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Die
Erfindung betrifft ein Fenster, insbesondere Schalterfenster, mit
einem durchschußhemmenden
Fensterrahmen, der eine vordere, der Angriffsrichtung zugewandte
Armierung und einen Glaseinsatz aufweist.
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Die
Erfindung betrifft ebenso ein Fenster, insbesondere Schalterfenster,
mit einem durchschußhemmenden
Fensterrahmen mit einer vorderen, der Angriffsrichtung zugewandte
Armierung, einem Glaseinsatz sowie mit einer mit dem Fensterrahmen
verbundenen, durchschußhemmenden
Schiebemulde mit einem Muldendeckel.
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Derartige
Fenster sind meist in besonderen Sicherheitsvorschriften unterliegenden
Bereichen von Behörden,
Bank- und Versicherungsinstituten sowie an Paßstellen, Kassen und dergleichen
vorgesehen. Bislang wird die Fuge zwischen dem Fensterrahmen und
der oberen schiebbaren Abdeckung der Schiebemulde derartiger Schalterfenster
als unvermeidlich hingenommen, obwohl in diesem Bereich ein Durchschuß erfolgen
kann.
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Beim
Einbau von Fenstern mit durchschußhemmenden Rahmenprofilen ist
zu berücksichtigen, daß stumpf
zusammengesetzte Profile grundsätzlich nicht
durchschußhemmend
sind.
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Herkömmliche
Fenster, insbesondere Schalterfenster, mit durchschußhemmenden
Rahmenprofilen haben eine verhältnismäßig dicke
vordere Armierung, die darüber
hinaus an konstruktiv erforderlichen Fugen überlappt angeordnet sind, wodurch
die Ansichtsbreiten noch vergrößert werden.
Dies steht den gestalterischen Vorgaben von Planern und Architekten
häufig
entgegen und läßt zudem
das Sicherheitsbedürfnis
des Nutzers in unerwünschter Weise
zu auffällig
werden.
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Um
die Fuge zwischen Baukörper
und durchschußhemmmenden
Fensterrahmen ebenfalls durchschußhemmend zu schützen, ist
es üblich,
die vordere Armierung des Fensterrahmens zur Wand hin zu verlängern, dahinter
eine Wandanschlußzarge zu
installieren und die Konstruktion von innen mit Verkleidungsprofilen
abzudecken. Eine derartige Ausführung
der Fenster bewirkt jedoch zusätzliche Ansichtbreiten
der Fensterrahmen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fenster, insbesondere
Schalterfenster der eingangs genannten Art zur Verfügung zu
stellen, das ein durchschußhemmendes
Rahmenprofil mit einer besonders schmalen Profilierung aufweist,
wobei zugleich ein wirksamer Schutz der stumpfen Fuge gegeben sein
soll. Weist das Schalterfenster eine durchschußhemmende Schiebemulde auf,
so soll als weitere Aufgabe für
eine sicheren Durchschußhemmung
im Anschlußbereich
von Schiebemulde und Fensterrahmen gesorgt werden.
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Die
erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Fensterrahmen
aus einem Grundprofil und einem Profilelement winkelförmig gestaltet
ist, wobei das Profilelement gegenüber dem Grundprofil zur Angriffsrichtung
nach außen
versetzt, ein durchschußhemmend
geschützter
Armierungsbereich mit einer – bezogen
auf das Grundprofil – nach
außen
und vorn liegenden Ecke gebildet und das Grundprofil U-förmig mit
baukörperseitiger Öffnung ausgebildet
ist.
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Die
zweitgenannte Aufgabe wird bei einem Fenster, insbesondere Schalterfenster
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 8 erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Fensterrahmen
ein einstückiges
Rahmenprofilelement mit einem U-förmigen, innen und außenseitig
geschlossenen, jedoch muldendeckelseitig offenen Grundprofilabschnitt
und einen Armierungsprofilabschnitt aufweist, der von der Fensterrahmenebene
nach vorn und außen
versetzt und rechtwinldig ausgebildet ist, daß in den Fensterrahmen zwischen
dem U-förmigen
Grundprofilabschnitt des einstückigen
Rahmenprofilelementes und dem Muldendeckel ein armiertes Leitprofil,
das die dem Muldendeckel zugewandte Öffnung des U-förmigen Grundprofilabschnitts
des einstückigen
Rahmenprofilelementes abdeckt, derart eingelassen ist, daß zwischen
dem Leitprofil und dem Muldendeckel ein geschützter Fugenbereich gegeben
ist, und daß der
Muldendeckel zweischalig mit einem oberen Abdeckblech sehr geringer
Stärke,
einem unteren durchschußhemmenden
Abfangblech und einer dazwischenliegenden Pufferfüllung aus
elastischem, ein Projektil dämpfenden
Material gefertigt ist.
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Bevorzugt
ist die Größe der Versetzung
des Profilelementes gegenüber
dem Grundprofil zur An griffsrichtung nach außen beliebig zu wählen. Die nach
außen
und vom liegenden Ecke des durchschußhemmend geschützten Armierungsbereichs des
winkelförmigen
Fensterahmens kann durch Gefügeveränderungen
bei der Kaltverformung gebildet sein.
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Vorzugsweise
kann das Profilelement des winkelförmigen Fensterrahmens in zwei
einen Winkel α von
90° einschließenden Ebenen
verlaufen, wobei die eine Ebene in Bezug auf die Ebene des Fensterrahmens
zur Angriffsrichtung nach vorn und außen versetzt ist. Das Grundprofil
und das Profilelement des Fensterrahmens können auch einstückig ausgebildet
sein.
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Bevorzugt
ist im Montagezustand des Fensterrahmens an einem am Baukörper vorgesehenen durchschußhemmenden
Armierungsprofil der Fugenbereich zwischen Baukörper und Fensterrahmen durchschußhemmend
geschützt,
wobei das Armierungsprofil eine durchschußhemmende Wandanschlußzarge sein
kann. Außerdem
kann im Montagezustand des Fensterrahmens am Baukörper zwischen
diesem und dem U-förmigen
Grundprofil des Fensterrahmens ein Schacht vorgesehen sein, der weder
von innen, noch von außen
zugänglich
ist und in dem das Armierungsprofil bzw. die Wandanschlußzarge aufgenommen
und durch Führungsstifte
gehalten ist, wobei das Armierungsprofil bzw. die Wandanschlußzarge vom
Glasfalz des Fensterrahmens aus mittels Stellschrauben gegen den
Baukörper
gepreßt werden
kann.
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Durch
die winkelförmige
Gestaltung des Fensterrahmens sowie die – bezogen auf das Grundprofil – Versetzung
des Profilelementes zur Angriffsrichtung nach außen ergibt sich ein wirksamer
Schutz der stumpfen Fuge durch das vorstehenden Profilelement, da
ein direkter Beschuß der
Fuge nicht mehr möglich
ist. Der gebildete durchschußhemmend
geschützte
Armierungsbereich mit der – bezogen
auf das Grundprofil – nach
außen
und vorn gebildeten Ecke, die bei der Kaltverformung spezielle Gefügeveränderungen
erfähren
hat, bewirkt, daß ein
im vorderen Bereich eindringendes Projektil vor dem Eindringen in
das Grundprofil wieder nach außen
abgelenkt wird.
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Das
erfindungsgemäße Fenster,
insbesondere Schalterfenster erweist sich durch die sehr schmale
Profilierung des Fensterrahmens in Hinblick auf die gestalterischen
Vorgaben von Planer und Architekten als vorteilhaft und läßt das vorhandene
Sicherheitsbedürfnis
des Nutzers nicht zu augenfällig werden.
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Ferner
zeichnet sich das erfindungsgemäßen Fenstern,
insbesondere Schalterfenster, das mit einer durchschußhemmenden
Schiebemulde mit einem Muldendeckel versehen ist, durch den zusätzlichen
Vorteil aus, daß der
Anschlußbereich
des Fensterrahmens zum beweglichen Muldendeckel der Schiebemulde
durch das in den Fensterrahmen im Bereich des Muldendeckels eingelassene
armierte Leitprofil und die spezielle Ausgestaltung des Muldendeckels
wirkungsvoll gesichert ist. So wird ein in dem Anschlußbereich
auftreffendes Projektil von dem armierten Leitprofil nach unten
zur Schiebemulde hin abgelenkt, dringt durch das obere, verhältnismäßig sehr
dünne Abdeckblech
des zweischaligen Muldendeckels in diesen ein, kann jedoch durch
das untere, dickere Abfangblech nicht durchdringen, da seine Energie
in der eine Dämpfungszone
bildenden Pufferfüllung
zwischen dem Abdeck- und dem Abfangblech des Muldendeckels vernichtet
wird.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Fensters,
insbesondere Schalterfensters werden nun anhand der Zeichnungen
erläutert.
In diesen sind:
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1 die
Ansicht eines Teilschnitts einer ersten Ausführungsform des Fensters in
Zuordnung zu einem Baukörper,
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2 die
Ansicht eines Teilschnitts einer zweiten Ausführungsform des Fensters in
Zuordnung zu dem Baukörper
entsprechend 1,
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3 die
Ansicht eines Teilschnitts eines Schalterfensters mit einer durchschußhemmenden Schiebemulde
mit einem Muldendeckel und
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4 eine
schematische räumliche
Darstellung des Schalterfensters mit der durchschußhemmenden
Schiebemulde mit dem Muldendeckel gemäß 3.
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1 zeigt
im Teilschnitt eine erste Ausführungsform
des Fensters mit einem duchschußhemmenden
Fensterrahmen 1, der winkelförmig aus einem Grundprofil 2 und
einem Profilelement 3 gestaltet ist. Das Profilelement 3 ist – bezogen
auf das Grundprofil 2 – nach
aus sen und vorn zur Angriffsrichtung A versetzt. Im Fensterrahmen 1 ist
ein Glaseinsatz 4 eingesetzt. Das Profilelement 3 des
Fensterrahmens 1 verläuft
in zwei Ebenen 6 und 7, die zueinander unter einem
Winkel α angeordnet
sind, der bei der Ausführungsform
nach 1 90° beträgt. Durch
diese winkelförmige,
nach außen
vorgezogenen Gestaltung wird ein durchschußhemmend geschützter Armierungsbereich 9 des
Fensterrahmens 1 gebildet, der das Grundprofil 2 und
das Profilelement 3 umfaßt und eine auf der Schnittlinie
der unter dem Winkel α zueinander
angeordneten Ebenen 6 und 7 liegende Ecke 11 aufweist,
deren Gefüge
bei der Kaltverformung verändert
worden ist. Da der durchschußhemmend
geschützte
Armierungsbereich 9 des Fensterrahmens 1 die stumpfe
Fuge 8 zwischen dem Grundprofil 2 und dem Profilelement 3 des
Fensterrahmens 1 umfaßt,
ist die stumpfe Fuge 8 durch die – bezogen auf das Grundprofil 2 – nach vorn
und außen
vorstehende Ecke 11 des Armierungsbereiches 9 wirksam
geschützt,
denn ein direkter Beschuß der
stumpfen Fuge 8 ist nicht mehr möglich.
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Für die geeignete
Montage des Fensterrahmens 1 an einem am Baukörper 16 vorgesehenen durchschußhemmenden
Armierungsprofil 17 ist das Grundprofil 2 des
Fensterrahmens 1 U-förmig
mit einer baukörperseitigen Öffnung 12 ausgebildet,
wie aus 1 hervorgeht. Im Montagezustand
des Fensterrahmens 1 an dem durchschußhemmenden Armierungsprofil 17 ist
der Fugenbereich 18 zwischen dem Baukörper 16 und dem Fensterrahmen 1 ebenfalls
durchschußhemmend
geschützt.
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2 zeigt
im Teilschnitt eine zweite Ausführungsform
des Fensters, die der Ausführungsform nach 1 ähnlich ist,
wobei jedoch das U-förmig
mit baukörperseitiger Öffnung 12 ausgebildete
Grundprofil 2 und das Profilelement 3 des Fensterrahmens 1 einstückig ausgebildet
sind. Auch hier verläuft
das Profilelement 3 des Fensterrahmens 1 in zwei
einen Winkel α von
90° einschließenden Ebenen 6 und 7. Die
Ebene 7 ist in Bezug auf die Ebene 5 des Fensterrahmens 1 zur
Angriffsrichtung A nach vorn und außen versetzt. Im Fensterrahmen 1 ist
der Glaseinsatz 4 eingesetzt. Ebenso ist der durchschußhemmend
geschützte
Armierungsbereich 9 mit der – bezogen auf das Grundprofil 2 – nach außen und
vorn liegenden Ecke 11 gebildet, die auf der Schnittlinie der
beiden Ebenen 6 und 7 liegt und deren Gefüge bei der
Kaltverformung eine solche Veränderung
erfahren hat, daß ein
auftreffendes Projektil nach außen
abgelenkt wird und nicht in das Grundprofil 2 eindringt.
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Die
offene Seite des U-förmig
ausgebildeten Grundprofils 2 des einstückig ausgebildeten Fensterrahmens 1 ist
zum Baukörper 16 hingewandt.
Im Montagezustand des Fensterrahmens 1 am Baukörper 16 ist
daher zwischen diesem und dem U-förmigen Grundprofil 2 des
einstückig
ausgebildeten Fensterrahmens 1 ein weder von innen, noch
von außen
zugänglicher
Schacht 13 gebildet, in dem eine Wandanschlußzarge 17 als
Armierungsprofil aufgenommen und durch Führungsstifte gehalten ist,
wie aus 2 hervorgeht. Die Wandanschlußzarge 17 ist
vom Glaseinsatz 4 aus mittels Stellschrauben 19 gegen
den Baukörper 16 gepreßt, so daß im Montagezustand
des Fensterrahmnes 1 am Baukörper 16 der Fugenbereich 18 zwischen
letzterem und dem Fensterrahmen 1 durchschußhemmend
geschützt ist.
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Aus
den 3 und 4 geht eine Ausführungsform
eines Schalterfenster mit einem durchschußhemmenden Fensterrahmen 10 und
einer mit diesem verbundenen, durchschußhemmenden Schiebemulde 22 mit
einem Muldendeckel 23 hervor. Der Fensterrahmen 10 des
Schalterfensters weist ein einstückiges
Rahmenprofilelement 24 mit einem U-förmigen, innen und außenseitig
geschlossenen, jedoch muldendeckelseitig offenen Grundprofilabschnitt 20 und
einem Armierungsprofilabschnitt 21 auf. Der Armierungsprofilabschnitt 21 ist
von der Fensterrahmenebene 5 nach vorn und außen versetzt
und verläuft
in Ebenen, die unter einem Winkel α von 90° zueinander angeordnet sind.
In den Fensterrahmen 10 ist ein Glaseinsatz 4 eingesetzt.
Weiterhin ist in den Fensterrahmen 10 zwischen dem U-förmigen Grundprofilabschnitt 20 des
einstückigen Rahmenprofilelementes 24 und
dem Muldendeckel 23 ein armiertes Leitprofil 25,
das die dem Muldendeckel 23 zugewandte Öffnung 26 des U-förmigen Grundprofilabschnitts
des einstückigen
Rahmenprofilelementes 24 abdeckt, derart eingelassen, daß zwischen
dem Leitprofil 25 und dem Muldendeckel 23 ein
geschützter
Fugenbereich 27 gegeben ist. Der Muldendeckel 23 ist
zweischalig gestaltet und weist ein oberes Abdeckblech 28 sehr
geringer Stärke,
ein unteres durchschußhemmendes
Abfangblech 29 und eine dazwischenliegende Pufferfüllung 30 aus
elastischem, ein Projektil bremsenden Material auf. Durch diese
Gestaltung ist der Fugenbereich 27 zwischen dem Leitprofil 25 und
dem beweglichen Muldendeckel 23 der Schiebemulde 22 des
Schalterfensters wirkungsvoll gegen einen Durchschuß gesichert,
wie am bestens aus der 4 ersichtlich ist.
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- 1
- Fensterrahmen
- 2
- Grundprofil
- 3
- Profilelement
- 4
- Glaseinsatz
- 5
- Fensterrahmenebene
- 6,
7
- Ebenen
des Profilelementes
- 8
- stumpfe
Fuge
- 9
- durchschußhemmend
geschützter
Armierungsbereich
- 10
- Fensterrahmen
- 11
- Ecke
- 12
- Öffnung des
U-förmigen
Grundprofils
- 13
- Schacht
- 16
- Baukörper
- 17
- Armierungsprofil
bzw. Wandanschlußzarge
- 18
- Fugenbereich
zwischen Baukörper
und Fensterrahmen
- 19
- Stellschrauben
- 20
- Grundprofilabschnitt
- 21
- Armierungsprofilabschnitt
- 22
- Schiebemulde
- 23
- Muldendeckel
- 24
- einstückiges Rahmenprofilelement
- 25
- Leitprofil
- 26
- Öffnung des
U-förmigen
Grundprofilabschnitts
- 27
- Fugenbereich
- 28
- Abdeckblech
- 29
- Abfangblech
- 30
- Pufferfüllung
- α
- Winkel
zwischen den Ebenen des Profilelementes