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ZylinderschloB Die Erfindung bezieht sich auf Zylinderschlösser, die
eine Mehrzahl von hintereinander angeordneten plattenförmigen Zuhaltungen mit Öffnungen
für die Durchführung eines Stechschlüssels aufweisen, der die Zuhaltungen zwangsläufig
steuert. Bei solchen Zylinderschlössern hängt die Sicherheit vor allem von der Anzahl
der Zuhaltungen ab. Die Anordnung einer hohen Anzahl von Zuhaltungen würde jedoch
zu einer Baulänge des Zylinderschlosses führen, die praktisch nicht verwendbar ist.
Dabei ist zu beachten, daß die Schlüsselzähne bzw. die stufenförmigen Steuerkanten
des Schlüssels keinen übermäßig steilen Anstieg, in der Regel nicht über 45
',aufweisen dürfen, um ein leichtes Einführen des Stechschlüssels zu gewährleisten.
Der erwähnte Neigungswinkel der Flanken der Bartstufen des Schlüssels zwingt also
dazu, einen gewissen Minimalabstand der von dem Schlüssel gesteuerten Zuhaltungen
innezuhalten. Die Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß der Schlüssel
mindestens zwei in parallelen Ebenen nebeneinanderliegende stufenförmige Steuerkanten
verschiedenen Profils aufweist und daß die Öffnung jeder Zuhaltung einen aktiven
Teil enthält, der mit der einen Steuerkante des Schlüssels zusarfimenwirkt, und
einen unaktiven Teil von solcher Weite, daß die andere Steuerkante des Schlüssels
die Zuhaltungen nicht beeinflussen kann. Diese Ausbildung bietet den Vorteil, daß
bei gleicher Baulänge des Schließzylinders die doppelte bzw. eine mehrfache Anzahl
von Zuhaltungen untergebracht werden kann, ohne daß die Einführung bzw. das Herausziehen
des Stechschlüssels etwa durch steilere Flanken der Bartstufen erschwert wird. Die
große Anzahl der verwendeten Zuhaltungen wiedeeum ergibt schon bei Anwendung weniger
unterschiedlicher Zuhaltungsformen eine sehr hohe Zahl von Schließvariationen.
Weitere
wichtige Vorteile bestehen darirb daß die Schlüssel unter weitgehender Verwendung
spanloser Fertigungsverfahren einfach und billig herzustellen sind und daß die Stufen
der Steuerkanten des Schlüssels nach einer mathematisch festliegenden ' Schließwertreihe
variiert werden können. Dies bedeutet gegenüber bekannten Zylinderschlössern mit
zwangsläufig gesteuerten Zuhaltungen, bei denen meist Steckschlüssel mit einer wellenförmigen,
nur wenig varüerbaren Steuerrippe oder -nut verwendet werden, einen beachtlichen
Fortschritt.
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Erfindungsgemäß ist der Schlüssel aus mindestens zwei voneinander
unabhängigen Profilen zusammengesetzt, die nebeneinander angeordnet und miteinander
verbunden sind. Um die Herstellung des Schlüssels zu vereinfachen, kann der Schlüsselkopf
als gesondertes Teil hergestellt und mit den Schlüsselprofilen verbunden sein, so
daß diese aus fortlaufendem Profilmaterial hergestellt werden können. Dabei können
die Bartstufen unter schrittweisem Vorschub der profilierten Streifen oder Bänder
mittels eines geeigneten Werkzeuges nach festgelegter Schließwertreihe vollautomatisch
spanlos hergestellt werden. Der besonders hergestellte Schlüsselkopf kann verschiedene
Formen aufweisen, was zur Anzeige der verschiedenen Verwendungszwecke von Schlüsseln
und besonders für Hauptschlüsselanlagen von Vorteil ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Fig. i ist die Seitenansicht eines Doppelschlüssels; Fig. 2 ist ein
Querschnitt nach Linie A-B in Fig. i ; Fig. 3 bis 6 zeigen vier verschiedene Zuhaltungen;
Fig. 7 ist ein Mittellängsschnitt durch einen Schließzylinder mit eingeführtem Schlüssel;
Fig.8 ist ein Querschnitt durch den Schließzylinder ohne Schlüssel; Fig. 9 zeigt
einen Doppelschlüssel anderer Bauart in einer Schrägansicht; Fig. io ist die Stirnansicht
des in Fig. 9 dargestellten Schlüssels; Fig. ii zeigt die Stirnansicht einer weiteren
Ausführungsform eines Doppelschlüssels.
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Bei dem in Fig. i und 2 gezeichneten Beispiel be; steht der Doppelschlüssel
aus zwei Schlüsseln i und 2, die beispielsweise durch Punktschweißung zusammengefügt
sind. Daraus ergeben sich zwei nebeneinanderliegende Schlüsselprofile 3 und 4. An
dem stufenförmigen Bart dieses Schlüssels sind vier verschiedene Schließhöhen vorgesehen.
Die aktive Schließhöhe senkrecht zur Längsachse des Schlüssels gemessen, ist bei
allen Bartstufen des Schlüssels die gleiche und entspricht der Höhe a. Die größte
Gesamthöhe des Schlüssels ist mit b bezeichnet.
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Die Zuhaltungen in Form von Plättchen bewegen sich ohne Federkraft
lediglich unter der Einwirkung der Bartstufen des Schlüssels senkrecht zur Schlüsselachse.
Jede der in Fig. 3 bis 6 dargestellten plattenförmigen Zuhaltungen g bis 8 weist
eine Öffnung auf, deren Breite der Dicke des Doppelbartes 3, 4 des Schlüssels entspricht.
Jede Öffnung besteht aus zwei nebeneinanderliegenden Hälften 9 und io, von denen
jeweils die eine Hälfte 9 so lang ist wie die Gesss.inthöhe b des Schlüssels zuzüglich
der Hubhöhe der Zuhaltungen, während die andere Hälfte io nur eine Länge hat, welche
der aktiven Höhe a des Schlüssels entspricht. Demzufolge kann der Schlüssel sich
durch die Hälfte 9 der Öffnung frei bewegen, ohne daß die betreffende Zuhaltung
von den Bartstufen der entsprechenden Schlüsselhälfte gehoben oder gesenkt wird.
Dagegen wirkt die kürzere Hälfte io der Offnung aktiv mit dem durch sie hindurchgeführten
Schlüsselprofil zusammen und verursacht, daß die Zuhaltung durch den eingeführten
Stechschlüssel zwangsläufig in eine bestimmte Höhenlage gebracht wird, in welcher
beide Enden der Zuhaltung bündig mit der Umfangsfläche des Schließzylinders 15 liegen.
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Entsprechend den vier verschiedenen Höhen der Bartstufen des Schlüssels
sind vier verschiedene Zuhaltungen für das Schloß erforderlich. Diese können jedoch
in einfacher Weise dadurch gewonnen werden, daß nur zwei Typen von Zuhaltungen durch
Stanzen hergestellt und ein Teil dieser Zuhaltungen zur Gewinnung der dritten und
vierten Type in umgekehrter Lage in den Schließzylinder eingesetzt wird. So entsprechen
sich die in Fig. 3 und 4 dargestellten Zuhaltungen und ebenso die in Fig. 5 und
6 dargestellten. Im ersten Falle ist die Öffnung um das Maß x aus@der Mitte der
Zuhaltungen gerückt und im zweiten Fall um das Maß y, wobei y bei dem gezeichneten
Beispiel ein Drittel von x beträgt. Jede der vier Zuhaltungen kann seitenverkehrt
für den Eingriff mit der einen oder anderen der beiden Steuerkanten des Schlüssels
verwendet werden.
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Bei dem in Fig. 7 dargestellten Schließzylinder sind jeweils zwei
plattenförmige Zuhaltungen paarweise zwischen Führungsplatten ii des Zylinders angeordnet.
Von jedem Zuhaltungspaar wird die eine Zuhaltung durch das eine Schlüsselprofil
3 und die benachbarte Zuhältung durch das andere Schlüsselprofil 4 zwangsläufig
gesteuert. Dabei ist der Schnitt in Fig. 7 so geführt, daß die Schnittebene bei
jeder Zuhaltung durch deren kürzere Öffnung io gelegt ist, um den Eingriff sämtlicher
Zuhaltungen mit dem einen oder anderen Schlüsselprofil 3 bzw. 4 zu zeigen.
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Die Führungsplatten ii, von denen eine in dem Schnitt durch den Zylinder
nach Fig. 8 in Ansicht dargestellt ist, haben eine Öffnung 12, die dem Profil des
Doppelschlüssels entspricht, mit zwei verschieden breiten Vorsprüngen 13 und 14,
welche in die beiden Längsnuten des Doppelschlüssels eingreifen und ein verkehrtes
Einstecken des Schlüssels verhindern.
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Bei dem in Fig.9 und io gezeichneten Stechschlüssel ist der Schlüsselkopf
16 als gesondertes Teil hergestellt und mit den beiden Schlüsselprofilen 17 und
18, z. B. durch Schweißung, verbunden. Die Nuten der beiden Schlüsselprofile sind
in diesem Falle nach außen gekehrt. Bei dem in- Fig. ii in Stirnansicht gezeigten
Schlüssel sind dagegen die Nuten der beiden Profile einander zugekehrt.
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Dadurch, daß die zwei Schlüsselschäfte getrennt auf die Zuhaltungen
einwirken, kann man mittels dieser Anordnung auf die gleiche Schlüssellänge eine
mindestens
doppelte Anzahl von Zuhaltungsplatten anordnen, deren Fabrikation außerordentlich
einfach ist. Die Schließsicherheit ist bedeutend größer und die Anzahl der Kombinationen
eine erheblich höhere als in den gewöhnlichen Schlössern. Entsprechend der Erfindung
kann man auch mehr als zwei verschiedene Schlüsselprofile anordnen, um Schließzylinder
herzustellen, die eine erheblich größere Sicherheit gewährleisten.