern in eine Toiletteninstallation 30 integriert ist. Dies wird insbesondere durch die Frontansicht der 2b und die Aufsicht der 2c veranschaulicht. Die Toiletteninstallation 30 umfasst eine Toilettenschüssel 31, die an der Wand 100 montiert ist, eine hier nicht im Einzelnen dargestellte Kastenspülung oder Druckspülung, die einerseits an eine Wasserleitung und andererseits über eine Anschlussöffnung 32 an die Toilettenschüssel 31 angeschlossen ist, und einen Abfluss 33, der an die Kanalisation angeschlossen ist. An das Keramikteil der Toilettenschüssel 31 ist eine Aufnahmegefäß 21 für den Bürstenkopf einer Toilettenbürste angeformt. Dieses Aufnahmegefäß 21 ist über eine eigene Zufluss-Rohrleitung an die Spülvorrichtung der Toilette 30 angeschlossen. Diese Zufluss-Rohrleitung mündet in eine Zuflussöffnung 23 im oberen Randbereich des Aufnahmegefäßes 21. Wie im Fall der 1 befindet sich auch hier am tiefsten Punkt des Aufnahmegefäßes 21 eine Abflussöffnung 241. Diese ist über eine Rohrleitung 24 mit einem Siphon 25 an den Abfluss 33 der Toilette 30 angeschlossen, so dass die Spülflüssigkeit und das Abtropfwasser des Bürstenkopfes über den Toilettenabfluss 33 in die Kanalisation geleitet werden.
-
Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Spülvorrichtung des Toilettenbürstenhalters 20 einfach zusammen mit der Wasserspülung der Toilette 30 ausgelöst werden. Es ist aber auch möglich, eigens für die Spülvorrichtung des Toilettenbürstenhalters 20 Betätigungsmittel vorzusehen, um diese Spülvorrichtung unabhängig von der Wasserspülung der Toilette 30 auslösen zu können.