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Die Erfindung betrifft ein Set zum Sanieren eines Kanals nach dem Oberbegriff des ersten Schutzanspruchs.
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Aus der Druckschrift
DE 10238103 C1 ist ein Verbundrohr, bestehend aus thermoplastischem Kunststoff und GFK, für die Durchführung grabenloser Verfahren der Kanalsanierung von Kanälen mit einmündenden Seitenzuläufen bekannt, bei dem mittels des Relining- oder des Berstlining-Verfahrens, in einem äußeren Kurzrohr-Modul aus thermoplastischem Kunststoff ein GFK-Inliner angeordnet ist, wobei an den Enden zwischen äußerem Kurzrohr-Modul und dem GFK-Inliner umlaufende Rundringabdichtungen zur Abdichtung der Zwischenräume vorgesehen sind. Zur Verbindung der Rohrschüsse ist wahlweise sowohl eine Muffenverbindung als auch eine Spiegelschweißung vorgesehen. Für die Muffenverbindung weist das Verbundrohr am einen Ende einen mit Dichtungsmitteln versehenen äußeren Absatz auf, dessen radialer Außendurchmesser kleiner als der radiale Innendurchmesser eines inneren Absatzes am anderen Ende ist. Soll die Verbindung mittels Spiegelschweißung erfolgen, sind die Stirnseiten der Verbundrohre plan ausgebildet. Die Herstellung der Verbindung der Verbundrohre mit den Seitenzuläufen der zu sanierenden Rohrleitung erfolgt bei Vermeidung einer Lagegleichheit zwischen den Verbindungsstellen der Verbundrohre und der Öffnung der Abzweigleitung, indem am Ort der jeweiligen Abzweigleitung die Verbundrohre durchbrochen, ein eventuell vorhandener Ringraum zwischen der zu sanierenden Rohrleitung und dem Verbundrohr mit einer Ringraumverpressung abgedichtet und in den Durchbruch eingefügte GFK-Hutprofile (Hutmanschetten) mit dem GFK-Inliner des Verbundrohres verklebt werden. Weiterhin werden gewickelte industriell hergestellte GFK-Rohre in im Wasserbad erwärmte Polyäthylen- oder Polypropylen-Rohre unter Verwendung von an den Enden angeordneten umlaufenden Rundringabdichtungen zur Abdichtung der Zwischenräume zwischen dem Thermoplastrohr und dem GFK-Inliner eingeschrumpft. Dabei besteht ein entscheidender Nachteil dieser Lösung darin, dass das GFK-Rohr zuerst als Ganzes über eine relativ große Länge in den zu sanierenden Kanal eingebracht werden muss und durch die dabei auftretenden axialen Druckkräfte die Gefahr besteht, dass das GFK-Rohr bricht.
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Aus der Druckschrift
DE 41 15 563 A1 ist das Auskleiden der Abzweige von Rohren mittels eines Druckkörpers bekannt, der eine sich der Abzweigöffnung anpassenden aufblasbare Dichtung besitzt. In dem Druckbehälter wird ein aus GFK hergestellter oder mit GFK gefüllter und mit einem Trennmittel versehenem Schlauch mitgeführt. Beim Aufblasen der Dichtmanschette wird das Ende des Auskleidungsschlauches an die Rohrinnenwand gepresst. Wird jetzt der Druckkörper mit Druck beaufschlagt, rollt der Auskleidungsschlauch, in einer vorher bestimmten Länge in den Abzweig ein. Nach dem Aushärten der Auskleidung wird der Stützschlauch in umgekehrter Richtung zurückgestülpt. Nach dem Auskleiden des Abzweiges, oder wenn nur die Hauptleitung ausgekleidet werden soll, wird dieser verschlossen. Das geschieht durch einen Presskolben, der im aufgeblasenen Zustand den Abzweig verschließt und sich in diesen hineinwölbt. Jetzt wird ein mitgeführtes Schaummaterial in den Abzweig gepresst, welches den Abzweig verschließt. Hierdurch soll erreicht werden, dass während der Sanierung der Hauptleitung keine Medien aus dem Abzweig nachfliessen können. Gleichzeitig wird durch die Form des Presskolbens im aufgeblasenem Zustand und der sich daraus ergebenen Stopfenoberfläche erreicht, dass kein Auskleidungsmaterial verloren geht, sondern sich in der Stopfenbodenmulde eine verstärkte Materialschicht bildet, die zur Auskleidung des Übergangsbereiches Hauptrohr-Abzweig dient. Das Auskleiden der Rohrinnenwand geschieht mit einer Maschine, die zwei hintereinander angeordnete Misch-Schleuderköpfe besitzt. In denen wird das, durch Pumpen von außen eingebrachte Material gemischt und an die Rohrinnenwand geschleudert. Die aufblasbare Maschinenhalterung, wird je nach Rohroberfläche so mit Druck beaufschlagt, dass außer der Vorschubkraft des einstülpenden Schlauches noch ein zusätzlicher Zug mittels Seilwinde erfolgen muss. Beim Aufblasen der Dichtmanschette wird das Ende des Auskleidungsschlauches an die Rohrinnenwand gepresst. Dieses Verfahren ist relativ aufwendig und für eine partielle Sanierung eines Altkanals nicht geeignet. Ein weiteres Verfahren zum Auskleiden eines im Erdreich verlegten Leitungsrohres über dessen gesamte Länge wird in der Druckschrift
DE 39 06 057 A1 beschrieben. Dabei wird ein Auskleideschlauch so ausgebildet, dass mit einer relativ geringen Menge an gut haftendem, spannungsfrei aushärtendem Kunstharz eine intensive Haftverbindung zwischen dem Auskleideschlauch und der zu sanierenden Rohrleitung erreicht werden soll. Dafür wird ein Auskleideschlauch verwendet, der aus einer Außenschicht und einer Innenschicht aus jeweils einem Faservlies und aus einer zwischen den genannten Schichten angeordneten, flüssigkeitsundurchlässigen, dünnen Sperrschicht besteht. Die Außenschicht wird mit einem an den Rohr- und Kanalwerkstoffen gut haftenden, spannungsfrei härtenden Kunstharz und die Innenschicht mit dem gleichen oder einem anderen beim Härten eine die Haft- oder Klebeverbindung zwischen der Rohr- oder Kanalinnenseite und der Außenschicht nicht beeinträchtigende geringe Schrumpfung aufweisenden Kunstharz getränkt. Der Auskleideschlauch wird in flachgelegtem Zustand in die zu sanierende Rohrleitung z.B. mittels eines Seiles und einer Winde eingebracht. Das Aufweiten des Auskleideschlauches erfolgt durch einen Kalibrierschlauch, der durch ein Inversionsrohr in den Innenraum des Auskleideschlauches eingestülpt wird. Der Schlauchrand wird am oberen Rand des Inversionsrohres festgelegt. Als Druckmedium für den Einstülpvorgang und für das Anpressen des Auskleideschlauches an die Innenflächen des Leitungsrohres 1 wird Wasser 12 benutzt, das aufgeheizt wird, sofern die Tränkung der Faservliesschichten mit Kunstharzsystemen erfolgt ist, die unter Wärmeeinfluss aushärten. Nach dem Aushärten der Harzsysteme wird der Kalibrierschlauch, der nur ein Hilfswerkzeug bildet, aus dem Auskleideschlauch entfernt und wieder verwendet. Dieses Verfahren, welches auch als Schlauchlining bezeichnet wird, ist ein gängiges Verfahren zur grabenlosen Sanierung von erdverlegten, drucklosen Entwässerungsnetzen wie etwa der Kanalisation. Es wird oft als No-Dig-Verfahren (englisch No-Dig, kein Graben), also grabenloses Verfahren bezeichnet. Wie bereits beschrieben, wird ein mit Kunstharz getränkter Kunststoffschlauch (Schlauchliner oder Inliner) in den Kanal eingezogen oder eingestülpt, der anschließend aushärtet. Der Schlauch besteht meist aus einem Polyesternadelfilz (Vliesstoff), Polyamid- oder GFK-(Glasfaser)gewebe. Die Länge und der Durchmesser entsprechen dem Altrohr und die Wanddicke richtet sich nach den statischen Vorgaben und wird berechnet. Der Schlauch wird im Werk (UP-Nadelfilz/GFK) oder in einer mobilen Tränkungsanlage vor Ort (vor allem EP-Nadelfilz wegen der schnelleren, nicht steuerbaren Reaktion des EP-Harzes) mit dem Harz imprägniert. Das Harz ist überwiegend ein ungesättigtes Polyesterharz (ISO-NPG) oder ein Epoxydharz. In besonderen Fällen (Temperatur, pH-Wert) kommen andere Harze zum Einsatz. Diese Lösung wird zum kompletten Auskleiden relativ langer Rohrleitungsbereiche verwendet.
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Alternativ ist es bekannt, ein Kunststoffrohr in einem grabenlosen Verfahren der Kanalsanierung von Kanälen mit einmündenden Seitenzuläufen einzubringen, an welches dann die erforderlichen Seitenzuläufe unter Verwendung bekannter Hutmanschetten anzuschließen sind. Problematisch dabei ist, dass die bei Verwendung von GFK-Linern diese keine oder eine ungenügende Verbindung mit dem Kunststoffrohr eingehen, wodurch die erforderliche Dichtwirkung nicht gewährleistet ist.
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Aus der Druckschrift
DE 195 44 877 C1 ist eine aus einem aufweitbaren Stahlband bestehende Dichtungsinnenmanschette 1 zum Einsetzen in zu reparierende, leckende Rohre bekannt. Diese besitzt eine Arretierungsvorrichtung, welche sehr kleine Rastschritte gestattet. Hierzu ist am innenliegenden Bandende ein mit zwei Zahnreihen versehener Schlitz vorgesehen, während am außenliegenden Bandende ein Spannritzel, ein Führungsritzel und ein Sperritzel drehbar gelagert sind. Eine Spannfeder greift an der Drehachse des Sperritzels an, sie hält das Sperritzel im Eingriff mit dem Führungsritzel und drückt es in den Zwischenraum zwischen Spannritzel und Führungsritzel. Mit dieser Lösung sollen Undichtigkeitsstellen von unterirdisch verlegten Rohren aus Beton oder einem anderen Werkstoff ohne Grab arbeiten repariert werden.
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Nachteilig ist die relativ aufwendige konstruktive Ausgestaltung der Dichtungsmanschetten. Weiterhin unterliegen die Werkzeuge zum Einbringen eines Durchbruchs in die Dichtungsmanschette zum Zwecke der Anbindung eines Seitenzulaufes einem hohen Verschleiß, da die Dichtungsmanschetten aus Stahlband bestehen.
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Aufgabe der Erfindung ist es ein Set zum Sanieren eines vorhandenen Kanals (Altkanals) zu entwickeln, welches es gestattet, einen Seitenzulauf an einen mit einem Kunststoffrohr ausgekleideten Kanal (Altkanal) anzuschließen und/oder punktuelle Schäden in einem bestehenden Kanal (Altkanal) zu reparieren.
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Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des ersten Schutzanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Bei dem Set zum Sanieren eines Kanals unter Verwendung findet ein bekannter aushärtbarer Schlauchliner Anwendung, wobei erfindungsgemäß ein Abschnitt eines Schlauchliners, der sich axial über einen punktuellen Schaden oder einen Seitenzulauf des Kanals erstreckt kombiniert ist mit an den Endbereichen des Abschnitts des Schlauchliners anbringbaren Stabilisierungselementen.
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Durch die Stabilisierungselemente wird ein Schutz gegen mechanische Beschädigungen des Schlauchliners beim Spülen des Kanals geschaffen und verhindert, dass sich der Schlauchleiner oder dessen Enden von ihrer Position lösen.
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Vorteilhafter Weise wird der Abschnitt des Schlauchliners aus einem mit Kunstharz getränktem Kunststoffschlauch der aushärtbar ist, gebildet, wobei bevorzugt ein GFK-Liner, insbesondere ein GFK – Kurzliner mit Epoxydharz (aushärtbar) verwendet wird. Der Abschnitt des Schlauchliners/GFK-Liners ist direkt mit der Innenwand eines zu sanierenden Kanals in Form eines Altkanals den punktuellen Schaden abdichtend verbindbar, wenn der zu sanierende Kanal aus einem Material (z.B. Steinzeug, Beton usw.) besteht, welches mit dem Schlauchliner/GFK-Liner flüssigkeitsdicht verklebt. Wurde in den Altkanal zu dessen Sanierung ein Kunststoffrohr eingebracht, welches beispielsweise aus PP (Polypropylen) oder PA (Polyamid) besteht, erstreckt sich der Schlauchliner/GFK-Liner an der Innenwand des Kunststoffrohres axial über einen Seitenzulauf. Bei beiden Varianten sind die Stabilisierungselemente beidseitig zum punktuellen Schaden oder zum Seitenzulauf angeordnet. Um insbesondere zu einem in den Altkanal eingebrachten Kunststoffrohr die entsprechende Dichtheit zu gewährleisten kann das Set zusätzlich zu dem Abschnitt des Schlauchliners und den Stabilisierungselementen wenigstens zwei Rundringdichtungen aufweisen, die radial zwischen dem Schlauchliner und der Innenwand des Kanals oder zwischen dem Schlauchliner und der Innenwand des Kunststoffrohres zur jeweiligen Innenwand abdichtend und axial voneinander beabstandet beidseitig zu einem zu sanierenden Seitenlauf oder einem punktuellen Schaden positionierbar sind. Dies ist insbesondere bei einem mit einem Kunststoffrohr sanierten Altkanal von Bedeutung, da der Schlauchliner, insbesondere der GFK-Liner, eine ungenügende Verbindung mit dem Kunststoffrohr eingeht und daher die erforderliche Abdichtung zum Seitenzulauf durch die Rundringdichtungen gewährleistet werden muss.
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Dabei ist jeweils eine Rundringdichtung im Bereich eines Stabilisierungselementes und/oder neben einem Stabilisierungselement innerhalb des Abschnitts des Schlauchliners angeordnet. Alternativ ist es auch möglich, eine entsprechende Dichtung/Rundringdichtung an das Stabilisierungselement anzuvulkanisieren bzw. anzuspritzen oder anderweitig anzuformen.
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Vorteilhafter Weise erweitert sich das Stabilisierungselement radial nach außen in Richtung zum Kanal oder zum Kunststoffrohr in seinem Durchmesser zumindest bereichsweise, so dass dieses nach der Montage am Innendurchmesser des Rohres oder des Kanals anliegt. Dazu ist bevorzugt ein mittlerer zweiter Bereich des Stabilisierungselementes in einem Winkel bis maximal 50° in Bezug auf eine Längsachse des Kanals radial nach außen abgewinkelt. Durch diesen Winkel prallen Verunreinigungen, die beim Spülvorgang durch den Kanal mit hoher Geschwindigkeit strömen ab, wodurch die Enden des GFK-Liners vor dem Ablösen geschützt werden.
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Vorteilhafter Weise ist das Stabilisierungselement aus einem Blechstreifen gebogen und umfangsseitig offen, so dass es das Stabilisierungselement zwei sich überlappende Enden aufweist und dem Innendurchmesser des Kanals oder des Kunststoffrohres anpassbar ist.
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Der Außendurchmesser des Stabilisierungselementes sollte bei der Montage mittels eines flexiblen Materials radial fixiert werden, um ein unerwünschtes Auffedern zu verhindern. Bevorzugt wird dies mit einem Gummiband realisiert, welches das Stabilisierungselement am Außenumfang umgreift.
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Das Set ist nach dem Einbringen in den Kanal oder in das Kunststoffrohr mittels eines in dem Set positionierbaren und radial aufweitbaren Element in der Art einer Gummiblase radial aufweitbar und dadurch gegen die Innenwand des Kanals oder des Kunststoffrohres pressbar, bis der Schlauchliner ausgehärtet ist. Durch die radiale Aufweitung pressen sich die Stabilisierungselemente und, wenn vorhanden, die Rundringdichtungen gemeinsam mit dem Schlauchliner/GFK-Liner an die Innenwand des Altkanals oder des Kunststoffrohres und werden nach dem Aushärten des Liners in dieser Position fixiert. Zur Realisierung des radialen Aufweitens wird bevorzugt eine bekannte Gummiblase verwendet, die mittels Luft oder Wasser druckbeaufschlagbar ist und dadurch ihren Durchmesser vergrößert. Vorteilhafter Weise erweitert sich das Stabilisierungselement radial nach außen in Richtung zum Kanal in seinem Durchmesser, so dass es nach der Montage am Innendurchmesser des Kanals anliegt.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 einen Teilquerschnitt eines Rohranschlusses im Bereich einer Hutmanschette,
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2 eine Vorderansicht eines Stabilisierungselementes,
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3 die Darstellung des Anpressens des GFK-Liners an die Kanalinnenwand eines Altkanals.
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Gemäß 1 wurde in einen zu sanierenden Altkanal 1, der einen alten Hausanschlussabzweig 1.1 aufweist, ein Kunststoffrohr 2 z.B. aus PP (Polypropylen) oder PA (Polyamid) eingebracht. Ein Set aus einem Abschnitt eines Schlauchliners 3, mit Stabilisierungselementen 4, die bereichsweise mit dem Schlauchliner 3 an dessen Innendurchmesser überlappen, und mit zwei Rundringdichtungen 5 wurde den Bereich des Seitenzulaufes 1.1 überlappend an der Innenwand des Kanals 2 angebracht. Die beiden Rundringdichtungen 5 sitzen axial beidseitig neben dem Seitenzulauf 1.1 und radial zwischen dem GFK-Liner 3 (Inliner) und dem nicht bezeichneten Innendurchmesser des Kunststoffrohres und dichten zwischen diesen ab. An die beiden Enden 3.1, 3.2 des GFK-Liners 3 schließt sich jeweils ein Stabilisierungselement 4 an, welches bereichsweise mit dem GFK-Liner 3 überlappt. Jedes Stabilisierungselement 4 weist in Richtung zum Seitenzulauf 1.1 einen ersten Bereich 4.1 auf, der im Wesentlichen mit der Längsachse A des Kanals 2 fluchtet und einen zweiten Bereich 4.2, der in Richtung zum Kanal 2 radial nach außen in einem spitzen Winkel α in Bezug auf die Längsachse A gebogen ist, wobei der Winkel α bevorzugt maximal 50° beträgt. Daran schließt sich ein weiterer dritter Bereich 4.3 an, der ebenfalls mit der Längsachse A des Kanals 2 fluchtet und am Innendurchmesser des Kanals 2 anliegt. Zwischen jedem Ende 3.1, 3.2 des GFK-Liners 3 und dem Innendurchmesser des Kanals 2 sitzt jeweils eine Rundringdichtung 5 (welche hier im Bereich eines Stabilisierungselementes angeordnet ist), die zwischen dem GFK-Liner 3 und der Innenwand des Kanals 2 abdichtet. Durch die Verwendung der beiden endseitigen Stützelemente/Stabilisierungselemente 4 ist gewährleistet, dass die Rundringdichtungen 5 zuverlässig an die Innenwand des Kanals 2 gepresst werden (bei der Montage durch eine druckbeaufschlagbare Gummiblase) und dass in Längsrichtung auf die Enden 3.1, 3.3 des GFK-Liners 3 wirkende Kräfte, die beispielsweise beim Spülen des Kanals 2 auftreten, nicht zum Lösen der Enden 3.1, 3.2 des GFK-Liners 3 führen können.
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Nachdem das Set im dem Kunststoffrohr 2 befestigt wurde und der GFK-Liner 3 ausgehärtet ist, wurde ein nicht bezeichneter Durchbruch im Bereich des alten Seitenzulaufes 1.1 durch das Kunststoffrohr 2 und den GFK-Liner 3 eingebracht und eine Hutmanschette H, die einen radial nach außen weisenden Bund H.1 aufweist, mit dem Bund H.1 an dem Innenbereich des GFK-Liners 3 und mit dem hier zylindrischen Bereich H.2 (Hutschaft der der Hutmanschette) mit dem Innendurchmesser des alten Seitenzulaufes verbunden. Die Hutmanschette 1 reicht dazu mit ihrem hier zylinderförmigen Bereich H.2 (Hutschaft) bis in den alten Seitenzulauf 1.1 und wird mit diesem und mit dem GFK-Liner 3 verklebt. Somit wird eine dichte Seitenanbindung erzielt.
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Alternativ ist es gemäß eines nicht dargestellten Ausführungsbeispiels auch möglich, nach dem Ausschneiden eines Wandbereiches des im Altkanal sitzenden Kunststoffrohres für das Einsetzen der Hutmanschette das Set aus GFK-Liner mit den Stabilisierungselementen (sowie vorteilhafter Weise stabilisiert mit Gummiband) und den Rundringdichtungen im Kanal zu positionieren, und dann die Gummiblase einzuführen und mit der Gummiblase 6 einen radialen Druck auf GFK-Liner. Stabilisierungselemente und Rundringdichtungen auszuüben und diesen bis zum Aushärten des GFK-Liners aufrecht zu erhalten. Danach wird dann der ausgehärtete GFK-Liner im Bereich der einzusetzenden Hutmanschette mit einem Durchbruch versehen und anschließend die Hutmanschette wie zu 1 beschrieben befestigt.
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Aus 2 ist ersichtlich, dass das Stützelement 4 aus einem gebogenen Blechstreifen (vorzugsweise aus Edelstahl wie z.B. V4A-Stahl) besteht, der unfangsseitig offen ist. Dieser weist zwei Enden 4a, 4b auf, die in Pfeilrichtung aufeinander zu biegbar sind, so dass sich diese überlappen und der Durchmesser des Stützelementes 4 dem Innendurchmesser des Kanals 4 anpassbar ist. Mit Hilfe eines hier nicht ersichtlichen Montagegummis, der das Stützelement 4 umringt, wird gewährleistet, dass sich dieses nicht unerwünscht aufweitet, z.B. durch Rückfederung nach dem Biegevorgang. Das Stützelement 4 weist einen ersten und einen dritten Bereich 4.1, 4.3 auf, die sich parallel zu einer Längsachse des Kanals erstrecken (s. 1). Zwischen diesen ist ein radial nach außen abgewinkelter zweiter Bereich 4.2 vorgesehen.
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Das Set für die Reparatur eines defekten Wandbereiches eines bestehenden Kanals 1 (Altkanal) während des Reparaturvorganges ist in 3 dargestellt. Der zu reparierende bzw. zu sanierende Kanal 1 weist hier eine Beschädigung B in Form eines nicht erwünschten Durchbruchs auf. Das Set besteht aus dem GFK-Liner 2, zwei Stützelementen 4, die endseitig am GFK-Liner 3 diesen bereichsweise radial innen überlappend angeordnet werden und zwei Rundringdichtungen 5, die in den Endbereichen des GFK-Liners 3 radial außen angeordnet werden, entweder in dem Bereich, der ein Stützelement 4 überlappt oder hier gemäß 3 innerhalb des/der Stützelemente 4. An den Bereichen 4.3 der Stützelemente 4, die sich in axialer Richtung außerhalb des GFK-Liners erstrecken, dient ein Gummiband 7 (oder ein Gummiring) zur radialen Fixierung des Stützelementes 4, wobei das Gummiband 7 in einer umlaufenden Sicke 8 des Stützelementes fixiert ist und sich die Enden 4a, 4b (s. 2) des Stützelementes 4 überlappen. Dieses Set wurde auf einer mittels Druckluft radial dehnbaren Gummiblase 6 positioniert und mit dieser an die erforderliche Position in den Altkanal / Kanal 2 eingebracht, wie es aus 3 ersichtlich ist. Der mit Epoxydharz getränkte mattenartige GFK-Liner 3 ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgehärtet und somit flexibel. Nun wird die Gummiblase 6 mit einem Druck P beaufschlagt, so dass der GFK-Liner 3, die Dichtungen 5 und die Stützelemente 4 gegen die Innenwand des Kanals 2 gepresst werden. Dabei können die beiden Gummibänder 7 reißen, denn diese werden nun für ihre Haltefunktion nicht mehr benötigt. Nach einer Aushärtungszeit hat sich der GFK-Liner verfestigt, so dass der Druck in der Gummiblase 6 reduziert und diese entfernt werden kann. Die Abdichtung zum Innendurchmesser des Kanals 2 wird über die beiden Dichtungen 5 realisiert und die endseitigen Stützelemente 4 gewährleisten einen Aufprallschutz und somit eine hohe Sicherheit gegen Beschädigungen bzw. das Ablösen des partiell angebrachten Abschnitt des GFK-Liners 3 bei axialen Belastungen durch beispielsweise Spülvorgänge mittels Hockdruckdüsen. Besteht der zu sanierende Altkanal aus einem Material (z.B. Steinzeug, Beton usw.), welches eine stoffschlüssige Verbindung (Klebeverbindung) mit dem Abschnitt aus dem Schlauchliner/GFK-Liner eingehen kann, werden diese beim Anpressen des Schlauchliners miteinander zusätzlich verklebt. Wenn zusätzlich keine Gefahr der Hinterläufigkeit besteht, kann in diesem Fall auf die Runddichtringe verzichtet werden, da dann die erforderliche Dichtwirkung über die Klebeverbindung zwischen Kanal/Altkanal und Schlauchliner/GFK-Liner realisiert wird. Mit dem erfindungsgemäßen Set ist es einfach und kostengünstig möglich, eine grabenlose die Sanierung von Kanälen mit einmündenden Seitenzuläufen und/oder oder die Reparatur von Undichtigkeitsstellen bzw. Leckstellen von Kanälen zu realisieren und somit Seitenzuläufe anzuschließen und punktuelle Schäden (Beschädigungen, Durchbrüche, Leckstellen usw.) in einem bestehenden Kanalbereich im Sinne einer Teilsanierung zu reparieren.
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Mittels geeigneter bekannter Mittel wird vorher der zu sanierende Kanal inspiziert und es wird vermessen, an welchen Positionen die entsprechenden Seitenläufe anzubringen bzw. Schäden zu reparieren sind. Dann wird an den entsprechenden Positionen das Set angebracht. Die dafür verwendeten Stabilisierungselemente und Dichtungen sollten dabei Abwasserbeständig sein.
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Der Abschnitt des Schlauchliners, der in dem Kanal positioniert und radial aufgeweitet wird und anschließend aushärtet, kann neben GFK-Fasermaterial auch aus einem anderen geeigneten mit aushärtbarem Material/Harz getränktem Filz oder Gewebe bestehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kanal/Altkanal
- 2
- Kunststoffrohr
- 3
- Schlauchliner/GFK-Liner
- 3.1, 3.2
- Enden des Abschnitts des Schlauchliners/GFK-Liners
- 4
- Stützelement
- 4a, 4b
- Enden des Stützelementes
- 4.1
- erster Bereich, der mit Längsachse A fluchtet
- 4.2
- zweiter Bereich, im Winkel gebogen
- 4.3
- Dritter Bereich, der mit der Längsachse A fluchtet
- 5
- Rundringdichtungen
- 6
- Gummiblase
- 7
- Gummiband
- 8
- Sicke
- A
- Längsachse
- B
- Beschädigung
- H
- Hutmanschette
- H.1
- Bund
- H.2
- zylindrischer Bereich
- P
- Druck
- α
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10238103 C1 [0002]
- DE 4115563 A1 [0003]
- DE 3906057 A1 [0003]
- DE 19544877 C1 [0005]