DE10040133A1 - Zahnpasta - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung richtet sich auf eine Zahnpasta mit zahnpflegenden Wirkstoffen und mit Geschmacks- und ggf. Farbstoffen, wobei die Geschmacksstoffe zumindest teilweise in vorzugsweise gefärbten Kapseln eingeschlossen und/oder in zähflüssigen Bindemittelkörpern eingebunden sind, welche ansonsten in cremiger oder gelartiger Zahnpasta etwa gleichmäßig verteilt sind und durch mechanische Einwirkungen, insbesondere Druck und Reibung (Zähneputzen), zerfließen und/oder aufbrechen und somit Geschmack und ggf. Farbe freigeben.
Description
Die Erfindung betrifft eine Zahnpasta, vornehmlich für Kinder, mit zahnpflegenden
Wirkstoffen und mit Geschmacks- und ggf. Farbstoffen.
Zweifellos ist das regelmäßige Putzen der Zähne unter Verwendung von Zahnpasta
eine sehr wichtige Maßnahme zum Erhalt der Zähne. Dies gilt nicht nur für die über
viele Jahrzehnte hinweg benötigten Zähne eines Erwachsenen, sondern auch für das
Milchgebiß eines kleinen Kindes, obwohl dieses "nur" für einen Zeitraum von etwa fünf
bis sieben Jahren halten muss. Ohne regelmäßiges Zähneputzen wird der Karies
auslösende oder begünstigende Zahnbelag nicht entfernt, und Karies kann an einem
Milchgebiß ebensolche Schäden hervorrufen wie an dem Gebiß eines Erwachsenen.
Da andererseits Kinder nur schwerlich zum Zähneputzen zu bewegen sind, ist man
dazu übergegangen, Zahnpasten verschiedene Geschmacksstoffe beizumischen, so
dass die Kinder durch den Wohlgeschmack der Zahnpasta zum Zähneputzen
angeregt werden. Es zeigt sich jedoch, dass diese Maßnahme nicht ausreichend ist,
da insbesondere kleinere Kinder einfach die wohlschmeckende Zahnpasta
hinunterschlucken, anstatt damit die Zähne zu putzen, oder diese gar regelrecht
verzehren, wenn sie unbeobachtet an die Zahnpasta gelangen. Viele Mütter und Väter
können dies bestätigen. Hierdurch wird nicht nur die Wirkung eines verstärkten
Schutzes des Gebisses verfehlt; in jeder guten Zahnpasta ist darüber hinaus zur
Härtung der Zahnoberfläche Fluor enthalten. Ein bestimmter Gehalt an Fluor wird
auch Kinderzahnpasten heutzutage zugesetzt, um den Zahnschmelz zu härten. Dabei
werden die Grenzwerte eingehalten, um eine gesundheitsschädigende Wirkung des
Spurenelementes Fluor zu vermeiden. Dies ist umso wichtiger, da der Großteil der
Kinder im Alter unter 2 Jahren regelmäßig zusätzlich eine tägliche Fluorzufuhr in Form
von Tabletten erhält, fluorergänztes Speisesalz verzehrt oder gar fluoridiertes
Trinkwasser zu sich nimmt. Somit gelangt eine nicht unerhebliche Menge Fluor in den
kindlichen Körperkreislauf, was ebenso schädlich ist wie zuwenig Fluor. Deshalb ist
hier Vorsicht geboten, damit Kinder die im Handel befindlichen Zahnpasten nur dosiert
verwenden und nicht "naschen", was durch den süßen, fruchtigen und verführerisch
reizenden Geschmack leider nur zu häufig geschieht. Somit bestehen zur Zeit zwei
äußerst unbefriedigende Tatbestände in der kindlichen Zahnpflege: Zum Einen
verleitet die bunte, süße Zahnpasta mehr zum Essen und Schlucken denn zum
gründlichen Zähneputzen, andererseits kommt es deshalb nicht selten zu einer
gesundheitsgefährdenden Zufuhr von zuviel Fluor, woraus die unterschiedlichsten,
schädigenden Wirkungen resultieren können.
Aus den Nachteilen des beschriebenen Stands der Technik resultiert das die
Erfindung initiierende Problem, eine gattungsgemäße Zahnpasta derart
weiterzubilden, dass Kinder durch wohlschmeckende Stoffe zwar zu einem
vermehrten Zahnpastakonsum angeregt werden, jedoch dabei zusätzlich angehalten
sind, die Zahnpasta nicht hinunterzuschlucken, sondern die zum Entfernen des
Zahnbelags notwendigen Putzbewegungen durchzuführen.
Die Lösung dieses Problems gelingt dadurch, dass die Geschmacksstoffe und ggf.
Farbstoffe durch ein alkoholfreies Lösungsmittel verdünnt oder gelöst und in dieser
Form in festen oder gelartigen Kapseln eingeschlossen und/oder in festen oder
gelartigen Bindemittelkörpern eingebunden sind, wobei die Kapseln oder
Bindemittelkörper in dem ansonsten cremigen Zahnpastagrundstoff etwa gleichmäßig
verteilt sind und durch mechanische Einwirkungen, insbesondere Druck
(Zähneputzen) zerfließen und/oder aufbrechen und somit ihren Inhalt geschmacklich
(Geschmacksstoffe) und ggf. optisch (Farbstoffe) freigeben.
Der Sinn des Einschließens der Geschmacks- und ggf. Farbstoffe in Kapseln liegt
darin, dass diese Kapseln erst aufgebrochen werden müssen, um den darin
enthaltenen Wohlgeschmack genießen zu können. Die Kapseln bzw.
Bindemittelkörper sind derart aufgebaut, dass das Auslösen der Geschmacksstoffe
vor allem durch mechanische Einwirkungen, wie sie bei dem Zähneputzen
typischerweise auftreten, erfolgt. Somit verbreitet sich der Wohlgeschmack nicht
bereits beim Einnehmen der Zahnpasta in den Mund und erst recht nicht beim
Hinunterschlucken derselben, sondern erst dann, wenn durch intensives Zähneputzen
die Kapseln aufgebrochen werden und die Geschmacksstoffe freigeben. Hierbei wirkt
das Lösungsmittel als Trägersubstanz, welches für eine rasche Verteilung der
freigesetzten Geschmacksstoffe in der gesamten Mundhöhle sorgt. Damit andererseits
die zahnpflegende Wirkung sofort einsetzt, sind die Wirkstoffe nicht innerhalb,
sondern außerhalb der erfindungsgemäßen Kapseln angeordnet. Die Kinder werden
somit praktisch für das Zähneputzen "belohnt" und erleben, wie eine vorher
weitgehend geschmacklose und weiße oder durchsichtige Zahnpasta sich vor ihren
eigenen Augen (z. B. vor dem Badezimmerspiegel) in eine geschmackvolle, bunte und
schaumige Zahnpflegesubstanz verwandelt. Dadurch ist eine lustige, spannende und
vor allem genau durchgeführte Zahnpflege bei Kindern (und vielleicht auch bei
Erwachsenen) gewährleistet.
Der Aufbau der Kapseln selbst ist ziemlich variabel: Sofern ein Aufbrechen durch
mechanische Einwirkungen möglich ist, kann die Härte der Kapseln in begrenztem
Umfang variieren; sofern Sorge dafür getragen ist, dass diese sich nicht von selbst
durch den Zahnpastagrundstoff oder das enthaltene Lösungsmittel und/oder die
Geschmacksstoffe auflösen, kann jede gesundheitlich verträgliche Substanz
verwendet werden. Ein weiter unten näher erläuterter Effekt kann damit erreicht
werden, dass der Inhalt der Kapseln eine andere Farbe hat als der cremige
Zahnpastagrundstoff, so dass an einer Verfärbung derselben auch für eine
unbeteiligte Person erkennbar ist, wie effektiv die Putzbewegungen sind. Damit kann
bspw. auch eine Mutter überprüfen, ob ihr Kind nicht nur "formelle" Putzbewegungen
durchführt, sondern mit einer ausreichenden Druckkraft arbeitet, wodurch neben dem
Aufbrechen der Kapseln auch das Ablösen des Zahnbelags von den Zähnen erreicht
wird.
Es hat sich als günstig erwiesen, dass die Kapseln und/oder Bindemittelkörper einen
Durchmesser zwischen 0,1 mm und 4 mm, vorzugsweise zwischen 0,5 mm und 3 mm,
insbesondere zwischen 1 mm und 2 mm, aufweisen. In dem bevorzugten
Größenbereich können die einzelnen Partikel sowohl optisch wahrgenommen werden
als auch ertastet werden, so dass es möglich ist, diese gezielt mit einer Zahnbürste zu
erfassen und solange an einem Zahn entlang zu reiben, bis die betreffende Kapsel
aufgeplatzt ist. Im Bereich der Backenzähne können die Kapseln auch mit der Zunge
oder mit der Backeninnenseite ertastet werden. Andererseits sind die Partikel noch
klein genug, so dass sie bspw. ohne Schwierigkeiten durch die Öffnung einer
Zahnpastatube herausgedrückt werden können.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Kapseln und/oder Bindemittelkörper in
einer derartigen Anzahl in der Zahnpasta enthalten sind, dass ihr Volumenanteil etwa
10% bis 50%, vorzugsweise etwa 20% bis 45%, insbesondere etwa 30% bis 40%
der Zahnpasta beträgt. Der Volumenanteil der erfindungsgemäßen Partikel sollte
unterhalb von etwa 50%, bezogen auf das Gesamtvolumen der Zahnpasta, liegen,
damit einerseits die Konzentration der in dem cremigen Zahnpastagrundstoff
enthaltenen Wirkstoffe nicht zu hoch sein muss, und damit andererseits die Zahnpasta
noch eine cremige oder pastöse Konsistenz aufweist und demzufolge bspw. bequem
aus einem Behältnis herausgedrückt werden kann. Andererseits sollte der
Volumenanteil auch nicht zu klein sein, damit sich ein die Zahnpasta verwendendes
Kind über einen ausreichend langen Zeitraum mit dem Zerreiben der
erfindungsgemäßen Geschmackspartikel beschäftigen muss.
Die Erfindung läßt sich dahingehend weiterbilden, dass die Kapseln und/oder
Bindemittelkörper aus einem thixotropen Werkstoff bestehen. Die Geschmackskörper
sollen ausreichend stabil sein, um während der Verarbeitung, Lagerung und auch
während der Entnahme aus einem Behältnis nicht zerstört zu werden und ihren
Geschmack etwa vorzeitig abzugeben. Aus diesem Grunde kann es auch sinnvoll
sein, anstelle einer flach zusammendrückbaren Tube ein kartuschenartiges Behältnis
zu verwenden, mit einem nach oben drückbaren Boden, so dass der innere Druck
beim Herauspressen aus dem betreffenden Behältnis in keinem Volumenbereich der
Zahnpasta den eine Zerstörung der Geschmackspartikel herbeiführenden Grenzdruck
überschreitet. Da andererseits die Geschmackspartikel mit einer vorzugsweise
flüssigen Substanz gefüllt sind, ist es schließlich erforderlich, dass die Kapselhülle in
der Lage ist, einen entsprechenden Druck an den jeweils umschlossenen Inhalt
weiterzugeben. Deshalb können hier auch Weichgelatinekapseln Verwendung finden,
da diese zumindest im begrenzten Umfang bei einer Kompression der Inhaltsstoffe
einer Volumenänderung fähig sind. Andererseits kann bei derartigen Kapseln das
Aufbrechen durch intensive Putztätigkeit insofern begünstigt werden, als durch die
dabei hervorgerufenen Verformungen ein thixotroper Werkstoff immer dünnflüssiger
wird, bis er schließlich aufbricht und seinen aromatischen Inhalt freigibt.
Vorzugsweise ist die Kapselhülle aus einer Gallerte, insbesondere eines organischen
Kolloids, vorzugsweise tierischen Ursprungs wie Gelatine oder pflanzlichen Ursprungs
wie Agar-Agar, Pektin, etc., gebildet. Derartige Kapseln sind üblicherweise
gesundheitlich verträglich, so dass auch ein versehentliches Verschlucken einer
derartigen Zahnpasta völlig ungefährlich ist. Oftmals genügt ein kleiner Anteil von
bspw. 0,5 bis 1% einer betreffenden Gelatinesubstanz, welche in erwärmtes oder
heißes Wasser eingerührt wird, um nach dem Erkalten die gallertartige Substanz zu
bilden. Derartige Kapseleinschlüsse lassen sich bspw. erzeugen, indem der
Kapselinhalt durch eine Düse mit einer speziellen Geometrie in die Gallertsubstanz
eingesprüht wird, so dass die einzelnen Tröpfchen von der erstarrenden Gallerte
überzogen werden.
Für die Lagerungsstabilität der erfindungsgemäßen Zahnpasta ist wichtig, dass die
Substanz der Kapselhülle bei Zimmertemperatur nicht wasserlöslich ist. Dadurch ist es
möglich, sowohl den cremigen Zahnpastagrundstoff wie auch den aromatischen Inhalt
der Geschmackspartikel in einer wässrigen Lösung einzusetzen, da Wasser einerseits
gesundheitlich verträglich und andererseits preiswert ist. Da die Gallerte einer
Kolloidkapsel bei höheren Temperaturen erweicht und sodann flüssig wird, könnte
man diese Erweichungstemperatur auch auf die übliche Körpertemperatur eines
Menschen einstellen, damit das Aufbrechen der Kapseln bspw. beim Auftragen auf
das Zahnfleisch begünstigt wird. Andererseits wird die Körpertemperatur bspw. an
dem Zahnschmelz nicht vermittelt, und außerdem ist eine Körpertemperatur von etwa
37° Celsius noch vergleichsweise niedrig, so dass bei einem Hitzestau an heißen
Tagen diese Temperatur auch überschritten werden könnte. Deshalb sollte die
Erweichungstemperatur der Kapselhülle deutlich oberhalb einer Temperatur von 35
bis 40°C liegen. Das Aufbrechen der Kapseln soll nicht bereits durch das Auftragen
der Zahnpasta auf das Zahnfleisch erfolgen, sondern eben erst durch die
mechanischen Einwirkungen infolge der Zahnputzbewegungen.
Es hat sich bewährt, als Geschmacksstoffe natürliche Aromen, bspw. ätherische Öle,
naturidentische und/oder künstliche Aromen zu verwenden. Die Erfindung sieht dabei
vor, sich bei den verschiedenen Geschmacksrichtungen an den Kindern bereits
bekannte Aromen anzulehnen, da bspw. durch das Freisetzen eines Erdbeeraromas
eine Assoziation mit dem Verzehr von Erdbeeren erfolgen kann, so dass deren
Attraktivität auf die erfindungsgemäße Zahnpasta übertragen werden kann.
Andererseits kann insbesondere für kleinere Kinder ein zwar wohlschmeckendes, aber
fremdartiges Aroma verwendet werden, so dass einer Tendenz zum unkritischen
Verschlucken der erfindungsgemäßen Zahnpasta entgegengewirkt wird.
Weitere Vorteile lassen sich erzielen, indem als Geschmacksstoff ein Süßungsmittel,
insbesondere ein Zuckeraustauschstoff, verwendet wird. Gerade der süße Geschmack
ist bei Kindern besonders beliebt und erhöht damit zusätzlich die Attraktivität der
erfindungsgemäßen Zahnpasta. Die Verwendung eines Zuckeraustauschstoffs hat
den weiteren Vorteil, dass selbst bei einem Verschlucken keine zusätzlichen Kalorien
aufgenommen werden und keine kariesauslösenden Substanzen die Zahnpasta
belasten.
Um die Haltbarkeit der erfindungsgemäßen Zahnpasta zu erhöhen, kann in den
Kapseln ein die Geschmacks- und/oder Süßungsstoffe stabilisierendes
Konservierungsmittel enthalten sein. Ein derartiges Konservierungsmittel dürfte vor
allem bei natürlichen Geschmacks- oder Süßungsstoffen erforderlich sein, um deren
vorzeitige Oxidation zu vermeiden.
Die Rezeptur für eine erfindungsgemäße Zahnpasta läßt sich dadurch optimieren,
dass etwa 0,05 ml bis 1 ml eines ätherischen Öls pro 100 ml Zahncreme verwendet
werden, vorzugsweise 0,1 ml bis 0,5 ml, insbesondere 0,2 ml bis 0,4 ml. Der Rest des
Kapselvolumens wird von dem Lösungsmittel ausgefüllt. Ätherische Öle bieten den
Vorteil, dass man nahezu alle Geschmacksrichtungen erzeugen kann. Allerdings sind
ätherische Öle sehr geschmacksintensiv und müssen daher in stark verdünntem
Zustand verwendet werden. Eine Lösung des ätherischen Öls in einem vorzugsweise
wässrigen Lösungsmittel ist daher unerläßlich.
Bei Verwendung eines Farbstoffs kann dieser sich innerhalb der Kapseln, in der
Kapselwand und/oder in den Bindemittelkörpern befinden, vorzugsweise in der
Kapselwand. Derartige Farbstoffe sollen einerseits dazu dienen, die
Geschmackspartikel gegenüber dem cremigen Zahnpastagrundstoff optisch
hervorzuheben, so dass ein Kind die einzelnen Partikel im Spiegel optisch gut
wahrnehmen kann und diese damit gezielt zerreiben kann. Andererseits kann der
Farbstoff auch zusammen mit den Geschmacksstoffen innerhalb der Kapseln
aufgenommen sein, so dass er zusammen mit den Geschmacksstoffen erst durch
intensives Zähneputzen freigesetzt wird. Damit ist eine Aufsichtsperson in die Lage
versetzt, von außen erkennen zu können, ob bereits eine ausreichende
Zahnputztätigkeit erfolgt ist.
Um gesundheitliche Beeinträchtigungen auszuschließen, sollte ein Farbstoff in Form
einer Lebensmittelfarbe verwendet werden. Da ein Verschlucken der
Geschmackspartikel und damit ein Auflösen derselben im Magen nicht
auszuschließen ist, sollten gesundheitsverträgliche Farbstoffe verwendet werden.
Diese Eigenschaften werden bei Lebensmittelfarben stets erfüllt.
Durch die Menge des Farbstoffs kann die Farbintensität beeinflußt werden. Gute
Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn der Volumenanteil des Farbstoffs etwa 1 ml bis
15 ml pro 100 ml Zahncreme beträgt, vorzugsweise 2 ml bis 10 ml, insbesondere 4 ml
bis 6 ml. Die Farbstoffmenge richtet sich je nach der angestrebten Einfärbung des
Zahnpastagrundstoffs bei Aufbrechen aller Geschmackspartikel. Es genügen hierbei
helle Farbtöne wie bspw. rosa oder hellgrün, so dass bereits mit kleinsten Mengen
einer Lebensmittelfarbe ein ausreichender Erfolg erzielbar ist. Andererseits braucht
man deshalb bei dunkleren Farben wie rot oder blau naturgemäß etwas weniger Farbe
als bei helleren Färbungen wie bspw. gelb.
Dem Erfindungsgedanken entsprechend können Geschmack und Farbe weitgehend
unabhängig voneinander eingestellt werden, um einerseits den Geschmack zu
optimieren und andererseits die Farbe an die betreffende Geschmacksrichtung
anzupassen. Auch die Einfärbung des Zahnpastagrundstoffs beim Aufbrechen der
Geschmacks- und Farbstoffpartikel kann bei dem betreffenden Kind einen
Wiedererkennungseffekt auslösen, insbesondere dann, wenn Farbe und Geschmack
zusammenpassen und bspw. dem natürlichen Erscheinungsbild einer
wohlschmeckenden Frucht entsprechen. Dies lässt sich bspw. erreichen durch
Zusammenstellungen wie Erdbeergeschmack - hellrot; Kirschgeschmack - dunkelrot;
Orangengeschmack - orange; etc. Hierbei kann sowohl die Geschmacksintensität wie
auch die Farbintensität durch willkürliche Zugabe der diese Eigenschaften
bestimmenden Substanzen in jeweils optimaler Dosierung erfolgen.
Eine Stabilisierung des Kapselinhalts läßt sich durch ein Eindickungsmittel erreichen.
Hierbei kann insbesondere bei dünnflüssigen Substanzen wie in Wasser gelösten,
ätherischen Ölen eine Erhöhung der Viskosität erreicht werden, so dass sich
wiederum eine etwa honigartige Konsistenz ergibt, so dass die betreffenden Partikel
ohne gezielte mechanische Einwirkungen ihre etwa kugelförmige Tropfengestalt
beibehalten und daher nicht vorzeitig aufbrechen können. Ein gezielter Druck
verursacht jedoch eine Verformung der Partikel, welche zunächst von der Kapselhülle
in begrenztem Umfang nachvollzogen wird, bis deren Verformungsfähigkeit
überschritten ist bzw. bspw. durch thixotrope Eigenschaften der Erweichungsgrad
herabgesetzt wird.
Ein wasserlösliches Eindickungsmittel fördert die Verteilung des Inhalts einer
aufgebrochenen Kapsel in der Mundhöhle. Da der Zahnpastagrundstoff zu einem
verhältnisgroßen Volumenanteil aus Wasser bestehen kann, ist stets eine
ausreichende Flüssigkeitsmenge vorhanden, um den zunächst eingedickten
Kapselinhalt nach Aufbrechen der Kapsel schnell in einen dünnflüssigen Zustand zu
versetzen, wodurch die Geschmacks- und Farbstoffe freigesetzt werden und sich in
der gesamten Mundhöhle verteilen und damit auch die Geschmackszellen erreichen
sowie optisch ein Ergebnis des Zähneputzens erlebt wird.
Damit die erfindungsgemäßen "Farbkügelchen" innerhalb des Zahnpastagrundstoffs
leicht erkannt werden, kann der Zahnpastagrundstoff transparent oder weiß gehalten
sein. Ein transparenter Zahnpastagrundstoff bietet dabei den weiteren Vorteil, dass
während der Herstellung und Lagerung jederzeit Kontrollen möglich sind, ob die
erfindungsgemäßen Geschmackspartikel noch intakt sind.
Um ihre Wirkung sofort entfalten zu können, sollten sich die zahn- und
zahnfleischpflegenden Wirkstoffe überwiegend oder vollständig in dem
Zahnpastagrundstoff außerhalb der Kapseln oder Bindemittelkörper befinden.
Dadurch kann die chemische Wirkung der Zahnpasta sofort nach deren Auftrag auf
die Zähne und Zahnfleisch erfolgen und ist nicht von der Geschicklichkeit eines Kindes
beim Zerreiben der erfindungsgemäßen Geschmacks- und Farbpartikel abhängig.
Die Konzentration der Wirkstoffe in dem Zahnpastagrundstoff kann entsprechend dem
Volumenanteil der Kapseln und/oder Bindemittelkörper erhöht sein, damit die
volumenspezifische Wirkung der erfindungsgemäßen Zahnpasta nicht herabgesetzt
ist. Durch dieses Merkmal wird die Konzentration durch die Verdünnung des
Zahnpastagrundstoffs infolge des freigesetzten Kapselinhalts nur auf das bisher
übliche Maß reduziert, so dass die für die Zahnpflege erforderliche Putzzeit gegenüber
herkömmlichen Zahnpasten nicht heraufgesetzt wird.
Die Erfindung sieht ferner vor, dass in dem Zahnpastagrundstoff abrasiv wirkende
Partikel enthalten sind, welche einerseits zur Ablösung des Zahnbelags und
andererseits zum Aufbrechen der Kapseln dienen. Derartige Partikel können bspw.
aus Siliciumoxid bestehen, welches einerseits völlig ungiftig ist und andererseits bei
Zimmertemperatur vergleichsweise hart ist. Um diese Partikel einerseits von den
erfindungsgemäßen Geschmackspartikeln deutlich unterscheiden zu können, und um
ihre Wirkung bei der Zahnpflege einerseits und bei dem Öffnen der
Geschmackspartikel andererseits zu optimieren, sollten die abrasiven Partikel einen
viel kleineren Durchmesser haben wie die Geschmackspartikel, bspw. etwa 1-50 µm,
vorzugsweise etwa 2-20 µm.
Um gesundheitlichen Beeinträchtigungen bei einer übermäßigen Anwendung der
erfindungsgemäßen Zahnpasta vorzubeugen, sollte der Gewichtsanteil einer Fluor
enthaltenden Komponente, bspw. von Natriumfluorid oder Natriummonofluorphosphat,
auf weniger als 1 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 0,3 Gew.-%, insbesondere
weniger als 0,1 Gew.-% der gesamten Zahnpasta beschränkt sein. Da Fluor in
größeren Mengen gesundheitsschädliche Nebeneffekte haben kann, und andererseits
gerade bei Kindern das teilweise Verschlucken der Zahnpastacreme nicht
auszuschließen ist, kann durch eine Reduzierung des Fluoridgehalts auf einen sehr
geringen Wert im Verhältnis zu handelsüblichen Zahnpasten für Erwachsene eine
gesundheitliche Schädigung der Kinder vermieden werden. Der Fluoridgehalt für
Kinder- und Junior-Zahncremes sollte weniger als 1 mg Fluorid pro Gramm
Zahncreme betragen.
Schließlich entspricht es der Lehre der Erfindung, dass der Alkoholgehalt kleiner als 2%,
vorzugsweise kleiner als 1%, insbesondere kleiner als 0,5%, bezogen auf die
gesamte Zahnpaste, ist. Durch einen möglichst weitgehenden Verzicht auf die
Verwendung von (Äthyl)-Alkohol auch bei dem Zahnpastagrundstoff wird der
Entstehung einer Alkoholsucht entgegengewirkt, selbst wenn ein Kind beim
Zähneputzen regelmäßig einen Teil der Zahnpasta verschluckt.
Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels der Erfindung.
Eine erfindungsgemäße Zahnpasta enthält bspw. folgende Substanzen, jeweils in
Gew.-%, soweit nichts anderes angegeben:
Feuchthalte- und/oder Verdickungsmittel, natürliche oder synthetische Gummis wie Irisch-Moos, Natriumcarboximethylzellulose, Methylzellulose oder Hydroxyethylzellulose sowie Dragantgummi, Polyvinylpyrollidon und Stärke | 10-40% |
Wirkstoffe gegen Zahnbelag, Bakterien, etc. | 0,2-10% |
Natriummonofluorphosphat | 1-2 ppm |
Reibungsmittel (z. B. kolloidales Siliziumoxid) | 30-50% |
Desinfektionsmittel ca. | 1,5% |
Süßstoff, bspw. Saccharin ca. | 0,03% |
Weißmacher nach | Bedarf |
Konservierungsmittel | je nach Bedarf |
Mittel zur pH-Wert-Einstellung, bspw. NaOH | nach Bedarf |
H2O | Rest |
Die Mengenangaben sind hierbei auf 100% des cremigen Zahnpastagrundstoffs
bezogen.
Ätherisches Öl, bspw. Salbei-, Pfefferminz-, Eucalyptus-, Fenchelöl, ferner Erdbeer-, Orangen-. Zitronen-Kamillenaroma | 2-10% |
Lebensmittelfarbe (Pulverform) | 5-15% |
Eindickungsmittel (ggf. thixotrop) | 0-30% |
Konservierungsmittel | nach Bedarf |
H2O | Rest |
Diese Angaben sind Gew.-% und auf 100% des Kapselfüllstoffs bezogen.
Wird anstelle der pulverförmigen Lebensmittelfarbe flüssige Lebensmittelfarbe
verwendet, so kann ggf. der Wasseranteil bis auf Null reduziert werden.
Gallertbildendes Mittel wie Gelatine, Agar-Agar, etc. | 0,5-2% |
Weichmacher (ggf. thixotrop wie pflanzliche Öle (Kakao- oder Erdnußöl), Bienenwachs, etc.) | nach Bedarf |
H2O (in Gallerte gebunden) | Rest |
Diese Angaben sind Gew.-% und auf 100% des Kapselhüllenstoffs bezogen.
Claims (22)
1. Zahnpasta mit zahnpflegenden Wirkstoffen und mit Geschmacks- und ggf.
Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschmacksstoffe durch ein
alkoholfreies Lösungsmittel verdünnt oder gelöst und in dieser Form in festen
oder gelartigen Kapseln eingeschlossen und/oder in festen oder gelartigen
Bindemittelkörpern eingebunden sind, wobei die Kapseln oder
Bindemittelkörper in dem ansonsten cremigen Zahnpastagrundstoff etwa
gleichmäßig verteilt sind und durch mechanische Einwirkungen, insbesondere
Rührbewegungen und/oder Druck (Zähneputzen), zerfließen und/oder
aufbrechen.
2. Zahnpasta nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapseln
und/oder Bindemittelkörper einen Durchmesser zwischen 0,1 mm und 4 mm,
vorzugsweise zwischen 0,5 mm und 3 mm, insbesondere zwischen 1 mm und 2 mm,
aufweisen.
3. Zahnpasta nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapseln
und/oder Bindemittelkörper in einer derartigen Anzahl in der Zahnpasta
enthalten sind, dass ihr Volumenanteil etwa 10% bis 50%, vorzugsweise etwa
20% bis 45%, insbesondere etwa 30% bis 40% der Zahnpasta beträgt.
4. Zahnpasta nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kapseln und/oder Bindemittelkörper aus einem thixotropen Werkstoff
bestehen.
5. Zahnpasta nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kapselhülle aus einer Gallerte, insbesondere eines
organischen Kolloids, vorzugsweise tierischen Ursprungs wie Gelatine oder
pflanzlichen Ursprungs wie Agar-Agar, Pektin, etc. gebildet ist.
6. Zahnpasta nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Substanz der Kapselhülle bei Zimmertemperatur nicht
wasserlöslich ist.
7. Zahnpasta nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass als Geschmacksstoffe natürliche Aromen, bspw.
ätherische Öle, naturidentische und/oder künstliche Aromen verwendet werden.
8. Zahnpasta nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass als Geschmacksstoff ein Süßungsmittel, insbesondere
ein Zuckeraustauschstoff verwendet wird.
9. Zahnpasta nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass in den Kapseln, insbesondere in dem Lösungsmittel, ein
die Geschmacks- und/oder Süßungsstoffe chemisch stabilisierendes
Konservierungsmittel enthalten ist.
10. Zahnpasta nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass etwa 0,05 ml bis 1 ml
eines ätherischen Öls pro 100 ml Zahncreme verwendet werden,
vorzugsweise 0,1 ml bis 0,5 ml, insbesondere 0,2 ml bis 0,4 ml.
11. Zahnpasta nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Farbstoff,
dadurch gekennzeichnet, dass sich der Farbstoff innerhalb der Kapseln, in der
Kapselwand und/oder in den Bindemittelkörpern befindet.
12. Zahnpasta nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Farbstoff in
Form einer Lebensmittelfarbe verwendet wird.
13. Zahnpasta nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
dass etwa 1 ml bis 15 ml eines Farbstoffs pro 100 ml Zahncreme verwendet
werden, vorzugsweise 2 ml bis 10 ml, insbesondere 4 ml bis 6 ml.
14. Zahnpasta nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass Geschmack und Farbe weitgehend unabhängig voneinander einstellbar
sind, um einerseits den Geschmack zu optimieren und andererseits die Farbe
an die betreffende Geschmacksrichtung anzupassen.
15. Zahnpasta nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Kapselinhalt durch ein Eindickungsmittel stabilisiert
ist.
16. Zahnpasta nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das
Eindickungsmittel wasserlöslich ist.
17. Zahnpasta nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Zahnpastagrundstoff transparent oder weiß ist.
18. Zahnpasta nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die zahnpflegenden Wirkstoffe sich überwiegend oder
vollständig in dem Zahnpastagrundstoff außerhalb der Kapseln oder
Bindemittelkörper befinden.
19. Zahnpasta nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration
der Wirkstoffe in dem Zahnpastagrundstoff entsprechend dem Volumenanteil
der Kapseln und/oder Bindemittelkörper erhöht ist.
20. Zahnpasta nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass in dem Zahnpastagrundstoff abrasive Partikel enthalten
sind, welche einerseits zur Ablösung des Zahnbelags und andererseits zum
Aufbrechen der Kapseln dienen.
21. Zahnpasta nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Volumenanteil einer Fluor enthaltenden Komponente,
bspw. Natriumfluorid oder Natriummonofluorphosphat, auf weniger als 1 Vol.-%,
vorzugsweise weniger als 0,3 Vol.-%, insbesondere weniger als 0,1 Vol.-% der
gesamten Zahnpasta beschränkt ist.
22. Zahnpasta nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Alkoholgehalt kleiner als 2%, vorzugsweise kleiner
als 1%, insbesondere kleiner als 0,5%, bezogen auf die gesamte Zahnpaste,
ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10040133A DE10040133A1 (de) | 2000-08-17 | 2000-08-17 | Zahnpasta |
US09/917,513 US20020048553A1 (en) | 2000-08-17 | 2001-07-30 | Toothpaste |
Applications Claiming Priority (1)
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