DE10028922C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Anbringen einer Kordel an einer Tragetasche - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Anbringen einer Kordel an einer TragetascheInfo
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Abstract
Bei einer Tragtasche ist eine Kordel (16) anzubringen, die eine Schlaufe bildet, deren Enden durch Ausstanzungen an der Tragtasche verlaufen und dort mit Knoten versehen sind. Hierzu wird eine vorgegebene Kordellänge durch einen ersten Knotmodul, durch eine erste Ausstanzung und durch eine Schlaufenkurve hindurchgeführt, bis das eine Kordelende (17) am Einlaß eines zweiten Knotmoduls (3) ansteht. Das andere Kordelende wird am Einlaß des ersten Knotmoduls (2) festgehalten. Danach wird die Schlaufenkurve geöffnet und das eine Kordelende (17) durch eine zweite Ausstanzung und durch den zweiten Knotmodul (3) hindurchgeführt, bis die aus der Schlaufenführung der Schlaufenkurve freigegebene Kordel (16) zur Anlage an mindestens einem Anschlag kommt, der im Abstand zur Schlaufenführung angeordnet ist. Die Schlaufenkurve wird sodann geschlossen, um die am Anschlag anliegende Schlaufe festzuhalten, worauf dann das eine Kordelende (17) am Auslaß des zweiten Knotmoduls (3) festgehalten wird. Zum Straffen der beiden Knoten wird die Schlaufenkurve von den Knotmodulen (2, 3) wegbewegt und die Kordel von den Knotmodulen (2, 3) und der Schlaufenführung (4) wegbewegt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anbringen einer Kordel an einer Tragetasche und
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Der EP 0 693 365 B1 ist ein Verfahren entnehmbar, bei welchem an den Auslaß des zweiten
Knotmoduls ein hoher Unterdruck angelegt wird, der bewirken soll, daß die Kordel durch den
ersten Knotmodul, durch das erste Stanzloch, durch einen Verbindungskanal, durch das
zweite Stanzloch und durch den zweiten Knotmodul hindurchgezogen wird. Nach Abschalten
des Unterdrucks wird eine Schneideinrichtung mit Klemmbacken betätigt. Damit wird die
Kordel unmittelbar an den Knotmodulen abgetrennt und beide Enden werden außerhalb der
Knotmodule geklemmt gehalten. Sodann wird der Verbindungskanal vom Rand der
Tragetasche zurückgezogen, wobei sich die zunächst lose in den Kanälen der Knotmodule
liegende Kordel zu Knoten strafft. Dabei werden durch den sich zusammenziehenden
Knoten die beiden Formhälften der Knotmodule gegen die Kraft einer Feder aufgedrückt.
Letztlich werden die Kordelenden aus den Klemmeinrichtungen herausgezogen. Zur Freigabe
der Kordelschlaufe wird der Verbindungskanal geöffnet.
Damit die Kordel durch den ersten Knotmodul, den Verbindungskanal und durch den zweiten
Knotmodul gezogen werden kann, ist es erforderlich, am Auslaß des zweiten Knotmoduls
einen hohen Unterdruck anzulegen. Dieser hohe Unterdruck bewirkt jedoch, daß die Kordel
sich in der Schlaufenkurve insbesondere des ersten Knotmoduls festziehen kann. Dieses
Festziehen kann an beliebigen Stellen längs der Kordel stattfinden, insbesondere bevor das
eine Kordelende durch den zweiten Knotmodul gezogen wurde. Diese bekannt,
Vorgehensweise ist damit nicht durchführbar, insbesondere wenn Kordeln aus
unterschiedlichen Materialien eingesetzt werden.
Es besteht die Aufgabe, das Verfahren so auszubilden, daß eine Knotenbildung bei einer
definierten Schlaufenlänge gewährleistet ist.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Verfahrens und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind
den Unteransprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1: eine Seitenansicht eines Teils der Vorrichtung;
Fig. 2 bis 5: Draufsichten auf die Vorrichtung zur Darstellung der verschiedenen
Verfahrensschritte und
Fig. 6: einen Schnitt durch den Einlaß des ersten Knotmoduls.
Für den rechten oberen Rand der Tragetasche 1 ist ein erster Knotmodul 2 und ein zweiter
Knotmodul 3 vorgesehen. Entsprechende Knotmodule 2' und 3' sind für den linken oberen
Rand der Tragetasche 1 vorhanden. Die Knotmodule werden von einem Block 26 getragen.
Desweiteren weist die Vorrichtung eine Schlaufenkurve 4 auf. Die Schlaufenkurve 4 für die
linke Seite der Tragetasche 1 ist nicht dargestellt. Die Schlaufenkurve 4 weist zwei Platten 5,
6 auf, zwischen denen sich im geschlossenen Zustand eine Schlaufenführung 7 bildet. Diese
Schlaufenführung 7 ist U-förmig ausgebildet. Die obere Platte 5 kann durch den Zylinder 8
nach oben von der Platte 6 abgehoben werden. Ein weiterer Zylinder 9 dient der Betätigung
von zwei Stiften 10, die die Platte 6 durchdringen. Eine oder beide Platten 5, 6 sind im
Bereich der Stifte 10 mit Rillen 11 versehen. Beide Platten 5, 6 sind in Pfeilrichtung 12 durch
einen nicht dargestellten Antrieb längs Führungen 13 weg von den Knotmodulen 2, 3 und zu
diesen hin bewegbar.
Die beiden Stifte 10 sind zwischen den Seitenschenkeln der U-förmigen Schlaufenführung 7
im Abstand zu deren Mittelschenkel angeordnet.
Am Einlaß 14 des Knotmoduls 2 herrscht ein Überdruck, während am Auslaß des
Knotmoduls 3 ein Unterdruck herrscht. Am Einlaß 14 ist eine Klemmvorrichtung 15
vorgesehen, während am Auslaß des Knotmoduls 3 eine ebensolche Klemmvorrichtung 15
vorgesehen ist.
Die Arbeitsweise ist wie folgt: Eine vorgegebene Länge einer Kordel 16 wird dem Einlaß des
Knotmoduls 2 zugeführt. Infolge des am Einlaß 14 herrschenden Überdrucks und infolge des
am Auslaß des Knotmoduls 3 herrschenden Unterdrucks wird die Kordel 16 durch den
Knotmodul 2, durch die mit dem Einlaß der Schlaufenführung 7 fluchtende Ausstanzung der
Tragetasche 1 und durch die Schlaufenführung 7 geführt, bis das Ende 17 der Kordel 16 den
Auslaß der Schlaufenführung 7 erreicht hat. Im Knotmodul 2 hat sich hierbei ein offener
Knoten gebildet. Sodann wird die Klemmvorrichtung 15 betätigt. Anschließend wird die
Platte 5 von der Platte 6 weg bewegt und gleichzeitig die beiden Stifte 10 ausgefahren, die mit
ihren Enden gegen die Platte 5 anstoßen. Die Kordel 16 ist damit von der Schlaufenführung 7
freigegeben. Infolge des am Knotmodul 3 herrschenden Unterdrucks wird das Kordelende 17
durch die andere Ausstanzung der Tragetasche 1 in den Knotmodul 3 eingesaugt, wobei sich
ein loser Knoten im Knotmodul 3 bildet. Am Ende diese Arbeitsschrittes liegt eine Schlaufe
18 gegen die Stifte 10 an.
Gemäß Fig. 4 wird die Platte 5 gegen die Platte 6 geführt, womit die an die Stifte 10
anliegende Schlaufe 18 zwischen die Platten 5, 6 festgeklemmt wird. Die Klemmvorrichtung
am Auslaß des Knotmoduls 3 wird betätigt, womit das Kordelende 17 am Auslaß des
Knotmoduls 3 festgehalten wird.
Bei geklemmter Schlaufe 18 und festgehaltenen Schlaufenenden 17, 19 werden die Platten 5,
6 längs den Führungen 13 in Pfeilrichtung 12 von den Knotmodulen 2, 3 weg bewegt. Dies
bewirkt eine Straffung der lasen Knoten in den Knotmodulen 2, 3, womit sich die gestraften
Knoten 20, 21 bilden. Die gestrafften Knoten 20, 21 führen zu einer Öffnung der Knotmodule
2, 3 und somit zu einer Freigabe der gestraften Knoten 20, 21. Wird die Platte 5 von der
Platte 6 abgehoben, dann ist auch die Schlaufe 18 freigegeben.
Die Klemmvorrichtungen am Einlaß des Knotmoduls 2 und am Auslaß des Knotmoduls 3
können durch Messer ergänzt werden, die nach dem Straffen der beiden Knoten 20, 21 die
über die Knoten überstehenden Überreste der Kordel abschneiden.
In Fig. 6 ist der Einlaß 14 des ersten Knotmoduls 2 dargestellt. Dieser Einlaß 14 weist eine
zur Schlaufenkurve 22 im Knotmodul 2 führende Bohrung 23 auf, die im Eintrittsbereich mit
einer Ringblasdüse 24 versehen ist, der über den Stutzen 25 Druckluft zugeführt wird. Am
Auslaß des Knotmoduls 2 herrscht, wie bereits erwähnt, ein Unterdruck. Durch den
Überdruck am Einlaß und den Unterdruck am Auslaß wird eine einwandfreie Führung der
Kordel 16 im Knotmodul 2 erreicht.
Claims (6)
1. Verfahren zum Anbringen einer Kordel (16) an einer Tragetasche (1), bei welcher
die Kordel (16) eine Schlaufe (18) bildet und die beiden durch Ausstanzungen an
der Tragetasche (1) verlaufenden Kordelenden (17, 19) mit Knoten (20, 21)
versehen sind, bestehend aus folgenden Verfahrensschritten:
- a) Hindurchführen einer vorgegebenen Kordellänge durch einen ersten Knotmodul (2), durch eine erste Ausstanzung und durch eine Schlaufenkurve (4), bis das eine Kordelende (17) am Einlaß eines zweiten Knotmoduls (3) ansteht und Festhalten des anderen Kordelendes (19) am Einlaß (14) des ersten Knotmoduls (2),
- b) Öffnen der Schlaufenkurve (4) und Hindurchführen des einen Kordelendes (17) durch eine zweite Ausstanzung und durch den zweiten Knotmodul (3), bis die aus der Schlaufenführung (7) der Schlaufenkurve (4) freigegebene Kordel (16) zur Anlage an mindestens einen Anschlag kommt, der im Abstand zur Schlaufenführung (7) angeordnet ist,
- c) Schließen der Schlaufenkurve (4), um die am Anschlag anliegende Schlaufe (18) festzuhalten und Festklemmen des einen Kordelendes (17) am Auslaß des zweiten Knotmoduls (3) und
- d) Wegbewegen der Schlaufenkurve (4) von den Knotmodulen (2, 3) zum Straffen der beiden Knoten (20, 21) und Freigabe der Kordel (16) von den Knotmodulen (2, 3) und der Schlaufenführung (4).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Straffen der
beiden Knoten (20, 21) die über die Knoten (20, 21) überstehenden Überreste der
Kordel (16) abgeschnitten werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Einlaß des
ersten Knotmoduls (2) ein Überdruck erzeugt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei welcher die Schlaufenkurve (4) zwei eine Schlaufenführung (7) bildende
Platten (5, 6) aufweist, bei denen die eine Platte (5) von der anderen Platte (6) weg
bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß an der anderen Platte (6) der
mindestens eine Anschlag vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag von
zwei Stiften (10) gebildet wird, die an der anderen Platte (6) versenkbar zwischen
den Seitenschenkeln der U-förmigen Schlaufenführung (7) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die andere Platte
(6) zwischen den Stiften (10) Halterillen (11) aufweist, die in Richtung des
Mittelschenkels der U-förmigen Schlaufenführung (7) weisen.
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