DE10045348A1 - Vorrichtung zum Abtrennen von Feststoffen aus Wasser - Google Patents
Vorrichtung zum Abtrennen von Feststoffen aus WasserInfo
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Abstract
Bei einer Vorrichtung zum Abtrennen von Feststoffen aus Wasser strömt das die Feststoffe enthaltende Wasser von einem Wasserzulauf (5) über eine zumindest in etwa senkrecht angeordnete Siebwand (6) und gelangt dabei aufgrund von Adhäsionskräften durch die Siebwand (6) hindurch in eine sich horizontal erstreckende Rinne (8), während die Feststoffe von der Siebwand (6) zurückgehalten werden und sich auf der der Rinne (8) abgewandten Seite der Siebwand (6) nach unten bewegen. Die Siebwand (6) erstreckt sich über die Länge der Rinne (8) von einer äußeren Wandfläche der Rinne (8) nach oben hin. Der Wasserzulauf (5) führt quer zur Rinne (8) über sie hinweg zur Außenseite der Rinne (8).
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtrennen von
Feststoffen aus Wasser, bei der das die Feststoffe ent
haltende Wasser von einem Wasserzulauf über eine zumin
dest in etwa senkrecht angeordnete Siebwand strömt und
dabei aufgrund von Adhäsionskräften durch die Siebwand
hindurch in einen Reinwassersammler gelangt, während die
Feststoffe von der Siebwand zurückgehalten werden und
sich auf der dem Reinwassersammler abgewandten Seite der
Siebwand nach unten bewegen.
Eine Vorrichtung der vorstehenden Art ist beispielsweise
in der DE 38 12 136 als Regenwasser-Erfassungsvorrichtung
beschrieben. Bei ihr strömt von einer Dachrinne innerhalb
eines Fallrohres abfließendes Regenwasser in dem Fallrohr
innenseitig entlang der Siebwand. Dabei gelangt Reinwas
ser durch die Siebwand hindurch in einen die Siebwand um
mantelnden Reinwassersammler, während die Feststoffe,
insbesondere Blätter, sich entlang der Siebwand in dem
Fallrohr nach unten bewegen und dadurch in das Schmutz
wasser gelangen.
Das Erfordernis, aus Wasser Feststoffe abzuscheiden, be
steht nicht nur bei der Regenwassernutzung sondern auch
auf zahlreichen anderen Gebieten. Gebäudedächer sind bei
spielsweise in der Regel mit Regenrinnen versehen, in die
das Regenwasser vom Gebäudedach fließt und von der es
durch Fallrohre zum Schmutzwasser gelangt. In der Praxis
lässt es sich nicht vermeiden, dass auf Gebäudedächer
Blätter und andere Feststoffe gelangen, die bei Regen vom
Regenwasser weggespült werden und in die Dachrinne gelan
gen. Sehr häufig werden dadurch die Dachrinnen vollstän
dig gefüllt, so dass das Regenwasser aus den Dachrinnen
herausläuft, anstatt in das Fallrohr zu gelangen. Eine
regelmäßige Reinigung der Dachrinne erfordert jedoch viel
Zeit und ist oftmals mit erheblichen Unfallgefahren ver
bunden. Häufig werden Blätter und Feststoffe sogar in ei
nem solch hohen Maße in die Fallrohre gespült, dass sich
diese verstopfen und auch dort eine aufwendige Säuberung
erforderlich wird: Man begegnet diesem Missstand zwar da
durch, dass man im Einlauf des Fallrohres ein Sieb anord
net, jedoch verstopft ein solches Sieb sehr rasch.
Bei Kläranlagen benötigt man Siebeinrichtungen, welche
aus Rohwasser Feststoffe abscheiden. Bei den bisher be
kannten Siebeinrichtungen tritt das Problem auf, dass die
Siebflächen in relativ kurzen Abständen von den Verunrei
nigungen befreit werden müssen, um funktionstüchtig zu
bleiben. Das in der genannten DE 38 12 136 C2 beschrie
bene Prinzip der Ausbildung einer Siebfläche als Adhäsi
onswand wurde bislang für Kläranlagen noch nicht ange
wandt, weil dort wesentlich größere Wassermengen pro
Zeiteinheit gereinigt werden müssen als bei der Regenwas
sernutzung.
Durch die US 3,388,555 ist es auch schon bekannt, eine
Dachrinne eines Gebäudes durch ein Blech abzudecken, wel
ches in einem senkrechten Bereich Schlitze hat, über die
über das Blech laufendes Regenwasser in die Dachrinne zu
gelangen vermag, während Blätter und Schmutz senkrecht
nach unten fallen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Vorrich
tung der eingangs genannten Art zum Abtrennen von Fest
stoffen aus Wasser so auszubilden, dass sie für große
Wassermengen ausgelegt werden kann, ohne dass dabei der
Anteil des gefilterten Wassers in Bezug auf das Rohwasser
wesentlich absinkt.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
der Reinwassersammler als sich in etwa horizontal er
streckende Rinne ausgebildet ist, dass sich die Siebwand
über die Länge der Rinne von einer äußeren Wandfläche der
Rinne nach oben hin und sich der Wasserzulauf quer zur
Rinne über sie hinweg zur Außenseite der Rinne erstreckt.
Durch diese erfindungsgemäße Gestaltung kann man den Was
serzulauf beliebig breit und damit auch die Rinne ent
sprechend lang ausbilden, so dass sich das zufließende
Wasser auf eine sehr große Fläche verteilt und deshalb
das zufließende Wasser einen geringen Wasserstand hat, so
dass es vollständig durch die Siebwand hindurch gelangen
kann. Da der Wasserzulauf über die Rinne hinweg erfolgt,
ist diese nach oben hin abgedeckt, so dass keine Verun
reinigungen in die Rinne gelangen können und in sie nur
gefiltertes Reinwasser hineinfließt. Die Anordnung der
zumindest in etwa senkrecht ausgerichteten Siebwand an
der Außenseite der Rinne führt dazu, dass Verunreinigun
gen frei von der Siebwand herab nach unten fallen können,
so dass ein Verstopfen der Siebwand nicht zu befürchten
ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung lässt sich besonders
vorteilhaft einsetzen, wenn sie als Siebeinrichtung für
eine Abwasser-Reinigungsanlage ausgebildet ist. Eine sol
che Siebeinrichtung vermag große Abwassermengen zu sie
ben, ohne dass die Siebwand sich durch Verschmutzungen
zusetzt und ohne dass Kratzer oder andere Mittel zum pe
riodischen Abreinigen der Siebwand notwendig werden.
Im ganz besonders hohen Maße kommen die Vorteile der er
findungsgemäßen Vorrichtung zum Tragen, wenn gemäß einer
anderen Weiterbildung der Erfindung die Vorrichtung als
Ersatz für eine übliche Regenrinne eines Gebäudedaches
ausgebildet ist. Durch eine solche Vorrichtung werden
sehr gravierende Nachteile der bisherigen Dachentwässe
rung behoben. Insbesondere wird dank der Erfindung ausge
schlossen, dass wie bei einer herkömmlichen Dachrinne
Verunreinigungen in die Rinne gelangen und diese oder das
an sie angeschlossene Fallrohr verstopfen können.
Verwendet man die erfindungsgemäße Vorrichtung als Ersatz
für eine herkömmliche Dachrinne, dann ist es günstig,
wenn ihr Wasserzulauf zur Anordnung unter einem Dachvor
sprung und damit zugleich als Fortsetzung der Dachneigung
ausgebildet ist. Durch diese Gestaltung entsteht eine in
nenliegende Dachrinne. Dadurch wird nicht nur die Gefahr
einer Verschmutzung der Dachrinne behoben, vielmehr ver
bessert sich auch die Optik von Dächern. Weiterhin wird
erreicht, dass die Dachkante nicht mehr am Beginn der
Rinne in diese hineinragen muss, damit am gegenüberlie
genden Ende die Rinne nicht unerwünscht starken Abstand
vom Dachrand erhält, um mit ausreichendem Gefälle verlau
fen zu können. Durch das bisher erforderliche Hineinragen
des Dachrandes in die Dachrinne wird ihr Querschnitt oft
mals unzulässig stark eingeengt.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
liegt darin, dass die Rinne auf der Gebäudeinnenseite ei
ner parallel zur Dachkante verlaufenden Blendleiste ange
ordnet ist. Eine solche Blendleiste verhindert vollstän
dig einen Blick auf die als Dachrinne dienende Rinne. Sie
kann deshalb mit deutlichem Gefälle verlaufen, ohne dass
das für den Betrachter aufgrund eines zunehmend großen
Spaltes zwischen der Dachkante und der Dachrinne sichtbar
wird. Weiterhin erleichtert die Verwendung einer solchen
Blendleiste die Ausbildung von Gefälle in einem um 90°
abgewinkelten Bereich des Rinnenverlaufs.
Vorteilhaft ist es auch, wenn auf dem Wasserzulauf nach
oben gerichtete Schneeauffangstifte angebracht sind.
Hierdurch kann man die Anordnung üblicher Schneeauffang
gitter auf den Dachziegeln vermeiden, wodurch der bisher
hohe Aufwand für die Befestigung solcher Schneeauffang
gitter entfällt.
Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu.
Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist in
der Zeichnung eine erfindungsgemäße Vorrichtung als Er
satz für eine herkömmliche Dachrinne in perspektivischer
Schnittdarstellung gezeigt und wird nachfolgend be
schrieben.
Die Zeichnung zeigt einen Teilbereich eines Daches 1, von
dem zwei Dachziegel 2, 3 zu erkennen sind. Das Dach 1 hat
eine durch das untere Ende der Dachziegel 2, 3 gebildete
Dachkante 4, an der sich mit gleichem Gefälle wie das
Dach ein als Blechteil ausgebildeter Wasserzulauf 5 an
schließt. Dieser Wasserzulauf 5 geht in eine senkrecht
nach unten ausgerichtete, beispielsweise als Gewebe aus
gebildete Siebwand 6 über, der sich eine winkelförmige
Blendleiste 7 anschließt. Unmittelbar hinter der Blend
leiste 7 ist als Reinwassersammler eine Rinne 8 angeord
net, deren Außenseite mit der Siebwand 6 Verbindung hat.
Die Rinne 8 hat nach einer Seite hin geringes Gefälle, so
dass in sie gelangendes Wasser auf übliche Weise über ein
nicht gezeigtes Fallrohr abfließen kann. Auf dem Wasser
zulauf 5 erkennt man mehrere nach oben gerichtete Schnee
auffangstifte 9.
Ähnlich wie bei der Filtervorrichtung nach dem deutschen
Patent DE 38 12 136 ist auf der Seite der Rinne 8 hinter
der Siebwand 6 ein Adhäsionskörper 10 angeordnet, der mit
einzelnen Lamellen 11 die Siebwand 6 berührt und dadurch
das außenseitig herunterlaufende Wasser veranlasst, auf
grund von Adhäsionskräften zur Innenseite der Siebwand 6
zu fließen.
Regnet es, dann fließt das Regenwasser die Dachziegel 2,
3 herunter über den Wasserzulauf 5 und dann außenseitig
über die Siebwand 6. Durch Adhäsionskräfte gelangt dieses
Wasser so gut wie vollständig durch die Siebwand 6 hin
durch in die Rinne 8, in der es abfließt. Mit dem Regen
wasser mitgeführte Blätter oder andere Verunreinigungen
vermögen nicht durch die Siebwand 6 hindurchzutreten und
fallen von ihr nach unten hin herunter.
1
Dach
2
Dachziegel
3
Dachziegel
4
Dachkante
5
Wasserzulauf
6
Siebwand
7
Blendleiste
8
Rinne
9
Schneeauffangstifte
10
Adhäsionskörper
11
Lamelle
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Abtrennen von Feststoffen aus Wasser,
bei der das die Feststoffe enthaltende Wasser von einem
Wasserzulauf über eine zumindest in etwa senkrecht ange
ordnete Siebwand strömt und dabei aufgrund von Adhäsions
kräften durch die Siebwand hindurch in einen Reinwasser
sammler gelangt, während die Feststoffe von der Siebwand
zurückgehalten werden und sich auf der dem Reinwasser
sammler abgewandten Seite der Siebwand nach unten bewe
gen, dadurch gekennzeichnet, dass der Reinwassersammler
als sich in etwa horizontal erstreckende Rinne (8) ausge
bildet ist, dass sich die Siebwand (6) über die Länge der
Rinne (8) von einer äußeren Wandfläche der Rinne (8) nach
oben hin und sich der Wasserzulauf (5) quer zur Rinne (8)
über sie hinweg zur Außenseite der Rinne (8) erstreckt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass sie als Siebeinrichtung für eine Abwasser-Reini
gungsanlage ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass sie als Ersatz für eine übliche Regenrinne eines Ge
bäudedaches (1) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass ihr Wasserzulauf (5) zur Anordnung unter einem Dach
vorsprung und damit zugleich als Fortsetzung der Dachnei
gung ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Rinne (8) auf der Gebäudeinnen
seite einer parallel zur Dachkante (4) verlaufenden
Blendleiste (7) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Wasserzu
lauf (5) nach oben gerichtete Schneeauffangstifte (9) an
gebracht sind.
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN113700229A (zh) * | 2021-08-30 | 2021-11-26 | 蔡艳平 | 一种自动清理杂物的坡屋顶檐沟 |
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1999
- 1999-09-23 DE DE29916798U patent/DE29916798U1/de not_active Expired - Lifetime
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2000
- 2000-09-14 DE DE10045348A patent/DE10045348A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
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DE29916798U1 (de) | 2000-01-05 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |