DE10050348A1 - Walzenanordnung, insbesondere Riffelwalzenanordnung - Google Patents
Walzenanordnung, insbesondere RiffelwalzenanordnungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Walzenanordnung, insbesondere Riffelwalzenanordnung zur Riffelung einer Materialbahn (M), beispielsweise aus Papier oder Pappe, diese Walzenanordnung (10; 10') ausgeführt mit: DOLLAR A wenigstens einer um eine ersten Drehachse (A, A') drehbar gelagerten ersten Walze (12; 12') mit einer profilierten Oberfläche (16, 16'); DOLLAR A wenigstens einer um eine zweite Drehachse (B, B') drehbar gelagerten zweiten Walze (14; 14') mit einer Oberfläche (48), welche mit einer zu der Profilierung (16; 16') der ersten Walze (12; 12') korrespondierenden Komplementär-Profilierung (28; 28') versehen ist; und DOLLAR A Andrückmitteln zum Drücken der ersten Walze (12; 12') oder/und der zweiten Walze (14; 14') aufeinander zu DOLLAR A wobei in wenigstens einem axialen Randbereich (24, 26, 38, 40; 50', 52', 54', 56') der ersten oder/und der zweiten Walze (12, 14; 12', 14') Anschlagmittel (20, 22, 34, 36; 20', 22', 54', 56') angeordnet sind, durch welche ein Mindestabstand (A) zwischen der mit der Profilierung (16; 16') versehenen Oberfläche (46) der ersten Walze (12; 12') und der mit der Komplementär-Profilierung (28; 28') versehenen Oberfläche (48) der zweiten Walze (14; 14') bestimmt ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Walzenanordnung, insbesondere eine
Riffelwalzenanordnung zur Riffelung einer Materialbahn, beispielsweise aus
Papier oder Pappe.
Bei der Papierverarbeitung und insbesondere bei der Wellpappeherstellung
werden in Wellpappemaschinen mit korrespondierender Riffelprofilierung
versehene Riffelwalzen dazu eingesetzt, eine Materialbahn beispielsweise aus
Papier oder Pappe bleibend zu verformen und mit einer Riffelung zu versehen.
Hierfür werden die zusammenwirkenden Riffelwalzen mit sehr hohen Drücken
aneinandergedrückt. Deshalb kommt es vor allem bei Riffelwalzen mit langen
profilierten Walzenkörpern, welche jeweils an ihren Walzenenden drehbeweglich
gelagert sind, zu einer Durchbiegung, sodass der Druck im Bereich der
zusammenwirkenden Profilabschnitte der beiden Riffelwalzen über die Länge der
Riffelwalzen ungleichmäßig werden kann. Um über die gesamte Länge der
Riffelwalzen einen annähernd gleichmäßigen Liniendruck zu erreichen, wird
bekanntermaßen wenigstens eine der beiden Riffelwalzen mit einer Bombierung
versehen, d. h. sie wird "bauchig" ausgebildet. Eine derartige bombierte
Ausgestaltung der wenigstens einen Riffelwalze hat jedoch den Nachteil, dass
die der Walze inhärente Bombierung nur bei einer ganz bestimmten, auf die
Bombierung abgestimmten Anpresskraft für einen über die Walzenlänge
gleichmäßigen Anpressdruck sorgt. Wird die Anpresskraft vergrößert oder
verkleinert, so führt die Bombierung zu einer ungleichmäßigen Druckverteilung
über die Walzenlänge und damit zu unbefriedigenden Arbeitsergebnissen, mit
der Folge, dass entweder die zu bearbeitende Materialbahn in den mit zu hohem
Druck beaufschlagten äußeren Randereichen der Riffelwalze zerstört wird oder
dass sie in den Randbereichen lediglich unzureichend verformt wird.
Ein weiterer Faktor, welcher das Arbeitsergebnis bei Verwendung einer
derartigen Walzenanordnung bestimmt, ist die Bahnbreite der zu bearbeitenden
Materialbahn. So ist bei breiteren Materialbahnen, d. h. bei größerer Ausnutzung
der Länge des profilierten Walzenabschnitts, in der Regel eine größere
Anpresskraft erforderlich als bei einer kleineren Materialbahnbreite und damit
einer geringeren Ausnutzung der Länge der profilierten Riffelwalze. Wählt man
beispielsweise bei einer kleinen Bahnbreite der zu bearbeitenden Materialbahn
eine zu hohe Anpresskraft, so kann dies einerseits zur Zerstörung der
Materialbahn in deren äußeren Bereichen führen und andererseits darin
resultieren, dass sich die Randbereiche der Walzen, welche von der
Materialbahn nicht überdeckt werden, gegenseitig berühren. Dies kann zu
Beschädigungen in den Randbereichen der profilierten Walzen führen,
insbesondere dann, wenn die Walzen mit einer empfindlichen Beschichtung, wie
beispielsweise aus Chrom oder Wolframkarbid, versehen sind. Es ist
demzufolge insbesondere beim Umstellen des Betriebs der Walzenanordnung
von einer Bearbeitung einer Materialbahn mit großer Breite zu einer Bearbeitung
der Materialbahn mit geringer Breite geboten, die Anpresskraft genau auf die
Materialbahnbreite abzustimmen, um ein zufriedenstellendes Arbeitsergebnis zu
erhalten und um Beschädigungen an der Walzenanordnung zu vermeiden.
Derartige Einstellungen sind einerseits jedoch zeitaufwendig und reduzieren die
Produktionskapazität einer mit einer derartigen Walzenanordnung ausgerüsteten
Maschine. Andererseits können fehlerhafte Einstellungen der Anpresskraft zu
einer Beschädigung der Materialbahn oder/und der Walzen führen.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Walzenanordnung der
eingangs bezeichneten Art bereitzustellen, bei welcher verhindert wird, dass eine
fehlerhafte Einstellung der Anpresskraft zu einer Beschädigung der Walzen
führt.
Diese Aufgabe wird durch eine Walzenanordnung, insbesondere
Riffelwalzenanordnung zur Riffelung einer Materialbahn, beispielsweise aus
Papier oder Pappe, gelöst, diese Walzenanordnung ausgeführt mit wenigstens
einer um eine erste Drehachse drehbar gelagerten ersten Walze mit einer
profilierten Oberfläche, wenigstens einer um eine zweite Drehachse gelagerten
zweiten Walze mit einer Oberfläche, welche mit einer zu der Profilierung der
ersten Walze korrespondierenden Komplementär-Profilierung versehen ist,
Andrückmitteln zum Drücken der ersten Walze oder/und der zweiten Walze
aufeinander zu, wobei in wenigstens einem axialen Randbereich der ersten
oder/und der zweiten Walze Anschlagmittel vorgesehen sind, durch welche ein
Mindestabstand zwischen der mit der Profilierung versehenen Oberfläche der
ersten Walze und der mit der Komplementär-Profilierung versehenen Oberfläche
der zweiten Walze bestimmt ist.
Durch Bereitstellung der Anschlagmittel kann also verhindert werden, dass die
beiden zusammenwirkenden Walzen bei der Einstellung der Anpresskraft in eine
Relativposition zueinander gebracht werden, in welcher eine "Interferenz" der
Walzen zumindest in deren Randbereich auftritt, was eine gegenseitige
Berührung und Zerstörung der Oberfläche der Riffelwalzen in diesem
Randbereich zur Folge haben würde. Ferner kann durch die Bereitstellung von
Anschlagmitteln sichergestellt werden, dass ein hinreichend großer Abstand
zwischen der profilierten Oberfläche und der mit der Komplementär-Profilierung
versehenen Oberfläche der Walzen gewährleistet ist, so dass eine Beschädigung
der bearbeiteten Materialbahn unterbunden werden kann.
Eine einfache Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Walzenanordnung ergibt
sich beispielsweise dann, wenn die Anschlagmittel an einem benachbart der mit
der Profilierung oder Komplementär-Profilierung versehenen Oberfläche
ausgebildeten unprofilierten Walzenabschnitt ausgebildet sind. Bei einer
derartigen konstruktiven Ausgestaltung ist es möglich, die mit Profilierung bzw.
Komplementär-Profilierung versehenen Walzenabschnitte in herkömmlicher
Weise auszubilden und die Anschlagmittel unabhängig von den
Walzenabschnitten an den benachbart dieser profilierten Walzenabschnitte
ausgebildeten unprofilierten Walzenabschnitten auszubilden. Die Endabschnitte
können dabei von Lagerzapfen oder von Walzenabschnitten gebildet sein,
welche einen Außendurchmesser aufweisen, der kleiner als der maximale
Außendurchmesser der profilierten Walzenabschnitte und größer als der
Außendurchmesser der Lagerzapfen ist.
Zur Positionierung der Anschlagmittel auf dem Walzenabschnitt sind
verschiedene Alternativen denkbar. So ist es beispielsweise möglich, die
Anschlagmittel an den Abschnitt mit Profilierung oder Komplementär-Profilierung
unmittelbar anschließend anzuordnen. Der durchmessergrößere Abschnitt mit
Profilierung oder Komplementär-Profilierung dient dann als einseitige Abstützung
für die Anschlagmittel, so dass eine deren Funktion beeinträchtigende
Deformation behindert wird.
Alternativ ist es möglich, die Anschlagmittel mit Abstand zu dem Walzenabschnitt
mit Profilierung oder Komplementär-Profilierung anzuordnen. In diesem Fall kann
eine Wechselwirkung zwischen den Anschlagmitteln und den profilierten
Abschnitten der jeweils anderen Walze verhindert werden.
Wie vorstehend bereits dargelegt, ist hinsichtlich der Dimensionierung der
Anschlagmittel in einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass der
unprofilierte Walzenabschnitt einen kleineren Außendurchmesser aufweist als
der Außendurchmesser eines die profilierte bzw. mit Komplementär-Profilierung
versehene Oberfläche der ersten oder zweiten Walze im Querschnitt
einhüllenden Hüllkreises. Dadurch lässt sich eine unerwünschte Wechselwirkung
zwischen Anschlagmitteln und profilierter bzw. mit Komplementär-Profilierung
versehener Oberfläche einer der Walzen verhindern.
In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
Anschlagmittel wenigstens einen an einer Walze von erster Walze oder zweiter
Walze angeordneten Anschlagring umfassen, welcher über seine
Außenumfangsfläche mit einer korrespondierenden Anlagefläche an der jeweils
anderen Walze von erster Walze oder zweiter Walze in gegenseitiger Anlage
steht oder in gegenseitige Anlage bringbar ist. Hierbei kann vorgesehen sein,
dass die korrespondierende Anlagefläche an der jeweils anderen Walze von
erster und zweiter Walze von einer Außenumfangsfläche eines der jeweils
anderen Walze von erster und zweiter Walze angeordneten weiteren
Anschlagrings gebildet ist. Es ist also möglich, die beiden Walzen in ihren
Endbereichen mit unprofilierten Walzenabschnitten zu versehen, wie vorstehend
bereits dargelegt, und nachträglich auf diesen unprofilierten Walzenabschnitten
jeweils einen Anschlagring aufzubringen, welcher zusammen mit dem
korrespondierenden weiteren Anschlagring auf der jeweils anderen Walze den
Mindestabstand zwischen den profilierten Oberflächen der ersten und zweiten
Walze einstellt. Es ist grundsätzlich auch möglich, die Anschlagringe direkt auf
den Lagerzapfen anzuordnen. Alternativ zur Verwendung eines Anschlagrings
und eines korrespondierenden weiteren Anschlagrings kann auch vorgesehen
sein, dass die korrespondierende Anlagefläche an dem unprofilierten
Walzenendbschnitt ausgebildet ist. Dies bedeutet, dass an jedem Ende der
Walzenanordnung jeweils nur ein Anschlagring vorgesehen ist, und zwar
entweder an der ersten Walze oder an der zweiten Walze, wobei der
Anschlagring dann unmittelbar mit dem unprofilierten Walzenendbschnitt
zusammenwirkt. Dadurch ist der Aufbau weiter vereinfacht.
Beide Alternativen - Anschlagring mit weiterem Anschlagring oder lediglich ein
Anschlagring in Wechselwirkung mit unprofiliertem Walzenabschnitt - haben
jedoch den Vorteil, dass sie eine Nachrüstung bereits bestehender
Walzenanordnungen ermöglichen, beispielsweise derart, dass an den
unprofilierten Randbereichen bzw. an den Lagerzapfen der Walzen nachträglich
Anschlagringe angebracht werden, die einen auf die jeweilige Einsatzart der
Walzenanordnung abgestimmten Mindestabstand zwischen den profilierten
Oberflächen bestimmen.
Um eine hinreichend gute und gleichmäßige Druckverteilung über die gesamte
Walzenlänge zwischen der profilierten Oberfläche der ersten Walze und der mit
Komplementär-Profilierung versehenen Oberfläche der zweiten Walze zu
gewährleisten, kann erfindungsgemäß weiter vorgesehen sein, dass in axialer
Richtung beidseits der mit Profilierung oder Gegenprofilierung versehenen
Oberfläche der ersten Walze oder/und der zweiten Walze Anschlagmittel
vorgesehen sind.
Zur Verbindung des jeweiligen Anschlagrings mit der zugeordneten Walze kann
vorgesehen sein, dass dieser integral an der Walze ausgebildet ist. Alternativ
hierzu kann vorgesehen sein, dass der Anschlagring gesondert an der Walze
angebracht ist, vorzugsweise durch Verschraubung oder Verschweißung. Die
gesonderte Anbringung des Anschlagrings an der Walze findet insbesondere bei
der Nachrüstung bereits bestehender Walzenanordnung Anwendung.
Wie eingangs bereits angedeutet, kann insbesondere bei langen Walzen zur
Erzielung eines über die gesamte Walzenlänge gleichmäßigen Anpressdrucks
vorgesehen sein, dass wenigstens eine der Walzen bombiert, d. h. bauchig
ausgebildet ist. Die Bombierung gleicht eine schwerkraftbedingte und
lagerungsbedingte Deformation ("Durchhängen") der betreffenden Walze derart
aus, dass sie im Bereich der Wechselwirkung mit der jeweils anderen Walze in
einem bestimmten Anpressdruckbereich weitgehend linear verläuft.
Die Profilierung der jeweiligen Walzen kann beliebig ausgestaltet sein. Bevorzugt
werden derartige Walzenanordnungen bei der Wellpappeherstellung eingesetzt,
wo eine Riffelung der zu bearbeitenden Materialbahn erreicht werden soll. Daher
kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Profilierung oder/und die
Komplementär-Profilierung von einer Riffelung gebildet ist. Um hinreichend gute
Arbeitsergebenisse bei der Bearbeitung der Materialbahn zu erreichen, kann
insbesondere bei Ausbildung der Walzen als Riffelwalzen einer
Wellpappemaschine, vorgesehen sein, dass der Mindestabstand zwischen der
mit der Profilierung versehenen Oberfläche der ersten Walze und der mit der
Komplementär-Profilierung versehenen Oberfläche der zweiten Walze kleiner ist
als die Dicke der zu bearbeitenden Materialbahn. Eine derartige Bemessung des
Mindestabstands zwischen den beiden Oberflächen sorgt für eine Quetschung
der Materialbahn zwischen den Walzen, womit sich eine hinreichend gute
Verformung, insbesondere Riffelung, der zu bearbeitenden Materialbahn ergibt.
In Abstimmung mit den bei der Wellpappeherstellung eingesetzten
Materialbahndicken kann erfindungsgemäß weiter vorgesehen sein, dass der
Mindestabstand im Bereich von 0,01 mm bis 0,30 mm, vorzugsweise im Bereich
von 0,02 mm bis 0,20 mm, am meisten bevorzugt im Bereich von 0,03 mm bis
0,10 mm liegt.
Um die Walzen der Walzenanordnung vor Korrosion, Oberflächenverschleiß
aufgrund der Wechselwirkung mit der Materialbahn oder weiteren
Umwelteinflüssen zu schützen, kann erfindungsgemäß ferner vorgesehen sein,
dass die erste oder/und die zweite Walze zumindest in ihrem profilierten
Oberflächenbereich mit einer Beschichtung, vorzugsweise aus Wolframkarbid
oder aus Chrom, versehen ist.
Für die Bemessung des Mindestabstands kann die folgende Beziehung gelten
A = Rh - [(D1 - Dr)/2 + (D2 - Da)/2],
wobei gilt:
A: Mindestabstand,
D1: Durchmesser des Hüllkreises um den profilierten Oberflächenabschnitt der ersten Walze,
D2: Durchmesser des Hüllkreises um den mit Komplementär-Profilierung versehenen Oberflächenabschnitt der zweiten Walze,
Dr: Außendurchmesser des Anschlagmittels an der ersten Walze;
Da: Außendurchmesser des Anschlagmittels an der zweiten Walze;
Rh: Berg-zu-Tal Abstand der Riffelung beider Walzen.
A: Mindestabstand,
D1: Durchmesser des Hüllkreises um den profilierten Oberflächenabschnitt der ersten Walze,
D2: Durchmesser des Hüllkreises um den mit Komplementär-Profilierung versehenen Oberflächenabschnitt der zweiten Walze,
Dr: Außendurchmesser des Anschlagmittels an der ersten Walze;
Da: Außendurchmesser des Anschlagmittels an der zweiten Walze;
Rh: Berg-zu-Tal Abstand der Riffelung beider Walzen.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Nachrüsten einer
Walzenanordnung mit Anschlagmitteln, umfassend den Schritt Anbringen der
Anschlagmittel, insbesondere mit den Anschlagmittelmerkmalen der vorstehend
beschriebenen Art, an wenigstens einer Walze der Walzenanordnung derart,
dass die Anschlagmittel einen Mindestabstand zwischen einer Oberfläche der
ersten Walze und einer Oberfläche der zweiten Walze bestimmen.
Die Erfindung betrifft ferner eine Materialbearbeitungsmaschine, insbesondere
Wellpappemaschine, ausgerüstet mit einer Walzenanordnung der vorstehend
beschriebenen Art.
Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand
der beiliegenden Figuren erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Riffelwalzenanordnung in der Draufsicht;
Fig. 2 eine Detailansicht des in Fig. 1 mit II bezeichneten Details;
Fig. 3 eine Seitenansicht entsprechend der Betrachtungsrichtung III
gemäß Fig. 2;
Fig. 4 eine Ansicht entsprechend Fig. 1 einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung; und
Fig. 5 eine Detailansicht des in Fig. 4 mit V bezeichneten
Bildausschnitts.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Riffelwalzenanordnung allgemein mit 10
bezeichnet. Die Riffelwalzenanordnung 10 umfasst eine erste Riffelwalze 12 und
eine zweite Riffelwalze 14. Die erste Riffelwalze umfasst einen mit einer
Oberflächenprofilierung 16, welche in Form einer Riffelung ausgebildet ist,
versehenen Walzenkörper 18. An beiden Enden des Walzenkörpers 18 ist
jeweils ein Anschlagring 20, 22 in unmittelbarer Nachbarschaft angeordnet.
Ferner umfasst die erste Riffelwalze 12 Lagerzapfen 24, 26, welche in
korrespondierenden Lageranordnungen 28, 30 zur drehbaren Lagerung der
ersten Riffelwalze 12 um ihre Drehachse A aufgenommen sind.
Korrespondierend zur ersten Riffelwalze 12 umfasst die zweite Riffelwalze 14
eine Komplementär-Oberflächenprofilierung 28, welche in einem Wirkbereich 30
mit der Oberflächenprofilierung 16 der ersten Riffelwalze 12 zusammenwirkt und
welche auf einem Walzenkörper 32 ausgebildet ist. Beidseits des Walzenkörpers
32 sind als Anschlagringe 34, 36 wirkende Flansche ausgebildet, die jeweils
paarweise mit den Anschlagringen 20 und 22 an der Riffelwalze 12
zusammenwirken. Die als Anschlagringe 34, 36 wirkenden Flansche können
beispielsweise durch Abflachen, Abschleifen oder Abdrehen der Komplementär-
Oberflächenprofilierung 28 hergestellt werden. Sie können aber auch als
nachträglich benachbart zur Komplementär-Oberflächenprofilierung 28 an der
zweiten Riffelwalze 14 angebrachte Anschlagringe ausgebildet sein. Die zweite
Riffelwalze 14 ist ebenfalls mit Lagerzapfen 38, 40 versehen, welche in
korrespondierenden Lageranordnungen 42, 44 zur drehbaren Lagerung der
zweiten Riffelwalze 14 um ihre Drehachse B aufgenommen sind.
Wendet man sich nun den Detailzeichnungen gemäß Fig. 2 und 3 zu, so ist
folgendes zu erkennen. Der Anschlagring 20 ist mit geringem axialem Abstand x
zu dem Walzenkörper 18 angeordnet, wobei dieser axiale Abstand x durch
Anbringen eines Freistichs hergestellt werden kann. Die beiden
korrespondierenden Anschlagringe 20 und 34 an der ersten Riffelwalze 12 und
34 an der zweiten Riffelwalze 14 liegen über ihre Anlageflächen 42 (an dem
Anschlagring 20) und 44 (an dem Anschlagring 34) aneinander an. Der
Durchmesser Dr des auf der ersten Riffelwalze 12 vorgesehenen Anschlagrings
20 und der Durchmesser Da des auf der zweiten Riffelwalze 14 vorgesehenen
Anschlagrings 34 sind relativ zueinander derart bemessen, dass bei
gegenseitiger Anlage der Anlageflächen 42 und 44 sich ein Abstand A zwischen
der Oberfläche 46 der Profilierung 16 der ersten Walze 12 und der Oberfläche 48
der Komplementär-Profilierung 28 der zweiten Walze 14 einstellt.
Beide Profilierungen sind komplementär ausgebildet und weisen einen Berg-zu-
Tal-Abstand Rh auf. Der Mindestabstand A zwischen den beiden Oberflächen 46
und 48 bestimmt sich bei gegenseitiger Anlage der Anlageflächen 42 und 44 wie
folgt:
A = Rh - [(D2 - Da)/2 + (D1 - Dr)/2].
Diese Beziehung ergibt sich aus einer Gleichung, welche den jeweiligen Abstand
der beiden Drehachsen A und B von erster Walze 12 und zweiter Walze 14
beschreibt, einmal ausgedrückt über die Durchmesser Dr und Da der
Anschlagringe 34 und 36 sowie zum anderen ausgedrückt über die Durchmesser
D1, D2, den Abstand Rh und den Mindestabstand A der Profilierung 16 und der
Komplementär-Profilierung 28. Es sei angemerkt, daß bei Ausbildung von einer
der beiden Riffelwalzen als bombierte Walze, der Abstand der Profilierung und
der Komplementär-Profilierung im mittleren Bereich der Walzen kleiner ist als in
deren äußeren Bereichen und im mittleren Bereich bis auf nahezu null reduziert
werden kann.
Fig. 4 und 5 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung.
Zur Erläuterung dieses zweiten Ausführungsbeispiels werden für gleiche oder
gleich wirkende Komponenten dieselben Bezugszeichen wie im ersten
Ausführungsbeispiel verwendet, jedoch ergänzt mit einem Apostroph ('). Zur
Vermeidung von Wiederholungen werden lediglich die Unterschiede der beiden
Riffelwalzenanordnungen 10 gemäß Fig. 1 bis 3 und 10' gemäß Fig. 4
und 5 beschrieben.
Die Riffelwalzenanordnung 10' unterscheidet sich von der Riffelwalzenanordnung
10 lediglich in der Ausgestaltung der Anschlagmittel. Benachbart zu dem mit der
Oberflächenprofilierung 16' versehenen Walzenkörper 18' sind beidseits
unprofilierte Walzenabschnitte 50', 52' ausgebildet. An diese unprofilierten
Walzenabschnitte 50' schließen sich die Lagerzapfen 24' und 26' an. Auf den
unprofilierten Walzenabschnitten 50', 52' sind jeweils etwa mittig in einem axialen
Abstand x' von dem Walzenkörper 18' die Anschlagringe 20' und 22' angeordnet.
An der zweiten Riffelwalze 14' sind ebenfalls benachbart zu dem Walzenkörper
32' unprofilierte Walzenabschnitte 54' und 56' angeordnet, an welche sich jeweils
die Lagerzapfen 38' und 40' anschließen.
Bei eingestelltem Mindestabstand A zwischen der Oberflächenprofilierung 16'
und der Komplementär-Oberflächenprofilierung 28' liegt, wie in Fig. 5 gezeigt,
der Anschlagring 20' mit seiner Anlagefläche 42' an der Gegenanlagefläche 44'
des unprofilierten Walzenabschnitts 54' an. Gleiches gilt für die in Fig. 5 nicht
dargestellte Situation im Bereich des Anschlagrings 22'.
Die Berechnung des Mindestabstands A erfolgt gemäß der vorstehend zum
ersten Ausführungsbeispiel angegebenen Beziehung.
Im Betrieb läuft eine Materialbahn M bzw. M' durch den Bereich 30 bzw. 30' und
wird dort einer Umformung, insbesondere Riffelung, unterzogen. Dabei gewährt
der Mindestabstand A einerseits, dass die Materialbahn nicht durch zu hohe
Anpressdrücke der beiden Riffelwalzen 12 und 14 zerstört wird, und
andererseits, dass sich die Riffelwalzen 12 und 14 in einem nicht von der
Materialbahn M überdeckten Randbereich nicht berühren und durch eine
derartige Berührung beschädigt werden.
Claims (19)
1. Walzenanordnung, insbesondere Riffelwalzenanordnung zur Riffelung
einer Materialbahn (M), beispielsweise aus Papier oder Pappe, diese
Walzenanordnung (10; 10') ausgeführt mit:
wenigstens einer um eine erste Drehachse (A; A') drehbar gelagerten ersten Walze (12; 12') mit einer profilierten Oberfläche (16; 16');
wenigstens einer um eine zweite Drehachse (B; B') drehbar gelagerten zweiten Walze (14; 14') mit einer Oberfläche (48), welche mit einer zu der Profilierung (16; 16') der ersten Walze (12; 12') korrespondierenden Komplementär-Profilierung (28; 28') versehen ist; und
Andrückmitteln zum Drücken der ersten Walze (12; 12') oder/und der zweiten Walze (14; 14') aufeinander zur:
wobei in wenigstens einem axialen Randbereich (24, 26, 38, 40; 50', 52', 54', 56') der ersten oder/und der zweiten Walze (12, 14; 12', 14') Anschlagmittel (20, 22, 34, 36; 20', 22', 54', 56') vorgesehen sind, durch welche ein Mindestabstand (A) zwischen der mit der Profilierung (16; 16') versehenen Oberfläche (46) der ersten Walze (12; 12') und der mit der Komplementär-Profilierung (28; 28') versehenen Oberfläche (48) der zweiten Walze (14; 14') bestimmt ist.
wenigstens einer um eine erste Drehachse (A; A') drehbar gelagerten ersten Walze (12; 12') mit einer profilierten Oberfläche (16; 16');
wenigstens einer um eine zweite Drehachse (B; B') drehbar gelagerten zweiten Walze (14; 14') mit einer Oberfläche (48), welche mit einer zu der Profilierung (16; 16') der ersten Walze (12; 12') korrespondierenden Komplementär-Profilierung (28; 28') versehen ist; und
Andrückmitteln zum Drücken der ersten Walze (12; 12') oder/und der zweiten Walze (14; 14') aufeinander zur:
wobei in wenigstens einem axialen Randbereich (24, 26, 38, 40; 50', 52', 54', 56') der ersten oder/und der zweiten Walze (12, 14; 12', 14') Anschlagmittel (20, 22, 34, 36; 20', 22', 54', 56') vorgesehen sind, durch welche ein Mindestabstand (A) zwischen der mit der Profilierung (16; 16') versehenen Oberfläche (46) der ersten Walze (12; 12') und der mit der Komplementär-Profilierung (28; 28') versehenen Oberfläche (48) der zweiten Walze (14; 14') bestimmt ist.
2. Walzenanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlagmittel (20, 22, 34, 36; 20', 22', 54', 56') jeweils an einem
benachbart der mit Profilierung (16; 16') oder Komplementär-Profilierung
(28; 28') versehenen Oberfläche (46, 48) ausgebildeten unprofilierten
Walzenabschnitt (24, 26, 38, 40; 50', 52', 54', 56') ausgebildet sind.
3. Walzenanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlagmittel (20, 22, 34, 36) unmittelbar an den mit
Profilierung (16, 16') oder Komplementär-Profilierung (28; 28') versehenen
Walzenabschnitt (18, 32; 18', 32') anschließen.
4. Walzenanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlagmittel (20', 22') mit Abstand zu dem mit Profilierung (16')
oder Komplementär-Profilierung (28') versehenen Walzenabschnitt (18')
angeordnet sind.
5. Walzenanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der unprofilierte Walzenabschnitt (50', 52', 54', 56') einen kleineren
Außendurchmesser aufweist als der Außendurchmesser (D1, D2) eines
die Oberfläche (46, 48) der ersten und zweiten Walze (12, 14; 12', 14') im
Querschnitt einhüllenden Hüllkreises.
6. Walzenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlagmittel wenigstens einen an einer Walze von erster
Walze (12; 12') oder zweiter Walze (14; 14') angeordneten Anschlagring
(20, 22, 34, 36; 20', 22') umfassen, welcher über seine
Außenumfangsfläche (42; 42') mit einer korrespondierenden Anlagefläche
(44; 44') an der jeweils anderen Walze von erster Walze (12; 12') oder
zweiter Walze (14; 14') in gegenseitiger Anlage steht oder in gegenseitige
Anlage bringbar ist.
7. Walzenanordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die korrespondierende Anlagefläche (44; 44') an der jeweils anderen
Walze von erster Walze (12; 12') und zweiter Walze (14; 14') von einer
Außenumfangsfläche (44) eines an der jeweils anderen Walze von erster
Walze (12; 12') und zweiter Walze (14; 14') angeordneten weiteren
Anschlagrings (34) gebildet ist.
8. Walzenanordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die korrespondierende Anlagefläche (44') an dem unprofilierten
Walzenabschnitt (54', 56') ausgebildet ist.
9. Walzenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in axialer Richtung beidseits der mit Profilierung (16; 16') oder
Komplementär-Profilierung (28; 28') versehenen Oberfläche (46, 48) der
ersten Walze (12; 12') oder/und der zweiten Walze (14; 14')
Anschlagmittel (20, 22, 34, 36; 20', 22', 54', 56') vorgesehen sind.
10. Walzenanordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anschlagring (20, 22, 34, 36; 20', 22') integral an der Walze (12,
14; 12', 14') ausgebildet ist.
11. Walzenanordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anschlagring (20, 22, 34, 36; 20', 22') gesondert an der Walze
(12, 14; 12', 14') angebracht ist, vorzugsweise durch Verschraubung oder
durch Verschweißung.
12. Walzenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine der Walzen (12, 14; 12', 14') bombiert ist.
13. Walzenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Profilierung (16; 16') oder/und die Komplementär-Profilierung (28;
28') von einer Riffelung gebildet ist.
14. Walzenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mindestabstand (A) kleiner ist als die Dicke der Materialbahn (M;
M').
15. Walzenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mindestabstand (A) im Bereich von 0,01 mm bis 0,30 mm,
vorzugsweise im Bereich von 0,02 mm bis 0,20 mm, am meisten
bevorzugt im Bereich von 0,03 mm bis 0,10 mm liegt.
16. Walzenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste oder/und die zweite Walze (12, 14; 12', 14') zumindest in
ihrem profilierten Oberflächenbereich (18, 32; 18', 32') mit einer
Beschichtung vorzugsweise aus Wolframkarbid oder Chrom versehen ist.
17. Walzenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mindestabstand nach Maßgabe der Beziehung bestimmt wird:
A = Rh - [(D2 - Da)/2 + (D1 - Dr)/2],
wobei gilt:
A: Mindestabstand
Rh: Berg-zu-Tal-Abstand der Profilierung
D1: Durchmesser des Hüllkreises um die Profilierung der ersten Walze
D2: Durchmesser des Hüllkreises um die Komplementär-Profilierung der zweiten Walze
Dr: Außendurchmesser des der ersten Walze zugeordneten Anschlagmittels und
Da: Außendurchmesser des der zweiten Walze zugeordneten Anschlagmittels.
A = Rh - [(D2 - Da)/2 + (D1 - Dr)/2],
wobei gilt:
A: Mindestabstand
Rh: Berg-zu-Tal-Abstand der Profilierung
D1: Durchmesser des Hüllkreises um die Profilierung der ersten Walze
D2: Durchmesser des Hüllkreises um die Komplementär-Profilierung der zweiten Walze
Dr: Außendurchmesser des der ersten Walze zugeordneten Anschlagmittels und
Da: Außendurchmesser des der zweiten Walze zugeordneten Anschlagmittels.
18. Verfahren zum Nachrüsten einer Walzenanordnung (10; 10') mit
Anschlagmitteln, insbesondere einer Walzenanordnung nach einem der
Ansprüche 1 bis 17, umfassend den Schritt:
Anbringen der Anschlagmittel, insbesondere mit den
Anschlagmittelmerkmalen nach einem der vorangehenden Ansprüche, an
wenigstens einer Walze (12, 14; 12', 14') der Walzenanordnung (10; 10'),
derart, dass durch die Anschlagmittel ein Mindestabstand zwischen einer
Profilierung (16; 16') der Oberfläche der ersten Walze (12; 12') und einer
Komplementär-Profilierung (28; 28') der Oberfläche der zweiten Walze
(14; 14') bestimmt ist.
19. Materialbearbeitungsmaschine, insbesondere Wellpappemaschine,
ausgerüstet mit einer Walzenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
17.
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