DE10030790C1 - Halbzeug aus einer Formgedächtnislegierung mit Zweiwegeffekt und Verfahren zum Herstellen desselben - Google Patents
Halbzeug aus einer Formgedächtnislegierung mit Zweiwegeffekt und Verfahren zum Herstellen desselbenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Halbzeug aus einer Formgedächtnislegierung mit Zweiwegeffekt und ein Verfahren zum Herstellen desselben. Aufgabe ist es hierbei, auf einfache Weise und mit nur geringen Prozessschritten einen Zweiwegeffekt in der Formgedächtnislegierung hervorzurufen, so dass das aus der Formgedächtnislegierung bestehende Halbzeug beim Phasenübergang Austenit/Martensit eine hohe Anzahl von Umformzyklen durchlaufen kann und hohe Effektbeträge aufweist, ohne dass ein langwieriges Training der Formgedächtnislegierung oder von außen einwirkende Kräfte erforderlich sind. Dies wird dadurch erreicht, dass in einem einzigen Deformationsschritt zusätzlich eine lineare superelastische Phase in der Formgedächtnislegierung erzeugt wird, wodurch eine Rückstellkraft in der Formgedächtnislegierung eingebracht wird, so dass unter Einwirkung dieser Rückstellkraft die Formgedächtnislegierung den Verformungszyklus bei der Phasenumwandlung Austenit/Martensit mehrfach durchläuft.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Halbzeug aus einer Formgedächtnislegierung mit
Zweiwegeffekt und ein Verfahren zum Herstellen des selben.
Es ist bekannt, daß Formgedächtnislegierungen bzw. sog. "Shape Memory Alloys" (SMA) im
Vergleich zu konventionellen Strukturwerkstoffen vorteilhafte Eigenschaften aufweisen.
Aufgrund ihres Erinnerungsvermögens an eine bestimmte Form in der Tieftemperaturphase
Martensit und in der Hochtemperaturphase Austenit können Formänderungen innerhalb eines
eingestellten Temperaturbereichs über hohe Zyklenzahlen erreicht werden.
Bei der Phasenumwandlung Austenit/Martensit und der damit verbundenen Formänderung
können zwei Effekte ausgenutzt werden, nämlich der Einwegeffekt und der Zweiwegeffekt. Beim
Einwegeffekt beginnt sich ein Element bestehend aus einer Formgedächtnislegierung, welches
im Temperaturbereich, in dem die Legierung in der martensitischen Phase vorliegt, plastisch
verformt wurde, bei Erwärmung über die Temperatur, bei der die Umwandlung zur austenitischen
Phase beginnt, zurückzuverformen. Die Legierung erinnert sich an die ursprüngliche Form und
wandelt in der austenitischen Phase das Element in seinen unverformten Zustand zurück. Beim
Abkühlen in den martensitischen Zustand verändert sich die Form der Legierung jedoch nicht
noch einmal. Formgedächtnislegierungen mit Einwegeffekt können somit nur für eine einmalige
Umformung verwendet werden. Derartige Formgedächtnislegierungen werden beispielsweise in
der Verbindungs-, Befestigungs- und Dichtungstechnik sowie für Entfaltungsvorgänge in der
Raumfahrt verwendet.
Der Zweiwegeffekt beschreibt die Tatsache, daß sich die Formgedächtnislegierung sowohl an
eine bestimmte Form in der Hochtemperaturphase Austenit als auch an eine in der
Tieftemperaturphase Martensit erinnert. Dadurch ist ein mehrfaches Durchlaufen des
Verformungszyklus möglich. Die Umwandlung kann aufgrund einer äußeren Kraft (extrinsischer
Zweiwegeffekt) oder durch mehrere Belastungszyklen der Legierung eingeprägt werden.
Letzteres wird als intrinsischer Zweiwegeffekt bezeichnet.
Für den intrinsischen Zweiwegeffekt bedarf es eines sog. Trainings, um der Legierung bestimmte
Versetzungsstrukturen einzuprägen, die die Legierung auch beim Abkühlen in eine gewollte bzw.
eintrainierte Form zurückführen. Dazu wird die Legierung im martensitischen Zustand über das
Martensitplateau hinaus verformt, um auch plastische Formänderungen durch Versetzungen in
die Legierung einzubringen. Beim Erwärmen geht aufgrund der Versetzungen nur ein Teil des
Formänderungsanteils zurück. Beim Abkühlen führen die vorliegenden plastischen
Spannungsfelder um die Versetzungen zu Martensitvarianten, die die Legierung in die
gewünschte Tieftemperaturform umwandeln. Zu diesem Zweck wird die Verformung mit
Umwandlungszyklen n-fach wiederholt, so daß sich die inneren Spannungen in der
Formgedächtnislegierung stabilisieren und die Legierung sich die Versetzungsstrukturen
einprägt. Dies bedeutet jedoch, daß die Formgedächtnislegierung vor ihrer funktionstüchtigen
Anwendung diesem zeitaufwendigen Training ausgesetzt werden muß.
Beim extrinsischen Zweiwegeffekt wird durch das Einwirken einer äußeren Kraft, beispielsweise
ein Gewicht, eine Gegenfeder oder auch ein entgegengesetztes Formgedächtniselement,
zunächst das Element im martensitischen Zustand verformt. Beim Erwärmen in den
austenitischen Zustand tritt beim Phasenübergang Martensit/Austenit eine Rückverformung auf.
Die nachfolgende Abkühlung führt unter Einwirkung der äußeren Kraft zur erneuten Verformung.
Das Bereitstellen einer externen Kraft zum Antreiben des Zweiwegeffekts kann für viele
Anwendungen von Nachteil sein, da zusätzliche Vorkehrung zum Bereitstellen und Abstimmen
von Formgedächtnislegierung und äußerer Kraft nötig sind.
Druckschrift US 4,411,711 beschreibt ein Verfahren zum Erzeugen eines reversiblen Zweiweg-
Shape-Memory-Effekts in einer Komponente, die aus einem Material hergestellt ist, die nur einen
Einweg-Shape-Memory-Effekt aufweist. Die Komponente aus einer Formgedächtnislegierung, die
unter Normalbedingungen nur einen Einwegeffekt aufzeigt, wird speziell bearbeitet, so daß in
dieser Komponente ein Zweiwegeffekt induziert wird. Dazu wird die Formgedächtnislegierung
zunächst einer Lösungsbehandlung ausgesetzt und anschließend in Wasser abgeschreckt.
Danach wird die Formgedächtnislegierung entweder mit Kugelstrahlen beschossen oder
geschmiedet.
Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung somit die Aufgabe zugrunde, ein Halbzeug
aus einer Formgedächtnislegierung mit Zweiwegeffekt und ein Verfahren zur Herstellung des
Halbzeugs zu schaffen, wobei der Zweiwegeffekt in der Formgedächtnislegierung auf einfache
Weise und mit möglichst wenig Prozeßschritten bewerkstelligt wird, so daß das aus der
Formgedächtnislegierung bestehende Halbzeug beim Phasenübergang Austenit/Martensit eine
hohe Anzahl von Umformzyklen durchlaufen kann und hohe Effektbeträge aufweist, ohne daß
zuvor ein langwieriges Training der Formgedächtnislegierung oder von außen einwirkende Kräfte
erforderlich sind.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Halbzeug aus einer Formgedächtnislegierung mit
Zweiwegeffekt und einem Verfahren zur Herstellung desselben mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 bzw. 9. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Zentraler Gedanke ist hierbei, daß die Formgedächtnislegierung im kalten, martensitischen
Zustand neben der martensitischen Phase eine deformationsbedingte linear elastische Phase
bzw. linear superelastische Phase aufweist, wodurch eine Rückstellkraft in der
Formgedächtnislegierung selbst entsteht, so daß aufgrund der Rückstellkraft ein Zweiwegeffekt
in der Formgedächtnislegierung mit hoher Zykluszahl gewährleistet ist. Das Einbringen der linear
superelastischen Phase erfolgt durch einen einzigen Deformationsschritt, der im kalten,
martensitischen Zustand durchgeführt wird.
Die Deformation der Formgedächtnislegierung bewirkt, daß sich die linear superelastische Phase
an der Querschnittsaußenseite des aus der Formgedächtnislegierung bestehenden Halbzeuges
bildet, und daß im kalten Zustand sich die aktive martensitische Phase im
Querschnittsmittelbereich des Halbzeuges befindet. Die martensitische Phase geht beim
Erwärmen unter Verformung der Formgedächtnislegierung in die austenitische Phase über. Beim
erneuten Abkühlen und Übergang in die martensitische Phase formt sich die
Formgedächtnislegierung unter Einwirkung der durch die linear superelastische Phase bedingte
Rückstellkraft zurück.
Durch die Deformation sind Spannungsverteilungen in der Formgedächtnislegierung enthalten,
so daß sich Zug- und Druckkräfte bilden, die zu einer Krümmung des aus der
Formgedächtnislegierung bestehenden Halbzeuges führen. Die Zugkräfte verlaufen an der
Krümmungsaußenseite und die Druckkräfte an der Krümmungsinnenseite des Halbzeuges.
Die verwendete Formgedächtnislegierung ist eine Legierung, die prinzipiell in der Lage ist, einen
Zweiwegeffekt aufzuweisen. Es werden beispielsweise Ni-Ti-Legierungen verwendet.
Aufgrund der linear superelastischen Phase, die eine Rückstellkraft in der
Formgedächtnislegierung bewirkt, ist die für den sonst als extrinsisch bekannten Zweiwegeffekt
erforderliche äußere Kraft bereits in der Formgedächtnislegierung integriert, so daß die den
Zweiwegeffekt antreibende Kraft nicht von außen zugeführt werden muß und auch kein
vorheriges Training der Formgedächtnislegierung erforderlich ist.
Zu diesem Zweck wird eine stab-, band- oder drahtförmige Formgedächtnislegierung im kalten,
martensitischen Zustand in Längsrichtung über einen Dorn unter Krafteinwirkung gezogen. Dies
bewirkt eine Deformation der Formgedächtnislegierung und damit ein Induzieren von
Spannungsverteilungen, so daß sich die linear superelastische Phase in der Legierung ausbildet.
Nach dem Bearbeitungsschritt nimmt die Formgedächtnislegierung eine gekrümmte oder
spiralförmige Gestalt an. Anschließend kann die Formgedächtnislegierung in einzelne
bogenförmige Abschnitte zerschnitten und in geeigneterweise auf einer Unterlage befestigt
werden. Auf diese Weise erhält man bogenförmige Legierungsabschnitte, die im kalten,
martensitischen Zustand beispielsweise ein nahezu geschlossenes, ringförmiges
Verhakungselement bilden. Die induzierte Spannungsverteilung und die dadurch in der Legierung
bereitgestellte Rückstellkraft wird beim Zerschneiden des Drahtes nicht beeinflußt. Geht die
Formgedächtnislegierung unter Wärmeeinwirkung in die austenitische Phase über, erinnert sich
die Legierung an ihre ursprüngliche Form und geht unter Verkürzung in seine ursprüngliche Form
über. Das Verhakungselement öffnet sich. Beim anschließenden Abkühlen dehnt sich die
Formgedächtnislegierung unter Einwirkung der Rückstellkraft wieder aus. Das
Verhakungselement schließt sich. Wird danach wieder erwärmt, öffnet sich das
Verbindungselement. Der Zyklus wird erneut durchlaufen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird eine drahtförmige Formgedächtnislegierung beim
Einweben in Materialien oder Gewebe derart über Lanzetten geführt, daß durch das einmalige
Streifen über die Lanzetten die linear superelastische Phase in der Formgedächtnislegierung
erzeugt wird, so daß der eingewobene Legierungsdraht automatisch beim zyklischen
Phasenübergang Austenit/Martensit den oben beschriebenen Öffnungs-/Schließvorgang
mehrfach durchläuft.
Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß auf einfache Weise ein stabiler Zweiwegeffekt in der
Formgedächtnislegierung erzeugt wird, so daß das aus dieser Formgedächnislegierung
bestehende Halbzeug einen Verformungszyklus mehrfach mit hoher Effektstabilität durchlaufen
kann. Ein langwieriger Trainingsprozeß der Formgedächtnislegierung oder das Einwirken äußerer
Kräfte ist nicht erforderlich. Es ist lediglich ein Prozeßschritt nötig, der im kalten,
martensitischen Zustand durchgeführt wird.
Ferner zeichnet sich die Erfindung durch eine hohe Variabilität aus, da die Halbzeuge in
verschiedenen Anordnungen, wie Verhakungs- oder Befestigungselementen Anwendung finden.
Zudem ist das Verfahren zur Herstellung derartiger Halbzeuge vielfältig einsetzbar,
beispielsweise beim Erzeugen von Verhakungselementen und Schlingen oder beim
automatischen Einweben in Gewebestrukturen.
In folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnen beschrieben. In denen zeigt:
Fig. 1 schematisch Darstellung der Funktionsweise des Zweiwegeffekts in einer
Formgedächtnislegierung;
Fig. 2 schematische Darstellung der Funktionsweise einer Formgedächtnislegierung, die neben
der aktiven martensitischen/austenitischen Phase eine linear superelastische Phase enthält;
Fig. 3 Spannungs-Dehnungsverlauf einer Formgedächtnislegierung im martensitischen Zustand;
Fig. 4 Spannungs-Dehnungsverlauf eines linearen Superelasten in einer Ni-Ti-Legierung;
Fig. 5 schematische Darstellung der Anordnung zum Einbringen gezielter Deformationen in die
Formgedächtnislegierung;
Fig. 6a, 6b schematische Darstellung des Halbzeuges bestehend aus einer
Formgedächtnislegierung mit Zweiwegeffekt im kalten bzw. warmen Zustand; und
Fig. 7 Beispiel der Verformung eines ringförmigen SMA-Elements bestehend aus einem Ni-Ti-
Draht mit 0.203 µm Durchmesser.
Zunächst wird das Prinzip des Zweiwegeffekts unter Bezugnahme auf Fig. 1 erläutert. In Fig. 1
bezeichnet die Bezugsziffer 1 eine stab-, band- oder drahtförmige Formgedächtnislegierung, im
folgenden auch als SMA-Element bezeichnet. Das SMA-Element 1 ist im kalten, martensitischen
Zustand unverformt und weist im Ausgangszustand 1a eine lineare Form auf. Das SMA-Element
1 wird im kalten, martensitischen Zustand unter Einwirkung einer Kraft über das
Martensitplateau des in Fig. 3 dargestellten Spannungs-Dehnungsverlaufes hinaus verformt, um
plastische Formänderungen durch Versetzungen in die Legierung einzubringen. Das SMA-
Element 1 nimmt nach der Verformung die ringförmige Gestalt 1b ein. Erwärmt man die
Legierung erfolgt ein Phasenübergang in den Austenit und nur ein Teil des reversiblen
Formänderungsanteils geht aufgrund der eingebrachten Versetzungen zurück. Das ringförmige
SMA-Element 1 geht nicht völlig in seinen Ausgangszustand 1a über sondern verkürzt sich nur zu
einem gewissen Grad, so daß sich das ringförmige SMA-Element 1 öffnet. In dieser Position 1c
ist der Krümmungsradius des SMA-Elements 1 größer, als im geschlossenen Zustand 1b. Bei
Abkühlen in die Tieftemperaturphase Martensit führen die vorliegenden elastischen
Spannungsfelder um die Versetzungen zu Martensitvarianten, die die Legierung in die
gewünschte Tieftemperaturform umwandeln. Das SMA-Element 1 nimmt wieder die Form 1b ein.
Aufgrund des irreversiblen Anteils erfolgt also die Umwandlung vom kalten, geschlossenen,
ringförmigen Zustand 1b in die geöffnete Form 1c und wieder zurück in den geschlossenen
Zustand 1b. Der Zyklus kann nur dann mehrfach durchlaufen werden, wenn die
Formgedächtnislegierung zuvor trainiert wurde; d. h. wenn die Formgedächtnislegierung die
Verformung zuvor mehrfach durchlaufen hat, so daß sich die Formgedächtnislegierung bei
Abkühlen bzw. Erwärmen an die jeweilige Form erinnert; oder eine zusätzlich Kraft von außen auf
die Formgedächtnislegierung einwirkt.
Fig. 2 zeigt schematisch die Funktionsweise einer Formgedächtnislegierung, die neben der im
Zusammenhang mit Fig. 1 erläuterten aktiven martensitischen/austenitischen Phase eine
zusätzlich lineare superelastische Phase aufweist. Das SMA-Element 1, das einen linearen
Ausgangszustand 1a aufweist, wird im kalten, martensitischen Zustand verformt. Durch diese
Verformung werden analog zu dem in Fig. 1 beschriebenen Fall plastische Formänderungen in
der Legierung erzeugt. Jedoch wird bei diesem Verformungsschritt gleichzeitig eine linear
superelastische Phase erzeugt. Der Spannungs-Dehnungsverlauf eines derartigen linearen
Superelasten ist in Fig. 4 für eine Ni-Ti-Legierung dargestellt. Es ergeben sich Zug- und
Druckspannungen in Längsrichtung des SMA-Elements, so daß dadurch eine Rückstellkraft
innerhalb der Formgedächtnislegierung selbst erzeugt wird. Die Rückstellkraft ist in Fig. 2 durch
eine gestrichelte Linie 2 schematisch angedeutet. Das SMA-Element 1 nimmt nach der
Verformung im kalten, martensitischen Zustand die ringförmige Gestalt 1b an. Beim Übergang in
die Hochtemperaturphase Austenit erinnert sich die Legierung an ihre ursprüngliche Form und
das ringförmige SMA-Element 1 öffnet sich durch Zusammenziehen der Legierung. Dabei nimmt
der Krümmungsradius des ringförmigen SMA-Elements 1 zu. Aufgrund des irreversiblen Anteils
geht das SMA-Element 1 nicht in seine lineare Ausgangsposition 1a über, sondern in die
geöffnete Position 1c. Beim anschließenden Abkühlen in die Tieftemperaturphase Martensit
dehnt sich die Legierung unter Einwirkung der in der Legierung enthaltenen Rückstellkraft aus.
Das ringförmige SMA-Element 1 schließt sich und geht in die Position 1b über. Diese
Schließbewegung erfolgt gegen die an der Krümmungsinnenseite des SMA-Elements 1
verlaufenden Druckkräfte. Gleichzeitig bewirkt das Einwirken der Rückstellkraft im
martensitischen Zustand eine Dehnung der Legierung, so daß der Zyklus beim Übergang von
Martinsit in Austenit wieder erneut ablaufen kann. Beim Phasenübergang in den Austenit
erinnert sich die Legierung an ihre ursprüngliche Form und verkürzt sich. Das ringförmige SMA-
Element 1 öffnet sich gegen die auf der Krümmungsradiusaußenseite des SMA-Elements 1
verlaufenden Zugkräfte. Im Gegensatz zu dem in Fig. 1 diskutierten üblichen Zweiwegeffekten,
ist durch die in Fig. 2 beschriebene Kombination aktive martensitische/austenitische Phase und
linear superelastische Phase, was einen gradienten Werkstoff darstellt, eine Vereinfachung
erzielt. Aufgrund der in die Formgedächtnislegierung eingebrachten linear superelastische Phase
und die dadurch erzeugte Rückstellkraft wird die Kraft, die zur Dehnung der Legierung beim
Phasenübergang Austenit/Martensit erforderlich ist, von der Legierung selbst bereitgestellt, so
daß keine äußere Kraft oder ein Training erforderlich ist. Die Phasenumwandlung
Martensit/Austenit kann mit hoher Zykluszahl zuverlässig wiederholt werden.
Wie im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben, wird neben der im kalten Zustand der
Formgedächtnislegierung vorliegenden martensitischen Phase eine linear superelastische Phase
in die Legierung eingebracht. Dies erfolgt durch einen einzigen Deformationsschritt, durch den
auch gleichzeitig die pseudoplastisch oder plastische Verformung der martensitischen Phase
erzeugt wird. Alternativ kann die Verformung für die jeweilige Phase auch in getrennten
Schritten erfolgen, worauf hier jedoch nicht detailliert eingegangen wird.
Im Zusammenhang mit Fig. 5 wird nun erläutert, wie die linear superelastische Phase in die
Formgedächtnislegierung eingebracht wird. Eine stab-, band- oder drahtförmige
Formgedächtnislegierung 1 wird im kalten, martensitischen Zustand mit Hilfe eine
Transporteinrichtung 3 über einen Dorn 4 geführt und mit einer Last 4 belastet. Das SMA-
Element 1 wird dabei mit einer Krümmung über den Dorn 4 geführt. Die Belastung erfolgt in
Längsrichtung des stab-, band- oder drahtförmigen SMA-Elements 1, dessen Längserstreckung
wesentlich größer als dessen Querschnittabmessung ist. Das Ziehen über den Dorn 4 kann auch
manuell durch Einwirkung von Muskelkraft erfolgen oder in anderer geeigneter Weise. Die in Fig.
5 dargestellte Anordnung ist nur ein Beispiel und eine Vielzahl von anderen Möglichkeiten sind
denkbar, um die entsprechende Streckung bzw. Deformation des SMA-Elements 1 zu erzielen.
Durch ein einmaliges Ziehen des SMA-Elements 1 in dessen Längsrichtung über den Dorn 4 wird
die Formgedächtnislegierung 1 derart deformiert, daß eine linear superelastische Phase in der
Formgedächtnislegierung erzeugt wird. Der Spannungs-Dehnungsverlauf einer derartigen linear
superelastischen Phase in einer Ni-Ti-Legierung ist Fig. 4 dargestellt. Es ergeben sich innerhalb
der Formgedächtnislegierung entsprechende Zug- und Druckspannungsverteilungen. Dies wird
an Hand der Fig. 6a und 6b näher erläutert.
Fig. 6a und 6b zeigen ein Halbwerkzeug, das aus einer Formgedächtnislegierung besteht, die den
im Zusammenhang mit Fig. 2 beschriebenen Zweiwegeffekt aufweist. Das Halbzeug besteht aus
einem gekrümmten Abschnitt einer gezielt deformierten stab-, band- oder drahtförmigen
Formgedächtnislegierung. Nach dem Verformungsschritt wurden gekrümmte Bereiche derart
herausgeschnitten, daß sich die in Figa. 6a nahezu geschlossene Ringform im kalten Zustand
ergibt. Die Halbzeuge können in unterschiedlicherweise in bereits bestehende Gewebe integriert
werden, die dann beispielsweise ein Verbindungs- oder Verhakungselement darstellen. Auch ein
separates Aneinanderreihen einer Vielzahl derartiger Schlingen bzw. Häken auf einer
entsprechenden Unterlage ist möglich.
Fig. 6a zeigt das Halbzeug in einer nahezu geschlossenen, ringförmigen Form im kalten,
martensitischen Zustand. Aufgrund der eingebrachten Deformation ergeben sich an der
Krümmungsaußenseite des Halbzeugs Zugkräfte und an der Krümmungsinnenseite Druckkräfte,
wie in Fig. 6a und 6b jeweils durch gestrichelte Linien dargestellt. Das in Fig. 6a und 6b
dargestellte gekrümmte SMA-Halbzeug weist somit an den Umfangsaußenseiten eine linear
superelastische Phase und im Mittelbereich eine aktive martensitische/austenitische Phase auf.
Aktive martensitische/austenitische Phase bedeutet, daß dies die Phase der
Formgedächtnislegierung ist, die bei der temperaturbedingten Phasenumwandlung vom
martensitischen in den austenitischen Zustand und umgekehrt übergeht. Es ist somit dieser
Mittelbereich, der die im Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebene Verformung durchführt. Der
Außenbereich, nämlich die linear superelastische Phase, liefert dabei die zur Verformung vom
austenitischen in martensitischen Zustand erforderliche Rückstellkraft. Die martensitische Phase
geht also beim Erwärmen in die Hochtemperaturphase Austenit über und das ringförmige SMA-
Halbzeug öffnet sich unter Verkürzung der Legierung. Beim anschließenden Abkühlen erfolgt
eine Dehnung unter Einwirkung der Rückstellkraft. Das ringförmige SMA-Halbzeug schließt sich
unter kleiner werdendem Krümmungsradius. Der Öffnungs-/Schließmechanismus kann
mehrfach mit hoher Effektstabilität durchlaufen werden.
Neben dem Ziehen der stab-, band- oder drahtförmigen Formgedächtnislegierung über einen
Dorn und anschließendes Schneiden und Positionieren der gekrümmten SMA-Abschnitte kann
der Deformationsvorgang auch beispielsweise beim Einweben in vorgegebene Strukturen
automatisch erzeugt werden. Hierzu wird ein einzuwebender SMA-Draht über Lanzetten geführt,
so daß einerseits durch das Streifen über die Lanzetten die lineare superelastische Phase in das
Material eingebracht wird und gleichzeitig die Legierung in der martensitischen Phase über das
Martensitplateau hinaus verformt wird. Somit weist die dann eingewobene
Formgedächtnislegierung den im Zusammenhang mit Fig. 2 diskutierten Zweiwegeffekt auf, so
daß die Formgedächtnislegierung durch Temperaturänderung in entsprechende
Verformungszustände übergeht.
Derartige Halbzeuge und das entsprechende Verfahren können zum Beispiel beim Herstellen von
lösbaren Klettverschlüssen verwendet werden. Hierbei können einzelne, in Fig. 6a und 6b
dargestellte ringförmige SMA-Elemente von Hand in bestehende Gewebekomponenten von
Klettverschlüssen eingearbeitet werden, so daß ein Lösen oder Schließen des Verschlusses
unter Einwirkung einer Temperaturänderung möglich ist. Das Einarbeiten kann aber auch
automatisch beim Weben der Gewebestrukturen erfolgen. In diesem Fall ist das Halbzeug der
über die Lanzetten gesteifte Formgedächtnislegierungsdraht.
Ein Draht aus einer Ni-Ti-Legierung (54,76 wt% Nickel, 45,23 wt% Titan, Kohlenstoffanteil und
Sauerstoffanteil kleiner 500 ppm) mit einem Durchmesser von 0,203 µm wurde einmal über
einen Dorn mit 1 mm Durchmesser gezogen. Daraufhin nahm der Draht eine sprialförmige
Gestalt an. Anschließend wurde der Draht so geschnitten, daß man geschlossene
Drahtschlaufen bzw. -häken erhält. Anschließend wurden ringförmigen Häken auf einer
Unterlage befestigt. In Fig. 7 sind zwei derartige nahezu geschlossene Häken dargestellt. Wird
der Ni-Ti-Draht erwärmt, erinnert sich die Legierung an ihre ursprüngliche Form und geht unter
Verformung in die austenitische Phase über. In diesem Fall verkürzt sich der Draht bei dieser
Phasenumwandlung, so daß sich der Krümmungsradius vergrößert und eine Öffnung zwischen
der zuvor fast geschlossenen Häken entsteht. Der Öffnungswinkel beträgt in dem in Fig. 7
dargestellten Beispiel 30,8° und 26°. Dabei haben die Drahtenden einen Abstand von 2,58 mm
bzw. 2,19 mm. Beim erneuten Abkühlen geht der Draht wieder in die Tieftemperaturphase
Martensit über, wobei sich aufgrund der Längenausdehnung unter Einwirkung der in der
Legierung enthaltenen Rückstellkraft eine geschlossene Position mit kleinerem
Krümmungsradius ergibt.
Claims (14)
1. Halbzeug aus einer Formgedächtnislegierung mit einem Zweiwegeffekt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Formgedächtnislegierung neben der aktiven
martensitischen/austenitischen Phase eine linear superelastische Phase aufweist, wodurch
eine Rückstellkraft in der Formgedächtnislegierung entsteht, so daß unter Einwirkung dieser
Rückstellkraft die Formgedächtnislegierung den Verformungszyklus bei der
Phasenumwandlung Austenit/Martensit mehrfach durchläuft.
2. Halbzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die linear superelastische
Phase an der Querschnittsaußenseite des Halbzeuges befindet, und daß sich die aktive
martensitische/austenitische Phase im Querschnittsmittelbereich des Halbzeuges befindet,
wobei die martensitische Phase beim Erwärmen unter Verformung der
Formgedächtnislegierung in die austenitische Phase übergeht und beim Abkühlen unter
Zurückverformung der Formgedächtnislegierung durch Einwirkung der Rückstellkraft in die
martensitische Phase zurückgeht.
3. Halbzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgedächtnislegierung
Spannungsverteilungen aufweist, so daß sich Zug- und Druckkräfte bilden, die zu einer
Krümmung des Halbzeuges führen.
4. Halbzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugkräfte an der
Krümmungsaußenseite und die Druckkräfte an der Krümmungsinnenseite des Halbzeuges
verlaufen.
5. Halbzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgedächtnislegierung
eine Legierung ist, die in der Lage ist, einen Zweiwegeffekt aufzuweisen.
6. Halbzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgedächtnislegierung aus
54,76 wt% Nickel und 45,23 wt% Titan besteht.
7. Halbzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es im kalten, martensitischen
Zustand eine nahezu geschlossene, ringförmige Form aufweist und beim Erwärmen in die
Hochtemperaturphase Austenit unter Verkürzung der Formgedächtnislegierung übergeht, so
daß sich das Halbzeug öffnet, und beim Übergang in die Tieftemperaturphase Martensit sich
unter Einwirkung der Rückstellkraft ausdehnt und in die nahezu geschlossene, ringförmige
Form zurückgeht, so daß sich das Halbzeug schließt.
8. Halbzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es im kalten, martensitischen
Zustand einen kleineren Krümmungsradius als im warmen, austenitischen Zustand aufweist.
9. Verfahren zum Herstellen eines Halbzeuges aus einer Formgedächtnislegierung mit einem
Zweiwegeffekts, dadurch gekennzeichnet, daß durch einen Deformationsschritt, der in der
Tieftemperaturphase Martensit durchgeführt wird, in der Formgedächtnislegierung neben der
aktiven martensitischen/austenitischen Phase eine lineare superelastische Phase erzeugt
wird, wodurch eine Rückstellkraft in die Legierung eingebracht wird, so daß unter Einwirkung
dieser Rückstellkraft ein mehrfaches Durchlaufen des Verformungszyklus der
Formgedächtnislegierung bei der Phasenumwandlung Austenit/Martensit gewährleistet ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgedächtnislegierung
derart deformiert wird, daß sich die lineare superelastische Phase an der
Querschnittsaußenseite des aus der Formgedächtnislegierung bestehenden Halbzeuges
bildet, und daß sich im kalten Zustand die martensitische Phase im
Querschnittsmittelbereich des Halbzeuges befindet, wobei die martensitische Phase beim
Erwärmen unter Verformung der Formgedächtnislegierung in die austenitische Phase
übergeht und beim Abkühlen in martensitische Phase sich die Formgedächtnislegierung
durch Einwirkung der Rückstellkraft zurückverformt.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß durch Deformation
Spannungsverteilungen in die Formgedächtnislegierung eingebracht werden, so daß sich
Zug- und Druckkräfte bilden, die zu einer Krümmung des Halbzeuges führen.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine stab-, band- oder
drahtförmige Formgedächtnislegierung im kalten, martensitischen Zustand über einen Dorn
gezogen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgedächtnislegierung
nach dem Ziehen über den Dorn in einzelne, gekrümmte Abschnitte zerschnitten wird, ohne
daß dadurch die in die Formgedächtnislegierung eingebrachten Spannungsverteilungen
beeinflußt werden, und daß die gekrümmten Abschnitte auf einer Unterlage befestigt
werden.
14. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine drahtförmige
Formgedächtnislegierung während des Einwebens in Gewebestrukturen über Lanzetten
gezogen wird.
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