DE10028479A1 - Kammerrakel - Google Patents
KammerrakelInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Kammerrakel (1), welche an eine Walze eines Farbwerks einer Druckmaschine, insbesondere an eine Rasterwalze (2), anstellbar ist, mit einer mittels einer Öffnung (8) mit der Oberfläche (10) der Walze (2) in Verbindung stehenden, von Druckfarbe durchströmten Kammer (6). DOLLAR A Die Erfindung sieht vor, daß durch ein innerhalb der Kammer (6) angeordnetes, in eine Schließposition und eine Öffnungsposition bringbares Schließelement (22) die Öffnung (8) verschließ- und wieder freigebbar ist, wobei die Kammer (6) in der Schließposition des Schließelements (22) weiterhin von Druckfarbe durchströmbar ist.
Description
Die Erfindung geht aus von einer Kammerrakel, welche an eine
Walze einer Druckmaschine anstellbar ist, gemäß der Gattung von
Patentanspruch 1.
In Aniloxfarbwerken werden im Flach- und Flexodruck häufig
Kammerrakeln benutzt, um Aniloxwalzen einzufärben. Für Aniloxwal
zen ist auch die Bezeichnung Rasterwalzen geläufig, da in ihrer Ober
fläche rasternetzförmig mit Farbe befüllbare Näpfchen angeordnet
sind. Aus der DE 298 05 201 U1 ist eine an eine Rasterwalze einer
Offset-Rotationsdruckmaschine angestellte Kammerrakel bekannt, die
mit einer Farbwanne in Verbindung steht. Die Druckfarbe aus der
Farbwanne wird mit Hilfe einer Farbpumpe einer Kammer der Kammerrakel
zugepumpt, welche mittels einer Öffnung mit der Oberfläche
der Rasterwalze in Verbindung steht, um die Näpfchen der Rasterwalze
zu spülen und zu befüllen.
Bei einem Farbwechsel ergibt sich jedoch das Problem, daß
alle mit Farbe in Berührung gekommenen Teile gereinigt werden müssen,
also beispielsweise auch Rücklaufwannen und Verbindungs
schläuche. Dies ist vor allem bei Flachdruckmaschinen sehr aufwen
dig. Da die Farbe auf den Teilen der Kammerrakel trocknet, müssen
die mit Farbe in Berührung gekommenen Teile demontiert und gerei
nigt werden. Die neue Farbe muß anschließend in die nun saubere
Kammerrakel gepumpt werden, was eine gewisse Zeit dauert.
Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe
zugrunde, eine Kammerrakel der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
mit welcher ein rascher Farbwechsel möglich ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnen
den Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Wenn die erfindungsgemäße Kammerrakel anläßlich eines
Farbwechsels von der Druckwalze abgenommen wird, kann auf eine
aufwendige Reinigung verzichtet werden, weil die Kammer durch das
Schließelement farb- und luftdicht verschlossen ist und deshalb die in
der Kammer noch befindliche Druckfarbe keinen Trocknungs- oder
Oxidationsprozessen ausgesetzt ist. Die Kammerrakel samt gespei
cherter Druckfarbe bleibt daher in diesem Zustand bis zu einer weite
ren Verwendung lagerbar und ist ohne weitere Reinigungs- oder
Nachfüllarbeiten wiederverwendbar. Dadurch wird zum einen Zeit ge
spart, zum anderen muß weniger abgereinigte Farbe entsorgt werden.
Darüber hinaus ist die Kammer gemäß der Erfindung auch bei
geschlossener Öffnung, d. h. ohne daß ein Farbauftrag auf die Druck
walze stattfindet, von Druckfarbe durchströmbar. Damit kann weiterhin
Druckfarbe innerhalb eines geschlossenen Farbkreislaufs umgewälzt
werden. Dies ist insbesondere vor Druckbeginn von Vorteil, um die
Viskosität der Farbe wegen deren Thixotropie schon auf ein Niveau zu
senken, das sich ansonsten erst später, während des Druckbetriebs
einstellen würde. Die Umwälzung von Druckfarbe kann auch ohne
Anstellung der Kammerrakel an die Druckwalze erfolgen, wodurch der
Verschleiß von Walze und der Rakeln der Kammerrakel reduziert
wird.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Patent
anspruch 1 angegebenen Erfindung möglich.
Gemäß besonders zu bevorzugender Maßnahmen ist die
Kammerrakel mit farbzuführenden Leitungen und mit farbabführenden
Leitungen durch selbstschließende Kupplungen lösbar verbunden.
Hierdurch kann die Kammerrakel vom Farbkreislauf abgekoppelt wer
den, ohne daß die in der Kammer befindliche Farbe austrocknet oder
mit Sauerstoff in Kontakt kommt.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß in der Schließ
position Dichtflächen des Schließelements an korrespondierenden
Dichtflächen eines Kammerrakel-Gehäuses zur Anlage bringbar sind,
wobei wenigstens einige der Dichtflächen mit einer weichen Be
schichtung versehen sind. Infolgedessen kann eine elastische Anpas
sung der Dichtflächen aneinander erfolgen, wodurch sich die Dichtwir
kung verbessert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird das Schließ
element durch eine sich parallel zur Walzenachse erstreckende Leiste
gebildet, welche zwischen der Anlage an einem bodenseitigen An
schlag im Kammerrakel-Gehäuse (Öffungsposition) und der Anlage an
den Dichtflächen des Kammerrakel-Gehäuses (Schließposition) in be
zogen auf die Walze radialer Richtung hin- und her bewegbar ist. In
der Schließposition ist dann zwischen dem bodenseitigen Anschlag
des Kammerrakel-Gehäuses und einer Bodenfläche der Leiste ein
Bypass-Kanal für die Farbströmung vorhanden. Die auf die Bodenflä
che der Leiste wirkende, vom Farbdruck innerhalb des Farbkreislaufs
herrührende Druckkraft unterstützt damit in vorteilhafter Weise die
Anlage der Leiste an den Dichtflächen und sorgt für eine verbesserte
Dichtwirkung.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird das Schließele
ment durch ein sich parallel zur Walzenachse erstreckendes, inner
halb der Kammer drehbar gelagertes Rohr gebildet, an dessen
Außenfläche ein kreisbogenförmiger Schließkörper angeformt ist, wel
cher in einer Öffnungs-Winkellage von der Rasterwalze abgewandt
und zum Verschließen der Öffnung in diese tangential in eine Schließ-Winkellage
hineindrehbar ist, in welcher er der Rasterwalze gegen
überliegt. Die Zuströmung von Druckfarbe erfolgt dabei durch das
Rohrinnere, wobei eine Rohrwand des Rohres mit wenigstens einer in
Strömungsrichtung der Farbe gesehen hinter dem Schließkörper an
geordneten Durchgangsbohrung versehen ist, welche in der Öff
nungs-Winkellage der Öffnung vorgeordnet ist, um der Öffnung
Druckfarbe zuzuführen und in der Schließ-Winkellage der Öffnung
nachgeordnet ist, um die Druckfarbe über einen Rückströmkanal im
Boden des Kammerrakel-Gehäuses abzuführen. Der Strömungsquer
schnitt des Rohres ist dabei groß gegenüber dem der Durchgangs
bohrung. Durch diese Maßnahme verteilt sich die Farbe zunächst
entlang der Längserstreckung des parallel zur Walze verlaufenden
Rohres, bevor sie durch die Öffnung hindurch auf die Walze übertra
gen wird, was eine gleichmäßige Verteilung der Farbe über die Länge
der Walze bewirkt.
Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung in den
Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung nä
her erläutert. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer an eine Rasterwalze
angestellten Kammerrakel mit einem Schließelement in Öff
nungsposition;
Fig. 2 die Kammerrakel von Fig. 1 mit dem Schließelement in Schließ
stellung;
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kam
merrakel mit einem Schließelement in Öffnungsstellung;
Fig. 4 die Kammerrakel von Fig. 3 mit dem Schließelement in Schließ
stellung.
Die in Fig. 1 insgesamt mit 1 bezeichnete bevorzugte Ausfüh
rungsform einer erfindungsgemäßen Kammerrakel ist an eine Raster
walze 2 im Farbwerk einer Druckmaschine angestellt. Die Kammerra
kel 1 umfaßt ein Kammerrakel-Gehäuse 4 mit einer Kammer 6, die
mittels einer Öffnung 8 mit der Oberfläche 10 der Rasterwalze 2 in
Verbindung steht, um die dort ausgebildeten Näpfchen mit Farbe zu
spülen und zu befüllen. Das Kammerrakel-Gehäuse 4 ist einerseits
durch zwei sich parallel zur Rasterwalzenachse 12 erstreckende
Längswände 14 begrenzt, deren walzenseitige Enden je ein Rakel 16
tragen, dessen Rakelkante an der Oberfläche 10 der Rasterwalze 2
ansteht.
Auf der von der Rasterwalze 2 weg weisenden Seite ist die
Kammer 6 durch einen Boden 18 abgeschlossen, an welchem ein
vorzugsweise mittig nach innen vorstehender Anschlag 20 für ein in
nerhalb des Kammerrakel-Gehäuses 4 bezogen auf die Rasterwalze 2
vorzugsweise in radialer Richtung bewegbares Schließelement ange
ordnet ist, welches vorzugsweise als eine sich parallel zur Rasterwal
zenachse 12 erstreckende Leiste 22 ausgebildet ist. Das Schließele
ment 22 befindet sich in der in Fig. 1 gezeigten Lage in einer Öff
nungsposition. In Umfangsrichtung bezogen auf die Drehung der Ra
sterwalze 2 gesehen ist die Öffnung 8 zwischen zwei zueinander ge
neigten Dichtflächen 24 der Längswände 14 angeordnet. Seitlich ist
die Kammer 6 durch zwei in den Figuren nicht dargestellte Seiten
wände begrenzt, so daß in der Kammer 6 befindliche Druckfarbe aus
schließlich durch die Öffnung 8 hindurch mit der Oberfläche 10 der
Rasterwalze 2 in Kontakt treten kann.
Die Kammer 6 ist mittels eines im Kammerrakel-Gehäuse 4 bo
denseitig angeordneten, beispielsweise parallel zur Rasterwalzenachse
12 verlaufenden Zuströmkanals 26 mit Farbe versorgbar, welcher
durch einen Farbzulauf mit einer nicht dargestellten Farbwanne in
Verbindung steht und dem mit Hilfe einer Farbpumpe Druckfarbe aus
der Farbwanne zugeführt wird. Die Zuführung von Farbe in die Kam
merrakel 1 erfolgt daher seitlich. Der Zuströmkanal 26 wird durch den
Boden 18 des Kammerrakel-Gehäuses 4, den Anschlag 20 sowie
durch den den Anschlag 20 überragenden Teil der Leiste 22 begrenzt
und ist bezogen auf die in Fig. 1 durch einen Pfeil dargestellte Strö
mungsrichtung der Farbe der Öffnung 8 vorgeordnet. Ausgehend vom
Zuströmkanal 26 gelangt die Farbe durch einen demgegenüber im
Querschnitt verengten, zwischen einer Längsfläche der Leiste 22 und
einer Innenfläche der Längswand 14 des Kammerrakel-Gehäuses 4
ausgebildeten, radial verlaufenden ersten Überströmkanal 28 in die
Kammer 6 und kann von dort durch die Öffnung 8 hindurch an die
Oberfläche 10 der Rasterwalze 2 gelangen. Da der Strömungsquer
schnitt des parallel zur Rasterwalzenachse 12 verlaufenden Zuström
kanals 26 groß gegenüber dem Strömungsquerschnitt des radial ver
laufenden ersten Überströmkanals 28 ist, welcher diesbezüglich eine
Drossel bildet, verteilt sich die Farbe zunächst im Zuströmkanal 26 in
Richtung der Längserstreckung der Rasterwalze 2 bevor sie über den
ersten Überströmkanal 28 zur Öffnung 8 fließt. Hierdurch erfolgt eine
gleichmäßige Verteilung der Farbe entlang der Längserstreckung der
Rasterwalze 2. Die Strömungsrichtung der Farbe in der Kammer 6 im
Bereich der Öffnung 8 ist im wesentlichen parallel gleichsinnig mit der
Umfangsbewegung der Rasterwalze 2 und tangential zu deren Ober
fläche 10 wie durch die Pfeile in Fig. 1 verdeutlicht wird. Hierdurch wird
der Fluß der Farbe unterstützt.
Der Rückfluß von Farbe aus der Kammer 6 erfolgt durch einen
zweiten Überströmkanal 30, welcher symmetrisch zum ersten Über
strömkanal 28 angeordnet und zwischen der Leiste 22 und der Innen
fläche der weiteren Längswand 14 des Kammerrakel-Gehäuses 4
ausgebildet ist. Der zweite Überströmkanal 30 mündet in einen bo
denseitigen Rückströmkanal 32 der Kammerrakel 1, welcher mit ei
nem Farbrücklauf in Verbindung steht. Der Rückströmkanal 32 wird
durch den Boden 18 des Kammerrakel-Gehäuses 4, den Anschlag 20
sowie durch den den Anschlag 20 überragenden Teil der Leiste 22
begrenzt. Weil die Leiste 22 auf dem Anschlag 20 dichtend aufliegt,
muß die Druckfarbe daher erst die Leiste 22 umströmen, bevor sie in
den Rückströmkanal 32 gelangt.
Der Zuströmkanal 26, der Rückströmkanal 32, die beiden
Überströmkanäle 28, 30 und die Kammer 6 bilden einen kammerrakel
festen Teil eines Farbkreislaufs, innerhalb dessen Druckfarbe umge
wälzt wird und welcher im übrigen die Farbwanne, den Farbzulauf,
den Farbrücklauf sowie die Farbpumpe umfaßt. Der Zuströmkanal 26
und der Rückströmkanal 32 sind jeweils endseitig mit lösbar selbst
schließenden Fluidkupplungen zum Anschluß des Farbvorlaufs bzw.
des Rücklaufs versehen. Die symmetrische Anordnung der Kammer
rakel 1 ermöglicht auch einen in Bezug auf die Pfeile in Fig. 1 umge
kehrten Transport der Farbe.
Wie Fig. 1 zeigt, ist eine zur Rasterwalze 2 weisende Fläche 34
der Leiste 22 im Querschnitt kreisbogenförmig konkav ausgebildet
und weist vorzugsweise den gleichen Radius auf wie diese. Diese
Fläche 34 ist in Umfangsrichtung gesehen zwischen zwei Dichtflächen
36 der Leiste 22 angeordnet, welche den Dichtflächen 24 des Kam
merrakel-Gehäuses 4 zugeordnet und im selben Winkel wie diese zu
einander geneigt sind. Die Randkanten dieser Fläche 34 haben einen
Abstand zueinander, welcher der lichten Breite der Öffnung 8 ent
spricht.
In Fig. 2 ist eine Schließposition gezeigt, in welcher die Leiste
22 die Öffnung 8 verschließt, indem sie vom Anschlag 20 aus in ra
dialer Richtung auf die Rasterwalze 2 zu bewegt wird, bis ihre Dicht
flächen 36 keilartig an den korrespondierenden Dichtflächen 24 des
Kammerrakel-Gehäuses 4 anliegen und die Öffnung 8 vollständig ver
schlossen wird. Die auf die Leiste 22 wirkende, beispielsweise von ei
ner nicht dargestellten Betätigungseinrichtung erzeugte Schließkraft
ist dabei so groß, daß die Kammer 6 der Kammerrakel 1 gegenüber
der Umgebung farb- und luftdicht verschlössen ist. Zwischen dem An
schlag 20 und der Bodenfläche der Leiste 22 ergibt sich nun ein By
pass-Kanal 38, durch welchen Farbe vom Zuströmkanal 26 ohne Um
strömung der Leiste 22 direkt in den Rückströmkanal 32 gelangen
kann. Die Bodenfläche der Leiste 22 ist dann mit dem im Farbkreislauf
herrschenden Druck beaufschlagt. Dieser Druck sorgt für eine Stabili
sierung der Schließposition und für eine verbesserte Dichtwirkung
zwischen den einander zugeordneten, bezüglich der Wirkungslinie der
Druckkraft schräg verlaufenden Dichtflächen 24, 36. Gemäß einer
Weiterbildung können die Dichtflächen 36 der Leiste 22 und/oder
auch die Dichtflächen 24 des Kammerrakel-Gehäuses 4 mit einer wei
chen Oberfläche versehen sein, um eine größtmögliche Dichtwirkung
zu erzielen.
Vorzugsweise wird die Rasterwalze 2 in Schließposition der
Leiste 22 antriebslos geschaltet. Da zwischen der zur Rasterwalze 2
weisenden Fläche 34 der Leiste 22 und der Oberfläche 10 der
Rasterwalze 2 vorzugsweise ein kleiner Spalt 40 verbleibt, kann die Leiste
22 auch während der sich in Drehung befindlichen Rasterwalze 2
in Schließposition gebracht werden. Durch die Schließbewegung wird
dann zumindest ein Teil der sich in der Kammer 6 befindlichen Farbe
auf die Oberfläche 10 der sich weiterhin drehenden Rasterwalze 2
befördert und dadurch abtransportiert. Infolgedessen verbleiben keine
Farbreste an der Kammerrakel 1, welche daraufhin von der Farbver
sorgung getrennt, aus dem Farbwerk entfernt und ohne zusätzliche
Reinigung gelagert werden kann.
Wenn sich die Leiste 22 in Schließposition befindet, kann Farbe
innerhalb des Farbkreislaufs weiterhin umgepumpt werden, da die
Farbe vom Zuströmkanal 26 durch den Bypass-Kanal 38 direkt in den
Rückströmkanal 32 fließt. Dies ist insbesondere von Vorteil, um die
Viskosität der Farbe wegen deren Thixotropie bereits vor Druckbeginn
auf ein Niveau zu senken, das sich ansonsten erst während des spä
teren Druckbetriebs einstellen würde.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Kammerrakel 1 gezeigt, wobei das Schließelement als Rohr 42
ausgebildet ist, welches innerhalb einer zylindrischen Führungsfläche
44 des Kammerrakel-Gehäuses 4 parallel zur Rasterwalze 2 drehbar
gelagert ist und in der Öffnungsposition eine Öffnungs-Winkellage
einnimmt, welche eine zur Rasterwalze 2 weisende Öffnung 8 in der
Führungsfläche 44 freigibt, durch welche Farbe an die Oberfläche 10
der Rasterwalze 2 transportierbar ist.
Eine Farb-Zulaufleitung steht mit dem Rohrinneren 46 in Ver
bindung, welches infolgedessen die Funktion eines Zuströmkanals
übernimmt. Die Rohrwand des Rohres 42 hat wenigstens eine Durch
gangsbohrung 48, durch welche die im Rohrinneren 46 befindliche
Farbe in eine Ringkammer 50 gelangen kann, welche zwischen der
Führungsfläche 44 des Kammerrakel-Gehäuses 4 und dem Rohr 42
gebildet ist und von welcher aus Farbe durch die Öffnung 8 hindurch
an die Oberfläche 10 der Rasterwalze 2 gespült wird. In der in Fig. 3
gezeigten Öffnungs-Winkellage des Rohres 42 befinden sich die
Durchgangsbohrungen 48 in Strömungsrichtung der Farbe gesehen in
einer der Öffnung 8 vorgeordneten Position.
Wie beim vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist
die Strömungsrichtung der Farbe in der Ringkammer 50 im Bereich
der Öffnung 8 parallel gleichsinnig mit der Umfangsbewegung der Ra
sterwalze 2 und tangential zu deren Oberfläche 10. Von der Ring
kammer 50 fließt die Druckfarbe durch einen bodenseitig in die Füh
rungsfläche 44 mündenden Rückströmkanal 52 in eine Rücklauflei
tung und von dort in eine Farbwanne.
An der Außenfläche der Rohrwand ist ein kreisbogenförmiger
Vorsprung als Schließkörper 54 angeformt, der sich in Öffnungs-
Winkellage auf der von der Rasterwalze 2 abgewandten Seite befin
det. Durch Verdrehen des Schließkörpers 54 in Strömungsrichtung
der Farbe und tangential in die Öffnung 8 hinein gelangt dieser in eine
die Öffnung 8 verschließende, in Fig. 4 gezeigte Schließ-Winkellage, in
welcher er der Rasterwalze 2 gegenüberliegt. Damit ein vollständiges
Verschließen der Öffnung 8 möglich ist, muß die Bogenlänge des
Schließkörpers 54 zumindest geringfügig größer sein als die der Aus
sparung der Führungsfläche 44, welche die Öffnung 8 bildet. Zur Auf
nahme von Dichtungen sind im Schließkörper 54 zur Führungsfläche
44 hin offene, sich in Rohrlängsrichtung erstreckende Nuten 56 vor
gesehen.
Bezogen auf die Strömungsrichtung der Farbe, befindet sich
die Durchgangsbohrung 48 hinter dem kreisbogenförmigen Schließ
körper 54 und in Öffnungs-Winkellage vor der Öffnung 8. Nachdem
der Schließkörper 54 in die Öffnung 8 tangential hineingedreht wurde
(Schließ-Winkellage) ist jedoch die Durchgangsbohrung 48 der Öff
nung 8 nachgeordnet, so daß die vom Rohrinneren 46 über die
Durchgangsbohrung 48 in die Ringkammer 50 überströmende Farbe
direkt in den Rückströmkanal 52 fließt, den der Schließkörper 54 offen
läßt. Die Lagerung des Rohres 42 zusammen mit dem Schließkörper
54 innerhalb der Führungsfläche 44 des Kammerrakel-Gehäuses 4
erfolgt vorzugsweise durch Paßsitz, weshalb die farbdurchströmte
Ringkammer 50 in der Schließ-Winkellage gegenüber der Umgebung
farb- und luftdicht abgeschlossen ist.
Der Innendurchmesser des Rohres 42 ist groß gegenüber dem
Durchmesser der Durchgangsbohrung 48, weshalb sich die Farbe zu
nächst entlang der Längserstreckung des Rohres 42 verteilt bevor sie
in die mit der Öffnung 8 kommunizierende Ringkammer 50 strömt.
Bei den beiden vorangehend beschriebenen Ausführungsfor
men wird die Kraft zur Bewegung der Schließelemente 22, 42 von der
Schließ- in die Öffnungsstellung und zurück durch eine entsprechende
Betätigungseinrichtung erzeugt. Vorzugsweise bestehen die Schließ
elemente 22, 42 aus farbabweisendem Material bzw. sind mit einem
solchen beschichtet. Zusätzlich können auch weitere oder alle Bau
teile der Kammerrakel 1 mit einer farbabweisendem Schicht versehen
sein.
Claims (13)
1. Kammerrakel (1), welche an eine Walze eines Farbwerks einer Druck
maschine, insbesondere an eine Rasterwalze (2) anstellbar ist, mit einer
mittels einer Öffnung (8) mit der Oberfläche (10) der Walze (2) in Verbin
dung stehenden, von Druckfarbe durchströmten Kammer (6; 50),
dadurch gekennzeichnet, daß durch ein innerhalb der Kammer (6; 50)
angeordnetes, in eine Schließposition und eine Öffnungsposition bring
bares Schließelement (22; 42) die Öffnung (8) verschließ- und wieder
freigebbar ist, wobei die Kammer (6; 50) in der Schließposition des
Schließelements (22; 42) weiterhin von Druckfarbe durchströmbar ist.
2. Kammerrakel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Schließposition Dichtflächen (36) des Schließelements (22) an korre
spondierenden Dichtflächen (24) eines Kammerrakel-Gehäuses (4) zur
Anlage bringbar sind.
3. Kammerrakel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schließelement durch eine sich parallel zur Walzenachse (12) er
streckende Leiste (22) gebildet wird, welche zwischen der Anlage an ei
nem bodenseitigen Anschlag (20) im Kammerrakel-Gehäuse (4)
(Öffnungsposition) und der Anlage an den Dichtflächen (24) des Kammerra
kel-Gehäuses (4) (Schließposition) in bezogen auf die Walze (2) vor
zugsweise radialer Richtung hin- und her bewegbar ist.
4. Kammerrakel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Schließposition zwischen dem bodenseitigen Anschlag (20) des Kam
merrakel-Gehäuses (4) und einer Bodenfläche der Leiste (22) ein By
pass-Kanal (38) für die Farbströmung gebildet ist.
5. Kammerrakel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Öffnungsposition zwischen der Leiste (22) und dem Kammerrakel-Gehäuse
(4) im wesentlichen quer zur Walzenachse (12) verlaufende,
einerseits einen sich in Richtung der Walzenachse (12) erstreckenden,
im Kammerrakel-Gehäuse (4) ausgebildeten Zuströmkanal (26) mit der
Öffnung (8) und andererseits die Öffnung (8) mit einem sich in Richtung
der Walzenachse (12) erstreckenden, ebenfalls im Kammerrakel-Gehäuse
(4) ausgebildeten Rückströmkanal (32) verbindende Über
strömkanäle (28, 30) vorhanden sind, deren Strömungsquerschnitte je
weils wesentlich kleiner sind als die des Zuströmkanals (26) und des
Rückströmkanals (32).
6. Kammerrakel nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine zur Walze (2) weisende Fläche (34) der Leiste (22)
entsprechend dem Radius der Walze (2) konkav geformt ist, wobei in der
Schließposition zwischen dieser Fläche (34) und einer Oberfläche (10)
der Walze (2) ein lichter Spalt (40) vorhanden ist.
7. Kammerrakel nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dichtflächen (24) des Kammerrakel-Gehäuses (4) und
die Dichtflächen (36) der Leiste (22) jeweils als zueinander geneigte,
schräg zur Bewegungsrichtung der Leiste (22) verlaufende und keilartig
ineinander greifende Flächen ausgebildet sind.
8. Kammerrakel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schließelement durch ein sich parallel zur Walzenachse (12) er
streckendes, innerhalb der Kammer (50) drehbar gelagertes Rohr (42)
gebildet wird, an dessen Außenfläche ein kreisbogenförmiger Schließ
körper (54) angeformt ist, welcher in einer Öffnungs-Winkellage von der
Rasterwalze (2) abgewandt und zum Verschließen der Öffnung (8) in
diese tangential in eine Schließ-Winkellage hineindrehbar ist, in welcher
er der Rasterwalze (2) gegenüberliegt.
9. Kammerrakel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zu
strömung von Druckfarbe durch das Rohrinnere (46) erfolgt, wobei eine
Rohrwand des Rohres (42) mit wenigstens einer in Strömungsrichtung
der Farbe gesehen hinter dem Schließkörper (54) angeordneten Durch
gangsbohrung (48) versehen ist, welche in der Öffnungs-Winkellage der
Öffnung (8) vorgeordnet ist, um der Öffnung (8) Druckfarbe zuzuführen
und in der Schließ-Winkellage der Öffnung (8) nachgeordnet ist, um die
Druckfarbe über einen Rückströmkanal (52) im Boden des Kammerrakel-Gehäuses
(4) abzuführen.
10. Kammerrakel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Strömungsquerschnitt des Rohres (42) groß gegenüber dem der Durch
gangsbohrung (48) ist.
11. Kammerrakel nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens einige der Dichtflächen (24, 36) mit einer wei
chen Beschichtung versehen sind.
12. Kammerrakel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schließelement (22; 42) aus farbabweisendem
Material besteht oder mit einer Schicht aus farbabweisendem Material
versehen ist.
13. Kammerrakel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mit farbzuführenden Leitungen und mit farb
abführenden Leitungen durch selbstschließende Kupplungen lösbar ver
bunden ist.
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