DE2903804C2 - Randunterstützungssystem für Teleskopspiegel - Google Patents
Randunterstützungssystem für TeleskopspiegelInfo
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- G02B7/18—Mountings, adjusting means, or light-tight connections, for optical elements for prisms; for mirrors
- G02B7/182—Mountings, adjusting means, or light-tight connections, for optical elements for prisms; for mirrors for mirrors
- G02B7/183—Mountings, adjusting means, or light-tight connections, for optical elements for prisms; for mirrors for mirrors specially adapted for very large mirrors, e.g. for astronomy, or solar concentrators
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Randunterstützung von Teleskopspiegeln. Solche Vorrichtungen
werden bei größeren Teleskopspiegeln notwendig, um Formänderungen des Spiegels durch sein Eigengewicht,
welche die Abbildungsgüte beeinträchtigen, herabzusetzen. Dazu wird in den meisten Fällen die senkrecht
zur optischen Achse gerichtete Komponente des Spiegelgewichts durch Stützkräfte aufgefangen, die
längs des Spiegelrandes verteilt sind, entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich, und deren Vektoren in
einer zur Spiegelachse senkrechten Ebene liegen.
Seit im Teleskopbau derartige Lagerungssystcmc ausgeführt werden, sind die Stützkräftc senkrecht zum
Spiegelrand, also als Normalkräfte aufgebracht worden. Während früher nur Druckspannungsvcrleilungcn zur
Anwendung kamen, ist nach Entwicklung der modernen Klebetechnik auch die Möglichkeit ausgenutzt worden,
durch Ausübung von Zugspannungen über Klebevcrbindungen die Spiegeldeformationen weiter zu verringern.
Nach dieser Methode sind die Spiegel von zahlreichen modernen Teleskopen gelagert worden. Dabei
üben meist mehrere gleichförmig am Spiegclrand verteilte Entlastungseinrichtungen nach Art der z. B. in der
DE-OS 24 14 266 beschriebenen radiale Kräfte auf den Spiegel aus, die in der unteren Hälfte als Druckkräfte
und in der oberen Hälfte als Zugkräfte wirken. Durch geeignete konstruktive Maßnahmen wird erreicht, daß
diese Normalkräfte einen solchen Verlauf annehmen, daß insgesamt eine kosinusförmigc Kräfteverteilung auf
den Rand des Spiegels einwirkt, da die Fachwelt annimmt,
daß durch eine solche Stüt/.kraftvericilung die
Spiegelverformungen minimiert sind.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Randunterstützungssystem für Teleskopspiegel zu
schaffen, das im Vergleich zu bekannten Systemen zu verringerten Spiegeldeformationen führt, ohne einen
höheren technischen Aufwand zu bedingen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß gemäß dem
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß gemäß dem
-> kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches Entlastungssysleme
vorgesehen sind, die den Spiegel sowohl durch radiale als auch durch tangential auf seinen Rand
einwirkende Kräfte halten.
in gung von radialen Zugkräften auf den Spiegelrand benutzten
Systeme zum Beispiel aus mehreren auf den Spiegclrand geklebten Zwischenstücken bestehen, in
die jeweils eine geeignete mit einem Gegengewicht versehene Hebeleinrichtung eingreift.
is Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß bei geeigneter
Wahl des Verhältnisses zwischen radialen und tangentialen von einer Entlastungsvorrichtung auf den
Spicgelrand ausgeübten Kräften eine Verringerung der Spicgeldeformation etwa um den Faktor 2 gegenüber
bekannten Randunterstützungssystemen eintritt. Das ist besonders dann der Fall, wenn neben den aufgebrachten
radialen Kräften mit kosinusförmigen Verlauf über den Spicgelrand tangentialc Kräfte mit sinusförmiger Abhängigkeit
vom Azimutwinkel so eingesetzt werden, daß die resultierende Kraft in jedem Angriffspunkt der
Richtung nach einer Projektion der Vertikalen in die Spiegclebcne parallel ist.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß bei Verwendung astatischcr Entlastungssystcmc die Masse
jo der Gegengewichte verringert werden kann, da neben
den Gewichlskomponentcn. die bisher von den radial wirkenden Hebelsystemen aufgenommen wurden, nun
auch ein Großteil des Spiegclgewichts von den tangential
ausgeübten Stützkräften getragen wird.
Vi Im folgenden wird der Erfindungsgedanke anhand
der Zeichnungen erläutert.
F i g. I zeigt schematisch ein bekanntes Randunlerstüi/ungssystcm.
das mit radialen Stüizkräftcn arbeitet, die kosinusförmigen Verlauf besitzen;
Fig.2 zeigt ein Randunlerstützungssystem gemäß
der vorliegenden Erfindung, das zusätzlich tangentialc Randkrdftc einsetzt;
Fig.3 zeigt das Ausführungsbeispiel eines Hcbelsystems,
mit dem sowohl radiale als auch tangentialc Kräf-
4ri te auf den Rand eines Teleskopspiegcls ausgeübt werden
können;
F i g. 4 zeigt einen Schnitt durch den Kopf des Hebels entlang der Linie IV-IV in F i g. 3;
V) neten radiusabhängigen Verlauf seiner achsialcn Deformation
bei Verwendung eines konventionellen und eines erfindungsgemäßen Randunterstützungssystems.
In F i g. 1 ist ein Spiegel I skizziert, der so geschwenkt
ist, daß seine optische Achse waagerecht verläuft. Die
Vi auf seinen Rand gerichteten Pfeile stellen die von einer
konventionellen Randunterstiitzung auf den Spiegelrand ausgeübten Radialkräftc dar. Das Unterstützungssystem
ist so ausgelegt, daß die Kräfte N,
W) a) eine kosinusförmigc Abhängigkeit von dem Winkel
ψ besitzen, der durch die Vertikale und die Kraftrichtung
definiert isi; und
b) die Veklorsummc aller Kriiflc zum Spiegelgewicht
addiert Null ergibt.
Werden die skizzierten Slüt/.kräftc Nr durch Gegengewichte
über Hebel aufgebracht, so gilt für die Masse M,.cler verwendeten Gegengewichte
M1
IM,
(U
Dabei ist Af4 die Masse des Spiegels und y das Übersetzungsverhältnis
des verwendeten Hebckystems.
In F i g. 2 ist der gleiche Spiegel 1 mit einem Randunterstützungssystem
gemäß der vorliegenden Erfindung skizziert, das neben den radialen Stützkräften Nr tangential
auf den Rand wirkende Kräfte Νφ ausübt.
Die Summe der Beträger aller radialen Kräfte mit kosinusförmiger Winkelabhängigkeit ist in dieser Ausführungsform
gleich der Summe der Beträge aller langentialen Kräfte mit sinusförmiger Winkelabhängigkeit,
so daß sich gleichmäßig über den Rand verteilte rcsul- M tierende Stützkräfte ergeben, die vertikal gerichtet
t*. sind und in ihrer Summe das Spiegeigewicht kompensief,
ren.
\ Die resultierenden vertikalen Stützkräfte können
t durch Gegengewichte aufgebracht werden, für die gilt ist bezüglich beider Schwenkachsen gleich, dadurch
wird in jeder Stellung des Spiegels eine dem Betrage nach nur von dem Neigungswinkel θ seiner optischen
Achse geg-en die Vertikale abhängende immer in Rich-
tung der Projektion der Vertikalen in die Spiegelebene
wirkende Gegenkraft auf den Spiegelrand ausgeübt Zur Kompensation des Gesamtgewichts sind mehrere
über den Rand des Spiegels verteilte astatische Entlastungseinrichtungen
notwendig. Diese können beispiels-
Ki weise äquidistant um den Spiegelumfang verteilt so an
der Spicgclfassung befestigt sein, daß die Achsen B der η Hebel jeweils radial auf den Spiegelrand gerichtet
sind. Damit wird eine Zuordnung der durch die Hebel übertragenen, von den Achsen B und C in 2 Komponenten
zerlegten Kraft der Gegengewichte zu den Randkräften Nr und Νφ erreicht. In jeder Stellung des Spiegels
erlaubt die freie Drehbarkeit der Hebel 9 bezüglich ßdas Aufbringen von Tangentialkräften
20 Νφ = A ■ sin f - cos θ
M1
M1
(2) freie Drehbarkeit bezüglich C das Aufbringen von Radialkräften
Ein Vergleich mit Gleichung (1) zeigt, daß bei gleicher
Hebellänge nur die halbe Masse der Gegengewichte benötigt wird.
Es ist nun erforderlich, das verwendete astatischc Hebelsystem
zur Lagerung des Spiegels so auszubilden, daß die Hebel um 2 Raumachsen schwenkbar sind.
Denn im allgemeinen wird ein solcher Teleskopspiegel jo nicht in fixierter Position verwendet, sondern ist bei
freier Wahl der Beobachtungsrichtung ebenfalls um 2 Achsen drehbar, von denen meist keine vertikal ausgerichtet
ist.
F i g. 3 zeigt in Verbindung mit F i g. 4 ein Beispiel der technischen Realisierung eines Randunterslützungssystem
gemäß der vorliegenden Erfindung, das in allen Stellungen des Spiegels 1 dessen Gewichtskomponente
senkrecht zu seiner optischen Achse durch radiale und tangentiale Randkräfte kompensiert, ohne für die optisehen
Eigenschaften des Spiegels höchst nachteilige Kräfte in Richtung der optischen Achse des Spiegels auf
seinen Rand auszuüben.
Am Spiegeikörper 1 sind Tragstücke 2 angeklebt, die aus einem Materia! bestehen, das ähnliche Eigenschaften
wie der Spiegel besitzt. Die Kraftübertragung auf dieses Tragstück erfolgt über eine flache Schale 3, die
einerseits mittels eines aus 2 Hälften bestehenden Ringes 4 das Tragstück 2 umfaßt und somit formschlüssig
mil ihm verbunden ist, andererseits mittels einer eingeschraubten Gewindehülse 5 den Kugelkopf eines Stiftes
6 umschließt. Dieser Stift ist in den Querbolzcn 7 eingeschraubt, der im Kopf 8 des Entlastungshebels 9 um die
zur Zeichenebene senkrechte Achse drehbar gelagert ist. Ein weiterer in den Kopf eingesteckter Querbolzen
12 ist um eine der ersten Achse gleichgerichtete Achse drehbar; der Abstand beider Achsen ist a. In den Querbolzen
12 ist ein Achskörper IO eingeschraubt, der gegenüber dem Lagerbock 11 um die Achse B drehbar ist.
Somit ist der an den Kopf 8 angeschraubc Hebel 9 mit wi
dem daran befestigten Gegengewicht 13 um die Achse B und eine dazu senkrechte Achse Cdurch den Punkt χ
schwenkbar und vermag radiale und tangentiale Kräfte auf den Spiegclrand auszuüben.
N1
A · cos φ · cos θ
Dabei ist θ der Winkel zwischen der optischen Achse des Spiegels und der Vertikalen und A eine Konstante,
die sich aus
A -
der Anzahl der Hebel, und Erdbeschleunigung, in Verbindung mit (1)
/u
η · a
berechnet.
In F i g. 5 ist die mit der Erfindung erzielbare Verringerung
der Spicgcldeformation im Vergleich mit einem konventionellen Randunterstützungssystem anhand eincs
numerisch berechneten Beispiels dargestellt.
Der für die Beeinträchtigung der optischen Abbildung maßgebliche Formänderungsanteil W(r#>) senkrecht
zur optischen Spiegelfläche ist jeweils für einen Spiegel ohne Miltcnloch mit gängigen Daten (Öffnungszahl:
2,5; Verhältnis von Durchmesser zu Mittendicke: 8,9; Querdehnungsziffer des Spiegelmaterials: 0,21) nach
der Schalentheoric berechnet und besitzt (für beide in F i g. I und 2 skizzierten Systeme) die Form:
W(r, φ) — S ■ w(r) · cos q<
wobei Seine Konstante mit der Dimension einer Länge
ist, die nur von den Spiegeldaten abhängt.
In den Teil von W(r, φ), der seine Radialabhängigkeit
beschreibt, nämlich w(r) geht die Stützkraftverteilung ein. Dieser Teil ist in F i g. 5 gegen den Radius r des
Spiegels aufgetragen.
Die Kurve A gibt den Verlauf von w(r) für das konventionelle
System gemäß F i g. 1 an, während Kurve B einem in Fig.2 skizzierten Randunterstützungssystem
entspricht. Bei nur leichter Änderung des Biegeverlaufs ist die Formänderung der Spiegelschale bei einem
Randuntcrstützungssyslem gemäß der vorliegenden Erfindung gegenüber zur Zeit verwendeten Systemen nur
etwa halb so groß.
V - —
Claims (5)
1. Randunterstützungssystem für Teleskopspiegcl zur Kompensation der Gewichtskomponenten des
Spiegels senkrecht zur optischen Achse, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, die den Spiegel durch radial als auch durch tangential
auf seinen Rand einwirkende Kräfte tragen.
2. Randunterstützungssystem nach Anspruch 1.
dadurch gekennzeichnet, daß die auf die jeweilige Stelle des Spiegeirandes einwirkenden radialen und
tangentialen Kräfte so gewählt sind, daß die resultierende Kraft parallel zur Projektion der Vertikalen in
die Spiegelebene verläuft
3. Randunterstützungssystem nach Anspruch 1—2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur
Gewichtskompensation aus mehreren am Rand des Spiegels äquidistant angeordneten Hebeln (9) bestehen,
weiche die erforderliche Kraft auf den Spiegel (1) über an den Spiegelrand geklebte Zwischenstükke
(2) übertragen.
4. Randunterstützungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß die verwendeten Hebel
(9) um 2 in der gleichen Ebene liegende zueinander senkrechte Achsen (B, Qschwenkbar sind.
5. Randunterstützungssystem nach Anspruch 3—4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbringung
der Hebelkraft durch Zusatzgewichic (13) erfolgt, die an den Hebeln (9) befestigt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19792903804 DE2903804C2 (de) | 1979-02-01 | 1979-02-01 | Randunterstützungssystem für Teleskopspiegel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792903804 DE2903804C2 (de) | 1979-02-01 | 1979-02-01 | Randunterstützungssystem für Teleskopspiegel |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2903804A1 DE2903804A1 (de) | 1980-08-07 |
DE2903804C2 true DE2903804C2 (de) | 1984-11-22 |
Family
ID=6061908
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792903804 Expired DE2903804C2 (de) | 1979-02-01 | 1979-02-01 | Randunterstützungssystem für Teleskopspiegel |
Country Status (1)
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DE (1) | DE2903804C2 (de) |
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1979
- 1979-02-01 DE DE19792903804 patent/DE2903804C2/de not_active Expired
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