DE10036601A1 - Vorrichtung zur Steuerung eines Kraftfahrzeuggetriebes - Google Patents
Vorrichtung zur Steuerung eines KraftfahrzeuggetriebesInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Steuerung eines Kraftfahrzeuggetriebes, die einen Bedienelement- und Getriebesteuergeräteteil und einen oder mehrere davon angesteuerte Aktoren zur Getriebebetätigung aufweist. DOLLAR A Erfindungsgemäß sind mechatronische Aktoren zur Getriebebetätigung vorgesehen, die über einen eigenständigen Getriebe-Datenbus mit dem Bedienelement- und Getriebesteuergeräteteil in Verbindung stehen, der seinerseits als Gateway zu wenigstens einem weiteren fahrzeugseitigen Datenbus fungiert. DOLLAR A Verwendung z. B. zur Steuerung von automatisierten Schaltgetrieben und kontinuierlich verstellbaren Getrieben in Automobilen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Steuerung
eines Kraftfahrzeuggetriebes, d. h. eines im Antriebstrang eines
Kraftfahrzeugs befindlichen Getriebes, die einen Bedienelement-
und Getriebesteuergeräteteil und wenigstens einen davon ange
steuerten Aktor zur Getriebebetätigung umfasst. Der Begriff
"Steuerung" ist hierbei vorliegend in seinem allgemeinen auch
Regelungen umfassenden Sinne zu verstehen.
Insbesondere eignet sich die Erfindung für sogenannte automati
sierte Schaltgetriebe (AST) und kontinuierlich verstellbare Ge
triebe (CVT). Derartige Fahrzeuggetriebe kommen derzeit ver
mehrt zum Einsatz, um dem Wunsch nach Kraftstoffverbrauchs- und
Abgasreduzierung durch Verwendung eines automatisierten An
triebsstranges mit neuartigen Funktionen, wie Start/Stopp-Auto
matik, sowie dem Wunsch nach mehr Komfort durch freie, ergono
mische Gestaltung und Plazierung der zugehörigen Bedienelemen
te, nach neuen Konzepten zum Starten und Abstellen des Fahr
zeugs sowie nach Wahlfreiheit des Bedienelementes nachzukommen.
In dieser Hinsicht zukunftsträchtige Lösungen sind die Automa
tisierung der Kupplungsbetätigung durch einen Kupplungsaktor,
des Gangstufenwechsels durch einen Schaltaktor und/oder des Über
setzungswechsels durch einen Verstellaktor, wobei diese Aktoren
elektromotorische/elektromechanische Stellantriebe beinhalten.
Als Aktoren finden zunehmend sogenannte intelligente Aktoren
auch in Fahrzeugen Verwendung, wobei in solchen intelligenten
Aktoren Steuerungselektronik und elektromotorische/elektro
mechanische Stellaktorik sowie gegebenenfalls Sensorik eine
kompakte Baueinheit bilden, speziell als sogenanntes mechatro
nisches Aktorsystem. In Fahrzeugsystemen sind solche intelli
genten Aktoren z. B. zur Spiegelverstellung und für Türschloß
systeme in Gebrauch. Dazu wurden sogenannte Super-Smart-Power
Chips entwickelt, die über einen Mikrocontroller mit RAM, ROM
und EEPROM, über Spannungsregler mit Power-On-Reset, Watchdog
timer, AD-Wandler, Fahrzeugbus-Controller mit Transceiver z. B.
für CAN-Bus, Standard-E/A-Schnittstellen und voll geschützte
Leistungsendstufen (Motorbrücke) verfügen.
Es ist bekannt, Fahrzeugkomponenten von Motor, Getriebe, Kupp
lung, Fahrwerk und zugehörigen Bedienelementen an einen gemein
samen Fahrzeug-Datenbus, z. B. einen CAN-Bus, anzukoppeln. Dies
schafft hinsichtlich der Getriebesteuerung auch die Möglichkeit
einer nicht-mechanischen Kopplung von Getriebe und zugehörigem
Bedienelement, sogenanntes Shift-by-Wire. Dabei kann insbeson
dere bei Systemen zur Automatisierung von Schaltgetrieben oder
kontinuierlich verstellbaren Getrieben vorgesehen sein, die Ak
toren von einem zentralen Getriebesteuergerät anzusteuern, wor
unter vorliegend der Einfachheit halber neben einem eigentli
chen Getriebesteuergerät auch ein Antriebsstrangsteuergerät
verstanden werden soll. Getriebesteuerungen dieser und ähnli
cher Art sind in der Patentschrift US 5.251.733 und den Offen
legungsschriften EP 0 916 548 A2, WO 97/44210 A1, EP 0 641 959
A2, DE 199 04 022 A1 und DE 197 36 931 A1 offenbart.
Bekannt sind auch Fahrzeug-Bussysteme, bei denen ein Motor- und
ein Getriebesteuergerät sowie eventuell ein Kupplungs- und Fahr
werksteuergerät, wie für ein Antiblockiersystem (ABS) oder
eine Fahrdynamikregeleinrichtung (ESP), an einen gemeinsamen
Datenbus, insbesondere einen sogenannten Motorbus, angekoppelt
sind und die Aktoren von Kupplung und/oder Getriebe direkt von
den entsprechenden Steuergeräten, wie Getriebe- oder Kupplungs
steuergerät, angesteuert werden, siehe die Offenlegungsschrif
ten. DE 198 23 762 A1, DE 199 04 022 A1 und WO 96/10492 A2.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung
einer Getriebesteuerungsvorrichtung der eingangs genannten Art
zugrunde, mit der sich ein elektromotorisch/elektromechanisch
betätigtes Getriebe, gegebenenfalls mit Kupplung, komfortabel
und mit hohem Sicherheitsniveau steuern lässt.
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung ei
ner Getriebesteuerungsvorrichtung mit den Merkmalen des An
spruchs 1. Diese Getriebesteuerungsvorrichtung umfasst einen
eigenständigen Getriebe-Datenbus, an den mechatronisch ausge
legte Getriebeaktoren sowie der Bedienelement-/Getriebesteuer
geräteteil angekoppelt sind, wobei der Bedienelement-/Getriebe
steuergeräteteil gleichzeitig als Gateway zwischen dem Getrie
be-Datenbus und einem weiteren Fahrzeug-Datenbus fungiert, wie
einem Motor-Datenbus. Unter mechatronischen Aktoren sind intel
ligente Aktoren mit Elektronikteil, eventueller Sensorik und
dem eigentlichen elektromotorischen/elektromechanischen Aktor
teil zu verstehen.
Die dergestalt ausgelegte Getriebesteuerungsvorrichtung ermög
licht eine vergleichsweise einfache und zuverlässige Verbin
dungstechnik der beteiligten Komponenten durch deren Anbindung
an den eigenständigen Getriebe-Datenbus, nachfolgend auch ein
fach Getriebebus bezeichnet, sowie eine hohe Funktionssicher
heit und -zuverlässigkeit durch die auf die Aktoren und den Be
dienelement-/Getriebesteuergeräteteil verteilte und über die
Busvernetzung miteinander kommunizierende Steuerungsintelli
genz. Die Verteilung der Getriebesteuerungsintelligenz zum Teil
auf die Aktoren ermöglicht weitergehende Vorteile, wie eine Er
mittlung und Abspeicherung von Getriebeadaptionsparametern,
z. B. von Greifpunkten der Kupplungen, Synchronisationspunkten
der Schaltelemente sowie Nullpunkt und Offset von Getriebesen
soren, vor Ort, so dass nach Austausch des Getriebes oder ein
zelner Komponenten nicht das gesamte Getriebesystem neu adap
tiert zu werden braucht, sondern nur der oder die betreffenden
Komponenten.
In einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 ist der
Bedienelement-/Getriebesteuergeräteteil von einer intelligenten
Bedienelementeinheit und einem Getriebesteuergerät als getrenn
ten Bauteilen gebildet, wobei letzteres die Gateway-Funktion zu
dem weiteren Fahrzeug-Datenbus enthält. Unter einem intelligen
ten Bedienelement ist dabei ein mechatronisches Bedienelement
zu verstehen, das über einen Mikrocontroller verfügt, der Fah
rereingaben erfasst und auswertet. Je nach implementierter wei
terer Getriebesteuerungsintelligenz kann das intelligente Be
dienelement entsprechende weitere Funktionalitäten erfüllen,
z. B. für die Realisierung einer Rückwärtsgangsperre, einer Par
ksperre und der sogenannten Shift-Lock-Funktion. Als weitere
Funktionalität für die intelligente Bedienelementeinheit kann
eine Überwachung der übrigen, an den Getriebebus angeschlosse
nen Komponenten vorgesehen sein. Des weiteren kann eine solche
intelligente Bedienelementeinheit bei Ausfall des Getriebesteu
ergerätes eine Notfunktion erfüllen, in welcher es die Getrie
beaktoren mit eingeschränktem Funktionsumfang ansteuert.
In einer weiteren Ausgestaltung dieser getrennten Realisierung
von intelligentem Bedienelement und Getriebesteuergerät ist ge
mäß Anspruch 3 das intelligente Bedienelement so ausgelegt,
dass es bei einem Ausfall des Getriebesteuergerätes dessen
Grundfunktionalität übernimmt, wozu mindestens die Ansteuerung
der Aktoren gehört, z. B. auf der Basis eines manuellen Schalt
programms. Dadurch lässt sich in dieser Situation ein Notbe
trieb aufrecht erhalten.
Bei einer nach Anspruch 4 weitergebildeten Vorrichtung ist der
Getriebe-Datenbus als Ringstruktur von und zum Bedienelement
und Steuergeräteteil realisiert, der zu diesem Zweck über zwei
Getriebebusanschlüsse verfügt. Dies ermöglicht einen uneinge
schränkten Datenbusbetrieb auch bei einem am Getriebebus auf
tretenden Einfachfehler.
In einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 5 ist vorge
sehen, dass sich die an den Getriebebus angeschlossenen Kompo
nenten durch Austausch entsprechender Informationen zyklisch
gegenseitig auf ihre fehlerfreie Funktion überwachen, so dass
ein Komponentenausfall vom System selbsttätig erkannt werden
kann. In einer Ausgestaltung dieser Maßnahme berechnet gemäß
Anspruch 6 die intelligente Bedienelementeinheit die Sollvorga
ben für die anzusteuernden Aktoren nach der gleichen Berech
nungsvorschrift wie das Getriebesteuergerät, vergleicht beide
Sollvorgaben und generiert bei fehlender Übereinstimmung eine
Fehlermeldung.
Bei einer nach Anspruch 7 weitergebildeten Vorrichtung werden
getriebebezogene Sensorsignale direkt vom Bedienelement und Ge
triebesteuergeräteteil und/oder von intelligent ausgelegten Ak
toren erfasst, die sie über den Getriebe-Datenbus an den Be
dienelement- und Getriebesteuergeräteteil weiterleiten.
Bei einer nach Anspruch 8 weitergebildeten Vorrichtung sind die
Aktoren dergestalt als intelligente Aktoren ausgelegt, dass sie
Getriebeadaptionsparameter, wie Greifpunkte der Kupplungen,
Synchronisationspunkte der Schaltelemente, Nullpunkt und Off
set, ermitteln und abspeichern. Dies hat den Vorteil, dass bei
einem Austausch des Getriebes oder einzelner Komponenten nicht
das gesamte Getriebesystem, sondern lediglich die ausgetausch
ten Komponenten neu adaptiert werden müssen.
In einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 9 sind die
Aktoren dergestalt als intelligente Aktoren ausgelegt, dass sie
bei einem Ausfall des Getriebe-Datenbusses untereinander Infor
mationen, wie Kupplungsposition, eingelegte Gangstufe etc., de
rart austauschen, dass ein Notlaufbetrieb aufrecht erhalten
werden kann.
Alternativ zu einer getrennten Realisierung von intelligenter
Bedieneinheit und Getriebesteuergerät sind in einer Weiterbil
dung der Erfindung nach Anspruch 10 die Bedienelementfunktion
und die Getriebesteuerungsfunktion in einem gemeinsamen Bauteil
in Form einer kombinierten Bedienelement-/Getriebesteuereinheit
realisiert.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeich
nungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Hierbei
zeigen:
Fig. 1 eine schematische, blockdiagrammatische Darstellung ei
ner Getriebesteuerungsvorrichtung mit intelligentem Be
dienelement und Getriebesteuergerät sowie intelligenten
Getriebeaktoren,
Fig. 2 eine blockdiagrammatische Darstellung eines der in Fig.
1 verwendeten, intelligenten Getriebeaktoren,
Fig. 3 eine schematische, blockdiagrammatische Darstellung ei
ner Getriebesteuerungsvorrichtung mit Bedienelement-
und Getriebesteuergeräteteil als einem einzigen Bauteil
und
Fig. 4 eine schematische, blockdiagrammatische Darstellung ei
ner Getriebesteuerungsvorrichtung mit ringförmigem Ge
triebebus.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Getriebesteuerungsvorrichtung mit
einem eigenen Getriebe-Datenbus 1, kurz Getriebebus, an den als
hier besonders interessierende und daher explizit gezeigte Vor
richtungskomponenten ein Getriebesteuergerät 2, ein intelligen
tes Bedienelement 3 und mehrere intelligente Aktoren 4 angekop
pelt sind. Das Getriebesteuergerät 2 fungiert als Gateway zwi
schen dem Getriebebus 1 und einem Motor-Datenbus 5, kurz Motor
bus, herkömmlichen Typs, an den unter anderem ein Motorsteuer
gerät 6 angekoppelt ist und über den letzteres einen Antriebs
motor des Kraftfahrzeugs steuert. Der Getriebebus 1 und der Mo
torbus 5 sind von einem beliebigen herkömmlichen Bustyp, wie
CAN, VAN, TTP etc.
Das Getriebesteuergerät 2 ist mit einem gängigen Mikrocontrol
ler ausgestattet und überwacht die fehlerfreie Funktion der an
deren, an den Getriebebus 1 angekoppelten Komponenten, insbe
sondere des Bedienelementes 3 und der Aktoren 4, durch zykli
schen Austausch von entsprechenden Informationen, wie Sensor
werten, Berechnungsergebnissen, Watchdog-Worten, Alive-Zähler
etc. Wird der Ausfall eines Aktors erkannt, versucht das Ge
triebesteuergerät 2 so weit wie möglich, mit den verbleibenden
Aktoren einen Notlaufbetrieb mit reduzierter Funktionalität
aufrechtzuerhalten. Wird ein Ausfall des Bedienelementes 3 er
kannt, so stellt das Getriebesteuergerät 2 entweder einen Auto
matik-Modus für die Getriebesteuerung ein oder es aktiviert
über den Motorbus 5 und über eine Gateway-Funktion eines an den
Motorbus 5 angekoppelten Kombiinstrumentes ein alternatives Be
dienelement, z. B. ein Multifunktionslenkrad oder ein Bedienele
ment einer Geschwindigkeits- oder Abstandsregeleinrichtung.
Gleichzeitig wird der Fahrzeugführer über ein Display entspre
chend informiert und instruiert.
Die Auslegung des Getriebesteuergerätes 2 ist so gewählt, dass
es Einzelfehler sicher erkennt und im Fehlerfall in einen feh
lersicheren Zustand übergeht. Im Normalbetrieb generiert es im
Automatik-Modus unter Berücksichtigung von Motordaten, wie
Drehzahl und Moment, und/oder Umgebungsdaten, wie Steigung, Ge
fälle und Beladung, Ansteuerinformationen für die Aktoren 4. Im
Manuell-Modus werden die Fahrereingaben am intelligenten Be
dienelement 3 direkt in Ansteuerinformationen für die Aktoren 4
umgesetzt. Lediglich bei Überdrehung oder drohendem Abwürgen
des Motors wird automatisch eingegriffen und/oder eine Schalt
empfehlung auf ein Display im Kombiinstrument ausgegeben. Auf
wendige Redundanzen brauchen für das Getriebesteuergerät 2
nicht vorgesehen werden.
Das verwendete Getriebe-Bedienelement 3 ist als intelligentes
Bedienelement ausgelegt, worunter zu verstehen ist, dass es ei
ne mechatronische Einheit bildet, die Fahrereingaben mittels
eines Mikrorechners erfasst, auf Plausibilität prüft und auf
dem Getriebebus 1 zur Verfügung stellt, insbesondere für das
Getriebesteuergerät 2. Bei Bedarf kann das intelligente Bedien
element herkömmliche Getriebefunktionen wie Rückwärtsgangsper
re, Parksperre und Shift-Lock-Funktion übernehmen und gegebe
nenfalls eine Gangstufenanzeige, eine Fahrerwarnung und/oder
eine Grundbeleuchtung ansteuern. Zusätzlich zu diesen grundle
genden Funktionalitäten überwacht das Bedienelement 3 die feh
lerfreie Funktion der anderen Komponenten auf dem Getriebebus
1, insbesondere des Getriebesteuergerätes 2 und der Aktoren 4,
wiederum durch zyklischen Austausch von entsprechenden Informa
tionen, wie Sensorwerten, Berechnungsergebnissen, Watchdog-
Worten, Alive-Zähler etc.
Speziell berechnet das intelligente Bedienelement 3 zur Überwa
chung der fehlerfreien Funktion des Getriebesteuergerätes 2 die
Sollvorgaben für die Aktoren 4 nach der gleichen Berechnungs
vorschrift wie das Getriebesteuergerät 2. Hierzu erhält es über
die Gateway-Funktion des Getriebesteuergerätes 2 die notwendi
gen Eingangsdaten und Parameter vom Motorbus 5, wie Motordreh
zahl, Motormoment, Steigung, Gefälle, Beladung etc. Wird ein
Ausfall des Getriebesteuergerätes 2 erkannt, so übernimmt das
Bedienelement 3 dessen Grundfunktionen, insbesondere die An
steuerung der Aktoren 4, d. h. die Sollwertvorgabe für selbige
über den Getriebebus 1. Da in diesem Fall die Motordaten, wie
Drehzahl, Moment etc., und Umgebungsdaten, wie Steigung, Ge
fälle, Beladung etc., nicht mehr zur Verfügung stehen, erfolgt
die Getriebesteuerung in einer eingeschränkten Form, z. B. in
einem Manuell-Modus mit manuellem Schaltprogramm. Dazu über
nimmt eine noch funktionierende Reststeuerung die Motor- und
Getriebesynchronisation (Doppelkupplung), oder der Fahrer trägt
durch Gaswegnehmen während eines Handschaltvorgangs zur Getrie
besynchronisation bei, wozu er über eine Anzeige am Kombiin
strument entsprechend instruiert werden kann.
Die Aktoren 4 sind als intelligente Aktoren ausgelegt, speziell
als mechatronische Aktoren, bei denen die Elektronik und die
eigentliche elektromotorische/elektromechanische Aktuatorik so
wie gegebenenfalls eine Sensorik in einer kompakten Baueinheit
integriert sind. Die Aktoren 4 sind vorzugsweise am zu steuern
den Getriebe 7 an geeigneter Stelle angeordnet, um die ihnen
jeweils zugedachte Getriebebetätigungsfunktion auszuüben. Be
vorzugt sind mindestens ein Kupplungsaktor, ein Schaltaktor
und/oder ein Verstellaktor vorgesehen. Das Getriebe 7 ist vor
zugsweise ein automatisiertes Schaltgetriebe (ASG) oder ein
kontinuierlich verstellbares Getriebe (CVT).
Fig. 2 zeigt den typischen Aufbau der verwendeten, intelligen
ten, mechatronischen Aktoren. Wie daraus ersichtlich, beinhal
tet jeder Aktor einen Mikrocontroller mit Signalaufbereitung,
eine Spannungsversorgung, diverse Speicher, eine Leistungsend
stufe, eine serielle Busschnittstelle, die eigentliche elektro
motorische/elektromechanische Aktuatoreinheit, optionale Senso
rikkomponenten und periphere Komponenten, wie Watchdog, Wake-Up
und Reset.
Die intelligenten Aktoren 4 setzen die vom Getriebesteuergerät
2 über den Getriebebus 1 zugeführten Sollvorgaben in entspre
chende Kupplungs-, Schalt- oder Verstellbetätigungen des Ge
triebes 7 um und melden die aktuellen Einstellungen, wie Kupp
lungsposition, aktuell eingelegte Gangstufe, Variatorposition
etc., zurück. Über den Getriebebus 1 tauschen die intelligenten
Aktoren 4 zyklisch mit dem Getriebesteuergerät 2 und/oder dem
intelligenten Bedienelement 3 hinsichtlich Fehlerkennung aussa
gekräftige Informationen aus, wie Sensorwerte, Berechnungser
gebnisse, Watchdog-Worte, Alive-Zähler etc., und überwachen
sich auf diese Weise gegenseitig. Erkennt die Elektronik eines
Aktors 4 einen Fehler, so versetzt sie, falls möglich, den Ak
tor in seine Grundstellung, und die Endstufe wird abgeschaltet.
Je nach Fehlerart kann nach Ausfall des Getriebebusses 1 durch
Informationsaustausch der intelligenten Aktoren 4 untereinan
der, z. B. über Kupplungsposition und eingelegte Gangstufe von
den Aktoren 4 eigenständig ein Notlaufbetrieb mit abgestufter
Funktionsreduzierung aufrechterhalten werden.
Bevorzugt bilden die Aktoren 4 eine Bau- und Funktionseinheit
mit dem Getriebe 7. Alternativ können einzelne Aktoren, insbe
sondere für die Kupplungsbetätigung aus Platzgründen auch an
anderen Freiräumen im Fahrzeug angeordnet sein und sind dann
nicht mehr fest mit dem Getriebe 7 verbunden.
Des weiteren können die intelligenten Aktoren 4 so ausgelegt
sein, dass sie zusätzliche Sensorsignale, wie Drehzahlen
und/oder Temperaturen, erfassen und über den Getriebebus 1 an
das Getriebesteuergerät 2 übertragen. Alternativ können derar
tige Sensorsignale direkt vom Getriebesteuergerät 2 erfaßt wer
den. Bevorzugt sind die intelligenten Aktoren 4 dafür einge
richtet, Adaptionsparameter des Getriebes 7, wie Greifpunkte
der Kupplungen, Synchronisationspunkte der Schaltelemente,
Nullpunkt, Offset etc., zu ermitteln und abzuspeichern. Dies
hat gegenüber einer herkömmlichen Ermittlung und Abspeicherung
der Getriebeadaptionsparameter im zentralen Getriebesteuergerät
den Vorteil, dass bei Austausch des Getriebes oder einzelner
Getriebesteuerungskomponenten, wie Getriebesteuergerät, Senso
ren und Aktoren, nicht das gesamte Getriebesystem, sondern le
diglich die betreffende, ausgetauschte Komponente neu adaptiert
werden muß.
Das Getriebesteuergerät 2 bildet ein sogenanntes Wegbausteuer
gerät, was bedeutet, dass es eine eigenständige Baueinheit dar
stellt, die an beliebiger Stelle im Fahrzeug platziert werden
kann. Dadurch brauchen keine besonderen Anforderungen an die
Betriebstemperatur, Dichtigkeit oder Vibrationsfestigkeit ge
stellt werden. Obwohl das Getriebesteuergerät 2 ein Wegbausteu
ergerät ist, kann das Getriebe-/Kupplungsmodul 7 aufgrund der
Verwendung der intelligenten Aktoren 4 als eigenständiges Modul
getestet bzw. geprüft werden.
Fig. 3 zeigt eine Variante des Ausführungsbeispiels nach Fig.
1, wobei für funktionell gleiche Komponenten der Übersichtlich
keit halber gleiche Bezugszeichen verwendet sind. Die Realisie
rung gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von derjenigen der Fig. 1
darin, dass die Funktionen von Getriebesteuergerät und intelli
gentem Bedienelement in eine kombinierte Bedienelement-/Getrie
besteuereinheit 8 und damit in ein einziges Bauteil integriert
sind. Diese kombinierte Bedienelement- und Getriebesteuerein
heit 8 entsteht auf der Basis des intelligenten Bedienelementes
3 von Fig. 1 dadurch, dass in letzteres zusätzlich die Funktio
nen des Getriebesteuergerätes 2 von Fig. 1 implementiert wer
den, speziell die Generierung der Ansteuerinformationen für die
Aktoren 4 abhängig von den Motor- und/oder Umgebungsdaten im
Automatik-Modus sowie die direkte Umsetzung der Fahrereingaben
in Ansteuerinformationen für die Aktoren im Manuell-Modus mit
Ausgabe von Schaltempfehlungen auf ein Display im Kombiinstru
ment und die Option eines automatischen Eingriffs bei drohender
Überdrehung oder drohendem Abwürgen des Motors. Weiter wird das
Bedienelement 3 von Fig. 1 zur Realisierung der kombinierten
Bedienelement-/Getriebesteuerungseinheit 8 mit einem zweiten
Busanschluß versehen, so dass es einerseits an den Getriebebus
I und andererseits an den Motorbus 5 angeschlossen ist und da
durch auch die entsprechende Gateway-Funktion erfüllt.
Eine wesentliche Bedeutung in Fahrzeugelektroniksystemen haben
Sicherheit und Zuverlässigkeit insbesondere bezüglich des oder
der verwendeten Datenbusse. Bei einer Unterbrechung oder einem
Kurzschluß einer oder mehrerer Busleitungen droht die Gefahr,
dass das gesamte Fahrzeugelektroniksystem lahmgelegt wird. Wenn
beide Busleiter der üblichen Zweileiter-Datenbusse unterbrochen
sind, was z. B. durch abgequetschte Leitungen oder Steckverbin
derprobleme auftritt, ist ein Übergang von der differenziellen
Datenübertragung auf eine Eindrahtübertragung nicht mehr mög
lich. Unter diesem Aspekt günstig ist eine Auslegung des Ge
triebebusses als Ring, wie dies im Ausführungsbeispiel von Fig.
4 realisiert ist.
In Fig. 4 sind funktionell gleiche Komponenten wie im Beispiel
von Fig. 1 wiederum mit denselben Bezugszeichen versehen, und
es kann insoweit auf die obigen Ausführungen zu den Fig. 1 und
3 verwiesen werden. Wie aus Fig. 4 zu erkennen, sind die Ge
triebesteuerungskomponenten, d. h. das Getriebesteuergerät 2,
das intelligente Bedienelement 3 und die intelligenten Aktoren
4, an einen ringförmigen Getriebebus 1a angekoppelt, der von
einem ersten Busanschluß des Getriebesteuergerätes 2 abgeht und
über die Aktoren 4 zum Bedienelement 3 und wieder zurück zum
Getriebesteuergerät 2 führt, wo er an einen zweiten Getriebe
busanschluß des Getriebesteuergerätes 2 angeschlossen ist. Über
einen dritten Busanschluß ist das Getriebesteuergerät 2 an den
Motorbus 5 angekoppelt.
Im Betrieb überwacht das Getriebesteuergerät 2, ob die über den
ersten Getriebebusanschluß ausgesendeten Daten am zweiten Ge
triebebusanschluß empfangen werden. Ist dies nicht der Fall,
sendet das Getriebesteuergerät 2 über den zweiten Getriebebus
anschluß zeitsynchron dieselben Daten aus, wie mit den vom
zweiten zum ersten Getriebebusanschluß führenden Datenfluss
pfeilen 9 symbolisiert. Auf diese Weise sind selbst dann, wenn
ein Einfachfehler in Form einer Unterbrechung des Getriebebus
ses 1a an beliebiger Stelle vorliegt, weiterhin alle Getriebe
busteilnehmer vom Getriebesteuergerät 2 über dessen beide Ge
triebebusanschlüsse erreichbar. Wenn vom Getriebebus 1a eine
Stichleitung zu einem jeweiligen Busteilnehmer, wie z. B. zu ei
nem der intelligenten Aktoren 4, führt, gilt dies jedenfalls
dann, wenn kein Unterbrechungsfehler einer solchen Stichleitung
vorliegt. Dieses Problem lässt sich gegebenenfalls dadurch um
gehen, dass der zugehörige Getriebebusknoten in den Steckver
binder des Busteilnehmers plaziert wird.
Wie die gezeigten und oben erläuterten Ausführungsbeispiele
deutlich machen, ermöglicht die erfindungsgemäße Getriebesteue
rungsvorrichtung eine Steuerung bzw. Regelung eines elektromo
torisch/elektromechanisch betätigten Getriebes mit oder ohne
Kupplung auf hohem Sicherheitsniveau. Durch die einfache und
damit zuverlässigere Verbindungstechnik in Form des Getriebe
busses sowie durch die verteilte und über den Getriebebus mit
einander kommunizierende Intelligenz von Getriebesteuergerät,
intelligentem Bedienelement und intelligenten Aktoren lässt
sich die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Systems entschei
dend verbessern. Das erfindungsgemäße Konzept der modularen Ge
triebesteuerungselektronik ist hinsichtlich der Darstellung ei
nes zentralen Antriebsmanagements mit intelligenter Sensorik
und Aktorik und/oder hinsichtlich der Integration eines Star
tergenerators offen.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Steuerung eines Kraftfahrzeuggetriebes mit
einem Bedienelement- und Getriebesteuergeräteteil (2, 3; 8) und
einem oder mehreren, vom Bedienelement- und Getriebesteuer geräteteil angesteuerten Aktoren (4) zur Getriebebetätigung,
dadurch gekennzeichnet, dass
der oder die Aktoren als mechatronische Aktoren (4) ausge bildet sind und über einen eigenständigen Getriebe-Datenbus (1) mit dem Bedienelement- und Getriebesteuergeräteteil (1, 2; 8) in Verbindung stehen, der als Gateway zu wenigstens einem wei teren fahrzeugseitigen Datenbus (5) fungiert.
einem Bedienelement- und Getriebesteuergeräteteil (2, 3; 8) und
einem oder mehreren, vom Bedienelement- und Getriebesteuer geräteteil angesteuerten Aktoren (4) zur Getriebebetätigung,
dadurch gekennzeichnet, dass
der oder die Aktoren als mechatronische Aktoren (4) ausge bildet sind und über einen eigenständigen Getriebe-Datenbus (1) mit dem Bedienelement- und Getriebesteuergeräteteil (1, 2; 8) in Verbindung stehen, der als Gateway zu wenigstens einem wei teren fahrzeugseitigen Datenbus (5) fungiert.
2. Getriebesteuerungsvorrichtung nach Anspruch 1, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bedienelement- und Getriebesteuergeräteteil aus einem in
telligent ausgelegten Bedienelement (3) und. einem Getriebesteu
ergerät (2) als separate Baueinheiten besteht, wobei das Ge
triebesteuergerät zum einen an den Getriebe-Datenbus (1) und
zum anderen an den wenigstens einen weiteren fahrzeugseitigen
Datenbus (5) angekoppelt ist.
3. Getriebesteuerungsvorrichtung nach Anspruch 2, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
das intelligent ausgelegte Bedienelement (3) dafür eingerichtet
ist, bei Ausfall des Getriebesteuergerätes (2) dessen Grund
funktionalität zu übernehmen.
4. Getriebesteuerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 3, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
der Getriebe-Datenbus (1a) eine im Bedienelement- und Getriebe
steuergeräteteil (1, 2; 8) beginnende und endende Ringstruktur
aufweist.
5. Getriebesteuerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 4, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
die an den Getriebe-Datenbus (1) angeschlossenen Komponenten
wenigstens teilweise dafür ausgelegt sind, sich durch Austausch
vorgebbarer Überwachungsinformationen zyklisch gegenseitig auf
Funktionsfähigkeit zu überwachen.
6. Getriebesteuerungsvorrichtung nach Anspruch 5, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
das intelligente Bedienelement (3) Sollvorgaben für den oder
die Aktoren (4) nach der gleichen Berechnungsvorschrift wie das
Getriebesteuergerät (2) berechnet, die selbst berechneten Soll
vorgaben mit denjenigen vergleicht, die das Getriebesteuergerät
über den Getriebe-Datenbus (1) an den oder die Aktoren übermit
telt, und bei Nichtübereinstimmung eine Fehlermeldung gene
riert.
7. Getriebesteuerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 6, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
getriebebezogene Sensorsignale direkt vom Bedienelement- und
Getriebesteuergeräteteil und/oder von intelligent ausgelegten
Aktoren (4), die sie über den Getriebe-Datenbus (1) an den Be
dienelement- und Getriebesteuergeräteteil übertragen, erfasst
werden.
8. Getriebesteuerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 7, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
der oder die Aktoren als intelligente Aktoren (4) ausgelegt
sind, die Getriebeadaptionsparameter selbst ermitteln und ab
speichern.
9. Getriebesteuerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 8, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
der oder die Aktoren als intelligente Aktoren (4) derart ausge
legt sind, dass sie nach einem Ausfall des Getriebe-Datenbusses
(1) untereinander Notlaufbetrieb-Informationen austauschen und
eigenständig einen Notlaufbetrieb aufrechterhalten.
10. Getriebesteuerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
und 4 bis 9, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bedienelement- und Getriebesteuergeräteteil aus einer kom
binierten Bedienelement-/Getriebesteuereinheit (8) besteht, in
der die Bedienelementfunktion und die Getriebesteuerungsfunkti
on integriert sind.
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