DE10040795C2 - Überspannungsschutz für eine elektrische Schaltung mit potentialfreier Spannungsversorgung - Google Patents
Überspannungsschutz für eine elektrische Schaltung mit potentialfreier SpannungsversorgungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Überspan
nungsschutz für eine elektrische Schaltung mit potentialfrei
er Spannungsversorgung und insbesondere auf einen Überspan
nungsschutz für xDSL-Leitungstreiber-Schaltungen.
Insbesondere in Kommunikationssystemen gibt es oft das Prob
lem, dass Gleichspannungen bzw. niederfrequente Wartungssig
nale sowie hochfrequente Nutzsignale über eine Leitung bzw.
über einen Übertragungskanal übertragen werden müssen. Derar
tige Signale sind beispielsweise analoge Sprachsignale und
Datensignale in xDSL-Kommunikationssystemen (digital subscri
ber line). Die zur Versorgung bzw. Speisung von Teilnehmer
endgeräten notwendigen Gleichspannungen und niederfrequenten
Wartungssignale wie z. B. Rufton besitzen Amplitudenwerte von
oftmals mehr als 100 V. Diese Gleichspannungen bzw. nie
derfrequenten Wartungssignale erfordern daher für die dazuge
hörigen Treiberschaltungen sehr hohe Versorgungsspannungen.
Demgegenüber sind die hochfrequenten Nutzsignalanteile in ih
ren Amplitudenwerten deutlich geringer. Auf Grund ihrer nie
derohmigeren Lastimpedanz rufen sie jedoch große Versorgungs
ströme hervor, die der Versorgungsspannung der Treiberschal
tung entnommen werden müssen. Dies wiederum führt zu sehr ho
hen Verlustleistungen in der Treiberschaltung, die beispiels
weise bei "full rate ADSL-Systemen" in Verbindung mit analo
gen Sprachfunktionen eine Integration der Treiberschaltung
bisher verhindert hat.
Zur Lösung dieses Problems wurde die in Fig. 1 dargestellte
elektrische Treiberschaltung mit potentialfreier Spannungs
versorgung entwickelt, die eine wesentliche Einsparung der
bisherigen Verlustleistungen ermöglicht. Gemäß Fig. 1 be
steht die elektrische Schaltung mit potentialfreier Spannungsversorgung
aus einer Ausgangstreiberstufe 1, die bei
spielsweise einen herkömmlichen Operationsverstärker 7 auf
weist. Die Ausgangstreiberstufe 1 gibt sowohl hochfrequente
Nutzsignale als auch niederfrequente Wartungssignale wie z. B.
eine Speise-Gleichspannung, einen Rufton usw. auf eine Lei
tung L aus. Eine Hochfrequenz- bzw. HF-Stufe 2 besteht wie
derum beispielsweise aus einem herkömmlichen Operationsver
stärker 6 und dient zum Ausgeben der hochfrequenten Nutzsig
nale HF auf einen Signaleingang der Ausgangstreiberstufe 1.
Die hochfrequenten Nutzsignale HF sind hierbei beispielsweise
die Datensignale in einem xDSL-Kommunikationssystem. Ferner
besitzt die Schaltung gemäß Fig. 1 eine Niederfrequenz- bzw.
NF-Stufe 3 mit einer potentialfreien Spannungsversorgungs
schaltung 4 und einem weiteren herkömmlichen Operationsver
stärker 5. Der Operationsverstärker 5 gibt hierbei gemeinsam
mit der potentialfreien Spannungsversorgungsschaltung 4 die
niederfrequenten Wartungssignale NF und NFV auf die potenti
alfreien Versorgungseingänge UV+ und UV- der Ausgangstreiber
stufe 1 aus. Auf diese Weise wird ein Signalstromkreis fre
quenzmäßig in zwei Pfade aufgetrennt, die eine wesentlich ge
ringere Verlustleistung in der Treiberschaltung zur Folge ha
ben und somit eine Integration, kleinere Chip-Flächen sowie
kleinere Gehäuse ermöglichen.
Nachteilig bei einer derartigen Schaltung ist jedoch die Tat
sache, dass herkömmliche Überspannungsschutzschaltungen zum
Beseitigen von extern auf die Leitung L eingekoppelten Über
spannungen wie z. B. atmosphärische Entladungen, Netzberührung
usw. auf Grund der potentialfreien Spannungsversorgung nicht
verwendet werden können. Ein herkömmlicher Überspannungs
schutz, der im Wesentlichen massebezogen auf die Leitung L
arbeitet, reicht daher insbesondere für den schwebenden (flo
atenden) Teil bzw. die potentialfreie Spannungsversorgungs
schaltung 4 nicht aus, wobei ferner durch Kopplung über den
Ausgangstreiber 1 ebenfalls der Operationsverstärker 5 zer
stört werden kann.
Aus der Druckschrift DE 36 40 905 A1 ist eine Schaltungsan
ordnung zur potentialfreien Speisung von Teilnehmerleitungen
mit konstantem Strom bekannt, wobei eine Ausgangstreiberstufe
Sprache bzw. Nutzsignale und einen von einer NF-Stufe erzeug
ten Speisestrom bzw. Wartungssignale auf eine Leitung aus
gibt. Zur Realisierung eines Überspannungsschutzes besitzt
sowohl die Ausgangstreiberstufe als auch die NF-Stufe vonein
ander entkoppelte Überspannungsschutzelemente in Form von Ze
nerdioden.
Aus der Druckschrift DE 689 20 558 T2 ist eine herkömmliche
Fernsprechschutzschaltung für sogenannte SLICs bekannt, wobei
die üblicherweise auftretende Verzögerung in einer Überspan
nungsschutzschaltung mit aktiven Überspannungsschutzelementen
durch Umpolung der Leistungsversorgung und Umkehrung der da
zugehörigen Dioden wesentlich verkürzt werden kann und sich
die Überspannungsschutzeigenschaften verbessern. Die Über
spannungsschutzelemente sind hierbei jeweils auf Masse bezo
gen.
Ferner ist aus der Druckschrift DE 197 33 250 A1 eine Schal
tungsanordnung für eine Netzabschlußeinheit zum Ein- und Aus
koppeln von Nutz- und Wartungssignalen an einer 4-Draht-
Schnittstelle bekannt, die einen Überspannungsschutz aus
Brückengleichrichtern und Doppeldioden aufweist. Sowohl die
als Grobschutz wirkenden Brückengleichrichter als auch die
als Feinschutz wirkenden Doppeldioden sind in üblicher Weise
auf Masse bezogen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Über
spannungsschutz für eine elektrische Schaltung mit potential
freier Spannungsversorgung zu schaffen, die einen vollständi
gen Schutz der Schaltung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Pa
tentanspruchs 1 gelöst.
Insbesondere durch die Verwendung einer Ausgangstreiberstu
fen-Schutzvorrichtung zum Schützen der Ausgangstreiberstufe
vor Überspannungen in Kombination mit einer NF-Stufen-Schutz
vorrichtung zum Schützen der NF-Stufe vor Überspannungen er
hält man auch für diese spezielle elektrische Schaltung mit
potentialfreier Spannungsversorgung einen vollständigen
Schutz gegenüber von außen eingekoppelten Überspannungen.
Vorzugsweise befindet sich zwischen dem Ausgang der HF-Stufe
und dem Signaleingang der Ausgangstreiberstufe eine galvani
sche Entkoppelvorrichtung die beispielsweise aus einem Kon
densator, einem Optokoppler oder einem Übertrager bestehen
kann. Auf diese Weise erhält man eine Auskopplung von nie
derfrequenten Signalen direkt gegen Masse.
Die Ausgangstreiberstufen-Schutzvorrichtung bzw. die NF-
Stufen-Schutzvorrichtung können aus Überspannungsschutzele
menten mit begrenzender oder zündender Funktion bei festem
oder programmierbarem Schutzpotential bestehen. Auf diese
Weise kann der Überspannungsschutz in optimaler Weise an die
elektrische Schaltung angepasst werden.
Die Ausgangstreiberstufen-Schutzvorrichtung besteht vorzugs
weise aus einem Ausgangs-Überspannungsschutzelement, welches
zwischen der Leitung und einem der Versorgungseingänge der
Ausgangstreiberstufe geschaltet ist, sowie einem Eingangs-
Überspannungsschutzelement, welches zwischen den Signalein
gang der Ausgangstreiberstufe und einem der Versorgungsein
gänge geschaltet ist. Bei Anschluss der Überspannungsschutzelemente
gegenüber dem Versorgungseingang UV+ fließt zwar ein
Störstrom (der Störstrom kann < 20 A betragen) durch den Aus
gang der potentialfreien Spannungsversorgungsschaltung, der
jedoch bei entsprechender Verschaltung der Überspannungs
schutzelemente mit dem Versorgungseingang UV- vollständig e
liminiert werden kann. Alternativ können die Überspannungs
schutzelemente auch gegen einen (beispielsweise schwebenden
bzw. floatenden) Masseanschluss der Ausgangstreiberstufe ge
schaltet sein.
Vorzugsweise besitzt die NF-Stufen-Schutzvorrichtung ein
Überspannungsschutzelement, welches zwischen einem Massean
schluss und den Ausgang der NF-Stufe oder einen Ausgang der
potentialfreien Spannungsversorgungsschaltung geschaltet ist.
Ferner kann die potentialfreie Spannungsversorgungsschaltung
über ihren Masseanschluss erdfrei oder erdgebunden sein und
sowohl eine Gleichspannungs- als auch eine Wechselspannungs
versorgung darstellen.
Insbesondere kann der Überspannungsschutz auch für eine elek
trische Schaltung mit differentiellen Signalen angewendet
werden, bei der die Ausgangstreiberstufe die hochfrequenten
Nutzsignale und die niederfrequenten Wartungssignale als dif
ferentielle Signale auf die Leitung ausgibt.
In den weiteren Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispie
len unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine vereinfachte Blockdarstellung einer bekannten
elektrischen Schaltung mit potentialfreier Span
nungsversorgung;
Fig. 2 eine vereinfachte Blockdarstellung der elektrischen
Schaltung gemäß Fig. 1 mit einem erfindungsgemäßem
Überspannungsschutz gemäß einem ersten Ausführungs
beispiel;
Fig. 3 eine vereinfachte Blockdarstellung einer weiteren
Anschaltung eines Überspannungsschutzelements an
eine Ausgangstreiberstufe gemäß Fig. 2; und
Fig. 4 eine vereinfachte Blockdarstellung eines Überspan
nungsschutzes für eine elektrische Schaltung mit
potentialfreier Spannungsversorgung und differen
tiellem Signalausgang gemäß einem zweiten Ausfüh
rungsbeispiel.
Fig. 2 zeigt eine vereinfachte Blockdarstellung eines Über
spannungsschutzes für eine elektrische Schaltung mit potenti
alfreier Spannungsversorgung, wie sie beispielsweise in einer
xDSL-Baugruppe einer Telekommunikationsvermittlungsanlage
verwendet wird. Die Schaltung gemäß Fig. 2 entspricht hier
bei im Wesentlichen der Schaltung gemäß Fig. 1, wobei glei
che Bezugszeichen gleiche Elemente bezeichen. Zur Vermeidung
von Wiederholungen wird auf eine detaillierte Beschreibung
dieser Elemente nachfolgend verzichtet.
Die Schaltung gemäß Fig. 2 speist beispielsweise in eine
Leitung L ein Gleichspannungssignal und/oder ein niederfre
quentes Wartungssignal (z. B. Rufton) mit einem überlagerten
hochfrequenten Nutzsignal ein. Ein Operationsverstärker 5 ei
ner NF-Stufe 3 speist gemeinsam mit der potentialfreien Span
nungsversorgungsschaltung 4 das Gleichspannungs- NFV und/oder
niederfrequente Wartungssignal NF in die Ausgangstreiberstufe
1 bzw. die Leitung L ein. In gleicher Weise speist eine HF-
Stufe 2 ein hochfrequentes Nutzsignal HF über den Ausgangs
treiber 1 in die Leitung ein. Wie bereits eingangs beschrie
ben wurde, kann auf Grund der Aufteilung der nieder- und
hochfrequenten Stromkreise die NF-Stufe 3 einen Teil der zum
Treiben der Leitung L notwendigen Leistung übernehmen. Die
Ausgangstreiberstufe 1 benötigt demzufolge nicht die volle
Spannungsfestigkeit des in die Leitung eingespeisten Signals.
Zur Realisierung eines Überspannungsschutzes besitzt die
elektrische Schaltung gemäß Fig. 2 eine Ausgangstreiberstu
fen-Schutzvorrichtung S1 und S2 zum Schützen der Ausgangs
treiberstufe 1 vor Überspannungen in Kombination mit einer
NF-Stufen-Schutzvorrichtung S3 zum Schützen der NF-Stufe 3
vor Überspannungen, wobei sich der Teil der die potential
freie Spannungsversorgungsschaltung 4 schützt, auf dem Teil
der die potentialgebundene Schaltung schützt abstützt.
Gemäß Fig. 2 verbindet die NF-Stufen-Schutzvorrichtung S3
den negativen Versorgungseingang UV- der Ausgangstreiberstufe
1 mit Masse. Andererseits verbinden die Überspannungsschutz
elemente S1 und S2 der Ausgangstreiberstufen-Schutzvorrich
tung einen Signaleingang der Ausgangstreiberstufe 1 sowie ei
nen Signalausgang der Ausgangstreiberstufe 1 mit ihrem nega
tiven Versorgungseingang UV-. Das Überspannungsschutzelement
S1 schützt hierbei den Ausgang der Ausgangstreiberstufe 1,
während das Überspannungsschutzelement S2 im Wesentlichen ih
ren Eingang vor Überspannungen schützt. Durch die spezielle
Kombination der Ausgangstreiberstufen-Schutzvorrichtung und
der NF-Stufen-Schutzvorrichtung erhält man somit auch für
elektrische Schaltungen mit potentialfreier Spannungsversor
gung einen zuverlässigen und vollständigen Schutz gegen lei
tungsseitig eingekoppelte Überspannungen.
Die in Fig. 2 dargestellten Überspannungsschutzelemente S1,
S2 und S3 können beispielsweise Überspannungsschutzelemente
mit begrenzender oder zündender Funktion bei festem Schutzpo
tential darstellen. Alternativ können jedoch auch begrenzende
oder zündende Überspannungsschutzelemente mit programmierba
rem Schutzpotential verwendet werden. Darüber hinaus ist eine
beliebige Kombination dieser Überspannungsschutzelemente zur
Realisierung eines Überspannungsschutzes möglich. Begrenzende
Überspannungsschutzelemente mit festem Schutzpotential sind
beispielsweise sogenannte TVS-Dioden (transient voltage
suppressure). Zündende bzw. kurzschließende Überspannungs
schutzelemente mit festem Schutzpotential sind beispielsweise
sogenannte TRISIL-Dioden. Als begrenzende Überspannungs
schutzelemente mit programmierbarem Schutzpotential sind bei
spielsweise Transistoren zu verwenden, während für zündende
Überspannungsschutzelemente mit programmierbarem Schutzpoten
tial beispielsweise Tyristoren eingesetzt werden können.
Die Notwendigkeit der NF-Stufen-Schutzvorrichtung S3 ergibt
sich im Wesentlichen aus der Tatsache, dass sich der Über
spannungsschutz für die Ausgangstreiberstufe 1 auf die
gleich- bzw. niederfrequente Spannung der potentialfreien
Spannungsversorgungsschaltung 4 sowie des Operationsverstär
kers 5 abstützt. Der Operationsverstärker 5 der NF-Stufe 3
wird daher auf die gleiche Weise geschützt wie die Ausgangs
treiberstufe 1, mit dem vereinfachenden Unterschied, dass
seine Versorgungsspannungen einen festen Bezug aufweisen,
d. h. nicht floaten bzw. nicht potentialfrei sind, und die
Überströme beispielsweise gegen Masse oder Versorgungsspan
nung abgeleitet werden können. Bei Verwendung von mehreren
Ausgabestufen bzw. Ports auf einer Baugruppe kann daher die
ser Überspannungsschutz auch zentral für mehrere Ausgabestu
fen gemeinsam realisiert werden, wie später in der Schaltung
gemäß Fig. 4 beschrieben ist.
Gemäß Fig. 2 sind die Überspannungsschutzelemente S1 und S2
bzw. S3 gegen den negativen Versorgungseingang UV- geschal
tet. Sie können jedoch auch gegen den positiven Versorgungs
eingang der Ausgangstreiberstufe UV+ geschaltet werden, wobei
jedoch ein Störstrom durch den Ausgang der potentialfreien
Spannungsversorgungsschaltung 4 fließen kann. Dies ist jedoch
nicht der Fall, wenn anstelle des negativen Versorgungsein
gangs UV- der positive Versorgungseingang UV+ an den Ausgang
von Operationsverstärker 5 geschaltet ist. In gleicher Weise
kann die potentialfreie Spannungsversorgungsschaltung 4 je
nach verwendetem Eingangssignal NFV eine Gleichspannungs- o
der Wechselspannungsversorgung darstellen und entsprechend
die Versorgungseingänge UV+ und UV- der Ausgangstreiberstufe
1 ansteuern. Gemäß Fig. 2 ist die potentialfreie Spannungs
versorgungsschaltung 4 über ihren Masseanschluss UVin(2) an
Masse geschaltet bzw. erdgebunden. Sie kann jedoch auch erd
frei betrieben werden, wodurch sich verschiedenste Anpassun
gen eines Überspannungsschutzes an jeweilige Erfordernisse
realisieren lassen.
In gleicher Weise ist gemäß Fig. 2 die NF-Stufen-Schutzvor
richtung S3 an Masse angeschaltet, wobei der Massebezug der
Schutzvorrichtung S3 sichergestellt sein muss.
Zur galvanischen Entkoppelung der HF-Stufe 2 und der Aus
gangstreiberstufe 1 ist gemäß Fig. 2 eine galvanische Ent
koppelvorrichtung E vorgesehen, die beispielsweise aus einem
Kondensator, einem Übertrager, einem Optokoppler oder einem
sonstigen Entkoppler besteht. Die galvanische Entkoppelvor
richtung E ist jedoch optional und kann auch entfallen. Bei
Verwendung einer derartigen Entkoppelvorrichtung E, welche
wie ein Hochpass wirkt, besitzt die Schaltung den Vorteil,
dass eine Auskoppelung der niederfrequenten Signale erfolgt.
Fig. 3 zeigt eine vereinfachte Blockdarstellung einer weite
ren Anschaltungsmöglichkeit eines Überspannungsschutzelements
S1' an die Ausgangstreiberstufe 1 gemäß Fig. 2. Gleiche Be
zugszeichen bezeichnen hierbei gleiche oder entsprechende E
lemente bzw. Anschlüsse, weshalb auf ihre detaillierte Be
schreibung nachfolgend verzichtet wird.
Gemäß Fig. 3 kann die Ausgangstreiberstufe auch über ihren
schwebenden bzw. floatenden Masseanschluss GND gegenüber
Spannungen geschützt werden, wobei das Überspannungsschutz
element S1' direkt zwischen die Leitung L und den Massean
schluss GND der Ausgangstreiberstufe 1 geschaltet ist. Eine
Mittenspannung der Ausgangstreiberstufe 1 ist auf diese Weise
mit dem Operationsverstärker 5 der NF-Stufe 3 verbunden. Das
Überspannungsschutzelement S1' begrenzt hierbei Überspannun
gen beider Polaritäten relativ zur Versorgungsspannung der
Ausgangstreiberstufe 1 oder schließt diese zur Mittenspannung
bzw. zum Masseanschluss GND kurz. Auch in diesem Fall fließt
ein Überstrom zur NF-Stufe 3 bzw. zur NF-Stufen-
Schutzvorrichtung S3. Die Versorgungseingänge UV- und UV+
werden in diesem Falle direkt mit den jeweiligen Ausgängen
UVout+ und UVout- der dazugehörigen potentialfreien Spannungs
versorgungsschaltung 4 verbunden.
Fig. 4 zeigt eine vereinfachte Blockdarstellung eines Über
spannungsschutzes für eine elektrische Schaltung mit potenti
alfreier Spannungsversorgung und differentiellem Signalaus
gang gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Gleiche Bezugs
zeichen bezeichnen hierbei wiederum gleiche Elemente bzw. An
schlüsse, weshalb auf eine detaillierte Beschreibung nachfol
gend verzichtet wird.
Die Schaltung gemäß Fig. 4 ermöglicht hierbei eine Realisie
rung zur symmetrischen Signaleinspeisung von hochfrequenten
Nutzsignalen wie z. B. Sprache und Daten sowie niederfrequen
ten Wartungssignalen wie z. B. Speisung und Rufton. Die Aus
gangstreiberstufe 1 besteht in diesem Fall aus zwei Operati
onsverstärkern 7 und 7', deren Überspannungsschutz im Wesent
lichen gemäß Fig. 3 realisiert ist. Genauer gesagt ist so
wohl das Überspannungsschutzelement S1, S1' als auch das
Überspannungsschutzelement S2, S2' mit dem Mittenspannungs-
bzw. Masseanschluss GND der Ausgangstreiberstufe 1 verbunden.
Die Leitung wird nunmehr durch eine Zweidrahtschnittstelle
a/b realisiert, wie sie üblicherweise als analoge oder digi
tale Teilnehmerleitung zur Verfügung steht. Die HF-Stufe 2
besitzt nunmehr eine differentielle Verstärkerstufe 6', die
ein differentielles hochfrequentes Nutzsignal HFP und HFN
über Ausgänge Tip 1 und Ring 1 jeweils an die Eingänge der
Operationsverstärker 7 und 7' der Ausgangstreiberstufe 1 aus
gibt. Gleichspannungseingänge DCP und DCN des Verstärkers 6'
sind hierbei mit den Gleichspannungseingängen DCP und DCN ei
nes Verstärkers 5' der NF-Stufe 3 verbunden. An diesen Ein
gängen DCP und DCN werden auch die differentiellen niederfre
quenten Wartungssignale NFP und NFN zugeführt. Ausgänge Tip 2
und Ring 2 des Differenzverstärkers 5' der NF-Stufe 3 werden
jeweils den Mittenanschlüssen der Operationsverstärker 7 und
7' der Ausgangstreiberstufe 1 zugeführt und sind mit Masse
ausgangsanschlüssen GNDV(1) und GNDV(2) einer differentiellen
potentialfreien Spannungsversorgungsschaltung 4' verbunden.
An ihren Eingängen UVin(1) und UVin(2) wird die niederfre
quente Versorgungsspannung NFV beispielsweise differentiell
oder bezogen auf Masse oder Versorgungsspannung eingegeben.
Die Ausgänge UVout(1)+ und UVout(1)-, UVout(2)+ und UVout(2)-
werden in gleicher Weise wie bei der Schaltung gemäß Fig. 2
den jeweiligen Versorgungseingängen UV+ und UV- der Operati
onsverstärker 7 und 7' der Ausgangstreiberstufe 1 zugeführt.
Wie bereits in der Beschreibung gemäß Fig. 2 angedeutet,
kann die NF-Stufen-Schutzvorrichtung S3' durch einen zentra
len Überspannungsschutz, der für mehrere Ports auf einer
Gruppe gemeinsam aufgebaut ist, realisiert werden. Gemäß
Fig. 4 besteht demzufolge ein Überspannungsschutzelement S3'
der NF-Stufen-Schutzvorrichtung aus einer Diodenbrücke, die
zwischen die Ausgänge Tip 2 und Ring 2 des differenziellen
Verstärkers 5' der NF-Stufe 3 geschaltet ist und zum (nicht
dargestellten) zentralen Überspannungsschutz führt. Auf diese
Weise kann ein Überspannungsschutz beispielsweise auf SLMA-
Teilnehmerbaugruppen äußerst platz- und kostengünstig reali
siert werden. Eine derartige zentrale Lösung ist jedoch für
die jeweiligen Überspannungsschutzelemente S1, S2, S1' und
S2' nicht möglich. Der zentrale Überspannungsschutz bewahrt
im Wesentlichen die Differenzverstärker 5' der NF-Stufen 3
von mehreren Ports bzw. Ausgabestufen gegen eingekoppelte
Spannungen, welche die Versorgungsspannungen der NF-Stufen 3
überschreiten. Die Ausgänge der HF-Stufe passen sich im Normalfall
(d. h. keine Überlastung des Differenzverstärkers 5')
an die von der NF-Stufe 3 bestimmten Potentiale an. Daher
können galvanische Entkoppelvorrichtungen wie z. B. Kondensa
toren entfallen.
Die Erfindung wurde vorstehend anhand von einzelnen Schutz
elementen für die Überspannungsschutzelemente beschrieben.
Sie ist jedoch nicht darauf beschränkt, weshalb die Überspan
nungsschutzelemente auch aus einer Vielzahl von zum Teil kom
binierten Schutzelementen wie z. B. Dioden, Transistoren, Ty
ristoren usw. bestehen können. Der Überspannungsschutz be
steht hierbei aus einer Kombination von zwei Überspannungs-
Schutzvorrichtungen, wobei sich der Teil der die potential
freie Spannungsversorgungsschaltung schützt, auf dem Teil der
die potentialgebundene Schaltung schützt abstützt.
Claims (14)
1. Überspannungsschutz für eine elektrische Schaltung mit
potentialfreier Spannungsversorgung, mit:
einer HF-Stufe (2) zum Verstärken von hochfrequenten Nutzsi gnalen (HF);
einer NF-Stufe (3) mit potentialfreier Spannungsversorgungs schaltung (4; 4') und potentialgebundener Schaltung (5) zum Verstärken von niederfrequenten Wartungssignalen (NF, NFV); und
einer Ausgangstreiberstufe (1) zum Ausgeben der an einem Si gnaleingang eingegebenen hochfrequenten Nutzsignale (HF) und der an einem Versorgungseingang (UV+, UV-) eingegebenen nie derfrequenten Wartungssignale (NF, NFV) auf eine Leitung (L; a, b);
gekennzeichnet durch eine Ausgangstrei berstufen-Schutzvorrichtung (S1, S2; S1', S2') zum Schützen der Ausgangstreiberstufe (1) vor Überspannungen, und
einer NF-Stufen-Schutzvorrichtung (S3; S3') zum Schützen der NF-Stufe (3) vor Überspannungen, wobei sich der Teil (S1, S2; S1', S2'), der die potentialfreie Spannungsversorgungsschal tung (4) schützt, auf dem Teil (S3; S3'), der die potential gebundene Schaltung (5) schützt, abstützt.
einer HF-Stufe (2) zum Verstärken von hochfrequenten Nutzsi gnalen (HF);
einer NF-Stufe (3) mit potentialfreier Spannungsversorgungs schaltung (4; 4') und potentialgebundener Schaltung (5) zum Verstärken von niederfrequenten Wartungssignalen (NF, NFV); und
einer Ausgangstreiberstufe (1) zum Ausgeben der an einem Si gnaleingang eingegebenen hochfrequenten Nutzsignale (HF) und der an einem Versorgungseingang (UV+, UV-) eingegebenen nie derfrequenten Wartungssignale (NF, NFV) auf eine Leitung (L; a, b);
gekennzeichnet durch eine Ausgangstrei berstufen-Schutzvorrichtung (S1, S2; S1', S2') zum Schützen der Ausgangstreiberstufe (1) vor Überspannungen, und
einer NF-Stufen-Schutzvorrichtung (S3; S3') zum Schützen der NF-Stufe (3) vor Überspannungen, wobei sich der Teil (S1, S2; S1', S2'), der die potentialfreie Spannungsversorgungsschal tung (4) schützt, auf dem Teil (S3; S3'), der die potential gebundene Schaltung (5) schützt, abstützt.
2. Überspannungsschutz nach Patentanspruch 1,
gekennzeichnet durch eine galvanische
Entkoppelvorrichtung (E), die zwischen einen Signalausgang
der HF-Stufe (2) und den Signaleingang der Ausgangstreiber
stufe (1) geschaltet ist.
3. Überspannungsschutz nach Patentanspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die galva
nische Entkoppelvorrichtung (E) einen Kondensator, Opto-
Koppler oder Übertrager aufweist.
4. Überspannungsschutz nach einem der Patentansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aus
gangstreiber-Schutzvorrichtung (S1, S2) und/oder die NF-
Stufen-Schutzvorrichtung (S3) Überspannungsschutzelemente mit
begrenzender Funktion bei festem Schutzpotential aufweisen.
5. Überspannungsschutz nach einem der Patentansprüche 1 bis
4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aus
gangstreiberstufen-Schutzvorrichtung (S1, S2) und/oder die
NF-Stufen-Schutzvorrichtung (S3) Überspannungsschutzelemente
mit zündender Funktion bei festem Schutzpotential aufweisen.
6. Überspannungsschutz nach einem der Patentansprüche 1 bis
5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aus
gangstreiberstufen-Schutzvorrichtung (S1, S2) und/oder die NF-
Stufen-Schutzvorrichtung (S3) Überspannungsschutzelemente mit
begrenzender Funktion bei programmierbarem Schutzpotential
aufweisen.
7. Überspannungsschutz nach einem der Patentansprüche 1 bis
6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aus
gangstreiberstufen-Schutzvorrichtung (S1, S2) und/oder die
NF-Stufen-Schutzvorrichtung (S3) Überspannungsschutzelemente
mit zündender Funktion bei programmierbarem Schutzpotential
aufweisen.
8. Überspannungsschutz nach einem der Patentansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aus
gangstreiberstufen-Schutzvorrichtung
ein Ausgangs-Überspannungsschutzelement (S1), welches zwi
schen der Leitung (L) und einem der Versorgungseingänge (UV+,
UV-) der Ausgangstreiberstufe (1) geschaltet ist, und
ein Eingangs-Überspannungsschutzelement (S2), welches zwi
schen den Signaleingang der Ausgangstreiberstufe (1) und ei
nem seiner Versorgungseingänge (UV+, UV-) geschaltet ist,
aufweist.
9. Überspannungsschutz nach einem der Patentansprüche 1 bis
7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aus gangstreiberstufen-Schutzvorrichtung ein Ausgangs-Überspannungsschutzelement (S1), welches zwi schen der Leitung (L) und einem Masseanschluss (GND) der Aus gangstreiberstufe (1) geschaltet ist, und
ein Eingangs-Überspannungsschutzelement (S2), welches zwi schen den Signaleingang der Ausgangstreiberstufe (1) und sei nem Masseanschluss (GND) geschaltet ist, aufweist.
dadurch gekennzeichnet, dass die Aus gangstreiberstufen-Schutzvorrichtung ein Ausgangs-Überspannungsschutzelement (S1), welches zwi schen der Leitung (L) und einem Masseanschluss (GND) der Aus gangstreiberstufe (1) geschaltet ist, und
ein Eingangs-Überspannungsschutzelement (S2), welches zwi schen den Signaleingang der Ausgangstreiberstufe (1) und sei nem Masseanschluss (GND) geschaltet ist, aufweist.
10. Überspannungsschutz nach einem der Patentansprüche 1 bis
9,
dadurch gekennzeichnet, dass die NF-
Stufen-Schutzvorrichtung
ein Überspannungsschutzelement (S3) aufweist, welches zwi
schen dem Ausgang der NF-Stufe (3) und einem Masseanschluss
(UVin(2)) oder einem Spannungsversorgungsanschluss (UVin(1))
der potentialfreien Spannungsversorgungsschaltung (4; 4') ge
schaltet ist.
11. Überspannungsschutz nach Patentanspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der Masse
anschluss (UVin(2)) der potentialfreien Spannungsversorgungs
schaltung (4; 4') erdfrei oder erdgebunden ist.
12. Überspannungsschutz nach einem der Patentansprüche 1 bis
11,
dadurch gekennzeichnet, dass die poten
tialfreie Spannungsversorgungsschaltung (4; 4') eine
Gleichspannungs- oder Wechselspannungsversorgung darstellt.
13. Überspannungsschutz nach einem der Patentansprüche 1 bis
12,
dadurch gekennzeichnet, dass die HF-
Stufe (2), die NF-Stufe (3) und die Ausgangstreiberstufe (1)
die hochfrequenten Nutzsignale (HFP, HFN) und die niederfre
quenten Wartungssignale (NFP, NFN, NFV) als differentielle
Signale auf die Leitung (a, b) ausgeben.
14. Überspannungsschutz nach einem der Patentansprüche 1 bis
13,
dadurch gekennzeichnet, dass die NF-
Stufen-Schutzvorrichtung (S3; S3') an einen zentralen Über
spannungsschutz angekoppelt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10040795A DE10040795C2 (de) | 2000-08-21 | 2000-08-21 | Überspannungsschutz für eine elektrische Schaltung mit potentialfreier Spannungsversorgung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10040795A DE10040795C2 (de) | 2000-08-21 | 2000-08-21 | Überspannungsschutz für eine elektrische Schaltung mit potentialfreier Spannungsversorgung |
Publications (2)
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Patent Citations (3)
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