DE10039962A1 - Elektrisches Gerät mit mindestens einer Schneidklemmeinrichtung - Google Patents

Elektrisches Gerät mit mindestens einer Schneidklemmeinrichtung

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Abstract

Ein elektrisches Gerät weist mindestens eine Schneidklemmeinrichtung mit einem gerätefest angeordneten Grundkörper (1) und einem relativ dazu bewegbaren Schließelement (3) auf. Dieses ist durch Ansetzen eines Bedienwerkzeugs (4) an eine gerätefeste Schließlagerstelle (5) und anschließendes Andrücken des Bedienwerkzeugs (4) an das Schließelement (3) von einer Öffnungs- in eine Schließstellung überführbar. Es wird dabei in den Grundkörper (1) hinein verfahren und nur druckbeansprucht. Ein in die Schneidklemmeinrichtung eingeführter Leiter (2) wird in der Schließstellung geklemmt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisches Gerät mit mindestens einer Schneidklemmeinrichtung mit einem gerätefest angeordneten Grundkörper und einem bezüglich des Grundkörpers bewegbaren Schließelement, wobei das Schließelement durch An­ setzen eines Bedienwerkzeugs an eine gerätefest angeordnete Schließlagerstelle und anschließendes Andrücken des Bedien­ werkzeugs an das Schließelement von einer Öffnungs- in eine Schließstellung überführbar ist, in der ein in die Schneid­ klemmeinrichtung eingeführter Leiter geklemmt ist, wobei das Schließelement beim Überführen von der Öffnungs- in die Schließstellung in den Grundkörper hinein verfahren wird.
Ein derartiges elektrisches Gerät ist beispielsweise aus dem Prospekt "Produktinformation IDC - Insulation Displacement Connection" der Firma Weidmüller bekannt.
Bei der Schneidklemmeinrichtung des Standes der Technik liegt die Schließlagerstelle weiter innerhalb des Geräts als das Schließelement. Das Schließelement weist einen Lappen mit ei­ ner Ausnehmung auf, durch die hindurch ein Bedienelement, z. B. ein Schraubendreher, an die Schließlagerstelle angesetzt werden kann. Durch Andrücken des Bedienwerkzeugs an die eine Seite bzw. die dieser Seite gegenüberliegende Seite der Aus­ nehmung kann die Schneidklemmeinrichtung geschlossen bzw. ge­ öffnet werden. Das Schließelement wird dabei beim Öffnen druck-, beim Schließen im wesentlichen zugbeansprucht.
Die Schneidklemmeinrichtung des Standes der Technik benötigt ein relatives großes Bauvolumen. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein elektrisches Gerät mit ei­ ner kompakter bauenden Schneidklemmeinrichtung zu schaffen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Schließelement beim Überführen von der Öffnungs- in die Schließstellung nur druckbeansprucht wird. Denn dadurch kann der Operationsbe­ reich des Bedienwerkzeugs aus dem elektrischen Gerät heraus verlagert werden.
Wenn die Schließlagerstelle als Ansetznut für einen Schrau­ bendreher ausgebildet ist, wird zur Klemmung des Leiters kein Spezialwerkzeug benötigt.
Wenn das Bedienwerkzeug das Schließelement beim Überführen von der Öffnungs- in die Schließstellung in einem Schließ­ kraftbereich kontaktiert und dass das Schließelement im Schließkraftbereich elektrisch isolierend ausgebildet ist, wird die elektrische Betriebssicherheit des Geräts erhöht.
Wenn das Schließelement durch das Ansetzen des Bedienwerk­ zeugs an die Schließlagerstelle und das anschließende Andrü­ cken des Bedienwerkzeugs an das Schließelement ausschließlich von der Öffnungs- in die Schließstellung überführbar ist, baut das elektrische Gerät besonders kompakt.
Wenn das Schließelement durch Ansetzen des Bedienwerkzeugs an eine gerätefest angeordnete, von der Schließlagerstelle ver­ schiedene Öffnungslagerstelle und anschließendes Andrücken des Bedienwerkzeugs an das Schließelement von der Schließ- in die Öffnungsstellung überführbar ist, ist die Schneidklemm­ einrichtung auf einfache Weise auch wieder öffenbar.
Wenn die Öffnungslagerstelle als Widerlager für einen Schrau­ bendreher ausgebildet ist, benötigt die Öffnungslagerstelle besonders wenig Bauraum.
Analog zum Schließkraftbereich sollte das Schließelement auch in einem Öffnungskraftbereich elektrisch isolierend ausgebil­ det sein.
Die Vorteile der Erfindung kommen besonders dann zum Tragen, wenn das elektrische Gerät mindestens eine weitere Schneid­ klemmeinrichtung aufweist. Die einzelnen Schneidklemmeinrich­ tungen können dabei alternativ oder kombiniert nebeneinander oder einander gegenüberliegend angeordnet sein.
Ein elektrisches Gerät, bei dem die vorliegende Erfindung be­ sonders vorteilhaft einsetzbar ist, ist beispielsweise ein elektromagnetisches Schaltgerät.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nach­ folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Dabei zei­ gen in Prinzipdarstellung die einzige
Fig. 1 ein Schütz.
Gemäß Fig. 1 ist das elektrische Gerät der vorliegenden Erfin­ dung als elektromagnetisches Schaltgerät, insbesondere als Schütz, ausgebildet. Es weist eine Gehäuse 1 auf. Das Gehäuse 1 entspricht dem gerätefesten Grundkörper 1 des elektrischen Geräts.
Das Schütz weist zwei einander gegenüberliegende Reihen mit - gemäß Ausführungsbeispiel - je fünf nebeneinander angeordne­ ten Schneidklemmeinrichtungen auf. Mittels jeder der Schneid­ klemmeinrichtungen ist ein in die jeweilige Schneidklemmein­ richtung eingeführter Leiter 2 ohne vorheriges Abisolieren klemmbar.
Die - identisch ausgebildeten - Schneidklemmeinrichtungen weisen je ein bezüglich des Gehäuses 1 bewegbares Schließele­ ment 3 auf. Das Schließelement 3 kann sich in einer Öffnungs- oder in einer Schließstellung befinden. Die nicht mit Leitern 2 bestückten Schließelemente 3 sind in Fig. 1 in der Öffnungs­ stellung dargestellt, die mit Leitern 2 bestückten Schließ­ elemente 3 in der Schließstellung.
Zum Überführen eines Schließelements 3 von der Öffnungs- in die Schließstellung wird ein Bedienwerkzeug 4 an eine geräte­ fest angeordnete Schließlagerstelle 5 angesetzt und anschlie­ ßend an das Schließelement 3 angedrückt. Dadurch wird das Schließelement 3 in die Schließstellung überführt und ein vorher in die Schneidklemmeinrichtung eingeführter Leiter 2 geklemmt. Das Schließelement 3 kontaktiert das Bedienwerkzeug 4 dabei in einem Schließkraftbereich 7.
Der Schließkraftbereich 7 bildet einen Teil der Außenseite des Schützes. Er weist gemäß Fig. 1 eine Aufnahmemulde 7' für das Bedienwerkzeug 4 auf. Ferner weicht das Schließelement 3 im Bereich zwischen Schließkraftbereich 7 und Schließlager­ stelle 3 zurück. Gemäß Fig. 1 ist die Schließlagerstelle 5 als Ansetznut 5 für einen Schraubendreher ausgebildet. Das Be­ dienwerkzeug 4 ist also ein Schraubendreher 4.
Ersichtlich wird das Schließelement 3 beim Überführen von der Öffnungs- in die Schließstellung in den Grundkörper 1 hinein verfahren. Das Schließelement 3 ist dabei durch das Ansetzen des Bedienwerkzeugs 4 an die Schließlagerstelle 5 und das an­ schließende Andrücken des Bedienwerkzeugs 4 an das Schließ­ element 3 ausschließlich von der Öffnungs- in die Schließ­ stellung überführbar. Ein Rücküberführen von der Schließ- in die Öffnungsstelle ist durch Ansetzen des Bedienwerkzeugs 4 an die Schließlagerstelle 5 nicht möglich.
Um die Schneidklemmeinrichtung auch wieder öffnen zu können, weist das Schütz pro Schließklemmeinrichtung eine gerätefest angeordnete, von der Schließlagerstelle 5 verschiedene Öff­ nungslagerstelle 6 auf. Durch Ansetzen des Bedienwerkzeugs 4 an diese Öffnungslagerstelle 6 und anschließendes Andrücken des Bedienwerkzeugs 4 an das Schließelement 3 ist dieses dann wieder von der Schließ- in die Öffnungsstellung überführbar. Das Schließelement 3 kontaktiert dabei das Bedienwerkzeug 4 in einem Öffnungskraftbereich 8.
Gemäß der Figur ist die Öffnungslagerstelle 6 als Widerlager 6 für den Schraubendreher 4 ausgebildet. Durch Verdrehen des Schraubendrehers 4 kann somit das Schließelement 3 geringfü­ gig aus seiner Schließstellung herausbewegt werden. Danach kann der Schraubendreher 4 in den sich ergebenden Spalt ein­ getrieben werden und danach das Schließelement 3 völlig in die Öffnungsstellung überführt werden. Alternativ wäre aber auch möglich, die Öffnungslagerstelle 6 von vorneherein als Nut zum Eintreiben des Schraubendrehers 4 auszubilden.
Vorzugsweise ist das Schließelement 3 zumindest in den beiden Kraftbereichen 7, 8 elektrisch isoliert ausgebildet. Bei­ spielsweise kann die gesamte von außen zugängliche Struktur des Schließelements 3 aus Kunststoff bestehen. In diesem Fall ergibt sich die elektrische Isolationsfähigkeit quasi von selbst.
Aufgrund der Anordnung der Lagerstellen 5, 6 und der Kraftbe­ reiche 7, 8 wirken auf das Schließelement 3 sowohl beim Über­ führen von der Öffnungs- in die Schließstellung als auch um­ gekehrt ausschließlich Druckkräfte. Auch innerhalb des Schließelements 3 treten ausschließlich Druckkräfte auf. Das Schließelement 3 wird also in beiden Fällen nur druckbean­ sprucht, nicht aber zugbeansprucht.
Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung der Schneidklemmeinrich­ tungen ist ein sehr kompaktes elektrisches Gerät realisier­ bar, das nur geringfügig größer baut als ein vergleichbares Gerät mit Schraubklemmen.

Claims (11)

1. Elektrisches Gerät mit mindestens einer Schneidklemmein­ richtung mit einem gerätefest angeordneten Grundkörper (1) und einem bezüglich des Grundkörpers (1) bewegbaren Schließ­ element (3), wobei das Schließelement (3) durch Ansetzen ei­ nes Bedienwerkzeugs (4) an eine gerätefest angeordnete Schließlagerstelle (5) und anschließendes Andrücken des Be­ dienwerkzeugs (4) an das Schließelement (3) von einer Öff­ nungs- in eine Schließstellung überführbar ist, in der ein in die Schneidklemmeinrichtung eingeführter Leiter (2) geklemmt ist, wobei das Schließelement (3) beim Überführen von der Öffnungs- in die Schließstellung in den Grundkörper (1) hin­ ein verfahren wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (3) beim Überführen von der Öffnungs- in die Schließstellung nur druckbeansprucht wird.
2. Elektrisches Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließlagerstelle (5) als Ansetznut (5) für einen Schraubendreher (4) ausgebildet ist.
3. Elektrisches Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienwerkzeug (4) das Schließelement (3) beim Über­ führen von der Öffnungs- in die Schließstellung in einem Schließkraftbereich (7) kontaktiert und dass das Schließele­ ment (3) im Schließkraftbereich (7) elektrisch isolierend ausgebildet ist.
4. Elektrisches Gerät nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (3) durch das Ansetzen des Bedien­ werkzeugs (4) an die Schließlagerstelle (5) und das anschlie­ ßende Andrücken des Bedienwerkzeugs (4) an das Schließelement (3) ausschließlich von der Öffnungs- in die Schließstellung überführbar ist.
5. Elektrisches Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (3) durch Ansetzen des Bedienwerk­ zeugs (4) an eine gerätefest angeordnete, von der Schließla­ gerstelle (5) verschiedene Öffnungslagerstelle (6) und an­ schließendes Andrücken des Bedienwerkzeugs (4) an das Schließelement (3) von der Schließ- in die Öffnungsstellung überführbar ist.
6. Elektrisches Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungslagerstelle ((6) als Widerlager (6) für ei­ nen Schraubendreher (4) ausgebildet ist.
7. Elektrisches Gerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienwerkzeug (4) das Schließelement (3) beim über­ führen von der Schließ- in die Öffnungsstellung in einem Öff­ nungskraftbereich (8) kontaktiert und dass das Schließelement (3) im Öffnungskraftbereich (8) elektrisch isolierend ausge­ bildet ist.
8. Elektrisches Gerät nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine weitere Schneidklemmeinrichtung auf­ weist.
9. Elektrisches Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidklemmeinrichtungen nebeneinander angeordnet sind.
10. Elektrisches Gerät nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidklemmeinrichtungen einander gegenüberliegend angeordnet sind.
11. Elektrisches Gerät nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es als elektromagnetisches Schaltgerät, insbesondere als Schütz, ausgebildet ist.
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