DE10039803A1 - Fahrzeugdach, insbesondere für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Fahrzeugdach, insbesondere für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugdach (1), insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einer Dachhaut (3) und einem damit verbundenen Dachhimmel (4), der die Dachhaut (3) zum Fahrzeuginnenraum (5) hin abdeckt, und mit wenigstens einem Airbagmodul als Sicherheitseinrichtung, das wenigstens einen Rolloverairbag (7, 8; 16; 19) mit diesem zugeordneten wenigstens einen Gasgenerator (9, 10; 26) umfasst, wobei der wenigstens eine Rolloverairbag (7, 8; 16; 19) bei einem Fahrzeugüberschlag als Aufprallschutz im Dachbereich oberhalb wenigstens eines Insassensitzbereichs aufblasbar ist. Erfindungsgemäß umfasst der Dachhimmel (4) eine Trägerplatte (6), auf deren im montierten Zustand des Dachhimmels (4) zum Fahrzeuginnenraum hin weisender Trägerplatten-Unterseite der wenigstens eine Rolloverairbag (7, 8; 16; 19) im nicht aktivierten Grundzustand zusammengefaltet angeordnet ist, so dass der wenigstens eine Rolloverairbag (7, 8; 16; 19) bei einem Fahrzeugüberschlag im Fahrzeuginnenraum (5) im Bereich unterhalb des Dachhimmels (4) vorzugsweise großflächig aufblasbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugdach, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein herkömmliches, allgemein bekanntes Fahrzeugdach umfasst eine Dachhaut und
einen damit verbundenen Dachhimmel, der die Dachhaut zum Fahrzeuginnenraum hin
abdeckt. Bei einem Fahrzeugüberschlag, einem sog. Rollover, besteht die Gefahr, dass
die Insassen mit dem Kopf auf das Fahrzeugdach oder andere harte Strukturen, wie z. B.
einen Schiebedachrand, aufprallen. Dabei wird die Kopffreiheit bei einem derartigen
Rollover zusätzlich durch die Deformation des Fahrzeugdaches eingeschränkt.
Besonders problematisch ist ein derartiger Kopfaufschlag, wenn der Fahrzeuginsasse
unvorschriftsmäßigerweise nicht angeschnallt ist.
Aus der US 5 470 103 ist eine Sicherheitseinrichtung bekannt, die ein an der Dachhaut
befestigtes Airbagmodul aufweist, dessen Airbag im aktivierten und aufgeblasenen
Zustand eine E-Form aufweist. Ferner ist ein Dachhimmel vorgesehen, der den Aufbau
von unten her in herkömmlicher Weise abdeckt. Ein Aufprallschutz ist hier nach vorne
zum Windschutzscheibenbereich wie auch zur Seite zum Seitenscheibenbereich und
zwischen zwei benachbarten Sitzpositionen möglich, während Schutzmaßnahmen nach
oben zum Dachbereich hin für einen Rollover nicht vorgesehen sind.
Ein gattungsgemäßes Fahrzeugdach ist aus der US 5 775 726 bekannt. Dieses
Fahrzeugdach umfasst eine Dachhaut und einen damit verbindbaren Dachhimmel, der
die Dachhaut zum Fahrzeuginnenraum hin abdeckt. Zusätzlich ist hier wenigstens ein
Airbagmodul als Sicherheitseinrichtung vorgesehen, das wenigstens einen
Rolloverairbag mit diesem zugeordneten wenigstens ein Gasgenerator umfasst, wobei
der Rolloverairbag bei einem Fahrzeugüberschlag als Aufprallschutz im Dachbereich
oberhalb wenigstens eines Insassensitzbereichs aufblasbar ist.
Konkret ist hier ein Airbagmodul vorgesehen, das im Bereich zwischen der Dachhaut und
dem Dachhimmel angeordnet ist, wobei das Airbagmodul hier an der Dachhaut befestigt
ist und der Dachhimmel die Anordnung in herkömmlicher Weise von unten her abdeckt.
Um einen Aufprallschutz zu schaffen, kann der sich über den gesamten Front- und/oder
Fondinsassenbereich erstreckende Airbag im Bereich zwischen der Dachhaut und dem
Dachhimmel aufgeblasen werden. Um eine Entfaltung und Volumenvergrößerung im
Bereich zwischen der Dachhaut und dem Dachhimmel zu ermöglichen, ist hierzu im
Grundzustand zwischen dem Dachhimmel und der Dachhaut von vorneherein ein
ausreichender Abstand vorgesehen. Dadurch wird jedoch insgesamt ein relativer hoher
Dachaufbau geschaffen, was ggf. die Kopffreiheit im Fahrzeuginnenraum
beeinträchtigen kann. Zudem trifft bei diesem Aufbau der Fahrzeuginsasse bei einem
Fahrzeugüberschlag zuerst auf den Dachhimmel, bevor eine Dämpfung durch den
Rolloverairbag erfolgen kann. Die Kontaktkräfte können hier somit bei einem Aufprall ggf.
relativ groß sein. Alternativ hierzu kann der Dachhimmel aber auch aus einem
elastischen Material hergestellt sein, der sich bei einer Entfaltung der Airbags ebenfalls
ausdehnt. Ein derartiger Dachhimmel ist jedoch relativ unhandlich und deshalb auch
relativ aufwendig zu montieren.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein alternatives Fahrzeugdach, insbesondere für ein
Kraftfahrzeug, zu schaffen, das einfach und preiswert aufgebaut sowie einfach und
schnell zu montieren ist und mit dem bei einem Rollover die bei einem Aufprall wirkenden
Kontaktkräfte reduziert werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Gemäß Anspruch 1 umfasst der Dachhimmel eine Trägerplatte, auf deren im montierten
Zustand des Dachhimmels zum Fahrzeuginnenraum hin weisender Trägerplatten-
Unterseite der wenigstens eine Rolloverairbag im nicht aktivierten Grundzustand
zusammengefaltet angeordnet ist, so dass der wenigstens eine Rolloverairbag bei einem
Fahrzeugüberschlag im Fahrzeuginnenraum im Bereich unterhalb des Dachhimmels
vorzugsweise großflächig aufblasbar ist.
Mit einem derartigen Aufbau kann der wenigstens eine Rolloverairbag auf vorteilhafte
Weise schnell und gut unterhalb des Dachhimmels aufgeblasen werden, so dass im
Falle eines Aufpralls eine Aufpralldämpfung direkt und unmittelbar über den
Rolloverairbag erfolgt. Dadurch können die Kontaktkräfte bei einem Aufprall,
insbesondere bei einem Kopfaufprall, ggf. erheblich reduziert werden.
Zudem ist ein derartiger Aufbau insgesamt sehr kompakt ausführbar, so dass keine die
Kopffreiheit ggf. beeinträchtigenden hohen Dachaufbauten erforderlich sind. Ebenso
können an einer derartigen Trägerplatte ferner weiterhin auch Ausstattungselemente, wie
z. B. Handgriffe, Sonnenblenden, Kleiderhaken, Beleuchtungselemente etc. auf einfache
Weise angebracht werden.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten den wenigstens einen Rolloverairbag
im nicht aktivierten Zustand an der Trägerplatten-Unterseite anzuordnen bzw. zu haltern.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der wenigstens
eine Rolloverairbag im nicht aktivierten Zustand großflächig über dem jeweils
abzudeckenden Bereich gefaltet ist dergestalt, dass bei der Aktivierung des wenigstens
einen Rolloverairbags eine Entfaltung im wesentlichen nach unten in Richtung
Fahrzeuginnenraum erfolgt. Vorteilhaft wird hierdurch eine besonders schnelle und
funktionssichere Airbagentfaltung in den aufprallkritischen Bereichen erreicht, da sich der
Airbag hier im wesentlichen nur noch nach unten aufblasen muß.
Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform sind die dem
wenigstens einen Rolloverairbag zugeordneten Gasgeneratoren des wenigstens einen
Airbagmoduls zur Ausbildung einer Dachhimmel-Montageeinheit ebenfalls an der
Trägerplatte des Dachhimmels angeordnet. Vorteilhaft wird hier somit eine besonders
vorteilhafte Teile- und Funktionsintegration dadurch geschaffen, dass das wenigstens
eine Airbagmodul integral mit dem Dachhimmel ausgebildet und hergestellt wird.
Dadurch bildet das Airbagmodul zusammen mit dem Dachhimmel eine einzige
Montageeinheit, die auf einfache Weise endmontiert werden kann, so dass die
Montagezeiten bei der Endmontage ebenso wie die Montagekosten reduziert werden
können. Zudem ist eine derartige Endmontage wesentlich einfacher durchzuführen, da
die Dachhimmel-Montageeinheit hier lediglich z. B. auf herkömmliche Weise mit der
Dachhaut verclipst zu werden braucht. Die Gasgeneratoren sind vorzugsweise
Kaltgasgeneratoren, mit denen vorteilhaft die thermischen Bauteilbelastungen reduziert
werden können. Ferner kann mit derartigen Kaltgasgeneratoren auch die Standzeit der
Airbags erhöht werden, da mit diesen ein Druckverlust durch Gasabkühlung vermeidbar
ist.
Gemäß einer zu der eben erläuterten Ausführungsform alternativen Ausführungsform
kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Gasgenerator dachhimmelfern am
Fahrzeugaufbau angeordnet ist. Ein Gasgenerator kann beispielsweise im Bereich einer
A-Säule und/oder einer B-Säule und/oder einer C-Säule und/oder einem Kofferraum
angeordnet sein und mit dem jeweils zugeordneten Airbag über einen Schlauch und/oder
eine Gaslanze verbunden sein.
Grundsätzlich gibt es in Abhängigkeit von den jeweils konkret gegebenen
Einbausituationen verschiedene Möglichkeiten, um den aufprallkritischen Bereich
abzudecken. In einer bevorzugten konkreten Ausführungsform ist ein im aktivierten
Zustand einen Frontinsassenbereich großflächig abdeckender Frontinsassen-
Rolloverairbag und ein einen Fondinsassenbereich großflächig abdeckender
Fondinsassen-Rolloverairbag vorgesehen. Mit zwei derartigen Rolloverairbags wird ein
wirksamer Aufprallschutz im besonders kritischen Aufprallbereich oberhalb der Fond-
und Frontinsassen vorgenommen, wobei der weniger aufprallkritische, in
Fahrzeuglängsrichtung gesehen mittlere Dachbereich hier nicht überdeckt wird, wodurch
eine Volumenreduktion und eine Materialeinsparung erreicht wird.
In einer ersten konkreten Weiterbildung hierzu ist vorgesehen, dass sowohl dem
Fondinsassen-Rolloverairbag als auch dem Frontinsassen-Rolloverairbag jeweils ein
separater Gasgenerator zugeordnet ist. Vorzugsweise ist der dem Frontinsassen-
Rolloverairbag zugeordnete Gasgenerator dabei in Fahrzeuglängsrichtung gesehen am
vorderen Dachhimmelrandbereich und der dem Fondinsassen-Rolloverairbag
zugeordnete Gasgenerator in Fahrzeuglängsrichtung gesehen an einem hinteren
Dachhimmelrandbereich angeordnet, die vorzugsweise mittig am jeweiligen
Dachhimmelrandbereich angeordnet sind. Damit ist eine schnelle und funktionssichere
Entfaltung und Aktivierung des Airbags im jeweils gewünschten Bereich möglich.
Alternativ dazu kann ein Gasgenerator aber auch in einem mittleren Bereich zwischen
dem Frontinsassen- und dem Fondinsassenbereich angeordnet sein, wobei der
Gasgenerator hier vorzugsweise zweistufig ausgebildet ist und eine erste
Gasgeneratorstufe mit dem Frontinsassen-Rolloverairbag und eine zweite
Gasgeneratorstufe mit dem Fondinsassen-Rolloverairbag gekoppelt ist.
In einer alternativen Ausführungsform ist ein einziger Rolloverairbag vorgesehen, der
einen den Frontinsassenbereich großflächig überdeckenden Frontinsassen-
Airbagbereich und einen den Fondinsassenbereich großflächig überdeckenden
Fondinsassen-Airbagbereich umfasst, die durch wenigstens ein schlauchförmiges
Verbindungsstück miteinander verbunden sind. Mit dem wenigstens einen
schlauchförmigen Verbindungsstück wird erreicht, dass das Aufblasvolumen hier nicht zu
groß wird.
Weiter kann jedoch auch vorgesehen sein, dass jedem Sitzplatz ein vorzugsweise
großflächig darüber gefalteter Rolloverairbag zugeordnet ist. Auch mit einem derartigen
Aufbau ergeben sich die oben genannten Vorteile.
Die Trägerplatte kann grundsätzlich aus jedem geeigneten Material hergestellt sein. In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Trägerplatte aus
einem Kunststoffmaterial und/oder wenigstens bereichsweise aus einem
Energieabsorptionsmaterial hergestellt ist. Damit kann über die Trägerplatte im Falle
eines Aufpralls zusätzlich zum wenigstens einen Rolloverairbag eine Aufpralldämpfung
mit gezielter und kontrollierter Energieabsorption erfolgen. Beispielsweise ist die
Trägerplatte hier vollständig aus einem Energieabsorptionsschaum, z. B. einem
Polyurethanschaum hergestellt.
Grundsätzlich kann der Airbag hier so gefaltet und ausgebildet sein, dass er den
Dachhimmel nach unten zum Fahrzeuginnenraum hin abschirmt. Der wenigstens eine
Airbag ist jedoch in einer bevorzugten Ausführungsform zum Fahrzeuginnenraum hin
mittels einer Gewebelage abgeschirmt, die z. B. über den wenigstens einen
Rolloverairbag mitsamt Trägerplatte gespannt sein kann. Die Gewebelage ist dabei
durch den sich aufblasenden Airbag, vorzugsweise entlang der Airbagrandbereiche an
Sollaufreißlinien, aufreißbar ausgebildet. Dadurch ergibt sich eine gute Abschirmung zum
Fahrzeuginnenraum hin, wobei insbesondere über diese Gewebelage eine optisch und
designtechnisch günstige Anpassung an die Fahrzeuginnenraumgestaltung möglich ist.
Die Gewebelage kann dabei z. B. mit dem Airbaggewebe selbst verklebt sein. Zudem ist
hierdurch sichergestellt, dass die Gewebelage den Aufblasvorgang nicht behindert.
Zur Erfassung eines drohenden oder tatsächlichen Überschlags ist eine Rollover-
Sensorvorrichtung vorgesehen, die mit dem wenigstens einen Airbagmodul gekoppelt ist
und diese ggfs. aktiviert. Damit wird eine hohe Funktionssicherheit in Verbindung mit
einer rechtzeitigen Aktivierung des Aufbaus als Sicherheitseinrichtung erreicht.
Um sicherzustellen, dass der Rolloverairbag stets nur in dem Bereich aktiviert wird, auf
dem ein Sitzbenutzer sitzt, kann ferner auch eine Vorrichtung zur Erkennung der
Sitzbelegung vorgesehen sein, mit der eine Aktivierung der Airbagmodule lediglich in
Abhängigkeit von einer sensierten Sitzbelegung durchführbar ist.
Für eine Energieabsorption, bei der das Gas im Airbag bei einem Aufprall nicht nur hin-
und hergedrückt wird und mit der die Gefahr eines Durchschlagens des Kopfes
vorteilhaft reduziert werden kann, kann der wenigstens eine Airbag vorteilhaft in
wenigstens zwei Airbagkammern unterteilt sein, die durch Überströmöffnungen
miteinander verbunden sind. Durch die Unterteilung des wenigstens einen Airbags in
Kammern kann zudem auch das Aufblasvolumen des Airbags für ein gezieltes und
schnelles Aufblasen vorteilhaft reduziert werden. Damit ist vorteilhaft eine gezielte und
kontrollierte Energieabsorption möglich.
Für hohe Standzeiten von vorzugsweise mehreren Sekunden ist der wenigstens eine
Airbag aus einem gasundurchlässigen Gewebe hergestellt und/oder weist der
wenigstens eine Airbag keine Abströmöffnungen auf. Ferner können zur Erhöhung der
Standzeit auch Kaltgasgeneratoren eingesetzt werden, da mit diesen ein Druckverlust
durch Gasabkühlung vermeidbar ist. Zudem können mit derartigen Kaltgasgeneratoren
vorteilhaft auch die thermischen Bauteilbelastungen reduziert werden.
Um einen besonders wirkungsvollen Aufprallschutz zur Verfügung zu stellen, kann ferner
vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Rolloverairbag im aufgeblasenen Zustand
zusätzlich einen seitlichen Dachrahmen und/oder einen Schiebedachausschnitt abdeckt.
Vorteilhaft ist der Dachhimmel ferner in herkömmlicher Weise mit Clipelementen
und/oder Schraubelementen an der Dachhaut festlegbar.
Ein derartiger Aufbau kann zudem auf besonders einfache Art und Weise in ein
bestehendes Serienfahrzeug integriert werden, ohne dass hierfür große konstruktive
Umgestaltungen am Fahrzeug selbst vorgenommen werden müssen. Gegebenenfalls
kann zusätzlich zum wenigstens einen Rolloverairbag wenigstens ein weiterer
vorzugsweise randseitig angeordneter Airbag, vorzugsweise ein Seitenairbag und/oder
ein Interaktionsairbag und/oder ein Frontscheibenairbag und/oder ein
Heckaufprallairbag, an der Trägerplatte angeordnet sein, wobei ggf. diesem oder diesen
entsprechend zugeordnete Gasgeneratoren ebenfalls integral an der Trägerplatte
angeordnet sind.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf ein Fahrzeugdach,
Fig. 2 eine schematische Schnittansicht entlang der Linie A-A der Fig. 1 in einer nicht
aktivierten Grundstellung des Rolloverairbags,
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Aufbaus gemäß Fig. 2 im aktivierten Zustand
des Rolloverairbags,
Fig. 4 eine schematische alternative Ausführungsform eines Dachhimmels mit einem in
mehrere Kammern unterteilten Airbag, und
Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf eine weitere alternative Ausführungsform eines
Rolloverairbags.
In Fig. 1 ist schematisch eine Draufsicht auf ein Fahrzeugdach 1 eines Kraftfahrzeugs 2
dargestellt. Dieses Fahrzeugdach 1 umfasst, wie dies insbesondere auch aus Fig. 2
ersichtlich ist, die einen Schnitt entlang der Linie A-A von Fig. 1 zeigt, eine Dachhaut 3
sowie einen damit über hier nicht dargestellte Clipelemente lösbar verbindbaren
Dachhimmel 4, der die Dachhaut 3 zum Fahrzeuginnenraum 5 hin abdeckt.
Der Dachhimmel 4 bildet hier zugleich die Sicherheitseinrichtung und ist aus einer
Trägerplatte 6, die vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial hergestellt ist, aufgebaut,
auf deren zum Fahrzeuginnenraum 5 hin weisender Trägerplatten-Unterseite hier
beispielsweise ein Frontinsassen-Rolloverairbag 7 und ein Fondinsassen-Rolloverairbag
8 im in der Fig. 2 gezeigten nicht aktivierten Zustand großflächig gefaltet, d. h. sich im
gefalteten Zustand im wesentlichen über einen Fondinsassenbereich 14 und einen
Frontinsassenbereich 13 erstreckend, angeordnet sind.
Wie dies in der Fig. 1 lediglich äußerst schematisch dargestellt ist, ist dem
Frontinsassen-Rolloverairbag 7 ein Gasgenerator 9 und dem Fondinsassen-
Rolloverairbag 8 ein Gasgenerator 10 zugeordnet, die ebenfalls integral mit dem
Dachhimmel 4 ausgebildet sind, so dass der Dachhimmel 4 eine einfach und schnell mit
der Dachhaut 3 zu verbindende Dachhimmel-Montageeinheit ist. Als Verbindungsmittel
sind hier z. B. herkömmliche Clipelemente verwendet. Als Gasgeneratoren 9, 10 werden
z. B. Kaltgasgeneratoren verwendet.
Der dem Frontinsassen-Rolloverairbag 7 zugeordnete Gasgenerator 9 ist dabei in
Fahrzeuglängsrichtung gesehen an einem vorderen mittleren Dachhimmelrandbereich
11, z. B. im Bereich eines oberen Windschutzscheibenquerträgers, angeordnet, während
der dem Fondinsassen-Rolloverairbag 8 zugeordnete Gasgenerator 10 in
Fahrzeuglängsrichtung gesehen an einem hinteren mittleren Dachhimmelrandbereich 12,
z. B. im Bereich eines oberen Heckscheibenquerträgers, angeordnet ist.
Der Dachhimmel 4 umfaßt ferner eine Gewebelage 15, die zum Fahrzeuginnenraum 5
hin über die beiden Airbags 7, 8 gespannt bzw. mit dem Airbaggewebe verklebt ist.
Jeder der beiden Gasgeneratoren 9, 10 ist mit einer hier nicht dargestellten Rollover-
Sensorvorrichtung sowie mit einer Vorrichtung zur Erkennung der Sitzbelegung
gekoppelt. Mit einer derartigen Rollover-Sensorvorrichtung wird ein drohender oder
tatsächlicher Überschlag des Kraftfahrzeugs 2 erfasst und werden die beiden
Airbagmodule durch Zünden der Gasgeneratoren 9, 10 aktiviert. Mit der Vorrichtung zur
Erkennung der Sitzbelegung wird erkannt und erfasst, ob ein Sitzbereich, z. B. der
Fondinsassenbereich 14, mit Sitzbenutzern belegt ist, so dass bei einem sensierten
Rollover ggf. nur der Gasgenerator 9, der dem Frontinsassen-Rolloverairbag 7
zugeordnet ist, aktiviert wird.
Im aktivierten Zustand wird über die Gasgeneratoren 9, 10 Gas in die Rolloverairbags 7,
8 geblasen, wodurch sich diese im wesentlichen nach unten in Richtung
Fahrzeuginnenraum 5 entfalten, wie dies in der Fig. 3 schematisch und beispielhaft
dargestellt ist. Durch diese Volumenvergrößerung wird die Gewebelage 15 in den
Randbereichen des Rolloverairbags 7, 8 aufgerissen, um dessen schnelle Entfaltung zu
ermöglichen. Vorzugsweise sind hierfür hier nicht im Detail dargestellte Sollaufreißlinien
vorgesehen.
Für lange Standzeiten können die Rolloverairbags 7, 8 hier ohne Abströmöffnungen bzw.
aus einem gasundurchlässigen Gewebe hergestellt sein.
Mit einem derartig im Fahrzeuginnenraum 5 aufgeblasenen Rolloverairbag 7, 8 ist ein
unmittelbarer, effektiver Aufprallschutz bei einem Rollover möglich, bei dem die
Kontaktkräfte bei einem tatsächlichen Aufprall auf das Fahrzeugdach 1 über die
Rolloverairbags 7, 8 erheblich reduziert werden können.
In der Fig. 4 ist ein alternativer Aufbau eines Rolloverairbags 16 schematisch dargestellt.
Der Rolloverairbag 16 ist hier in einzelne Airbagkammern 17 unterteilt, die miteinander
durch Überströmöffnungen 18 verbunden sind. Dadurch kann die Gefahr des
Durchschlagens des Kopfes verringert werden.
In der Fig. 5 ist schließlich eine alternative Ausführungsform eines Rolloverairbags 19
dargestellt, das sowohl einen den Frontinsassenbereich 13 großflächig überdeckenden
Frontinsassen-Airbagbereich 20 als auch einen den Fondinsassenbereich 14 großflächig
überdeckenden Fondinsassen-Airbagbereich 21 aufweist, die z. B. durch drei
schlauchförmige Verbindungsstücke 22, 23 und 24 miteinander verbunden sind, wodurch
sich eine vorteilhafte Volumenreduzierung im weniger aufprallkritischen Bereich zwischen
dem Frontinsassenbereich 13 und dem Fondinsassenbereich 14 ergibt. Dieser
Rolloverairbag 19 ist Bestandteil eines Airbagmoduls, das zudem einen in
Fahrzeuglängsrichtung gesehen an einem hier beispielhaft gewählten hinteren mittleren
Dachhimmelrandbereich 25 des Dachhimmels 4 angeordneten Gasgenerator 26
umfasst. Die Aufbau- und die Funktionsweise ist hier entsprechend demjenigen, wie er in
Verbindung mit den Fig. 1 bis 3 näher erläutert ist, so dass hierauf nicht mehr näher
eingegangen wird.
Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass jedem einzelnen Sitzplatz im Kraftfahrzeug 2
jeweils ein eigener Rolloverairbag zugeordnet ist, was aber hier nicht dargestellt ist.
Dabei sollen die Gasgeneratoren 9, 10 grundsätzlich so im Dachbereich angeordnet
sein, dass sie keine Gefährdung für die Insassen darstellen.
1
Fahrzeugdach
2
Kraftfahrzeug
3
Dachhaut
4
Dachhimmel
5
Fahrzeuginnenraum
6
Trägerplatte
7
Frontinsassen-Rolloverairbag
8
Fondinsassen-Rolloverairbag
9
Gasgenerator
10
Gasgenerator
11
vorderer Dachhimmelrandbereich
12
hinterer Dachhimmelrandbereich
13
Frontinsassenbereich
14
Fondinsassenbereich
15
Gewebelage
16
Rolloverairbag
17
Airbagkammer
18
Überströmöffnung
19
Rolloverairbag
20
Frontinsassen-Airbagbereich
21
Fondinsassen-Airbagbereich
22
Verbindungsstück
23
Verbindungsstück
24
Verbindungsstück
25
hinterer Dachhimmelrandbereich
26
Gasgenerator
Claims (19)
1. Fahrzeugdach, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einer Dachhaut und einem
damit verbindbaren Dachhimmel, der die Dachhaut zum Fahrzeuginnenraum hin
abdeckt, und mit wenigstens einem Airbagmodul als Sicherheitseinrichtung, das
wenigstens einen Rolloverairbag mit diesem zugeordneten wenigstens einen
Gasgenerator umfasst, wobei der wenigstens eine Rolloverairbag bei einem
Fahrzeugüberschlag als Aufprallschutz im Dachbereich oberhalb wenigstens eines
Insassensitzbereichs aufblasbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der
Dachhimmel (4) eine Trägerplatte (6) umfasst, auf deren im montierten Zustand des
Dachhimmels (4) zum Fahrzeuginnenraum hin weisender Trägerplatten-Unterseite
der wenigstens eine Rolloverairbag (7, 8; 16; 19) im nicht aktivierten Grundzustand
zusammengefaltet angeordnet ist, so dass der wenigstens eine Rolloverairbag (7, 8;
16; 19) bei einem Fahrzeugüberschlag im Fahrzeuginnenraum (5) im Bereich
unterhalb des Dachhimmels (4) vorzugsweise großflächig aufblasbar ist.
2. Fahrzeugdach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens
eine Rolloverairbag (7, 8; 16; 19) im nicht aktivierten Zustand großflächig über dem
jeweils abzudeckenden Bereich gefaltet ist dergestalt, dass bei der Aktivierung des
wenigstens einen Rolloverairbags (7, 8; 16; 19) eine Entfaltung im wesentlichen
nach unten in Richtung Fahrzeuginnenraum (5) erfolgt.
3. Fahrzeugdach nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die dem wenigstens einen Rolloverairbag (7, 8; 16; 19) zugeordneten
Gasgeneratoren (9, 10; 26), vorzugsweise Kaltgasgeneratoren, des wenigstens
einen Airbagmoduls zur Ausbildung einer Dachhimmel-Montageeinheit ebenfalls an
der Trägerplatte (6) des Dachhimmels (4) angeordnet sind.
4. Fahrzeugdach nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der wenigstens eine Gasgenerator (9, 10) dachhimmelfern am Fahrzeugaufbau,
vorzugsweise im Bereich einer A-Säule und/oder einer B-Säule und/oder einer C-
Säule und/oder einem Kofferraum angeordnet ist und mit dem oder den jeweils
zugeordneten Airbags über einen Schlauch und/oder eine Gaslanze verbunden ist.
5. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass ein im aktivierten Zustand einen Frontinsassenbereich (13)
großflächig abdeckender Frontinsassen-Rolloverairbag (7) und ein im aktivierten
Zustand einen Fondinsassenbereich (14) großflächig abdeckender Fondinsassen-
Rolloverairbag (8) vorgesehen sind.
6. Fahrzeugdach nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem
Frontinsassen-Rolloverairbag (7) ein in Fahrzeuglängsrichtung gesehen im vorderen
Dachhimmelrandbereich (11) angeordneter Gasgenerator (9) und dem
Fondinsassen-Rolloverairbag (8) ein in Fahrzeuglängsrichtung gesehen im hinteren
Dachhimmelrandbereich (12) angeordneter Gasgenerator (10) zugeordnet ist, die
vorzugsweise mittig am jeweiligen Dachhimmelrandbereich (11, 12) angeordnet sind.
7. Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
ein einziger sowohl einen Frontinsassenbereich (13) als auch einen
Fondinsassenbereich (14) abdeckender Rolloverairbag (19) vorgesehen ist, dem
vorzugsweise ein in Fahrzeuglängsrichtung gesehen im vorderen oder hinteren
Dachhimmelrandbereich (25) vorzugsweise mittig angeordneter Gasgenerator (26)
zugeordnet ist.
8. Fahrzeugdach nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Rolloverairbag
(19) einen den Frontinsassenbereich (13) großflächig überdeckenden
Frontinsassen-Airbagbereich (20) und einen den Fondinsassenbereich (14)
großflächig überdeckenden Fondinsassen-Airbagbereich (21) umfasst, die durch
wenigstens ein schlauchförmiges Verbindungsstück (22, 23, 24) miteinander
verbunden sind.
9. Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
jedem Sitzplatz im Fahrzeug ein Rolloverairbag zugeordnet ist.
10. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (6) aus einem Kunststoffmaterial und/oder
wenigstens bereichsweise aus einem Energieabsorptionsmaterial hergestellt ist.
11. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Rolloverairbag (7, 8; 16; 19) zum
Fahrzeuginnenraum (5) hin mittels einer Gewebelage (15) abgeschirmt ist
dergestalt, dass die Gewebelage (15) durch den sich aufblasenden Rolloverairbag
(7, 8; 16; 19) vorzugsweise entlang der Airbagrandbereiche an Sollaufreißlinien
aufreißt.
12. Fahrzeugdach nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewebelage
(15), vorzugsweise eine Stofflage, mit dem Airbaggewebe verklebt ist.
13. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Rollover-Sensorvorrichtung zur Erfassung eines
drohenden oder tatsächlichen Fahrzeugüberschlags vorgesehen ist, die mit dem
wenigstens einen Airbagmodul gekoppelt ist und diese ggfs. aktiviert.
14. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung zur Erkennung der Sitzbelegung
vorgesehen ist, mit der eine Aktivierung der Airbagmodule in Abhängigkeit von der
Sitzbelegung durchführbar ist.
15. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Rolloverairbag (16) in wenigstens zwei
Airbagkammern (17) unterteilt ist, die durch Überströmöffnungen (18) miteinander
verbunden sind.
16. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Rolloverairbag (7, 8; 16; 19) keine
Abströmöffnungen aufweist und/oder aus einem gasundurchlässigen Gewebe
hergestellt ist.
17. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Rolloverairbag (7, 8; 16; 19) im
aufgeblasenen Zustand zusätzlich einen seitlichen Dachrahmen und/oder einen
Schiebedachausschnitt abdeckt.
18. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Dachhimmel (4) als Montageeinheit mit Clipelementen
und/oder Schraubelementen an der Dachhaut (3) festlegbar ist.
19. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass zusätzlich zum wenigstens einen Rolloverairbag (7, 8; 16;
19) wenigstens ein weiterer vorzugsweise randseitig angeordneter Airbag,
vorzugsweise ein Seitenairbag und/oder ein Interaktionsairbag und/oder ein
Frontscheibenairbag und/oder ein Heckaufprallairbag, an der Trägerplatte (6)
angeordnet ist, der oder die ggf. zusammen mit dem oder den entsprechend
zugeordneten Gasgeneratoren ebenfalls integral an der Trägerplatte (6) angeordnet
sind.
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