DE10040960A1 - Kamerastativkopf - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Kamerastativkopf mit einer Einrichtung (17, 18, 19, 20) zum Dämpfen einer Neigebewegung und einer Einrichtung zum Ausgleichen eines bei der Neigebewegung auftretenden Gewichtsmoments. Die Einrichtung zum Ausgleichen des Gewichtsmoments weist zumindest ein erstes, festes Lager (4), zumindest ein zweites, mit einem neigbaren Teil verbundenes Lager (5) sowie zumindest eine zwischen diesen Lagern (4, 5) angeordnete Torsionsfeder (7) auf, deren Torsionssteifigkeit einstellbar ist und die zumindest einen Federstab (8) aufweist, dessen Achse räumlich versetzt zur Mittelachse (15) der Torsionsfeder (7) verläuft, wobei die Torsionsfederkennlinie (Drehmoment über Drehwinkel) der Torsionsfeder (7) im Wesentlichen sinusförmig verläuft.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kamerastativkopf mit
einer Einrichtung zum Dämpfen einer Neigebewegung und einer
Einrichtung zum Ausgleichen eines bei dieser Neigebewegung
auftretenden Gewichtsmoments.
Kameras, die - beispielsweise aufgrund ihres Gewichts oder
ihrer Größe oder aufgrund besonderer Anforderungen an eine
ruhige Kameraführung - nicht von Hand gehalten werden können,
ruhen auf einem Kamerastativ oder einem Kamerapedestal. Dabei
ist die Kamera auf einem Kamerastativkopf um eine horizontale
(Neigeachse) und eine vertikale Achse (Schwenkachse) drehbar
gelagert, damit der Kameramann mit dem Kameraobjektiv
bewegten Objekten folgen kann. (Im folgenden wird allein der
Begriff "Kamerastativ" verwendet; die Ausführungen gelten
jedoch ebenso für Kamerapedestale.) Beim Neigen der Kamera,
d. h. beim Drehen des Kamerastativkopfes um seine Neigeachse,
bewirkt der Abstand des Schwerpunkts der Kamera von dieser
Neigeachse (Schwerpunktshöhe) zusammen mit der Gewichtskraft
der Kamera ein vom Neigewinkel abhängiges Drehmoment um die
Neigeachse.
Die Einrichtung für den Gewichtsausgleich soll durch die
Kompensation dieses Neigemoments ein kraftfreies Neigen der
Kamera ermöglichen. Dabei ist es erforderlich, dass der
Gewichtsausgleich aufgrund des raschen Wechsels des
Lastmoments beim Aufsetzen von verschiedenen Kameras oder von
Kamerazubehör wie Telepromptern etc. schnell und einfach an
verschiedene Gewichte und verschiedene Schwerpunkthöhen
anpassbar ist.
Außerdem soll der Gewichtsausgleich die Kamera in jeder
Neigeposition direkt und unmittelbar ohne jede Nachbewegung
halten, und zwar innerhalb eines Neigebereichs von mindestens
±90°, um das gesamte räumliche Gesichtsfeld beim Neigen der
Kamera abdecken zu können.
Um sanfte Neigebewegungen zu ermöglichen, sollte der
Kamerastativkopf darüber hinaus eine vom Gewichtsausgleich
unabhängige, möglichst ebenfalls verstellbare
Dämpfungseinrichtung aufweisen.
Bekannte Kamerastativköpfe weisen zum Dämpfen der
Neigebewegung beispielsweise ein hydraulisches Dämpfungsglied
mit einstellbarem Drehwiderstand auf, wie es in der Deutschen
Patentschrift 24 57 267 beschrieben ist.
Hinsichtlich des Gewichtsausgleichs ist es beispielsweise
bekannt, das Neigemoment mit mehreren auf der Neigeachse
hintereinander angeordneten Scheibentorsionsfedern aus Gummi
zu kompensieren. Der Gewichtsausgleich kann hier über das Zu-
oder Abschalten von einzelnen Federn angepasst werden.
Bekannt ist außerdem eine Kompensation des Neigemoments über
hintereinander geschaltete Druck- oder Zugfedern.
Liegt der Kameraschwerpunkt bei einem Neigewinkel von 0°
genau vertikal über der Neigeachse, so hat das Neigemoment
eine sinusförmige Charakteristik. Die Kennlinie (Drehmoment
über Drehwinkel) der bekannten Anordnung aus
Scheibentorsionfedern ist jedoch annähernd linear, so dass
sie zwar in einem Neigebereich von 0° bis etwa 45° annähernd
mit der sinusförmigen Charakteristik des Neigemoments
übereinstimmt, bei Neigewinkeln < 45° jedoch immer stärker
von dieser Charakteristik abweicht. Das Kompensationsmoment
ist daher bei großen Neigewinkeln zu stark, so dass eine
zurückgerichtete Nachbewegung der Kamera in Richtung der
Ausgleichsstellung entsteht.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
einen Kamerastativkopf mit einer Einrichtung zum Dämpfen
einer Neigebewegung und einer Einrichtung zum Ausgleichen
eines bei dieser Neigebewegung auftretenden Gewichtsmoments
zu schaffen, die das Neigemoment exakter kompensiert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Kamerastativkopf mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
gelöst.
Demzufolge weist die Einrichtung zum Ausgleichen des
Gewichtsmoments zumindest ein erstes, festes Lager, zumindest
ein zweites, mit einem neigbaren Teil verbundenes Lager sowie
zumindest eine zwischen diesen Lagern angeordnete
Torsionsfeder auf, deren Torsionssteifigkeit einstellbar ist
und die zumindest einen Federstab aufweist, dessen Achse
räumlich versetzt zur Mittelachse der Torsionsfeder verläuft,
wobei die Torsionsfederkennlinie (Drehmoment über Drehwinkel)
der Torsionsfeder im Wesentlichen sinusförmig verläuft.
Die sinusförmige Torsionsfederkennlinie entsteht aufgrund der
Anordnung des Federstabs oder der Federstäbe parallel zur
Achse der Torsionsfeder. Beim Tordieren der gesamten
Torsionsfeder werden die Federstäbe ausgelenkt, wobei die Art
der Beanspruchung der Federstäbe (Biegung und evtl. Torsion)
und demnach auch die Auslenkung davon abhängt, in welcher
Weise die Federstäbe in den beiden Lagern der Torsionsfeder
angeordnet sind. Auf die verschiedenen Möglichkeiten zur
Einspannung wird im folgenden noch eingegangen. In jedem Fall
wird die Federsteifigkeit der Torsionsfeder des
erfindungsgemäßen Kamerastativkopfs an das Gewicht der
Kamera, die sich momentan auf dem Kamerastativkopf befindet,
angepasst und hat dann einen Verlauf, der exakt dem Verlauf
des Gewichtsmoments der Kamera beim Neigen um die Neigeachse
entspricht: Wenn der Massenschwerpunkt der Kamera genau
vertikal oberhalb der Neigeachse liegt, wird kein Drehmoment
von der Torsionsfeder erzeugt. Beim Neigen der Kamera aus der
Ruhelage steigt das durch das Kameragewicht erzeugte
Neigemoment mit wachsendem Neigewinkel sinusförmig an, und
gleichzeitig wächst auch das von der Torsionfeder erzeugte
Kompensationsmoment sinusförmig an. In jedem Neigewinkel wird
das Neigemoment also durch ein exakt gleich großes
Gegenmoment kompensiert, so dass die Kamera in jeder
Neigelage im Gleichgewicht gehalten wird. Der Kameramann
benötigt dann nur geringfügige Kräfte zum Neigen der Kamera,
und die Kamera bleibt in jedem Neigewinkel stehen.
Der Verlauf des Kompensationsmoments entspricht dem Verlauf
des Neigemoments beim Neigen der Kamera im gesamten
Neigebereich von mindestens ±90°, so dass sich die Kamera
bei großen Neigewinkeln ebenso kraftarm neigen lässt wie bei
kleinen Neigewinkeln und auch bei großen Neigewinkeln in
jeder gewünschten Stellung ohne Nachbewegung stehen bleibt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Kamerastativkopfs ist die Torsionssteifigkeit der
Torsionsfeder stufenlos einstellbar. So kann die
Federsteifigkeit exakt an Kameras mit beliebigem Gewicht und
beliebiger Schwerpunkthöhe angepasst werden, wobei gängige
Kameras inklusive Zubehör ein Gewicht von bis zu 150 kg und
eine Schwerpunkthöhe von bis zu 50 cm aufweisen können. Bei
Telepromptern und weiteres Kamerazubehör, das ebenso auf den
erfindungsgemäßen Kamerastativkopf montiert werden kann,
mögen davon abweichende Gewichts- und Hebelverhältnisse
vorliegen; auch das durch solche Aufbauten entstehende
Gewichtsmoment kann von der erfindungsgemäßen Einrichtung für
den Gewichtsausgleich kompensiert werden.
Zur Einstellung der Torsionsfedersteifigkeit bestehen
unterschiedliche Möglichkeiten. In einer ersten vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist das zweite, mit dem neigbaren
Teil verbundene Lager der Einrichtung für den
Gewichtsausgleich in Bezug auf das Festlager axial
verschiebbar, und es weist darüberhinaus eine Kulisse auf, in
der die Stabenden der Federstäbe gleiten können. Beim
Verschieben des zweiten gegenüber dem ersten Lager gleiten
die Stabenden in der Kulisse des zweiten Lagers, wodurch die
Federstäbe auf Biegung beansprucht und so ausgelenkt und
vorgespannt werden. Diese Auslenkung verändert den wirksamen
Anlenkhebel der Federstäbe bei der Torsionsbewegung der
gesamten Torsionsfeder und verändert so die
Torsionsfedersteifigkeit, wobei der Verlauf des
Kompensationsmoments jedoch stets sinusförmig ist.
Zum Einstellen der Torsionsfedersteifigkeit kann alternativ
oder zusätzlich eine Einstelleinrichtung vorhanden sein, die
zwischen den beiden Lagern der Torsionsfeder angeordnet und
entlang der Achse der Federstäbe verschiebbar ist.
Vorzugsweise ist die Einstelleinrichtung nun so geformt, dass
sie die wirksame Länge der Federstäbe verändert, so dass
diese beim Tordieren der Torsionsfeder nicht über ihre
gesamte Länge, sondern nur in einem Teilbereich elastisch
verformt werden. Dabei ist auch eine dynamische Beeinflussung
der wirksamen Federlänge denkbar, wodurch die
Torsionsfederkennlinie besonderen Anforderungen angepasst
werden kann.
Generell können die Federstäbe entweder nur in dem ersten
Lager oder sowohl in dem ersten als auch in dem zweiten Lager
fest eingespannt sein. Je nach Verspannung der Federstäbe
ändert sich deren Beanspruchung beim Tordieren der
Torsionsfeder: sind die Federstäbe an einem Ende frei
gelagert, werden sie lediglich auf Biegung beansprucht, sind
sie an beiden Enden fest eingespannt, werden sie sowohl auf
Biegung als auch auf Torsion beansprucht. Diese
unterschiedliche Beanspruchung wirkt sich auf den Verlauf des
Kompensationsmoments aus und kann so zur Optimierung dieses
Verlaufs herangezogen werden.
Zur Ausgestaltung der einzelnen Federstäbe bieten sich
ebenfalls mehrere Möglichkeiten an. So kann ein einzelner
Federstab beispielsweise als zylindrischer Stab, als
geschlitztes Rohr, als Vierkantstab oder als konischer Stab
ausgeführt sein. Je nach Ausgestaltung des Federstabs wird
sich eine leicht veränderte Federkennlinie ergeben. Anstelle
eines einzelnen Federstabs kann auch ein Bündel aus
Federstäben verwendet werden, dessen Auslenkungszustand beim
Tordieren sich von dem Auslenkungszustand eines einzelnen
Federstabs unterscheiden wird. So kann die Federkennlinie
beeinflusst und an die jeweiligen Verhältnisse angepasst
werden.
Zur weiteren Veränderung und Optimierung der Kennlinienform
kann schließlich beispielsweise eine dämpfende Einlage oder
Umfassung der Federelemente vorgesehen sein.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Kamerastativs,
Fig. 2 eine Einrichtung für den Gewichtsausgleich für
einen erfindungsgemäßem Kamerastativkopf gemäß
einer ersten Ausführungsform,
Fig. 3 eine Momentenkennlinie (Drehmoment über
Verdrehwinkel) eines erfindungsgemäßen
Kamerastativkopfes,
Fig. 4 und 5 eine schematische Ansicht einer zweiten
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Kamerastativkopfes,
Fig. 6 eine Schnittansicht entlang der Linie A-A in Fig.
5, und
Fig. 7 eine Detailansicht des Ausschnitts Z in Fig. 6.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Kamerastativ 1 mit einem
Kamerastativkopf 2 sowie einer darauf angebrachten Kamera 3.
Die Kamera ist gegenüber ihrer Gleichgewichtslage, in der
sich ihr Schwerpunkt S genau vertikal oberhalb der quer zur
Zeichenebene verlaufenden Neigeachse N befindet, um den
Neigewinkel ϕ ausgelenkt. Aufgrund des Schwerpunktsabstands
a des Schwerpunkts der Kamera von der Neigeachse N entsteht
ein Hebelarm b = a sin ϕ, der zusammen mit der Gewichtskraft
FS der Kamera ein Neigemoment M um die Neigeachse N bewirkt.
Mit wachsendem Winkel ϕ steigt das Neigemoment M = FS a sin
ϕ sinusförmig an.
Fig. 2 zeigt eine Einrichtung für das Ausgleichen dieses
sinusförmig ansteigenden Neigemoments. Die Einrichtung weist
eine Torsionsfeder 7, ein erstes, festes Lager 4 sowie ein
zweites Lager 5 auf, das mit dem neigbaren Teil des
Kamerastativs verbunden wird. Das zweite Lager 5 ist konisch
ausgebildet und weist Nuten 6 auf, deren Achsen die
Hauptachse der Torsionsfeder 7 schneiden.
Die Nuten verlaufen im Ausführungsbeispiel gerade; ebenso gut
können die Nuten jedoch auch bogenförmig ausgestaltet sein,
um die Kennlinie der Torsionsfeder gemäß besonderen
Anforderungen verlaufen zu lassen. Die Achsen der Nuten
können außerdem windschief zur Hauptachse der Torsionsfeder
verlaufen.
Die Torsionsfeder weist eine Reihe von Federstäben 8 auf, die
an einem Ende mit kugelförmigen Abschlüssen 9 versehen sind,
die in den Nuten 6 des zweiten Lagers 5 gleitbar angeordnet
sind. Die entgegengesetzten Federstabenden 10 sind in dem
ersten Lager 4 derart angeordnet, dass sie nicht an einer
Rotation um ihre eigene Achse gehindert werden und außerdem
axial verschiebbar sind.
Beim Neigen der Kamera wird nun das zweite, mit dem neigbaren
Teil des Kamerastativs verbundene Lager 5 gegenüber dem
ersten Lager 4 verdreht, so dass die Torsionsfeder 7 tordiert
wird. Wenn die Federstabenden 9 in dem zweiten Lager 5 nicht
fest eingespannt sind, sondern sich um in diesem Lager um
ihre eigene Achse drehen können, werden sie bei der Torsion
des Gesamtsystems nur auf Biegung beansprucht. Wären die
Federstäbe in beiden Lagern 4 und 5 an einer Rotation um ihre
eigene Achse gehindert, würden sie zusätzlich auf Torsion
beansprucht. Die Torsionsfederkennlinie weist den in Fig. 3
gezeigten sinusförmigen Verlauf auf.
Das zweite Lager 5 ist entlang der Hauptachse der
Torsionsfeder 7 stufenlos verschiebbar. Beim Verschieben des
zweiten Lagers 5 in Richtung des ersten Lagers 4 in Fig. 2
gleiten die Kugelenden 9 der Federstäbe 8 in den Nuten 6 des
zweiten Lagers 5. Aufgrund der konischen Form des zweiten
Lagers 5 werden die Federstäbe 8 dabei gebogen, d. h. die
Kugelenden der Federstäbe werden auseinandergespreizt. Wird
das zweite Lager 5 nun im axial verschobenen Zustand
gegenüber dem ersten Lager 4 verdreht, ergibt sich gegenüber
dem nicht verschobenen Zustand eine abweichende Kennlinie.
Fig. 3 verdeutlicht diesen Unterschied: ohne axiale
Verschiebung des zweiten Lagers, d. h. ohne Spreizen der
Federstäbe ergibt sich eine flacher verlaufende Kennlinie A.
Bei maximaler axialer Verschiebung des zweiten Lagers in
Richtung des ersten Lagers ergibt sich eine steilere
Kennlinie B, so dass entsprechend größere Gewichtsmomente
einer schwereren Kamera kompensiert werden können. Innerhalb
des in Fig. 3 mit 12 gekennzeichneten Einstellbereichs können
über die Einstellung der Torsionsfedersteifigkeit beliebige
sinusförmige Kennlinien erzeugt werden. Auch eine Veränderung
des räumlichen Nutenverlaufs im Loslager bewirkt eine
Veränderung der Kennlinie.
Das axiale Verschieben des zweiten Lagers in Richtung des
ersten Lagers kann über einen einfachen Verstellhebel 11 am
Kamerastativkopf ausgeführt werden, der es darüber hinaus
ermöglicht, das zweite Lager in jeder beliebigen axialen
Stellung zu arretieren. So kann die Torsionsfedersteifigkeit
schnell, einfach und exakt an unterschiedliche Kameragewichte
oder sonstige Gewichtsänderungen angepasst werden.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine zweite Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Kamerastativkopfs. Die Federstäbe 8 sind an
einem Ende in einem ersten Lager 4 fest eingespannt und an
ihrem anderen Ende mittels Rollen 13 gelagert, die in dieser
Ausführungsform zur Einstellung der wirksamen Federlänge
dienen. Diese Rollen sind über Mitnehmer 14 mit der
Torsionsachse 15 und somit mit einem zweiten Lager 5
verbunden, das wiederum mit dem neigbaren Teil des
Kamerastativkopfs verbunden wird. Beim Verdrehen des zweiten
Lagers 5 gegenüber dem ersten Lager 4 wird die
Verdrehbewegung demnach über die Torsionsachse 15, die
Mitnehmer 14 und die Rollen 13 auf die Federstäbe 8
übertragen. Die Rollen 13 sind dabei individuell entlang der
Achse der jeweiligen Federstäbe verschiebbar. Da die Rollen
13 in dem in Fig. 5 dargestellten Zustand weiter in Richtung
des zweiten Lagers 5 verschoben sind als nach Fig. 4, ist die
wirksame Federlänge der in Fig. 5 dargestellten Federstäbe 8
entsprechend länger als die der in Fig. 4 dargestellten
Federstäbe 8.
Aus Fig. 4 ist auch die Einrichtung zum Dämpfen der
Neigebewegung ersichtlich. Auf einer Welle 16, deren
Torsionsbewegung gedämpft werden soll, sind abwechselnd
Ringscheiben 17 und Abstandshülsen 18 angeordnet. Jeder
Ringscheibe 17 ist eine Zwischenscheibe 19 zugeordnet.
Zwischen den Ringscheiben 17 und den Zwischenscheiben 19
befindet sich eine Dämpfungsflüssigkeit. Die Zwischenscheiben
19 stehen an ihrem äußeren Umfang im Eingriff mit einem
Kopplungselement 20. Dieses Kopplungselement 20 ermöglicht
es, beliebig viele der Zwischenscheiben 19 und Ringscheiben
17 gehäusefest zu verriegeln, d. h. gegen Verdrehung zu
sperren. Durch die Relativbewegung der Ringscheiben 17
entsteht eine hydraulische Dämpfungskraft, wobei der
Dämpfungsgrad der Einrichtung über die Anzahl der gehäusefest
verriegelten Ringscheiben 17 und Zwischenscheiben 19
eingestellt werden kann.
Fig. 6 ist eine Schnittansicht entlang der Linie A-A aus Fig.
5, aus der die Anordnung der Rollen 13 und der Federstäbe 8
noch einmal deutlich wird. Insbesondere aus der Detailansicht
in Fig. 7 ist zu erkennen, dass in dieser Ausführungsform
Bündel von Federstäben 8 verwendet werden.
Claims (19)
1. Kamerastativkopf mit einer Einrichtung (17, 18, 19, 20)
zum Dämpfen einer Neigebewegung und einer Einrichtung
zum Ausgleichen eines bei der Neigebewegung auftretenden
Gewichtsmoments, dadurch gekennzeichnet, dass die
Einrichtung zum Ausgleichen des Gewichtsmoments
zumindest ein erstes, festes Lager (4), zumindest ein
zweites, mit einem neigbaren Teil verbundenes Lager (5)
sowie zumindest eine zwischen diesen Lagern (4, 5)
angeordnete Torsionsfeder (7) aufweist, deren
Torsionssteifigkeit einstellbar ist und die zumindest
einen Federstab (8) aufweist, dessen Achse räumlich
versetzt zur Mittelachse (15) der Torsionsfeder (7)
verläuft, wobei die Torsionsfederkennlinie (Drehmoment
über Drehwinkel) der Torsionsfeder (7) im Wesentlichen
sinusförmig verläuft.
2. Kamerastativkopf nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Torsionssteifigkeit der
Torsionsfeder (7) stufenlos einstellbar ist.
3. Kamerastativkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Torsionssteifigkeit der
Torsionsfeder (7) durch axiales Verschieben zumindest
eines Lagers (4, 5) einstellbar ist.
4. Kamerastativkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum
Ausgleichen des Gewichtsmoments eine Einstelleinrichtung
zum Einstellen der Torsionsfedersteifigkeit der
Torsionsfeder aufweist, die zwischen dem ersten (4) und
dem zweiten Lager (5) und verschiebbar entlang der Achse
der Federstäbe (8) angeordnet ist.
5. Kamerastativkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Federstäbe (8) an
zumindest einem Stabende (9, 10) in einem Lager (4, 5)
in axialer Richtung festgelegt sind.
6. Kamerastativkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Federstäbe (8) an
zumindest einem Stabende (9, 10) in einem Lager (4, 5)
so festgelegt sind, dass sie an diesem Stabende (9, 10)
an einer Drehung um ihre eigene Achse gehindert werden.
7. Kamerastativkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Federstäbe (8) an
zumindest einem Stabende (9, 10) in einem Lager (4, 5)
verschiebbar gelagert sind.
8. Kamerastativkopf nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Federstäbe (8) an zumindest
einem Stabende (9, 10) in einem Lager (4, 5) entlang
einer Achse verschiebbar gelagert sind, welche die
Hauptachse (15) der Torsionsfeder (7) schneidet.
9. Kamerastativkopf nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Federstäbe (8) an zumindest
einem Stabende (9, 10) in einem Lager (4, 5) entlang
einer Achse verschiebbar gelagert sind, welche
windschief zur Hauptachse (15) der Torsionsfeder (7)
liegt.
10. Kamerastativkopf nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Federstäbe (8) an zumindest
einem Stabende (9, 10) in einem Lager (4, 5) entlang
einer Achse verschiebbar gelagert sind, welche parallel
zur Hauptachse (15) der Torsionsfeder (7) liegt.
11. Kamerastativkopf nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Stabenden (9, 10) sich
beim Verschieben entlang der Achse auf einer geraden
Linie bewegen.
12. Kamerastativkopf nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Stabenden (9, 10) sich
beim Verschieben entlang der Achse auf einer gekrümmten
Linie bewegen.
13. Kamerastativkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Federstäbe (8) an
zumindest einem Stabende (9, 10) in einem Lager (4, 5)
drehbar gelagert sind.
14. Kamerastativkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Federstäbe (8) an
zumindest einem Stabende (9, 10) mit kugelförmigen
Abschlüssen versehen sind und dass zumindest ein Lager
(4, 5) Nuten aufweist, in welche die kugelförmigen
Abschlüsse eingreifen.
15. Kamerastativkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Federstäbe (8) an
zumindest einem Stabende (9, 10) in einem Lager (4, 5)
mittels Rollen (13) gelagert sind.
16. Kamerastativkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Federstäbe (8)
vorgesehen sind, die regelmäßig über den Umfang der
Torsionsfeder (7) verteilt sind.
17. Kamerastativkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kamerastativkopf
mehrere, in Serien- oder Parallelschaltung angeordnete
oder geschachtelte Torsionsfedern (7) aufweist.
18. Kamerastativkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Federstäbe (8) als
zylindrische Stäbe, als geschlitzte Rohre, als
Vierkantstäbe oder als konische Stäbe ausgeführt sind.
19. Kamerastativkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Torsionsfeder (7)
anstelle zumindest eines einzelnen Federstabs (8)
zumindest ein Bündel aus Federstäben (8) aufweist.
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