DE10046743A1 - Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
Fahrzeugsitz, insbesondere KraftfahrzeugsitzInfo
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Abstract
Bei einem Fahrzeugsitz, insbesondere einem Kraftfahrzeugsitz, weist ein Teil (101) der Sitzstruktur einen Rahmen (103) auf, welcher einen Bauraum umschließt, innerhalb dessen ein Modul (106) zur wahlweisen Aufnahme von Baugruppen (112, 116) angeordnet ist, welches mittels wenigstens eines Adapters (108) am Rahmen (103) angebracht ist, wobei zwischen dem Modul (106) und dem Adapter (108) und/oder zwischen dem Adapter (108) und dem Rahmen (103) eine Verriegelung (120, 128) vorgesehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
Fahrzeugsitze werden in der Regel als Zulieferteile in die Fahrzeuge eingebaut. Um
einerseits eine Anpassungsmöglichkeit an das Fahrzeug zu haben, beispielsweise
auch an Sicherheitseinrichtungen, wie Seitenairbagmodule oder Gurtstraffer, und
andererseits den Transport bei der Zulieferung kostengünstig zu gestalten, ist vorge
schlagen worden, den Fahrzeugsitz modular aufzubauen. Der Fahrzeugsitz besteht
dann beispielsweise aus einem einstellbaren Unterbau, einer gepolsterten Sitzschale
und einer gepolsterten Rückenlehne. Diese Teile des Fahrzeugsitzes können dann
jeweils in etwas größeren Serien hergestellt werden und sind bei mehreren Fahr
zeugtypen einsetzbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs ge
nannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahr
zeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Dadurch, daß innerhalb des vom Rahmen umschlossenen Bauraumes ein Modul zur
wahlweisen Aufnahme von Baugruppen angeordnet ist, kann der gleiche Rahmen
mit verschiedenen Baugruppen versehen werden. Der Rahmen kann daher als Großserienteil
hergestellt werden. Das gleiche Modul kann auch bei mehreren, bereits
auf dem Markt befindlichen Rahmen eingesetzt werden. Der Adapter ist in der Re
gel rahmenspezifisch, während das Modul für verschiedene Rahmen vorzugsweise
gleich ausgebildet ist. Der Aufwand bei einer Neuentwicklung, insbesondere an
Crashtests, verringert sich, so daß die Herstellung des Rahmens und damit des Fahr
zeugsitzes kostengünstiger wird. Die Baugruppen können in Abhängigkeit der Her
stellervorgaben oder der individuellen Wünsche des späteren Sitzbenutzers vorgese
hen werden, beispielsweise um den Sitzkomfort zu verbessern.
Durch eine Verriegelung zwischen dem Modul und dem Adapter und/oder zwischen
dem Adapter und dem Rahmen steht eine schnell schließende Verbindung zur Ver
fügung, was die Herstellungszeit verkürzt. Vorzugsweise ist die Verriegelung auch
wieder lösbar, um gegebenenfalls Montagefehler zu korrigieren. Um die Crashei
genschaften des Rahmens nicht zu ändern, ist der Adapter am Rahmen vorzugswei
se so angebracht, daß das Material des Rahmens ungeschwächt bleibt, beispielswei
se formschlüssig und/oder mit Schraub-, Niet- und/oder Steckverbindungen in be
reits vorhandenen Öffnungen des Rahmens ohne Schweißverbindungen mit dem
Rahmen. Eine Ausbildung als Draht ist dabei vorteilhaft, wobei dann vorzugsweise
speziell geformte Abschnitte und/oder am Draht angeschweißte Ösen, Muttern oder
andere Befestigungselemente vorgesehen sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird wenigstens ein länglicher Abschnitt des
Adapters von wenigstens einer hohlen Führung des Moduls aufgenommen, wobei
die Seitenwände der Führung den Adapterabschnitt vorzugsweise in wenigstens
zwei Richtungen halten. Ein bewegliches Rastelement verriegelt den Adapterab
schnitt vorzugsweise und hält ihn in der dritten Richtung fest, gegebenenfalls ge
genüber einem Anschlag. Diese Verriegelung wird vorzugsweise nach einer Rela
tivverschiebung von Adapterabschnitt und Führung in Längsrichtung ausgelöst.
Die Erfindung kann bei der Rückenlehne und/oder beim Sitzteil eingesetzt werden.
Im Falle einer Rückenlehne können die am Modul anbringbaren Baugruppen bei
spielsweise Lordosenstützen, Seitenwangen, Schulterstützen und/oder Sitzklimaan
lagen sein, die jeweils einzeln oder in beliebiger Kombination angebracht werden
können.
Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Rückansicht einer Lehnenstruktur mit einem Grundmo
dul,
Fig. 2 eine perspektivische Vorderansicht einer Lehnenstruktur ohne Grundmodul,
Fig. 3 eine Ansicht einer Führung des Grundmoduls auf der vom Grundmodul ab
gewandten Seite,
Fig. 4 einen Schnitt durch die Führung entlang der Linie IV-IV in Fig. 3 und 5,
Fig. 5 eine Ansicht der Führung auf der dem Grundmodul zugewandten Seite,
Fig. 6 einen Schnitt durch die Führung entlang der Linie VI-VI in Fig. 7,
Fig. 7 einen Schnitt durch die Führung entlang der Linie VII-VII in Fig. 6,
Fig. 8 einen Schnitt durch die Führung entlang der Linie VIII-VIII in Fig. 9, und
Fig. 9 einen Schnitt durch die Führung entlang der Linie IX-IX in Fig. 8.
Eine Rückenlehne 101 eines Fahrzeugsitzes, der beispielsweise als Vordersitz eines
Kraftfahrzeuges ausgebildet ist, weist einen starren Lehnenrahmen 103 auf. Für die
Richtungsangaben wird im folgenden von einer nahezu vertikalen Ausrichtung des
Lehnenrahmens 103 (z-Richtung) bei üblicher Anordnung des Fahrzeugsitzes in
Fahrtrichtung (x-Richtung) ausgegangen. Der handelsüblich ausgebildete Lehnen
rahmen 103 ist im Hinblick auf einen Crashfall so ausgelegt, daß er alleine die auf
die Rückenlehne 101 wirkenden Kräfte aufnehmen und gegebenenfalls weiterleiten
kann.
In dem durch den Lehnenrahmen 103 definierten Bauraum, also in der y-z-Ebene,
ist für die Anbringung eines später beschriebenen Grundmoduls 106 ein Adapter
draht 108 angeordnet, der nach oben geöffnet, näherungsweise U-förmig gebogen
ist. In den sich dadurch ergebenden Eckabschnitte des Adapterdrahtes 108 sind
Muttern 108' angeschweißt, welche im Bereich der unteren Ecken des Lehnenrah
mens 103 mittels dort vorhandener Öffnungen 103' fest mit dem Lehnenrahmen 103
verschraubt sind. Die beiden Endabschnitte des Adapterdrahtes 108 sind von vorne
her durch weitere, bereits vorhandene Öffnungen 103' im Bereich der oberen Ecken
des Lehnenrahmens 103 gesteckt und auf der Rückseite des Lehnenrahmens 103
umgebogen. Der rahmenangepasste Adapterdraht 108 ist durch diese verschiedenen
Maßnahmen formschlüssig mit dem Lehnenrahmen 108 verbunden, ohne dessen
Material zu schwächen.
An seinen beiden näherungsweise vertikal verlaufenden Schenkeln weist der Adap
terdraht 108 jeweils zwei Wellenabschnitte 108" auf. In jedem Wellenabschnitt
108" ist der Adapterdraht 108 mit geringer Amplitude in je einer Halbwelle einmal
seitlich nach außen und anschließend einmal seitlich nach innen gebogen. Mittels
dieser Wellenabschnitte 108" kann der Adapterdraht 108 unter anderem im
Crashfall Energie aufnehmen und dissipieren. Vorrangig jedoch dienen die Wellen
abschnitte 108" zur Befestigung des Grundmoduls 106. Dieses Grundmodul 106,
welches gegebenenfalls ein Lehnenblech ersetzt, dient wiederum der Befestigung
verschiedener Baugruppen, beispielsweise einer (Zwei-Wege- oder Vier-Wege-)
Lordosenstütze, zwei Seitenwangen 112 oder zwei seitliche Stützbügel, einer
Schulterstütze mit seitlichen Wangen, einem Ventilator 116 zur Sitzklimatisierung
oder einer Sitzklimaanlage, welche einzeln oder in Kombination mittels geeigneter
Befestigungselemente am Grundmodul 106 befestigt werden.
Das innerhalb der durch den Lehnenrahmen 103 definierten Ebene angeordnete
Grundmodul 106 weist auf seiner nach hinten weisenden Seite zwei Führungen 120
auf. Die Führungen 120 sind parallel zu den näherungsweise vertikal (z-Richtung)
verlaufenden Schenkeln des Adapterdrahtes 108 mit gleichem Abstand in Querrich
tung (y-Richtung) angeordnet. Jede Führung 120 ist als länglicher Hohlkasten aus
gebildet, wodurch Seitenwände und ein Innenraum definiert sind. Die Führung 120
weist in der vom Grundmodul 106 abgewandten Seitenwand eine wellenförmige
Aussparung 122 auf. Die wellenförmige Aussparung 122 entspricht in ihrer Form
den Wellenabschnitten 108" des Adapterdrahtes 108.
Auf der dem Grundmodul 106 zugewandten Seitenwand ist am oberen Ende der
Führung 120 auf der Außenseite eine Blattfeder 124 angebracht, vorzugsweise mit
einem an der Führung 120 angeschweißten Blech vernietet. Am unteren Ende der
Blattfeder 124 ist eine Rastnasenplatte 126 angenietet, welche seitlich etwas über
die Führung 120 übersteht und welche mit einer angeformten Rastnase 128 in x-
Richtung etwa mittig in den Innenraum der Führung 120 ragt. Von der Rastnase 128
um einen Durchmesser des Adapterdrahtes 108 entfernt ist im Innenraum der Füh
rung 120 ein bolzenförmiger Anschlag 130 in x-Richtung angeordnet.
Zur Montage der Rückenlehne 101 wird, nachdem der Adapterdraht 108 am Leh
nenrahmen 103 befestigt ist, das Grundmodul 106 von vorne her (entgegen der x-
Richtung) so auf den Adapterdraht 108 aufgesetzt, daß die wellenförmigen Aussparungen
122 der beiden Führungen 120 auf je einen Wellenabschnitt 108" ausgerich
tet sind. Durch eine weitere Bewegung des Grundmoduls 106 entgegen der x-
Richtung gelangen die Wellenabschnitte 108" in den Innenraum der jeweiligen
Führung 120. Die jeweilige Rastnase 128 ist dabei im Bereich der unteren Halbwel
le des Wellenabschnitts 108" angeordnet. Nun wird das Grundmodul 106 nach oben
(in z-Richtung) geschoben, wodurch sich der Wellenabschnitt 108" und die wellen
förmige Aussparung 122 jeweils nicht mehr decken.
Jede der Rastnasen 128, welche jeweils eine Anlaufschräge 128' aufweist, gelangt
schließlich mit dieser Anlaufschräge 128' in Anlage an den Adapterdraht 108, und
zwar im Bereich der Mitte des jeweiligen Wellenabschnitts 108". Durch die weitere
Bewegung des Grundmoduls 106 wird die Rastnase 128 zunächst über die Anlauf
schräge 128' entgegen der Kraft der Blattfeder 124 (in x-Richtung) aus dem Innen
raum der Führung 120 bewegt, wie in Fig. 6 und 7 dargestellt, und nach Vorbeifüh
ren am Adapterdraht 108 auf dessen anderer Seite durch die Kraft der Blattfeder 124
wieder in den Innenraum zurückgedrückt. Der Adapterdraht 108 befindet sich nun
auf einer Seite in Anlage an eine senkrecht zur Führung (in x-Richtung) verlaufende
Rastfläche 128" die Rastnase 128 und auf der anderen Seite in Anlage an den An
schlag 130. Der eingerastete Adapterdraht 108 und die Führung 120 (und damit das
Grundmodul 106) sind nun miteinander verriegelt, wie in Fig. 8 und 9 dargestellt.
Dabei sorgen die Seitenwände der Führung 120 für den notwendigen Halt in x-
Richtung und y-Richtung, während die Rastnase 128 und der Anschlag 130 in z-
Richtung sichern.
Sollte bei der Montage ein Fehler bemerkt werden, so kann manuell durch Druck
auf die Rastnasenplatte 126 die Rastnase 128 wieder aus dem Innenraum der Füh
rung 120 gezogen werden. Das Grundmodul 106 ist dann wieder relativ zum Adap
terdraht 108 beweglich und kann mit umgekehrter Reihenfolge der beschriebenen
Montageschritte von diesem wieder entfernt werden. Im fertig montierten Zustand
ist der Lehnenrahmen 103 mit dem Grundmodul 106 samt angebrachten Baugrup
pen auf der zum Sitzbenutzer gewandten Seite mit einer Polsterung versehen. Diese
gepolsterte Lehnenstruktur ist dann mit einem gemeinsamen Bezug überzogen, der
aus zusammengenähten Teilstücken besteht.
101
Rückenlehne
103
Lehnenrahmen
103
' Öffnung
106
Grundmodul
108
Adapterdraht
108
' Mutter
108
" Wellenabschnitt
112
Seitenwange
116
Ventilator
120
Führung
122
wellenförmige Aussparung
124
Blattfeder
126
Rastnasenplatte
128
Rastnase
128
' Anlaufschräge
128
" Rastfläche
130
Anschlag
Claims (10)
1. Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, bei dem ein Teil (101) der Sitz
struktur einen Rahmen (103) aufweist, welcher einen Bauraum umschließt,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des vom Rahmen (103) umschlossenen
Bauraumes ein Modul (106) zur wahlweisen Aufnahme von Baugruppen (10,
12, 14) angeordnet und mittels wenigstens eines Adapters (108) am Rahmen
(103) angebracht ist, wobei zwischen dem Modul (106) und dem Adapter
(108) und/oder zwischen dem Adapter (108) und dem Rahmen (103) eine
Verriegelung (120, 128) vorgesehen ist.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung
(120, 128) lösbar ist.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Adap
ter (108) als Draht ausgebildet ist, welcher mittels angebrachter Befestigungs
elemente (108') am Rahmen (103) in vorhandenen Öffnungen (103') angenie
tet und/oder angeschraubt ist und/oder durch Öffnungen (103') des Rahmens
(103) gesteckt ist, um mit dem Rahmen (103) verbunden zu sein.
4. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Adapter (108) wenigstens einen länglichen Abschnitt (108") aufweist,
welcher von wenigstens einer hohlen Führung (120) des Moduls (106) aufge
nommen wird.
5. Fahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Adapterab
schnitt (108") eine Wellenform aufweist, welche einer wellenförmigen Aus
sparung (122) in einer Seitenwand der Führung (120) entspricht.
6. Fahrzeugsitz nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sei
tenwände der Führung (120) den Adapterabschnitt (108") in wenigstens zwei
Richtungen halten.
7. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
innerhalb der Führung (120) ein bewegliches Rastelement (128) vorgesehen
ist, welches den Adapterabschnitt (108") verriegelt.
8. Fahrzeugsitz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Rastelement
(128) nach einer Relativverschiebung von Adapterabschnitt (108") und Füh
rung (120) in Längsrichtung verriegelt.
9. Fahrzeugsitz nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Raste
lement (128) federbelastet ist und eine Anlaufschräge (128') aufweist, über
welche der Adapterabschnitt (108") bei Anlage das Rastelement (128) entge
gen der Federbelastung bewegt.
10. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rückenlehne (101) den Rahmen (103) aufweist, innerhalb dessen das Mo
dul (106) angeordnet ist, und daß das Modul (106) mehrere Befestigungsele
mente zur Anbringung der Baugruppen (112, 116) aufweist.
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10046743A1 true DE10046743A1 (de) | 2002-04-18 |
Family
ID=7657067
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10046743A Withdrawn DE10046743A1 (de) | 1999-12-23 | 2000-09-21 | Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz |
Country Status (1)
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Legal Events
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