DE10046344A1 - Zugangsnetz und Verfahren zu dessen Betrieb - Google Patents
Zugangsnetz und Verfahren zu dessen BetriebInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Zugangsnetz zur Vermittlung von Datenpaketen zwischen einem Netzwerk (NW) und einem Endgerät (UE) über ein Funk-Kommunikationssystem und ein Verfahren zu dessen Betrieb. Das Zugangsnetz (AN) umfaßt eine Mehrzahl von Knoten (UPS), die mit jeweils wenigstens einer Funkstation des Funk-Kommunikationssystems verbunden sind und in der Lage sind, vom Netzwerk (NW) herrührende Daten in ein mit der Übertragung im Funk-Kommunikationssystem kompatibles Format umzusetzen. Für das Endgerät (UE) ist eine permanente erste Adresse definiert. An die erste Adresse gerichtete Datenpakete werden an die Adresse eines dem Endgerät (UE) zugeordneten Prozessors (VMH) weitergeleitet, der im Zugangsnetz das Endgerät (UE) emuliert und dessen Bewegung mitverfolgt. Der Prozessor verhält sich gegenüber dem Netzwerk (NW) wie ein mobiles Endgerät, das kompatibel zu einem Mobilitäts-Protokoll (Mobile IP, Cellular IP, IPv6) ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Zugangsnetz zur Vermittlung von
Datenpaketen zwischen einem Netzwerk und einem Endgerät über
ein Funk-Kommunikationsystem sowie ein Verfahren zu dessen
Betrieb.
Für den vernetzten Betrieb von Datenendgeräten ist es erfor
derlich, daß jedem solchen Datenendgerät innerhalb des Netzes
eine Adresse zugeteilt ist, die jeweils auf dem Netz übertra
genen Datenpaketen beigefügt werden kann, um eine korrekte
Weiterleitung der Datenpakete im Netz an das vorgesehene Emp
fänger-Endgerät zu ermöglichen. Das Internet-Protokoll Versi
on 4 verwendet z. B. für jeden angeschlossenen Rechner eine
Adresse, die als eine Folge von durch Punkte getrennten Zah
len dargestellt werden kann, wobei die Zahlen in einem ge
staffelten System in ähnlicher Weise wie die Ziffern des von
der Deutschen Post verwendeten Postleitzahlensystems den
Standort des Rechners beschreiben. Eine solche Struktur er
möglicht es einem Durchgangsknoten des Netzes, ein weiterzu
leitendes Datenpaket in der richtigen Richtung weiterzubeför
dern, ohne daß er dafür die gesamte Struktur des Netzes im
Detail kennen muß.
Ein Problem eines solchen Netzes ist, daß es die Mobilität
von einzelnen Endgeräten innerhalb des Netzes nicht unter
stützt. Nimmt man an, daß ein Endgerät z. B. mit der Inter
net-Protokoll Version 4 Adresse a1.b1.c1.d1 (wobei a1, b1,
c1, d1 jeweils natürliche Zahlen kleiner als 255 sind), nicht
über seinen zugeordneten Knoten a1.b1.c1, sondern an einem
anderen Standort, über einen Knoten a1.b2.c2 betrieben werden
soll, so kann das Endgerät zwar möglicherweise Datenpakete
ins Netz einschleusen, die ihr Ziel auch erreichen könnten;
eine Antwort des Zielrechners, an den ein solches Datenpaket
geschickt wird, wird dieser jedoch an die Zieladresse
a1.b1.c1.d1 schicken. Da das Endgerät sich an diesem Standort
nicht befindet, läuft die Antwort ins Leere; eine Kommunika
tion kommt nicht zustande.
Um diesem Problem wenigstens teilweise abzuhelfen, sind In
ternet-Protokolle entwickelt worden, die es Rechnersystemen
erlauben, ortsunabhängig Zugang zum Internet zu bekommen. Ein
Vertreter ist das Mobile-IP-Protokoll (IETF RFC 2002: IP Mo
bility Support). In angepaßter Form ist dieses Protokoll auch
Bestandteil des Internet-Protokoll Version 6 Standards. Die
ses Protokoll sieht vor, daß einem Endgerät, wenn es an einen
Knoten angeschlossen wird, der nicht sein Heimatknoten ist,
eine zweite Adresse, die sogenannte Care-of-Adresse, zuge
teilt wird. Diese Care-of-Adresse wird an einen sogenannten
Home Agent am Heimatknoten des Endgeräts übermittelt. Der Ho
me Agent ist daraufhin in der Lage, für das Endgerät bestimm
te, d. h. mit dessen erster Adresse versehene, Datenpakete am
Heimatknoten abzufangen und sie, mit der Care-of-Adresse ver
sehen, getunnelt an das Endgerät weiterzuleiten.
Diese Technik ermöglicht in beschränktem Umfang eine Mobili
tät der Endgeräte: es ist möglich, ein Endgerät über eine
leitungsgebundene Verbindung oder auch über eine Funkverbin
dung an einen fremden Knoten anzuschließen, der nicht sein
Heimatknoten ist, und über diesen Knoten Daten zu senden und
zu empfangen, solange das Endgerät mit dem fremden Knoten
verbunden bleibt. Dabei sendet das Endgerät direkt an einen
gewünschten Empfänger, indem es Datenpakete mit dessen Adres
se versieht; an das Endgerät adressierte Datenpakete hingegen
legen einen Umweg über den Home Agent zurück.
Wenn die Verbindung eine Funkverbindung in einem zellularen
Funk-Kommunikationssystem ist, so ist eine Mobilität des End
geräts sogar bei einer laufenden Übertragungssitzung möglich,
allerdings nur innerhalb der Funkzelle einer Station des
Funk-Kommunikationssystems, die an den fremden Knoten angeschlossen
ist. Wenn sich das Endgerät in eine Funkzelle einer
anderen Station bewegt, die an einen anderen fremden Knoten
angeschlossen ist, so muß die Übertragungssitzng unterbrochen
werden, um dem Endgerät eine neue Care-of-Adresse an dem an
deren fremden Knoten zuzuteilen. Erst wenn diese vorhanden
ist, können wieder Datenpakete an das Endgerät übertragen
werden. Ein echtes Roaming ist mit dieser Technik noch nicht
möglich.
Aufgabe der Erfindung ist, ein Zugangsnetz zur Vermittlung
von Datenpaketen zwischen einem Netzwerk und einem Endgerät
über ein Funk-Kommunikationsystem und ein Verfahren zu dessen
Betrieb anzugeben, die eine volle Mobilität des Endgeräts
einschließlich des Übergangs von einem fremden Knoten zu ei
nem anderen bei laufender Übertragungssitzung ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch das Zugangsnetz mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 bzw. das Verfahren mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 5 gelöst.
Grundgedanke der Erfindung ist, daß die für die Umleitung der
Datenpakete an das an einen fremden Knoten angeschlossene
Endgerät verwendete zweite Adresse oder Care-of-Adresse nicht
mehr direkt dem Endgerät zugeordnet wird, sondern vielmehr
einem Prozessor an dem Knoten, der eine für die Funkübertra
gung der Datenpakete an dieses Endgerät ohnehin benötigte
Formatwandlung besorgt. Eine solche Formatwandlung findet
zwar auch bei herkömmlichen Zugangsnetzen notwendigerweise
statt, doch ist diese herkömmliche Formatwandlung lediglich
eine Art "Filter", das von den Datenpaketen auf ihrem Weg zu
dem durch die Care-of-Adresse bezeichneten Endgerät zwangs
läufig durchlaufen wird, ohne die Möglichkeit einer gezielten
Adressierung.
Indem erfindungsgemäß der Teil des Knotens, der diese Format
wandlung durchführt, als ein eigener, selbständig adressier
barer Prozessor aufgefaßt wird und die Adresse, an die die
erste Datenleiteinheit an das Endgerät adressierte Pakete um
leitet, ist die Möglichkeit eröffnet, einem Endgerät beim Ü
bergang von einer Zelle eines Funk-Kommunikationssystems in
eine andere zeitweilig zwei solche Prozessoren an den jeweils
den zwei Zellen entsprechenden Knoten zuzuordnen. Während der
Prozessor an der neuen Zelle etabliert und dem Endgerät zuge
ordnet wird, können für das Endgerät bestimmte Daten weiter
hin an den Prozessor der alten Zelle adressiert und von die
sem an das Endgerät weitergeleitet werden; erst wenn der Pro
zeß der Etablierung eines neuen Prozessors an der neuen Zelle
abgeschlossen ist, findet innerhalb des Zugangsnetzes eine
Umleitung von für das Endgerät bestimmten Datenpaketen auf
den neuen Prozessor statt. Dieser Vorgang ist für das Endge
rät völlig transparent und bedarf nicht der Steuerung durch
das Endgerät.
Auf diese Weise wird ein kostengünstiges Standard-Zugangsnetz
geschaffen, das den mobilen Betrieb von Endgeräten erlaubt,
ohne dass dafür eine Anpassung der Endgeräte selbst an die
Mobilität erforderlich ist. Das Zugangsnetz kann Benutzern
bereits existierender Endgeräte auf diese Weise einen echten
zusätzlichen Nutzen bieten, ohne daß die Benutzer der Endge
räte hierfür eigene Investitionen erbringen müssten.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen
Ansprüchen.
Grundsätzlich könnten die Prozessoren als unterscheidbare
Schaltungselemente an den Knoten ausgebildet sein. Vorzugs
weise allerdings sind sie virtuell, d. h. sie sind lediglich
definiert durch einen Anteil an den Verarbeitungsressourcen
wie etwa Rechenleistung und Speicherkapazität des Knotens und
existieren als adressierbare Einheiten nur so lange, wie ih
nen ein Endgerät zugeordnet ist.
Um im Falle des Wechsels des Endgeräts von einer Funkstation
eines Funk-Kommunikationsnetzes, die mit einem ersten Knoten
verbunden ist, an eine mit einem zweiten Knoten verbundene
Funkstation Datenverluste zu vermeiden, ist vorzugsweise an
jedem Prozessor eine zweite Datenleiteinheit vorgesehen, die
dazu dient, für das Endgerät bestimmte Datenpakete, die nach
dem Abbruch der Kommunikation zwischen dem betreffenden Pro
zessor und dem Endgerät am Prozessor eintreffen, abzufangen
und an die Adresse des neuen, dem Endgerät zugeordneten Pro
zessors weiterzuleiten.
Wenn dem Endgerät beim Wechsel zu einer neuen Funkstation ein
neuer Prozessor mit einer neuen Adresse zugeteilt worden ist,
so wird diese zweckmäßigerweise auch an die erste Datenleit
einheit übermittelt, so daß in das Zugangsnetz eingespeiste,
für das Endgerät bestimmte Datenpakete - ohne Umweg über die
zweite Datenleiteinheit des alten Prozessors - direkt zu dem
neuen Prozessor geleitet werden können.
Die dem Prozessor zugeordnete Adresse wird zweckmäßigerweise
jeweils anhand eines für das Zugangsnetz spezifischen Präfix
und eines für das Endgerät spezifischen Bezeichners gebildet,
wobei unter Spezifizität verstanden wird, daß das Präfix bzw.
der Bezeichner eine eindeutige Identifizierung des Zugangs
netzes bzw. des Endgeräts unter allen in Frage kommenden Net
zen bzw. Endgeräten erlaubt. Eine auf diese Weise gebildete
Adresse kann jederzeit "blind" vergeben werden, d. h. ohne Ü
berprüfung, ob sie nicht bereits vergeben ist, da sie von Na
tur aus nur eindeutig sein kann. Als Beezeichner eignet sich
insbesondere die International Mobile Subscriber Identity
(IMSI) des Endgeräts.
Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schema eines Zugangsnetzes, das mobilen Endge
räten den Zugang zu einem Netzwerk wie etwa dem In
ternet ermöglicht,
Fig. 2 Komponenten des Zugangsnetzes, die zur Übertragung
von Datenpaketen aus dem Netzwerk an ein mit dem
Zugangsnetz verbundenes Endgerät beitragen, sowie
die Schritte der Übertragung eines Datenpakets an
das Endgerät;
Fig. 3 die Erzeugung eines virtuellen Prozessors an einem
Knoten des Zugangsnetzes und
Fig. 4 die Verlagerung eines virtuellen Prozessors von ei
nem alten zu einem neuen Knoten des Zugangsnetzes.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besitzt das Zugangsnetz AN eine
Mehrzahl von Gateway-Servern GS, die an verschiedenen Orten
eines Landes aufgebaut sein können und jeweils eine Schnitt
stelle zu einem Netzwerk NW, etwa dem Internet besitzen. Die
Gateway-Server GS sind in der Funktion voneinander unabhän
gig; sie sind mehrfach vorhanden, um die Zugangswege zum
Netzwerk NW für die einzelnen Endgeräte UE nicht zu lang wer
den zu lassen.
Das Internet ist lediglich ein Beispiel für ein Netzwerk NW,
für dessen Zugangsvermittlung das hier beschriebene Zugangs
netz AN anwendbar ist. Eine weitere Anwendung wäre z. B. die
Anbindung mobiler Endgeräte UE von Mitarbeitern einer Firma
an ein Internet-Protokoll-basiertes firmeneigenes Netzwerk
NW.
Das Netzwerk NW unterstützt die Anbindung von Endgeräten UE
über ein Funk-Kommunikationssystem, über ein drahtloses LAN,
über leitungsgebundene Breitbanddienste wie xDSL (Digital
Subscriber Line), Glasfasernetz oder Breitband-Kabelfernsehen
CATV. Im folgenden wird allerdings nur der Aspekt der Anbin
dung über das Funk-Kommunikationssystem im Detail betrachtet.
Fig. 2 zeigt einige für den Datentransport wichtige Komponen
ten des Zugangsnetzes AN und veranschaulicht die Schritte der
Übertragung eines Datenpakets an ein mit dem Zugangsnetz AN
verbundenes Endgerät UE.
Dabei wird zunächst angenommen, daß das Endgerät eine Adresse
besitzt, die ihm fest zugeordnet ist und die einem ein Daten
paket an das Endgerät UE sendenden Gerät außerhalb des Zu
gangsnetzes (nicht in der Figur dargestellt) bekannt ist. Eine
Möglichkeit, diese Adresse auch dynamisch zu vergeben wird
später dargestellt. Diese Adresse kann, wie eingangs angege
ben, als eine Folge von durch Punkte getrennten Zahlen in
der Form a1.b1.c1.d1 dargestellt werden, wobei z. B. die ers
ten Zahlen a1, b1 dieser Adresse das Zugangsnetz AN bezeich
nen, in dem sich das Endgerät UE befindet, und die nachfol
genden Zahlen c1, d1 einen Knoten des Zugangsnetzes AN bzw.
das Endgerät UE innerhalb des Zugangsnetzes AN kennzeichnen.
Ein solcherart adressiertes Datenpaket erreicht, vom Netzwerk
NW, hier dem Internet, kommend, einen Internet-Gateway GW des
Zugangsnetzes AN. Am Internet-Gateway GW kann, wenn erforder
lich, eine Formatanpassung der durchgeschleusten Datenpakete
vom Format des Internet NW in das des Zugangsnetzes NW oder
umgekehrt stattfinden. Mit dem Gateway GW sind direkt oder
indirekt eine Mehrzahl von Knoten, als User Plane Server UPS
bezeichnet, verbunden, die in der Lage sind, Daten mit ange
schlossenen Endgeräten auszutauschen. Ausgehend vom Gateway
GW wird das Datenpaket entsprechend den nachfolgenden Zahlen
c1, d1 seiner Adresse im Zugangsnetz NW in Richtung auf einen
Knoten UPS weitergeleitet, der der im Paket enthaltenen Ad
resse entspricht. Dieser Vorgang ist in Fig. 2 durch einen
Pfeil 1 symbolisiert. Dieser sog. Heimatknoten befindet sich
z. B. am Heimatort eines Benutzers des Endgerätes UE, so daß
immer dann, wenn der Benutzer sich von seinem Heimatort aus
an das Zugangsnetz anschließt, für ihn bestimmte Datenpakete
ohne Umweg zum richtigen Knoten geleitet werden. Auf dem Weg
dorthin erreicht das Datenpaket einen sogenannten Home Agent
HA des Endgeräts UE, der dazu dient, an das Endgerät UE ad
ressierte Datenpakete abzufangen und mit einer zweiten Adresse,
der sogenannten Care-of-Adresse, versehen wieder auszu
senden, wenn das Endgerät UE sich nicht am Heimatknoten, son
dern einem anderen Knoten des Zugangsnetzes AN befindet.
Das Weitersenden (Pfeil 2) kann durch einen einfachen Aus
tausch der ersten gegen die zweite Adresse erfolgen. Da dies
aber zu einer Verletzung der Integrität führen würde, wird
allerdings bevorzugt, daß der Home Agent ein abgefangenes Da
tenpaket an die Care-of-Adresse tunnelt, d. h. in ein oder
mehrere neue Datenpakete in solcher Art "verpackt", daß die
erste Adresse erhalten bleibt und als Teil der Nutzlast in
einem neuen Datenpaket weitergeleitet wird. Dadurch ist es
dem Empfänger der Daten möglich, den von einem Datenpaket zu
rückgelegten Weg rückzuverfolgen und evtl. fehlerhaft über
mittelte Pakete auszusondern.
Die Care-of-Adresse, mit der der Home Agent HA die abgefange
nen Pakete versieht, ist nicht etwa die Adresse eines an ei
nen der Knoten UPS angeschlossenen Endgerätes, sondern die
eines virtuellen Prozessors, der an dem betreffenden Knoten
UPS angesiedelt ist und hier auch als Virtual Mobile Host VMH
bezeichnet wird.
Ein Knoten UPS kann eine Vielzahl solcher virtueller Prozes
soren VMH besitzen, einen für jedes an den Knoten angeschlos
sene Endgerät UE, das sich nur zeitweilig im Bereich des Kno
tens aufhält, d. h. dessen fest zugeordnete Adresse nicht die
des Knotens ist. Der virtuelle Prozessor VMH emuliert das
Endgerät UE, d. h. er beantwortet vom Zugangsnetz kommende,
für das Endgerät UE bestimmte Datenpakete in der Weise, wie
das Netz es von einem an Stelle des virtuellen Prozessors VMH
an der gleichen Stelle angesiedelten Endgerät erwartet, und
er speist von dem Endgerät UE empfangene Daten ins Zugangs
netz ein.
Ein solcher virtueller Prozessor umfaßt im Prinzip nicht mehr
als einen Anteil an der Speicherkapazität des Knotens UPS, in
der Figur als Puffer B, einen Anteil an der Verarbeitungskapa
zität des Knotens und eine Adresse, unter der er Datenpakete
empfangen und im Puffer B zwischenspeichern kann.
Der virtuelle Prozessor VMH leitet empfangene Datenpakete ü
ber eine Funkverbindung (Pfeil 5) an das ihm zugeordnete End
gerät UE weiter. Hierfür verfügt er über eine Funkschnitt
stelle RADIO, die an eine Basisstation eines Mobilfunk-
Kommunikationssystems, z. B. eines UMTS- oder GPRS-Systems,
angeschlossen ist und einen oder mehrere von dieser Basissta
tion betriebene Paketdatenkanäle nutzt. Da dieses Mobilfunk-
Kommunikationssystem an sich nicht Gegenstand der Erfindung
ist, ist es in der Fig. 1 nicht eigens dargestellt und wird
auch nicht im Detail beschrieben.
Der in der Fig. 2 als Teil des Zugangsnetzes AN dargestellte,
dem Endgerät UE zugeordnete Home Agent kann sich auch im In
ternet NW oder einem beliebigen, daran angeschlossenen Teil
netz befinden, ohne daß dies am Ablauf der Beförderung von
Datenpaketen etwas Wesentliches ändert. Falls der Home Agent
außerhalb des Zugangsnetzes angeordnet ist, so hat dies le
diglich zur Folge, daß für das Endgerät UE bestimmte Datenpa
kete bereits zu dem Zeitpunkt, an dem sie den Gateway GW
durchlaufen, an den dem Endgerät UE zugeordneten virtuellen
Prozessor VMH umadressiert sind.
Fig. 3 veranschaulicht die Erzeugung eines virtuellen Prozes
sors VMH. Auf eine über die Funkschnittstelle RADIO empfange
ne Anforderung des Endgerätes UE (Pfeil 11) tritt der Knoten
UPS in Kontakt mit einer Verwaltungseinheit CU des Zugangs
netzes AN (Pfeil 12) und veranlaßt diese, dem Endgerät zu
nächst eine erste, permanente Adresse zuzuteilen. Diese Ad
resse wird z. B. mit der vom IPv6 bekannten Technik der "sta
teless address autoconfiguration" erzeugt, und zwar setzt sie
sich zusammen aus einem Netzwerk-Präfix, welches das Zugangs
netz AN bezeichnet, und der im Rahmen der Anforderung an den
Knoten übermittelten IMSI (International Mobile Subscriber
Identity) des Endgeräts als Suffix. Da die IMSI jedes Endge
rät weltweit eindeutig kennzeichnet, ist eine solche Adresse
in jedem Falle ausreichend, um das Empfängerendgerät, für das
ein Paket bestimmt ist, eindeutig zu bezeichnen. Diese Adres
se wird von der Mobilitätsverwaltung des Zugangsnetzes so
lange verwendet wie das Endgerät in das Mobilfunk-
Kommunikationsnetz eingebucht ist, über das der Funk-
Datenverkehr zwischen Zugangsnetz AN und Endgerät UE abgewi
ckelt wird.
Da einem Endgerät bei einer Einbuchung jedes Mal die gleiche
permanente Adresse zugeteilt wird, kann diese Adresse auch
außerhalb des Zugangsnetzes als Adresse dieses Endgerätes
verwendet werden.
Die Verwaltungseinheit CU veranlaßt ferner (Pfeil 13) den
Knoten UPS, der mit ihr in Kontakt getreten ist, einen virtu
ellen Prozessor VMH einzurichten, dem diese permanente Adres
se als seine Adresse zugeteilt wird. Der neu eingerichtete
virtuelle Prozessor meldet sich beim Home Agent HA des Endge
rätes UE (Pfeil 14) und teilt diesem seine Bereitschaft zum
Empfang von Daten mit, so daß dieser für das Endgerät UE be
stimmte Datenpakete durchläßt.
Im Detail sind eine Vielzahl von Ausgestaltungen der Einrich
tung eines virtuellen Prozessors denkbar. Wenn man annimmt,
daß die permanente Adresse eines Endgerätes UE im Zugangsnetz
AN nur Netzpräfix und IMSI umfaßt, so muß am Gateway eine
Liste geführt werden, die zu jeder permanenten Adresse einen
Knoten angibt, an den die Datenpakete weitergeleitet werden
müssen, um das Endgerät (wenn es an den Knoten angeschlossen
ist) oder wenigstens einen Home Agent zu erreichen, der das
Paket umadressiert, wenn das Endgerät nicht an diesen Knoten
angeschlossen ist. Wenn die permanente Adresse zusätzlich ei
ne Angabe über den Heimatknoten enthält, ist eine solche Lis
te verzichtbar.
Bei der obigen Beschreibung der Fig. 3 wurde davon ausgegan
gen, daß die das Endgerät UE eine außerhalb des Zugangsnetzes
AN bekannte, permanente Adresse besitzt, deren Netzpräfix das
des Zugangsnetzes AN ist. Denkbar ist auch, das Zugangsnetz
AN für Endgeräte UE zu nutzen, deren permanente Adresse den
Präfix eines anderen Netzes hat. In einem solchen Fall über
gibt das Endgerät UE mit der Anforderung (Pfeil 11) an den
Knoten UPS seine permanente Adresse. Der Knoten UPS erkennt,
daß diese Adresse außerhalb des Zugangsnetzes AN liegt und
sendet nach Zuteilung eines virtuellen Prozessors VMH an das
Heimatnetz des Endgerätes UE eine Aufforderung, dem Endgerät
UE im Heimatnetz einen Home Agent HA zuzuteilen, der die Um
leitung von Datenpaketen an die von der Verwaltungseinheit CU
vergebene Adresse des virtuellen Prozessors VMH besorgt.
Auf diese Weise werden nach Einrichtung des virtuellen Pro
zessors und des Home Agents für das Endgerät UE bestimmte Da
tenpakete korrekt an dieses umgeleitet, egal an welchen Kno
ten des Zugangsnetzes AN es angeschlossen ist.
Wenn das Endgerät UE sich von einer Zelle des Mobilfunk-
Kommunikationssystems in eine andere bewegt, so hat dies zur
Folge, daß für das Endgerät bestimmte Datenpakete über einen
anderen Knoten UPS des Zugangsnetzes AN geleitet werden müs
sen. Die damit zusammenhängenden Vorgänge werden mit Bezug
auf Fig. 4 erläutert.
Wenn auf der Ebene des Mobilfunk-Kommunikationssystems ein
Handover von einer über den Knoten UPS versorgten Zelle zu
einer durch einen zweiten Knoten UPS' versorgten vorbereitet
wird, so nimmt der neue Knoten UPS' in der gleichen Weise wie
oben mit Bezug auf Fig. 3 beschrieben Kontakt mit der Verwal
tungseinheit CU auf (Pfeil 22), um dem Endgerät UE am Knoten
UPS' einen virtuellen Prozessor VMH' mit einer Adresse zutei
len zu lassen (Pfeil 23).
Der neue virtuelle Prozessor VMH' sendet eine Nachricht
(Pfeil 24) an den Home Agent HA des Endgeräts UE, in der er
letzterem die dem neuen virtuellen Prozessor VMH' zugewiesene
Adresse meldet und ihn veranlaßt, an das Endgerät UE adres
sierte Pakete von nun an an den neuen virtuellen Prozessor
VMH' umzuleiten.
Eine weitere Nachricht (Pfeil 25), die der neue virtuelle
Prozessor VMH' an eine Mobilitätsverwaltungseinheit MAF des
alten Knotens UPS schickt, veranlaßt diese, auf den Puffer B
zuzugreifen und darin befindliche, noch nicht vom alten Pro
zessor VMH an das Endgerät übertragene Datenpakete sowie vor
allem solche Datenpakete, die vor der Umschaltung des Home
Agent HA auf den neuen virtuellen Prozessor VMH' an den alten
VMH im Zugangsnetz AN unterwegs waren und nach und nach den
Puffer B erreichen, an den neuen virtuellen Prozessor VMH'
umzuadressieren und erneut auszusenden (Pfeil 27).
Zeitgleich mit der Nachricht an die Mobilitätsverwaltungsein
heit MAF des alten Knotens UPS sendet die Verwaltungseinheit
CU einen Befehl (Pfeil 26) an den alten Knoten UPS, der die
sen veranlaßt, den alten virtuellen Prozessor VMH aufzuheben.
Auf diese Weise wird sichergestellt, daß der Datenfluß zum
Endgerät UE auch dann unterbrechungsfrei weitergeht, wenn das
Endgerät von einer Zelle des Mobilfunk-Kommunikationssystems
in eine andere übergeht. Die Steuerungsvorgänge - Erzeugung
eines virtuellen Prozessors, Vergabe einer Adresse an diesen
und Umleitung der Datenpakete an diese neue Adresse - die zur
Aufrechterhaltung des Datenstroms erforderlich sind, spielen
sich vollständig innerhalb des Zugangsnetzes AN ohne aktive
Beteiligung des Endgeräts ab. Die Weiterleitung der Datenpa
kete im Zugangsnetz ist somit für das Endgerät völlig trans
parent, d. h. eine Anpassung der Endgeräte ist nicht erfor
derlich, um die vorliegende Erfindung zu nutzen.
Claims (11)
1. Zugangsnetz zur Vermittlung von Datenpaketen zwischen ei
nem Netzwerk (NW) und einem Endgerät (UE) über ein Funk-
Kommunikationsystem, wobei das Zugangsnetz (AN) eine Mehr
zahl von Knoten (UPS) umfaßt, die mit jeweils wenigstens
einer Funkstation des Funk-Kommunikationssystems verbunden
sind und in der Lage sind, vom Netzwerk (NW) herrührende
Daten in ein mit der Übertragung im Funk-
Kommunikationssystem kompatibles Format umzusetzen,
wobei für das Endgerät (UE) eine erste Adresse definiert ist,
mit einer ersten Datenleiteinheit (HA) zum Abfangen von im Zugangsnetz (AN) zirkulierenden, mit der ersten Adresse gekennzeichneten Datenpaketen und zum Kennzeichnen der Da tenpakete mit einer zweiten Adresse,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die zweite Adresse die Adresse eines an einem der Knoten (UPS) angesiedelten, dem Endgerät (UE) zugeordneten Prozessors (VMH) ist, der die Formatumwandlung der Daten zwischen dem vom Zugangs netz verwendeten und dem mit der Übertragung im Funk- Kommunikationssystem kompatiblen Format durchführt.
wobei für das Endgerät (UE) eine erste Adresse definiert ist,
mit einer ersten Datenleiteinheit (HA) zum Abfangen von im Zugangsnetz (AN) zirkulierenden, mit der ersten Adresse gekennzeichneten Datenpaketen und zum Kennzeichnen der Da tenpakete mit einer zweiten Adresse,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die zweite Adresse die Adresse eines an einem der Knoten (UPS) angesiedelten, dem Endgerät (UE) zugeordneten Prozessors (VMH) ist, der die Formatumwandlung der Daten zwischen dem vom Zugangs netz verwendeten und dem mit der Übertragung im Funk- Kommunikationssystem kompatiblen Format durchführt.
2. Zugangsnetz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Prozessor (VMH) virtuell ist.
3. Zugangsnetz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß dem Prozessor (VMH) eine zweite Datenleiteinheit
(MAF) zugeordnet ist, die in der Lage ist, an den Prozes
sor adressierte Datenpakete abzufangen und mit einer drit
ten Adresse zu kennzeichnen.
4. Zugangsnetz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß es auf Internet-Protokoll basie
rendes Netz, insbesondere ein Mobile-IP-Netz oder ein
IPv6-Netz oder ein CIP-Netz (Cellular IP) ist.
5. Verfahren zur Vermittlung von Datenpaketen zwischen einem
Netzwerk (NW) und einem Endgerät (UE) über über ein Zu
gangsnetz (AN), das eine Mehrzahl von Knoten (UPS) umfaßt,
die mit jeweils wenigstens einer Funkstation eines Funk-
Kommunikationssystems verbunden sind,
wobei für das Endgerät (UE) eine erste Adresse definiert wird,
wobei mit der ersten Adresse gekennzeichnete Pakete von einer Datenleiteinheit (HA) des Zugangsnetzes (AN) abge fangen werden, mit einer zweiten Adresse versehen werden und an einen Knoten (UPS) weitergeleitet werden, wo eine Umsetzung der Pakete aus einem vom Zugangsnetz verwendeten Format in ein mit der Übertragung im Funk- Kommunikationssystem kompatibles Format erfolgt, und
wobei die umgesetzten Pakete von einer an den Knoten ange schlossenen ersten Funkstation an das Endgerät (UE) gesen det werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Adresse einem an dem Knoten (UPS) angesiedelten, dem Endgerät (UE) zugeord neten ersten Prozessor (VMH) entspricht, der die Formatum wandlung der Daten durchführt.
wobei für das Endgerät (UE) eine erste Adresse definiert wird,
wobei mit der ersten Adresse gekennzeichnete Pakete von einer Datenleiteinheit (HA) des Zugangsnetzes (AN) abge fangen werden, mit einer zweiten Adresse versehen werden und an einen Knoten (UPS) weitergeleitet werden, wo eine Umsetzung der Pakete aus einem vom Zugangsnetz verwendeten Format in ein mit der Übertragung im Funk- Kommunikationssystem kompatibles Format erfolgt, und
wobei die umgesetzten Pakete von einer an den Knoten ange schlossenen ersten Funkstation an das Endgerät (UE) gesen det werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Adresse einem an dem Knoten (UPS) angesiedelten, dem Endgerät (UE) zugeord neten ersten Prozessor (VMH) entspricht, der die Formatum wandlung der Daten durchführt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
wenn das Endgerät sich aus einer der ersten Funkstation
zugeordneten geographischen Region in die einer zweiten
Funkstation begeben hat, die im Zugangsnetz (AN) abgefan
genen Pakete mit einer dritten Adresse gekennzeichnet und
an einen mit der zweiten Funkstation verbundenen Knoten
(UPS') weitergeleitet werden, wobei die dritte Adresse ei
nem an dem zweiten Knoten (UPS') angesiedelten Prozessor
(VMH') entspricht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
am zweiten Knoten (UPS') angesiedelte Prozessor (VMH') ein
virtueller Prozessor ist, der anläßlich des Übergangs des
Endgeräts (UE) in die geographische Region der zweiten
Funkstation am zweiten Knoten (UPS') erzeugt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Übergang des Endgeräts (UE) in die Region der
zweiten Funkstation die dritte Adresse vergeben und an die
Datenleiteinheit (HA) übermittelt wird, woraufhin die Da
tenleiteinheit (HA) mit der ersten Adresse abgefangene Pa
kete mit der dritten Adresse kennzeichnet.
9. Verfahren nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß beim Übergang des Endgeräts (UE) in die Region
der zweiten Funkstation die dritte Adresse vergeben und an
den Knoten (UPS) des ersten Prozessors (VMH) übermittelt
wird, woraufhin der erste Prozessor (VMH) deaktiviert und
an ihn adressierte Pakete in diesem Knoten (UPS) mit der
dritten Adresse gekennzeichnet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die erste Adresse durch Kombinieren ei
nes für das Endgerät spezifischen Bezeichners mit einem
für das Zugangsnetz spezifischen Präfix erzeugt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Bezeichner die IMSI des Endgeräts ist.
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