DE10031831A1 - Fahrzeug-Bremsvorrichtung und Fahrzeug-Bremsverfahren - Google Patents
Fahrzeug-Bremsvorrichtung und Fahrzeug-BremsverfahrenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf eine Bremsvorrichtung für Fahrzeuge. Bei einer solchen Bremsvorrichtung mit einer Bremstrommel (10), die an einer abzubremsenden Achse (11) angekoppelt ist und eine zylindrische Bremsfläche (13) aufweist, einer diese teilweise umgreifenden Bremseinrichtung (15, 16, 20) mit einem im wesentlichen ringförmigen Bremsring (15) mit einem innenseitigen Bremsbelag (16) und mit einer Unterbrechung (17, 18) zum Ermöglichen des Spannens bzw. Entspannens der Bremseinrichtung, einer Bremsring-Befestigungseinrichtung (26, 19) zum Ankoppeln der Bremseinrichtung (15, 16) gegenüber der Bremstrommel (10), und einem Spannseil (20) zum Spannen der Bremseinrichtung (15, 16) gegen die Bremsfläche (13), wird vorgeschlagen, daß das Spannseil (20) von der Bremseinrichtung (15, 16) einen so großen Teil von deren Umfang umgreift, daß ein zeitweiliges Spannen des Spannseils (20) ein zeitweiliges Spannen der Bremseinrichtung (15, 16) bewirkt. Dabei ist ein Spannseilende (21) an einem im wesentlichen ortsfesten, insbesondere in Umfangsrichtung drehfesten Punkt außerhalb der Bremseinrichtung befestigt und das andere Spannseilende (22) führt um den Außenumfang des Bremsrings (15) herum und von diesem zu einem Betätigungsmechanismus hinweg.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsvorrichtung für
Fahrzeuge, insbesondere Elektrofahrzeuge, und ein Verfahren
zum Bremsen solcher Fahrzeuge.
Bei Elektrofahrzeugen werden zum Verzögern hauptsächlich der
Elektromotor bzw. elektrische Nachlaufbremsen eingesetzt.
Zusätzlich und als Standbremse sind jedoch auch mechanische
Bremsen erforderlich.
Als Bremsen für Fahrzeuge sind allgemein Scheiben- und
Trommelbremsen bekannt. Diese Bremsen sind jedoch für den
Einsatz bei Elektrofahrzeugen, bei denen es auf klein
gehaltene Baumaße ankommt, in der Regel baulich zu groß.
Zudem weisen sie im Verhältnis zur Bremsmechanikgröße relativ
kleine Bremsflächen auf. Ein weiterer Nachteil besteht darin,
daß diese Bremsen in der Regel mittels Hydraulik betätigt
werden und zudem eine Rückstellfeder oder -hydraulik
erforderlich ist.
Bei Elektrofahrzeugen für den unteren Geschwindigkeitsbereich
werden z. T. Bremsen eingesetzt, die von Fahrrädern her
bekannt sind. Bei diesen Bremsen umgreift ein zangenförmiger
Mechanismus einen Reifen in dessen oberem Umfangsbereich. Von
jeder Seite her kann über diesen Mechanismus jeweils ein
Bremsgummi gegen einen als Bremsscheibe bzw. Bremstrommel
wirkenden Metallring, der auch zur Aufnahme des Reifens
dient, gedrückt werden. Auch bei diesem Mechanismus besteht
das Problem, daß er baulich viel Platz beansprucht und die
Bremsfläche sehr klein ist. Zudem quietschen derartige
Bremsen bei der Betätigung oftmals, wenn Staub oder Schmutz
zwischen Bremsscheibe und Bremsgummi gelangt.
Als platzsparende Bremsen sind beispielsweise für Hubwerke
Bandbremsen bekannt, die in der einfachsten Ausführungsform
nur für eine Fahrtrichtung, in komplizierterer
Ausführungsform zum Bremsen von zwei Rotationsrichtungen
einer Achse einsetzbar sind. Bei derartigen Bandbremsen
umschlingt ein Band den zylindrischen Umfang einer
Bremstrommel. Im ungebremsten Zustand umschlingt das Band den
Umfang der Bremstrommel locker, wobei sich ein Luftspalt
zwischen Band und Bremstrommel befindet. Zum Abbremsen einer
Rotätion der Bremstrommel wird das Band in der Regel über
einen Hebelmechanismus gegen den Umfang der Bremstrommel
gespannt. Derartige Bandbremsen können baulich in Richtung
der Achse einer rotierenden Welle schmal gehalten werden.
Jedoch ist die Aufhängung des Bandes aufwendig gestaltet, um
im ungebremsten Zustand einen ausreichenden Luftspalt
gewährleisten zu können.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 197 14 262 A1 ist
eine Bremsvorrichtung für Elektrofahrzeuge bekannt, bei
welcher der Umfang einer rotierenden Bremsscheibe bzw.
Bremstrommel von einem fast ringförmigen Bremsring umgriffen
wird. Der Bremsring weist unter Ausbildung einer
Unterbrechung zwei beabstandete Enden auf, ist über eine von
diesen beabstandete Halterung an seinem Umfang mit dem
Fahrzeugrahmen verbunden und ist innenseitig mit einem
Bremsbelag ausgekleidet. In einer gebremsten Stellung werden
die beiden beabstandeten Enden mit Hilfe eines Seilzugs
aufeinander zu gespannt, so daß sich der innenseitige
Bremsbelag um den Außenumfang der Bremstrommel spannt. Nimmt
Zugkraft auf dem Seilzug ab, so öffnet sich der Bremsring
aufgrund einer geeignet gewählten Eigenspannung wieder.
Eine solche Bremsvorrichtung ermöglicht in gewissem Maße ein
leicht dosiertes Abbremsen eines Elektrofahrzeugs, das sich
mit einer geringen Geschwindigkeit bewegt und kein großes
Gesamtgewicht aufweist. Das Abbremsen eines Elektrofahrzeugs
mit Geschwindigkeiten von über 30 km/h ist jedoch nicht mehr
dosiert genug möglich. Selbiges gilt auch für
Elektrofahrzeuge mit einem größeren Gewicht.
Bei Fahrzeugen mit sehr geringen Baumaßen oder eigenem
Antrieb, z. B. Nabenmotor, für einzelne Räder fehlt außerdem
der Raum für eine solche Bremsvorrichtung und z. B. ein
Gelenkgestänge an Achsen, die als Antriebs- und Lenkachse
auszubilden sind. Beispielsweise im Bereich des Weinbergbaus
sind jedoch Elektro-Kleinfahrzeuge wichtig, die einerseits
sehr kleine Baumaße aufweisen, andererseits aber sehr
gelenkig steuerbar sein müssen und außerdem große Lasten
transportieren und entsprechend auch in steilem Gelände
abbremsen müssen. Im Bereich des Einsatzes von Elektro-
Kleinfahrzeugen als Versehrten-Fahrzeuge, die entsprechend
auch sehr wendig sein müssen, müssen in ländlichen Gegenden
große Strecken mit höheren Geschwindigkeiten zurückgelegt
werden, was ebenfalls große und fein dosierbare
Bremsvorrichtungen erforderlich macht.
Ein weiterer Nachteil einer solchen Bremsvorrichtung besteht
darin, daß diese leicht verschmutzt, da sie im Bereich der
Fahrzeugräder angeordnet wird.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
Bremsvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere
Elektrofahrzeuge, deren Aufbau einfach und platzsparend ist,
weiterzuentwickeln und ein Verfahren zum Bremsen solcher
Fahrzeuge bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird durch eine Bremsvorrichtung gemäß den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 bzw. ein Verfahren zum
Betätigen solcher Bremsen gemäß den Merkmalen des
Patentanspruchs 11 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von
Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung beansprucht nur wenig
Platz für deren Einbau, bietet aber trotzdem eine große
Reibungs- bzw. Bremsfläche. Durch den Einbau der wesentlichen
Komponenten in den Innenraum eines Gehäuses hinein wird
außerdem ein Verschmutzen der Bremsvorrichtung verhindert,
was deren Lebensdauer erhöht, die Bremssicherheit erhöht und
Bremsgeräusche reduziert.
Das Spannseil die Bremseinrichtung zumindest über einen Teil
von deren Umfang umgreifen zu lassen bewirkt beim Spannen des
Spannseils eine Radialkraft auf die Bremseinrichtung, so daß
diese sich zusammenspannt. Wenn das Spannseil dabei den
Bereich der Unterbrechung der Bremseinrichtung um- oder
überspannt, ist die radiale Wirkung auf die Enden des
Bremsrings besonders groß und effektiv.
Insbesondere durch die bedingte radiale Verschiebbarkeit des
Bremsrings und die gleichmäßige radiale Spannkraft auf diesen
wird eine gleichmäßige Abnutzung des Bremsbelags
sichergestellt. Außerdem bleibt die Bremswirkung auch bei
sich abnutzendem Bremsbelag durchgehend erhalten.
Falls ein Teil des Spannseils über die Umspannungsstrecke der
Bremseinrichtung hinweg parallel zu sich selber führt, also
den Bremsring um mehr als 360° umschlingt, wird eine optimale
radiale Spannwirkung auf den Bremsring ausgeübt. Gemäß erster
Untersuchungen ist ein Mehrfachumspannungswinkel der
Umspannungsstrecke mit einem Winkelbereich von etwa 45° bis
90° besonders vorteilhaft.
Die Bremseinrichtung innerhalb eines Gehäuses anzuordnen
schützt diese vor Schmutz und dergleichen. Vorteilhafterweise
kann das Gehäuse zugleich einen Teil der Bremsring-
Befestigungseinrichtung ausbilden. In besonders vorteilhafter
Weise kann das Gehäuse dabei in ungebremster Betriebsstellung
als Entspannungswiderlager mit der Bremseinrichtung
zusammenwirken. Dies erspart eine Vielzahl üblicher
Bauelemente und somit Material und insbesondere auch Platz.
Insbesondere kann dafür auch das Gehäuse eines Motor-
und/oder Getriebegehäuses verwendet werden.
Das Gehäuse muß im Idealfall lediglich eine Öffnung zum
Einführen des Spannseils aufweisen, wobei die Öffnung
insbesondere gut gegen das Eindringen von Schmutz,
Feuchtigkeit und dergleichen abdichtbar ist.
Als Führung für das Spannseil in der Innenwandung eines
Gehäuses und/oder in dem Außenumfang der Bremseinrichtung
eine Ausnehmung auszubilden, bietet eine einfache und
effiziente Führungsmöglichkeit für das Spannseil.
Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1A eine nur teilweise verkleidete scheibenförmige
Bremsvorrichtung und einen teilweisen Schnitt durch
ein deren Umfang umgreifendes Gehäuse mit einem
Bremsring in einer ungebremsten Betriebsstellung,
Fig. 1B die Anordnung der Fig. 1A in einer gebremsten
Betriebsstellung,
Fig. 2 einen Schnitt durch Fig. 1A längs der Linie 2 im
Bereich zweier zueinander parallel geführter
Zugseile,
Fig. 3 einen Schnitt durch Fig. 1A längs der Linie 3 im
Bereich einer Bremsring-Befestigungseinrichtung und
Fig. 4 schematisch einen beispielhaften Verlauf eines Zug-
und Spannseils, das um den Bremsring zum Spannen
desselben herumgeführt ist.
Wie aus den Fig. 1A und 1B ersichtlich, besteht die
Bremsvorrichtung im wesentlichen aus einer Bremsscheibe bzw.
Bremstrommel 10, die auf einer abzubremsenden Achse oder
Welle 11 mit Hilfe z. B. eines Sprengrings 12 drehfest
befestigt ist. Der in Fig. 2 und 3 skizzierte Außenumfang 13
der Bremstrommel 10 dient als Reibungsfläche zum Abbremsen
der Bremstrommel 10 und der mit dieser zusammen drehenden
bzw. abgebremsten Welle 11.
Um den Außenumfang 13 der Bremstrommel 10 herum ist ein
Bremsring 15 mit einem Bremsbelag 16 an seinem Innenumfang
angeordnet bzw. an einem Lagerpunkt 19 drehfest gelagert. Der
Bremsring 15 ist im wesentlichen ringförmig, weist aber eine
Unterbrechung seines Umfangs mit zwei voneinander
beabstandeten Enden 17 und 18 auf. In der ungebremsten
Betriebsstellung sind die beiden Enden 17 und 18 aufgrund der
Elastizität und geeignet gewählten Eigenspannnung derart
voneinander beabstandet, daß der Innenumfang des Bremsbelags
16 größer als der Außenumfang 13 der Bremstrommel 10 ist.
Dadurch bildet sich zwischen Bremsbelag 16 und Außenumfang 13
der Bremstrommel 10 ein Luftspalt aus. Zusätzlich oder
alternativ können insbesondere auch eigenständige
Spannvorrichtungen bereitgestellt werden, welche die beiden
Enden 17 und 18 des Bremsrings 15 voneinander beabstanden.
Um die Bremstrommel 10 abbremsen zu können, d. h. die beiden
Enden 17 und 18 des Bremsrings 15 aufeinander zu spannen zu
können, ist um den Außenumfang des Bremsrings 15 herum ein
Zug- und Spannseil 20 gelegt. Während das eine Zug- und
Spannseilende 21 an einem fixen Punkt außerhalb des
Bremsrings 15 oder an dessen eigenem Umfang befestigt ist,
führt das andere Zug- und Spannseilende 22 zumindest
teilweise um den Außenumfang des Bremsrings 15 herum und
schließlich von diesem zu einem Zugmechanismus hinweg. Dabei
wird von dem Zug- und Spannseil 20 insbesondere auch der
Bereich der beiden freien Enden 17 und 18 des Bremsrings 15
um- bzw. überspannt.
Zum Abbremsen der Bremstrommel 10 wird das Zug- und Spannseil
20 angespannt, wodurch das Zug- und Spannseil 20 den
Bremsring zunehmend fester umspannt und schließlich derart
einspannt, daß sich die freien Enden 17 und 18 des Bremsrings
15 aufeinander zu spannen. Dadurch verringert sich
letztendlich der Innenumfang des Bremsrings 15 und damit auch
des Bremsbelags 16, so daß der Bremsbelag mit dem Außenumfang
13 der Bremstrommel 10 in Reibkontakt tritt und die
Bremstrommel 10 abbremst.
Vorteilhafterweise verläuft der Bremsring 15 innerhalb eines
Gehäuses 25. Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform
besteht der Lagerpunkt 19 des Bremsrings 15 aus zwei
Vorsprüngen, die in zueinander axialer Richtung auf dem
Außenumfang des Bremsrings 15 sitzen und in eine entsprechend
große Ausnehmung 26 in der Innenwandung des Gehäuses 25
ragen. Diese Anordnung bietet dem Bremsring 15 in jeder
Betriebsstellung einen in seiner Umfangsrichtung drehfesten
Halt.
Hinsichtlich der Fixierung des Bremsrings 15 in der radialen
Richtung sind die beiden Betriebsstellungen zu unterscheiden,
wie folgt. In der Bremsstellung wird der Bremsring 15
zusammen mit dem Bremsbelag 16 durch das Zug- und Spannseil
20 gegen den Außenumfang 13 der Bremstrommel 10 in eine
Endstellung gedrückt. Dabei ragen die Vorsprünge des
Lagerpunkts 19 noch teilweise in die diese seitlich führende
Ausnehmung 26 hinein.
Die ungebremste Betriebsstellung bildet zugleich die andere
Endstellung in radialer Richtung durch das Anstoßen des
Außenumfangs des sich aufweitenden Bremsrings 15 an die
Innenwandung des Gehäuses 25 an vorzugsweise einer Vielzahl
von gemeinsamen Berührungspunkten. Wie aus Fig. 1A
ersichtlich, ist die Innenwandung des Gehäuses 25
vorzugsweise dem Außenumfang des Bremsrings 15 derart
entsprechend geformt und dimensioniert, daß der Bremsring 15
bereits vor seiner vollständigen Entspannung daran anstößt.
Durch einen derartigen Aufbau kann der Bremsring 15 durch
einfaches Zusammenspannen von der Seite her in das Gehäuse 25
eingesetzt und dort nach dem Einrasten des Lagerpunktes 19
durch Entspannen fixiert werden.
Das Zug- und Spannseil 20 ist bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel mit, seinem einen Ende in einer Ausnehmung
27 am Außenumfang des Gehäuses 25 fixiert. Insbesondere die
Fixierung am Außenumfang bietet auch eine einfache
Möglichkeit, über die Fixierung des Endes des Zug- und
Spannseils 20 dessen Länge und/oder Spannung einzustellen,
beispielsweise durch verkürztes Einspannen oder Verlagern des
Befestigungspunktes längs des Außenumfangs des Gehäuses.
Von dort führt ein Kanal 28 durch die Wandung des Gehäuses 25
hindurch, durch die das Zug- und Spannseil 20 in den Raum
zwischen Gehäuse 25 und Bremsring 15 führt. Nach der
Umschlingung des Bremsrings 15 führt das Zug- und Spannseil
20 durch einen weiteren Kanal 29 aus dem Gehäuse heraus und
zu einem Betätigungsmechanismus hin. Der
Betätigungsmechanismus kann z. B. ein einfacher Bremshebel,
wie er von Fahrrädern her bekannt ist, oder ein
elektromagnetisch gesteuerter Antrieb sein. In Fig. 1B ist
das Zug- und Spannseil 20 als Ende eines Bowdenzugs 31
dargestellt, der direkt am Gehäuse 25 fixiert ist. Eine
Rückstellfeder kann bei entsprechender Dimensionierung der
Rückstellkraft des Bremsrings 15 entfallen.
Alternative Befestigungsmöglichkeiten für das zu befestigende
Ende des Zug- und Spannseils 20 bieten insbesondere die
Innenseite des Gehäuses 25, wobei eine Öffnung zu dessen
Außenseite entfallen kann, der Außenumfang des Bremsrings 15
selber, die Vorsprünge des Lagerpunktes 19 oder eine Schlaufe
am Ende des Zug- und Spannseils 20, durch die das Zug- und
Spannseil 20 selber hindurchführend fixiert ist.
Vorteilhafterweise wird ein Teil des Zug- und Spannseils 20
über die Umschlingungsstrecke des Bremsrings 15 hinweg
parallel zu sich selber geführt, wie dies aus insbesondere
Fig. 2 und 4 ersichtlich ist. Je länger dabei die Strecke mit
paralleler Führung von Zug- und Spannseil 20 bzw. je größer
der Mehrfachumschlingungswinkel α ist, desto besser wirkt
die Spannkraft beim Bremsen auf den Bremsring 15 ein.
Allerdings bewirken sowohl die parallele Führung bei
aneinander reibenden Strängen des Zug- und Spannseils 20 als
auch die dadurch verlängerte Reibungsstrecke zwischen Zug-
und Spannseil 20 und dem Außenumfang des Bremsrings 15 eine
verstärkte Reibung, die insbesondere beim Entspannen der
Rückstellkraft des Bremsrings 15 entgegenwirkt. Bei ersten
Versuchen zeichnet sich ein Mehrfachumschlingungswinkel von
etwa 45° < α < 90° als besonders geeignet ab, ohne eine
beschränkende Wirkung zu bedingen.
Wie in den Fig. 1 bis 4 skizziert, ist als Führung für das
Zug- und Spannseil 20 in der Innenwandung des Gehäuses 25
vorteilhafterweise eine Einkerbung oder Ausnehmung 30
ausgebildet. Zusätzlich oder alternativ kann aber auch eine
Auskerbung in dem Außenumfang des Bremsrings 15 ausgebildet
sein. Insbesondere die Ausbildung des Lagerpunktes 19 aus
zwei in axialer Richtung beabstandeten Vorsprüngen ermöglicht
das Hindurchführen des Zug- und Spannseils 20 zwischen diesen
(Fig. 3).
Vorteilhaft ist der Einsatz einer solchen Bremsvorrichtung
nicht nur in Bereichen, in denen die Einzelelemente der
Bremsvorrichtung in ein eigenes Bremsengehäuse 25 eingesetzt
werden können. Besonders vorteilhaft ist auch der Einsatz in
einem Motor- oder Getriebegehäuse, wobei das Motor- bzw.
Getriebegehäuse dann zugleich als Gehäuse 25 für die
Bremsenanordnung verwendet werden kann. Der Einbau kann
einfach durch seitliches Einsetzen in ein bestehendes oder
gegebenfalls seitlich verlängertes Gehäuse erfolgen, so daß
in vielen Fällen Standardmotoren und Standardgetriebe ohne
oder nur mit geringen baulichen Änderungen verwendet werden
können.
Insbesondere bei Elektroantrieben mit einer primären
Abbremsung über eine elektromagnetische Motorbremswirkung ist
dies mit Blick auf Abrieb beim Bremsen unkritisch, da bereits
geringe Brems-Reibungskräfte aufgrund der effektiv großen
Bremsfläche zu einer ausreichenden Bremswirkung führen. Eine
übermäßige Verschmutzung des Innenraums mit Abriebpartikeln
ist daher nicht zu befürchten.
Als Spannseil können Seile, Drähte und dergleichen aus
verschiedensten Materialien verwendet werden.
Claims (11)
1. Bremsvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere
Elektrofahrzeug, mit
einer Bremsscheibe bzw. Bremstrommel (10), die an einer abzubremsenden Achse (11) angekoppelt ist und eine zylindrische Bremsfläche (13) aufweist,
einer diese teilweise umgreifenden Bremseinrichtung (15, 16, 20) mit einem im wesentlichen ringförmigen Bremsring (15) aus bzw. mit einem innenseitigen Bremsbelag (16) und mit einer Unterbrechung (17, 18) zum Ermöglichen des Spannens bzw. Entspannens der Bremseinrichtung (15, 16),
einer Bremsring-Befestigungseinrichtung (26, 19) zum axialen und zumindest teilweise radial geführten Ankoppeln der Bremseinrichtung (15, 16) gegenüber der Bremstrommel (10), und
einem Spannseil (20) zum Spannen der Bremseinrichtung (15, 16) gegen die Bremsfläche (13),
dadurch gekennzeichnet, daß
das Spannseil (20) die Bremseinrichtung (15, 16) zumindest über einen Teil von deren Umfang derart umgreift, daß ein zeitweiliges Spannen des Spannseils (20) eine Radialkraft auf die Bremseinrichtung (15) ausübt und ein zeitweiliges Spannen der Bremseinrichtung (15, 16) bewirkt.
einer Bremsscheibe bzw. Bremstrommel (10), die an einer abzubremsenden Achse (11) angekoppelt ist und eine zylindrische Bremsfläche (13) aufweist,
einer diese teilweise umgreifenden Bremseinrichtung (15, 16, 20) mit einem im wesentlichen ringförmigen Bremsring (15) aus bzw. mit einem innenseitigen Bremsbelag (16) und mit einer Unterbrechung (17, 18) zum Ermöglichen des Spannens bzw. Entspannens der Bremseinrichtung (15, 16),
einer Bremsring-Befestigungseinrichtung (26, 19) zum axialen und zumindest teilweise radial geführten Ankoppeln der Bremseinrichtung (15, 16) gegenüber der Bremstrommel (10), und
einem Spannseil (20) zum Spannen der Bremseinrichtung (15, 16) gegen die Bremsfläche (13),
dadurch gekennzeichnet, daß
das Spannseil (20) die Bremseinrichtung (15, 16) zumindest über einen Teil von deren Umfang derart umgreift, daß ein zeitweiliges Spannen des Spannseils (20) eine Radialkraft auf die Bremseinrichtung (15) ausübt und ein zeitweiliges Spannen der Bremseinrichtung (15, 16) bewirkt.
2. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, bei der
ein Spannseilende (21) an einem im wesentlichen ortsfesten,
insbesondere in Umfangsrichtung drehfesten Punkt außerhalb
der Bremseinrichtung (15, 16) oder an deren eigenem Umfang
befestigt ist und das andere Spannseilende (22) zumindest
teilweise um den Außenumfang des Bremsrings (15) herum und
von diesem zu einem Betätigungsmechanismus hinwegführt.
3. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der
das Spannseil (20) den Bereich der Unterbrechung (17, 18) der
Bremseinrichtung (15, 16) um- oder überspannt.
4. Bremsvorrichtung nach einem vorstehenden Anspruch, bei
der ein Teil des Spannseils (20) über die Umspannungsstrecke
der Bremseinrichtung (15, 16) hinweg parallel zu sich selber
führt.
5. Bremsvorrichtung nach Anspruch 4, bei der
der Mehrfachumspannungswinkel (α) der Umspannungsstrecke von
in einem Winkelbereich von etwa 45° bis 90° liegt.
6. Bremsvorrichtung nach einem vorstehenden Anspruch, bei
der die Bremseinrichtung (15, 16) innerhalb eines Gehäuses
(25) angeordnet ist, wobei
die Bremsring-Befestigungseinrichtung (19, 26) die
Bremseinrichtung (15) an ein Teil (26) des Gehäuses (25)
drehfest aber lösbar ankoppelt.
7. Bremsvorrichtung nach einem vorstehenden Anspruch, bei
der die Bremseinrichtung (15, 16) innerhalb eines Gehäuses
(25) angeordnet ist, wobei
zumindest ein Teil (19) der Bremseinrichtung (15) in
ungebremster Betriebsstellung mit einem Teil des Gehäuses
(25) als Entspannungswiderlager zusammenwirkt.
8. Bremsvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, bei der
das Gehäuse Teil eines Motor- und/oder Getriebegehäuses ist.
9. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei
der das Gehäuse (25) zumindest eine Öffnung zum Einführen des
Spannseils (20) aufweist, wobei die Öffnung insbesondere
schmutzdicht ist.
10. Bremsvorrichtung nach einem vorstehenden Anspruch, bei
der als Führung für das Spannseil (20) in der Innenwandung
eines Gehäuses (25) und/oder in dem Außenumfang der
Bremseinrichtung (15) Ausnehmung (30) ausgebildet ist.
11. Verfahren zum Abbremsen der Drehung einer Bremsscheibe
mit einer zylindrische Bremsfläche (13), insbesondere mit
einer Bremsvorrichtung nach einem vorstehenden Anspruch, bei
dem
eine die Bremsfläche (13) von einer im wesentlichen ortsfesten Bremseinrichtung (15, 16, 20) mit einem im wesentlichen ringförmigen Bremsring (15) aus bzw. mit einem innenseitigen Bremsbelag (16) und mit einer Unterbrechung (17, 18) zum Ermöglichen des Spannens bzw. Entspannens der Bremseinrichtung (15, 16) teilweise umgriffen wird, und
ein Spannseil (20) zum Spannen der Bremseinrichtung (15, 16) gegen die Bremsfläche (13) eingesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Spannseil (20) zumindest über einen derart großen Teil des Umfangs die Bremseinrichtung (15, 16) gespannt wird, daß ein zeitweiliges Spannen des Spannseils (20) ein zeitweiliges Spannen der Bremseinrichtung (15, 16) bewirkt.
eine die Bremsfläche (13) von einer im wesentlichen ortsfesten Bremseinrichtung (15, 16, 20) mit einem im wesentlichen ringförmigen Bremsring (15) aus bzw. mit einem innenseitigen Bremsbelag (16) und mit einer Unterbrechung (17, 18) zum Ermöglichen des Spannens bzw. Entspannens der Bremseinrichtung (15, 16) teilweise umgriffen wird, und
ein Spannseil (20) zum Spannen der Bremseinrichtung (15, 16) gegen die Bremsfläche (13) eingesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Spannseil (20) zumindest über einen derart großen Teil des Umfangs die Bremseinrichtung (15, 16) gespannt wird, daß ein zeitweiliges Spannen des Spannseils (20) ein zeitweiliges Spannen der Bremseinrichtung (15, 16) bewirkt.
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Cited By (2)
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DE102023005256A1 (de) | 2023-12-21 | 2024-03-21 | Mercedes-Benz Group AG | Bremse mit umlaufender Bremsbelagstrommel und optionaler Kühlung |
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DE10031831B4 (de) | 2005-07-07 |
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