DE10029261A1 - Nockenwellenverschwenkeinrichtung - Google Patents
NockenwellenverschwenkeinrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung für die Verschwenkung von einer Nockenwelle gegenüber einer Antriebsvorrichtung, wobei die Verstellvorrichtung ein zylinderförmiges Gehäuse aufweist, in das ein Schwenkteil eingesetzt ist, das gegenüber dem Gehäuse ringförmig angeordnete erste und zweite Arbeitsräume aufweist, denen von einer Steuervorrichtung gesteuert wechselweise Hydraulikfluid zuführbar ist, wobei bei Befüllung der ersten Arbeitsräume eine erste Verschwenkstellung und bei Befüllung der zweiten Arbeitsräume eine zweite Verschwenkstellung eingestellt ist. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist die Steuereinrichtung ein elektrisch betätigtes Steuerventil für das Hydraulikfluid, das in die Verstellvorrichtung integriert ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung für die Verschwenkung
einer Welle gegenüber einer Antriebsvorrichtung, wobei die Ver
stellvorrichtung ein zylinderförmiges Gehäuse aufweist, in das ein
Schwenkteil eingesetzt ist, das gegenüber dem Gehäuse ringförmig
angeordnete erste und zweite Arbeitsräume aufweist, denen von
einer Steuervorrichtung gesteuert wechselweise Hydraulikfluid zu
führbar ist, wobei bei Befüllung der ersten Arbeitsräume eine erste
Verschwenkstellung und bei Befüllung der zweiten Arbeitsräume eine
zweite Verschwenkstellung eingestellt ist.
Eine solche Verstelleinrichtung ist bekannt und wird in der Automo
bilindustrie zur Verstellung einer Nockenwelle, die die Öffnungs- und
Schließzeiten der Gaswechselventile steuert, eingesetzt. Dabei er
folgt die Steuerung als Zweipunkt-Regelung, d. h. die Nockenwelle
kann in zwei Arbeitslagen gegenüber der Antriebsvorrichtung verdreht
werden. Die Steuervorrichtung zur Befüllung der ersten oder zweiten
Arbeitsräume mit Hydraulikfluid sitzt im Prinzip an beliebiger Stelle an
der Brennkraftmaschine und ist über Hydraulikleitungen mit der Ver
stellvorrichtung verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Verstellvor
richtung dahingehend weiterzubilden, dass eine sehr kompakte und
zuverlässig arbeitende Verstellvorrichtung gegeben ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Steuereinrichtung ein
elektrisch betätigtes Steuerventil für das Hydraulikfluid ist, und dass
das Steuerventil in die Verstellvorrichtung integriert ist. Durch die In
tegration des Steuerventils in die Verstellvorrichtung werden die von
diesem angesteuerten Befüllungsleitungen zu den ersten und zweiten
Arbeitsräumen soweit wie möglich verkürzt. Dies gilt besonders, wenn
das Steuerventil in etwa zentral in der Mitte zwischen den ringförmig
angeordneten Arbeitsräumen in dem zylinderförmigen Gehäuse an
geordnet ist. Während bei der bisher bekannten Ausbildung die je
weils zu den ersten und zweiten Arbeitsräumen führenden Befül
lungsleitungen zu entsprechenden Versorgungsleitungen zusammen
gefasst waren und aus dem Gehäuse bzw. aus der gesamten Ver
stellvorrichtung herausgeführt waren, sind diese Versorgungslei
tungen durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung nicht mehr vor
handen. Dadurch wird dieses hydraulische System insgesamt steifer,
kompakter und auch weniger anfällig gegen mögliche Leckagen.
Durch die gleichzeitige elektrische Ansteuerung des Steuerventils ist
auf der "Primärseite" für eine unproblematische Ansteuerung des
Steuerventils gesorgt. Dies ist ganz besonders bei einer elektromag
netischen Ansteuerung des Steuerventils gegeben, bei der die Schalt
impulse berührungsfrei von einem feststehenden Teil beispielsweise
einer selbstzündenden Brennkraftmaschine auf die sich drehende
Verstellvorrichtung übertragen werden.
In Weiterbildung der Erfindung weist das zylinderförmige Gehäuse
einen Zahnkranz auf und die Welle ist eine Nockenwelle einer Brenn
kraftmaschine, die mit dem Schwenkteil verbunden ist. Dabei weist
die Nockenwelle in besonders vorteilhafter Ausgestaltung drei jeder
Zylindereinheit der Brennkraftmaschine zugeordnete Nocken auf, von
denen zwei zur Gaswechselventilsteuerung und ein Nocken zur Betä
tigung eines der Zylindereinheit zugeordneten Einspritzpumpenele
mentes ausgebildet sind. Dabei erfolgt die Verdrehung der Nocken
welle bei einer derartigen Brennkraftmaschine mit einem sogenann
ten Pumpe-Leitung-Düse-Einspritzsystem zur Verstellung des Förder
beginns des von den Einspritzpumpenelementen geförderten Brenn
stoffs. Dies wird beispielsweise zur Erfüllung gesetzter Abgasvor
schriften, beispielsweise beim Kaltstart der Brennkraftmaschine, vor
genommen. In diesen Drehzahlbereichen hat die damit einhergehen
de Verstellung der Gaswechselsteuerzeiten keinen negativen Einfluss
auf das Betriebsverhalten der Brennkraftmaschine.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Steuerventil einen
Steuerkolben auf, der entgegen der Kraft einer Feder elektromagne
tisch betätig axial verschiebbar ist und der Steuerkolben weist einen
Hydraulikfluid-Steuerkanal auf, der je nach Endlage des Steuerkol
bens mit unterschiedlichen Weiterführungsleitungen verschaltet ist,
die jeweils mit den ersten beziehungsweise zweiten Arbeitsräumen
strömungsmechanisch verschaltet sind. Mit dieser Ausbildung ist eine
zuverlässige Verstellvorrichtung dargestellt, die kurze Reaktionszei
ten während des Schaltvorganges aufweist. Der Elektromagnet zur
Betätigung des Steuerkolbens ist im übrigen bevorzugt in den Räder
kasten der Brennkraftmaschine integriert und somit leicht zugänglich.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist in den Steuerkolben ein
Rückschlagventil eingesetzt, das strömungsmechanisch in einen
Längskanal vor den Hydraulikfluid-Steuerkanal geschaltet ist. Da
durch wird erreicht, dass während des Betriebs der Brennkraftma
schine und eingestellte Früh- oder Spätverstellung die durch die ho
hen auftretenden Wechselmomente in der Nockenwelle auf das Hy
draulikfluid wirkenden Druckstöße keine Verstellung erzeugen kön
nen, da das Hydraulikfluid durch das geschlossene Rückschlagventil
an einem Entweichen gehindert ist. Auch hierbei wirkt sich die direkte
Einbindung des Steuerventils in das zylinderförmige Gehäuse positiv
aus.
In Weiterbildung der Erfindung zweigt eine Hydraulikfluid-Zuführlei
tung von einer Schmierstelle einer Lagerstelle ab. Dabei ist in weite
rer Ausgestaltung vorgesehen, dass eine Abflussleitung zurück in die
Lagerstelle geleitet wird. Durch diese Ausbildung ist die gesamte
Verstellvorrichtung problemlos auch nachträglich in eine bestehende
Brennkraftmaschine integrierbar und es werden keine besonderen
Anforderungen an das Hydraulikfluid, das entsprechend dieser Aus
bildung das Schmieröl dieser Brennkraftmaschine ist, gestellt. Eine
zusätzliche Hydraulikfluid-Versorgung mit einer eigenen Pumpe und
einem eigenen Tank sowie den erforderlichen Leitungen entfällt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Zeich
nungsbeschreibung zu entnehmen, in der ein Ausführungsbeispiel
näher beschrieben ist.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch die Verstellvorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt A-A gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 eine Detailansicht des Steuerventils.
Die Verstellvorrichtung 1 für die Verschwenkung einer Nockenwelle 2
weist ein zylinderförmiges Gehäuse 3 auf, an dem ein Zahnkranz 4
Fig. 2 befestigt oder angeformt ist. Dieser Zahnkranz 4 wird von der
Kurbelwelle direkt oder unter Einfügung eines Übertragungsgetriebes
mit halber Kurbelwellendrehzahl angetrieben und dreht somit eben
falls die Nockenwelle 2 mit halber Kurbelwellendrehzahl. Um insbe
sondere beim Kaltstart der Brennkraftmaschine zur Verminderung des
Weißrauchs einen früheren Förderbeginn der Einspritzpumpenele
mente, die neben den Gaswechselventilen ebenfalls von Nocken der
Nockenwelle 2 betätigt werden, einstellen zu können, ist die Verstell
vorrichtung 1 als Zweipunkt-Förderbeginnversteller ausgefegt.
Dazu weist die Verstellvorrichtung 1 ein in das Gehäuse 3 einge
setztes Schwenkteil 5 auf, das mit der Nockenwelle 2 drehfest ver
bunden ist. Das Schwenkteil 5 weist gegenüber dem Gehäuse 3 erste
Arbeitsräume 6a und zweite Arbeitsräume 6b auf, die wechselweise
mit Hydraulikfluid befüllt werden können. In dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 sind die ersten Arbeitsräume 6a mit Hydraulikfluid gefüllt
und dementsprechend die zweiten Arbeitsräume 6b durch Anlage des
Schwenkteils 5 an dem Gehäuse 3 minimiert bzw. auf null verringert.
In die ersten Arbeitsräume 6a münden ringförmig angeordnete Wei
terführungskanäle 7a, während in die zweiten Arbeitsräume 6b Wei
terführungskanäle 7b einmünden. Die Weiterführungskanäle 7a, 7b
münden in jeweils separate Ringkanäle 8a, 8b, die in einen Wel
lenfortsatz 9 der Nockenwelle eingelassen sind. Von diesen Ringka
nälen 8a, 8b führen wiederum zwei separate Kanäle 10a, 10b zu
einem zentral in den Wellenfortsatz eingesetzten Steuerventil 11 (s.
auch Detailansicht in Fig. 3). Das Steuerventil weist einen Steuerven
tilkörper 12 und einen darin axial verschiebbaren Steuerkolben 13
auf. Der Steuerkolben 13 stützt sich einseitig gegen eine Feder 16 an
einem Steuerventilkörperdeckel 14 ab und kann von einem Elektro
magneten 15 von der dargestellten Position gegen die Kraft der Feder
16 zur Anlage auf dem Steuerventilkörperdeckel 14 axial bewegt
werden. Dazu wird der Elektromagnet 15, der in den Räderkasten
eingesetzt ist, über elektrische Leitungen 17 aktiviert, so dass er den
Steuerkolben 13 durch den Aufbau eines elektrischen Felds von der
dargestellten Endlage in die zweite Endlage bewegt. Von einer La
gerstelle 18 der Nockenwelle 2 bzw. des Wellenfortsatzes 9 führt eine
Hydraulikfluid-Zuführleitung 19 zu dem Steuerventilkörper 12 und von
diesem über einen Hydraulikfluid-Zulauf 20 in einen zentralen Längs
kanal 21 des Steuerkolben 13. Dabei ist diese Hydraulikfluid-Verbin
dung in allen Positionen des Steuerkolbens 13 uneingeschränkt offen.
Von dem Längskanal 21 strömt das Hydraulikfluid über ein Rück
schlagventil 22 in einen Hydraulikfluid-Steuerkanal 23 in den Steuer
kolben 13, der je nach Stellung des Steuerkolbens 13 mit unter
schiedlichen Weiterführungsleitungen 24a, 24b in dem Steuerventil
körper 12 verschaltet ist. Diese Weiterführungsleitungen 24a, 24b
stehen wiederum mit den Kanälen 10a bzw. 10b in Strömungsverbin
dung, so dass je nach Stellung des Steuerkolbens 13 die ersten Ar
beitsräume 6a oder die zweiten Arbeitsräume 6b mit Hydraulikfluid
befüllt werden. Trotz der durch die von den Einspritzpumpenelemen
ten und/oder den Gaswechselventilen auf die Nockenwelle 2 ausge
übten Kräfte und die dadurch von der Nockenwelle 2 auf die Ver
stellvorrichtung einwirkenden Wechselmomente ist der übliche Druck
des Schmierölsystems der Brennkraftmaschine ausreichend, um die
Verstellvorrichtung zu betätigen. Durch die Wechselmomente "pum
pen" sich die ersten Arbeitsräume 6a oder die zweiten Arbeitsräume
6b - je nach Stellung des Steuerkolbens 13 - auf, da das Hydraulik
fluid über das Rückschlagventil 22 in die entsprechenden ersten oder
zweiten Arbeitsraum 6a, 6b hineinströmen, nicht aber wieder hinaus
strömen kann.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Hydraulikfluid-Ablauf 23
mit der Weiterführungsleitung 24a, die in die ersten Arbeitsräume 6a
einmündet, verschaltet. In dieser Arbeitsstellung des Steuerkolbens
13 sind die zweiten Arbeitsräume 6b nach wie vor mit der Weiterfüh
rungsleitung 24b verschaltet, wobei diese über einen Strömungskanal
25 in dem Steuerventil 11 mit einer Abflussleitung 26, die wieder zu
der Lagerstelle 18 führt, verschaltet ist.
Claims (7)
1. Verstellvorrichtung für die Verschwenkung einer Welle gegen
über einer Antriebsvorrichtung, wobei die Verstellvorrichtung ein zy
linderförmiges Gehäuse aufweist, in das ein Schwenkteil eingesetzt
ist, das gegenüber dem Gehäuse ringförmig angeordnete erste und
zweite Arbeitsräume aufweist, denen von einer Steuervorrichtung ge
steuert wechselweise Hydraulikfluid zuführbar ist, wobei bei Befüllung
der ersten Arbeitsräume eine erste Verschwenkstellung und bei Be
füllung der zweiten Arbeitsräume eine zweite Verschwenkstellung ein
gestellt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung ein elektrisch
betätigtes Steuerventil (11) für das Hydraulikfluid ist, und dass das
Steuerventil (11) in die Verstellvorrichtung (1) integriert ist.
2. Verstellvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das zylinderförmige Gehäuse (3)
einen Zahnkranz (4) aufweist und dass die Welle eine Nockenwelle
(2) ist.
3. Verstellvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkteil (5) mit der Nocken
welle (2) verbunden ist.
4. Verstellvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil (11) einen Steuerkol
ben (13) aufweist, der entgegen der Kraft einer Feder (16) elektro
magnetisch betätigt axial verschiebbar ist, dass der Steuerkolben
(13) einen Hydraulikfluid-Steuerkanal (23) aufweist, wobei der Hy
draulikfluid-Steuerkanal (23) je nach Endlage des Steuerkolbens (13)
mit unterschiedlichen Weiterführungsleitungen (24a, 24b) verschaltet
ist, die jeweils mit den ersten beziehungsweise zweiten Arbeitsräu
men (5a, 5b) strömungsmechanisch verschaltet sind.
5. Verstellvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass in den Steuerkolben (13) ein Rück
schlagventil (22) eingesetzt ist, das strömungsmechanisch in einen
Längskanal (21) vor den Hydraulikfluid-Steuerkanal (23) geschaltet
ist.
6. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Hydraulikfluid-Zuführleitung (19)
von einer Schmierstelle einer Lagerstelle (18) abzweigt.
7. Verstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Abflussleitung (26) zurück in die
Lagerstelle (18) geleitet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000129261 DE10029261A1 (de) | 2000-06-14 | 2000-06-14 | Nockenwellenverschwenkeinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000129261 DE10029261A1 (de) | 2000-06-14 | 2000-06-14 | Nockenwellenverschwenkeinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10029261A1 true DE10029261A1 (de) | 2001-12-20 |
Family
ID=7645675
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000129261 Withdrawn DE10029261A1 (de) | 2000-06-14 | 2000-06-14 | Nockenwellenverschwenkeinrichtung |
Country Status (1)
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