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Die Erfindung betrifft einen Kurzliner mit integriertem Hutprofil zum Sanieren von Kanälen mit Abzweigungen, ein Kit zum Herstellen eines solchen Kurzliners und ein Verfahren zum Sanieren eines Kanals mit einer Abzweigung.
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Hutprofile sind für die Sanierung von Kanälen bereits bekannt. Auch Kurzliner sind bereits bekannt. Werden kurze Strecken in Kanälen saniert, setzt man dazu oft Kurzliner ein. Befindet sich in diesem Bereich eine Abzweigung, so wird der Kurzliner bislang oft erst ausgehärtet. Anschließend wird bislang ein Loch in den ausgehärteten Kurzliner gefräst und dann der Anschluss an die Abzweigung mit einem Hutprofil abgedichtet. Dies hat den Nachteil, dass die Sanierung durch die zwei getrennten Arbeitsschritte zu lange dauert und zum anderen die Krempe des Hutprofil quasi auf die Innenseite des ausgehärteten Kurzliners ”aufgeklebt” wird und sich dadurch beispielsweise durch mechanische Einflüsse wieder leichter lösen kann.
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EP 2 711 598 A1 beschreibt ein mehrfaches Hutprofil. Hier ist in
2 ein Kurzliner mit Hutprofil beschrieben. Der Kurzliner stellt hier aber die Krempe dar und ist einstückig mit dem Schaft des Hutprofils verbunden. Dies macht den Einbau dieses Kurzliners mit Hutprofil in der Praxis sehr schwierig.
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EP 0 499 153 A1 beschreibt ein Verfahren und Vorrichtung zum partiellen Sanieren eines im Erdreich verlegten Abwasserkanals.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Zeit für die Sanierung von kurzen Kanalabschnitten mit einer Abzweigung deutlich zu verkürzen und das Hutprofil zur Abdichtung des Anschlusses möglichst sicher mit dem Kurzliner zu verbinden.
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Diese der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird in einer ersten Ausführungsform durch einen Kurzliner mit integriertem Hutprofil zum Sanieren von Kanälen mit Abzweigungen gelöst, wobei das Hutprofil aus wenigstens einer Lage besteht und der Kurzliner aus mehreren Lagen besteht, dadurch gekennzeichnet, dass
- a. die mehreren Lagen des Kurzliners an derselben Stelle wenigstens eine Aussparung aufweisen, und
- b. sich wenigstens eine Krempe des Hutprofils zwischen wenigstens zwei Lagen des Kurzliners erstreckt, zwischen den wenigstens zwei Lagen des Kurzliners angeordnet ist und so einen Überlappungsbereich bildet.
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Durch diesen Kurzliner mit integriertem Hutprofil kann die Sanierung eines Kanals mit Abzweigungen in einem einzigen Arbeitsschritt erfolgen. Dadurch gibt es erhebliche Zeitersparnis. Zudem wird das Hutprofil sicher mit dem Kurzliner verbunden, da wenigstens eine Krempe nicht ganz innen innerhalb des fertig sanierten Rohrs liegt, sondern zwischen zwei Lagen des Kurzliner ausgehärtet wird und damit viel sicherer als bisher verbunden ist.
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Integration des Hutprofils mit dem Kurzliner
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Vorzugsweise ist das Hutprofil innerhalb der Aussparung des Kurzliners angeordnet.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn eine weitere Krempe des Hutprofils im Überlappungsbereich ganz außen angeordnet ist, und ganz besonders bevorzugt zwischen dem zu sanierenden Altkanal oder Altrohr und den übrigen Lagen angeordnet ist.
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Der Überlappungsbereich weist vorzugsweise eine Breite in einem Bereich von 50 bis 200 mm, besonders bevorzugt von 80 bis 180 mm auf.
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Vorzugsweise ist der Kurzliner mit dem Hutprofil nicht über Fasern fest verbunden.
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Hutprofil
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Vorzugsweise kann das Hutprofil mehrere Lagen aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass beispielsweise eine Lage vorkonfektioniert mit UP-Harz getränkt und versiegelt werden kann, während eine andere Lage auf der Baustelle mit Epoxidharz getränkt wird.
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Das Hutprofil weist vorzugsweise mehrere Krempen auf. Dadurch kann eine besonders sichere und dichte Verbindung zwischen Hutprofil und Kurzliner erzielt werden.
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Das Material zumindest einer Lage des Hutprofils ist vorzugsweise Glasfaser.
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Besonders bevorzugt weist jede Lage des Hutprofils aus Glasfaser eine Krempe auf.
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Vorzugsweise weist das Hutprofil zwei Lagen mit Krempe auf.
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Das erfindungsgemäße Hutprofil mit mehreren Lagen ist vorzugsweise ein mehrfaches Hutprofil.
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Dieses mehrfache Hutprofil besteht vorzugsweise aus mehreren einzelnen Hutprofilen. Diese können beispielsweise ineinander gesteckt sein. Die einzelnen Hutprofile sind vorzugsweise relativ zueinander bewegbar. Ein mehrfaches Hutprofil hat den Vorteil, dass beispielsweise ein innen liegendes einzelnes Hutprofil für die schnelle Aushärtung mit einem Polyesterharz getränkt werden kann und ein außen liegendes einzelnes Hutprofil für die bessere Haftung und Dichtheit mit einem Epoxidharz getränkt werden kann. Dies war mit der bislang bestehenden Technologie nicht möglich. Die Abdichtung bei der Kanalsanierung kann nun wesentlich schneller und zuverlässiger erfolgen.
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Die Krempe eines innen liegenden Hutprofils ist vorzugsweise zwischen 10% und 20% breiter als ein außen liegendes einzelnes Hutprofil.
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Vorzugsweise besteht das mehrfache Hutprofil aus zwei einzelnen Hutprofilen. Die beiden Hutprofile sind vorzugsweise relativ zueinander bewegbar und ganz besonders bevorzugt nicht miteinander durch Fasern verbunden. Es handelt sich also bevorzugt um ein doppeltes Hutprofil. Dies hat den besonderen Vorteil, dass die vorgenannten Vorteile je Hutprofil ausgenutzt werden können und das mehrfache Hutprofil dennoch relativ dünn bleibt. Der Querschnitt des Seitenzulaufkanals wird nicht unnötig beengt.
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Das erfindungsgemäße Hutprofil kann beispielsweise zumindest teilweise harzgetränkt sein und entweder unausgehärtet sein oder verbaut und ausgehärtet sein.
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Vorzugsweise ist wenigstens ein Hutprofil, das nicht ganz außen liegt, mit einem Polyesterharz getränkt. Dies hat den besonderen Vorteil, dass beispielsweise auf der Baustelle vor dem Einbau lediglich noch das einzelne außen liegende Hutprofil mit Epoxidharz getränkt werden muss.
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Ein beispielsweise mit Polyesterharz getränktes einzelnes Hutprofil ist vorzugsweise verpackt, wobei die Verpackung insbesondere undurchlässig für UV-Strahlungund/oder styrolsperrend ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Hutprofil besteht der Schaft und/oder die Krempe zumindest eines einzelnen Hutprofils vorzugsweise überwiegend aus Glasfasern. Dadurch ist der abgedichtete Übergang mechanisch und thermisch wesentlich stabiler. Vorzugsweise weist keine Lage oder kein Hutprofil Gummi auf.
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Bei dem erfindungsgemäßen Hutprofil sind der Schaft und/oder die Krempe zumindest eines einzelnen Hutprofils vorzugsweise Maschenware, insbesondere Strickware, ganz besonders bevorzugt nahtlose Flachstrickware. Dadurch sind die Hutprofile im Unterschied zu den bekannten Hutprofilen besonders dehnbar und flexibel. Nahtlos ist besonders bevorzugt, da durch die fehlende Naht die Hutprofile besonders gleichmäßig mit Harz getränkt werden. Vorzugsweise ist das Material des Schaftes und/oder der Krempe doppellagig verarbeitet.
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Bei dem erfindungsgemäßen Hutprofil ist das Polyesterharz vorzugsweise ein ungesättigtes Polyesterharz (UP-Harz). Dieses ist vorzugsweise lichthärtend. In der Polyesterharzmischung ist vorzugsweise ein Radikalstarter in so einer Menge enthalten, dass die Lichthärtung, insbesondere mit UV-Licht, innerhalb von 4 bis 10 Minuten geschieht.
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Bei dem erfindungsgemäßen Hutprofil ist die Länge des Schaftes eines einzelnen Hutprofils vorzugsweise wenigstens 15 cm lang. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Dichtheit des Übergangs optimal ist. Die Länge des Schaftes beträgt vorzugsweise bis zu 1 m, insbesondere bis zu 30 cm. Vorzugsweise liegt der Durchmesser des Schaftes in einem Bereich von 5 bis 500 cm, insbesondere in einem Bereich von 10 bis 30 cm. Die Dicke des Schaftes liegt vorzugsweise in einem Bereich von 1 mm bis 6 mm.
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Bei dem erfindungsgemäßen Hutprofil liegt das Flächengewicht des Materials eines einzelnen Hutprofils vorzugsweise in einem Bereich von 500 bis 1.500 g/m2, insbesondere in einem Bereich von 850 bis 1.150 g/m2.
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Vorzugsweise liegt die Breite der Krempe in einem Bereich von 2 bis 20 cm. Besonders bevorzugt kann die Breite der Krempe wenigstens 4 cm, ganz besonders bevorzugt wenigstens 5 cm betragen. Besonders bevorzugt kann die Breite der Krempe bis zu 15 cm, ganz besonders bevorzugt bis zu 10 cm und am meisten bevorzugt bis zu 8 cm betragen. Die Dicke der Krempe liegt vorzugsweise in einem Bereich von 1 mm bis 5 mm. Vorzugsweise hat die Krempe beispielsweise bei sogenannten Stutzen eine Kreisform, bei sogenannten Abzweigen ist sie vorzugsweise oval. Die Krempe ist vorzugsweise eingefasst, insbesondere gekettelt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Hutprofil können sowohl Schaft als auch Krempe aus demselben Material, insbesondere aus Glasfasern bestehen. Bei dem erfindungsgemäßen Hutprofil kann wenigstens das ganz außen liegende Hutprofil mit Epoxidharz getränkt sein. Insbesondere kann das Epoxidharz Bisphenol A, Bisphenol F und/oder 1,6-Hexandigycidylether enthalten. Dem Epoxidharz kann als Härter Dipropylentriamin und/oder 2-Piperazinoethylamin zugesetzt sein. Das Gewichtsverhältnis von Epoxidharz zu Härter kann in einem Bereich von 2:1 bis 6:1 liegen. Beispielsweise ist in der Epoxidharzmischung der Härter in so einer Menge enthalten, dass die Aushärtung bei Warmhärtung in einem Bereich von 10 bis 90 Minuten, und bei Kalthärtung in einem Bereich von 8 bis 16 h geschieht.
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Bei dem erfindungsgemäßen Hutprofil kann bei einem getränkten einzelnen Hutprofil das Gewichtsverhältnis von einem einzelnem Hutprofil zu Harz in einem Bereich von 1:2 bis 1:4 liegen. Liegt das Verhältnis deutlich darunter, kann es zu einer unzureichenden Verklebung kommen. Liegt das Verhältnis deutlich darüber, kann es beim Einbau zu Tropfenbildung kommen.
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Der Schaft des Hutprofils ist vorzugsweise wenigstens über 80% seiner Länge hinweg mehrlagig.
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Kurzliner
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Die Aussparung im Kurzliner ist vorzugsweise rund oder oval.
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Eine innen liegende Lage des Kurzliners ist vorzugsweise in einem Bereich von 10% bis 20% breiter als eine außen liegende Lage des Kurzliners.
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Der Kurzliner ist vorzugsweise wenigstens über 80% seiner Länge hinweg mehrlagig.
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In wenigstens zwei Lagen des Kurzliners sind vorzugsweise Vlies, Gewebe, Gelege, Gewirke, Gestrick oder Wirrfasermatte enthalten. Vorzugsweise weist keine Lage des Kurzliners Gummi auf.
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Der erfindungsgemäße Kurzliner besteht vorzugsweise aus mehreren Lagen. Diese können beispielsweise übereinander gelegt sein. Ein Kurzliner mit mehreren Lagen hat den Vorteil, dass beispielsweise eine innen liegende einzelne Lage für die schnelle Aushärtung mit einem Polyesterharz getränkt werden kann und eine außen liegende einzelne Lage für die bessere Haftung und Dichtheit mit einem Epoxidharz getränkt werden kann. Dies war mit der bislang bestehenden Technologie nicht möglich. Die Abdichtung bei der Kanalsanierung kann nun wesentlich schneller und zuverlässiger erfolgen.
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Vorzugsweise besteht der erfindungsgemäße Kurzliner aus zwei einzelnen Lagen. Diese Lagen sind vorzugsweise nicht über Fasern miteinander verbunden, insbesondere nicht miteinander vernäht. Es handelt sich also bevorzugt um einen doppelten Kurzliner. Dies hat den besonderen Vorteil, dass die vorgenannten Vorteile je Lage ausgenutzt werden können und der erfindungsgemäße Kurzliner dennoch relativ dünn bleibt. Der Querschnitt des zu sanierenden Kanals wird nicht übermäßig beengt.
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Die Kanten der einzelnen Lagen sind vorzugsweise nicht miteinander vernäht oder verschweißt. Vorzugsweise überlappen die Kanten einer einzelnen Lage lediglich. Beispielsweise werden die Kanten der jeweiligen Lagen erst durch die Aushärtung des Harzes im fertigen Produkt fest miteinander verbunden. Die Lagen sind insbesondere bevorzugt keine nahtlosen Röhren.
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Der erfindungsgemäße Kurzliner kann beispielsweise zumindest teilweise harzgetränkt sein und entweder unausgehärtet sein oder verbaut und ausgehärtet sein.
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Vorzugsweise ist eine der Lagen, die nicht ganz außen liegt, mit einem Polyesterharz getränkt. Dies hat den besonderen Vorteil, dass beispielsweise auf der Baustelle vor dem Einbau lediglich noch die einzelne außen liegende Lage mit Epoxidharz oder Silikatharz getränkt werden muss.
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Die mit Polyesterharz getränkte einzelne Lage ist vorzugsweise verpackt, wobei die Verpackung insbesondere undurchlässig für UV-Strahlung und/oder styrolsperrend ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen mehrlagigen Kurzliner besteht zumindest eine einzelne Lage des Kurzliners vorzugsweise überwiegend aus Glasfasern. Dadurch ist die sanierte Stelle im Kanal abgedichtet und mechanisch wesentlich stabiler.
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Bei dem erfindungsgemäßen mehrlagigen Kurzliner ist zumindest eine einzelne Lage vorzugsweise Gewebe- oder Gelegeware. Dadurch sind die Lagen im Unterschied zu den bekannten Lagen besonders dehnbar und flexibel. Vorzugsweise ist das Material doppellagig verarbeitet. Vorzugsweise bestehen die Lagen aus Glasgelegematten. Diese Glasgelegematten überlappen im Bereich der Naht in einem Bereich von 3 bis 12 cm.
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Bei dem erfindungsgemäßen mehrlagigen Kurzliner ist das Polyesterharz vorzugsweise ein ungesättigtes Polyesterharz (UP-Harz). Dieses ist vorzugsweise lichthärtend. In der Polyesterharzmischung ist vorzugsweise mindestens ein Radikalstarter in so einer Menge enthalten, dass die Lichthärtung, insbesondere mit UV-Licht, innerhalb von 4 bis 10 Minuten geschieht.
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Besonders bevorzugt besteht der erfindungsgemäße mehrlagige Kurzliner oder das erfindungsgemäße Kurzliner-Kit aus zwei Lagen aus nahtloser Gewebe- oder Gelegeware aus Glasfasern.
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Bei dem erfindungsgemäßen mehrlagigen Kurzliner ist die Länge einer einzelnen Lage vorzugsweise wenigstens 50 cm lang Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Dichtheit des sanierten Kanals optimal ist. Die Länge einer einzelnen Lage beträgt vorzugsweise bis zu 5 m, insbesondere bis zu 1 m. Vorzugsweise liegt der zu sanierende Durchmesser des Kanals in einem Bereich von 5 bis 500 cm, insbesondere in einem Bereich von 10 bis 100 cm. Die Dicke des Kurzliners liegt vorzugsweise in einem Bereich von 1 mm bis 10 mm. Vorzugsweise haben alle Lagen des mehrlagigen Kurzliners in etwa dieselbe Länge.
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Bei dem erfindungsgemäßen mehrlagigen Kurzliner liegt das Flächengewicht des ungetränkten Materials einer einzelnen Lage vorzugsweise in einem Bereich von 700 bis 3200 g/m2, insbesondere in einem Bereich von 1200 bis 2000 g/m2.
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Bei dem erfindungsgemäßen mehrlagigen Kurzliner können die einzelnen Lagen aus demselben Material, insbesondere aus Glasfasern bestehen. Bei dem erfindungsgemäßen mehrlagigen Kurzliner kann wenigstens die ganz außen liegende Lage mit Epoxidharz oder Silikatharz getränkt sein. Insbesondere kann das Epoxidharz Bisphenol A, Bisphenol F und/oder 1,6-Hexandiglycidylether enthalten. Dem Epoxidharz kann als Härter Dipropylentriamin und/oder 2-Piperazinoethylamin zugesetzt sein. Das Gewichtsverhältnis von Epoxidharz oder Silikatharz zu Härter kann in einem Bereich von 2:1 bis 6:1 liegen. Beispielsweise ist in der Epoxidharz- oder Silikatharzmischung der Härter in so einer Menge enthalten, dass die Aushärtung bei Warmhärtung in einem Bereich von 10 bis 90 Minuten, und bei Kalthärtung in einem Bereich von 8 bis 16 h geschieht.
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Bei dem erfindungsgemäßen mehrlagigen Kurzliner kann bei einer getränkten einzelnen Lage das Gewichtsverhältnis von einer einzelnen Lage zu Harz in einem Bereich von 1:2 bis 1:4 liegen. Liegt das Verhältnis deutlich darunter, kann es zu einer unzureichenden Verklebung kommen. Liegt das Verhältnis deutlich darüber, kann es beim Einbau zu Tropfenbildung kommen.
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Reihenfolge der Lagen
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Vorzugsweise ist die Reihenfolge der einzelnen Schichten bzw. Lagen von innen nach außen wie folgt:
- – UP-Harz getränkte Lage Kurzliner
- – UP-Harz getränkte Lage Hutprofil
- – Epoxyharz getränkte Lage Kurzliner
- – Epoxyharz getränkte Lage Hutprofil
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Alternativ kann die Reihenfolge aber etwas weniger bevorzugt auch wie folgt sein (von innen nach außen):
- – UP-Harz getränkte Lage Hutprofil
- – UP-Harz getränkte Lage Kurzliner
- – Epoxyharz getränkte Lage Hutprofil
- – Epoxyharz getränkte Lage Kurzliner
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Weitere Ausführungsformen
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In einer weiteren Ausführungsform wird die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe durch ein Kit aus wenigstens zwei einzelnen Hutprofilen und wenigstens zwei Lagen des Kurzliners gelöst, mit dem ein erfindungsgemäßer Kurzliner mit integriertem Hutprofil hergestellt werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform wird die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe durch ein Verfahren zum Sanieren eines Kanals einer Abzweigung gelöst, bei dem man einen mit Harz imprägnierten erfindungsgemäßen Kurzliner mit integriertem Hutprofil in den zu sanierenden Kanal einbringt und aushärtet.
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Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 zeigt den erfindungsgemäßen Kurzliner mit integriertem Hutprofil 1, bei dem der Kurzliner 3 zwei Lagen umfasst. Der Kurzliner ist in einem zu sanierenden Rohr 5 angeordnet. Dieses Rohr hat eine Öffnung (für den Hausanschluss), wodurch sich zwei Lagen eines Hutprofils 7 erstrecken. Man sieht deutlich die beiden Krempen des doppelten Hutprofils 7, wobei sich eine Lage zwischen die beiden Lagen des Kurzliners 3 erstreckt.
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Ausführungsbeispiel
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Die Innenseite eines zu sanierenden Abwasserkanals wurde im schadhaften Bereich mit Hochdruckspülung gereinigt. Die Oberfläche wurde in diesem Bereich durch Vorfräsen angeraut. Dieser Bereich wurde anschließend erneut gereinigt, so dass der Untergrund sowohl staubfrei als auch fettfrei war.
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Anschließend wurde ein Setzgerät bereitgestellt. Das Setzgerät bestand im Wesentlichen aus einer Blase aus Silikon. An einem Ende der Blase waren ein Druckluftanschluss und ein elektrischer Anschluss vorgesehen. Innerhalb der Blase war eine UV-Lampe angeordnet. Das Material der Blase war nicht mit UV-Schutz versehen. Die Blase wurde so weit mit Druckluft aufgestellt, dass die Blase etwa zwei Drittel des Durchmessers des sanierten Abwasserkanals einnahm.
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Eine mit UP-Harz getränkte Lage des Kurzliners wurde aus einer für UV-Licht undurchlässigen Verpackung entnommen, bei der die Lage mit UP-Harz (mit UV Licht härtbar, handelsüblich) vorgetränkt war. Diese Lage wurde um die Blase gewickelt, so dass die Kanten der Lage überlappten. Die Lage des Kurzliners wies eine runde Aussparung mit einem Durchmesser der Abzweigung auf.
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Anschließend wurde ein mit UP-Harz (mit UV Licht härtbar, handelsüblich) vorgetränktes Hutprofil aus einer Verpackung entnommen, die für UV-Licht undurchlässig war. Dieses Hutprofil wurde mittig auf die Aussparung des Kurzliners auf der Blase aufgesetzt, so dass die Krempe des Hutprofils rund um die Aussparung auf dem Kurzliner auflag und das Loch im Schaft des Hutprofils mit der Aussparung des Kurzliners in Deckung gebracht wurde.
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Anschließend wurde die noch nicht imprägnierte außenliegende Lage vor Ort mit Epoxidharz getränkt. Dazu wurde das Produkt Saertex® MultiHat EP 15 eingesetzt. Diese mit Epoxidharz getränkte Lage wurde auf die mit UP-Harz vorgetränkte Lage aufgelegt, so dass die runde Aussparung dieser Lage des Kurzliners um den Schaft des aufgesetzten Hutprofils angeordnet wurde.
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Anschließend wurde ein noch nicht imprägniertes Hutprofil vor Ort mit Epoxidharz mit Härter getränkt. Dazu wurde das Produkt Saertex® MultiHat EP 15 eingesetzt. Dieses mit Epoxidharz getränkte Hutprofil wurde auf den herausstehenden Schaft des mit UP-Harz vorgetränkten Hutprofils aufgesetzt.
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Der Schaft beider einzelnen Hutprofile war 18 cm lang. Die Krempe beider einzelnen Hutprofile war 8 cm breit. Die übrigen Dimensionen der Hutprofile wurden an den zu sanierenden Hausanschluss angepasst. Die einzelnen Hutprofile bestanden aus Glasfaser in nahtloser Flachstrickware mit einem Flächengewicht von jeweils 1.000 g/m2.
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Die Länge des Kurzliners betrug 80 cm. Die einzelnen Lagen bestanden aus Glasfasergelege mit einem Flächengewicht von jeweils 1.500 g/m2.
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Dadurch entstand der Kurzliner mit integriertem Hutprofil. Das Setzgerät mit dem erfindungsgemäßen mehrlagigen Kurzliner wurde dann unmittelbar an die vorbereitete Schadstelle positioniert, so dass der Schaft der beiden Lagen des Hutprofils in die Abzweigung hineinragte. Anschließend wurde das Setzgerät mit Druckluft beaufschlagt, so dass die beiden einzelnen Lagen an die Innenwand des Kanals und die Schäfte der Lagen des Hutprofils an die Innenwand der Abzweigung angedrückt wurden.
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Daraufhin wurde die UV-Lampe für 7 Minuten eingeschaltet. Die mit Polyesterharz imprägnierte Lage wurde dadurch vollständig ausgehärtet. Durch die exotherme Reaktion des UP Harzes wurde auch die mit Epoxidharz imprägnierte Lage teilweise durchpolymerisiert bzw. die Aushärtung beschleunigt.
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Das Setzgerät wurde entfernt und der sanierte Abwasserkanal konnte wieder in Betrieb genommen werden. In den folgenden 10 Stunden härtete das Epoxidharz vollständig aus.
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Die Haftzugfestigkeit nach DIN EN 1542 und DIN EN ISO 4624 betrug im Mittel (Steinzeug/PVC) 4,25 MPa (N/mm2). Die Standardabweichung betrug bei insgesamt 12 Versuchen 1,09 MPa. Der Übergang war vollständig luftdicht.
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In einem Vergleichsversuch wurde auf ein eine einzelne Lage des Kurzliners, die mit UP-Harz getränkt war, Epoxidharz aufgetragen. Im Übrigen wurde der Vergleichsversuch identisch durchgeführt. Die Haftzugfestigkeit nach DIN EN 1542 und DIN EN ISO 4624 war wenigstens 30% schlechter als im erfindungsgemäßen Beispiel.