DE10029113C1

DE10029113C1 - Verfahren zur Herstellung eines Flachschlüssels

Info

Publication number: DE10029113C1
Application number: DE2000129113
Authority: DE
Inventors: Manfred Arndt
Original assignee: Ikon AG Prazisionstechnik
Current assignee: IKON GMBH PRAEZISIONSTECHNIK, 14167 BERLIN, DE
Priority date: 2000-06-14
Filing date: 2000-06-14
Publication date: 2002-01-10
Anticipated expiration: 2020-06-15
Also published as: WO2001096696A1; AU7746201A

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Flachschlüssels, dessen Schlüsselschaft an mindestens einer der Seitenflächen Profile als Haupt- und/oder Nebenführungsrippen und/oder Merkmale aufweist. Hierbei werden an einer oder beiden Seitenflächen Grundprofile (6) eingebracht, DOLLAR A in einem oder mehreren dieser Grundprofile (6) wird eine erste Hinterschneidung (1) erzeugt, deren Richtungsachse ungleich zu der Richtungsachse des entsprechenden Grundprofils (6) ist. DOLLAR A In wenigstens eines der eine erste Hinterschneidung (1) aufweisenden Grundprofile (6) wird eine von der ersten Hinterschneidung (1) ausgehende zweite Hinterschneidung (4) eingebracht, deren Richtungsachse ungleich der Richtungsachse der ersten Hinterschneidung (1) und gleich oder ungleich der Richtungsachse des Grundprofils (6) ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Flachschlüssels, dessen Schlüsselschaft an mindestens einer der Seitenflächen Profile als Haupt- und/oder Nebenführungsrippen und/oder Merkmale aufweist.

Unter dem Begriff "Merkmale" werden hier sich nicht über die Schlüssellänge erstreckende Rippen verstanden, beispielsweise räumlich begrenzte Ausnehmungen.

Bei Flachschlüsseln dieser Art werden die Profile durch Fräsen, Stoßen, Räumen oder Ziehen hergestellt, wobei bei entsprechender Ausbildung der Werkzeugsätze gleichzeitig die Bearbeitung beider Seitenflächen erfolgen kann. Diese Profile lassen sich so beschreiben, dass bei ihnen - unabhängig zu dem Verlauf der Seitenflanken - der Boden beispielsweise parallel zur Schlüssellängsebene verläuft (DE 31 36 314 A1) oder unter einem Winkel zu dieser Ebene (DE 33 14 511 A1).

Eine Grundintension bei der Schlüsselherstellung überhaupt ist die Erhöhung der Variationen bzw. der Sicherheit gegen Nachahmungen.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Flachschlüsseln zu schaffen, mit dem die Sicherheit gegen die Herstellung von Nachschlüsseln dadurch erhöht wird, dass nur noch eine werksseitige Herstellung möglich ist.

Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß bei einem Verfahren zur Herstellung eines Flachschlüssels, dessen Schlüsselschaft an mindestens einer der Seitenflächen Profilierungen als Haupt- und/oder Nebenführungsrippen und/oder Merkmale aufweist, dadurch,

- dass an einer oder beiden Seitenflächen Grundprofile eingebracht werden,
- dass in einem oder mehreren dieser Grundprofile eine erste Hinterschneidung erzeugt wird, deren Richtungsachse ungleich zu der Richtungsachse des entsprechenden Grundprofils ist,
- dass in wenigstens eines der eine erste Hinterschneidung aufweisenden Grundprofile eine von der ersten Hinterschneidung ausgehende zweite Hinterschneidung eingebracht wird, deren Richtungsachse ungleich der Richtungsachse der ersten Hinterschneidung und gleich oder ungleich der Richtungsachse des Grundprofils ist.

Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Kerngedanke der Erfindung ist, dass die Variationen durch die Erzeugung von zwei ineinanderübergehenden Hinterschneidungen erhöht werden kann, wobei es wesentlich ist, dass je nach Art der Hinterschneidung nur bestimmte Werkzeugsätze oder Arbeitsverfahren angewendet werden können. Dies erschwert dann die Nachahmung.

Die Form der Hinterschneidungen selbst ist dabei nicht entscheidend.

Dies soll nachfolgend an den Zeichnungen erläutert werden, wobei in den Figuren jeweils der Schlüsselschaft vereinfacht in Querschnitt dargestellt ist.

In Fig. 5 ist ein übliches Schlüsselprofil mit Grundprofilen 6 auf beiden Seitenflächen des Flachschlüssels dargestellt. Diese können beispielsweise durch Fräsen erzeugt worden sein.

Wird nun ein zweiter Werkzeugsatz 3 verwendet, dessen Werkzeugachse 2 ungleich der des ersten Werkzeugsatzes - mit dem das Grundprofil hergestellt worden ist - ist, so entsteht - wie in Fig. 6 dargestellt - eine erste Hinterschneidung 1. Die Richtungsachse der Hinterschneidung 1 entspricht der Werkzeugachse 2. Es ist klar, dass eine derartige Hinterschneidung auch in mehreren der Profile erzeugt werden kann, d. h. in der Figur ist dies nur vereinfacht für ein Profil dargestellt.

Gemäß der Erfindung wird nun - wie in Fig. 1 gezeigt - noch eine weitere (zweite) Hinterschneidung 4 eingearbeitet. Bei dieser, von der ersten Hinterschneidung 1 ausgehenden, zweiten Hinterschneidung 4 ist die Richtungsachse nun ungleich der der ersten Hinterschneidung 1. Eine derartige Hinterschneidung 4 kann nun aber nicht mehr durch Fräsen hergestellt werden, sondern beispielsweise nur durch Räumen oder Stoßen. Auch der Einsatz eines Ziehwerkzeuges wäre möglich.

Eine weitere Herstellungmöglichkeit ist das gleichzeitige Erzeugen sowohl des Grundprofils als auch der ersten und zweiten Hinterschneidung in einem Arbeitsgang. Für ein derartiges Verfahren bietet sich das Pressen, Fließpressen oder auch Ziehen an.

Selbstverständlich kann hierbei noch die Richtungsachse variiert werden, wie dies in der Fig. 2 dargestellt ist.

Fig. 3 zeigt eine einfache Hinterschneidung, die durch Räumen, Stoßen oder Ziehen in das erste Profil eingebracht wurde.

Vorstehend wurde der Begriff "Richtungsachse" verwendet. Hierunter wird die Richtung der Haupterstreckung des Profils (der Profilnut) oder der Hinterschneidung in der Richtung einer senkrecht zur Schaftlängsebene verlaufenden Ebene verstanden.

Daraus ergibt sich, dass keineswegs ein eckiger Verlauf, wie in den Fig. 1 bis 3 dargestellt, zwingend ist. Vielmehr kann sich die Richtungsachse auch ständig ändern.

In der Fig. 4 ist eine derartige Variante dargestellt, und zwar wurde hier eine "Freiformfläche" 5 erzeugt.

Es sei noch erwähnt, dass das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur auf Flach- sondern auch auf Rippenprofile anwendbar ist.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung eines Flachschlüssels, dessen Schlüsselschaft an mindestens einer der Seitenflächen Profile als Haupt- und/oder Nebenführungsrippen und/oder Merkmale aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass an einer oder beiden Seitenflächen Grundprofile (6) eingebracht werden,
dass in einem oder mehreren dieser Grundprofile (6) eine erste Hinterschneidung (1) erzeugt wird, deren Richtungsachse ungleich zu der Richtungsachse des entsprechenden Grundprofils ist,
dass in wenigstens eines der eine erste Hinterschneidung (1) aufweisenden Grundprofile (6) eine von der ersten Hinterschneidung (1) ausgehende zweite Hinterschneidung (4) eingebracht wird, deren Richtungsachse ungleich der Richtungsachse der ersten Hinterschneidung (1) und gleich oder ungleich der Richtungsachse des Grundprofils (6) ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundprofil (6) und die erste und zweite Hinterschneidung (1; 4) in einem Arbeitsgang erzeugt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundprofil (6) und die Hinterschneidungen (1; 4) durch Pressen, Fließpressen oder Ziehen hergestellt werden.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundprofil (6) und die erste Hinterschneidung (1) durch Fräsen hergestellt werden.