DE10029500A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Nutung von Umschlägen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Nutung von UmschlägenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nutzung von Umschlägen (3) für einen Buchblock (2), wobei mindestens zwei den Buchrücken begrenzende Nuten (5, 6) mittels eines Nutzwerkzeugs in den Umschlag eingebracht werden. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zur Einstellung des Abstandes (d) zwischen den Nuten eine automatische Buchblockzange (50) mit mindestens einer bewegbaren Anschlagfläche (52) verwendet wird und die mittels der automatischen Buchblockzange (50) festgestellte Wert für die Dicke des Buchblocks (2) zur automatischen Einstellung des Abstandes (d) zwischen den Nuten (5, 6) verwendet wird. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Nutung von Umschlägen (3), welche in Nuteisen (10) mit einem stationären und einem verschiebbaren Werkzeugpaar (11, 12; 13, 14) aufweist, wobei das verschiebbare Werkzeugpaar (11, 12 oder 13, 14) mittels einer Steuerungseinheit automatisch auf den gewünschten Abstand (d) zwischen den den Buchrücken (8) begrenzenden Nuten (5, 6) einstellbar ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nuten von Umschlägen nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 5.
Bei der Buchherstellung wird nach verschiedenen Herstellungsverfahren unterschieden. Beim Soft-
Cover- oder Taschenbuchverfahren wird ein durchgehender Umschlag, in der Regel aus Karton, für
die Vorder- und Rückenseite des Buchblocks verwendet. Dieser Umschlag wird bei der Buchproduk
tion am Rücken an den Buchrücken angeklebt. In vielen Fällen erfolgt auch eine Seitenbeleimung in
einer Breite von etwa 3 bis 5 mm. Damit sich der Umschlag und damit das Buch besser öffnen läßt,
wird unmittelbar nach dem Bereich der Seitenbeleimung bzw. oberhalb des Bereichs der Seitenbe
leimung je eine Nut eingebracht.
Durch das Einbringen einer Nut wird die Papierstruktur in ihrem Aufbau an dieser Stelle verändert.
Die Papierfaser bzw. der Verbund wird zusammengepreßt. Diese Veränderung bewirkt eine Reduzie
rung der Rückstellkräfte, d. h. der Umschlag läßt sich an dieser Stelle leichter öffnen oder knicken,
ohne dass das Material bricht.
Es sind verschiedene Verfahren zum Einbringen von Nuten bekannt. Beim rotativen Einbringen einer
Rille, dem heute am meisten verwendeten Verfahren, durchläuft der Umschlag ein Walzenpaar, das
aus einem Oberwerkzeug und einem Unterwerkzeug (Matrize und Patrize) besteht. Problematisch
daran ist die mangelnde Spurtreue, d. h. die Rille oder Nut kann seitlich wegwandern. Ein weiteres
Problem besteht darin, dass das Material des Umschlags durch die Rotationsbewegung gewalkt
wird. Unter dem Mikroskop sieht man, dass, insbesondere bei gestrichenen Oberflächen, die Kante
bricht.
Ein weiteres Verfahren ist das Einbringen einer Nut mittels eines Nuteisens. Bei diesem Verfahren
wird der Umschlag mittels einer geringen Hubbewegung gleichmäßig belastet und somit gestaucht.
Dieses Verfahren liefert qualitativ hochwertigere Ergebnisse, da die Nuten besonders sauber einge
bracht werden. Je sauberer aber die Nut eingebracht wird, desto hochwertiger ist das Erschei
nungsbild des gebundenen Buches.
Beide Verfahren werden sowohl von Hand betrieben als auch im Maschinenbetrieb verwendet. In
jedem Fall muß der Abstand der Nuten, welche den Buchrücken begrenzen, von Hand eingestellt
werden.
Bei einem Standardumschlag werden in der Regel vier Nuten eingebracht. Zwei Nuten b und c be
grenzen den Buchrücken und liegen zwischen der Leimfläche für den Buchrücken und den Leimflä
chen für die Seitenbeleimung. Entlang der anderen Seite jeder Seitenbeleimung kann nochmals je
eine Nut a und d eingebracht werden. Der Abstand der Nuten a und b ist gleich dem Abstand zwi
schen den Nuten c und d. In der Regel beträgt dieser Abstand etwa 5 mm. Der Abstand zwischen
den Nuten b und c ist variabel und hängt von der Dicke des Buchblocks ab.
Beim Einbringen der Nuten mittels Nuteisen muß der Arbeitsvorgang im Stand der Technik zweimal
durchgeführt werden. Im ersten Arbeitsgang werden mittels eines sog. "Zwillingseisens" die Nutli
nien a und b eingebracht, im zweiten Arbeitsgang werden dementsprechend die Nutlinien c und d
eingebracht.
Der Abstand zwischen den Nuten b und c muß in jedem Fall bisher manuell eingestellt werden,
bspw. bei Verwendung eines Nuteisens durch manuelles Verstellen des Anschlages für den Um
schlag in der Maschine. Dieses Verfahren ist jedoch wegen der sehr aufwendigen Rüstzeit unwirt
schaftlich und wird daher nur selten verwendet. Außerdem birgt die manuelle Einstellung des Ab
standes zwischen den Nuten b und c die Gefahr von Ablesefehlern, was zu Ungenauigkeiten führt.
Bei der Softcover-Buchherstellung wird der Buchblock ferner bisher von Hand oder über einen au
tomatischen Anleger in die Buchblockzange so eingegeben, daß die untere Kante, an der später der
Umschlag angeklebt wird, glattgestoßen aufliegt. Gleichmäßige Kanten sind für einen späteren
gleichmäßigen Leimfilm erforderlich. Die Öffnung bzw. Weite der Buchblockzange hängt von der
Buchblockdicke ab. Bei den derzeit bekannten Verfahren und Maschinen muß die Buchblockzange
auf die jeweils erforderliche Buchblockstärke von Hand, und meistens unter Zuhilfenahme von
Werkzeug, zeitaufwendig eingestellt werden. Dies geschieht z. T. durch Hinzufügen von Distanz
scheiben o. ä. Dies erfordert einen gewissen Zeitaufwand, insbesondere im Hinblick darauf, daß
bspw. Einzangenautomaten hauptsächlich für Kleinauflagen mit unterschiedlichen Blockstärken
und vor allem für den sogenannten "on demand" Bereich verwendet werden. Dies würde letztend
lich bedeuten, daß die Buchblockzange jeweils zur verarbeitenden Blockstärke manuell angepaßt
werden muß.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und ein Verfahren der o. g. Art
bereitzustellen, welches ohne aufwendige Rüstzeiten ein genaues und sauberes Einbringen von Nu
ten in Umschläge ermöglicht.
Die Lösung besteht in einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und in einer Vorrich
tung mit den Merkmalen des Anspruchs 5. Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass zur Einstel
lung des Abstandes zwischen den Nuten eine automatische Buchblockzange mit mindestens einer
bewegbaren Anschlagfläche verwendet wird und die mittels der automatischen Buchblockzange
festgestellte Wert für die Dicke des Buchblocks zur automatischen Einstellung des Abstandes zwi
schen den Nuten verwendet wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass sie ein Nuteisen mit einem sta
tionären und einem verschiebbaren Werkzeugpaar aufweist, wobei das veschiebbare Werkzeugpaar
mittels einer Steuerungseinheit automatisch auf den gewünschten Abstand zwischen den den
Buchblock begrenzenden Nuten einstellbar ist.
Damit ist gewährleistet, dass der einmal mittels der Buchblockzange festgestellte Wert für die Di
cke des Buchblocks exakt auf das Nutwerkzeug und hier auf den Abstand zwischen den den Buch
rücken begrenzenden Nuten übertragen wird. Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfin
dungsgemäße Vorrichtung sind bedienerfreundlich, erlauben einen hohen Automatisierungsgrad
und eine höhere Leistung, also einen höheren Durchsatz an Umschlägen. Doppelnuten können in
einem einzigen Arbeitsgang mittels eines Nuteisens eingebracht werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung eignen sich bevorzugt zur
Verwendung in Buchproduktionsstraßen.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Der festgestellte Wert für die Dicke des Buchblocks kann auf eine Steuereinrichtung für das Nut
werkzeug übertragen werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann daher als "in-line"-Gerät
betrieben werden, welche die digitalen Werte für die Dicke des Buchrückens von einer vorherge
henden Bearbeitungsstation, welche die Buchblockzange aufweist, erhält. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung kann aber auch als "stand-alone"-Gerät betrieben werden, bei dem die Werte für die
Dicke des Buchrückens bspw. über eine Tastatur eingegeben werden. Die nach dem erfindungsge
mäßen Verfahren arbeitende Vorrichtung, vorzugsweise eine Ein- bis Fünfzangen-Bindemaschine,
kann also mit einer Buchblockzange versehen sein, die nicht mehr auf die unterschiedlichen Block
stärken eingestellt werden muß. Diese Maßnahme ist ein wichtiger Beitrag zur Automation im
Kleinmaschinenbereich und reduziert so die Rüstzeiten gewaltig. Ein anderer wichtiger Aspekt ist,
daß hierbei kein Werkzeug benötigt wird.
Vorzugsweise wird der Wert für die Dicke des Buchblocks bestimmt, indem die Buchblockzange zu
nächst auf den maximalen Wert geöffnet wird und anschließend zur Aufnahme eines Buchblocks
geschlossen wird, wobei während des Öffnens und Schließens die Bewegung der mindestens einen
bewegbaren Anschlagfläche oder die jeweilige zum Öffnen und Schließen benötigte Zeit in einer
Steuereinheit gemessen und gespeichert werden und die Differenz beider Werte berechnet und ge
speichert wird und der gespeicherte Wert auf die Steuereinrichtung für das Nutwerkzeug digital
übertragen wird. Dabei kann dem ermittelten Differenzwert ein Wert zugeschlagen werden, der
dem Volumen des volumenreichsten in den aufzunehmenden Buchblöcken enthaltenen Papiers ent
spricht, um durch unterschiedliche Papiervolumina bedingte Fehler zu vermeiden.
Die Buchblockzange (50) kann eine feststehende Anschlagfläche (51) und eine bewegbare An
schlagfläche (52) aufweisen, welche über mindestens zwei Achsen (53, 54) miteinander verbunden
sind, wobei die bewegbare Anschlagfläche (52) entlang der Achsen (53, 54) verschiebbar ist. An den
der bewegbaren Anschlagfläche zugeordneten Enden der Achsen (53, 54) können Zahnstangen vor
gesehen ist, welche mit einem Zahnritzel wirkverbunden sind, so daß die bewegbare Anschlagfläche
(52) durch die Betätigung des Zahnritzels verschiebbar ist. Das Zahnritzel kann mittels eines E
lektromotors betätigbar sein.
Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische, nicht maßstabsgerechte Darstellung eines gebundenen Buches mit
kartoniertem Umschlag mit vier Nuten;
Fig. 2 der Umschlag aus Fig. 1 in einer aufgeklappten Darstellung;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Nutwerkzeugs;
Fig. 4 eine schematische, nicht maßstabsgerechte perspektivische Darstellung eines Ausfüh
rungsbeispiels einer automatischen Buchblockzange;
Fig. 5a eine Seitenansicht der Buchblockzange aus Fig. 4;
Fig. 5b eine Ansicht der Buchblockzange aus Fig. 4 von unten.
Aus den Fig. 1 und 2 ergibt sich die typische Positionierung von vier Nuten in einem kartonier
ten Umschlag. Das gebundene Buch 1 besteht aus einem Buchblock 2 und einem kartonierten Um
schlag 3. Der Umschlag 3 weist vier Nuten 4, 5, 6, 7 auf. Der Abstand zwischen den Nuten 4 und 5
ist gleich dem Abstand zwischen den Nuten 6 und 7 und beträgt in der Regel etwa 5 mm. Die Flä
che zwischen den Nuten 4 und 5 bzw. 6 und 7 wird mit den Seiten den Buchblocks verleimt, so
dass die sog. Seitenleimung resultiert. Jedes Nutenpaar 4, 5 und 5, 6 kann auch als Doppelnut be
zeichnet werden, wobei die äußeren Nuten 4 und 7 nach innen in Richtung des Buchblocks 2 wie
sen und die inneren Nuten 5, 6 nach außen vom Buchblock 2 weg zeigen.
Die Nuten 5 und 6 begrenzen den Buchrücken 8, d. h. denjenigen Teil des Umschlags 3, der später
den Rücken des Buchblocks 2 bedeckt. Der Buchrücken 8 wird mit dem Rücken des Buchblocks 2
verleimt. Daher ist der Abstand zwischen den Nuten 5 und 6 variabel, abhängig von der Dicke des
Buchblocks 2.
Fig. 3 zeigt eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, nämlich ein
Nuteisen 10. Das Nuteisen 10 besteht aus jeweils zwei Oberwerkzeugen 11, 13 und zwei Unter
werkzeugen 12, 14. Die Werkzeuge 11, 12 und 13, 14 bilden jeweils ein aus Matrize und Patrize be
stehendes Paar und weisen eine Vorrichtung 15, 16, 17, 18 zum Einbringen einer Doppelnut 4, 5
bzw. 6, 7 auf. Die beiden Oberwerkzeuge 11 und 13 führen eine synchrone Hubbewegung entlang
des Pfeils A in Fig. 3 aus. Die Höhe h der Hubbewegung ist vorzugsweise so bemessen, dass nor
male Umschlaggrammaturen, d. h. von 170 bis 300 g/m2 verarbeitet werden können. Diese Höhe h
mißt vorzugsweise gerade so viel, dass der Umschlag 3 leicht in das Werkzeug eingeführt werden
kann. Die Höhe h ist vorzugsweise fixiert und braucht durch den Bediener des Nuteisens 10 nicht
separat eingestellt zu werden.
Je nach der Dicke des Buchblocks 2 muß der Abstand zwischen den beiden Paaren von Werkzeu
gen 11, 12 und 13, 14 eingestellt werden, so dass die resultierenden Nuten 5 und 6 den gewünsch
ten, der Dicke des Buchblocks 2 entsprechenden Abstand aufweisen. Diese Einstellung erfolgt au
tomatisch über eine Steuerung. Der gewünschte Wert wird aus einem vorhergehenden Bearbei
tungsvorgang entnommen, bei welchem der Buchblock 2 von einer automatisch gesteuerten Buch
blockzange 50 gehalten wird, bspw. der Rückenbearbeitung zur Aufrauhung des Rückens des Buch
blocks 2. Dieser Wert kann entweder abgelesen und separat, bspw. über eine Tastatur, in die erfin
dungsgemäße Vorrichtung eingegeben werden ("stand-alone"-Gerät) oder er kann digital direkt von
der Steuerung der Buchblockzange auf die Steuerung des Nuteisens 10 übertragen werden ("in-
line"-Gerät).
Das Nuteisen ist so ausgebildet, dass ein Paar von Werkzeugen 11, 12 oder 13, 14 feststehend ist
und das andere Paar entlang des Pfeiles B in Fig. 3 stufenlos verschiebbar ist, bspw. mittels eines
Stellmotors. Bspw. ist das Paar 13, 14 feststehend und das Paar 11, 12 verschiebbar.
Der Umschlag 2 wird der erfindungsgemäßen Vorrichtung in an sich bekannter Weise automatisch,
bspw. über ein Schrägband in einer definierten Zuführrichtung entlang des Pfeiles C zugeführt und
eingezogen. Er wird entlang einer definierten Anschlag- oder Ausrichtkante 19 positioniert. Diese
Kante kann eine elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch bewegbare Stopperkante sein, um bspw.
verschieden große Umschlagformate zu bearbeiten. Jetzt wird das Werkzeugpaar 11, 12 automa
tisch so verschoben, dass der Abstand d der Dicke des Buchblocks 2 entspricht. Dann werden die
beiden Doppelnuten 4, 5 und 6, 7 in den Umschlag 2 eingebracht.
Natürlich kann die Anordnung des feststehenden und verschiebbaren Werkzeugpaares auch genau
umgekehrt sein, also dass bspw. in Fig. 3 bei gleicher Zuführrichtung entlang dem Pfeil C das Paar
11, 12 feststehend und das Paar 13, 14 verschiebbar ist.
Selbstverständlich eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrich
tung auch zum Einbringen von zwei einfachen Nuten 5, 6.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende Vorrichtung ist vorzugsweise mit einer au
tomatischen Buchblockzange 50 bestückt. Ein in den Fig. 6, 7a und 7b gezeigtes
Ausführungsbeispiel dieser Buchblockzange 50 besteht aus einer hinteren feststehenden
Anschlagfläche 51 und einer kleineren vorderen bewegbaren Anschlagfläche 52 oder Pressplatte,
welche über mindestens zwei Achsen 53, 54 miteinander verbunden sind. Die Abmessungen der
gesamten Buchblockzange sind so gehalten, daß alle gängigen Buchformate von DIN A6 bis DIN A3
verarbeitet werden können. Dies gilt ebenfalls für die Blockdicke im Bereich von min. ca. 3 mm bis
max. ca. 60 mm.
Die vordere Anschlagfläche 52 ist durch eine entsprechende Lagerführung (nicht dargestellt) an
den Achsen 53, 54 beweglich. An den jeweiligen beiden Enden der Achsen 53, 54 sind Zahnstangen
befestigt. Über ein mit einer durchgehenden Achse verbundenes Zahnritzel wird die vordere An
schlagfläche 52 motorisch nach vorne, d. h. zum Öffnen, und nach hinten, d. h. zum Schließen be
wegt. Die Bewegungen des Zahnritzels werden in einer Steuereinheit inkremental gezählt und ge
speichert. Somit wird nach dem ersten Öffnen der Buchblockzange 50 auf die größtmögliche Öff
nungsweite, z. Bsp. 60 mm, ein Buchblock eingegeben. Die vordere Anschlagfläche 52 wird nach
innen in Richtung der hinteren Anschlagfläche 51 gefahren, so daß der Buchblock zusammen
gepreßt wird. Die Differenz des so erhaltenen "Verfahrweges" zum gesamten Öffnungsweg ent
spricht der Buchblockstärke. Dieser Wert wird gespeichert. Werden nachfolgende gleichartige
Buchblöcke bearbeitet, so wird die Buchblockzange 50 nur um diese ermittelte und gespeicherte
Öffnungsweite geöffnet. Ein Einjustieren der Öffnungsweite von Hand ist nicht mehr erforderlich.
Die Messung der Buchblockstärke kann auch über die Zeit erfolgen, die verstreicht, bis die mit kon
stanter Geschwindigkeit bewegte vordere Anschlagfläche 52 so weit nach hinten bewegt ist, daß
sie am Buchblock zum Stillstand kommt.
Dieser erfaßte Wert wird auch auf einen Stellmotor übertragen, der die Öffnung der Leimdüse ent
sprechend öffnet oder schließt, so daß ein Leimstreifen in der benötigten, der Buchblockstärke ent
sprechenden Breite aufgetragen wird. Dieser erfaßte Wert wird ferner auf einen weiteren Stellmo
tor übertragen, der den Abstand zwischen zwei oder mehreren Nutwerkzeugen entsprechend öffnet
oder schließt. Dies ist erforderlich für die Vorbereitung des Umschlages.
In der Praxis können Papiere über unterschiedliche Volumina verfügen d. h., manche Papiere er
scheinen weicher und lassen sich so mehr pressen. Dieser Erscheinung wird dadurch Rechnung ge
tragen, daß dem gespeicherten Wert automatisch ein Betrag von z. B. fünf oder zehn mm hinzuge
rechnet wird. Somit ist gewährleistet, daß sämtliche Papiere, selbst mit unterschiedlichem Volu
men, problemlos verarbeitet werden können.
Die vorab beschriebene Differenz des Verfahrweges zuzüglich des genannten Pressweges bildet den
Speicherwert. Dieser Wert, und somit die erforderliche Zangenöffnung, stellt sich von selbst ein,
ohne Werkzeug oder sonstige Handhabung. Er bleibt gespeichert bis die gesamte Auflage mit die
sem Format verarbeitet ist, d. h. die Zange öffnet nur noch soweit wie der ermittelte Wert. Um die
Öffnung der Zange wieder zu verändern, muß lediglich der gespeicherte Wert gelöscht werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Nutung von Umschlägen (3) für einen Buchblock (2), wobei mindestens zwei
den Buchrücken begrenzende Nuten (5, 6) mittels eines Nutwerkzeugs in den Umschlag ein
gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einstellung des Abstandes (d) zwischen
den Nuten eine automatische Buchblockzange (50) mit mindestens einer bewegbaren An
schlagfläche (52) verwendet wird und die mittels der automatischen Buchblockzange (50)
festgestellte Wert für die Dicke des Buchblocks (2) zur automatischen Einstellung des Ab
standes (d) zwischen den Nuten (5, 6) verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der festgestellte Wert für die Di
cke des Buchblocks (2) auf eine Steuereinrichtung für das Nutwerkzeug (10) übertragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchblockzange (50) zunächst
auf den maximalen Wert geöffnet wird und anschließend zur Aufnahme eines Buchblocks (2)
geschlossen wird, wobei während des Öffnens und Schließens die Bewegung der mindestens
einen bewegbaren Anschlagfläche (52) oder die jeweilige zum Öffnen und Schließen benötig
te Zeit in einer Steuereinheit gemessen und gespeichert werden und die Differenz beider
Werte berechnet und gespeichert wird und der gespeicherte Wert auf die Steuereinrichtung
für das Nutwerkzeug (10) digital übertragen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem er
mittelten Differenzwert ein Wert zugeschlagen wird, der dem Volumens des volumenreichs
ten in den aufzunehmenden Buchblöcken enthaltenen Papiers entspricht.
5. Vorrichtung zur Nutung von Umschlägen (3), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Nuteisen
(10) mit einem stationären und einem verschiebbaren Werkzeugpaar (11, 12; 13, 14)
aufweist, wobei das verschiebbare Werkzeugpaar (11, 12 oder 13, 14) mittels einer Steue
rungseinheit automatisch auf den gewünschten Abstand (d) zwischen den den Buchrücken
(8) begrenzenden Nuten (5, 6) einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Vorrichtung zur Eingabe
der Werte für die Dicke des Buchblocks (2) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine ferner eine automati
sche Buchblockzange (50) mit mindestens einer bewegbaren Anschlagfläche (52) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Buchblockzange (50) eine
feststehende Anschlagfläche (51) und eine bewegbare Anschlagfläche (52) aufweist, welche
über mindestens zwei Achsen (53, 54) miteinander verbunden sind, wobei die bewegbare An
schlagfläche (52) entlang der Achsen (53, 54) verschiebbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an den der bewegbaren An
schlagfläche zugeordneten Enden der Achsen (53, 54) Zahnstangen vorgesehen ist, welche
mit einem Zahnritzel wirkverbunden sind, so daß die bewegbare Anschlagfläche (52) durch
die Betätigung des Zahnritzels verschiebbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Zahnritzel
mittels eines Elektromotors betätigbar ist.
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DE20022280U DE20022280U1 (de) | 1999-06-21 | 2000-06-21 | Vorrichtung zur Nutung von Umschlägen |
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Legal Events
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