DE10043812A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Verfahrgeschwindigkeit einer Einheit einer bedruckstoffverarbeitenden Maschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Verfahrgeschwindigkeit einer Einheit einer bedruckstoffverarbeitenden MaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Verfahrgeschwindigkeit einer Einheit (2) einer bedruckstoffverarbeitenden Maschine (1), bei welchen die Verfahrgeschwindigkeit durch eine erste Meßeinrichtung(10, 13) überwacht wird. DOLLAR A Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß die Verfahrgeschwindigkeit zusätzlich durch eine zweite Meßeinrichtung (11, 12) der Maschine (1) überwacht wird. DOLLAR A Weiterhin betrifft die Erfindung eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Steuerung der Verfahrgeschwindigkeit
einer Einheit einer bedruckstoffverarbeitenden Maschine, bei welchem die
Verfahrgeschwindigkeit durch eine erste Meßeinrichtung überwacht wird, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
In der EP 0 799 783 A2 ist eine Steuerung für den Stapelhubantrieb beschrieben, welche
eine Überwachungseinrichtung umfaßt, die von einer Auswertereinheit über eine Leitung
genau dann ein Signal erhält, wenn die Verfahrgeschwindigkeit einer Stapeltragplatte den
positionsabhängig festgelegten Maximalwert überschreitet. In diesem Fall wird ein
Antriebsmotor durch die Überwachungseinrichtung stillgesetzt.
Ungünstig an der beschriebenen Steuerung ist, daß bei einem Ausfall der
Überwachungseinrichtung Folgeschäden auftreten können.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine Vorrichtung zur Steuerung der
Verfahrgeschwindigkeit einer Einheit einer bedruckstoffverarbeitenden Maschine, mit
einem die Einheit antreibenden Motor, der in Abhängigkeit von momentanen
Verfahrpositionen der Einheit ansteuerbar ist, und mit einem Winkelgeber zur Erfassung
der momentanen Verfahrpositionen, nach dem Oberbegriff des Anspruch 6.
Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise die in der zuvor erwähnten Druckschrift
beschriebene Steuerung, deren Winkelgeber als ein Absolutwinkelgeber ausgebildet ist.
Ein die Stapeltragplatte antreibender Antriebsmotor ist derart mit dem Winkelgeber über
ein Untersetzungsgetriebe verbunden, daß der gesamte Verfahrweg der Stapeltragplatte
nicht ganz eine Umdrehung eines Rotors des Winkelgebers hervorruft.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung der
Verfahrgeschwindigkeit einer Einheit einer bedruckstoffverarbeitenden Maschine
anzugeben, bei welchem eine hohe Betriebssicherheit der Maschine gegeben ist, und eine
zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und durch eine Vorrichtung mit der Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß die
Verfahrgeschwindigkeit zusätzlich durch eine zweite Meßeinrichtung der Maschine
überwacht wird.
Bei störungsfreiem Betrieb der Maschine erfolgt zumindest zeitweise eine
Parallelüberwachung der Verfahrgeschwindigkeit durch die beiden Meßeinrichtungen, so
daß auch bei einem Ausfall der ersten Meßeinrichtung daraus resultierende Schäden, wie
z. B. Einklemmungen oder andere Verletzungen des Bedieners der Maschine und das
Ausbrechen von Zähnen eines koppelbaren Zahnradgetriebes der Maschine sicher
vermieden werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß der Winkelgeber als ein
Relativwinkelgeber ausgebildet ist.
Auf einem Bereich von 360° eines Rotors des Relativwinkelgebers ist nur ein bestimmter
Anteil des gesamten Verfahrweges der Einheit, d. h. nicht der gesamte Verfahrweg,
abgebildet.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Unteransprüchen genannt und ergeben sich
aus der Beschreibung und der Zeichnung.
In dieser zeigt:
Fig. 1 eine schematisch und ausschnittsweise dargestellte
bedruckstoffverarbeitende Maschine mit einer von einem Motor
antreibbaren und entlang eines Verfahrweges verfahrbaren Einheit und
Fig. 2 ein Diagramm, welches die Drehzahl des Motors als eine
Funktion von verschiedenen Positionen der Einheit innerhalb des
Verfahrweges beinhaltet.
In der Fig. 1 ist eine als eine Druckmaschine ausgebildete bedruckstoffverarbeitende
Maschine 1 im Ausschnitt dargestellt. Der Ausschnitt zeigt ein Lackierwerk, welches die
Maschine 1 neben mehreren Offsetdruckwerken umfaßt. Zum Lackierwerk gehört eine
vertikal verfahrbare Einheit 2, deren einzelne Bestandteile nicht näher dargestellt sind. Zu
den Bestandteilen gehört ein Auftragszylinder zum Auftragen des Lackes auf einen
bogenförmigen Bedruckstoff, welcher dabei auf einen in einem Gestell 20 der Maschine 1
gelagerten Gegendruckzylinder aufliegt.
Bei in eine vom Gegendruckzylinder weit zurückgezogene, durch einen am Gestell 20
befestigten oberen Anschlag bestimmte und von einem Sensor 3 detektierte obere
Endposition in Vertikalrichtung verfahrener Einheit 2 ist der Auftragszylinder zu seiner
manuellen Reinigung gut zugänglich, bei welcher der Auftragszylinder von einem
elektrischen Hilfsmotor über eine schaltbare Kupplung langsam rotiert wird. Der
Hilfsmotor und die Kupplung sowie eine dem Auftragszylinder beim Drucken den Lack
zuführende und aus einer in einer Lackwanne angeordneten Tauchwalze sowie einer mit
dieser und dem Auftragszylinder in Abrollkontakt stehenden Dosierwalze bestehende
Zuführeinrichtung sind ebenfalls Bestandteile der Einheit 2.
Bei in eine durch einen am Gestell 20 befestigten unteren Anschlag bestimmte und von
einem weiteren Sensor 4 detektierte untere Endposition verlagerter Einheit 2 befindet sich
der Auftragszylinder nah am Gegendruckzylinder und befinden sich ein mit diesem
drehfest und koaxial verbundenes Zahnrad 19 und ein mit dem Auftragszylinder koaxial
und drehfest verbundenes Zahnrad 18 im Gegensatz zur oberen Endposition im Eingriff
miteinander. Nachdem der Auftragszylinder vor Erreichen des Zahneingriffs durch das
Lösen der Kupplung vom gestellfesten Hilfsmotor entkoppelt wurde, ist der
Auftragszylinder von einem den Gegendruckzylinder antreibenden elektrischen
Hauptmotor der Maschine 1 über die miteinander kämmenden Zahnräder 18 und 19 beim
Drucken zusammen mit dem Gegendruckzylinder rotativ antreibbar.
Zum Verfahren der Einheit 2 ist diese von einem umlaufende Bürstenstromabnehmer
aufweisenden elektrischen Motor 5 über ein Getriebe antreibbar, welches aus im Gestell 20
gelagerten, verzahnten Rädern 6 und 7 sowie einem von diesen geführten vielgelenkigen
und dadurch schmiegsamen Zugmittel 8 besteht, das als eine Kette ausgebildet ist. Das
vom Motor 5 angetriebene Rad 6 treibt das Zugmittel 8 und über dieses das Rad 7 an. Das
Zugmittel 8 wird über die Einheit 2 geschlossen, indem das Ende eines an die Einheit von
unten heran geführten Abschnitts des Zugmittels 8 über eine das Zugmittel 8 unter
Spannung haltende, zugbelastbare und schraubenförmige Feder 9 und das Ende eines durch
das Gewicht der Einheit 2 belasteten, von oben an die Einheit 2 heran geführten Abschnitts
an der Einheit 2 befestigt sind.
Der Motor 5 wird zum Anheben und Absenken der Einheit 2 gemäß eines mehrphasigen
Geschwindigkeitsprofiles - vergl. Fig. 2 - von einer elektronischen Steuereinrichtung
angesteuert, welche aus zwei Kontrolleinrichtungen 10 und 11, aus zwei Rechnern 12
und 13, aus einem Leistungsverstärker 15 sowie aus den beiden Sensoren 3 und 4 besteht.
Die Kontrolleinrichtung 10 bildet zusammen mit dem Rechner 13 eine erste
Meßeinrichtung zur Messung der Verfahrgeschwindigkeit der Einheit und die zweite
Kontrolleinrichtung 11 bildet zusammen mit dem Rechner 12 eine zweite Meßeinrichtung,
welche unabhängig von der ersten Meßeinrichtung und zeitweise im Parallelbetrieb mit
letzterer die Verfahrgeschwindigkeit der Einheit 2 mißt. Die zwei je einen Mikroprozessor
enthaltenden Rechner 12 und 13 sind über einen seriellen Bus 14 (sogenannter S-Bus)
miteinander zum Austausch von Befehlen und Zustandsmeldungen verknüpft. Der den
Motor 5 bestromende und mit diesem dazu über eine elektrische Leitung e verknüpfte
Leistungsverstärker 15 (sogenannte Leistungsendstufe) ist über weitere elektrische
Leitungen c, d und f mit der Kontrolleinrichtung 10 und den Rechnern 12 und 13
verknüpft. Die Sensoren 3 und 4 sind wie auch die Kontrolleinrichtung 11 über die
Leitungen a und b mit den Rechnern 12 und 13 verknüpft.
In der Fig. 1 sind die elektrischen Leitungen der Steuereinrichtung zur besseren Übersicht
mit zusammengefaßten Leitungssträngen dargestellt. Die Leitungen a und b sind jeweils 3-
polig, die Leitung c ist 1-polig, die Leitung d ist 34-polig, die Leitung e 2-polig und die
Leitung f 4-polig.
Die Sensoren 3 und 4 sind wie auch die zwischen diesen im unteren Viertel des
Verfahrweges angeordnete Kontrolleinrichtung 11 als jeweils ein am Gestell 20 befestigter
mechanisch betätigbarer Schalter ausgebildet, dessen elektrischer Stromdurchfluß im von
der Einheit 2 zeitweise gedrückten Zustand des Schalters anders als im ungedrückten
Zustand und z. B. unterbrochen ist. Zur Betätigung eines druckknopfähnlichen Tasters 16
der Kontrolleinrichtung 11 ist die Einheit 2 mit einem angefasten Nocken 17 mit bekannter
Schaltlänge L von z. B. 20,2 mm ausgestattet, der während des Vorbeifahrens der Einheit 2
an der Kontrolleinrichtung 11 über die Schaltlänge L hinweg den Taster 16 zurückdrückt
und die Kontrolleinrichtung 11 dadurch solange in einem bestimmten Schaltzustand hält,
bis sich der Taster 16 nicht mehr innerhalb der an diesem vorbeibewegten Schaltlänge L
befindet und gefedert von selbst wieder vorspringt, wodurch die Kontrolleinrichtung 11
zurückgeschaltet wird. Die Kontrolleinrichtung 10 ist als ein Inkrementalgeber und genauer
gesagt als ein Winkelgeber in Form eines 2-kanaligen Tachogebers ausgebildet, dessen
Aufbau zum besseren Verständnis nachfolgend kurz erläutert wird. Es handelt sich bei dem
Tachogeber um einen optischen Impulsgeber mit einem vom Motor 5 rotierbaren und mit
dessen Welle drehfest und koaxial verbundenen sowie mit Markierungen kodierten
Rotor 23. Dieser ist als eine Scheibe ausgebildet, welche mit Schlitzen als die
Markierungen versehen ist. Die Schlitze sind mit konstantem Abstand zueinander in einer
um die Drehachse der Scheibe koaxial verlaufenden Reihe in die Scheibe eingebracht und
werden beim Umlauf der Scheibe durch zwei in deren Umfangsrichtung zueinander
winkelversetzt und ortsfest angeordnete optische Sensoren in Form von Lichtschranken
abgetastet, von denen jede pro Schlitz bei jeder Umdrehung der Scheibe ein Signal erzeugt.
Die nacheinander ausgelösten Signale werden durch eine in den Tachogenerator integrierte
Verstärkerschaltung zu zwei Rechtecksignalen mit 90°-Phasenversatz zueinander
umgewandelt. Auf diese Weise werden alle Schlitze der Scheibe bei jedem Umlauf von
dieser nacheinander von den optischen Sensoren abgetastet. Die elektronische
Steuereinrichtung erkennt die jeweils aktuelle Drehrichtung des Motors daran, welches der
beiden Rechtecksignale das den anderen vorauseilende und welches das nacheilende ist.
Mit anderen Worten gesagt, werden vom Tachogeber bei jeder Umdrehung seines
Rotors 23 (Scheibe) pro Markierung (Schlitz) zwei Signale erzeugt, deren jeweilige
Phasenversatzrichtung mit der jeweiligen Drehrichtung des Motors 5 und der jeweiligen
Verfahrrichtung der Einheit 2 korrespondiert. Aus der Frequenz mindestens eines der
beiden periodischen Rechtecksignale berechnet die elektronische Steuereinrichtung die
Drehzahl des Motors 5. Dabei zählt die Steuereinrichtung die beim Verfahren der Einheit 2
über deren Verfahrweg aus einer Endposition in die jeweils andere die den Wert "Eins"
weit übersteigende Anzahl von der Scheibe ausgeführter Umdrehungen.
Bei einer hinsichtlich des konstruktiven Aufbaus nur geringfügig und hinsichtlich des
Funktionsprinzips praktisch nicht von der bisher beschriebenen konstruktiven Ausbildung
der Maschine 1 abweichenden Modifikation sind die Teile 3, 4, 11, und 17 in alternativen
Einbaupositionen angeordnet. Die alternativen Einbaupositionen sind durch einen
Apostroph an der ansonsten gleichlautenden Ziffer des versetzt angeordneten Teiles
kenntlich gemacht. Zur modifizierten Variante gehören zudem auch die Teile 21' und 22'.
Mit dem Bezugszeichen 21' ist ein mit dem Rad 6 und damit dem Zugmittel 8
antriebsmäßig verbundenes Zahnradgetriebe bezeichnet, zu welchem ein Zahnrad 22'
gehört, das drehfest mit dem Nocken 17' verbunden ist, so daß dieser sich mit dem
aufgrund der Untersetzung keine volle Umdrehung ausführenden Zahnrad 22' mitdreht.
Das im Gestell 20 gelagerte Zahnrad 22' dreht sich je nach Verfahrrichtung der Einheit 2
im Uhrzeigersinn oder entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn. Die vorbekannte Schaltlänge
des Nocken 17' ist bei der modifizierten Anordnung eine Bogenlänge, über welche hinweg
der Nocken 17' die in dessen Schwenkweg angeordnete Kontrolleinrichtung 11 ' betätigt.
Wenn sich die Einheit 2 in ihrer unteren Endposition befindet, ist der Nocken 17' in einen
Umkehrpunkt geschwenkt, in welchem er den Sensor 4' betätigt. Bei in ihrer oberen
Endposition befindliche Einheit 2 hält der Nocken 17' den Sensor 3' gedrückt.
Nachfolgend soll die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit der
dargestellten Vorrichtung erläutert werden:
In der Fig. 2 ist eine Drehzahlkurve des Motors 5 dargestellt, deren Kurvenpunkte A'
bis H' in Form eines Kennfeldes als Software im Rechner 13 abgespeichert sind. Die
zwischen den Kurvenpunkten A' bis H' liegenden Kurvenpunkte berechnet der Rechner 13
durch Interpolation. Die Kurvenabschnitte A'-B' und G'-H' haben nur bei der
modifizierten (Anordnung 3', 4', 11 ' und 17') Ausführungsform Gültigkeit. Bei
anlaufendem Motor findet hierbei innerhalb des Kurvenabschnitts von H' nach G' eine
Straffung des Zugmittels 8 statt, ohne daß die Einheit 2 vorerst aus ihrer unteren
Endposition, die sie im Kurvenpunkt G inne hat, bewegt wird. Innerhalb des
Kurvenbereiches G' nach H' erfolgt bei auslaufendem Motor 5 eine Lockerung des beim
Anheben der Einheit 2 deren Gewicht tragenden Lasttrums des Zugmittels 8 und eine
Anspannung der Feder 9 über den beim Anheben der Einheit 2 als Leertrum fungierenden
Abschnitt des Zugmittels 8, obwohl die Einheit 2 im Kurvenpunkt G' bereits ihre untere
Endposition erreicht hat und sich nicht über diese hinaus weiter bewegt. Der sich
ergebende Vor- und Nachlaufweg des Zugmittels 8 gegenüber der Einheit 2 wird bei mit
dem Zugmittel 8 über das Zahnradgetriebe 21 gekoppelten Nocken 17', der noch ein Stück
nachläuft, nachdem die Einheit 2 ihre jeweilige Endposition erreicht hat, bevor der
Nocken 17' den jeweiligen Sensor 3' oder 4' betätigt, als scheinbarer Verfahrweg der
Einheit 2 von jeweils 8 mm berücksichtigt. Der Kurvenpunkt A' bezeichnet die obere
Endposition der Einheit 2, in welcher diese am straff gespannten Zugmittel 8 hängt. Eine
auf die nicht modifizierte Maschine 1 (Anordnung 3, 4, und 17) bezogene Kurve ist in das
in der Fig. 2 vorgestellte Diagramm mit unterbrochener Linie eingezeichnet und enthält die
in ihrer Bedeutung mit den Kurvenpunkten B' bis G' korrespondierenden Kurvenpunkte B
bis G.
Beim Abfahren der Einheit 2 aus ihrer oberen Endposition B' wird die Solldrehzahl als
lineare Funktion der Position der Einheit 2 linear über diese Position solange erhöht, bis
bei der Position 220,16 mm im Kurvenpunkt C' die maximale Drehzahl von 3000
Umdrehungen pro Minute, das sind 50 Umdrehungen pro Sekunde, erreicht wird. Mit
dieser Drehzahl fährt die Einheit 2 abwärts zu Position 69,8 mm, die im Kurvenpunkt D'
erreicht ist. Ab diesem Kurvenpunkt wird die Drehzahl derart reduziert, daß im
Kurvenpunkt G' bei der Position 0 mm, wenn die Einheit 2 auf ihren unteren Anschlag
aufsetzt vom Motor 5 die Drehzahl 500 Umdrehungen pro Minute, das sind 8, 3
Umdrehungen pro Sekunde, erreicht wird. Beim Verfahren der Einheit 2 erfaßt der
Rechner 13 mit Hilfe der Kontrolleinrichtung 10 und der Sensoren 3 und 4 die Position und
Geschwindigkeit der Einheit 2 und regelt deren Drehzahl und Lage gemäß dem Prinzip
einer Kaskadenregelung. Der Rechner 12 gibt dem Rechner 13 die Befehle zum Anheben
und Absenken der Einheit 2 und überwacht mit Hilfe der Kontrolleinrichtung 11 beim
Absenken der Einheit 2 im kritischen Bereich E-F bzw. E'-F', kurz bevor deren
Zahnrad 18 mit dem Zahnrad 19 in Eingriff kommt, d. h. kurz bevor die Einheit 2 ihre auf
den unteren Anschlag bezogene Position 0 mm erreicht, die Verfahrgeschwindigkeit der
Einheit 2. Die Geschwindigkeit im Kurvenbereich E-F bzw. E'-F' berechnet der
Rechner 12, indem er den Schaltweg L durch die Schaltzeit dividiert, während welcher die
Kontrolleinrichtung 11 bzw. 11' durch das Drücken deren Tasters 16 durch den an diesem
entlang gleitenden Nocken 17 bzw. 17' zeitweise umgeschaltet gehalten wird.
Der Schaltweg L beginnt bei der Position 52,4 mm und erstreckt sich bis zur
Position 32,6 mm. Der Rechner 12 mißt die Zeit zwischen der steigenden und der fallenden
Flanke eines von der Kontrolleinrichtung 11 zum Rechner 12 geführten Schaltsignals und
kann somit auf die Geschwindigkeit der Einheit 2 schließen.
Übersteigt der Quotient, und damit die Ist-Verfahrgeschwindigkeit, einen der Soll-
Verfahrgeschwindigkeit entsprechenden bestimmten Wert und ist die Geschwindigkeit der
Einheit 2 in diesem Fall derart hoch, daß ein zu hartes Aufsetzen der Einheit 2 auf ihren
unteren Anschlag und eine Zerstörung der Zahnräder 18 und 19 zu befürchten wäre, dann
greift vorteilhafterweise der Rechner 12 ein und hält unabhängig vom Rechner 13 über die
Leitung c den Motor 5 an, indem der Rechner 12 in der Regel die Freigabe des
Leistungsverstärkers 15 sperrt und dadurch die Einheit 2 vor deren Aufsetzen sicher zum
Stehen bringt.
Da der Rechner 13 alle wenigen Millisekunden die von der Kontrolleinrichtung 10 erfaßt
Istdrehzahl des Motors 5 mit dessen gemäß dem Geschwindigkeitsprofi - vergl. Fig. 2 - im
Rechner 13 abgelegter Solldrehzahl vergleicht, ist das die Abfahrgeschwindigkeit der
Einheit 2 verringernde Eingreifen des Rechners 12 nur bei einem Defekt am Rechner 13
erforderlich. Wurde in einem solchen Fall vom Rechner 12 der Motor 5 abgeschaltet, so
daß nach der Abschaltung der Nocken 17 bzw. 17' sowohl außer Kontakt zum Sensor 3
bzw. 3' als auch außer Kontakt zum Sensor 4 bzw. 4' ist, dann wird die Einheit 2 nach dem
Wiedereinschalten des Motors 5 mit begrenzter Geschwindigkeit aufwärts gefahren, bis der
Sensor 3 bzw. 3' betätigt wird. Der Sensor 3 bzw. 3' dient somit vorteilhafterweise der
Selbstkalibrierung der Steuereinrichtung, indem er eine Referenzposition für die
Kontrolleinrichtung 10 signalisiert, welche somit nicht als Absolutwinkelgeber ausgebildet
sein braucht, sondern ein Relativwinkelgeber sein kann.
Der Sensor 4 dient beim störungsfreien Abfahren der Einheit 2 zum Abschalten des
Motors 5 und wird vom Rechner 13 zur Bestimmung der absoluten Position der Einheit 2
verwendet. Beim Aufwärtsfahren durchläuft die Einheit 2 das in der Fig. 2 dargestellte
Geschwindigkeitsprofil im entgegengesetzten Sinn von der Position 0 mm bis zur
Position 249 mm.
Die Zeit zum Bewegen der Einheit 2 in beide Bewegungsrichtungen kann durch die
Bestimmung der Geschwindigkeit der Einheit 2 in Abhängigkeit von deren im Rechner 13
abgelegten Positionen und berechneten Zwischenpositionen vorteilhafterweise so gering
wie möglich gehalten werden.
1
Maschine
2
Einheit
3
,
3
' Sensor
4
,
4
' Sensor
5
Motor
6
Rad
7
Rad
8
Zugmittel
9
Feder
10
Kontrolleinrichtung
11
,
11
' Kontrolleinrichtung
12
Rechner
13
Rechner
14
S-Bus
15
Leistungsverstärker
16
Taster
17
,
17
' Nocken
18
Zahnrad
19
Zahnrad
20
Gestell
21
' Zahnradgetriebe
22
' Zahnrad
23
Rotor
A' bis H' Kurvenpunkte
B bis
A' bis H' Kurvenpunkte
B bis
6
Kurvenpunkte
L Schaltlänge
a bis g Leitung
L Schaltlänge
a bis g Leitung
Claims (14)
1. Verfahren zur Steuerung der Verfahrgeschwindigkeit einer Einheit (2) einer
bedruckstoffverarbeitenden Maschine (1), bei welchem die Verfahrgeschwindigkeit
durch eine erste Meßeinrichtung (10, 13) überwacht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verfahrgeschwindigkeit zusätzlich durch eine zweite Meßeinrichtung (11, 12)
der Maschine (1) überwacht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei störungsfreiem Betrieb der Maschine (1) die Verfahrgeschwindigkeit durch
die erste Meßeinrichtung (10, 13) und durch die von letzterer unabhängig wirksame
zweite Meßeinrichtung (11, 12) der Maschine (1) simultan überwacht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine infolge eines Versagens der ersten Meßeinrichtung (10, 13) überhöhte
Verfahrgeschwindigkeit der Einheit von der zweiten Meßeinrichtung (11, 12) erkannt
wird, und diese einen die Einheit (2) antreibenden Motor (5) auf eine verringerte
Drehzahl umschaltet oder stillsetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verfahrgeschwindigkeit durch die erste Meßeinrichtung (10, 13) über eine
zwischen zwei entgegengesetzten Endpositionen liegende gesamte Verfahrstrecke der
Einheit (2) hinweg und durch die zweite Meßeinrichtung (11, 12) nur in einem
kritischen Streckenabschnitt der Verfahrstrecke (E-F) überwacht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einheit (2) den kritischen Streckenabschnitt (E-F) durchfährt, kurz bevor ein
an der Einheit (2) befestigtes Zahnrad (18) in Eingriff mit einem weiteren
Zahnrad (19) gefahren wird.
6. Vorrichtung zur Steuerung der Verfahrgeschwindigkeit einer Einheit (2) einer
bedruckstoffverarbeitenden Maschine (1), mit einem die Einheit (2) antreibenden
Motor (5), der in Abhängigkeit von momentanen Verfahrpositionen der Einheit
ansteuerbar ist, und mit einem Winkelgeber (10) zur Erfassung der momentanen
Verfahrpositionen, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkelgeber (10) als ein Relativwinkelgeber ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Winkelgeber (10) ein Sensor (3) zur Detektion einer Endposition der
Einheit (2) beigeordnet ist, wobei die Endposition als ein Bezugswert für eine
automatische Berechnung der momentanen Verfahrpositionen dient.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkelgeber (10) einen Rotor (23) enthält, mit dem die Einheit (2) über ein
Getriebe (6, 7 und 8) derart antriebsmäßig verbunden ist, daß der Rotor (23) beim
Verfahren der Einheit (2) aus einer Endposition in die entgegengesetzte Endposition
der Einheit (2) mehrere volle Umdrehungen ausführt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkelgeber (10) steuerungstechnisch mit einem die Umdrehungen
addierenden Rechner (13) verknüpft ist, der steuerungstechnisch mit dem Motor (5)
verknüpft ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß als der Winkelgeber (10) ein zweikanaliger Tachogeber verwendet wird.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste Meßeinrichtung (10, 13) zur Überwachung der
Verfahrgeschwindigkeit der Einheit (2) aus einer ersten Kontrolleinrichtung in Form
des Winkelgebers (10) sowie einem mit der ersten Kontrolleinrichtung verknüpften
ersten Rechner (13) und daß eine zweite Meßeinrichtung (11) zur Überwachung der
Verfahrgeschwindigkeit der Einheit (2) aus einer zweiten Kontrolleinrichtung in
Form eines über einen Nocken (17) betätigbaren Schalters (11) sowie einem mit der
zweiten Kontrolleinrichtung verknüpften zweiten Rechner (12) besteht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einheit (2) eine Lackiereinheit in einem Druck- oder Lackierwerk einer
Rotationsdruckmaschine (1) ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einheit (2) eine Stapelhubeinheit in einem Bogenanleger oder -ausleger einer
Rotationsdruckmaschine (1) ist.
14. Bedruckstoffverarbeitende Maschine (1), insbesondere Rotationsdruckmaschine, mit
einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13.
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