DE10042842A1 - Verfahren zum Motorstart bei mit Benzindirekteinspritzung betriebenen Verbrennungsmotoren, insbesondere mit mehreren Zylinderbänken - Google Patents
Verfahren zum Motorstart bei mit Benzindirekteinspritzung betriebenen Verbrennungsmotoren, insbesondere mit mehreren ZylinderbänkenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Motorstart bei mit Benzin-Direkteinspritzung betriebenen Kraftfahrzeug-Verbrennungsmotoren, insbesondere solchen Motoren, die in mehrere Zylinderbänke eingeteilt sind und pro Zylinderbank je ein Hochdruck-Einspritzsystem aufweisen und ist dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar auf das Startsignal hin während einer ersten Phase (A) wenigstens jeweils eine Einspritzung nur in die Zylinder einer ersten Zylinderbank oder einen Teil der Zylinder und keine Einspritzung in die restlichen Zylinder ausgeführt wird. In einer darauffolgenden zweiten Phase (B) wird auch in die restlichen Zylinder bzw. Zylinderbänke eingespritzt (Figur 4).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Motorstart bei
mit Benzin-Direkteinspritzung betriebenen Verbrennungs
motoren, insbesondere solchen Motoren, die in mehrere
Zylinderbänke unterteilt sind.
Die Benzin-Direkteinspritzung (BDE) wird bei einem im
Kraftfahrzeug verwendeten Ottomotor mit einem Hochdruck
einspritzsystem "Rail" ausgeführt. Der für eine optimale
Verbrennung in Zylindern notwendige hohe Druck muss nach
jedem Motorstart erst über einige Sekunden hinweg aufge
baut werden. Deshalb erfolgt der eigentliche Startvorgang
bei einem wesentlich niedrigeren Vordruck der Elektro-
Kraftstoffpumpe.
Beim Kaltstart des Motors mit niedrigem Vordruck sind
jedoch sehr große einzuspritzende Kraftstoffmengen not
wendig, um eine sichere Verbrennung zu gewährleisten.
Diese Verbrennung ist jedoch nicht optimal und es ent
steht ein hoher Kraftstoffverbrauch mit entsprechend
hohen Abgasemissionen. Die ersten Kaltstart-Einspritz
vorgänge sorgen aufgrund der großen Kraftstoffmengen, die
dem Hochdruckrail entnommen werden für einen sehr
langsamen Aufbau des Hochdrucks; in der frühen Startphase
liegt der Druck im Hochdruckrail aufgrund der Druck
verluste zwischen der Elektrokraftstoffpumpe und dem
Hochdruckrail sogar unterhalb des Vordrucks.
Da die Drehzahl während den ersten Verbrennungen rasch
zunimmt, verkürzt sich auch die Zeit, die für die folgen
den Einspritzungen zur Verfügung steht. Dadurch kann die
gewünschte große Kraftstoffmenge nicht rechtzeitig vor
der jeweiligen Zündung eingespritzt werden; die ent
sprechend kleinere eingespritzte Kraftstoffmenge ver
brennt nicht sicher und es kann zu Aussetzern mit
entsprechender Verschlechterung der Abgaszusammensetzung
kommen. Damit wird eine stetige Drehzahlzunahme ver
hindert und es kann abwechselnd zu Drehzahleinbrüchen und
-anstiegen kommen, bis nach einigen Sekunden die Drehzahl
stabil und der Startvorgang beendet ist.
Bei einem Verbrennungsmotor mit Benzindirekteinspritzung
steht für jeden Einspritzvorgang nur ein begrenztes
Winkelfenster zur Verfügung: Der Beginn der Einspritzung
ist nämlich erst sinnvoll, wenn das Auslassventil schon
geschlossen hat, sonst würde der Kraftstoff unverbrannt
gleich wieder ausgestoßen. Das Ende der Einspritzung ist
durch die Druckverhältnisse im Brennraum bestimmt: Wenn
der Druck im Brennraum größer ist als im Kraftstoff
hochdruckspeicher (Rail), würden Brennraumgase zurück ins
Rail gedrückt. Dabei ist zu beachten, dass beim Start im
Kraftstoffhochdruckspeicher nur der Vordruck von der
Elektrokraftstoffpumpe herrscht. Es soll somit vermieden
werden, dass die Brennraumgase zurück ins Rail gedrückt
werden. Im Verdichtungstakt wird der Druck im Brennraum
ab einer bestimmten Kolbenstellung so groß, dass so ein
"Rückblasen" eintreten würde. Dies ist zu vermeiden,
weshalb die Einspritzung abgebrochen wird. Durch diese
beiden Grenzen ist das Winkelfenster für die Einspritzung
festgelegt. Wie schnell dieses Winkelfenster durchlaufen
wird, hängt natürlich von der Drehzahl des Motors ab.
Wie erwähnt, sind bei tiefen Temperaturen (Kaltstart)
große Einspritzmengen erforderlich. Durch die Ver
brennungen in den ersten Zylindern steigt die Drehzahl
mit jeder Verbrennung rasch an. Dadurch wird das Winkel
fenster von späteren Zylindern so schnell durchlaufen,
dass in sie nicht mehr genügend Kraftstoff eingespritzt
werden kann. Dies wird natürlich mit zunehmender
Zylinderzahl immer kritischer. Es ergeben sich Aussetzer,
die das Abgas verschlechtern. Außerdem kann dadurch die
Zündkerze benetzt werden, so dass das Entzünden von
späteren Einspritzungen erschwert bzw. verhindert wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum schnellen
und sicheren Motorstart von Benzin-Direkteinspritzungs
verbrennungsmotoren, insbesondere solchen Motoren, die
mehrere Zylinderbänke aufweisen, anzugeben, durch das die
oben aufgezeigten Mängel, wie langsamer Aufbau des
Hochdrucks, hoher Kraftstoffverbrauch, hohe Abgasemission
und die Gefahr von Aussetzern vermindert bzw. vermieden
werden können.
Diese Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst.
Erfindungsgemäß wird bei Verbrennungsmotoren mit Benzin-
Direkteinspritzung, mehreren Zylinderbänken und je einem
Hochdrucksystem (Rail) pro Zylinderbank der Startvorgang
zunächst nur auf einer Zylinderbank mit Kraftstoff
vordruck eingeleitet. Danach können die weiteren
Zylinderbänke mit höherem Kraftstoffdruck zugeschaltet
werden.
Mit nur einem Hochdrucksystem lassen sich einzelne
Zylinder mit einem sinnvollen Ausblendmuster für die
Einspritzung ausblenden, damit die Drehzahl langsamer
ansteigt. Beispielsweise kann jeder zweite Zylinder so
lange ausgeblendet werden, bis Hochdruck aufgebaut ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet folgende
mögliche Ausführungen:
Grundsätzlich kann bei jeder Motorbauart individuell festgelegt werden, ob bzw. wann jedes einzelne Einspritz ventil während einer Kaltstartphase einspritzen soll. Dies gilt auch, wenn der Motor nur eine Zylinderbank und/oder nur ein Hochdrucksystem aufweist.
Grundsätzlich kann bei jeder Motorbauart individuell festgelegt werden, ob bzw. wann jedes einzelne Einspritz ventil während einer Kaltstartphase einspritzen soll. Dies gilt auch, wenn der Motor nur eine Zylinderbank und/oder nur ein Hochdrucksystem aufweist.
- a) Beim Mehrbank-Motor kann, je nach Anforderung, ein- oder mehrmals in alle Zylinder einer ersten Zylinderbank eingespritzt werden und dann ein- oder mehrmals in alle Zylinder der restlichen Zylinderbänke und anschließend in alle Zylinder aller Zylinderbänke gemäß der normalen Zündfolge, wobei, wie gesagt, individuell festgelegt werden kann, in welche Zylinderbank als erstes einge spritzt wird und wie die Reihenfolge der Zylinderbänke ist, in die daraufhin ein- oder mehrmals eingespritzt wird.
- b) Beim Mehrbank-Motor kann, je nach Anforderung ein- oder mehrmals in alle Zylinder einer ersten Zylinderbank und anschließend in alle Zylinder gemäß der normalen Zündfolge eingespritzt werden, wobei auch hier indivi duell festgelegt werden kann, welche Zylinderbank die erste sein soll.
- c) Beim Mehrbank-Motor kann, je nach Anforderung, nacheinander in verschiedene Zylinderbänke eingespritzt werden und danach erst in alle Zylinder aller Zylinder bänke gemäß der normalen Zündfolge, wobei die Reihenfolge der Zylinderbänke, in die eingespritzt wird, prinzipiell frei wählbar ist oder je nach Motorbauart individuell festgelegt werden kann. Innerhalb dieser Abfolge kann auch gleichzeitig in mehrere Zylinderbänke eingespritzt werden.
- d) Beim Einbank-Motor kann, je nach Anforderung, nach einander zunächst nur in einzelne verschiedene Zylinder, z. B. in jeden zweiten Zylinder, eingespritzt werden und danach erst in alle Zylinder gemäß der normalen Zündfolge, wobei die Reihenfolge der Zylinder, in die eingespritzt wird, prinzipiell frei wählbar ist oder je nach Motorbauart individuell festgelegt werden kann.
Weiterhin können Zeitpunkt, Häufigkeit und Reihenfolge
der Einspritzungen in einzelne Zylinder in Abhängigkeit
vom jeweils gemessenen Kraftstoffhochdruck gesteuert
werden, gegebenenfalls bei jedem Startvorgang
individuell.
Zusätzlich kann zu dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Verfahren, bei dem insbesondere das Kraftstoff-Hoch
drucksystem entsprechend den Motorbänken unterteilt und
eine erfindungsgemäß vorgeschlagene Einspritz-Ausblend
strategie zum Kaltstart ausgeführt wird, zum schnelleren
Kaltstart und schnelleren Hochdruckaufbau und gleich
zeitig geringerem Kraftstoffverbrauch und geringerer
Abgasemission auch ein variables Railvolumen (z. B. ist
das Railvolumen beim Startbeginn klein für schnellen
Druckaufbau und wird erst später vergrößert) oder eine
variable Fördercharakteristik der Elektro-Hochdruckpumpe,
bei der z. B. die Pumpe beim Startbeginn sehr schnell
oder sehr viel und erst später langsamer oder weniger
fördert, beitragen.
Von besonderer Bedeutung ist die Realisierung des
erfindungsgemäßen Verfahrens in der Form eines Steuer
elements, das für ein Steuergerät einer Brennkraft
maschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, vorgesehen
ist. Dabei ist auf dem Steuerelement ein Programm
abgespeichert, das auf einem Rechengerät, insbesondere
auf einem Mikroprozessor, ablauffähig und zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist. In diesem
Fall wird also die Erfindung durch ein auf dem Steuer
element abgespeichertes Programm realisiert, so dass
dieses mit dem Programm versehene Steuerelement in
gleicher Weise die Erfindung darstellt wie das Verfahren,
zu dessen Ausführung das Programm geeignet ist. Als
Steuerelement kann insbesondere ein elektrisches
Speichermedium zur Anwendung kommen, beispielsweise ein
Read-Only-Memory.
Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die
in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind. Dabei
bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für
sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der
Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den
Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie
unabhängig von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der
Beschreibung bzw. in der Zeichnung.
Fig. 1 zeigt schematisch und graphisch die Ein
spritzfolge gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Motorstartverfahrens, angewendet auf
einen in zwei Bänke unterteilten Achtzylindermotor;
Fig. 2 zeigt in gleicher Weise die Einspritzfolge eines
zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Motor
startverfahrens;
Fig. 3 zeigt in gleicher Weise die Einspritzfolge eines
dritten Ausführungsbeispiels des Motorstartverfahrens
gemäß der Erfindung, angewendet auf einen in vier Bänke
unterteilten Achtzylindermotor;
Fig. 4 zeigt ein schematisches Flussdiagramm eines zur
Ausführung des ersten Ausführungsbeispiels des erfin
dungsgemäßen Motorstartverfahrens ablaufenden Programms;
Fig. 5 veranschaulicht in Form eines Flussdiagramms ein
weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Motor
startverfahrens.
Fig. 6 zeigt in gleicher Weise wie Fig. 1 die
Einspritzfolge eines weiteren Ausführungsbeispiels des
Motorstartverfahrens gemäß der Erfindung, angewendet auf
einen in zwei Bänke unterteilten Achzylindermotor;
Fig. 7 zeigt in gleicher Weise wie Fig. 1 die
Einspritzfolge eines weiteren Ausführungsbeispiels des
Motorstartverfahrens gemäß der Erfindung, angewendet auf
einen Achtzylinder-Reihenmotor;
Fig. 8 zeigt in gleicher Weise wie Fig. 1 die
Einspritzfolge eines weiteren Ausführungsbeispiels des
Motorstartverfahrens gemäß der Erfindung, angewendet auf
einen Fünfzylinder-Reihenmotor; und
Fig. 9 veranschaulicht in Form eines Flussdiagramms ein
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Motorstart
verfahrens, angewendet auf einen Mehrzylindermotor mit
nur einem Hochdruckeinspritzsystem (Rail).
In Fig. 1 ist graphisch ein erstes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens veranschaulicht. Darin
ist in Abszissenrichtung die Zünd-/Einspritzfolge und in
Ordinatenrichtung von oben nach unten die Zylinderfolge
eines in zwei Bänke I und II unterteilten Achtzylinder-
Verbrennungsmotors mit Benzin-Direkteinspritzung darge
stellt. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungs
beispiel wird in der ersten Phase A mehrmals in alle
Zylinder der Bank I (erste Zylinderbank) in der üblichen
Zünd-/Einspritzfolge 1-3-4-2, dann in der Phase B mehrmals
in die Zylinder 5-8 der Bank II (zweite Zylinderbank) in
der Zünd-/Einspritzfolge 6-5-7-8 und schließlich in alle
Zylinder 1-8 beider Zylinderbänke I und II in der
normalen Zünd-/Einspritzfolge 1-6-3-5-4-7-2-8 einge
spritzt.
Das in Fig. 1 graphisch dargestellte Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Fig. 4 in Form
eines die Verfahrensschritte dieses Ausführungsbeispiels
veranschaulichenden Flussdiagramm dargestellt. In Fig. 4
sind auch die beiden Phasen A und B des
Motorstartverfahrens angegeben. Entsprechend der Fig. 4
kann das Verfahren auch auf mehr als zwei Zylinderbänke
angewendet werden.
Fig. 2 zeigt graphisch die Zünd-/Einspritzfolge eines
zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Motor-
Startverfahrens für einen zwei Zylinderbänke I und II
aufweisenden Achtzylinder-Verbrennungsmotor mit Benzin-
Direkteinspritzung. Jeder Zylinderbank ist ein separater
Kraftstoffhochdruckspeicher (Rail) zugeordnet. Wieder
sind, wie schon in Fig. 1, in Abszissenrichtung die
Zünd-/Einspritzfolge und in Ordinatenrichtung von oben
nach unten die Zylinderfolge dargestellt. Bei diesem
Ausführungsbeispiel wird in Phase A mehrmals in alle
Zylinder der ersten Zylinderbank I in der Zündfolge 1-3-4-2
und dann in Phase B in alle Zylinder 2-8 gemäß der
normalen Zündfolge 1-6-3-5-4-7-2-8 eingespritzt.
Fig. 3 veranschaulicht graphisch ein drittes
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei
dem beispielhaft von einem in vier Zylinderbänke I-IV
unterteilten Achtzylinder-Verbrennungsmotor mit Benzin-
Direkteinspritzung ausgegangen wird. Zunächst wird in
Phase A in die erste Zylinderbank I, dann in Phase B
gleichzeitig in die Zylinderbänke II und IV, anschließend
in die Zylinderbank III und schließlich in alle acht
Zylinder sämtlicher Zylinderbänke I-IV gemäß der normalen
Zünd-/Einspritzfolge eingespritzt.
Wie erwähnt, ist die Reihenfolge der Zylinderbänke, in
die die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ablaufenden
Einspritzungen erfolgen, prinzipiell frei wählbar. Des
halb kann das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel
in folgender Weise abgewandelt werden:
z. B. kann zunächst in Bank II, dann in Bank I, dann in Bank III und IV und dann in alle vier Zylinderbänke oder zunächst in Bank IV, dann in die Bänke I und II und dann in alle vier Bänke gemäß der normalen Zünd-/Ein spritzfolge eingespritzt werden.
z. B. kann zunächst in Bank II, dann in Bank I, dann in Bank III und IV und dann in alle vier Zylinderbänke oder zunächst in Bank IV, dann in die Bänke I und II und dann in alle vier Bänke gemäß der normalen Zünd-/Ein spritzfolge eingespritzt werden.
Die Reihenfolge der Zylinder ist unabhängig davon, ob der
Motor in eine oder mehrere Bänke unterteilt ist, bei
einem Motor mit gemeinsamem Kraftstoff-Hochdruckspeicher
ebenfalls prinzipiell frei wählbar.
Eine weitere Alternative ist die individuelle Festlegung,
z. B. bei jedem Startvorgang, des Zeitpunkts, der Häufig
keit und der Reihenfolge der Einspritzungen in einzelne
Zylinder oder Zylinderbänke abhängig vom jeweils
anliegenden Kraftstoff-Hochdruck. Die beiliegende Fig. 5
veranschaulicht die zuletzt erwähnte Alternative in Form
eines Verfahrensschritte darstellenden Flussdiagramms.
Erfindungsgemäß wird in einer ersten Phase A nur in eine
Zylinderbank (z. B. Zylinderbank I) entsprechend der
Zündfolge dieser Bänke eingespritzt. Dann wird der Druck
im Rail der anderen Zylinderbank oder der anderen
Zylinderbänke erfasst und ein Vergleich ausgeführt, ob
dieser Druck größer als ein Schwellwert ist. Dabei kann
der Schwellwert eine Funktion der Laufdauer des Motors
seit dem Start sein. Wenn die im zweiten Schritt durch
geführte Abfrage ein positives Ergebnis liefert, d. h.,
wenn der Druck im Rail größer als der Schwellwert ist,
erfolgt die Einspritzung und Zündung auch auf der anderen
Zylinderbank (bzw. den anderen Zylinderbänken) ent
sprechend der Zündfolge dieser Zylinderbank (Zylinder
bänke) (Phase B). Wenn das Ergebnis der Abfrage im
zweiten Schritt "NEIN" lautet, wird weiter nur in die
Zylinder der ersten Zylinderbank entsprechend der Zünd
folge derselben solange eingespritzt und gezündet, bis
der Druck im Rail den Schwellwert überschritten hat.
Bei dem in Fig. 6 gezeigten Ausführungsbeispiel wird bei
einem auf zwei Bänke aufgeteilten Achtzylindermotor in
Phase A zunächst ein oder mehrmals nur in die Zylinder 1-4
der ersten Bank eingespritzt. Danach wird in Phase B in
alle Zylinder 1-8 beider Bänke in der üblichen
Einspritzfolge eingespritzt. Das in Fig. 6 gezeigte
Beispiel läßt sich bei allen auf zwei Bänke aufgeteilte
Motoren mit einer geraden Anzahl von Zylindern anwenden.
Die graphische Darstellung in Fig. 7 zeigt die
Zünd-/Einspritzfolge eines weiteren Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Motorstartverfahrens für einen
Achtzylinder-Reihenmotor mit Benzin-Direkteinspritzung.
Diesem Motor ist nur ein einziger Kraftstoffhoch
druckspeicher zugeordnet. Wie schon in Fig. 1, ist in
Abszissenrichtung die Zünd-/Einspritzfolge und in
Ordinatenrichtung von oben nach unten die Zylinderfolge
dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird in der
ersten Phase A ein- oder mehrmals in ausgewählte
Zylinder, in der Zündfolge 1-6-4-7 und dann in Phase B in
alle Zylinder 1-8 gemäß der normalen Zündfolge 1-3-6-8-4-2-7-5
eingespritzt.
Fig. 8 zeigt in graphischer Darstellung in gleicher
Weise wie Fig. 1 die erfindungsgemäß ausgeführte Zünd-/Ein
spritzfolge bei einem Reihenmotor mit Benzin-
Direkteinspritzung, der eine ungerade Zylinderzahl, in
diesem Beispiel fünf Zylinder und nur ein gemeinsames
Kraftstoffhochdruckeinspritzsystem aufweist. In der
ersten Phase A wird in die Zylinder 1-5 in einer
ausgewählten Zünd-/Einspritzfolge ein- oder mehrmals
eingespritzt, und zwar in der Folge 1-4-3-2-5 und in
späterer Phase (B) in der normalen Zünd-/Einspritzfolge
1-2-4-5-3.
Bei dem in Fig. 9 dargestellten Flussdiagramm wird das
erfindungsgemäße Motorstartverfahren auf einen Mehr
zylinder-Reihenmotor mit nur einem Hochdruckeinspritz
system angewendet. Zunächst erfolgt eine Einspritzung und
Zündung nur in einem Teil der Zylinder entsprechend einer
zweckmäßig gewählten Zündfolge (vergleiche die Fig. 7
und 8). Dann wird abgefragt, ob der Druck im Rail größer
als eine Schwelle ist, wobei diese Schwelle eine Funktion
der Motortemperatur ist. Solange der Druck im Rail die
Schwelle nicht überschreitet, wird weiterhin in der
gewählten Zündfolge nur in einen Teil der Zylinder
eingespritzt und gezündet. Wenn der Druck im Rail den
Schwellwert überschreitet, wird schließlich in alle
Zylinder entsprechend der normalen Zünd-/Einspritztolge
eingespritzt.
Bei einem Reihenmotor kann dessen Kraftstoff-
Hochdrucksystem im Sinne der Erfindung unterteilt und
dann entsprechend der erfindungsgemäßen Verfahrens
strategie zunächst in jeden zweiten Zylinder eingespritzt
werden (jeder zweite Zylinder entspricht dann einer
ersten Zylinderbank), dann in alle Zylinder gemäß der
normalen Zündfolge.
Aus der obigen Beschreibung wird deutlich, dass das
erfindungsgemäße Motorstartverfahren einen schnellen und
sicheren Motorstart bei in mehrere Zylinderbänke einge
teilten Verbrennungsmotoren mit Benzin-Direkteinspritzung
dadurch ermöglicht, dass auf das Startsignal hin eine
Einspritzung zunächst in die Zylinder nur einer Zylin
derbank erfolgt. Somit haben die ersten Einspritzvorgänge
mehr als doppelten zeitlichen Abstand; der Drehzahl
anstieg erfolgt daher zunächst langsamer, zumal zusätz
liche Reib- und Pumparbeit für die restlichen, ge
schleppten Zylinderbänke aufgebracht werden muss. Alle
zur Sicherstellung der Verbrennung in den Zylindern der
ersten Zylinderbank erforderlichen großen Kraftstoff
mengen können aufgrund des langsamen Drehzahlanstiegs mit
höherer Zuverlässigkeit eingespritzt werden, d. h. dass
eine geringere Aussetzerwahrscheinlichkeit vorhanden ist.
Währenddessen kann in den anderen Zylinderbänken sehr
schnell Druck aufgebaut werden, evtl. noch nicht der
endgültig angestrebte Hochdruck, da hier keine Einspritz-
Vorgänge und dadurch keine Druckeinbrüche stattfinden.
Nach einmaliger oder mehrmaliger Einspritzung in alle
Zylinder der ersten Zylinderbank bzw. in die ausgewählten
Zylinder spritzen nun ausschließlich die Einspritzventile
der bisher nur mitgeschleppten Zylinder(bänke) ein.
Alternativ können, wie beschrieben, auch nach einmaliger
oder mehrmaliger Einspritzung in die Zylinder der ersten
Bank, auch Einspritzungen in sämtliche Zylinder aller
Zylinderbänke erfolgen (Fig. 2), und zwar in der normalen
Zünd-/Einspritzfolge. Da die Zylinder der zunächst
mitgeschleppten Zylinderbänke aufgrund des bereits
erhöhten Drucks kleinere Kraftstoffmengen einspritzen,
bewirken sie keine großen Druckeinbrüche in ihrem
bankspezifischen Hochdrucksystem, sie tragen zu einer
schnellen Drehzahlerhöhung bei. Die kleineren Kraft
stoffmengen können trotz stetiger Drehzahlzunahme mit
hoher Wahrscheinlichkeit vollständig eingespritzt und
gezündet werden.
Während in die Zylinder der zuerst mitgeschleppten
Zylinderbänke eingespritzt wird, kann im Hochdrucksystem
der ersten Zylinderbank der Hochdruck rasch aufgebaut
werden, da nun hier keine Einspritzvorgänge und keine
Druckeinbrüche stattfinden.
Nachdem in alle Zylinder einmalig eingespritzt wurde,
laufen alle Einspritzvorgänge gemäß der normalen
Zündfolge in sehr rascher Folge bei hohem Druck und
kleinen Kraftstoffmengen ab.
Bei einem, nur mit einem Hochdruckeinspritzsystem für
alle Zylinder ausgerüsteten Verbrennungsmotor mit Benzin-
Direkteinspritzung, egal, ob der Motor ein Reihenmotor
ist oder die Zylinder auf mehrere Bänke unterteilt sind,
fällt zwar der Vorteil weg, dass in einem zweiten
Hochdruckeinspritzsystem schnell Hochdruck aufgebaut
werden kann, dennoch können durch einen langsameren
Hochlauf, der durch ein gezieltes Ausblendmuster hervor
gerufen wird, Vorteile hinsichtlich der Abgasemission und
der Vermeidung von Aussetzern erzielt werden.
Insgesamt kann die gewünschte Motorleerlaufdrehzahl
schneller erreicht werden, der Startvorgang wird also
verkürzt und erfolgt mit geringerem Benzinverbrauch.
Hierdurch werden auch die Abgasemissionen beim Start
vorgang gesenkt und die Gefahr von Aussetzern verringert.
Das erfindungsgemäße Motorstartverfahren, bei dem das
Kraftstoff-Hochdrucksystem entsprechend der Einteilung in
mehrere Zylinderbänke unterteilt ist, kann, wie erwähnt,
auch z. B. bei ein Reihen-Sechsylinder, der mit zwei
Hochdrucksystemen ausgerüstet ist, angewendet werden.
Ein Hochdrucksystem versorgt dann jeweils drei Zylinder.
Diese drei Zylinder stellen dann die entsprechende Bank
dar.
Ein insgesamt schnellerer Kaltstart bei schnellerem
Hochdruckaufbau, ein geringerer Kraftstoffverbrauch und
geringere Abgasemissionen lassen sich zusätzlich zu dem
erfindungsgemäß vorgeschlagenen Motorstartverfahren, bei
dem das Kraftstoff-Hochdrucksystem entsprechend der Ein
teilung in mehrere Zylinderbänke unterteilt ist oder,
wenn z. B. ein Reihen-Sechszylindermotor mit zwei Hoch
drucksystemen ausgerüstet ist und mit einer erfindungs
gemäßen Einspritz-Ausblendstrategie beim Kaltstart be
trieben wird, dadurch erreichen, dass entweder das Rail
volumen variabel ist (z. B. ist das Railvolumen beim
Startbeginn klein, um einen schnellen Druckaufbau zu
erreichen und wird erst später größer), oder indem die
Pumpenfördergeschwindigkeit oder -menge variabel ist,
indem die Pumpe beim Startbeginn sehr viel oder sehr
schnell fördert und erst später langsamer wird oder
weniger fördert.
Claims (12)
1. Verfahren zum Motorstart bei mit Benzin-Direkt
einspritzung betriebenen Kraftfahrzeug-Verbrennungs
motoren, insbesondere solchen, die in mehrere
Zylinderbänke eingeteilt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
unmittelbar auf das Start signal hin während einer ersten Phase (A) wenigstens jeweils eine Einspritzung nur in die Zylinder einer ersten Zylinderbank oder in einen Teil der Zylinder und keine Einspritzung in die restlichen Zylinder ausgeführt wird, und dass
in einer darauffolgenden zweiten Phase (B) auch in die restlichen Zylinder oder die Zylinder einer anderen Zylinderbank oder der anderen Zylinderbänke eingespritzt wird.
dadurch gekennzeichnet, dass
unmittelbar auf das Start signal hin während einer ersten Phase (A) wenigstens jeweils eine Einspritzung nur in die Zylinder einer ersten Zylinderbank oder in einen Teil der Zylinder und keine Einspritzung in die restlichen Zylinder ausgeführt wird, und dass
in einer darauffolgenden zweiten Phase (B) auch in die restlichen Zylinder oder die Zylinder einer anderen Zylinderbank oder der anderen Zylinderbänke eingespritzt wird.
2. Motorstartverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass
in der zweiten Phase (B) ein oder mehrmals ausschließlich in alle Zylinder der anderen Zylinderbank oder -bänke entsprechend deren normaler Zündfolge und nicht in die Zylinder der ersten Zylinderbank einge spritzt wird, und dass
unmittelbar darauf und weiterhin in alle Zylinder aller Zylinderbänke mit deren normaler Zündfolge eingespritzt wird.
in der zweiten Phase (B) ein oder mehrmals ausschließlich in alle Zylinder der anderen Zylinderbank oder -bänke entsprechend deren normaler Zündfolge und nicht in die Zylinder der ersten Zylinderbank einge spritzt wird, und dass
unmittelbar darauf und weiterhin in alle Zylinder aller Zylinderbänke mit deren normaler Zündfolge eingespritzt wird.
3. Motorstartverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass in der zweiten Phase (B) und weiterhin in
alle Zylinder aller Zylinderbänke gemäß deren normaler
Zündfolge eingespritzt wird.
4. Motorstartverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass, wenn der Motor wenigstens drei Zylinder
bänke aufweist, in der zweiten Phase (B) nacheinander in
verschiedene der anderen Zylinderbänke und unmittelbar
darauf und weiterhin in alle Zylinder aller Zylinderbänke
mit der normalen Zündfolge eingespritzt wird.
5. Motorstartverfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Reihenfolge der Zylinderbänke, in die
eingespritzt wird, frei wählbar ist.
6. Motorstartverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitpunkt, die
Häufigkeit und/oder Reihenfolge der Einspritzungen in
einzelne Zylinderbänke automatisch in Abhängigkeit vom
jeweils herrschenden Kraftstoffhochdruck gesteuert oder
geregelt werden.
7. Motorstartverfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Zeitpunkt, die Häufigkeit und/oder die
Reihenfolge der Einspritzungen bei jedem Startvorgang
individuell und automatisch festgelegt werden.
8. Motorstartverfahren nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einen Reihen
motor mit einer ungeraden Zylinderzahl und nur einem
Hochdruckeinspritzsystem in der ersten Phase (A) nur in
jeden zweiten Zylinder der normalen Zünd-/Einspritzfolge
solange eingespritzt wird, bis jeder Zylinder wenigstens
eine Einspritzung erhalten hat.
9. Motorstartverfahren nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, dass für einen Reihenmotor mit
einer geraden Zylinderzahl, der nur ein Hochdruckein
spritzsystem aufweist, während der ersten Phase (A) jeder
Zylinder entsprechend der normalen Zünd-/Einspritzfolge
eine Einspritzung erhält und jedes zweite Einspritz
ereignis ausgeblendet wird.
10. Steuerelement, insbesondere Read-Only-Memory oder
Flash-Memory, für ein Steuergerät einer Brennkraft
maschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, auf dem ein
Programm abgespeichert ist, das auf einem Rechengerät,
insbesondere auf einem Mikroprozessor, ablauffähig und
zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 9 geeignet ist.
11. Steuergerät für eine mit Benzin-Direkteinspritzung
betriebene Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine, insbesondere
eines Motors mit mehreren Zylinderbänken, der pro
Zylinderbank ein Hochdruck-Einspritzsystem aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass durch das Steuergerät
während einer ersten Phase (A) wenigstens jeweils eine
Einspritzung in die Zylinder einer ersten Zylinderbank
oder in einen Teil der Zylinder und keine Einspritzung in
die restlichen Zylinder ausführbar ist, und dass durch
das Steuergerät in einer darauffolgenden zweiten Phase
(B) auch in die restlichen Zylinder oder die Zylinder
einer anderen Zylinderbank oder der anderen Zylinderbänke
einspritzbar ist.
12. Brennkraftmaschine mit Benzin-Direkteinspritzung,
insbesondere für ein Kraftfahrzeug, die mehrere Zylinder
bänke und pro Zylinderbank ein Hochdruck-Einspritzsystem
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass durch ein Steuer
gerät während einer ersten Phase (A) wenigstens jeweils
eine Einspritzung in die Zylinder einer ersten Zylinder
bank oder in einen Teil der Zylinder und keine
Einspritzung in die restlichen Zylinder ausführbar ist,
und dass durch das Steuergerät in einer darauffolgenden
zweiten Phase (B) auch in die restlichen Zylinder oder in
die Zylinder einer anderen Zylinderbank oder der anderen
Zylinderbänke einspritzbar ist.
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