DE10049101C1 - Mobile Aushärtvorrichtung zur Aushärtung der an sanierten Kanalabschnitten/-stellen aufgebrachten Abdicht- und Verbindungsmittel mittels Mikrowelle - Google Patents
Mobile Aushärtvorrichtung zur Aushärtung der an sanierten Kanalabschnitten/-stellen aufgebrachten Abdicht- und Verbindungsmittel mittels MikrowelleInfo
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Abstract
Eine mobile Aushärtvorrichtung zur Aushärtung der an sanierten Kanalabschnitten/-stellen aufgebrachten Abdicht- und Verbindungsmittel mittels Mikrowelle besteht aus einem Fahrwerk, einem zwischen den beiden Ebenen verankerten elektrischen Netzteil, einem daran in Vorwärtsrichtung angebauten Magnetron, einem daran in Vorwärtsrichtung angebauten Richtkoppler und einer daran in Vorwärtsrichtung angebauten Hohlleiterstruktur mit entlang mindestens einer Mantellinie verteilter/n Auskoppelöffnung/en. Zwei Stirnwände aus biegsamem, elektrisch leitenden Material, je eine am fernen Ende der Hohlleiterstruktur und eine am Ansatz derselben an der Flanschstelle, sind schirmartig auf- und zusammenklappbar und legen sich mit ihrem Randbereich mikrowellendicht an die Kanalwand an. Der zu erwärmende Sanierungsbereich kann gezielt angestrahlt werden.
Description
Die Erfindung betrifft eine mobile Aushärtvorrichtung zur Aus
härtung der an zu sanierenden Kanalabschnitten/-stellen aufge
brachten Abdicht- und Verbindungsmittel, wie Harze oder deren
Ausgangsmaterialien, mittels Mikrowelle. Die Kanäle können
insbesondere Abwässerkanäle sein.
Zur Sanierung solcher Kanäle werden verschiedene, mit. Roboter
technik ausgeführte Verfahren angewandt, die es ermöglichen,
die Arbeiten ferngesteuert von außerhalb des Kanals aus auszu
führen, ohne daß es notwendig ist, eine Baustelle zur Freile
gung des Kanals anzulegen.
Zum Stand der Technik gehören dabei Verfahren, bei denen in
den zu sanierenden Kanalabschnitt sogenannte Inliner aus
Kunststoff eingebracht werden. Gebräuchlich sind auch Verfah
ren, bei denen unter Zuhilfenahme von Verschalungen Verpreß
masse in den Sanierungsbereich hineingedrückt wird. Sowohl In
liner als auch die Verpressmasse bilden nach dem Aushärten
eine feste Kanalwand.
Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ist es erforderlich, die
Sanierungsarbeiten schnell zu erledigen. Wesentlicher und da
mit bestimmender Zeitfaktor ist das notwendige Aushärten des
Inliners bzw. der Verpressmasse. Es ist bekannt, daß die Aus
härtungszeit durch Zufuhr von Wärme verkürzt werden kann. Des
halb werden in dar Praxis der Kanalsanierung vielfach Heizein
richtungen verwendet, mit denen die Sanierungsmaterialien zur
Beschleunigung des Aushärtens aufgeheizt werden. Bekannt ist
insbesondere, zum Heizen warmes Wasser, elektrische Wider
standsdrähte oder auch UV-Licht einzusetzen.
Es ist auch Stand der Technik, zur Beschleunigung des Aushär
tens den Kanalsanierungsmaterialien Wärme mittels Mikrowellen
aussendender Vorrichtungen zuzuführen. Solche Vorrichtungen
sind z. B. in der Europäischen Patentschrift EP 788423 B1 of
fenbart. Nachteilig ist, der komplizierter Aufbau, das um
ständliche Bedienen, die schlechte Wirkung und die Störanfäll
keit.
Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine verbesserte, Mikrowellen aussendende
Vorrichtung zum Einsatz bei der Kanalsanierung anzubieten, die
bei einfachem Aufbau kostengünstig herzustellen ist, zuverläs
sig arbeitet und bei einfacher, ferngesteuerter Handhabung
eine wirksame Wärmezufuhr zum aufgetragenen Sanierungsmaterial
ermöglicht.
Die Aufgabe wird durch eine mobile Aushärtvorrichtung zur Aus
härtung der an sanierten Kanalabschnitten/-stellen aufgebrach
ten Abdicht- und Verbindungsmittel, wie Harze oder deren vor
Auftrag zu mischenden Ausgangskomponenten mittels Mikrowelle gemäß Anspruch 1
gelöst:
Auf einem Fahrwerk sitzt ein elektrisches Netzteil, an das ein Magnetron angebaut und elektrisch angeschlossen ist. Das Magnetron koppelt in einen an es angeflanschten Richtkoppler aus, der wiederum in eine an sie angeflanschte Hohlleiter struktur.
Auf einem Fahrwerk sitzt ein elektrisches Netzteil, an das ein Magnetron angebaut und elektrisch angeschlossen ist. Das Magnetron koppelt in einen an es angeflanschten Richtkoppler aus, der wiederum in eine an sie angeflanschte Hohlleiter struktur.
Das Fahrwerk besteht aus mindestens zwei Radpaaren auf jeweils
einer Achse mit gleicher Laufrichtung an einer unteren Ebene,
der Bodenebene, und mindestens zwei Radpaaren auf ebenefalls
jeweils einer Achse mit gleicher Laufrichtung wie die unteren
Radpaare an einer zur Bodenebene parallelen oberen Ebene, der
Deckebene, des Fahrwerks.
Die Hohlleiterstruktur, die Antenne, strahlt die Mikrowelle
über mindestens eine Öffnungen in ihrer Mantefläche ab. Sie
bildet bei runden Kanalquerschnitten mit dem zu reparierenden
Kanalabschnitt während der Ausheizung eine Koaxialstruktur.
Zwei Stirnwänden aus biegsamem, besser noch biegeschlaffem,
elektrisch leitendem Material sind schirmartig von der auskop
pelnden Hohleiterstruktur her über um den Umfang herum ver
teilte mechanische Stützeinrichtungen aus mikrowellentranspa
rentem Material um den Hohlleiter herum aufstellbar, und zwar
dergestalt, daß beide Stirnwände mikrowellendicht an die Ka
nalwand angelegt sind. Damit besteht während des Erwärmens ein
Resonatorraum für die dort ausgekoppelte Mikrowelle.
Die Mikrowellenquelle kann eine solche sein, die im vorgesehe
nen Frequenzbereich leistungsstark und mit gutem Wirkungsgrad
abstrahlt. Im Kanal steht nicht viel Platz zur Verfügung, so
daß eine sehr kompakte Bauweise angestrebt werden muß. Beson
ders gut geeignet ist ein Magnetron, das vorzugsweise bei ei
ner ISDN-Frequenz, z. B. 2,45 GHz, abstrahlt. Die Frequenz von
2,45 GHz ist die der Haushaltsmikrowelle. Von daher schon ste
hen technisch ausgereifte, preisgünstige Mikrowellenquellen
als Standardkomponente zur Verfügung.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen 2 bis
7 beschrieben.: Zum sicheren Schutz der Mikrowellenquelle, des
Magnetrons, wird in den Weg vom Magnetron aus zur auskoppeln
den Hohlleiterstruktur ein Zirkulator eingebaut.
Die Baugruppen der gesamten Einrichtung von dem Netzgerät bis
zur Hohlleiterstruktur sind mechanisch starr miteinander ge
koppelt, und die Einrichtung ist zwischen der Boden- und Deck
ebene quer zur Vorwätsrichtung verstell- und fixierbar aufge
hängt.
Während des Aushärtens des an das Fehlergebiet der Kanalinnen
wand aufgebrachten Reparaturmaterials steht die gesamte Aushärtvorrichtung
über mindestens zwei ausfahrbare Stüt
zen/Beine/Stempel, gegen die Kanalinnenwand gedrückt, orts
fest.
Sind die Mantelinien, entlang derer sich jeweils mindestens
eine Auskoppelöffnung befindet, nicht gleichmäßig um den Um
fang der Hohlleiterstruktur verteilt, ist es zweckmäßig, die
Hohlleiterstruktur um ihre Längsachse nach links und rechts
drehen zu können, um den Aushärtungsbereich gezielt und bevor
zugt auszuleuchten. Dabei ist es ausreichend, wenn die Ver
drehmöglichkeit maximal bis zu 180° geht.
Sind solche Mantelinien jedoch um den Umfang gleichverteilt,
reicht es aus, wenn die Hohlleiterstruktur um ihre Längsachse
maximal um das Umfangssegment zwischen zwei benachbarten Man
telinien drehbar ist.
Neben der Funktion des Vorwärtsbewegens der Aushärtvorrichtung
über die angebauten Räder kann die Funktion der Feststellung
auch über die hubförmige Verstellmöglichkeit der Radpaare be
wirkt werden, falls diese Radpaare an der Aushärtvorrichtung
entsprechend aufgehängt sind. Der Antrieb für diese Verstel
lung kann pneumatisch oder hydraulisch oder elektromotorisch
sein.
Sanierte Bereiche in Kanalabschnitten werden mit einem Binde
mittel ausgefüllt und so eine bündige Kanalinnenwand in diesem
Bereich hergestellt, die nach außen hin nach der Aushärtung
dann auch wieder hermetisch dicht ist. Bewährt haben sich
hierzu spezielle Harze.
Mit der mobilen, mikrowellentechnischen Aushärtvorrichtung ist
ein Gerät an die Hand gegeben, mit dem z. B. kohlenstoff- oder
mit feinen Metallteilen/-spänen versetzte Harze mittels Mikro
welle in einem Bruchteil der bisher üblichen Aushärtzeit abschließend
prozessiert werden können, weil die eingestrahlte
Mikrowellenenergie nur in diesem im Sanierungsbereich aufge
tragenen Harzvolumen umgesetzt wird. Das bedeutet gegenüber
der bisherigen thermischen Aushärtung oder dem Sich-selber
überlassen bei zwei oder Mehrkomponenten-Aushärtmaterialien
eine minimale Aushärtzeitspanne und einen minimalen Energie
aufwand.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung mit der
einzigen Figur über den schematischen Aufbau der mobilen Aus
härtvorrichtung näher vorgestellt.
Orientiert an Abwasserkanälen unterschiedlicher lichter Kanal
weiten geht man von folgenden Mikrowellenleistungen am Aus
kopplungshohlleiter der Vorrichtung aus:
lichte Weite 100 bis 200 mm ca. 200 W,
lichte Weite 200 bis 500 mm ca. 500 W und
lichte Weite 500 bis 2500 mm ca. 2 kW.
lichte Weite 100 bis 200 mm ca. 200 W,
lichte Weite 200 bis 500 mm ca. 500 W und
lichte Weite 500 bis 2500 mm ca. 2 kW.
Dementsprechend ist die Aushärtvorrichtung in ihren elektri
schen Baugruppen und Fahrgestell dimensioniert.
Da die mobile Aushärtvorrichtung immer nur in einem Kanalbe
reich von minimaler lichter Weite bis zur maximalen einsetzbar
und dementsprechend konstruiert und aufgebaut ist, ist sie nur
schematisch und nicht maßstabsgerecht dargestellt. Die Außen
maße modifizieren sich je nach lichtem Arbeitsbereich.
In ihrem einfachsten Aufbau mit geringstem geldlichen Aufwand
besteht die Aushärtevorrichtung aus dem Netzteil für die Mik
rowellenquelle, die hier ein leistungsgerechtes Magnetron ist,
das bei 2,45 GHz abstrahlt.
An der rückwärtigen Stirnseite des Netztteils sind die elekt
rischen Kabel, Spülschläuche und sonstige Verbindun
gen/Versorgungsleitungen von der Oberwelt abgefangen. Auf der
in Vorwärtsrichtung gewandten Stirnseite ist unmittelbar das
Magnetron angebaut. Ihm folgt der Richtkoppler in Verlängerung
und dann die Hohlleiterstruktur mit ihren Auskoppelöffnungen
für die eingeleitete Mikrowelle auf der Mantelfläche. Die Fre
quenz der Mikrowelle und die angestrebte Feldverteilung im
durch die beiden Stirnwände, die eingeschlossene Kanalinnen
wand und die äußere Resonatorwand gebildeten Resonatorvolumen
bestimmen die Geometrie der Auskoppelöffnungen.
Die Stirnwände des aufrichtbaren Resonatorvolumens bestehen
aus kohlenstoff- oder metallstaubdurchdränkten Matten, die
schirmartig um die Hohlleiterstruktur an deren jeweiliger
Stirn aufgespannt oder darauf zusammengelegt sind. Die auf
spannenden Streben aus mikrowellendurchsichtigem Material le
gen die zugehörige Matte zusammen oder spannen sie soweit auf,
daß sie an der Kanalinnenwand rundum anliegt.
Das Fahrgestell, die Lafette, für die mobile Aushärtvorrich
tung ist nur grob angedeutet. Aus der Kanalrobotik vielfältig
bekannte Fahrgestelle können eingesetzt werden, falls an ihnen
die gesamte Mikrowellenvorrichtung aufgehängt werden kann.
Claims (7)
1. Mobile Aushärtvorrichtung zur Aushärtung der an sanierten
Kanalabschnitten/-stellen aufgebrachten Abdicht- und Ver
bindungsmittel mittels Mikrowelle,
bestehend aus:
aus einem Fahrwerk mit mindestens zwei Radpaaren mit gleicher Laufrichtung an einer unteren Ebene, der Boden ebene, und mindestens zwei Radpaaren mit gleicher Lauf richtung wie die unteren Radpaare an einer zur Bodenebene parallelen oberen Ebene, der Deckebene, des Fahrwerks, einem zwischen den beiden Ebenen verankerten elektrischen Netzteil;
einem daran in Vorwärtsrichtung angebauten Magnetron, das in einer vorgegebenen Wellenlänge in Vorwärtsrichtung ab strahlt,
einem daran in Vorwärtsrichtung angebauten Richtkoppler, einer daran in Vorwärtsrichtung angebauten Hohlleiter struktur, die Antenne, die über längs mindestens einer Mantelinie verteilter/n Auskoppelöffnung/en abstrahlt, zwei Stirnwänden aus biegsamem, elektrisch leitenden Ma terial, je eine am fernen Ende der Hohlleiterstruktur und eine am Ansatz derselben an der Flanschstelle, die, die Kanalwand berührend, von der Hohlleiterstruktur her auf klappbar sind, so daß mit der zwischen beiden Stirnwänden liegenden Kanalwand ein nach außen hin mikrowellendichter Raum, ein Resonatorraum, für die dort ausgekoppelte Mi krowelle eingerichtet werden kann.
aus einem Fahrwerk mit mindestens zwei Radpaaren mit gleicher Laufrichtung an einer unteren Ebene, der Boden ebene, und mindestens zwei Radpaaren mit gleicher Lauf richtung wie die unteren Radpaare an einer zur Bodenebene parallelen oberen Ebene, der Deckebene, des Fahrwerks, einem zwischen den beiden Ebenen verankerten elektrischen Netzteil;
einem daran in Vorwärtsrichtung angebauten Magnetron, das in einer vorgegebenen Wellenlänge in Vorwärtsrichtung ab strahlt,
einem daran in Vorwärtsrichtung angebauten Richtkoppler, einer daran in Vorwärtsrichtung angebauten Hohlleiter struktur, die Antenne, die über längs mindestens einer Mantelinie verteilter/n Auskoppelöffnung/en abstrahlt, zwei Stirnwänden aus biegsamem, elektrisch leitenden Ma terial, je eine am fernen Ende der Hohlleiterstruktur und eine am Ansatz derselben an der Flanschstelle, die, die Kanalwand berührend, von der Hohlleiterstruktur her auf klappbar sind, so daß mit der zwischen beiden Stirnwänden liegenden Kanalwand ein nach außen hin mikrowellendichter Raum, ein Resonatorraum, für die dort ausgekoppelte Mi krowelle eingerichtet werden kann.
2. Mobile Aushärtvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß in dem Mikrowellensystem: Magnetron bis
zur auskoppelnden Hohlleiterstruktur ein Zirkulator ein
gebaut ist.
3. Mobile Aushärtvorrichtung 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest das Mikrowellensystem: Magnetron bis auskop
pelnder Hohlleiterstruktur senkrecht zur Vorwärtsrichtung
in einem vorgegebenen Bereich in Richtung zwei zueinander
stehender Achsen auslenkbar ist.
4. Mobile Aushärtvorrichtung 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die gesamte Einrichtung über mindestens eine an ihr ange
baute Einrichtung mit mindestens zwei radial ausfahrbaren
Stempeln lokal verankert werden kann.
5. Mobile Aushärtvorrichtung 3, dadurch gekennzeichnet, daß
im Falle von nicht um den Umfang gleichverteilten Mantel
linien mit daran entlang vorhandenen Auskoppelöffnungen
die Hohlleiterstruktur bis höchstens 180° nach links oder
rechtes um ihre Längsachse verdrehbar ist.
6. Mobile Aushärtvorrichtung 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die mindestens vier Radpaare in einem vorgegebenen Be
reich über eine jeweils zugehörige Antriebseinrichtung
unabhängig voneinander hubförmig zur zugehörigen Ebene
bewegt und festgestellt werden können.
7. Mobile Aushärtvorrichtung 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebseinrichtung zum Hub des zugehörigen Radpaares
pneumatisch oder hydraulisch oder elektromotorisch ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000149101 DE10049101C1 (de) | 2000-09-27 | 2000-09-27 | Mobile Aushärtvorrichtung zur Aushärtung der an sanierten Kanalabschnitten/-stellen aufgebrachten Abdicht- und Verbindungsmittel mittels Mikrowelle |
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