DE10029627C2 - Verfahren und Flächengebilde zum lösbaren Befestigen eines Gegenstands an einer Fläche - Google Patents
Verfahren und Flächengebilde zum lösbaren Befestigen eines Gegenstands an einer FlächeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum lösbaren Befestigen eines Gegenstands
an einer Fläche, wobei man den Gegenstand mittels zweier auf der einen Seite mit
einem Haftklebstoff einseitig beschichteten Flächengebilde befestigt, wobei die
Flächengebilde auf der jeweils anderen Seite korrespondierende
Verbindungselemente zum formschlüssigen Verbinden dieser anderen Seiten
miteinander aufweisen und die Flächengebilde insbesondere als Bänder aus
gebildet sind. In der Regel handelt es sich bei der genannten Fläche um eine
senkrecht stehende Wand, es kann sich dabei aber auch um horizontale oder
schräge Flächen wie Decken oder schräge Wände handeln.
Ein derartiges System von Bändern zum Durchführen dieses Verfahrens ist als
"tesa Klettband selbstklebend" der Fa. Beiersdorf AG bekannt. Das Befestigungs
system besteht einerseits aus einem sogenannten Hakenband, welches auf der
einen Seite mit einem Haftklebstoff und auf der anderen Seite mit einer Vielzahl
von Haken versehen ist, welche üblicherweise für Klettverschlüsse Anwendung
finden. Das andere Band dieses Befestigungssystems ist auf der einen Seite
wiederum mit einem Haftklebstoff beschichtet, trägt aber an der anderen Seite ein
Vlies, in das die Haken des anderen Bandes eingreifen können. Im bekannten
Befestigungsverfahren werden das Hakenband und das Flauschband mit ihren
Klettverbindungsseiten aufeinandergelegt und zusammengedrückt. Nach dem
Entfernen eines Abdeckpapieres von der Klebstoffseite des Flauschbandes wird
die Klebstoffseite des Flauschbandes auf den zu befestigenden Gegenstand
geklebt und fest angedrückt. Nach dem Abziehen des Abdeckpapieres auf der
Klebstoffseite des Hakenbandes wird dieses auf die gereinigte Fläche geklebt und
fest angedrückt. Damit ist der Gegenstand einerseits an der Fläche befestigt, kann
aber andererseits durch Lösen der beiden Bänder voneinander wieder von der
Fläche entfernt werden.
Nachteilig an diesem bekannten Befestigungssystem und -verfahren ist jedoch,
daß nach dem Ablösen des befestigten Gegenstandes das Hakenband an der
Fläche verbleibt, was nicht nur unschön ist, sondern auch unpraktisch ist, da
dieser Flächenbereich nicht mehr für andere Zwecke nutzbar ist. Soll das Haken
band ebenfalls von der Fläche entfernt werden, so ist es erforderlich, zunächst
einen kleinen Teil eines Endes des Hakenbandes abzulösen, damit die Hand des
Benutzers das Hakenband überhaupt ergreifen kann, um es dann von der Fläche
abzuziehen.
Um einen Angriffspunkt für die Hand zum Ablösen des Hakenbandes von der
Fläche zu finden, werden daher häufig Werkzeuge wie Messer, Schraubenzieher,
usw. eingesetzt, wenn man vermeiden will, daß die Fingernägel des Benutzers
abbrechen. Beim Einsatz solcher üblichen Werkzeuge kommt es jedoch häufig zu
einer Beschädigung, z. B. zu einem Verkratzen, der Fläche. Außerdem ist es fast
nicht zu vermeiden, daß Klebstoffreste an der Fläche zurückbleiben, die dann
mühselig entfernt werden müssen.
Bekannt sind außerdem Klebestreifen und entsprechende Befestigungsverfahren,
welche unter dem Handelsnamen "tesa Power Strips" oder "tesa Poster-Strips"
von der Fa. Beiersdorf AG erhältlich sind. Beide Arten unterscheiden sich im
wesentlichen nur durch die Stärke des Haftklebstoffs sowie durch die geo
metrische Form. Die etwa 2 bis 3 cm langen und 2 cm breiten Streifen bestehen
im wesentlichen aus einem sehr elastischen Haftklebstoff. Der Bereich des einen
Endes ist auf beiden Seiten mit jeweils einer Abdeckfolie abgedeckt. Die gesamte
Fläche beider Seiten ist schließlich in an sich bekannter Weise mit einem weiteren
Schutzpapier abgedeckt.
Zur Verwendung dieser Streifen wird ein Streifen von seinem Schutzpapier
abgelöst und auf die Rückseite des zu befestigenden Gegenstandes aufgeklebt.
Dabei sind die Abdeckfolien an beiden Seiten des einen Endes des Streifens nicht
zu entfernen. Nach dem Ablösen des Schutzpapieres von der anderen Seite des
Streifens wird der Gegenstand mit seiner Rückseite auf die Fläche angeklebt und
angedrückt.
Zum Ablösen des Gegenstandes von der Fläche erfassen die Finger des
Benutzers das von der Abdeckfolie abgedeckte Ende des Streifens und ziehen in
Richtung der Längsachse des Streifens. Aufgrund der hohen Elastizität des
Klebematerials vergrößert sich seine Länge und verkürzt sich seine Breite, wobei
sich der Haftklebstoff von der Wand ablöst. Wichtig bei diesem Vorgang ist
außerdem, daß die Streifen immer parallel zur Fläche gezogen werden. Bei einem
schrägen Ziehen besteht die Gefahr, daß der Streifen zerreißt.
Mit diesem Befestigungssystem und Befestigungsverfahren läßt sich der
befestigte Gegenstand zwar rückstands- und zerstörungfrei von der Wand
ablösen, aber zum Ablösen ist ein hoher Kraftaufwand erforderlich. Außerdem ist
es nach einem ersten Ankleben des Gegenstandes an der Fläche nicht mehr
möglich, die Lage des Gegenstandes leicht zu korrigieren. Eine solche Korrektur
ist häufig erwünscht, um Bilder, Poster usw. gerade an einer Wand auszurichten.
In der DE 195 11 288 C2 wird die Verwendung eines doppelseitig klebenden
Klebfolien-Abschnitts für eine Fixierung oder Aufhängung eines Gegenstandes
beschrieben, wobei
- a) eine Platte mittels eines Klebfolien-Abschnitts rückstandsfrei und beschädigungslos wiederlösbar mit dem zu fixierenden oder aufzuhängenden Gegenstand verklebt wird,
- b) der Klebfolien-Abschnitt einen aus der Klebfuge herausragenden Anfasser aufweist, an dem durch Ziehen in Richtung der Verklebungsebene die Verklebung lösbar ist,
- c) die Platte eine Vorrichtung aufweist, an der die Fixierung oder Aufhängung in an sich bekannter Weise ansetzen oder an einer mittels eines Klebfolien- Abschnitts ihrerseits wiederlösbar befestigten Gegenhalterung erfolgen kann, die eine daran befindliche, der Vorrichtung entsprechende Ausgestaltung aufweist, und
- d) die Verklebung für den Betrachter des so fixierten oder aufgehängten Gegenstandes durch den Gegenstand selbst verdeckt erfolgt.
In der DE 196 32 182 A1 wird die Verwendung eines Klebfolien-Abschnittes für
eine rückstandsfreie und beschädigungslos wiederablösbare Verklebung
beschrieben, wobei
- a) eine Platte an einem zu fixierenden oder aufzuhängenden Gegenstand befestigt ist mittels
- b) einer doppelseitig klebenden Klebfolie mit einem aus der Klebfuge herausragenden Anfasser, an dem durch Ziehen in Richtung der Verklebungsebene die Verklebung lösbar ist, wobei
- c) die Platte seitliche Rastvorrichtungen aufweist, die in entsprechende Ausnehmnungen einer Adaptervorrichtung einrastbar und wieder ausrastbar sind, wobei
- d) die Verklebung für den Betrachter des so fixierten oder aufgehängten Gegenstandes gegebenenfalls durch den Gegenstand selbst verdeckt erfolgt.
Es ist außerdem ein einseitig beschichtetes Band unter dem Handelsnamen
"Duotec" der Fa. Binder bekannt. Das Band weist auf der anderen Seite pilz
förmige Vorsprünge auf, die sich senkrecht aus der Fläche des Bandes nach
außen hin erstrecken. Diese Vorsprünge haben einen derartigen Abstand von
einander und eine derartige Geometrie, daß beim Aufeinanderlegen zweier Stücke
des Bandes mit den Klebstoffseiten nach außen die pilzförmigen Vorsprünge nach
Art eines Klettverschlusses ineinandergreifen. Das Besondere an diesem Band ist,
daß die korrespondierenden Verbindungselemente in diesem Fall keine
unterschiedliche Form haben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu entwickeln, welches ein lösbares Befestigen des Gegenstandes
an der Fläche und ein rückstands- und zerstörungfreies, keinen größeren Kraft
aufwand erforderndes Ablösen sowohl des Gegenstandes als auch des Flächen
gebildes ermöglicht. Außerdem soll der befestigte Gegenstand an der Fläche auf
einfache, schnelle und problemlose Weise ausgerichtet werden können.
Diese Aufgabe wird beim Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß beide Flächengebilde an ihren Enden miteinander zu nur
einem Flächengebilde verbunden und insbesondere einstückig ausgebildet sind,
daß das Flächengebilde auf der einen Seite mit dem Haftklebstoff beschichtet ist
und auf der anderen Seite die Verbindungselemente aufweist, wobei die beim
Falten des Flächengebildes aufeinanderliegenden Verbindungselemente
miteinander zum formschlüssigen Verbinden der aufeinanderliegenden Bereiche
korrespondieren, daß man einen Teil der mit Haftklebstoff beschichteten einen
Seite des Flächengebildes an den Gegenstand und einen anderen Teil der einen
Seite des Flächengebildes an die Fläche klebt und vorher oder nachher das
Flächengebilde in der genannten Weise faltet.
Das Flächengebilde kann eine beliebige Form haben, wobei die Form eines
Bandes jedoch bevorzugt ist.
Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, daß das Flächengebilde bereits vom
Hersteller vorgefaltet ist, so daß der Anwender nur die nur nach außen liegenden,
mit Haftklebstoff beschichteten Seiten einerseits an den Gegenstand und
andererseits an die Fläche anzukleben braucht. Die Reihenfolge des Anklebens
spielt dabei keine Rolle. Üblicherweise klebt man jedoch zunächst das Flächen
gebilde an die Rückseite des Gegenstandes und dann erst an die Fläche. Aber
auch die umgekehrte Reihenfolge liegt im Rahmen der Erfindung.
Der Einfachheit halber wird im folgenden von einem Band gesprochen, ohne daß
die Erfindung auf diese spezielle geometrische Form eingeschränkt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet einen erheblichen Vorteil gegenüber dem
oben genannten bekannten Stand der Technik.
Erstens ist ein lösbares Befestigen eines Gegenstandes an einer Wand möglich.
Zweitens ist ein rückstands- und zerstörungsfreies Ablösen ohne einen nennens
werten Kraftaufwand auf folgende Weise möglich: Man klappt den Gegenstand
von der Wand ab, indem die korrespondierenden Verbindungselemente von
einander gelöst werden. (Der Winkel des zusammengeklappten Bandes sei 0°, der
des komplett aufgeklappten 180°.) Dann kann man durch Ziehen in einer
Richtung senkrecht zur Fläche oder in einem Winkel < 90° den dort anhaftenden
Teil des Bandes rückstandsfrei von der Wand abschälen. Da die Kraft zum
Ablösen des Bandes zumindest teilweise senkrecht von der Fläche weg gerichtet
ist, wird der am Band anhaftende Haftklebstoff rückstandsfrei von der Fläche
entfernt.
Vorteilhaft gegenüber den "tesa Poster-Strips" bzw. "tesa Power-Strips" ist
außerdem, daß die dort erforderlichen, mit einer nicht zu entfernenden Abdeckfolie
versehenen Bereiche, die sogenannten "Anfasser", nicht erforderlich sind. Bei den
bekannten Klebebändern müssen diese Anfasser über den zu befestigenden
Gegenstand hinausragen, damit sie von der Hand des Verbrauchers ergriffen
werden können. Dies führt zu einem unschönen Aussehen. Auch falls alternativ
ein zusammenklappbarer Gegenstand, z. B. ein zweiteiliger Handtuch-Haken, mit
den bekannten Klebebändern befestigt wird, ergeben sich Nachteile. Zwar kann in
diesem Fall der Anfasser vom Gegenstand vollständig bedeckt werden, da zum
Ablösen des Gegenstandes der befestigte Gegenstand von der Wand
weggeklappt werden kann, damit der "Anfasser" zugänglich ist, so daß dieser
Anfasser nicht notwendigerweise über den befestigten Gegenstand hinausragen
muß. Anstelle eines Abklappens des Gegenstandes kann auch ein Aus
einanderschieben eines zweiteiligen, eine Schiene aufweisenden Gegenstandes
vorgesehen sein. Aber durch den mit der Abdeckfolie versehenen Anfasser geht
ein erheblicher Teil der Klebefläche verloren. Diese Nachteile liegen beim
erfindungsgemäßen Verfahren bzw. beim weiter unten genannten erfindungs
gemäßen Flächengebilde nicht vor.
Ein weiterer Nachteil, der beim erfindungsgemäßen Gegenstand nicht auftritt, liegt
in den Problemen bei der Handhabung der genannten, mit einem Anfasser
versehenen Klebestreifen. In vielen Fällen ist es dem Verbraucher nicht bewußt,
daß er die Abdeckfolie des Anfassers nicht entfernen soll. Da der Verbraucher
gewöhnt ist, Schutzfolien von Klebestreifen abzuziehen, kommt es daher häufiger
vor, daß er die Abdeckfolie vom Anfasser ebenfalls entfernt, so daß der eigent
liche Vorteil des Anfassers, nämlich eine Handhabungshilfe beim Ablösen zu sein,
verloren geht.
Drittens ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren ein Justieren des bereits an
der Fläche angeklebten Gegenstandes. Dazu wird der Gegenstand in einem
kleinen Winkel von der Wand abgeklappt, wobei sich die korrespondierenden
Verbindungselemente voneinander lösen, der Gegenstand wird justiert und
schließlich wieder an die Fläche angedrückt, wobei die genannten Verbindungs
elemente wieder ineinandergreifen und den Gegenstand in der gewählten Lage an
der Wand fixieren.
Im erfindungsgemäßen Verfahren können die genannten korrespondierenden
Verbindungselemente der verwendeten Flächengebilde unterschiedlich
ausgebildet sein. So wird zum einen vorgeschlagen, daß die korrespondierenden
Verbindungselemente aus Haken und Schlaufen einer Klettverbindung bestehen.
Alternativ können die korrespondierenden Verbindungselemente aber auch aus
pilzförmigen Stiften, wie sie bereits oben bei der Erläuterung des Standes der
Technik erwähnt worden sind, und Schlaufen bestehen. Zur Verbindung greifen
hier die verdickten Enden der pilzförmigen Ansätze in die Schlaufen ein.
Andererseits ist es aber auch möglich, daß beide korrespondierenden
Verbindungselemente gleichartig aufgebaut sind und insbesondere aus pilz
förmigen Stiften bestehen. Die Verbindung wird in diesem Fall ähnlich wie bei dem
bekannten Band mit dem Handelsnamen "Duotec" der Fa. Binder erreicht. Auch
der Einsatz von Bändern, die aus Material bestehen, welches zu parallel
angeordneten, um je 180° phasenversetzten Wellen geformt ist, ist möglich. Eine
Verbindung wird erhalten, indem Wellenberge paßgenau in Wellentäler gedrückt
werden. Von oben gesehen senkrecht zur Wellenrichtung auf den Wellenbergen
oder -tälern befinden sich Stege, die relativ zur Bandebene angewinkelt sein
können und so ein versehentliches Trennen der miteinander verbundenen
Bandteile verhindern.
Sofern zwei unterschiedliche Arten von Verbindungselementen vorgesehen sind,
wird weiterhin vorgeschlagen, daß die die zwei unterschiedlichen Arten von
Verbindungselementen tragende andere Seite des Flächengebildes, insbesondere
des Bandes in Querrichtung zweigeteilt und insbesondere in zwei gleichgroße
Hälften geteilt ist, wobei der eine Bereich die eine Art von Verbindungselementen
und der andere Bereich die andere, korrespondierende Art von
Verbindungselementen aufweist. Eine optimale Verbindung zwischen den
Bandhälften wird dann sowohl erreicht, wenn beide Bandhälften nach dem
Zusammenfalten bündig aufeinanderliegen, als auch dann, wenn es zum
Ausrichten des zu befestigenden Gegenstandes erforderlich sein sollte, die
Bandhälften schräg aufeinander zu legen.
Es ist aber auch möglich und liegt im Rahmen der Erfindung, wenn die beiden
unterschiedlichen Arten von Verbindungselementen in einem bestimmten Muster
auf der genannten Seite des Bandes aufgebracht sind. Dabei kann es sich um ein
Streifen- oder ein Raster-Muster handeln. In diesem Fall tritt eine gute Verbindung
zwischen den beiden Bandteilen nur dann ein, wenn die entsprechenden
Verbindungselemente aufeinanderliegen. Werden die Bandhälften jedoch in einer
Weise zusammengefaltet, daß gleichartige Verbindungselemente
aufeinanderliegen, so wird eine Fixierung des Gegenstandes nicht erreicht. Eine
solche Möglichkeit könnte in bestimmten Fällen von Vorteil sein.
Auch eine statistische Verteilung der unterschiedlichen Verbindungselemente ist
möglich. Weiterhin ist es auch möglich und liegt im Rahmen der Erfindung, daß
anstelle der aufeinanderzufügenden Verbindungselemente zumindest auf Teilen
der Bandinnenseite Haftklebstoff eingesetzt wird, wobei die Adhäsion der
innenliegenden Bandteile zueinander 50% der Adhäsion des außenliegenden
Haftklebstoffs zu den Substraten Gegenstand und Wand nicht überschreiten soll.
Des weiteren betrifft die Erfindung ein Flächengebilde, insbesondere Klebeband,
zum lösbaren Befestigen eines Gegenstandes an einer Fläche, wobei die eine
Seite des Flächengebildes mit einem Haftklebstoff beschichtet ist und die andere
Seite mindestens eine Art von Verbindungselementen aufweist, welche mit einer
anderen, korrespondierenden Art von Verbindungselementen zum form
schlüssigen Verbinden befähigt ist. Ein derartiges Klebeband ist unter dem
Handelsnamen "tesa Klettband selbstklebend" der Fa. Beiersdorf AG bekannt.
Zur Lösung der bereits oben genannten Aufgabe wird erfindungsgemäß vor
geschlagen, daß bei dem Flächengebilde der genannten Art die andere Seite
beide korrespondierenden Arten von Verbindungselementen aufweist. Bei diesen
Arten von Verbindungselementen kann es sich z. B. um Haken und Schlaufen
einer an sich bekannten Klettverbindung handeln.
Auch hier wird im folgenden der Einfachheit halber von einem Band bzw. Klebe
band an Stelle des Flächengebildes gesprochen, ohne daß die Erfindung auf
diese spezielle geometrische Form eingeschränkt ist.
Auch hier können die korrespondierenden Verbindungselemente in unterschied
licher Weise ausgebildet sein. Vorgeschlagen wird zum einen, daß die korres
pondierenden Verbindungselemente aus Haken und Schlaufen einer Klettver
bindung bestehen. Es ist aber auch möglich und von Vorteil, wenn die korres
pondierenden Verbindungselemente aus pilzförmigen Stiften und Schlaufen
bestehen, wie bereits oben ausgeführt worden ist.
Die Verteilung der beiden unterschiedlichen Arten von Verbindungselementen auf
der anderen Seite des Bandes kann je nach den Erfordernissen unterschiedlich
sein. Bevorzugt ist jedoch, daß die andere Seite des Bandes in Querrichtung
zweigeteilt und insbesondere in zwei gleichgroße Hälften geteilt ist, wobei der eine
Bereich die eine Art von Verbindungselementen und der andere Bereich die
andere, korrespondierende Art von Verbindungselementen aufweist. Die Vorteile
einer derartigen Anordnung wurden bereits oben genannt.
Im erfinderungsgemäßen Verfahren und beim erfindungsgemäßen Flächen
gebilde kann es außerdem vorgesehen sein, daß das Flächengebilde einen
elastischen Träger aufweist. In diesem Fall kann das Band durch Ziehen in einem
Winkel zur Wand von < 90° entfernt werden. Möglich ist auch, daß die aus dem
Stand der Technik bei diesen Klebestreifen bekannten "Anfasser" angebracht
sind, wenn man die damit verbundenen Nachteile in Kauf zu nehmen bereit ist. In
diesem Fall kann das Klebeband durch Ziehen parallel zur Wand entfernt werden.
Eine Beschränkung für den Einsatz der bekannten unterschiedlichen Arten von
Haftklebstoffen besteht nicht. Haftklebstoffe, die auch "pressure sensitive
adhesives" genannt und mit "PSA" abgekürzt werden, sind Klebstoffe, die in
lösungsmittelfreier Form bei 20°C permanent klebrig und klebfähig bleiben und
bei geringer Subtratspezifität bei leichtem Anpreßdruck sofort auf fast allen
Substraten haften.
Haftklebstoffe werden fast ausschließlich zur Beschichtung von Trägern, z. B.
Papier- oder Folienbändern, Haftetiketten oder selbstklebenden Dekorfolien,
verwendet. Dazu werden die eigentlichen Klebstoffe in Form von Lösungen,
Dispersionen oder auch Schmelzen auf die Träger aufgetragen. Auch niedrig
viskose, lösungsmittelfreie, reaktive Systeme (Polyurethan-Systeme) werden
hierfür verwendet. Nach dem Abbinden des Klebstoffs liegt die Haftklebstoffschicht
als dünner Film auf dem Träger vor und wird bis zur Anwendung mit geeigneten
antiadhäsiv ausgerüsteten Materialien, z. B. Siliconpapier oder siliconisierter
Polyäthylenfolie, abgedeckt. Manchmal trägt man den Haftklebstoff auch auf das
Abdeckmaterial auf und überträgt den gebildeten Haftklebstoffilm im
Umkehrverfahren auf den eigentlichen Träger. Das trockene Auftragsgewicht
schwankt je nach Anwendungsgebiet und Rauhigkeit des Trägers zwischen 4 und
40 g/m2.
Als Rohstoffe für Haftklebstoffe dienen natürliche und synthetische Kautschuk
arten in Verbindung mit modifizierten Naturharzen, Phenolformaldehydharzen oder
Kohlenwasserstoffharzen. Neben Kautschuk werden häufig auch Polyacryl
säureester, Polymethacrylsäureester, Polyvinyläther und Polyisobutentypen,
ebenfalls meist in Kombinationen mit Harzen, verwendet. Für spezielle Anwen
dungen sind auch Siliconharz-Haftklebstoffe bekannt.
Die Dispersionshaftklebstoffe sind vornehmlich auf Polyacrylsäureester-Disper
sionen, z. T. auch auf speziellen Vinylacetat-Copolymerisaten aufgebaut, wobei
auch hier meistens Harze zugesetzt werden. Für Schmelzhaftklebstoffe verwendet
man neben geeigneten Harzen vorwiegend zwei Polymerbasen, Äthylen-
Vinylacetat-Copolymere und Styrol-Butadien- bzw. Styrol-Isopren-Block
copolymere, die auch als thermoplastische Kautschukarten bezeichnet werden.
In der Regel ist ein Haftklebstoff aus einem hochpolymeren Basisharz, das die
Kohäsionseigenschaft und die spezifische Haftung bestimmt, und klebrigmachen
den Harzen (sog. tackifier) aufgebaut, wobei das klebrigmachende Harz in
manchen Systemen auch durch niedermolekulare Anteile des Basispolymeren
ersetzt sein kann. Zur Erhöhung der Kohäsion wird das Basisharz in manchen
Systemen nach dem Auftrag vernetzt bzw. im Fall von Kautschukhaftklebstoffen
vulkanisiert.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Klebebandes in
Richtung auf die die Verbindungselemente tragende andere Seite,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines mit dem erfindungsgemäßen Klebeband
nach Fig. 1 an einer Wand befestigten Gegenstandes,
Fig. 3 eine Ansicht entsprechend Fig. 2 während des Ablösens des
befestigten Gegenstandes,
Fig. 4 einen Schnitt durch das erfindungsgemäße Klebeband nach den
Fig. 1 bis 3,
Fig. 5 einen Schnitt entsprechend Fig. 4 eines erfindungsgemäßen Klebe
bandes, jedoch nach einem weiteren Ausführungsbeispiel, und
Fig. 6 einen Schnitt entsprechend den Fig. 4 und 5 nach einem dritten
Ausführungsbeispiel.
In allen Zeichnungen haben gleiche Bezugszeichen die gleiche Bedeutung und
werden daher gegebenenfalls nur einmal erläutert.
Das in Fig. 1 gezeigte erfindungsgemäße Klebeband ist auf der nicht darge
stellten Seite mit einem Haftklebstoff beschichtet. Die dargestellte Seite weist zwei
Bereiche 1, 2 auf, wobei der Bereich 1 Haken und der Bereich 2 Schlaufen einer
an sich bekannten Klettverbindung trägt.
Zum Befestigen eines Gegenstandes 5 an einer Fläche 6, welche im vorliegenden
Fall eine senkrechte Wand ist, wird das Klebeband 3 in der Mitte quer zusammen
gefaltet, so daß die beiden Bereiche 1, 2 infolge der Klettverbindung aneinander
haften. Die eine Seite des zusammengeklappten Klebebandes 3, welche mit
einem Haftklebstoff 4 beschichtet ist, welcher in Fig. 2 als eine dünne Linie dar
gestellt ist, wird nun mit der Fläche eines zu befestigenden Gegenstandes 5
geklebt. Es kann sich dabei um verschiedenartigste Gegenstände, z. B. Haken,
Clips, Schilder, Halterungen usw. handeln. Dann wird die dem Bereich 1 gegen
überliegende, ebenfalls mit Haftklebstoff 4 beschichtete Seite an die Fläche 6
angedrückt. Der Gegenstand 5 ist nun sicher an der Wand 6 fixiert. Soll seine
Lage geringfügig verändert werden, so genügt es, den Gegenstand 5 in Pfeil
richtung 7 hochzuklappen, zu justieren und wieder zurückzuklappen und anzu
drücken.
Zum Ablösen, welches in Fig. 3 dargestellt ist, geht man folgendermaßen vor:
Zunächst klappt man, wie bei einer nachträglichen Änderung der Justierung, den
Gegenstand 5 in Pfeilrichtung 7 nach oben ab, wobei sich die Verbindung
zwischen den Bereichen 1 und 2 löst. An dem dann um einen Winkel von < 90°, je
elastischen Bändern auch von < 90°, hochgeklappten Gegenstand 5 zieht man in
Richtung des Pfeiles 8, also mit einem linienförmigen Kraftangriff 9, und kann auf
diese Weise den Bereich 1 des Klebebandes zusammen mit dem daran anhaften
den Klebstoff von der Wand 6 rückstandsfrei und ohne größere Kraftanstrengung
abschälen.
In den Fig. 4 bis 6 werden unterschiedliche Verbindungselemente nach Art der
Klettverbindung dargestellt. In Fig. 4 wird die Verbindung durch Haken 10 und
Schlaufen 11 und in Fig. 5 durch pilzförmige Ansätze 12 gebildet, wobei die
Verdickungen 13, die die Form eines Ellipsoids haben, in die Schlaufen 11 ein
greifen. Schließlich zeigt Fig. 6 eine Verbindung, wobei die korrespondierenden
Verbindungselemente gleichartig aufgebaut sind, und beide Verbindungselemente
pilzförmige Ansätze 12 mit Verdickungen 13 aufweisen, welche in die freien
Räume zwischen den Stielen der Pilze des jeweils anderen Bereichs eingreifen
und von deren Verdickungen 13 formschlüssig gehalten werden. Die in den
Fig. 4 bis 6 dargestellten korrespondierenden Verbindungselemente sind zum
Einsatz mit dem erfindungsgemäßen Klebeband geeignet, aber auch andere
ähnliche und gleichwirkende Verbindungselemente können verwendet werden.
1
Bereich (Haken)
2
Bereich (Schlaufen)
3
Klebeband
4
Haftklebstoff
5
Gegenstand
6
Fläche (Wand)
7
Pfeilrichtung
8
Pfeilrichtung
9
linienförmiger Kraftangriff
10
Haken
11
Schlaufen
12
pilzförmige Ansätze (Stifte)
13
Verdickungen
Claims (5)
1. Verfahren zum lösbaren Befestigen eines Gegenstands (5) an einer Fläche
(6), wobei man den Gegenstand (5) mittels zweier auf der einen Seite mit
einem Haftklebstoff (4) einseitig beschichteten Flächengebilde befestigt,
wobei die Flächengebilde auf der jeweils anderen Seite (1, 2) korres
pondierende Verbindungselemente (10, 11, 12, 13) zum formschlüssigen
Verbinden dieser anderen Seiten miteinander aufweisen und die Flächen
gebilde insbesondere als Bänder ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Flächengebilde an ihren Enden miteinander zu nur einem Flächengebilde (3) verbunden und insbesondere einstückig ausgebildet sind,
daß das Flächengebilde (3) auf der einen Seite mit dem Haftklebstoff (4) beschichtet ist und auf der anderen Seite die Verbindungselemente (10, 11, 12, 13) aufweist, wobei die beim Falten des Flächengebildes (3) aufeinanderliegenden Verbindungselemente (10, 11, 12, 13) miteinander zum formschlüssigen Verbinden der aufeinanderliegenden Bereiche (1, 2) korrespondieren,
daß man einen Teil der mit Haftklebstoff (4) beschichteten einen Seite des Flächengebildes (3) an den Gegenstand (5) und einen anderen Teil der einen Seite des Flächengebildes (3) an die Fläche klebt und vorher oder nachher das Flächengebilde (3) in der genannten Weise faltet.
daß beide Flächengebilde an ihren Enden miteinander zu nur einem Flächengebilde (3) verbunden und insbesondere einstückig ausgebildet sind,
daß das Flächengebilde (3) auf der einen Seite mit dem Haftklebstoff (4) beschichtet ist und auf der anderen Seite die Verbindungselemente (10, 11, 12, 13) aufweist, wobei die beim Falten des Flächengebildes (3) aufeinanderliegenden Verbindungselemente (10, 11, 12, 13) miteinander zum formschlüssigen Verbinden der aufeinanderliegenden Bereiche (1, 2) korrespondieren,
daß man einen Teil der mit Haftklebstoff (4) beschichteten einen Seite des Flächengebildes (3) an den Gegenstand (5) und einen anderen Teil der einen Seite des Flächengebildes (3) an die Fläche klebt und vorher oder nachher das Flächengebilde (3) in der genannten Weise faltet.
2. Flächengebilde, insbesondere Klebeband (3), zum lösbaren Befestigen
eines Gegenstandes (5) an einer Fläche (6), wobei die eine Seite des
Flächengebildes (3) mit einem Haftklebstoff (4) beschichtet ist und die
andere Seite mindestens eine Art von Verbindungselementen aufweist,
welche mit einer anderen, korrespondierenden Art von Verbindungs
elementen zum formschlüssigen Verbinden befähigt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die andere Seite (1, 2) beide korrespondierenden Arten von Verbin
dungselementen (10, 11, 12, 13) aufweist.
3. Flächengebilde nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die korrespondierenden Verbindungselemente aus Haken (10) und
Schlaufen (11) einer Klettverbindung bestehen.
4. Flächengebilde nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die korrespondierenden Verbindungselemente aus pilzförmigen Stiften
(12) und Schlaufen (11) bestehen.
5. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die andere Seite des Flächengebildes, insbesondere Bandes, in Quer
richtung zweigeteilt und insbesondere in zwei gleichgroße Hälften geteilt ist,
wobei der eine Bereich (1) die eine Art von Verbindungselementen und der
andere Bereich (2) die andere, korrespondierende Art von Verbindungs
elementen aufweist.
Priority Applications (1)
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